AM WEM KSoSf HWKSS
SsMSss kakMMcke s«Mwwekf«»g vi«»v «ÄkksntMsm smvv-Sstzv
Vie SysHmpress« aller Schakkienrugen krikk mil
i-ngenkbehrkevi Behagen zwei Leikarkikel breit, die
d"r frühere faschistische Parteisekretär Farinacci
in seinem Organ „Regime Fascisia" gegen Adolf
Hitler vom Stapel gelassen hak. „Deutsche" Be-
richterstatter in Rom bausche» dis Prwatansichk
eines italienischen Publizisten ZU einer „intrressin-
lcn Wandlung im faschistischen Italien gegenüber
dem Nationalsozialismus" auf, aus der sie sogar
„eine direkte Ablehnung" herausznhSren beyaup-
ten. Mesen „SWerstreifem"-Gucke»n bereitet der
„Teuere", bekanntlich daS Blatt, in dem auch
Mussolini zuweilen seine Meinung zum Aus-
druck bringt, e-ine herbe aber heilsame Abfuhr,
die uns jeden weiteren Kommentar erspart.
Teorre schreibt unter der Spitzmarke:
„Wem ilSht es?"
Wenn wir -en Leitartikel, der im „Regime
Fffcista" erschlenM ^st, losen, so kommt nns die
klassische Formel in den Sinn: „C>ui probest?" —
W-m nützt dieser bösartige, ungerechte, un-dle
und unglückliche Artikel der in seiner Ganzh it
eine Ablehnung Hitlers und seiner Partei 'st?
Wem nützt diese summarische Verurteilung des
deutschen Rallonalsozialismus und noch mehr lein
summarisches Begräbnis, das Begräbnis von 12
MLllÄnen Hebenden Menschen? Solche und andere
Fragen stellen sich sofort boi der Lektüre des ge-
lmnnten Artikels ein; und es würde -heuchlerisch
sein, die Antworten zu verschweigen.
Wem nützt di« Entwertung Hitlers? Sie nütz!
der deutschen Sozialdemokratie und der anderer
Länder, die von Hitler die schwersten Schläge be-
kam — -und wir hoffen, daß sie noch mehr davon
empfangen wird. Ge nützt dem Freimaurer tum,
sie nützt dem Kommunismus, sie nützt allen Len
Kräften von links, gegen welche Hitler sich erhob
und deren Zerstörung sein Kampf galt. Sir nützt
also allen jenen Kräften, welch« den Faschismus
verneinen oder bekämpfen. Sie nützt also urser-n
Feinden, unseren heutigen Feinden, die sich als
solche schon bekannt haben oder denen, die auf den
günstigen Augenblick warten, um es zu werden.
Wen» man die Hitlersche Bewegung begräbt oder
sie wenigstens als begraben erklärt, so bedeutet
dies nichts weiter als einen Boden vorzuber-it-m,
auf dem die antifaschistische» Kräfte in Deutschland
sich uneder aufbauen. Dieses Ergebnis ist zu ta-
deln.
„Dies wollten wir auf das „cu-i probest?" (wem
nützt es?) antworten. Jetzt wollen wir noch eine
Kurze Aufstellung der beachtenswertesten Tatsachen
geben. Die Koalition von Weimar und der soge-
nannte „Geist von Weimar" sind die Kräfte, gegen
welch« Hitler vorgegangen ist. Wenn die Koali-
tion von Weimar (da Kräfte der Linken, di« So-
zialdemokratie, das Frei-maurertum und das Zen-
trum) heule zerschlagen ist, und nur noch «in küm-
merlicher Schatten ist, so verdankt man dies dem
Kampf Hitlers. Wenn neue Kräfte, Lis mit Italien
sympathisieren, ausgetreten sind und sich in
Deutschland durchgefeht habe«, so ist dies das
Werk Hitlers. Wenn Hitler auch noch nicht
ganz Deutschland zum Erwachen gebracht hat, io
hak er doch «inen sehr großen Teil der Nation in
Bewegung ve-rs-etzk. Den Zusammenbruch der So-
zi-aldemokratie verdankt man lediglich dem Ansturm
der Hltlee'auer. Wir wollen nicht diejenigen 'ein,
die eine Sammlung von Aufsätzen aus dem „Re-
gime Fascista" hervorhole-n, um die famosen a.-.ti-
italienischen Manifestationen, di« -im deutschen
(Fortsetzung von Seite 1)
diesen gemeinen Mord unter dem Weihnachts-
baum entweder tokzuschweigen, oder aber
durch ihre Berichterstattung der Mord-Kom-
mune zu Hilfe Zu kommen. So verbreitet
inan die Falschmeldung, der ermordete Pg.
Szczatok sei „parteilos" gewesen,
während er tatsächlich NSBO-Mikglied war
— und das bedeutet in einem Induftrieaebiet
wie Bottrop — an der vordersten Kampf-
front gegen den marxistischen Betrkebsterror
stand. Die Iudenpresse verbreitet gleichzeitig
die Meldung, ein „Unbeteiligter" sei
durch die Schüsse der Mordkommune getrof-
fen worden. Rein, die Mordtat von Bottrop
war kein „Zusammenstoß zwischen Radikale»"
war keine „Schießerei zwischen Aationalsozia-
listen und Kommunisten", sondern gemeiner
Mord!
SA-Mann SenW ermordet
Eine viehische Bluttat.
Dresden. 27. Dez. (Tel.) Vom Poli-
zeipräsidium Dresden wird nütgeteill: Nach-
dem sich der Masserstand der Talsperre Mal-
ter durch die Eisbildung gesenkt hak, ist am
Montag «nker Sand verborgen die Leiche des
seit dem 4. November vermißten National-
sozialisten Henkfch zutage getreten. Die Leichs
war in Säcke gehüllt und diese waren mit
schweren Steinen belastet. Die äußere Be-
sichkigung der Leiche hak gezeigt, daß tzentsch
durch einen Schuß in die Brust getötet worden
ist. Hiernach steht nun einwandfrei fest, daß
Henkfch einem Mord zum Opfer gefallen ist.
Me Kriminalpolizei hak inzwischen zusammen
Re-ichsk-ag durch d'e Svzi-ald-emokr-ati« verursacht
wurden, wieder a-us-zwg-va-ben. Dies« M-anife-Iaiiv-
n«n waren oft so -grob und un-erträglich, daß sie
Len Mlien-ischen Regierungschef zwangen, sie e-neS
Tages in einer denkwürdigen R-ede zu verurteilen.
Der Nam« des Soz aldrmokraten ,Löbe ist auch
heute noch in der Erinnerung ü-e-r Faschisten. Zu
jener Zeit waren dis italienisch-deutschen Bezie-
hungen nicht die besten. Di« Sozialdemokratie als
Fe'ndin Hitlers -war gegen Italien und zwar nut
einer Hartnäckigkeit, die dem Wunsch« gleichkam,
sich unter allen Umständen Frankreich zu verskla-
ven. Wenn die Sozialdemokratie heute geschlagen
und zum Stillschweigen verdammt ist, so bedeutet
dies das Verdienst Afflers und infolgedessen ist
es weder ehrenwert noch edelmütig, zu verkennen,
was Hitler getan hat und sein« zukünftigen Mög-
lichkeiten zu verneinen. Die neuen Kräfte, welche
Hitler in Deutschland erweckt hak. zollen Italien
Ehrfurcht. Di« Soz'aldemokrati« tat dies a cht.
Also? Wollen wir Hitler begraben (auf jeden Fr ll
mühte man ihn vorher selber fragen und eS scheint,
daß er nicht dazu gewillt ist) -und die Löbes, die
Brauns, die Severings wieder auferweckan, dies«
geschworenen Fe'n-de des italienischen Faschismus
und die Bewunderer der französischen Demokrat«?
Oder wollen rvrr nns jenen Baronen zur Verfü-
SVD-Vvvlat vevtzattet
Berlin, 27. Dez. Die Iuskizpressestelle
teilt mit: Der Direktor der BVG., Fritz Bro-
lat, war heute zur verantwortlichen Verneh-
mung vor den Untersuchungsrichter geladen.
Da er bei dieser Vernehmung die gegen ihn
vorliegenden dringenden Verdachtsgründe des
Meineids nicht entkräften konnte und
Fluchkgefahr besteht, hat der Untersuchungs-
richter entsprechend dem Anträge der Staats-
anwaltschaft Haftbefehl gegen ihn erlassen.
Brolat wurde heute in das Untersuchungs-
gefängnis eingelieferk.
Berlin, 27. Dez. Zu den Ressortarbsi-
ken der Reichsminister, die schon in dieser
Woche ausgenommen werden, gehört, wie der
„Tag" erfährt, auch die Vorbereitung des
neuen Reichshaushalks für 1933/34, da der
Reichshaushalk für 1932/33 mit dem 1. April
1933 «bläust. Die Frage, ob der kommende
Reichshaushalk dem Reichstage vorgelegk und
von ihm beschlossen oder durch Notverordnung
des Reichspräfidenken in Krafk gesetzt werde,
sei noch offen. Da aber der Reichstag nicht
arbeitsfähig sei, bestehe die Wahrscheinlich-
keit einer Inkraftsetzung des Haushalts durch
Notverordnung des Reichspräsidenten.
Die Tatsache, daß der Aslkestenrat des
Reichstages erst am Mittwoch, den 4. Ja-
nuar zusammenkreken wird, wird in politischen
Kreisen als Anzeichen dafür gewertet, daß
man versuchen wird es nicht sofort zum par-
lamentarischen Bruch Kommen zu lassen und
mit der Staatsanwaltschaft eingehende Er-
mittlungen angestellt, die für die Aufklärung
des Falles wichtiges Material erbracht haben.
Im Interesse der Untersuchung k„.in jedoch
hierüber zur Zeil Weiteres nicht gesagt wer-
den.
Die MorSer Les SA-Mann HenW
Dresden, 27. Dez. Es kann jetzt als
sicher gelten, daß der 27jährige Funker Ru-
dolf Schenk aus Dölzschen bei Dresden, der
22jährige Telegraphsnbauarbeiksr Friedrich
Fränkel aus Dresden und der 29jährige Er-
werbslose Walker Woicik, ebenfalls aus Dres-
den, zum mindesten an der Ermordung des
Henkfch beteiligt find. Alle drei find, als das
Verschwinden des Pg. Hentsch bekannt ge-
worden war, aus Dresden verschwunden,
nachdem Schenk die Polizei auf eine falsche
Fährte zu locken verstanden hakte. Schenk
hatte nach eigenem Eingeständnis Henkfch
nach dem Köniashof in Dresden-Skrehlen be-
stellt, und Hentsch batte der Aufforderung auch
Folge geleistet, «nker der seiner Mutter ge-
genüber gemachten Begründung, daß er einen
wichtigen politischen Auftrag auszuführen
habe.
Aus nationalsozialistischen Kreisen waren
nach einigen Taaen bei der Polizei und bei
der Staatsanwaltschaft Anzeigen einqelaufen,
daß die Leiche des Henkkch vermutlich in der
Talfnsrre von Malter oder in den umlreasn-
den Wäldern zu finden sei» werde. Ms dar-
aufhin -maefieKsan polizeilichen Nachforschun-
gen bkleben erfolglos.
Wie verlautet, wird seitens der Polizei
Schenk als HaupkbekeMgter angesehen.
gung stellen, welche darüber Nachdenken, wie sie
-bas längst v«rgangene Deutsch lan- vo-n vor dem
Krieg« wieder zum Leben kviwgen könnten?"
„Es ist noch eine letzt« Bemerkung notwendig.
Wir wollen sie ohne zu viel Work« und m!-k gro-
ßer Objekkiv'kSt machen. Einen Tag nach den deuk-
schen Wahlen, di« di-s Httlerpartei «in wenig an
horizontaler Ausdehnung verlieren ließen, breilken
sich einige -ilak'enifche Zeitungen, Len National-
sozialismus für erledigk zu erklären. Beachten wir,
-Laß dies nicht gerade faschistisch« Zeitungen wa-
Die süddeutschen Landwirffchafkskamnrern ha-1
den -i-n einer dieser Tage slakkgefundenen Sitzung
"n Wiesbaden nach Referaten von Dr. Schindler,
Berlin, und Direktor Dr. Ströbel, Stutkgeff, fol-
gende Entschließung gefaßt: „Die Mds-Äsche
Landwirtschaft verfolgt mit ernster Sorge und
wachsender Erbitterung -den schleppenden Gang Lc r
Beratungen über die Hilfsmaßnahmen für den
zusammenbrechenden Bauernstand. Sie verwahrt
sich dagegen, daß jede der häufigen Regierungs-
krise» weitere Verzögerungen d«r vergefchlagene»
Rektungsmaßnahm-m und damit neue PrriSad-
schlägs und letzter Endes die Gefährdung der Exi-
stenz unserer Landwirte mit sich bringt. Sie zwei-
felt an dem »rnfken Autb-mwillen eines Teiles der
führenden Rrgierungskreise solange dieser nicht
einstehk, daß in erster Linie -der B nnenmarkk und
die heimische Landwirtschaft wieder gekräftigt wer-
den muß, wenn «r.« Gesundung der gesamten
Wirtschaft -herbs-igeführt werden -soll. Bei der
starken Ex-portschrumpfung u-n- de. AuSsichtsloftg-
ke-ik einer Skeger-un-g der Ausfuhr sollte endlich
die Roichsregierung zn der Einsicht kommen, daß
die bisherigen Ausbaumethoden erfolglos waren
und daß nur die Gesundung der Land-Wirtschaft eine
zunächst wenigstens der ReichSregierung Ge-
legenheit zur ungestörten Ausarbeitung ihrer
Pläne z« geben. Sollten sich keine Zwischen-
fälle ereignen, so würde mutmaßlich die Re-
gierungserklärung im Reichstage etwa um
den 17. Januar herum abgegeben werden. Die
zweite Hälfle des Januar wäre damit der
äußerste Termin, an dem die Reichskagspar-
keien offiziell zum Kabinett Schleicher Stellung
zu nehmen hätten.
Die Pressemeldung, wonach die Reichs-
regierung beabsichtige den neuen Reichshaus-
halk durch Notverordnung in Kraft zu sehen,
eilt zum mindesten den Tatsachen insofern vor-
aus, als die Reichsregiernng angeblich gewillt
ist den Haushalt auf dem ordnungsmäßigen
Wege zu verabschieden. Eine vorzeitige Kon-
flikksmöglichkeik bildet der von dem Vorsit-
zenden Torgler bereits für den 10. Januar
einberufene Haushalksausfckuß des Reichs-
tages. Die Einberufung erfolgte, obwohl der
Finanzminffker hakte mitkeilen taffen, daß er
zu diesem Zeitpunkt den geforderten genauen
Aufschluß über den Stand der Neichsfinanzen
und über den Hausbaff noch nicht werde ge-
ben können. Der Rsicbsfinanzmimster wird
jedoch versuchen den Wünschen Les Haus-
tzvlksausschuffes so frühzeitig wie möglich
Rechnung zn kraasn und jedenfalls von sich
ous keinen Konflikt mit dem Ausschuß suchen.
Es ist jedoch nicht ausgeschloffen, daß er dem
Ausschuß wenigstens einen vorläufigen Be-
richt erstattet oder erstatten läßt.
Was die Haltung der NSDAP geaenüber
dem Kabinett Schleicher anaehk, so bat sich an
ihrer grundsätzlichen OvvoWon bisher nichts
aeänderk. Auch der ..Fall Straßer", Len dis
Journaille bis z«m Erbrechen ausaenammen
bat, wird an diesem Standpunkt nichts an-
dern.
Vapz»««
Die Seidenffoff-Großbandelsfirma Abra-
bamsohn u. Wittert, Berlin ist insolvent ge-
worden.
Bei den Vereinigten Spiegelfabriken in
Fürth entstand 1931 ein Verlust non 295 000
Reichsmark.
Die Bergisch-Märkische Industriegesell-
schafk Barmen aibk für 1931 ihren Verlust
mit 299 000 RM. an.
Vatencienne AG. in Nresden-Leuben. Der
Jahresabschluß für 1931/32 ergibt nach Ab-
schreibungen einschließlich des vom Doriabre
vorgekragenen Verlustes von rd. 124 000 RM.
einen Gesamkverlust von rd. 253 000 AM.
Zeißer Eisengießerei und Maschinenbau
AG., Zeitz. Die Generalversammlung geneh-
migte den Abschluß für 1^31/32 mit einem
Verlust von rd. 480 000 RM.
«« dsr Savvrv tn Venn« ßM kykrt-ftrsiANk-
rerisches Relikt); -anm venire" von Bo-
logna, ei» Uebevb-letbsel der kakhMchrn Bolks-
parteS. Der Wunsch, jene neuen Kräfte, we.che
di« alten Kräfte des Internationalismus entwert«!
hatte-n, verschwüren zu sehen, trübte der Bück
jener mengen Ueberbleibsel aus dem Schiffbruch
der sozioldemokratifche-n, freimaurerische,. und
oo-lksp-arteilichen Richtungen."
„Warum wollte sich ausgerechnet mit dielen
Zeitungen -das „Regime Fascista" verein gen? D°es«
antihitlerianische Frontmachnng ist nicht '-or sehr
eigenartig sondern sie ist Z'emlich ikand-rlSs, da
sie unglückie'igerwelfe von ebner -fafch'sti'chen Zei-
tung ausgeht."
Ankurbelung der Wirtschaft «ich «im Verringe-
rung der ArbeikSl-osenMhl bringt. Wie lange soll
es noch dauern, bis diese Zusammenhänge an den
führenden Stellen erkannt werden? Wir warnen
davor, znzuwarte», bis an die Stelle der resignier-
te-, Verzweiflung die Helle Empörung tritt. Wir
bÜKsn die Neichs-regtemng in letzter Stunde, aus
der Tatenlosigkeit dv letzten Zett herauszutreten
and durch kräftiges Zupacken endlich einmal die.
der Landwirtschatt gegebenen schriftliche« und
mündlichen Zusagen Mzulösen. Vor allen Din-
gen fordern- wir die sofortige Einführung -er Kmr»
tingentierung landwirtschaftlicher Erzeugnisse, -ms-
besonder« für di« bisher handelspolitisch vernach-
lässigten Produkte der bäuerlichen Veredelungs-
wirtschaft, deren wettere Vernachlässigung auch de«
Zusammenbruch der Getreidewirtschaft zwangslä»
fig nach sich ziehen wird."
.Autoritäre" KompromitzwtrWaft
Don deulschnakionaler Seite wird fast täg-
lich versichert: Wir sind die antiparlamenta-
rische Partei, wir lehnen jede Koalitionsregie-
rung mit Kompromissen ab, wir wünschen eine
„autoritäre" Regierung. Abgesehen von
der Tatsache, daß die Hugenzwerge erst
dann „ankiparlamenkarisch" wurden, als sie
in den Parlamenten nichts mehr zu sagen
hakten, lohnt es, einmal die tieferen Gründe
der deukschnationalen Schwärmerei für „Au-
torität" festzustellen.
Die Behauptung, daß das Regieren auf
„autoritärer" Grundlage kompromißlos
sei, ist eine Spiegelfechterei übelster Art. Tat-
sächlich ist die Kuhhandelei nur auf eine an-
dere Ebene verlegt worden. Mährend früher
die Kompromisse zwischen den Parteien abge-
schlossen wurden, die dafür auch im Wahl-
kampf gerade stehen muhten, wird jetzt der
Kuhhandel hinter den Kulissen getrieben und
zwar von Wirkschafksverbänden, die man für
die Folgen dieser Politik schwer haftbar ma-
chen kann. Schon während der Regierungs-
zeit Brünings, begann der anonyme Einfluß
der Inkeressenkenverbände und Wirtschafts-
gruppen zu wachsen. Wir haben damals ge-
gen den Einfluß dieser Gruppen fortgesetzt
mobil gemacht. Die Aera Papen-Schleicher
zeichnet sich vor allem dadurch aus, daß in-
zwischen fast die gesamte Aegierungsaswalk
an diese unkontrollierbaren Gruppen Lberge-
gangen ist.
Wir nennen hier zunächst drei solcher
Machkfakkoren: Die IG-Farben, der Reichs-
verband der deutschen Industrie und die Ver-
treter des internationalen Bankkapikals. Da-
neben bemühen sich die Gewerkschaften einer-
seits und der Reichslandbund andererseits
vergeblich diese Mauer von Industrie- und
Bankkapikal einzurennen. Warmbold und
Luther sitzen in ihren Sesseln und ihre Macht
ist nachgerade ins Grenzenlose gewachsen. Die
Verbindungen von einer Gruppe zur anderen
sind die verschiedenen Clubs: Der Herrenclub
mit seinen Verzweigungen, der Union-Club,
der Rotary-Club und andere.
Zwischen diesen gesellschaftlichen und wirt-
schaftlichen Kräften wird heute die Regie-
rungspolitik cmsgehandelk und nur ganz sel-
ten dringt einmal etwas von den Sitzungen
und Beschlüssen dieser Gruppen in die Oef-
senklichkeik.
Sieht man sich die Namen der Mitglieder
der genannten Vereinigungen und Wirk-
schafksverkretungen an, so braucht man sich
nicht zu wundern, warum die DNVP am
„autoritären Aegierungssystem" derartigen Ge-
fallen findet. Ueberäll hak Herr Zugenberg
seine christlichen und jüdischen Freunde sitzen
und diese anonymen Kräfte sind die letzten
Machtpositionen einer vom Volk längst ver-
urteilten reaktionären Schicht!
Wir sind grundsätzliche Gegner der partei-
politischen Kompromißwirkschafk. Aber min-
destens ebenso sehr bekämpfen wir die Kom-
promißwirkschafk, die von großkapitalistischen
Inkeressenverkrekern auf dem Rücken des deut-
schen Volkes ausgekragen wird. Und gerade
weil diese anonymen Kräfte dis gesamte
deutsche Politik dirigieren, hat Adolf Hitler
einen Kompromiß abgelehnt und für sich die
Reichskanzlerschafk beantragt und deswegen
wird das Kabinett Schleicher von uns be-
kämpft!
s» wStet mttve vtnso
Asgkeeimg"
Das Volk wirL Ml mehr Magi
RMshaushalt Lurch Notverordnung?
Die WLeuWen LauLmrlWaftskammern
zur WirWaftsvoM
SsMSss kakMMcke s«Mwwekf«»g vi«»v «ÄkksntMsm smvv-Sstzv
Vie SysHmpress« aller Schakkienrugen krikk mil
i-ngenkbehrkevi Behagen zwei Leikarkikel breit, die
d"r frühere faschistische Parteisekretär Farinacci
in seinem Organ „Regime Fascisia" gegen Adolf
Hitler vom Stapel gelassen hak. „Deutsche" Be-
richterstatter in Rom bausche» dis Prwatansichk
eines italienischen Publizisten ZU einer „intrressin-
lcn Wandlung im faschistischen Italien gegenüber
dem Nationalsozialismus" auf, aus der sie sogar
„eine direkte Ablehnung" herausznhSren beyaup-
ten. Mesen „SWerstreifem"-Gucke»n bereitet der
„Teuere", bekanntlich daS Blatt, in dem auch
Mussolini zuweilen seine Meinung zum Aus-
druck bringt, e-ine herbe aber heilsame Abfuhr,
die uns jeden weiteren Kommentar erspart.
Teorre schreibt unter der Spitzmarke:
„Wem ilSht es?"
Wenn wir -en Leitartikel, der im „Regime
Fffcista" erschlenM ^st, losen, so kommt nns die
klassische Formel in den Sinn: „C>ui probest?" —
W-m nützt dieser bösartige, ungerechte, un-dle
und unglückliche Artikel der in seiner Ganzh it
eine Ablehnung Hitlers und seiner Partei 'st?
Wem nützt diese summarische Verurteilung des
deutschen Rallonalsozialismus und noch mehr lein
summarisches Begräbnis, das Begräbnis von 12
MLllÄnen Hebenden Menschen? Solche und andere
Fragen stellen sich sofort boi der Lektüre des ge-
lmnnten Artikels ein; und es würde -heuchlerisch
sein, die Antworten zu verschweigen.
Wem nützt di« Entwertung Hitlers? Sie nütz!
der deutschen Sozialdemokratie und der anderer
Länder, die von Hitler die schwersten Schläge be-
kam — -und wir hoffen, daß sie noch mehr davon
empfangen wird. Ge nützt dem Freimaurer tum,
sie nützt dem Kommunismus, sie nützt allen Len
Kräften von links, gegen welche Hitler sich erhob
und deren Zerstörung sein Kampf galt. Sir nützt
also allen jenen Kräften, welch« den Faschismus
verneinen oder bekämpfen. Sie nützt also urser-n
Feinden, unseren heutigen Feinden, die sich als
solche schon bekannt haben oder denen, die auf den
günstigen Augenblick warten, um es zu werden.
Wen» man die Hitlersche Bewegung begräbt oder
sie wenigstens als begraben erklärt, so bedeutet
dies nichts weiter als einen Boden vorzuber-it-m,
auf dem die antifaschistische» Kräfte in Deutschland
sich uneder aufbauen. Dieses Ergebnis ist zu ta-
deln.
„Dies wollten wir auf das „cu-i probest?" (wem
nützt es?) antworten. Jetzt wollen wir noch eine
Kurze Aufstellung der beachtenswertesten Tatsachen
geben. Die Koalition von Weimar und der soge-
nannte „Geist von Weimar" sind die Kräfte, gegen
welch« Hitler vorgegangen ist. Wenn die Koali-
tion von Weimar (da Kräfte der Linken, di« So-
zialdemokratie, das Frei-maurertum und das Zen-
trum) heule zerschlagen ist, und nur noch «in küm-
merlicher Schatten ist, so verdankt man dies dem
Kampf Hitlers. Wenn neue Kräfte, Lis mit Italien
sympathisieren, ausgetreten sind und sich in
Deutschland durchgefeht habe«, so ist dies das
Werk Hitlers. Wenn Hitler auch noch nicht
ganz Deutschland zum Erwachen gebracht hat, io
hak er doch «inen sehr großen Teil der Nation in
Bewegung ve-rs-etzk. Den Zusammenbruch der So-
zi-aldemokratie verdankt man lediglich dem Ansturm
der Hltlee'auer. Wir wollen nicht diejenigen 'ein,
die eine Sammlung von Aufsätzen aus dem „Re-
gime Fascista" hervorhole-n, um die famosen a.-.ti-
italienischen Manifestationen, di« -im deutschen
(Fortsetzung von Seite 1)
diesen gemeinen Mord unter dem Weihnachts-
baum entweder tokzuschweigen, oder aber
durch ihre Berichterstattung der Mord-Kom-
mune zu Hilfe Zu kommen. So verbreitet
inan die Falschmeldung, der ermordete Pg.
Szczatok sei „parteilos" gewesen,
während er tatsächlich NSBO-Mikglied war
— und das bedeutet in einem Induftrieaebiet
wie Bottrop — an der vordersten Kampf-
front gegen den marxistischen Betrkebsterror
stand. Die Iudenpresse verbreitet gleichzeitig
die Meldung, ein „Unbeteiligter" sei
durch die Schüsse der Mordkommune getrof-
fen worden. Rein, die Mordtat von Bottrop
war kein „Zusammenstoß zwischen Radikale»"
war keine „Schießerei zwischen Aationalsozia-
listen und Kommunisten", sondern gemeiner
Mord!
SA-Mann SenW ermordet
Eine viehische Bluttat.
Dresden. 27. Dez. (Tel.) Vom Poli-
zeipräsidium Dresden wird nütgeteill: Nach-
dem sich der Masserstand der Talsperre Mal-
ter durch die Eisbildung gesenkt hak, ist am
Montag «nker Sand verborgen die Leiche des
seit dem 4. November vermißten National-
sozialisten Henkfch zutage getreten. Die Leichs
war in Säcke gehüllt und diese waren mit
schweren Steinen belastet. Die äußere Be-
sichkigung der Leiche hak gezeigt, daß tzentsch
durch einen Schuß in die Brust getötet worden
ist. Hiernach steht nun einwandfrei fest, daß
Henkfch einem Mord zum Opfer gefallen ist.
Me Kriminalpolizei hak inzwischen zusammen
Re-ichsk-ag durch d'e Svzi-ald-emokr-ati« verursacht
wurden, wieder a-us-zwg-va-ben. Dies« M-anife-Iaiiv-
n«n waren oft so -grob und un-erträglich, daß sie
Len Mlien-ischen Regierungschef zwangen, sie e-neS
Tages in einer denkwürdigen R-ede zu verurteilen.
Der Nam« des Soz aldrmokraten ,Löbe ist auch
heute noch in der Erinnerung ü-e-r Faschisten. Zu
jener Zeit waren dis italienisch-deutschen Bezie-
hungen nicht die besten. Di« Sozialdemokratie als
Fe'ndin Hitlers -war gegen Italien und zwar nut
einer Hartnäckigkeit, die dem Wunsch« gleichkam,
sich unter allen Umständen Frankreich zu verskla-
ven. Wenn die Sozialdemokratie heute geschlagen
und zum Stillschweigen verdammt ist, so bedeutet
dies das Verdienst Afflers und infolgedessen ist
es weder ehrenwert noch edelmütig, zu verkennen,
was Hitler getan hat und sein« zukünftigen Mög-
lichkeiten zu verneinen. Die neuen Kräfte, welche
Hitler in Deutschland erweckt hak. zollen Italien
Ehrfurcht. Di« Soz'aldemokrati« tat dies a cht.
Also? Wollen wir Hitler begraben (auf jeden Fr ll
mühte man ihn vorher selber fragen und eS scheint,
daß er nicht dazu gewillt ist) -und die Löbes, die
Brauns, die Severings wieder auferweckan, dies«
geschworenen Fe'n-de des italienischen Faschismus
und die Bewunderer der französischen Demokrat«?
Oder wollen rvrr nns jenen Baronen zur Verfü-
SVD-Vvvlat vevtzattet
Berlin, 27. Dez. Die Iuskizpressestelle
teilt mit: Der Direktor der BVG., Fritz Bro-
lat, war heute zur verantwortlichen Verneh-
mung vor den Untersuchungsrichter geladen.
Da er bei dieser Vernehmung die gegen ihn
vorliegenden dringenden Verdachtsgründe des
Meineids nicht entkräften konnte und
Fluchkgefahr besteht, hat der Untersuchungs-
richter entsprechend dem Anträge der Staats-
anwaltschaft Haftbefehl gegen ihn erlassen.
Brolat wurde heute in das Untersuchungs-
gefängnis eingelieferk.
Berlin, 27. Dez. Zu den Ressortarbsi-
ken der Reichsminister, die schon in dieser
Woche ausgenommen werden, gehört, wie der
„Tag" erfährt, auch die Vorbereitung des
neuen Reichshaushalks für 1933/34, da der
Reichshaushalk für 1932/33 mit dem 1. April
1933 «bläust. Die Frage, ob der kommende
Reichshaushalk dem Reichstage vorgelegk und
von ihm beschlossen oder durch Notverordnung
des Reichspräfidenken in Krafk gesetzt werde,
sei noch offen. Da aber der Reichstag nicht
arbeitsfähig sei, bestehe die Wahrscheinlich-
keit einer Inkraftsetzung des Haushalts durch
Notverordnung des Reichspräsidenten.
Die Tatsache, daß der Aslkestenrat des
Reichstages erst am Mittwoch, den 4. Ja-
nuar zusammenkreken wird, wird in politischen
Kreisen als Anzeichen dafür gewertet, daß
man versuchen wird es nicht sofort zum par-
lamentarischen Bruch Kommen zu lassen und
mit der Staatsanwaltschaft eingehende Er-
mittlungen angestellt, die für die Aufklärung
des Falles wichtiges Material erbracht haben.
Im Interesse der Untersuchung k„.in jedoch
hierüber zur Zeil Weiteres nicht gesagt wer-
den.
Die MorSer Les SA-Mann HenW
Dresden, 27. Dez. Es kann jetzt als
sicher gelten, daß der 27jährige Funker Ru-
dolf Schenk aus Dölzschen bei Dresden, der
22jährige Telegraphsnbauarbeiksr Friedrich
Fränkel aus Dresden und der 29jährige Er-
werbslose Walker Woicik, ebenfalls aus Dres-
den, zum mindesten an der Ermordung des
Henkfch beteiligt find. Alle drei find, als das
Verschwinden des Pg. Hentsch bekannt ge-
worden war, aus Dresden verschwunden,
nachdem Schenk die Polizei auf eine falsche
Fährte zu locken verstanden hakte. Schenk
hatte nach eigenem Eingeständnis Henkfch
nach dem Köniashof in Dresden-Skrehlen be-
stellt, und Hentsch batte der Aufforderung auch
Folge geleistet, «nker der seiner Mutter ge-
genüber gemachten Begründung, daß er einen
wichtigen politischen Auftrag auszuführen
habe.
Aus nationalsozialistischen Kreisen waren
nach einigen Taaen bei der Polizei und bei
der Staatsanwaltschaft Anzeigen einqelaufen,
daß die Leiche des Henkkch vermutlich in der
Talfnsrre von Malter oder in den umlreasn-
den Wäldern zu finden sei» werde. Ms dar-
aufhin -maefieKsan polizeilichen Nachforschun-
gen bkleben erfolglos.
Wie verlautet, wird seitens der Polizei
Schenk als HaupkbekeMgter angesehen.
gung stellen, welche darüber Nachdenken, wie sie
-bas längst v«rgangene Deutsch lan- vo-n vor dem
Krieg« wieder zum Leben kviwgen könnten?"
„Es ist noch eine letzt« Bemerkung notwendig.
Wir wollen sie ohne zu viel Work« und m!-k gro-
ßer Objekkiv'kSt machen. Einen Tag nach den deuk-
schen Wahlen, di« di-s Httlerpartei «in wenig an
horizontaler Ausdehnung verlieren ließen, breilken
sich einige -ilak'enifche Zeitungen, Len National-
sozialismus für erledigk zu erklären. Beachten wir,
-Laß dies nicht gerade faschistisch« Zeitungen wa-
Die süddeutschen Landwirffchafkskamnrern ha-1
den -i-n einer dieser Tage slakkgefundenen Sitzung
"n Wiesbaden nach Referaten von Dr. Schindler,
Berlin, und Direktor Dr. Ströbel, Stutkgeff, fol-
gende Entschließung gefaßt: „Die Mds-Äsche
Landwirtschaft verfolgt mit ernster Sorge und
wachsender Erbitterung -den schleppenden Gang Lc r
Beratungen über die Hilfsmaßnahmen für den
zusammenbrechenden Bauernstand. Sie verwahrt
sich dagegen, daß jede der häufigen Regierungs-
krise» weitere Verzögerungen d«r vergefchlagene»
Rektungsmaßnahm-m und damit neue PrriSad-
schlägs und letzter Endes die Gefährdung der Exi-
stenz unserer Landwirte mit sich bringt. Sie zwei-
felt an dem »rnfken Autb-mwillen eines Teiles der
führenden Rrgierungskreise solange dieser nicht
einstehk, daß in erster Linie -der B nnenmarkk und
die heimische Landwirtschaft wieder gekräftigt wer-
den muß, wenn «r.« Gesundung der gesamten
Wirtschaft -herbs-igeführt werden -soll. Bei der
starken Ex-portschrumpfung u-n- de. AuSsichtsloftg-
ke-ik einer Skeger-un-g der Ausfuhr sollte endlich
die Roichsregierung zn der Einsicht kommen, daß
die bisherigen Ausbaumethoden erfolglos waren
und daß nur die Gesundung der Land-Wirtschaft eine
zunächst wenigstens der ReichSregierung Ge-
legenheit zur ungestörten Ausarbeitung ihrer
Pläne z« geben. Sollten sich keine Zwischen-
fälle ereignen, so würde mutmaßlich die Re-
gierungserklärung im Reichstage etwa um
den 17. Januar herum abgegeben werden. Die
zweite Hälfle des Januar wäre damit der
äußerste Termin, an dem die Reichskagspar-
keien offiziell zum Kabinett Schleicher Stellung
zu nehmen hätten.
Die Pressemeldung, wonach die Reichs-
regierung beabsichtige den neuen Reichshaus-
halk durch Notverordnung in Kraft zu sehen,
eilt zum mindesten den Tatsachen insofern vor-
aus, als die Reichsregiernng angeblich gewillt
ist den Haushalt auf dem ordnungsmäßigen
Wege zu verabschieden. Eine vorzeitige Kon-
flikksmöglichkeik bildet der von dem Vorsit-
zenden Torgler bereits für den 10. Januar
einberufene Haushalksausfckuß des Reichs-
tages. Die Einberufung erfolgte, obwohl der
Finanzminffker hakte mitkeilen taffen, daß er
zu diesem Zeitpunkt den geforderten genauen
Aufschluß über den Stand der Neichsfinanzen
und über den Hausbaff noch nicht werde ge-
ben können. Der Rsicbsfinanzmimster wird
jedoch versuchen den Wünschen Les Haus-
tzvlksausschuffes so frühzeitig wie möglich
Rechnung zn kraasn und jedenfalls von sich
ous keinen Konflikt mit dem Ausschuß suchen.
Es ist jedoch nicht ausgeschloffen, daß er dem
Ausschuß wenigstens einen vorläufigen Be-
richt erstattet oder erstatten läßt.
Was die Haltung der NSDAP geaenüber
dem Kabinett Schleicher anaehk, so bat sich an
ihrer grundsätzlichen OvvoWon bisher nichts
aeänderk. Auch der ..Fall Straßer", Len dis
Journaille bis z«m Erbrechen ausaenammen
bat, wird an diesem Standpunkt nichts an-
dern.
Vapz»««
Die Seidenffoff-Großbandelsfirma Abra-
bamsohn u. Wittert, Berlin ist insolvent ge-
worden.
Bei den Vereinigten Spiegelfabriken in
Fürth entstand 1931 ein Verlust non 295 000
Reichsmark.
Die Bergisch-Märkische Industriegesell-
schafk Barmen aibk für 1931 ihren Verlust
mit 299 000 RM. an.
Vatencienne AG. in Nresden-Leuben. Der
Jahresabschluß für 1931/32 ergibt nach Ab-
schreibungen einschließlich des vom Doriabre
vorgekragenen Verlustes von rd. 124 000 RM.
einen Gesamkverlust von rd. 253 000 AM.
Zeißer Eisengießerei und Maschinenbau
AG., Zeitz. Die Generalversammlung geneh-
migte den Abschluß für 1^31/32 mit einem
Verlust von rd. 480 000 RM.
«« dsr Savvrv tn Venn« ßM kykrt-ftrsiANk-
rerisches Relikt); -anm venire" von Bo-
logna, ei» Uebevb-letbsel der kakhMchrn Bolks-
parteS. Der Wunsch, jene neuen Kräfte, we.che
di« alten Kräfte des Internationalismus entwert«!
hatte-n, verschwüren zu sehen, trübte der Bück
jener mengen Ueberbleibsel aus dem Schiffbruch
der sozioldemokratifche-n, freimaurerische,. und
oo-lksp-arteilichen Richtungen."
„Warum wollte sich ausgerechnet mit dielen
Zeitungen -das „Regime Fascista" verein gen? D°es«
antihitlerianische Frontmachnng ist nicht '-or sehr
eigenartig sondern sie ist Z'emlich ikand-rlSs, da
sie unglückie'igerwelfe von ebner -fafch'sti'chen Zei-
tung ausgeht."
Ankurbelung der Wirtschaft «ich «im Verringe-
rung der ArbeikSl-osenMhl bringt. Wie lange soll
es noch dauern, bis diese Zusammenhänge an den
führenden Stellen erkannt werden? Wir warnen
davor, znzuwarte», bis an die Stelle der resignier-
te-, Verzweiflung die Helle Empörung tritt. Wir
bÜKsn die Neichs-regtemng in letzter Stunde, aus
der Tatenlosigkeit dv letzten Zett herauszutreten
and durch kräftiges Zupacken endlich einmal die.
der Landwirtschatt gegebenen schriftliche« und
mündlichen Zusagen Mzulösen. Vor allen Din-
gen fordern- wir die sofortige Einführung -er Kmr»
tingentierung landwirtschaftlicher Erzeugnisse, -ms-
besonder« für di« bisher handelspolitisch vernach-
lässigten Produkte der bäuerlichen Veredelungs-
wirtschaft, deren wettere Vernachlässigung auch de«
Zusammenbruch der Getreidewirtschaft zwangslä»
fig nach sich ziehen wird."
.Autoritäre" KompromitzwtrWaft
Don deulschnakionaler Seite wird fast täg-
lich versichert: Wir sind die antiparlamenta-
rische Partei, wir lehnen jede Koalitionsregie-
rung mit Kompromissen ab, wir wünschen eine
„autoritäre" Regierung. Abgesehen von
der Tatsache, daß die Hugenzwerge erst
dann „ankiparlamenkarisch" wurden, als sie
in den Parlamenten nichts mehr zu sagen
hakten, lohnt es, einmal die tieferen Gründe
der deukschnationalen Schwärmerei für „Au-
torität" festzustellen.
Die Behauptung, daß das Regieren auf
„autoritärer" Grundlage kompromißlos
sei, ist eine Spiegelfechterei übelster Art. Tat-
sächlich ist die Kuhhandelei nur auf eine an-
dere Ebene verlegt worden. Mährend früher
die Kompromisse zwischen den Parteien abge-
schlossen wurden, die dafür auch im Wahl-
kampf gerade stehen muhten, wird jetzt der
Kuhhandel hinter den Kulissen getrieben und
zwar von Wirkschafksverbänden, die man für
die Folgen dieser Politik schwer haftbar ma-
chen kann. Schon während der Regierungs-
zeit Brünings, begann der anonyme Einfluß
der Inkeressenkenverbände und Wirtschafts-
gruppen zu wachsen. Wir haben damals ge-
gen den Einfluß dieser Gruppen fortgesetzt
mobil gemacht. Die Aera Papen-Schleicher
zeichnet sich vor allem dadurch aus, daß in-
zwischen fast die gesamte Aegierungsaswalk
an diese unkontrollierbaren Gruppen Lberge-
gangen ist.
Wir nennen hier zunächst drei solcher
Machkfakkoren: Die IG-Farben, der Reichs-
verband der deutschen Industrie und die Ver-
treter des internationalen Bankkapikals. Da-
neben bemühen sich die Gewerkschaften einer-
seits und der Reichslandbund andererseits
vergeblich diese Mauer von Industrie- und
Bankkapikal einzurennen. Warmbold und
Luther sitzen in ihren Sesseln und ihre Macht
ist nachgerade ins Grenzenlose gewachsen. Die
Verbindungen von einer Gruppe zur anderen
sind die verschiedenen Clubs: Der Herrenclub
mit seinen Verzweigungen, der Union-Club,
der Rotary-Club und andere.
Zwischen diesen gesellschaftlichen und wirt-
schaftlichen Kräften wird heute die Regie-
rungspolitik cmsgehandelk und nur ganz sel-
ten dringt einmal etwas von den Sitzungen
und Beschlüssen dieser Gruppen in die Oef-
senklichkeik.
Sieht man sich die Namen der Mitglieder
der genannten Vereinigungen und Wirk-
schafksverkretungen an, so braucht man sich
nicht zu wundern, warum die DNVP am
„autoritären Aegierungssystem" derartigen Ge-
fallen findet. Ueberäll hak Herr Zugenberg
seine christlichen und jüdischen Freunde sitzen
und diese anonymen Kräfte sind die letzten
Machtpositionen einer vom Volk längst ver-
urteilten reaktionären Schicht!
Wir sind grundsätzliche Gegner der partei-
politischen Kompromißwirkschafk. Aber min-
destens ebenso sehr bekämpfen wir die Kom-
promißwirkschafk, die von großkapitalistischen
Inkeressenverkrekern auf dem Rücken des deut-
schen Volkes ausgekragen wird. Und gerade
weil diese anonymen Kräfte dis gesamte
deutsche Politik dirigieren, hat Adolf Hitler
einen Kompromiß abgelehnt und für sich die
Reichskanzlerschafk beantragt und deswegen
wird das Kabinett Schleicher von uns be-
kämpft!
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Das Volk wirL Ml mehr Magi
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Die WLeuWen LauLmrlWaftskammern
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