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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (2) — 1932 (Oktober bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 272 - Nr. 297 (1. Dezember - 31. Dezember)
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https://doi.org/10.11588/diglit.53333#0929
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l/-vo

Bleh gegen Sel
Berlin, S0. Dezember.
Nach Londoner Blättermeldungen soll sich die
Regierung von Kanada neuerdings einer Wie-
deraufnahme der Handelsbeziehungen mit

„SemelnM-We WirtMftMlgkeit"
Blitzlichter auf die jüdische Wüstenmoral

Berlin, 80. Dez. tEig. Bericht.) Wir berich-
teten, daß in dem jüdischen Familienstreit
Caro—Petschck Ser angeklagte Geheimrat Caro
freigesprochen wurde. Uns interessiert nun nicht
der Kampf der beiden syrischen Edelknaben um
die 400 000 RM. Mitgift, sondern uns inter-
essieren gewisse Feststellungen, die in diesem
Prozeß gemacht und in der Urteilsbegründung
festgehalten wurden.
Es handelt sich hier um die Behauptung des
Juden Caro, er habe
„mfolge des jahrelange« Verkehrs mit Jguaz
Petsche! Kenntnis von Vorgängen erhalten,
durch die er ei« gefährlicher Mitwisser der
gemeinschädliche« Wirtschaftstätigkeit der Fa-
milie Petschek geworden sei".
Das Gericht spricht in diesem Zusammenhang
davon: „So fremd «nd sonderbar diese Gedau-
kengänge auch erschiene«, so sei doch zu berück-
sichtige«, daß auch der Nebenkläger und dessen
Bruder Frauz Petschek ganz seltsame Gedan-
kengänge vorgebracht haben".
UnS Nationalsozialisten, die wir in Caro und
dem Tschechen Petschek die Juden sehen, über-
fällt kein Erstaunen — wie es scheinbar dem
Gericht passierte —, daß „fremde", „sonderbare"
und „ganz seltsame Gedankengänge" in diesem
Prozeß zntage traten. Was hier vorgetragen

wurde, bas ist ganz einfach
die nieberrassige Wüstenmoral der Juden.
Wichtig ist, daß dies einmal gerichtlich fest-
gehalten wurde.
Darüber hinaus erkennen wir aus den Vor-
gängen die hoffnungslose Fremdheit, mit der
das heutige Recht dem . deutschen Empfinden
gegenübersteht. Da tritt ein Mann auf, der von
sich sagt, er sei „ein gefährlicher Mitwisser der
gemeinschädlichen Wirtschaftstätigkeit" eines
anderen. Das Gericht nimmt dies zur Kennt-
nis, es tut aber nichts, diesen Geheimnissen
auf die Spur zu kommen. Hätten wir ein Recht,
dessen Eckpfeiler der einfache Satz: „Gemein-
nutz geht vor Eigennutz" ist, dann müßte der
Jude Caro solange hinter Schloß und Riegel,
bis er den Schnäbel auftut und sein Wissen
um „die gemeinschädliche Wirtschaftstätigkeit"
prcisgeben würde.
Eine Probe von dem, was dabei ans Tages-
licht käme, haben wir in dem Geständnis be-
kommen, daß der tschechische Kohlenjude Petschek
es war, Ser vor einigen Jahren einen von den
Kommunisten entfachten Streik im mittel-
deutschen Braunkohlenrevier finanzierte
— nicht aus Liebe zu den Arbeitern —, sondern
nm der deutschen Braunkohleniudystrie das Ge-
nick zn brechen, nm sie zu ruinieren, nm dann

mut

Lerllnei» Karle
Bern«, rv. De». (FuMpi.) Di« GroßtranSEton Les
RtzetnisÄ-WestfAtschen El-ktrizitätSwerle« mit der Rheini-
schen Braunkohlen AG. bildete heute das Tagesgespräch
in der Burgstraße und bot der Börse neue Impulse Man
argumentierte, daß dieses Projekt nur den Auftakt zu
neue» Zusammenschlüssen darsteüt und bezahlte dis Aktien
des RWS. säst t Proz. höher. Rheinische Braunkohlen
waren dagegen 1 Pro,, niedriger. Auch aus den übrigen
Märkten war di« Stimmung überwiegend kreundlicher. Die
teste Newhorker Börse bot der Lenden, ein« Stütze. Auch
die wette« Kurssteigerung der «ltbesitzanlethen um mehr
als 1 Proz. stimulierte. Am Montanaktienmarkt wurden
Mannesmann aus. verlautLarungen, daß «in neuer Röh.
renaustrag für Rußland dicht vor dem Abschluß stehe,
Pro,, höher bezahlt. Sehr fest lagen Ilse Bergbau,
die 4 Prozent und die Vcnußschetn« oeS Unternehmens, die
:! Proz. gewannen. Farben wurden 14 Proz. höher
A bezahlt. Weiteres Interesse bestand für Bersorgungs-
werte (I), Thüringer GaS gewannen Iss. Berliner Kraft
und Licht IlL, Hamburger Elektrizitätswerke waren 1 Proz.
Höher. Kunstseidenaktien konnten sich um IA Proz. im
Durchschnitt erholen. Für Rsichsbankanteile (plus 1)
Mit das Interesse an. Sehr fest lagen Maschinenwsrt«,
wobei dis Hofsnungen auf das ReichSSabnarbeitsbeschaf-
fungsprogramm teilweise anregen. Oreustein plus IA,
Eckiwartzkopf plus M, Verlin-KarlSruhsr Jndustriewerke
plus M. Otabi konnten auf dle Erhöhung des Kupferprei.
ses einen halben Punkt gewinnen. Man verweist darauf,
daß sich dis Produktionskosten bei dem Unternehmen nach
der Aufgabe des Goldstandards in Südafrika verbilligen
werden. Kaliwerk gewannen vis zu 114 Proz. Reichs-
schuldsuchforderungen wurden auf gestriger Basis umge-
^Lagesgeld erfordert« M. Das Pfund war mit S.2I14
z,t hören. Für das südafrikanische Pfund wurde ledig-
sich ein nomineller Kurs von 18 RM. genannt.
frsnlilurter kork
Frankfurt, zg. Dez. (Drahtver.) Lrirmnung: Aktien
»Nd Rente« fest. Die Börse lag einheitlich freundlicher,
in der Hauptsache regte dle große Transaktion im Westen
des Reiches, dis das RWE. durch dis Uebernahme von
fast der Hälfte des 73 Mill. RM. betragenden Kapitals
der Rhein. Braunkohlen bornimmt, an. Diese Uebernahme
bedeutst «in Obfskt von über 6g Mill. RM. und wird in
Bank- und Börsenkretfen an sich nur als Anfang von
bevorstehenden großen neuen Umgruppierungen im Westen
auf den Gebieten der Elektro» und Montanpolitik angs-
sehen. Wan hofft, daß eine derartige Expansion als ein
Zeichen des tatsächlichen WtedergesundsnS angesehen werde.
Daneben regte ein neuer großer russischer Röhrenaustrag
für Mannesmann an. Bevorzugt waren zunächst Elektro,
und Montanwerts, besonders aber die von der erwähnten
TrauSakikon betroffenen Papiere. Auch I. G. Farben erst-
matS wieder lebhafter und freundlich, wobei jetzt schon
vorzeitige Gerüchte über die Möglichkeit einer Sproz. Dip.-
Ausschüttung in Umlauf kommen. I. G. Farben bei S7 75
gehandelt, daneben Goldschmidt lA, Schsideanstalt I, Erdöl
's, Proz. höher. Am Elektromarkt zogen RWE. Lis §1,5
lM an, während sie gestern noch mit 84 «insetzten. Im
Gegensatz dazu waren Siemens 2 Proz. gedruckt. Schucksrt
Labmeysr und Bekula 14 Proz. höher. AEG.
lagen Ä Proz. schwächer. Am Montanmarkt Harpsner um
2,5, Rhein. Braunk. 1,5 Proz. fester. Im übrigen ge-
wannen Ilse Genüße erneut 2,5, Gelsenkirchen A, Rhein-
stahl fs, Mansfeld ös und Mannesmann auf den Röhren-
auftrag ls Proz. Unverändert eröffneten Stablvercin und
Büderus. Am Kaltmarkt setzten.Westeregeln ihre Auswärts,
bewegung um 1'4. Aschersleben ums I .Proz. fort. Von
sonstigen Werten gewannen am Knnstseidsnmarst Aku 1
Pro-., von Zsllstofswerten Waldhof 1 Proz., auch Schifs-
fahrtswsrte bis I Proz. freundlicher. AM Markt "für
Einzelwerte waren Holzmann 14 Proz. erhöht, während
Elidd. Aucker und Conti Gummi unverändret lagen. AM
Anleihemarkt war wieder erhöhtes Interesse für Reichs-
anleihen Vorbanden, Neubesitz um 's. Pro,, befestigt. Alt-
besitz (4 Proz. höher. Späte Schuldbuchsorderungen nur
knapp gehalten. Kommunalobligationen sowie Städteanlsihen
gleichfalls noch etwas freundlicher. Pfandbriefs lagen ru-
hig, aber dennoch gut behauptet. Im weiteren Verlauf
blieb dis Haltung freundlich, das Geschäft war noch ziem-
lich lebhaft. Lagergeld Welter Proz.
stlskmkeimep Tttektendök'le
Mannheim, LS. Dez. Der Aktienmarkt hatte auch heute
wieder kleines Geschäft. Das Interesse des anlagesuchen-
den Kapitals richtet sich weiter in erster Linie auf Ren-
tenwerte. Die Tendenz der führenden Aktienpapeirs war
behauptet! Farven notierten bei 96(4. Im übrigen wie-
sen die Kurse nur geringfügige Veränderungen auf. Fest
lagen wiederum, wie gesagt, Renten, wo Mtbcsitz des
Reiches aus 60,25, Neubesttz auf 6,75 Pryz. anzichen konn-
ten. Höher notierten Mannh. Altbesitz mit 52,5. Auch
Kommunal-Obtigalionen lagen Wetter sehr fest. Pfand-
briefe waren gut behauptet.
ll Proz. Baden Staat 77, 7 Proz. Heidelberger Stadt
-> 8 Proz. Ludwigshafener Stadt 61, Mannh. Ablöf. 52,5,
8 Proz. Mannh. Stadt 68, 8 Proz. Pfälz. Hhp. Goid-
pfandbr. 8S, 8 Proz. Rhein. Hhp. Goldpsdbr. 81,5, S Proz.
Farben BondS 86.
Brems« Besigheim 80, Brown Bovsri 25, Csment Heidel-
berg 16, Daimler Benz IS, DI. Linoleumwsrks 42.75, Dur-
lächer Hof 48, Eichbaum Wsrgsr 48, Enzinger Union 7V,
I. G. Narbenindustrie 86,8, 10 Proz. Graßkrafi Mannheim
88» IS Proz, vt». 148. Kleinlein —, Knorr Heilbronn ISS.

Konserven Braun 17, Ludwigshafener Aktienvr. 48, Mez —,
Pfälz. Mühlenwerke Pfälz. Preßhefe Rheinelektra
84, dto. Vorzugsaktien 84, Rheinmühlen —, Echwartzstor-
chen 87, Seilwolff 25, Sinner 63, Südd. Zucker 145, Ver.
d. Oelfabriken 84, Westeregeln IIS, Zell. Waldhof 45,5.
Badische Bank 97, LL.-Bank 78, Commerzbank 53.5,
Dresdner Bank §1,75. Pfalz. Hhp. Bank 73, Rhein. Hhp.
Bank 79.
Bad. Assecuranz 27, Mannh. Vers. 29, Würit. Transp.
27. - Neubesitz 6,75, Mitbesitz 69,25,
Lerline«' vevilen

vom 80. Dezember

öei'lmer stHetsüs

Solll
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KllSll -dir.
0.858
0 862
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Kanacla
3.698
3 704
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5.574
5.586
Konstantin
2.008
2 012
Kovcno
41.88
41.9 1
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0.869
0.871
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72 13
72.27
Kairo
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71 97
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16 42
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12 465
12.485
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58 43
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3 057
3 063
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2 492
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31 89
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81 72
81.88
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110.81
Heisst, ckors
6.124
6 136
zVien
51 95
52.05

Berlin, 80. Dez. Metaktnoiierung für je IHN Kg. Elektro-
kyikupfsr prompt cif Hamburg, Bremen oder Rotterdam
(Notierung dec Vereinigung f. d. Di. Elektrolhtkupfernotiz
48,80 RM, — Notierungen der Kommission des Berliner
Metallbörsenvorstandes (dis Preise Verstehen sich ab Lager
in Deutschland für prompte Lieferung und Bezahlung):
Originalhüttenaluminium, 98 bis 99 Proz. in Blöcken 160
RM., desgl, in Walz- oder Drahtbarren 99 Proz. 164:
Reinnlckel 98 bis SS Proz. ISS; Antimon Regulus 37
bis SS,- Feinsiwer 1 Kg. fein 33,75-37,25.
Zerlinep
Berlin, so. Dez. Weizen, niärk. 188—SN. Dez. 198,5
bis 201; März .205,5—Los,5: Mai MS.S-Mg,5. Tendenz:
fest, — Roggen, mark. .. ISS—57. Dez. ISS—SK.S: März
1K7.5-6S: Mai 170—70 s. Tendenz: fester. — Braugerste
ISS—75; Futtergersts 188—64. Tendenz: ruhig. — Hafer,
märk. 115-20. D-z. —: März 128-28,8; Mai 130-30,8.
Tendenz: fest. — Weizenmehl 23,25—26 25. Tendenz: stetig.
— Roggsnmehl 19,6—21,8. Tendenz: fester. — Weizenkleie
8,8—9,2. Tendenz: stetig. Rvggenkleie 8,7—9. Tendenz:
stetig. —. Biktoriasrbseu. 21—26: Spsisesrbfen20—22; Fut.
tersrbsen 13-15; Peluschken 13,5-14,5; Ackerbohnen 13,5
bis 15.5; Wicken 14-16: Lupinen blau 8-10: gelb 11.75
^bis 13: Seradella 18—24: Leinkuchen 19; Erdnußkuchon
19,4; Erdnutzkuchcnmeh! 1V,S: Trockenfchnitzel 8,9: extrah.
Soyabohnenschrot S.S; diö. 10,1; Kartosfelflocksn 13,4.
Bremer Baumwolle: 7,20.
k^sFrkebui'zei' Tuckei'nsiwi'imz
Magdeburg, 80. Dez. Weißzucker, einfchl. Sack und Ver-
brauchssteuer für so Kg. brutto für netto ab Verladestelle
Magdeburg: 31,25 (innerhalb 10 Tagen): Dez. 31,40 bis
31,48 bis 31,50. Tendenz: ruhig. Dez. 5,30 bis 5,9; Jan.
und Fcbr, dio. Tendenz: ruhig.
Vom bsrl.-pkslr.
Die Preise gingen noch weiter zurück, waS auf dis grö-
ßeren Mengen importierte Neuprodultton zurückzuführen
sein dürfte. Für diese Woche dürfte nochmals ein Nach-
geben der Preise etntreten. Die Bad.-Pfälz. Eierzentrale
verlauste in den letzten Tagen HandelSIlasseneier, Güte,
gruppe l zu folgenden Einkaufspreisen des Klein- bzw.
des Großhandels.
Sonderklasse 12,25 bis 13 Sszw. 11,78 bis 12,25,
Klasse ch 12 bis 12,5 bzw. 11,25 bis 11,75, 8 10,5
bis 11,5 bzw. 10,25—11,00, 6 9,5—10 bzw. 9.00—9,50,
v S—8,5 j bzw. 7—7,5 Psg. je Stück. Verbraucherpreise lie-
gen etwa '2—3 Psg. über den Einkaufspreisen des Klein-
handels. Tendenz: ruhig.
ZMsMvikkmsr'ltl
Frankfurt, LS. Dez. Auftrieb vom letzten Markt: 48
Rinder, S Ochsen, 5 Bullen, 27 Färsen, ferner: 836 Käl-
ber, 153 Schafe, 498 Schweine, vom letzten Markt 43.
Preise: Kälber: -, ZZ-LS, 28-32, 20-27. Schafe: 23 Lis
25, —, 20—22, 18—19. Schweine —, —, 34—38, 83—SS.
Marktverkauf: Kälber und Schafe schleppend, geräumt. —
Schwein« schl«pp«nd. Ueberstand.

zir einem Spottpreis diese Betriebe an sich zu
reißen, was ihm auch zum Teil gcluugeu ist.
Die alte nationalsozialistische Forderung:
„Heraus mit diesen Wirtschaftsschädlingen aus
Deutschland!" erringt durch die Feststellungen
im Caro - Petschek-Prozeß eine neue Berechti-
gung.
Mmtrielomiltration
Berlin, 30. Dezember.
Der Zentralverband der Blech-, Eisen-, Me-
tall- und Stahlwareninüustrie hat beschlossen,
die Speditionsvereinigung der blechverarbei-
tenden Industrie auf eine „breitere Grund-
lage" zu stellen. Zu diesem Zwecke ist eine
Industrie-Speditions AG. gegründet worden.
Durch diese Gründung ist der Gedanke indn-
striefeitig kontrollierter nud geförderter Spedi-
tion in die Tat «mgesetzt morde». Die in Fra-
ge kommenden Industrien haben sich ihre eigene
Verlade- und Transport-Gesellschaft geschaffen,
mit deren Hilfe sic sich von anderen Spedi-
tionsfirmen unabhängig machen können. Daß
sie damit dem Tränsportgewerbe das Wasser
avgraben, macht ihnen wahrscheinlich wenig
Sorge. Für sie ist maßgebend, daß sie ihre
Machtposition verstärken und erweitern.
KatMWlmler MMang des Güter-
verWrs in den MMm-Ruhrorter
Wen im Alm 1932
(Bericht unserer Berliner Schriftleitung)
Berlin, 30. Dez. Nach einem vorläufigen
Ueberblick über den Gesamtgüternmschlag in
den Duisburg-Nuhrorter Häfen ist im Jahre
1932 ein Verkehrsrückgang von mehr als
3 Millionen Tonnen festzustellen. Der Güter-
umschlag, der 1931 noch 14 Millionen Tonnen
betrug, wird 1932 nur rund 10,6 Millionen
Tonnen betragen. Das ist ein Rückgang von
mehr als 25 Die Verhältnisse in der Rhein-
schiffahrt haben naturgemäß bei diesem kata-
strophalen Rückgang des Güterumschlags ein
Ueberangebot an Schiffsraum mit sich gebracht.
Die Folge hiervon war wiederum ein außer-
ordentlich starkes Sinken der Frachtraten.

Sowjet-Rußland geneigt zeige». Es soll ein
Austauschabkommen mit Rußland geplant sein,
wobei kanadisches Vieh gegen russisches Oel
eingetauscht werden soll. Es soll zunächst ge-
plant sein, 100 000 Stück Vieh nach Rußland
zu verschicken und entsprechende Mengen Oel
von Rußland zu beziehen. Weiterhin soll er-
wogen werden, EisenbahnausrüstungStetle
ebenfalls gegen russisches Oel einzutauschen.
M RMstteditaktton für die Anstand-
frtzlmgsarbeiten an Wohngebäuden
Zukünftige Steuergntscheine als Kredit-
unterlage!
* Berlin, 89. Dezember. Amtlich wirb mit-
geteilt:
Die ReichSzuschüffe für Instandsetzung««»,
beiten an Wohngebäuden betragen ein Fünftel
der Kosten, für die Teilung von Wohnungen
die Hälfte. Um den einzelnen Hausbesitzer»
Sie Aufbringung der eigenen Anteile an den
Kosten zu erleichtern, hat die Reichsregierung
besondere Maßnahmen getroffen. Die Deutsche
Bau- und Bodenbank Berlin hat sich bereit er*
klärt, Kredite auf der Grundlage der dem
Hausbesitz zustehenden Steuergutscheine für die
Grundsteuer zu geben, soweit die Steuergut-
scheine am 1. April 1934 und am 1, April 1938
fällig werden. Der besondere BorteU für de«
Hausbesitzer liegt darin, daß auch der Anspruch
auf zukünftige Steuergntscheine als Grundlage
für eine Kreditgewährung anerkannt wird. Die
Slbtretnng des Anspruchs ans solche Steuergut-
scheine soll als Sicherheit genüge«. — Zur
Durchführung der Kreditaktion hat der Reichs-
arbeitsmlNister im Einvernehmen mit dem
Reichsminister der Finanzen die Reichsbürg»
schäft übernommen. Der Kredit wird dem
Hausbesitzer unmittelbar durch geeignete ört-
liche Kreditinstitute gegeben werde», die inso-
weit mit der Ban- und BodenbaNk zusammen,
arbeiten. Daneben ist die bereits vor einigen
Monaten eingeleitete Kreditbeschaffung auf der
Grundlage von Jnstandsetzungswechseln da-
durch weiter gefördert, daß der Reichsarbeits-
minister im Einvernehmen mit dem Reichsmt-
nister der Finanzen Anträgen von größeren
Kreditinstituten auf Uebernahme der Reichs-
bürgschaft entsprochen hat.

Sie ElWlsmndMM Baden AG. im BerglMMrsMm

Die Einzelhandelsbank Bade» AG., Sitz
Karlsruhe mit Zweigstelle« in Pforzheim und
Heidelberg, hat mit dem heutigen 39. Dezember
fürsorglich die Eröffnung des gerichtliche» Ver-
gleichsverfahrens beantragt.
Hierzu wird uns von der Verwaltung der
Einzelhandelsbank Baden geschrieben: )
Die Einzelhandelsbank Baden hatte seit der
Bankenkrise 1931 unter der Tatsache des Ein-
frierens einer erheblichen Anzahl Kredite stark
zu leiden doch bestand keine akute Gefahr und
es war nach wie vor möglich, den an das In-
stitut herantretenden Anforderungen gerecht zu
werden. Erheblich schwieriger wurde die Läge,
als im September 1932 durch Verfehlungen ei-
nes Vorstandsmitgliedes gegen die Vorschriften
Wer Sie Devisenbewirtschaftung — welche so-
fortige Entlassung und Verhaftung des Betref-
fenden zur Folge hatten, — eine schwere Ver-
trauenskrise seitens der Kundschaft einsetzte.
Der Aufsichtsrat sowie der neu bestellte Vor-
stand ergriffen sofort alle Maßnahmen, um die
Erfüllung der täglich an die Bank herantre-
tenden Abrechnungsverpflichtungen zu ermög-
lichen und Zahlungsschwierigkeiten zu vermei-
den. So wurden insbesondere mit mehreren
Banken Verhandlungen mit dem Ziele ausge-
nommen, eine Ueberleitung der Einzelhandels-
bank auf ein anderes Bankinstitut öurchznfüh-
ren. Gleichzeitig wurde eine reichsseitige Un-
terstützung nachgesucht und diesbezüglich aus-
gedehnte Verhandlungen mit den maßgeblichen
Stellen der Reichsregierung gepflogen, die je-
doch zunächst leider lt. Bescheid vom 29. Dezem-
ber aus formalen Gründen scheiterten.
Die Verwaltung der Einzelhandelsbank Ba-
den wird ihre Bemühungen um die Erlangung
eines Reichszuschusses noch weiter fortsetzeu
und hofft, daß durch entsprechendes Entgegen-
kommen Verluste für die Einleger der Bank
vermieden werden können. Um die weiteren
Maßnahmen in Ruhe durchführen zu können
und um die Bevorzugung einzelner Kunden zu
vermeiden, sah sie sich jedoch bei der derzeit ge-
gebenen Sachlage gezwungen, fürsorglich die
Eröffnung des gerichtlichen Vergleichsverfah-
rens zu beantragen.
Vom süddeutschen Eisennmrkt
Die ab 1. Januar 1933 geltenden Preise des
Süddeutschen Eisen - Großhandelsverbandes
werden für den Mannheimer Bezirk kaum
eine nennenswerte Aenderung der bisherigen
Preise bringen. In der Preisnormierung für
Sen südöstlichen Bezirk, umfassend München,
Regensburg, Ulm haben sich gewisse Schwierig-
keiten herausgestellt, sie möglicherweise das
Inkrafttreten der neuen, bekanntlich ab Lager
geltenden Preise, noch etwas verzögern. Für

Vollmitglieder der SEZ. betragen im Mann-
heimer Gebiet die Einkaufspreise für Händler
bei Stabeiscn 13.90, für Formellen 13.60, für
Universaleisen 13.50, für Bleche Nr. 19 und
höher 20.60 RM. per 100 Kilo. Die Differenz
gegenüber den bisherigen Frankopreisen ent-
spricht in etwa dem Fuhrlohn, der jetzt bet der
Preisgestellung in Wegfall gelangt ist. Die
Verbraucherpreise werde» etwa 2 RM. über
den HLndlerpreisen liege».
Gummiwaren werden wesentlich
teurer
Die neugegrünüete Vereinigung deutscher
Kautschukwaren-Fabriken hat die Preise für
techn. Gummiwaren neu festgesetzt und zwar
liegen diese Preise jetzt etwa 15, teilweise bis
89 Prozent über den seitherigen. Die kapitali-
stische Presse wird diese tollen Preissteiger-
ungen als untrügliches Zeichen des Wieder-
aufsticgs bezeichnen.
NeltWM und Holzexport
Ansnahmetarif 1 G 3 sHolzmasten «nd
Schnittholz zur Ausfuhr.)
Die Reichsbahndirektion Karlsruhe gibt nn-
ter dem 18. ds. Mts. folgendes bekannt. Der
Ausnahmetarif 1 G 3 falt 169o), dessen Gül-
tigkeitsdauer am 31. Dezember 1932 abläuft,
wird mit Gültigkeit vom 1. Januar 1933 neu
ansgegeben. Es gilt unter Vorbehalt jeder-
zeitigen Widerrufs bis längstens 31. Dezem-
ber 1933. Das Sargebiet ist aus dem Emp-
fangsgeltungsbereich gestrichen; die Verbleibe-
klausel ist nachgetragen; für 5- und 10-To.-La-
düngen Schnittholz wird die 20 prozentige Er-
mäßigung von den Nebenklaffensätzen des Ans-
nahmetarifs 16 1 (alt 1b) gewährt.
ZndMriM MMver^elbuimn an
der ManlMnm Mektenbörse
Zurzeit notiert an der Mannheimer Effek-
tenbörse:
6 Proz. Daimler-Benz Gold-Obl. von 1927
67 G, 6 (8) Proz. Dt. Linoleum Gold-Obl. v.
1926 rzbr. zu 102 Proz. ab 1931 79 G, do. von
1926 rzbr. zu 100 Proz. ab 1932 80 G, 6 M
Proz, Fürstl. Fürstenbergische Brauerei Obl.
v. 1927 rzbr. ab 1932 zu 102 Proz. 78 G, 4V,
Proz. do. von 1913 60 G. 4 Proz. Herrenmtthle
norm. C. Genz —, 6 (8) Proz. Lindener Ak-
ticnbr. Goldobl. v. 26 rzbr. zu 102 Proz. —,
5 Proz. Neckar AG. Stuttgart Obl. v. 1921 —,
6 l8) Proz. Neckarsulmer Fahrzeug Goldobl. v.
1926 rzbr. zu 102 Proz. 50 G, 5 Proz. Bad.
Kohlenanleihe p. t. 14 G, do. abg. 70 G, 6
Proz. Grobkraft Mannheim Kohlenanleihe per
t 12 B, do. abg. 68 G, 6 Proz. Kohlenwertan-
leihe v. 1923 Ser Stadt Mannheim per t. 8.6
G, 5 Proz. Neckar-Gold-Anleihe v. 1923 70 G,
5 Proz. Rhein. Hyp. Bk. Psanbbr. Reihe 1
ukb. 1926 in Mark für 1 gr. 2.3 G.
 
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