Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (3) — 1933 (März-April)

DOI Kapitel:
Nr. 51-76 (1. - 31. März)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.70454#0006
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Mittwoch, -en 1. MSrz 1933

gen herausgeschlagen und gezwungen werden,
als lebendige Brustwehr vor den
raubenden, mordenden und brandschatzenden
Horden des finkermenschenkums einherzugehen,
ein grausiger, nur von Juden zu ersinnender
Kugelfang gegen Reichswehr und Polizei. Und
in Strömen von Bluk, auf den Trümmern
oller Wahrzeichen deutscher Kultur sollte die
Tribüne errichtet werden, von der aus man
am Abend dieses Schreckenskages den
„proletarischen Einheitsstaat"
„Sowjet-Deulschlarid"
ausgerufen hätte.
Deutsche! Wißt Ihr, was das bedeu-
tet hätte?
Deutscher Dauer, weiht Du, dah Dein Hof
schon morgen in Schutt und Asche liegen
könnte, wenn gestern nicht Hitler, Göring und
Frick an der entscheidenden Stelle gestanden
hätten? Deutscher Mittelstand, deutsches
Handwerk, deutscher Hausbesitzer! Mißt Ihr,
welche Gefahr Euch und Eurem Eiaenlum,
drohte? Deutsche Seelsorger! Streiter
der christlichen Kirchen! Wiht Ihr, dah die
Gotteshäuser, die viele von Euch noch gestern
für den Kampf gegen die NSDAP mißbraucht
haben, schon am nächsten Sonntag in Schutt
und Asche hätten liegen können, wenn es in
Deutschland nicht sene Million braver SA,
SS und Slahlhetmer geben würde, die heute
in Preußen auf Befehl ihrer Führer in selbst-
loser Opferbereikschafk Hilfspolizeidienst geaen
die roten Horden machen? Ein großer Teil
von Euch hat noch am letzten Sonntaa den
deutschen Freiheitskämpfern unserer Bewe-
gung die Kirchentür verschloßen, wenn sie ge-
meinsam zu unser aller Ebristengokt beten
wollten. Ihr Zenkrumsfanatiker im Priester-
rock! In lekker Stunde seid Ihr seht gewarnt
worden. Wenn Ihr am Wahltag noch eine
Kanzel findet, von der aus Ihr predigen könnt,
dann dankt Ihr es den Männern, die Ihr
nun ein Jahrzehnt lang geschmäht, verleumdet
«ad verlästert habt! Denkt daran!
Jetzt, deutsche Nation, besinne Dich! Mil-
lionen sinken heute in die Knie zum Dankge-
bek. Aus den Herzen aller wahrhaft Gut-
meinenden strömt heißer Dank zum Himmel,
daß in dieser furchtbaren Prüfungsstunde un-
seres Vaterlandes ein Mann am Ruder war,
der Herr der Lage blieb dank der unendlichen
Treue von Millionen bester deutscher Men-
schen aus allen Ständen. Danken wir dem
Schicksal, daß der greise Generalfeldmarschall
in allerletzter Stunde diesem Führer die Hand
reichte zu einem festen Bund, Danken wir
dem Schöpfer, daß in dieser Prüfunasstunde
der aufbauwillige «nd opferbereite Teil der
Nation einig war. Und wenn am 4. März,
dem „Tag der erwachenden Nation" nm Mit-
ternacht die Glocken lSuten im weiten deut-
schen Reich, wenn von den öffentlichen Plät-
zen «nd den Kirchtürmen die Choräle unserer
SA-Kapellen in die Nacht klingen, wenn von
den Höhen die Leuchtfeuer herniederglühen in
alle Täler, dann wollen wir alle daran den-
Ken, wovor «ns der Führer des neuen
Deutschlands am 27. «nd 28. Februar 1933
dutch den unerbittlich harten Zugriff seiner
festen Faust bewahrt hat. Und dann wird
hoffentlich am S. MSrz jeder Deutsche wissen,
was er diesem Manne schuldig ist!

MMsAsSM Md deMale Ms-ssfeMaStrng
DSV KMMWfchM MSEMSMSS

Berlin, 28. Febr. In dem Bericht des
amtlichen Preußischen Pressedienstes überden
Brand im Reichstag und das vorläufige Er-
gebnis der Untersuchung heißt es:
Diese Brandstiftung ist der bisher unge-
heuerlichste Terrorakt des Bolschewismus in
Deutschland. Unter den Hunderten von Zent-
nern Zersetzungsmakerial, das die Polizei bei
der Durchsuchung des Karl Liebknecht-Hauses
entdeckt hat, fanden sich die Anweisungen zur
Durchführung des kommunistischen Terrors
nach bolschewistischem Muster.
Hiernach sollen Regierungsgebaude, Mu-
seen, lebenswichtige Betriebe in Brand ge-
steckt werden. Es wird ferner die Anweisung
gegeben, bei Unruhen und Zusammenstößen
vor den Terrorgruppen Frauen und Kinder
vorzuschieben, nach Möglichkeit sogar solche
von Beamten der Polizei. Durch die Auf-
findung des Materials ist die planmäßige
Durchführung der bolschewistischen Revolution
gestört worden. Trotzdem sollte der Brand
des Reichstages das Fanal zum blutigen Auf-
ruhr und zum Bürgerkrieg sein. Schon für
Dienstag früh 4 Uhr waren in Berlin große
Plünderungen angesetzk. Es steht fest, daß
mit diesem heutigen Tage in ganz Deutschland
die Terrorakte gegen einzelne Persönlichkei-

ßens ein Durchgrelfen, das von seiner Pflicht
bestimmt wird, die Skaaksautorikät in diesem
Augenblick der Gefahr aufrecht zu erhallen.
st
Pg. Görings scharfes Durchgreifen restlos
gerechtfertigt.
Die Notwendigkeit der schon früher ein-
geleileten besonderen Maßnahmen (Schießer-
laß, Hilfspolizei usw.) ist durch die letzten
Vorgänge in vollem Umfange bewiesen. Durch
sie steht die Staatsmacht ausreichend gerüstet
da, um jeden weiteren Anschlag auf den Frie-
den Deutschlands und damit Europas zu ver-
hindern und das Feuer dieses Aufstandes im
Keime zu ersticken.
Reichsminister Göring fordert in
dieser ernsten Stunde von der deut-
schen Nation äußerste Disziplin. Er
erwartet die restlose Unterstützung der
Bevölkerung, für deren Schutz und
Sicherheit er sich mit eigener Person
verbürgt hat.
*
Oldenburg «nd Mecklenburg schließen sich
dem Vorgehen Preußens an.
Schwerin, 28. Febr. Die mecklenburgische

Staaksregierung trat heute mittag M einer
Sitzung zusammen, um sich mit der politischen
Lage zu befassen. Wie an zuständiger Stelle
über das bisherige Ergebnis der Sitzung, die
zur Stunde noch andauerl, verlautet, soll die
Regierung sich entschlossen haben, in Mecklen-
burg Hilfspolizei einzusehen, um mil
aller Schärfe gegen die Kommunisten vorzu-
gehen. Die Skaatsregierung Halle den Einsatz
von Hilfspolizei schon deswegen für dringend
geboten, weil Mecklenburg räumlich sehr weit
ausgedehnt sei. Wie weiter verlautet, würde
die Hilfspolizei selbstverständlich nur aus den
nationalen Verbänden entnommen werden.
Die Einzelmaßnahmen würden in die Hände
der mecklenburgischen Ordnungspolizei gelegt.
Oldenburg, 28. Febr. Auf Anfrage
wird vom Ministerium milgekeilt, daß Olden-
burg die von Preußen gegen die KPD und
SPD getroffenen Maßnahmen ebenfalls
durchführt, d. h. also Verbot sämtlichen
Druckmalerials einschließlich periodischer Zeit-
schriften und Zeitungen der KPD und die
Beschlagnahme (nicht Verbot) des
gleichen Materials der SPD. fieber ein
Verbot für sozialdemokratische Zeitungen ist
noch keine Entscheidung gefallen.

ken, gegen das Privateigentum» gegen Leib

Das BilS Ser VerwWimg im Reichstag

und Leben der friedlichen Bevölkerung begin-
neu und den allgemeinen Bürgerkrieg ent-
fesseln sollten.
Der Kommissar des Reiches im preußi-
schen Ministerium des Innern, Reichsminister
Göring, ist dieser ungeheuren Gefahr mit
den schärfsten Maßnahmen enkgegengekreken.
Er wird die Skaaksaukoritäk unter allen Um-
ständen und mit asten Mitteln aufrechk er-
halten. Es kann festgestellk werden, daß der
erste Angriff der verbrecherischen Kräfte zu-
nächst abgeschlagen worden ist. Zum Schutze
der öffentlichen Sicherheit wurden noch am
Montag abend sämtliche öffentlichen Gebäude
und lebenswichtigen Betriebe unter Polizei-
schutz gestellt. Sonderwagen der Polizei durch-
streifen ständig die hauptsächlich gefährdeten
Stadtteile. Die gesamte Schutzpolizei «nd
Kriminalpolizei in Preußen ist sofort auf
höchste Alarmstufe gesetzt worden. Die Hilfs-
polizei ist einberufen.
Gegen zwei führende kommunistische
Reichskagsabgeördneke ist wegen dringenden
Tatverdachts Haftbefehl erlassen. Die übri-
gen Abgeordneten und Funktionäre der kom-
munistischen Partei werden in Schutzhaft ge-
nommen. Die kommunistischen Zeitungen,
Zeitschriften, Flugblätter und Plakate sind
auf vier Wochen für ganz Preußen verboten.
Auf 14 Tage verboten sind sämtliche Zeitlin-
gen, Zeitschriften, Flugblätter und Plakate
der sozialdemokratischen Partei, da der Brand-
stifker auf den Reichstag in seinem Geständnis
die Verbindung mit der SPD zugegeben hat.
Durch dieses Geständnis ist die kommumstisch-

Berlin, 28. Febr. Endlich in der 12. Mit-
tagsstunde teilte der vor dem Reichstagsgebäude
wachthabende Polizeimajor den zahlreichen Presse-
vertretern mit, daß die Tatspuren nun soweit ge-
sichert seien, daß eine Pressebeflchkigung erfolgen
könne. Was man dann im Gebäude sah, waren
Bilder grauenvollster Verwüstungen. Die große
vor dem Sitzungssaal gelegene Wandelhalle mil
dem Standbild Kaiser Wilhelm l. ist zwar bei-
nahe unversehrt, aber anstelle der von der Wandel-
halle nach dem Sitzungssaal führenden Zugänge
sieht man jetzt ein großes Loch. Die den Saal
von der Wandelhalle trennende Wand ist her-
untergebrannt. Dahinter steht man kahle Wände
mit meterhohem Schult, nichts, rein garnichkS er-
innert hier daran, daß aü dieser Stelle der Vokl-
silmngSsaal des deutsche« Reichstages seinen Platz
gehabt hat: An den Stellen, wo sich die Sitzreihen
hex Abgeordneten, das Rednerpult, der erhöhte
Platz für das Präsidium, die Regierungsestrade
befanden, sieht man von alledem nichts mehr. Der
ganze Boden des ehemaligen Saales ist ein ein-
ziger Schutthaufen. Verkohlte Holzrestr, gebogene
Eisenstangen, die von der herunkergebrochene»
Oberlichtdecke flamme», Mauerschukt usw.
An der Seite der großen Publikumskribüne
hängt ein großer Teil der völlig verbogenen Eisen-
konstruktion der Glasdecke herunter. Auch die et-
wa 3g Meter über der zerstörten GlaSdecke be-
findliche Kappel des Reichstagsgebändes ist in
Mitleidenschaft gezogen worden. Man sieht ge-
schwärzte Eisenträger. Kaum eine Scheibe ist ganz

der Linksparteien ist stark beschädigt. Dort be-
merkt man auch noch deutlich die Spuren von zwei
Brandherden, deren einer in den Vorranm des
Reichsralssaales führt. Die schweren Teppiche in
den Wandelgängen sind zum größten Teil ein
Raub der Flammen geworden. Mehrere Arbeits-
zimmer der Presse, hie hinter der Pressetribüne
liegen, sind vollständig ausgebrannt. So mutzte der
Vertreter des Parlamenlsdienfles der Telegraphen-
Union feststelle», daß sämtliche Einrichkungsgeg:»-
slände der Arbeilsräume ein Opfer des Brandes
geworden. Rebe» den Tischen, Stühlen und
Schränken sind auch die Schreibmaschinen und Ver-
vielsülligungmaschinen vollständig vernichtet.
Im ganzen ist aber das Kuppelgewölbe erhal-
ten geblieben. Der Schaden, der im ganzen an-
gerichtel worden ist, beläuft sich sicherlich aus viele
Millionen Mark. Auch in den anderen Räumen,
besonders in den Wirtschaftsräumen, des Reichs-
tags sind teilweise Brandstelle» und Verwüstungen
angerichlet worden. Die Wandelhalle selbst ist
nichl beschädigt. Auch die Arbeitszimmer der Ab-
geordneten und die DibliothekSränm« sind von dem
Brande nicht berührt worden. Erst we.in das
Reichstagsgebäwde vollkommen untersucht worden
ist, wird es wieher zugänglich gemacht werde».

Dem Svtzeee ;rv GH»'
Unser Führer Ehrenbürger der Stadk Adels-
heim.

sozialdemokratische Einheitsfront offenbar
Tatsache geworden. Sie verlanqk von dem
verantwortlichen Hüter der Sicherheit Preu-

geblieben. Auch in den Umgängen des Sitzungs-
saales hak das Feuer zum Teil sehr erheblichen
Schoden angerichtet. Besonders der Wandelgang

ZNasieiwsvtmfttmgerr von WosSav-SSl-Mge«

Bisher 130 Festnahmen in Berlin.
Berlin, 28. Febr. Wie nunmehr fest-
steht, sind im Laufe des Dienstag vormittag
rund 130 Personen der KPD, der RGO, der
Zentralstelle usw. festgenommen worden. Für
die Polizei ist es klar, daß nicht ein einzel-
ner, sondern mehrere Personen den Brand
im Reichstag angelegt haben. Unter den
Verhafteten befindet sich der Abgeordnete
Toroker.
Zu den Verhaftungen meldet die „B.Z.",
daß vor allem kommunistische Reichstags- und
Landkagsabgeordnete in erster Linie der Par-
teivorstand der KPD sowie verschiedene Füh-
rer der revolutionären Gewerkschafksopvosikion
(RGO) in Haft genommen worden sind. Un-
ter anderem wurden verhaftet: Der als Ver-
teidiger von Max Hölz bekannte Rechts-
anwalt Dr. Apfel, der Reinickendorfer

Berlin, 28. Febr. Die amtlichen Stellen
sind in Auskünften noch außerordentlich zu-
rückhaltend, da der Umkreis der tatsächlichen
und intellektuellen Täterschaft bei dem Brand
im Reichstag noch nicht genau abqesteckt ist
und weitere Nachforschungen im Gange sind.
Fest steht jedoch, daß der Brand nicht etwa
nur einzelnen Individuen kommunistischer
Weltanschauung, sondern der KPD als solcher
auf das Schuldkonko zu sehen ist. Ein bald
nach dem Brand vernommener Reichstags-
hauswart hat ausgesagk, daß er den Kommu-
nisten Torgler und einen anderen Kommuni-
sten namens Kühne mit dem Täkex van der
Lübbe zusammen gesellen llabe. Torgler «nd
Kühne hätten dann sehr eilig das Reichskaqs-
gebäude verlassen. Dies müsse etwa eine Vier-

Skadkarzk Dr. med. Max Ho dann, der
Skadtrak und Skadkarzk Dr. Schmidtke,
dem die Krankenhäuser in Neukölln unterste-
llen, ferner der Landkagsabgeordnete und
Führer der kommunistischen Lehrerorganisa-
tion, Skudisnrak Dr. Ausländer, sowie
der Verfasser des Buches „Krieg", Ludwig
Renn, der mit seinem richtigen Namen Ar-
nold Vieth von Goldenau heißt.
14« Verhaftungen in Hannover
Hannover, 28. Febr. In Hannover
wurden zahlreiche Durchsuchungen durchqe-
führk und heute bereits 140 Funktionäre der
KPD in Schutzhaft genommen, fieber die Er-
gebnisse der Nachforschungen liegen Nach-
richten noch nicht vor.

kelstunde nach Anlegen des Brandes gewesen
sein. Die Anweisung, die Funktionäre der
KPD zu verhaften, ist insofern von Erfolg
gewesen, als bis jetzt 80 bis 100 Kommunisten
festsitzen, darunter auch der Abgeordnete Rem-
mele. Andere hohe Funktionäre haben sich
anscheinend rechtzeitig aus dem Staub ge-
macht, zumal sie sich denken konnten, was
nach der Entdeckung der Tat ihnen bevor-
stand.
Auch Kar! von Ojftetzki verhaftet
Berlin, 28. Febr. W!e aus zuverlässi-
ger Quelle verlautet, ist im Zusammenhang
mit dem Brand im Reichskaasgebäude auch
der Schriftsteller Karl von Ossietzki verhaftet

worden. Ossietzki ist der Herausgeber der
„Melkbühne", einer linkssozialistisch-pazi-
fistischen Zeitschrift. Vor wenigen Monaten
wurde er verhaftet, und wegen Verrats mili-
tärischer Geheimnisse unter Anklage gestellt,
weil er in seiner Zeitschrift einen Artikel ver-
öffentlicht hatte, der sich mit der angeblichen
Verwendung öffentlicher Gelder in der Luft-
fahrt befaßte. Zu eineinhalb Jahren Gefäna-
nis verurteilt, wurde er im Dezember 1932
auf Grund des Amneskiebeschlusses aus Tegel
entlassen.
Die KPD- und SPD-Büros in Alkona durch
Hilfspolizei befehl.
Allo na, 28. Febr. Wie wir erfahren,
sind die Alkonaer Parkeibüros der KPD und
der SPD ferner die Redaktion der in Alkong
herausgegebenen „Hamburger Volkszeitung"
sowie das SPD-Volkshaus im Laufe des heu-
fiaen Vormittags durch Mannschaften der
Hilfspolizei besetzt worden.
*
MH Württemberg und Bayern tun !o
als ob...
Der bayerische Landtag gesperrt.
München, 28. Febr. Im Hinblick auf
die Brandstiftung im Reichstag Hal Landtags-
präsidenk, Dr. Stang angeordnek, daß ab
Dienstag mittag der bayerische Landtag ge-
sperrt wird. Zutritt haben bis auf weiteres
nur die Abgeordneksn und die Pressevertreter
während keinerlei Besuche mehr zugelassen
werden.

Lovgl«» rnsamm«« mtt Som VvandftMv« gsfshe«

Adelsheim, 28. Febr. Der Gemeinderal
der Stadl Adelsheim beschloß in seiner heu-
tigen außerordentlichen Sitzung, dem Reichs-
kanzler Adolf Hiller das Ehrenbürgerrechl
der Stadl zu verleihen.
Gleichzeitig wurde beschlossen, daß die bis-
herige Untere Au-Slraße künftig zu Ehren
des Führers den Namen Adolf Hiller-Straße
tragen soll.
Aus Anlaß dieser denkwürdigen Sitzung
wurde auf dem Rathaus die Hakenkreuzflaggs
gehißt.
RottnorS raft über deutsches Laub
In Breslau wurde ein SA-Mann vom
Reichsbanner niedergestochen. In Hamburg
verletzten Moskauer Fremdenleqionäre, die
einen Feuerüberfall auf ein NS-Lokal aus-
übten, 5 Parteigenossen. In Frankfurt
fiel ein SA-Mann kommunistischen Mordku-
geln zum Opfer. In Berlin wurde ein
SA-Mann von Rsichsbannerhorden ermordet,
zwei schwer verletzt.
-c»-
Verboten wurden:
Dessau, 27. Febr Das Anhaltische Skaaks-
mrnisterium hak das sozialdemokratische „VMs-
blakk für Anhalt" in Dessau und den „Volksfreund»
in Zerbst bis einschließlich 6. März verboten. -
Magdeburg, 27. Febr. Der Oberpräsident
der Provinz Sachse» hak die sozialdemokralrsch-
Zeikung „Volkszeitung" für Rovdhause», für Las"
„Südharzer Kyffhäuser und Eisfelder Mirkschafks-
gebiek" auf eine Woche verbok-n. — Ebenfalls ver-
balen wurde die in Nielleben bei Halle an der
Saale erscheinende kommunistische periodische Druck-
schrift „Der Knüppel" auf drei Monake.
Die „Westfälische Allgemeine Volkszeitung" auf
drei Tage verbalen.
Dortmund, 28. Febr. Die sozialdemokratische
„Westfälische Allgemeine Zeitung" in Dortmund ist
auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten
zum Schuh des deutschen Volkes vom 4. Februar
1933 vom Oberpräsidenlen von Westfalen aus drei
Tage verboten worden. Das Verbot beginnt mit
dem 28. Februar.

lidiivs«8i-rLr8
LlöUoMLK
«LiOL!.üLircr
 
Annotationen