Donnerstag, den 9. März 1933.
Der Lag Ser erwachenSe« Nation
Einige Berichte aus unterem Verbreitungsgebiet
Als sich am vergangenen Samstag der
Abend auf die deutschen Lande niedersenkke,
und durch das regenschwere Dunkel die Frei-
heiksfeuer auf den Höhen in die Täler hin-
ableuchketen, erstand in jedem Deutschen, der
sein Land und sein Volk liebt, ein großes
und ergreifendes Gefühl, nach dem er sich
jahrzehntelang gesehnt hat. Es ist endlich
Wirklichkeit geworden, daß die Feinde der
deutschen Nation in die Deffensive gedrängt
worden sind. Und nicht nur im Innern un-
seres Landes loderten die Freiheitsfeuer in
den schwarzen Nachthimmel hinaus, sondern
an den Grenzen in Ost und West kündeten sie
symbolhaft dem übrigen Europa von dem Gro-
ßen, das sich in Deutschland endlich durchge-
rungen hat.
Besonders auch in den Herzen unserer
deutschen Bauern und Bürger ist endlich die
Hoffnung auf den Sieg so stark geworden, wie
rüe zuvor. Ueberall standen die Dörfer schon
tagelang unter dem sieghaften Zeichen des
Hakenkreuzes, überall sind die beschämenden
Sklarekfahnen verschwunden und haben dem
stolzen Schwarz-Weiß-Not Platz gemacht. Die
letzten schäbigen Reichsbananen und Well-
blechler haben sich in ihre Schlupfwinkel zu-
rückgezogen.
Wiesloch.
Das Stadtbild beginnt sich am Samstag
Nachmittag mehr und mehr zu verändern.
Mehr Menschen als sonst beleben die Haupt-
straße. Fahnen werden herausgesteckt, zuerst
vereinzelt, dann immer mehr, bis gegen Abend
von Haus zu Haus fast ununterbrochen Fah-
nen flattern, die den Geschehnissen ein feier-
liches Gepräge geben und den Anbruch einer
neuen Zeit verkünden. — Ein stattlicher
Fackelzug bewegt sich durch die Hauptstraßen
der Stadt, voran eine Musikkapelle, gefolgt
von den vaterländischen Vereinen der Stadt
und flankiert von Fackelträgern der SA und
des Stahlhelms. Die Straßen sind schwarz
von Menschen umsäumt, überall frohe Ge-
sichter und Heil-tziklerrufe.
Im Marschschritt gesungene vaterländische
Lieder geben die Wucht der Stimmung wie-
der, die die Stadt und die Menschen erfüllt.
Auf dem Marktplatz füllt sich der Balkon
des Rathauses mit Fahnen und Abordnungen.
Das vom Wieslocher Gesangverein gesungene
Lied: „Deutschland, du mein Vaterland" steigt
wie ein Schwur zum nächtlichen Himmel.
Ein Lichtkegel beleuchtet eines Hauses Front,
die das bekannte Bild des Führers zeigt:
„Herum das Steuer!" Dann folgte die Rede
des Führers aus Königsberg, die von den
Menschen auf dem Marktplatz gemeinsam an-
gehört und erlebt wurde. Böllerschüsse kra-
chen! Deutschland ist erwacht und eine neue
Zeit ist lm Anbruch. Welch eine Wendung
durch Gottes Fügung!
Auch Kleineicholzheim
beging den ,Lag der erwachenden Ration"
mit einer eindrucksvollen Kundgebung und
»orausgehendem Fackelzug, an dem sich fast
das ganze Dorf beteiligte. In markigen Wor-
ten kennzeichnete der alte Grenadier, Pg.
Karl Mekkerauer das schändliche Treiben der
KPD. Nach der Ilebertragung der Rede
Adolf Hillers formierte sich der Fackelzug
noch einmal und es ging hinauf auf die Höhe,
wo ein Feuer mächtig zum Himmel loderte.
Nachdem sich der lange Zug wieder ins Dorf
zurückbewegk hakte, sangen die Massen aus
dem Marktplatz, an der selben Stelle, an der
vor einiger Zeit die Bolschewiken ihre von
Moskau befohlenen Sprüche losgelassen hak-
ten, begeistert das Horst Wessel-Lied. Dann
wurde das Dankschreiben Adolf Hitlers auf
das Huldigungskelegramm der Ortsgruppe an-
läßlich der Ernennung zum Reichskanzler ver-
lesen, das stürmisch ausgenommen wurde.
Freiheiksfeuer in Altenbach.
Am Abend des „Tages der erwachenden
Nation" zog der Stützpunkkleiter Traukmann 2
mit den Parteigenossen, SA-Kameraden und
der deukschbewußken Einwohnerschaft und
Jugend auf eine Anhöhe. Während die Hel-
len Flammen eines großen Freiheiksfeuers
als Vorzeichen des , neuen Deutschlands gegen
den Himmel schlugen, hielt der Skützpunkklei-
ter eine eindrucksvolle Rede, in der er ge-
schichtlich, vom Jahr 1813 ausgehend, die Be-
deutung dieses Tages begründete. Mik dem
Deutschlandlied, dem Horst Wessel-Lied und
einem dreifachen Sieg-Heil fand die Kund-
gebung einen machtvollen Abschluß.
Und in Ochsenbach. . .
Am Vorabend des Wahltages zog eine
begeisterte Schar auf dem „Kreuzweg" mit
brennenden Fackeln und wehenden Haken-
kreuzfahnen unter Trommelwirbel hinauf auf
die Höhe, die Ochsenbach und Gauangelloch
beherrscht. Hier war ein mächtiger Holzstoß
errichtet worden, zu dem jedes Haus ein Schelt
gestiftet hakte. Verschiedene Ansprachen, Ge-
dichtvorträge, Gesänge und Musikstücke be-
gleiteten die rauchenden Flammenzeichen, die
weit hinauf in den Nachkhimmel und in die
weiten Lande hinaus leuchteten. Mik dem
Zusammenwerfen der Fackeln und in stillem
Gedenken an die Toten des Weltkrieges und
der nationalsozialistischen Bewegung fand die
Feier ein würdiges Ende.
Eberstadk bekennt sich zu Adolf Hitler!
Am „Tag der erwachenden Nation" wurde
von der SA, sowie der gesamten Bevölkerung
von Eberstadk unter Mitwirkung der Musik-
kapelle ein Fackelzug veranstaltet. Auf einem
nahen Hügel brannte ein Freiheiksfeuer, wäh-
rend die Pgg, Weber. Frey und Krämer einen
letzten Appell an die Volksgenossen richteten.
Eberstadt ist erwacht und folgt seinem Führer
Adolf Hitler in unverbrüchlicher Treue.
Epfenbach im Kampf.
Der Vortag der Wahl wurde hier mit
einem Harken Kampf auf dem Rathaus ein-
geleitet. Auf dem Rathaus hakte unsere Frak-
tion den Antrag gestellt, die Genehmigung
eines Fackelzuges zu erteilen, außerdem soll-
ten Fackeln zum Selbstkostenpreis hierzu zur
Verfügung gestellt werden. Die beiden An-
träge fanden zwar Annahme, aber ein wei-
terer, der die Beflaggung der Dienstgebäude
verlangte, wurde abgelehnt. Ganz kläglich
war das Hin und Her über die Frage, ob die
Kirchenglocken geläutet werden durften. Herr
Pfarrer Schultheiß „konnte die Verantwor-
tung nicht übernehmen" und enthielt sich der
Stimme, sodaß sich schließlich dieser Erklä-
rung die Mehrheit des Kirchengemeinderaks
anschloß. Als auch Bürgermeister Arnold
„ebenfalls nicht verantworten konnte", ver-
zichteten wir auf die Glocken und waren da-
bei sicher die Klügeren, wenn wir nachgaben.
Dis Bevölkerung war sehr erregt über dieses
große Theater, bei dem natürlich einige Volks-
dienstler wieder ihre Finger im Spiel hatten.
Stundenlang wurde dann Holz gesammelt
und auf die sog. „Schildwache" geschafft, eine
nahe Anhöhe. In 4 Wirtschaften wurden Laut-
sprecher aufgestellt, um möglichst vielen Volks-
genossen das Anhören der Rede Adolf Hitlers
zu ermöglichen. Auch unsere Gegner lausch-
ten abends ganz still der herrlichen Rede, an
die sich ein Fackelzug anschloß. Lodernder
Feuerschein kündete von der Erhebung des
Volkes, flammende Gedichte, und Lieder, dar-
unter das alte deutsche Kirchenlied „Großer
Gott, wir loben dich", umrahmten diese auf-
rüttelnde Kundgebung, die den nahen Sieg
der Bewegung kündete.
Hrrschlanden.
Der Abend vor der entscheidenden Wahl
gestaltete sich zu einem gewaltigen Treuebe-
kenntnis der hiesigen Einwohnerschaft zu Adolf
Hitler. Ein Fackelzug, geführt von einem
Spielmannszug des Turnvereins, bewegte sich
durch den fahnengeschmückken Ort zum Ge-
fallenendenkmal. Eine mahnende Rede eines
SA-Mannes schloß mit dem Deutschlandlied.
Danach verteilten sich die Teilnehmer in die
verschiedenen Lokale, um der Kanzlerrede zu
lauschen. Unmittelbar nach dieser versammel-
ten sie sich wieder, um geschlossen zu dem in-
zwischen entzündeten Freiheitsfeuer zu mar-
schieren. Pg. Link aus Osterburken entfachte
mit einem letzten Appell die Flammen in den
Herzen der deutschen Männer und Frauen.
Eberbach ist erwacht.
Der „Tag der erwachenden Nation" war
ein letzter Appell, der sich steigerte zu einem
Triumph des neuen Deutschland. Unkerder
schneidigen Marschmusik des SZ zogen die
braunen Kolonnen mit brennenden Fackeln
durch die Straßen, begleitet von dem stürmi-
schen Jubel der gesamten nationalen Bevöl-
kerung. Hunderte von Menschen sammelten
sich auf dem Marktplatz, um die Rede unseres
Führers zu hören. Das riesige Freudenfeuer
lohte empor zum nächtlichen Himmel! Ein
Symbol der kommenden Freiheit und Größe
— aber auch ein Symbol der Reinigung von
all jenen, die nicht eins sind mit dem neuen
Deutschland. Tausende von Menschen erheben
ihre Arme zum Schwur, empor zum Allmäch-
tigen steigt das Horst Wessel-Lied. Er möge
unserer Arbeit gnädig sein! Alle, die diese
Meihestunde erleben durften, haben neuen
Muk und neue Stärke geschöpft. Alles für
Deutschland!
Ein SA-Sturm hott Sie Flagge
vom Heidelberger Rathaus ein
Gestern vormittag 10 Uhr trat auf dem Ani-
versibätsplah em kombinierter Sturm SA mit
Spielmannszug an. Ein schiller Pfiff, M scharfes
Kommando und mit klingendem Spiel rückte di«
Abteilung ab, Richtung Kormnarkk. Vor dem Rat-
haus wird Front gemacht. Eine vielhun-ertkäpfge
Menschenmenge hat sich im Nu zusammengefanden.
Stwrmfahrer Sattler spricht kurz klare harte
Sätze.
.Lameraden, die Fahnen des heutigen Deutsch-
lands flattern vom Heidelberger Rathaus. Wir
haben sie gesetzt nach gewonnener Schlacht tm Za-
bel des Sieges. Sie künden unsere Freude, un-
seren Trotz und unseren unbeugsamen Willen. Jetzt
holen w-ir sie ein, zu neuem Kampf um de Seele
des deutsche« Volkes. Ernste zähe Arbeit wollen
wir der Siegerfreud« folgen lassen."
SA stillgestanden. Trommelwirbel rollt, di«
Banner werden vom Balkon des Hauses herunter-
gebracht, di« Augen der SA leuchten. Zeder Lieser
Männer hat in jahrelangem bitterem, hartem
Kampf dazu beigetragen, daß dieses unser Heitg-
tum dort oben flattern konnte. Beherrscht und
siegesbewußt nehmen wir sie wieder ab. Unter
stürmischen Heilrnfen marschert die SA ab, zu-
rück zum Horst Wessel-Haus. Manchem Gegrer,
der Zuschauer dieses Knappen disziplinierten Vor-
ganges gewesen st, wird wohl wi«der «in Licht
aufgegangen sein, von -er elementar«« und doch
gebändigten Kraft, -i« diese Bewegung und ihre
Kämpfer beseelt, denen der Will« des Führers
Befehl ist, dem sie bedingungslos zu folgen gewohnt
sind.
pNkMlNlW MftlllWN
Reichskagung des Nationalsozialistischen
Lehrerbundes
am 8.>9. April in Leipzig-Zoo.
Namhafte Führer und Pädagogen spre-
chen über Aufbau der neuen deutschen Schule
im 3. Reich.
Anmeldungen der Mitglieder des NSLB
sofort an die Reichsleikung Bayreuth unter
Einzahlung der Kosten für die Teilnehmer-
karte (3 RM. einschließlich Mittagessen am
9. April).
Anfragen wegen Unterkunft, evtl. Frei-
quartier an: Quarkieramk NSLB, Lehrer Gg.
Wawrzik, Leipzig-Knaukklenberg, August Mül-
lerskraße 9.
Anordnung.
Seit Monaten laufen unzählige Gesucht
von Ortsgruppen um Zurücknahme vorgenom-
mener Streichungen von Mitgliedern bei der
Reichsleikung ein.
Die Reichsleikung hat bisher diesen Gesu-
chen weikgehendst Rechnung getragen, muß
aber nunmehr im Hinblick auf die Größe der
Organisation und mit Rücksicht auf die damit
verbundene erhöhte überflüssige Mehrarbeit
sowohl bei den Gauleikungen, als auch bei der
Reichsleitung die Bestimmung in IX der
Dienstanweisung für Ortsgruppen und Stütz-
punkte vom 1. August 1932 Wiedereintritt be-
treffend, in Zukunft strengstens handhaben.
Nach dem 10. März einlaufende Gesuche um
Rückgängigmachung von Streichungen können
keine Berücksichtigung mehr finden.
Nach diesen Bestimmungen können Mit-
glieder, welche nach dem 1. Januar 1932 ih-
ren Austritt, gleichgültig aus welchem Grund,
erklärt haben, nicht wieder ausgenommen wer-
den.
Die Ortsgruppen und Stützpunkte werden
hiermit angewiesen, die Mitglieder entspre-
chend auf diese Bestimmungen hinzuweisen.
Schwarz.
AslsMrmt-VrogvamM
für Freitag, de« 10. März 1833.
KSnlgswusterhause«: 12.00 Aus komischen Opern.
13.4S Nachrichten. 14.00 Ans Bett«: Konzert.
18.30 Nachmittagskonzett. 17.30 Hel-en-ichtunq
un- Helbenleben bei -en German««. 18 Tät-
liches Hauskonzert. IS Der politische Kavv^
gegen die KttegSschuldlüge. 18.38 Unterhal-
tungsmusik. 20 Der Dresdner Zwinger. 21.20
Chorkonzert. 22.05 Wett«. Nachrichten, Sport,
München: 12 MittagSkonze-rt. 1S.1S Orchestermu-
sik. 14 Zeit, Wetter, Nachrichten. 18 Konzert-
stun-«. 17 Vesperkonzert. 18.1S Gedanken zur
Berufswahl. 1S.2S Stund« -«s Chorgesangs. 20
Unterhaltungskonzert. 21 Interessiert Si« LaS?
21.10 Ursendung: „Dreiun-zwanzig auS USA".
22.20 Zeit. Wetter, Nachrichten, Spork.
Mühlacker: 7.20 Frühkonzert. 10 Nachrichten. 10.10
Beethoven. 10.40 Lieber von Wilhelm Eduard
v. Fietih. 12 Konzert erwerbsloser Berufsmu-
sicher. 13L0 Was Li« Soldaten fangen (Schall-
platten). 17 Rachmittagskoirzert. 18L0 Meme
Sonntagswan-erung. 18.30 „März". 2010 Ba-
dische un- Württembergische Musik aus -em
18. Jahrhundert. 22.10 Zett, Nachrichten, Wet-
ter, Sport. 22.4S Nachtmusik.
--»»achrifttkitek Ut, -
ei«»kw«lltch B» Pi. «. «»««»ua,; Mi tbchen
E:t oonuelm, >uu» XIUUUU ->. s«g«-u«!»r Äatachr Po-
Hea»euU>cP»Mit, um> «Suw.
- po.l: Uetertr, ül -A »ozeigen
annhom. ort Le-nauye « M, Str m
-aimheua., Eprrchtuuuol oer mgpch 18—Uhr,
ksSclen-Verkaukpreire kür perril:
VvppsI kcrlcst ksrsil k.-kfy.
kcrlrst ksrsil 35 k.-kfy.
ksnii bisibt unvsrsnriert in <-üte unri Vottkommenksiti
Niemals Lose, nur in der bslrcmnten Oriyiucrlpaekunyl
Hsuksl L Lis. Oüsssläorf
Der Lag Ser erwachenSe« Nation
Einige Berichte aus unterem Verbreitungsgebiet
Als sich am vergangenen Samstag der
Abend auf die deutschen Lande niedersenkke,
und durch das regenschwere Dunkel die Frei-
heiksfeuer auf den Höhen in die Täler hin-
ableuchketen, erstand in jedem Deutschen, der
sein Land und sein Volk liebt, ein großes
und ergreifendes Gefühl, nach dem er sich
jahrzehntelang gesehnt hat. Es ist endlich
Wirklichkeit geworden, daß die Feinde der
deutschen Nation in die Deffensive gedrängt
worden sind. Und nicht nur im Innern un-
seres Landes loderten die Freiheitsfeuer in
den schwarzen Nachthimmel hinaus, sondern
an den Grenzen in Ost und West kündeten sie
symbolhaft dem übrigen Europa von dem Gro-
ßen, das sich in Deutschland endlich durchge-
rungen hat.
Besonders auch in den Herzen unserer
deutschen Bauern und Bürger ist endlich die
Hoffnung auf den Sieg so stark geworden, wie
rüe zuvor. Ueberall standen die Dörfer schon
tagelang unter dem sieghaften Zeichen des
Hakenkreuzes, überall sind die beschämenden
Sklarekfahnen verschwunden und haben dem
stolzen Schwarz-Weiß-Not Platz gemacht. Die
letzten schäbigen Reichsbananen und Well-
blechler haben sich in ihre Schlupfwinkel zu-
rückgezogen.
Wiesloch.
Das Stadtbild beginnt sich am Samstag
Nachmittag mehr und mehr zu verändern.
Mehr Menschen als sonst beleben die Haupt-
straße. Fahnen werden herausgesteckt, zuerst
vereinzelt, dann immer mehr, bis gegen Abend
von Haus zu Haus fast ununterbrochen Fah-
nen flattern, die den Geschehnissen ein feier-
liches Gepräge geben und den Anbruch einer
neuen Zeit verkünden. — Ein stattlicher
Fackelzug bewegt sich durch die Hauptstraßen
der Stadt, voran eine Musikkapelle, gefolgt
von den vaterländischen Vereinen der Stadt
und flankiert von Fackelträgern der SA und
des Stahlhelms. Die Straßen sind schwarz
von Menschen umsäumt, überall frohe Ge-
sichter und Heil-tziklerrufe.
Im Marschschritt gesungene vaterländische
Lieder geben die Wucht der Stimmung wie-
der, die die Stadt und die Menschen erfüllt.
Auf dem Marktplatz füllt sich der Balkon
des Rathauses mit Fahnen und Abordnungen.
Das vom Wieslocher Gesangverein gesungene
Lied: „Deutschland, du mein Vaterland" steigt
wie ein Schwur zum nächtlichen Himmel.
Ein Lichtkegel beleuchtet eines Hauses Front,
die das bekannte Bild des Führers zeigt:
„Herum das Steuer!" Dann folgte die Rede
des Führers aus Königsberg, die von den
Menschen auf dem Marktplatz gemeinsam an-
gehört und erlebt wurde. Böllerschüsse kra-
chen! Deutschland ist erwacht und eine neue
Zeit ist lm Anbruch. Welch eine Wendung
durch Gottes Fügung!
Auch Kleineicholzheim
beging den ,Lag der erwachenden Ration"
mit einer eindrucksvollen Kundgebung und
»orausgehendem Fackelzug, an dem sich fast
das ganze Dorf beteiligte. In markigen Wor-
ten kennzeichnete der alte Grenadier, Pg.
Karl Mekkerauer das schändliche Treiben der
KPD. Nach der Ilebertragung der Rede
Adolf Hillers formierte sich der Fackelzug
noch einmal und es ging hinauf auf die Höhe,
wo ein Feuer mächtig zum Himmel loderte.
Nachdem sich der lange Zug wieder ins Dorf
zurückbewegk hakte, sangen die Massen aus
dem Marktplatz, an der selben Stelle, an der
vor einiger Zeit die Bolschewiken ihre von
Moskau befohlenen Sprüche losgelassen hak-
ten, begeistert das Horst Wessel-Lied. Dann
wurde das Dankschreiben Adolf Hitlers auf
das Huldigungskelegramm der Ortsgruppe an-
läßlich der Ernennung zum Reichskanzler ver-
lesen, das stürmisch ausgenommen wurde.
Freiheiksfeuer in Altenbach.
Am Abend des „Tages der erwachenden
Nation" zog der Stützpunkkleiter Traukmann 2
mit den Parteigenossen, SA-Kameraden und
der deukschbewußken Einwohnerschaft und
Jugend auf eine Anhöhe. Während die Hel-
len Flammen eines großen Freiheiksfeuers
als Vorzeichen des , neuen Deutschlands gegen
den Himmel schlugen, hielt der Skützpunkklei-
ter eine eindrucksvolle Rede, in der er ge-
schichtlich, vom Jahr 1813 ausgehend, die Be-
deutung dieses Tages begründete. Mik dem
Deutschlandlied, dem Horst Wessel-Lied und
einem dreifachen Sieg-Heil fand die Kund-
gebung einen machtvollen Abschluß.
Und in Ochsenbach. . .
Am Vorabend des Wahltages zog eine
begeisterte Schar auf dem „Kreuzweg" mit
brennenden Fackeln und wehenden Haken-
kreuzfahnen unter Trommelwirbel hinauf auf
die Höhe, die Ochsenbach und Gauangelloch
beherrscht. Hier war ein mächtiger Holzstoß
errichtet worden, zu dem jedes Haus ein Schelt
gestiftet hakte. Verschiedene Ansprachen, Ge-
dichtvorträge, Gesänge und Musikstücke be-
gleiteten die rauchenden Flammenzeichen, die
weit hinauf in den Nachkhimmel und in die
weiten Lande hinaus leuchteten. Mik dem
Zusammenwerfen der Fackeln und in stillem
Gedenken an die Toten des Weltkrieges und
der nationalsozialistischen Bewegung fand die
Feier ein würdiges Ende.
Eberstadk bekennt sich zu Adolf Hitler!
Am „Tag der erwachenden Nation" wurde
von der SA, sowie der gesamten Bevölkerung
von Eberstadk unter Mitwirkung der Musik-
kapelle ein Fackelzug veranstaltet. Auf einem
nahen Hügel brannte ein Freiheiksfeuer, wäh-
rend die Pgg, Weber. Frey und Krämer einen
letzten Appell an die Volksgenossen richteten.
Eberstadt ist erwacht und folgt seinem Führer
Adolf Hitler in unverbrüchlicher Treue.
Epfenbach im Kampf.
Der Vortag der Wahl wurde hier mit
einem Harken Kampf auf dem Rathaus ein-
geleitet. Auf dem Rathaus hakte unsere Frak-
tion den Antrag gestellt, die Genehmigung
eines Fackelzuges zu erteilen, außerdem soll-
ten Fackeln zum Selbstkostenpreis hierzu zur
Verfügung gestellt werden. Die beiden An-
träge fanden zwar Annahme, aber ein wei-
terer, der die Beflaggung der Dienstgebäude
verlangte, wurde abgelehnt. Ganz kläglich
war das Hin und Her über die Frage, ob die
Kirchenglocken geläutet werden durften. Herr
Pfarrer Schultheiß „konnte die Verantwor-
tung nicht übernehmen" und enthielt sich der
Stimme, sodaß sich schließlich dieser Erklä-
rung die Mehrheit des Kirchengemeinderaks
anschloß. Als auch Bürgermeister Arnold
„ebenfalls nicht verantworten konnte", ver-
zichteten wir auf die Glocken und waren da-
bei sicher die Klügeren, wenn wir nachgaben.
Dis Bevölkerung war sehr erregt über dieses
große Theater, bei dem natürlich einige Volks-
dienstler wieder ihre Finger im Spiel hatten.
Stundenlang wurde dann Holz gesammelt
und auf die sog. „Schildwache" geschafft, eine
nahe Anhöhe. In 4 Wirtschaften wurden Laut-
sprecher aufgestellt, um möglichst vielen Volks-
genossen das Anhören der Rede Adolf Hitlers
zu ermöglichen. Auch unsere Gegner lausch-
ten abends ganz still der herrlichen Rede, an
die sich ein Fackelzug anschloß. Lodernder
Feuerschein kündete von der Erhebung des
Volkes, flammende Gedichte, und Lieder, dar-
unter das alte deutsche Kirchenlied „Großer
Gott, wir loben dich", umrahmten diese auf-
rüttelnde Kundgebung, die den nahen Sieg
der Bewegung kündete.
Hrrschlanden.
Der Abend vor der entscheidenden Wahl
gestaltete sich zu einem gewaltigen Treuebe-
kenntnis der hiesigen Einwohnerschaft zu Adolf
Hitler. Ein Fackelzug, geführt von einem
Spielmannszug des Turnvereins, bewegte sich
durch den fahnengeschmückken Ort zum Ge-
fallenendenkmal. Eine mahnende Rede eines
SA-Mannes schloß mit dem Deutschlandlied.
Danach verteilten sich die Teilnehmer in die
verschiedenen Lokale, um der Kanzlerrede zu
lauschen. Unmittelbar nach dieser versammel-
ten sie sich wieder, um geschlossen zu dem in-
zwischen entzündeten Freiheitsfeuer zu mar-
schieren. Pg. Link aus Osterburken entfachte
mit einem letzten Appell die Flammen in den
Herzen der deutschen Männer und Frauen.
Eberbach ist erwacht.
Der „Tag der erwachenden Nation" war
ein letzter Appell, der sich steigerte zu einem
Triumph des neuen Deutschland. Unkerder
schneidigen Marschmusik des SZ zogen die
braunen Kolonnen mit brennenden Fackeln
durch die Straßen, begleitet von dem stürmi-
schen Jubel der gesamten nationalen Bevöl-
kerung. Hunderte von Menschen sammelten
sich auf dem Marktplatz, um die Rede unseres
Führers zu hören. Das riesige Freudenfeuer
lohte empor zum nächtlichen Himmel! Ein
Symbol der kommenden Freiheit und Größe
— aber auch ein Symbol der Reinigung von
all jenen, die nicht eins sind mit dem neuen
Deutschland. Tausende von Menschen erheben
ihre Arme zum Schwur, empor zum Allmäch-
tigen steigt das Horst Wessel-Lied. Er möge
unserer Arbeit gnädig sein! Alle, die diese
Meihestunde erleben durften, haben neuen
Muk und neue Stärke geschöpft. Alles für
Deutschland!
Ein SA-Sturm hott Sie Flagge
vom Heidelberger Rathaus ein
Gestern vormittag 10 Uhr trat auf dem Ani-
versibätsplah em kombinierter Sturm SA mit
Spielmannszug an. Ein schiller Pfiff, M scharfes
Kommando und mit klingendem Spiel rückte di«
Abteilung ab, Richtung Kormnarkk. Vor dem Rat-
haus wird Front gemacht. Eine vielhun-ertkäpfge
Menschenmenge hat sich im Nu zusammengefanden.
Stwrmfahrer Sattler spricht kurz klare harte
Sätze.
.Lameraden, die Fahnen des heutigen Deutsch-
lands flattern vom Heidelberger Rathaus. Wir
haben sie gesetzt nach gewonnener Schlacht tm Za-
bel des Sieges. Sie künden unsere Freude, un-
seren Trotz und unseren unbeugsamen Willen. Jetzt
holen w-ir sie ein, zu neuem Kampf um de Seele
des deutsche« Volkes. Ernste zähe Arbeit wollen
wir der Siegerfreud« folgen lassen."
SA stillgestanden. Trommelwirbel rollt, di«
Banner werden vom Balkon des Hauses herunter-
gebracht, di« Augen der SA leuchten. Zeder Lieser
Männer hat in jahrelangem bitterem, hartem
Kampf dazu beigetragen, daß dieses unser Heitg-
tum dort oben flattern konnte. Beherrscht und
siegesbewußt nehmen wir sie wieder ab. Unter
stürmischen Heilrnfen marschert die SA ab, zu-
rück zum Horst Wessel-Haus. Manchem Gegrer,
der Zuschauer dieses Knappen disziplinierten Vor-
ganges gewesen st, wird wohl wi«der «in Licht
aufgegangen sein, von -er elementar«« und doch
gebändigten Kraft, -i« diese Bewegung und ihre
Kämpfer beseelt, denen der Will« des Führers
Befehl ist, dem sie bedingungslos zu folgen gewohnt
sind.
pNkMlNlW MftlllWN
Reichskagung des Nationalsozialistischen
Lehrerbundes
am 8.>9. April in Leipzig-Zoo.
Namhafte Führer und Pädagogen spre-
chen über Aufbau der neuen deutschen Schule
im 3. Reich.
Anmeldungen der Mitglieder des NSLB
sofort an die Reichsleikung Bayreuth unter
Einzahlung der Kosten für die Teilnehmer-
karte (3 RM. einschließlich Mittagessen am
9. April).
Anfragen wegen Unterkunft, evtl. Frei-
quartier an: Quarkieramk NSLB, Lehrer Gg.
Wawrzik, Leipzig-Knaukklenberg, August Mül-
lerskraße 9.
Anordnung.
Seit Monaten laufen unzählige Gesucht
von Ortsgruppen um Zurücknahme vorgenom-
mener Streichungen von Mitgliedern bei der
Reichsleikung ein.
Die Reichsleikung hat bisher diesen Gesu-
chen weikgehendst Rechnung getragen, muß
aber nunmehr im Hinblick auf die Größe der
Organisation und mit Rücksicht auf die damit
verbundene erhöhte überflüssige Mehrarbeit
sowohl bei den Gauleikungen, als auch bei der
Reichsleitung die Bestimmung in IX der
Dienstanweisung für Ortsgruppen und Stütz-
punkte vom 1. August 1932 Wiedereintritt be-
treffend, in Zukunft strengstens handhaben.
Nach dem 10. März einlaufende Gesuche um
Rückgängigmachung von Streichungen können
keine Berücksichtigung mehr finden.
Nach diesen Bestimmungen können Mit-
glieder, welche nach dem 1. Januar 1932 ih-
ren Austritt, gleichgültig aus welchem Grund,
erklärt haben, nicht wieder ausgenommen wer-
den.
Die Ortsgruppen und Stützpunkte werden
hiermit angewiesen, die Mitglieder entspre-
chend auf diese Bestimmungen hinzuweisen.
Schwarz.
AslsMrmt-VrogvamM
für Freitag, de« 10. März 1833.
KSnlgswusterhause«: 12.00 Aus komischen Opern.
13.4S Nachrichten. 14.00 Ans Bett«: Konzert.
18.30 Nachmittagskonzett. 17.30 Hel-en-ichtunq
un- Helbenleben bei -en German««. 18 Tät-
liches Hauskonzert. IS Der politische Kavv^
gegen die KttegSschuldlüge. 18.38 Unterhal-
tungsmusik. 20 Der Dresdner Zwinger. 21.20
Chorkonzert. 22.05 Wett«. Nachrichten, Sport,
München: 12 MittagSkonze-rt. 1S.1S Orchestermu-
sik. 14 Zeit, Wetter, Nachrichten. 18 Konzert-
stun-«. 17 Vesperkonzert. 18.1S Gedanken zur
Berufswahl. 1S.2S Stund« -«s Chorgesangs. 20
Unterhaltungskonzert. 21 Interessiert Si« LaS?
21.10 Ursendung: „Dreiun-zwanzig auS USA".
22.20 Zeit. Wetter, Nachrichten, Spork.
Mühlacker: 7.20 Frühkonzert. 10 Nachrichten. 10.10
Beethoven. 10.40 Lieber von Wilhelm Eduard
v. Fietih. 12 Konzert erwerbsloser Berufsmu-
sicher. 13L0 Was Li« Soldaten fangen (Schall-
platten). 17 Rachmittagskoirzert. 18L0 Meme
Sonntagswan-erung. 18.30 „März". 2010 Ba-
dische un- Württembergische Musik aus -em
18. Jahrhundert. 22.10 Zett, Nachrichten, Wet-
ter, Sport. 22.4S Nachtmusik.
--»»achrifttkitek Ut, -
ei«»kw«lltch B» Pi. «. «»««»ua,; Mi tbchen
E:t oonuelm, >uu» XIUUUU ->. s«g«-u«!»r Äatachr Po-
Hea»euU>cP»Mit, um> «Suw.
- po.l: Uetertr, ül -A »ozeigen
annhom. ort Le-nauye « M, Str m
-aimheua., Eprrchtuuuol oer mgpch 18—Uhr,
ksSclen-Verkaukpreire kür perril:
VvppsI kcrlcst ksrsil k.-kfy.
kcrlrst ksrsil 35 k.-kfy.
ksnii bisibt unvsrsnriert in <-üte unri Vottkommenksiti
Niemals Lose, nur in der bslrcmnten Oriyiucrlpaekunyl
Hsuksl L Lis. Oüsssläorf