Freikag, den 1v. März 1933.
Mmnchetm im Selche« -ee -estfche« Nevottßltv«
Htnseve Va««ev Wetze« auf »om SkAotz, dem Vertvtsam«, K«m REaus
««» »»» V»Ur»wa«»vr«akt — MavEtfO» s»«v«8vevfSttr auf «nfev» SK
Volkstzaus und Vottssttmme besetzt — Kuch dort wurden die Sakenkvo«;-
vannev gehißt
Noch i» der Nacht vom Mittwoch auf DonnerS-
tag ging auch l« Mannheim die Nachricht voa
Aland zu Mund: Robert Wagner ist zum Reichs'
Kommissar für das Polizeiwesen in Baden ernannt.
Ueberall standen Gruppen von Mensche«, die daS
Ereignis diskutierte« und es kaum fassen konnten,
wie schnell die Dinge auch in Bade« im Sinne der
ReichSpolWK geändert wurde«. Wenn wir Natio-
nalsozialisten i« Mannheim uns se über eine Ent.
scheidung der R«4chSr«giernng unseres Führers ge-
freut habe«, dann noch nie so. wie bei dieser, die
»uS Badenern wieder unseren Gauleiter Robert
Wagner schenkte.
Mannheim stand gestern im Glanze eines wun-
dervollen Frühlingstages und dem Lichte der Sonne
entsprach auch das Gefühl, daS jede« Nakionalso-
ziallfieu beseelte, wußte mau doch, daß der Tag
eia solcher voa weittragender Bedeutung werde«
würde. Und so war es auch. Schon früh am Mor-
gen bot daS Angesicht der Stadt eia ungewohntes
Bild. Eiae sichtliche Nervosität war festzustelle», de-
ren Ursache bei de« einen in der Freude über den
Wandel der Dinge nnd bei d«n anderen i« der
Erkenntnis ihrer Niederlage zu juchen war. Mann-
heim war nach dem leisen Vorgeschmack kommen-
der Ereignisse vom Montag, wirklich lebendig ge-
worden. Ueberall stand um die Mittagsstunde di«
Bevölkerung voller Erwartung an de« Brennpunk-
ten der Stadl. Da es sich herumgesprochen hatte,
daß die Banner des neue« Reiches auf de» öffent-
liche» Gebäude» gehißt werden sollten. Unüberseh-
bar war die Menschenmenge vor dem Schloß. 3m
historischen Schneckeuhof des Schlotzkomplexes
versammelten sich die SA-Standart« 171, SS
Amtswalter und Skahlhelmer sowie die Arbeits-
dienstler voa der Friesenheimer 3nsel. Während
die Formationen im wellen Viereck stände», »er-
miltelto der Lautsprecher die Reden voa Gauleiter
Köhler und RelchSkommissar Robert Wagner, die
anläßlich einer Kundgebung ans dem Karlsruher
Schlotzplatz gehalten wache». Nach langer Zeit
hallen wir die Freude, Robert Wagner, der wie
KÄ» anderer in Baden zu Kämpfe» hatte und dem
wir einzig und allein die herrlichen Erfolge unse-
rer Bewegung zu verdanken habe«, z« hören. —
Sein Sieg-Heil wurde von seinen Getreue« im
Schloßhof in Mannheim begeistert ausgenommen
und hallte tausendfach voa den Wänden des Schlos-
ses wieder. Nun formierten sich die Kolonnen und
unter Dorantrikt einer gemischten Kapestc aus SA
und Stahlhelmern marschierte« sie zum
SchlOW
wo Aufstellung genommen wurde. Schloßhof und
dis Anmarschstratze» wäre» schwarz »oller M'u-
sche«, die den braune» Kämpfern Adolf Hitlers
und de« Skahlhelmkameraden zujubelksn. Das be-
zaubernde Bild war übergossen von dem Glanz
einer milde» Frühliugssonne. Auf daS Kommando
„Die Flagge heißt" ging kurz nach 3 Uhr am Mast
auf dem Turm unter de» Klänge» des Horst-Wes-
ssl-LiedeS daS Hakeukreuzbauner hoch, während
vom Balkon des Schloss-S die schwarz-weiß-role
Fahne gehißt wurde.
Wieder marschierten die Kolonne» unter dem
3ubel der Bevölkerung durch ein«» Teil der Stadl
zum
Bezirksamt
wo nach einer kurzen Ansprache voa Standarten-
führer Feit ebenfalls die Flaggen gehißt wurde«.
Eiae unübersehbare Menschenmenge war auch hier
Zeuge der historischen Handlung. Vom Bezirks-
amt ging es zum
Rathaus
Auch dort wurden die am Montag eingezogenen
Fahne» erneut gehißt. Bor dieser mit viellaussnb-
stimmigem 3ubel aufgenomenen Handlung wurde
auf dem Paradeplatz eine schwarz-rot-golden«
Fahne verbrannt. Wie am Montag, hatte auch
diesmal der Oberbürgermeister Dr. Heimerich ge-
gen bie Flaggenhissung protestiert. Vor dieser
hielt Standartenführer Pst- Feit eine An-
sprache. Umgebe« von zahlreiche« SS- und SA-
Führern und Führern des Stahlhelms. Bevor er
das Zeichen zur Flaggenhissung gebe, wolle er es
nicht versäume«, den Herr« Oberbürgermeister Dr.
Heimerich einmal vorzustellen, der nicht mehr das
Recht habe, die Geschicke der Stadt zu leite«. —
Oberbürgermeister Dr. Heimerich, d«r inzwischen
von SS-Leute« auf den Balkon des Rathauses
geführt worden war, wurde von der Menge mll
stürmischen Psui-Rufe» „begrüßt". Standartenfüh-
rer Feit erklärte, daß der Oberbürgermeister schon
in de» nächsten Stund«» Gelegenheit haben werde,
das zu tun, was die Nationalsozialisten von ihm
verlangten. Daraufhin wurde der Oberbürgermei-
ster entlasten.
Mil dem Verglimmen d«r Asche der verbrann-
ten schwarz-rol-golde»en Fahne gab Standarten-
führer Feit das Zeichen zur Flaggenparade, an
die sich das Deutschlandlied anschloh. 3m Auftrage
der Kreisleitung sprach noch Pg. Schmidt, der die
Bevölkerung zur Mitarbeit am Aufbau des na-
tionalen Staates aufforderte. Unter de» Klängen
eines Marsches marschierten die Kämpfer für
Deutschlands Froheit durch die Stadt über de»
Neckar zur
BolizeimrterkulM
Schutzpolizei unter Hauptmann Holland hatte vor
der dortigen Wache Aufstellung genommen. 3hr
gegenüber mit der Front nach der Hauptfastade
stellten sich die Reihe« der SA, SS und des Stahl-
helms auf. Auch hier ergriff Standartenführer Feil
das Wort zu einer Ansprache, in welcher er auf
die Bedeutung dieses große« Augenblickes und
die kommende Zusammenarbeit zwischen de» brau-
ne» Soldaten Adolf Hitlers und der Polizei im
Dienste für das Vaterland hinwies. Unter den
Klängen des Horst-Weffel-LiedeS wurden auch hier
das Hakeukreuzbauner und die badische Fahne ge-
hißt. Tausendstimmig klang das Lied der Wacht
am Rhein zum schon nächtliche» Himmel. Damit
sollt« der für Mannheim ereignisreiche Tag seinen
Abschluß finden. Leider war aber dies nicht im
Sinne marxistischer Wegelagerer. Es fiel auf,
daß einzelgehende SA-Wäuuer in der Nähe der
Hauptpost von dunkle» Elemente» planmäßig an-
gefalle» und augepöbelt wurde». Diese Akttonen
gingen, wie festgestellt wurde, von dem in der Nähe
liegenden Volkshaus ans. — Sturmbannführer
Schönwitz besprach sich deshalb mit dem Standar-
tenführer Fell, der beschloß, die marxistische Hoch-
burg auszuränmen und zu besetze». Beim An-
marsch der von ihm für diesen Zweck eingesetzten
SA-Truppe wurde diese von 2 3 kommend, aus
der Richtung „Volksstimme" »ud „Arbeiterzeitung"
beschösse». Lin Teil der Truppe besehke ge-
meinsam mit der Polizei dos „Volksstimme"-Ge-
bäude und durchsuchte es. Der andere Teil SA
in Stärke von 40 Mann vom Sturm 11 Il/171
stürmte daS VolkshauS, von einem Kugelregen
empfange«. DaS VolkshauS wurde vom Keller
bis zum Dachboden durchsucht, während welcher
Aktion von de» Dächer» der Nachbarhäuser eben-
falls auf die SA geschossen wurde. Polizeihaupk-
mann Voßberg hakte sofort bei Begin» der Schie-
ßerei die ganze Q-Wache alarmiert nnd eingesetzt
die gemeinsam mit der SA die umliegende» Stra
tzen von dem Gesindel säuberte und das Viert»?
absperrte. Es ist als ein Wunder zn bezeichne«,
daß auf unserer Seite keine ernstlich Verletzte» zn
beklage» sind. Dagegen solle» vom Gegner zwei
Man» verletzt worden sein, von denen der ein'
auf der Straße zwischen 2 2 und 2 3 mit Brust
schuß und einem offensteheuden Mester in der Harr'-
aufgefunden wurde. Nach diesem Feuerüberfall,
während welchem über hundert Schüsse gewechselt
wurden, besetzte die Polizei die „Volksstimms
und die SA das VolkshauS. Aus beiden Gebäude»
wurde i» der Nacht kurz »ach 12 Uhr dis Hake«-
kreuzfahne gehißt.
*
Mannheim stand gestern im Zeichen der deut-
sche» Revolakw», die getragen von Männern mit
einer heißen Vaterlandsliebe sich gegen die Völker
zerstörenden Mächte des November 1818 richtet.
Hier nationale Kräfte, Männer, die bereit sind,
für die Nation Gut u»d Blut hinzugeben, damals
land- und volksfremde Individuen, die auf hinker-
listischem Verrat ein Reich gründeten, das in de»
14 3ahren seines BrstenhS dem Volke nur Not
und Elend gebracht hat. Hier Männer, die den
Wille» haben, gegen Klassenkampf und Volksver-
ral für die Volksgemeinschaft zu Kämpfe», und
dort feige Bursche«, die im 3nternationalismus ihr
Heil sahen und die Nation verrieten. Auch i»
Mannheim werden nationale Männer wie jetzt
überall in Deutschland nicht «her ruhe», bis der
letzte Rest volksfremden Gedankengutes verschwun-
den ist.
Die mttonaWziMWe Bewegung
übernimmt auch in Melbers Sie Macht!
Mere SakenkreuzWnen wehen aut Bezirksamt, Volizetkajernen,
Universität und allen öffentlichen Gebäuden
Der Tag der liebernahme der Polizeige-
walt in Baden durch unseren Gauleiter Ro-
bert Wagner als Kommissar Adolf Hit-
lers sah die Heidelberger SA und SS, ja die
gesamte Parleigenossenschaft gerüstet! Fie-
berhafte Spannung herrschte den ganzen ge-
strigen Vormittag und kurz nach 3.15 Ähr
werden wohl tausende und abertausende Hei-
delberger Volksgenossen am Radio gesessen
haben, um die erste Botschaft unseres Gaulei-
ters als Kommissar des Reichs zu hören. Um
4 Uhr setzte sich die gewaltige Heersäule der
braunen Bataillone vom Horst Wessel-Haus
aus in Bewegung, durch die Hauptskratze zum
Bezirksamt. Mik Windeseile hatte es sich
herumgesprochen: Adolf Hillers politische Sol-
daten marschieren. Tausende und abertau-
sende von Volksgenoffen begleiteten den Auf-
marsch auf beiden Seiten. Die Begeisterung
der Bevölkerung klang zusammen mit den
forsch gespielten Märschen der SA-Kapelle.
Vor dem Bezirksamt nahm SA, SS und
eine Abteilung Stahlhelm Aufstellung. Auf
dem Balkon wurden zwei Hakenkreuzfahnen
und eine alte Reichsfahne gehißt, unter nicht
endenden Heilrufen der an mehrere kaufend
zählenden Zuschauer. Zusammen mit den
SA-, SS- und Stahlhelmführern betrat Pg.
Kreisleiker Röhn den Balkon des Bezirks-
amtes, um dort zu den versammelten Volks-
genossen zn sprechen: Pg. Röhn führte u. a.
aus: „14 Jahre haben wir um die Macht mit
allen Mitteln gekämpft, nur nicht mit Ge-
walt, sondern ehrlich immer um die Seele je-
des einzelnen Volksgenossen gerungen. Jetzt
haben wir die Macht in die Hände genom-
men, obwohl sich gewisse Länderregierungen
hinter FAnnalien flüchten wollten, um sich um
die Folgerungen des 5. März möglichst lange
herumzudrücken. Ja, sie haben sogar noch
versucht, sich mit Gewalt zu wehren. Diesen
Versuch hak die nationale Haltung der badi-
schen Polizei sehr schnell erledigt. Genau so
rühmlos, wie sie 1918 in die Sessel hinein-
gerutsckk sind, rutschen sie heute wieder her--
aus. Wir stehen heute mitten in einer Um-
gestaltung. Diese bedeutet aber nicht wie
1918 Zerstörung alles Bestehenden, son-
dern Aufbau des nationalsozialistischen
Staates. Wir wollten und wollen nichts
für uns, aber alles für Deutsch-
land!
Nach einem dreifachen Heil auf den Füh-
rer Adolf Hitler und unser Vaterland erscholl
das Deutschlandlied vlslkausendstimmig über
den weiten Platz? Anschließend gedachte
Kreisleiker Röhn an diesem Iubelkag des deut-
schen Heidelbergs derjenigen, die ihr Leben
für Deutschlands Freiheit geopfert haben —
von feigen Meuchelmördern hingestreckt! Zur
SA und SS gewandt fuhr Pg. Röhn fort:
Ihr kragt heute zum ersten Male euere Waf-
fen, haltet sie heilig. Denkt daran, daß wir
großmütig sein wollen gegenüber unseren Geg-
nern, die heute noch nicht bei uns stehen! Wer
aber den Aufbau des nationalsozialistischen
Reiches stören will, gegen den werden
wir mit allen Mitteln durchgreifen. Mik dem
Horst Wessel-Lied — zum Gedenken unserer
Token schloß die denkwürdige Kundgebung.
*
Anschließend wurde» auf fast allen öffentlichen
Gebäude» die Fahne» der nationalen Erhebung ge-
hißt. Noch vorgestern halte sich der Herr
Professor Alfred Weber über unsere Fahnen auf
dem Rathaus beschwer. Heule wehen unsere
Banner von seinem 3nstilul und dem gegenüber-
liegenden Zeitungsinfiikut des Herrn von
Eckardk,
Unler dem Gesang des Deutschlandliedes wur-
de» unsere Banner ans der Polizeikaserne, auf
dem Amtsgericht, auf der Reichsbank, Reichspost
— und auf der Universität gehißt. Heute morgen
8.3g Uhr wird unser Bann«r auf der Reichsbahn
aufgezogen.
Als die SA-, SS- und Stahlhelmführer den
Rektor Professor Dr. Andreas aufs»chte», um ihm
die Beflaggung der Universität anzuzeige», da ver-
las er folgend« Erklärung, die vorher schriftlich
formuliert war:
„Da mir nicht bekannt ist, daß eine Ver-
ordnung d«s für die Universität zuständigen Un-
terrichtsministeriums vorliegt, und ich als Be-
amter auf die Verfassung beeidigt bin, muß ich
gegen eine Beflaggung der mir unterstellte»
Dienstgebäude Verwahrung einlegen."
Die versammelten Führer des deutschen
Heidelbergs nähme« diese Erklärung zur Kenntnis.
Die Fahnen des neue» Deutschland wurden dann
ohne freundliche Genehmigung des Rektors ge-
hißt, während die Tausende vor der Universität
begeistert das Deutschlandlied sangen. Wenn der
Rektor als Beamter glaubte protestieren zu
muffen, so können wir kaltlächelnd darüber Hin-
weggehen. Vom Historiker Andreas aber hät-
ten wir erwartet, daß er die nationale Revolution
als Faktum erkannt und sich danach verhallen
hätte. Der Beamte Andreas scheint aber über
den Historiker Andreas triumphiert zu haben,
oder der Historiker Andreas ist zu sehr nach rück-
wärts gewandt, um die Zeichen der neuen deutschen
Epoche zu verstehen.
Wir schriebe» hier vor einige» Tagen:
Weder Herr Weber noch das Rektorat
können uns daran hindern, unsere Freiheils-
fahnen dort zu zeige«, wo wir es für not-
wendig halten. Wir hoffen, diese Herren
werden »»» belehrt sei»!
Andernfalls wird man es ihnen beibriage»!
Zu einer ganz gewaltige» Kundgebung gestal-
tete sich die Fahnenhissung bei der Reue» Polizei-
Kaserne. Scho« der Anmarsch durch die dunkle«
Felder und Gärte», jenseits der RZmsrstraße,
war packend: Voraus die Kapelle und der Spiel-
mannszug der SA, begleitet von Fackelträger«,
und dahinter die Silhouette der endlose» Kolon«««,
Der am Schluß des Zuges folgende SA-Be-
reitschafkswagen Nr. 2 überholte dicht bei de«
Bahnunterführung die Spitze, um in de» geräumi-
gen Kasernenhof einzufahre«, auf welchem di«
Mannschaften der Polizei inzwischen angetreks»
waren. 3n langen Fronte» standen sie im Schatten
des Gebäudes, mit Karabiner» und aufgepflanzkem
Seitengewehr. Dann kam der Mnsikzug der SA
mmex näher, Kommandos erschallte» und eine Ab-
teilung der Polizei nahm zu beiden Seite» der
Einfahrt mit brennende» Fackel» Aufstellung. Auf
dem hoch gewölbten Torbogen bräunte» klein«
Pechpfanne«, dankelrokex Schein überflutete die
blaue» und braune» Bataillon«. Bald spielte der
Spielmannszllg der SA, bald derjenige der Poli-
zei, bis unter Trommelwirbel und begeistert««
Heilrufe» an de» hohen Fahnenmaste» zu beide»
Sellen des Tores das Hakenkreuzbanaer und die
ichwarz-weiß-rote Fahne in die Höhe stiege». —
Sturmbannführer Kör » sr bracht« eia Hell auf
Reichskanzler Adolf Hitler, dis Kamerad«» voa der
Polizei und auf Deutschland auS, in daS die dem
Zug gefolgte» Masten begeistert eiafiimmten. 3a
markanten und herzliche» Worten dankte Polizei-
hauptmann Brand für die Ku»dgebllng »ad gab
seiner Freude darüber Ausdruck, daß au» wieder
die stolze» Farbe», unter denen Deutschland zur
sieghaften Größe herangestiege» und unter denen
uuser Vaterland im Weltkrieg gedämpft hak, wie.
der die Ehre und dis Freiheit unserer Nation in
aller Welk verkünde« werden und daß daneben das
Banner jenes junge« Deutschland wehe, an desto«
Spitze die braune» Soldaten marschieren. Poltzei-
Hauptmann Brand brachte zusammen mll sein«»
Mannschaften ei» Hell auf Deutschland auS, in daS
die Kapelle mll dem Deutschlandlied einfiel.
Danach formierte» sich die Stürme wieder zur
Marschkolonne und kehrte» zur Stickt zurück.
Vor dem Horst-Westel-HauS ertönte daS Kom-
mando: „SA Halts", worauf dis einzelnen Stürm«
in ihr Sturmbsreich abrSckksm
Nach der mächtigen Kundgebung am Bezirks-
amt wurde eine Bereitschaft der SS und SA zu
einer besondere» Aktion nach Schlierbach einge-
setzt. Auf zwei Kraftwagen fahre» die wackere»
SD- und SA-Männer mit drei Beamte» der poli-
tischen Polizei in Richtung Schlierbach. Beim
Zelluugswissenschafüichen 3nstlluk Hauptstraße 232
wurde zunächst Hall gemacht. „SA und SS ab»
scheu!", lautete das Kommando des Hauptsturm-
führerS Kenner Knecht, Sttllgefiandey zum
Flaggruhifleu und schon prangte das Banner der
deutsche» Freiheitsbewegung an jenem Gebäude.
daS eine Brutstätte uudeutscher Gesinnung »ud de.
inokrattsch-pazifistischer Kreaturen ist. Nicht mehr
lange und ein Herr v. Eckardk mck all seine Mi-
schen Hörer werde» daS Haus nicht mehr betrete«.
Dann stieg noch unser Banner am gegenüberliege».
de« Gebäude des Instituts für Sozial- und Staats-
wissenschaft und weiter ging die Fahrt i«S
Neckartal. Das Ziel war das kommunistische Heim
der Internationalen Kinderhilfe, tu dem Mader
in den jüngsten Jahre» scho» daS Gift marxistischer
Verseuchung verspüren mutzten und daS gleichzej.
ttg zu Funkkionärsitzungen der Kommune benutzt
wurde. Rasch wurde das Gebäude von SA-Män-
nern umstellt und schon durchsuchke» SS-Männer
die kommunistische Brutstätte. Nach getaner Arbeit
gings dann iu sausender Fahrt zurück zur Stadt,
wo der Geschäftsstelle der KPD in der Iugrim-
firatze noch ein Besuch abgeskattek wurde. Wie im
Heim der Internationalen Kinderhilfe, so waren
auch hier die kommunistischen Feiglinge stifte» ge-
gangen. Ueberall wo die Berellschafkswagr» ge-
sehen wurde», erscholl kräftig aus Heidelberger
Kehle» unser Ruf, und deutlich war auch bei dieser
Aktion die Freude darüber festzustellen, daß e»L-
lich dem schwarz-roten System ein Ende bereitet
und den kommunistischen VolkShetzex« ihr Hand-
werk gelegt worden ist.
Die Beflaggung am Volksiraueriaa
Am Sonntag nur schwarz-weiß-rok
auf den Reichsdienstgebäuden.
Berlin, 9. März. Amklich wird mikgekeilt:
Im Einverständnis mit dem Herrn Reichsprä-
sidenten hak der Aeichsministex des Innern
den obersten Reichsbehörden mitgekeilt, daß
die Flaggenfrags binnen kurzem einer Neu-
regelung unterzogen werde. Da die im Welt-
kriege Gefallenen, deren Andenken der kom-
mende Sonntag geweiht ist, ihr Leben unter
den früheren Reichsfarben schwarz-weiß-rok
hingegeben haben, setzen die Behörden am
12. März auf den Reichsdienstgebäuden nur
dis Farben schwarz-weiß-rok.
Pauvimiriiiiouor Iti. W. iilillcrmanll.
verantwortlich Mr Zrmenpoitil: vr. L. Katterrmum: iür Antzen-
wlitik, sscuMeton und Roman B Seeger-Kelbe: sür Badische P».
:tlt GemelndepoliM BstvegungStei und .Stadl Wann aml'.
s. Ratzel: ü. unpolitische piachrlchteu »Stadl Heidelberg'
Sport: Uebarle; iür Anzeigen Heidelberg: Hammer: iL Anzeige,
Mannheim K. Lti Sämtliche m Hechelberg kW. Ratzel, tk Ött t,
Mannheim.) Sprechstunden der Redattion: täglich tri—U> Uhr;
Druckerei Winter Hetdelbere.
Mmnchetm im Selche« -ee -estfche« Nevottßltv«
Htnseve Va««ev Wetze« auf »om SkAotz, dem Vertvtsam«, K«m REaus
««» »»» V»Ur»wa«»vr«akt — MavEtfO» s»«v«8vevfSttr auf «nfev» SK
Volkstzaus und Vottssttmme besetzt — Kuch dort wurden die Sakenkvo«;-
vannev gehißt
Noch i» der Nacht vom Mittwoch auf DonnerS-
tag ging auch l« Mannheim die Nachricht voa
Aland zu Mund: Robert Wagner ist zum Reichs'
Kommissar für das Polizeiwesen in Baden ernannt.
Ueberall standen Gruppen von Mensche«, die daS
Ereignis diskutierte« und es kaum fassen konnten,
wie schnell die Dinge auch in Bade« im Sinne der
ReichSpolWK geändert wurde«. Wenn wir Natio-
nalsozialisten i« Mannheim uns se über eine Ent.
scheidung der R«4chSr«giernng unseres Führers ge-
freut habe«, dann noch nie so. wie bei dieser, die
»uS Badenern wieder unseren Gauleiter Robert
Wagner schenkte.
Mannheim stand gestern im Glanze eines wun-
dervollen Frühlingstages und dem Lichte der Sonne
entsprach auch das Gefühl, daS jede« Nakionalso-
ziallfieu beseelte, wußte mau doch, daß der Tag
eia solcher voa weittragender Bedeutung werde«
würde. Und so war es auch. Schon früh am Mor-
gen bot daS Angesicht der Stadt eia ungewohntes
Bild. Eiae sichtliche Nervosität war festzustelle», de-
ren Ursache bei de« einen in der Freude über den
Wandel der Dinge nnd bei d«n anderen i« der
Erkenntnis ihrer Niederlage zu juchen war. Mann-
heim war nach dem leisen Vorgeschmack kommen-
der Ereignisse vom Montag, wirklich lebendig ge-
worden. Ueberall stand um die Mittagsstunde di«
Bevölkerung voller Erwartung an de« Brennpunk-
ten der Stadl. Da es sich herumgesprochen hatte,
daß die Banner des neue« Reiches auf de» öffent-
liche» Gebäude» gehißt werden sollten. Unüberseh-
bar war die Menschenmenge vor dem Schloß. 3m
historischen Schneckeuhof des Schlotzkomplexes
versammelten sich die SA-Standart« 171, SS
Amtswalter und Skahlhelmer sowie die Arbeits-
dienstler voa der Friesenheimer 3nsel. Während
die Formationen im wellen Viereck stände», »er-
miltelto der Lautsprecher die Reden voa Gauleiter
Köhler und RelchSkommissar Robert Wagner, die
anläßlich einer Kundgebung ans dem Karlsruher
Schlotzplatz gehalten wache». Nach langer Zeit
hallen wir die Freude, Robert Wagner, der wie
KÄ» anderer in Baden zu Kämpfe» hatte und dem
wir einzig und allein die herrlichen Erfolge unse-
rer Bewegung zu verdanken habe«, z« hören. —
Sein Sieg-Heil wurde von seinen Getreue« im
Schloßhof in Mannheim begeistert ausgenommen
und hallte tausendfach voa den Wänden des Schlos-
ses wieder. Nun formierten sich die Kolonnen und
unter Dorantrikt einer gemischten Kapestc aus SA
und Stahlhelmern marschierte« sie zum
SchlOW
wo Aufstellung genommen wurde. Schloßhof und
dis Anmarschstratze» wäre» schwarz »oller M'u-
sche«, die den braune» Kämpfern Adolf Hitlers
und de« Skahlhelmkameraden zujubelksn. Das be-
zaubernde Bild war übergossen von dem Glanz
einer milde» Frühliugssonne. Auf daS Kommando
„Die Flagge heißt" ging kurz nach 3 Uhr am Mast
auf dem Turm unter de» Klänge» des Horst-Wes-
ssl-LiedeS daS Hakeukreuzbauner hoch, während
vom Balkon des Schloss-S die schwarz-weiß-role
Fahne gehißt wurde.
Wieder marschierten die Kolonne» unter dem
3ubel der Bevölkerung durch ein«» Teil der Stadl
zum
Bezirksamt
wo nach einer kurzen Ansprache voa Standarten-
führer Feit ebenfalls die Flaggen gehißt wurde«.
Eiae unübersehbare Menschenmenge war auch hier
Zeuge der historischen Handlung. Vom Bezirks-
amt ging es zum
Rathaus
Auch dort wurden die am Montag eingezogenen
Fahne» erneut gehißt. Bor dieser mit viellaussnb-
stimmigem 3ubel aufgenomenen Handlung wurde
auf dem Paradeplatz eine schwarz-rot-golden«
Fahne verbrannt. Wie am Montag, hatte auch
diesmal der Oberbürgermeister Dr. Heimerich ge-
gen bie Flaggenhissung protestiert. Vor dieser
hielt Standartenführer Pst- Feit eine An-
sprache. Umgebe« von zahlreiche« SS- und SA-
Führern und Führern des Stahlhelms. Bevor er
das Zeichen zur Flaggenhissung gebe, wolle er es
nicht versäume«, den Herr« Oberbürgermeister Dr.
Heimerich einmal vorzustellen, der nicht mehr das
Recht habe, die Geschicke der Stadt zu leite«. —
Oberbürgermeister Dr. Heimerich, d«r inzwischen
von SS-Leute« auf den Balkon des Rathauses
geführt worden war, wurde von der Menge mll
stürmischen Psui-Rufe» „begrüßt". Standartenfüh-
rer Feit erklärte, daß der Oberbürgermeister schon
in de» nächsten Stund«» Gelegenheit haben werde,
das zu tun, was die Nationalsozialisten von ihm
verlangten. Daraufhin wurde der Oberbürgermei-
ster entlasten.
Mil dem Verglimmen d«r Asche der verbrann-
ten schwarz-rol-golde»en Fahne gab Standarten-
führer Feit das Zeichen zur Flaggenparade, an
die sich das Deutschlandlied anschloh. 3m Auftrage
der Kreisleitung sprach noch Pg. Schmidt, der die
Bevölkerung zur Mitarbeit am Aufbau des na-
tionalen Staates aufforderte. Unter de» Klängen
eines Marsches marschierten die Kämpfer für
Deutschlands Froheit durch die Stadt über de»
Neckar zur
BolizeimrterkulM
Schutzpolizei unter Hauptmann Holland hatte vor
der dortigen Wache Aufstellung genommen. 3hr
gegenüber mit der Front nach der Hauptfastade
stellten sich die Reihe« der SA, SS und des Stahl-
helms auf. Auch hier ergriff Standartenführer Feil
das Wort zu einer Ansprache, in welcher er auf
die Bedeutung dieses große« Augenblickes und
die kommende Zusammenarbeit zwischen de» brau-
ne» Soldaten Adolf Hitlers und der Polizei im
Dienste für das Vaterland hinwies. Unter den
Klängen des Horst-Weffel-LiedeS wurden auch hier
das Hakeukreuzbauner und die badische Fahne ge-
hißt. Tausendstimmig klang das Lied der Wacht
am Rhein zum schon nächtliche» Himmel. Damit
sollt« der für Mannheim ereignisreiche Tag seinen
Abschluß finden. Leider war aber dies nicht im
Sinne marxistischer Wegelagerer. Es fiel auf,
daß einzelgehende SA-Wäuuer in der Nähe der
Hauptpost von dunkle» Elemente» planmäßig an-
gefalle» und augepöbelt wurde». Diese Akttonen
gingen, wie festgestellt wurde, von dem in der Nähe
liegenden Volkshaus ans. — Sturmbannführer
Schönwitz besprach sich deshalb mit dem Standar-
tenführer Fell, der beschloß, die marxistische Hoch-
burg auszuränmen und zu besetze». Beim An-
marsch der von ihm für diesen Zweck eingesetzten
SA-Truppe wurde diese von 2 3 kommend, aus
der Richtung „Volksstimme" »ud „Arbeiterzeitung"
beschösse». Lin Teil der Truppe besehke ge-
meinsam mit der Polizei dos „Volksstimme"-Ge-
bäude und durchsuchte es. Der andere Teil SA
in Stärke von 40 Mann vom Sturm 11 Il/171
stürmte daS VolkshauS, von einem Kugelregen
empfange«. DaS VolkshauS wurde vom Keller
bis zum Dachboden durchsucht, während welcher
Aktion von de» Dächer» der Nachbarhäuser eben-
falls auf die SA geschossen wurde. Polizeihaupk-
mann Voßberg hakte sofort bei Begin» der Schie-
ßerei die ganze Q-Wache alarmiert nnd eingesetzt
die gemeinsam mit der SA die umliegende» Stra
tzen von dem Gesindel säuberte und das Viert»?
absperrte. Es ist als ein Wunder zn bezeichne«,
daß auf unserer Seite keine ernstlich Verletzte» zn
beklage» sind. Dagegen solle» vom Gegner zwei
Man» verletzt worden sein, von denen der ein'
auf der Straße zwischen 2 2 und 2 3 mit Brust
schuß und einem offensteheuden Mester in der Harr'-
aufgefunden wurde. Nach diesem Feuerüberfall,
während welchem über hundert Schüsse gewechselt
wurden, besetzte die Polizei die „Volksstimms
und die SA das VolkshauS. Aus beiden Gebäude»
wurde i» der Nacht kurz »ach 12 Uhr dis Hake«-
kreuzfahne gehißt.
*
Mannheim stand gestern im Zeichen der deut-
sche» Revolakw», die getragen von Männern mit
einer heißen Vaterlandsliebe sich gegen die Völker
zerstörenden Mächte des November 1818 richtet.
Hier nationale Kräfte, Männer, die bereit sind,
für die Nation Gut u»d Blut hinzugeben, damals
land- und volksfremde Individuen, die auf hinker-
listischem Verrat ein Reich gründeten, das in de»
14 3ahren seines BrstenhS dem Volke nur Not
und Elend gebracht hat. Hier Männer, die den
Wille» haben, gegen Klassenkampf und Volksver-
ral für die Volksgemeinschaft zu Kämpfe», und
dort feige Bursche«, die im 3nternationalismus ihr
Heil sahen und die Nation verrieten. Auch i»
Mannheim werden nationale Männer wie jetzt
überall in Deutschland nicht «her ruhe», bis der
letzte Rest volksfremden Gedankengutes verschwun-
den ist.
Die mttonaWziMWe Bewegung
übernimmt auch in Melbers Sie Macht!
Mere SakenkreuzWnen wehen aut Bezirksamt, Volizetkajernen,
Universität und allen öffentlichen Gebäuden
Der Tag der liebernahme der Polizeige-
walt in Baden durch unseren Gauleiter Ro-
bert Wagner als Kommissar Adolf Hit-
lers sah die Heidelberger SA und SS, ja die
gesamte Parleigenossenschaft gerüstet! Fie-
berhafte Spannung herrschte den ganzen ge-
strigen Vormittag und kurz nach 3.15 Ähr
werden wohl tausende und abertausende Hei-
delberger Volksgenossen am Radio gesessen
haben, um die erste Botschaft unseres Gaulei-
ters als Kommissar des Reichs zu hören. Um
4 Uhr setzte sich die gewaltige Heersäule der
braunen Bataillone vom Horst Wessel-Haus
aus in Bewegung, durch die Hauptskratze zum
Bezirksamt. Mik Windeseile hatte es sich
herumgesprochen: Adolf Hillers politische Sol-
daten marschieren. Tausende und abertau-
sende von Volksgenoffen begleiteten den Auf-
marsch auf beiden Seiten. Die Begeisterung
der Bevölkerung klang zusammen mit den
forsch gespielten Märschen der SA-Kapelle.
Vor dem Bezirksamt nahm SA, SS und
eine Abteilung Stahlhelm Aufstellung. Auf
dem Balkon wurden zwei Hakenkreuzfahnen
und eine alte Reichsfahne gehißt, unter nicht
endenden Heilrufen der an mehrere kaufend
zählenden Zuschauer. Zusammen mit den
SA-, SS- und Stahlhelmführern betrat Pg.
Kreisleiker Röhn den Balkon des Bezirks-
amtes, um dort zu den versammelten Volks-
genossen zn sprechen: Pg. Röhn führte u. a.
aus: „14 Jahre haben wir um die Macht mit
allen Mitteln gekämpft, nur nicht mit Ge-
walt, sondern ehrlich immer um die Seele je-
des einzelnen Volksgenossen gerungen. Jetzt
haben wir die Macht in die Hände genom-
men, obwohl sich gewisse Länderregierungen
hinter FAnnalien flüchten wollten, um sich um
die Folgerungen des 5. März möglichst lange
herumzudrücken. Ja, sie haben sogar noch
versucht, sich mit Gewalt zu wehren. Diesen
Versuch hak die nationale Haltung der badi-
schen Polizei sehr schnell erledigt. Genau so
rühmlos, wie sie 1918 in die Sessel hinein-
gerutsckk sind, rutschen sie heute wieder her--
aus. Wir stehen heute mitten in einer Um-
gestaltung. Diese bedeutet aber nicht wie
1918 Zerstörung alles Bestehenden, son-
dern Aufbau des nationalsozialistischen
Staates. Wir wollten und wollen nichts
für uns, aber alles für Deutsch-
land!
Nach einem dreifachen Heil auf den Füh-
rer Adolf Hitler und unser Vaterland erscholl
das Deutschlandlied vlslkausendstimmig über
den weiten Platz? Anschließend gedachte
Kreisleiker Röhn an diesem Iubelkag des deut-
schen Heidelbergs derjenigen, die ihr Leben
für Deutschlands Freiheit geopfert haben —
von feigen Meuchelmördern hingestreckt! Zur
SA und SS gewandt fuhr Pg. Röhn fort:
Ihr kragt heute zum ersten Male euere Waf-
fen, haltet sie heilig. Denkt daran, daß wir
großmütig sein wollen gegenüber unseren Geg-
nern, die heute noch nicht bei uns stehen! Wer
aber den Aufbau des nationalsozialistischen
Reiches stören will, gegen den werden
wir mit allen Mitteln durchgreifen. Mik dem
Horst Wessel-Lied — zum Gedenken unserer
Token schloß die denkwürdige Kundgebung.
*
Anschließend wurde» auf fast allen öffentlichen
Gebäude» die Fahne» der nationalen Erhebung ge-
hißt. Noch vorgestern halte sich der Herr
Professor Alfred Weber über unsere Fahnen auf
dem Rathaus beschwer. Heule wehen unsere
Banner von seinem 3nstilul und dem gegenüber-
liegenden Zeitungsinfiikut des Herrn von
Eckardk,
Unler dem Gesang des Deutschlandliedes wur-
de» unsere Banner ans der Polizeikaserne, auf
dem Amtsgericht, auf der Reichsbank, Reichspost
— und auf der Universität gehißt. Heute morgen
8.3g Uhr wird unser Bann«r auf der Reichsbahn
aufgezogen.
Als die SA-, SS- und Stahlhelmführer den
Rektor Professor Dr. Andreas aufs»chte», um ihm
die Beflaggung der Universität anzuzeige», da ver-
las er folgend« Erklärung, die vorher schriftlich
formuliert war:
„Da mir nicht bekannt ist, daß eine Ver-
ordnung d«s für die Universität zuständigen Un-
terrichtsministeriums vorliegt, und ich als Be-
amter auf die Verfassung beeidigt bin, muß ich
gegen eine Beflaggung der mir unterstellte»
Dienstgebäude Verwahrung einlegen."
Die versammelten Führer des deutschen
Heidelbergs nähme« diese Erklärung zur Kenntnis.
Die Fahnen des neue» Deutschland wurden dann
ohne freundliche Genehmigung des Rektors ge-
hißt, während die Tausende vor der Universität
begeistert das Deutschlandlied sangen. Wenn der
Rektor als Beamter glaubte protestieren zu
muffen, so können wir kaltlächelnd darüber Hin-
weggehen. Vom Historiker Andreas aber hät-
ten wir erwartet, daß er die nationale Revolution
als Faktum erkannt und sich danach verhallen
hätte. Der Beamte Andreas scheint aber über
den Historiker Andreas triumphiert zu haben,
oder der Historiker Andreas ist zu sehr nach rück-
wärts gewandt, um die Zeichen der neuen deutschen
Epoche zu verstehen.
Wir schriebe» hier vor einige» Tagen:
Weder Herr Weber noch das Rektorat
können uns daran hindern, unsere Freiheils-
fahnen dort zu zeige«, wo wir es für not-
wendig halten. Wir hoffen, diese Herren
werden »»» belehrt sei»!
Andernfalls wird man es ihnen beibriage»!
Zu einer ganz gewaltige» Kundgebung gestal-
tete sich die Fahnenhissung bei der Reue» Polizei-
Kaserne. Scho« der Anmarsch durch die dunkle«
Felder und Gärte», jenseits der RZmsrstraße,
war packend: Voraus die Kapelle und der Spiel-
mannszug der SA, begleitet von Fackelträger«,
und dahinter die Silhouette der endlose» Kolon«««,
Der am Schluß des Zuges folgende SA-Be-
reitschafkswagen Nr. 2 überholte dicht bei de«
Bahnunterführung die Spitze, um in de» geräumi-
gen Kasernenhof einzufahre«, auf welchem di«
Mannschaften der Polizei inzwischen angetreks»
waren. 3n langen Fronte» standen sie im Schatten
des Gebäudes, mit Karabiner» und aufgepflanzkem
Seitengewehr. Dann kam der Mnsikzug der SA
mmex näher, Kommandos erschallte» und eine Ab-
teilung der Polizei nahm zu beiden Seite» der
Einfahrt mit brennende» Fackel» Aufstellung. Auf
dem hoch gewölbten Torbogen bräunte» klein«
Pechpfanne«, dankelrokex Schein überflutete die
blaue» und braune» Bataillon«. Bald spielte der
Spielmannszllg der SA, bald derjenige der Poli-
zei, bis unter Trommelwirbel und begeistert««
Heilrufe» an de» hohen Fahnenmaste» zu beide»
Sellen des Tores das Hakenkreuzbanaer und die
ichwarz-weiß-rote Fahne in die Höhe stiege». —
Sturmbannführer Kör » sr bracht« eia Hell auf
Reichskanzler Adolf Hitler, dis Kamerad«» voa der
Polizei und auf Deutschland auS, in daS die dem
Zug gefolgte» Masten begeistert eiafiimmten. 3a
markanten und herzliche» Worten dankte Polizei-
hauptmann Brand für die Ku»dgebllng »ad gab
seiner Freude darüber Ausdruck, daß au» wieder
die stolze» Farbe», unter denen Deutschland zur
sieghaften Größe herangestiege» und unter denen
uuser Vaterland im Weltkrieg gedämpft hak, wie.
der die Ehre und dis Freiheit unserer Nation in
aller Welk verkünde« werden und daß daneben das
Banner jenes junge« Deutschland wehe, an desto«
Spitze die braune» Soldaten marschieren. Poltzei-
Hauptmann Brand brachte zusammen mll sein«»
Mannschaften ei» Hell auf Deutschland auS, in daS
die Kapelle mll dem Deutschlandlied einfiel.
Danach formierte» sich die Stürme wieder zur
Marschkolonne und kehrte» zur Stickt zurück.
Vor dem Horst-Westel-HauS ertönte daS Kom-
mando: „SA Halts", worauf dis einzelnen Stürm«
in ihr Sturmbsreich abrSckksm
Nach der mächtigen Kundgebung am Bezirks-
amt wurde eine Bereitschaft der SS und SA zu
einer besondere» Aktion nach Schlierbach einge-
setzt. Auf zwei Kraftwagen fahre» die wackere»
SD- und SA-Männer mit drei Beamte» der poli-
tischen Polizei in Richtung Schlierbach. Beim
Zelluugswissenschafüichen 3nstlluk Hauptstraße 232
wurde zunächst Hall gemacht. „SA und SS ab»
scheu!", lautete das Kommando des Hauptsturm-
führerS Kenner Knecht, Sttllgefiandey zum
Flaggruhifleu und schon prangte das Banner der
deutsche» Freiheitsbewegung an jenem Gebäude.
daS eine Brutstätte uudeutscher Gesinnung »ud de.
inokrattsch-pazifistischer Kreaturen ist. Nicht mehr
lange und ein Herr v. Eckardk mck all seine Mi-
schen Hörer werde» daS Haus nicht mehr betrete«.
Dann stieg noch unser Banner am gegenüberliege».
de« Gebäude des Instituts für Sozial- und Staats-
wissenschaft und weiter ging die Fahrt i«S
Neckartal. Das Ziel war das kommunistische Heim
der Internationalen Kinderhilfe, tu dem Mader
in den jüngsten Jahre» scho» daS Gift marxistischer
Verseuchung verspüren mutzten und daS gleichzej.
ttg zu Funkkionärsitzungen der Kommune benutzt
wurde. Rasch wurde das Gebäude von SA-Män-
nern umstellt und schon durchsuchke» SS-Männer
die kommunistische Brutstätte. Nach getaner Arbeit
gings dann iu sausender Fahrt zurück zur Stadt,
wo der Geschäftsstelle der KPD in der Iugrim-
firatze noch ein Besuch abgeskattek wurde. Wie im
Heim der Internationalen Kinderhilfe, so waren
auch hier die kommunistischen Feiglinge stifte» ge-
gangen. Ueberall wo die Berellschafkswagr» ge-
sehen wurde», erscholl kräftig aus Heidelberger
Kehle» unser Ruf, und deutlich war auch bei dieser
Aktion die Freude darüber festzustellen, daß e»L-
lich dem schwarz-roten System ein Ende bereitet
und den kommunistischen VolkShetzex« ihr Hand-
werk gelegt worden ist.
Die Beflaggung am Volksiraueriaa
Am Sonntag nur schwarz-weiß-rok
auf den Reichsdienstgebäuden.
Berlin, 9. März. Amklich wird mikgekeilt:
Im Einverständnis mit dem Herrn Reichsprä-
sidenten hak der Aeichsministex des Innern
den obersten Reichsbehörden mitgekeilt, daß
die Flaggenfrags binnen kurzem einer Neu-
regelung unterzogen werde. Da die im Welt-
kriege Gefallenen, deren Andenken der kom-
mende Sonntag geweiht ist, ihr Leben unter
den früheren Reichsfarben schwarz-weiß-rok
hingegeben haben, setzen die Behörden am
12. März auf den Reichsdienstgebäuden nur
dis Farben schwarz-weiß-rok.
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verantwortlich Mr Zrmenpoitil: vr. L. Katterrmum: iür Antzen-
wlitik, sscuMeton und Roman B Seeger-Kelbe: sür Badische P».
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Mannheim.) Sprechstunden der Redattion: täglich tri—U> Uhr;
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