Dienstag, 14. März 1933
Gedenktage.
IM-Frisby Gottl. Klopstock in Hamburg gestorben
1804 Kompon.st Ich. Strauß-Vater geboren.
1918 Einnahme von Odessa.
1919 Flensburg bleibt durch Volksabstimmung bei
Preußen.
1920 Novdschleswig (2. Zone) entscheidet sich mit
Mehrheit für bas deutsche Volkstum.
1932 Jaenicke Erich, landwirtschaftlicher Arbeiter,
SA-Mann, Koekt«, Kre's Gardelegen, von
Reichsbanner erschlagen.
Deutschland erwacht! In sämtlichen Schulen
Badens fällt der Unterricht heute aus. Einer An-
ordnung des Kommissars für das badsch« Kultus-
und Anberrichksmimfterimn, Dr. Wacker, fol-
gend, werden alle Schulen am heutigen Tag die.
Bedeutung der nationalen Erhebung federn. Die
Oberrealschnle hält ihre Befreiungsfeier um 9.15
Uhr in der Stadlhalle ab, di« Gewerbeschule I rm
Liitherhaus um 8 Uhr, Gewerbeschule II in ihren
eigenen Räumen und die Handelsschule ebenfalls
»in 8 Uhr in der Turnhalle der Mädchenschule.
denkfel« das Niederländische Dankgebet, wonach
Skadtvlkar Ham mann, Neuenhe'm, seine Rede
für die Gefallenen des Weltkrieges begann. Die-
ses Gedenken an di« Toten sei wicht Sache Ein-
zelner, sondern die des ganzen deutschen Volkes.
Wie sie damals auf dem Felde der Ehre ver-
blutet sind, ziehen sie heute wieder in unüberseh-
baren Reihen an uns vorbei. Se Kämpften all«
für uns, dort mitten im tobenden Feuer de« Ge-
schütze, im Krachen der Granaten und Geschoss«.
Dieses Muk, das dort geflossen ist, ist für uns all«
geflossen. Nun ist «s dort stiller geworden, denn
j«tzt ruhen sie auf den großen Soldatenfri«dhös«n
im Argonnerwald, in der flandrischen Ebene, -m
Osten in der russischen Steppe und in den Kar-
pathen und draußen auf dem Grund der Meere.
14 Jahve ist der Geist dieser Toten mit uns ge-
zogen, durch Sklaverei und Schmach hindurch, mit
dem eifernen Hoffen, di« Ketten einst abzuschüt-
tetn. Zu dies« Tat soll uns der Herrgott bei-
stehen!
Die Kapelle spielte das Lied vom guten Kame-
raden, di« Häupter der SA- und SS-Kolonn«n
entblößten sich. Der Große Zapfenstreich beendet«
di« ergreifende Feier, die in dem Deutschland-
lied ausklamg. -r.
Verkehrsunfälle: Ecke Neugasse-Plöck ist beim
fatschen C'wbegen «in Radfahrer mit einem Per-
sonenkraftwagen zusammengestoßen. Das Fahrrad
wurde beschädigt. Beim Ginbiegen 'vom Wrede-
platz nach der Leopoldstraße hat «in Personen-
kraftwagen «inen Belsuchkungskandelaber angefah-
ren. Es entstand erheblicher Sachschaden.
Diebischer Hausierer: In der Brückenskraße hak
ein in ein« Wohnung eingelassener Hausierer «in«
Handtasche mit 11—15 RM. Inhalt, ferner «'ne
Lorgnette.im Werk von 60 RM. entwendet. Der
Hausierer wird wi« folgt beschrieben: Etwa 1,80
bis 1,85 Meter groß, etwa 30 Jahre alt, volles
Gesicht, dunkelbraunes Wollhaar. Der Gesuchte
trägt dunklen Mantel hak «ine Aktenmappe und
hausiert mit einem Stuhlkle id sch uh. Er sprach
rheinländer Dialekt.
Sommertagszug im Stadtteil Wieblingen. We
uns der veranstaltend« Verein Fröhlich« Pfälzer
mikkeilt, findet in diesem Jahr der Wi«bllng«r Som-
merkvgszug erst am Sonntag, den 2. April statt,
da am 26. März in Wieblingen Konfirmationskag
ist.
Sie MSme« stets istves etse«e« Kame«s
Die Sammlung des DolkÄmnd«« Deutsch«
Kriegsgräberfürforg« am Sonntag ergab insgesamt
1460 Mark.
Me Versteigerung des »Ritter" fand gestern
statt. De« Zuschlag erhielt Herr Zenner fr. für
187000 Mark. Damit bleibt der „Ritter" im Be-
sitz der Familie Jenner.
Die Leiche des am 31. Januar auf dem Neckar-
eis b« Wieblingen «ingebrochenen Mädchens
wurde am Sonntag bei dem Wehr der Firma
Helmreich in Wieblingen getändet.
Neubesetzung. Anstell« des bisherigen Vorstan-
des -es Kulturbauambes Heidelberg, Regierungs-
baurat Fr. Ho nicket, ist Regierungsbaurat Ger-
hard B « n tz - Lörrach zum Vorstand berufen wor-
den. ' - - '
FelSgotteskienlt ker SA uns SS
We ein Lauffeuer verbreitet« sich die Nach-
richt am Sonntag durch di« gang« Stadt, daß die
Nationalsozialisten nachmittags 2 Uhr nach dem
Schloß marschberen, nm dort «inen Feldgottesdienst
mit Totenehrung abzuhalten. Trotzdem diese Nach-
r cht erst kürz vor dem Abmarsch bekannt wurde,
strömten doch Hunderte von Menschen hinauf in
den Schloßhof. Auf dem Rasen bei dem alten
Brunnen war ein Altar mit einem großen wei-
ßen Kreuz errichtet worden, geschmückt mit Trau-
erflor, grünen Zweigen und ödr Fahn« schwarz-
Mr alten Kri«gsflagg«. Di« Skan-
dartsnKapell« 110 spi«tte zur Eröffnung der Ge-
Dle Toten Les Tages:
Georg Ernst, ReichÄxchmnspekkor, Brücken-
kopfstcaße 6a, Beerdigung heut« 15 Uhr von der
Leichenhalle des Neue «Heimer Friedhofes aus. —
Fritz Fröbus, Mitgled des städt. Orchesters, 50
Jahre alt, Einäscherung heute 15.30 Ahr im Kre-
matorium.
2« dieser Woche findet im Heidelberg Li« Wahl
zum Denststellenausschuß beim Skadtschulamt Hei-
delberg statt. Der NS-Lehrerbund hat in diesem
Jahr« zum ersten Mal« «in« eigen« Liste einge-
veicht. Das hat di« ander« Seite nicht etwa zu
klarem Bekenntnis herausgelockk, sondern hat,
dem Charakter der beiden dahinterstehenden Or-
ganisationen — des Badischen und des Katholischen
Lehrervereins — entsprechend, zur Tarnung, zur
Vernebelung, geführt. Auf einmal heißt die List«
nun nicht mehr wie di« Jahre vorher: Vorschlags-
liste des Badischen und Katholischen Lehrervereins,
sondern
„Für Schule mrd Stand"
Der Badisch« Lehrervevein steht nun in seinem
„Bruder", dem Katholischen Lehrerverein, einen
Mitkämpfer für Schul« — d. h. di« deutsche Ei-
nmltanschule und den Lehrerstand, und der Katho-
lisch« Lehrerverein hat sein« Sehnsucht nach der
Konfessionsschule ganz verloren.
Was so ein« NS-List« nicht alles erreicht!!
Ihr wolltet Euch tarnen und habt Euch nun in
Eurer ganzen nackten Charakterlosigkeit gezeigt
Das sind d i« typischen Vertreter der Parteien,
d'i« die Politik in Deutschland zur Luderpolikik ge-
macht haben. Nicht Politik verdirbt den Charak-
ter, sondern schlechte Charaktere verderben die
Politik!
Dl« zweite Tarnung — «ine genügt nicht —
haben di« Leiter des Bezirkslehrervereisn Heidel-
berg durch d« Auswahl der Name« vorgenommen.
Da finden wir Namen, d « wir nur mit Unwillen
dort stehen sehen: Männer, die seit Jahren schon
auf das Nahen des neuen Reiches warten, lassen
sich mißbrauchen, von emigen Drahtziehern, di«
hinten in der Stellvertreterreihe erscheinen. Haben
diese national fühlenden und denkenden Herren
sich denn garnichts dabei gedacht, als man sie für
würdig hielt, die Tarnkappe für zwei im Sterben
begriff«»« Lehverklübchen zu spielen? Lehrecklüb-
chen, nach denen wohl heute schon kein Mensch
mehr fragt.
Darum, Heidelberger Lehrer, wählt keine de-
mokratisch« ZentrnmÄifie (bzw. zentrüml'ch« De-
mokrakenliste) aber auch — keine schwankende Ge-
stalten:
Nationalsozialistischer Lehrerbund.
Standesamtliche Nachrichten
Sterbefälle.
28. 2. Elfriede Rentner, T d. Kutschers Hein-
rich R., Siemensstr. 22; Anna Krupp geb. Burkart
von Oftersheim; Privatin Sophie Anna Kehrer
geb. Tamm, Fahrig«sie 7; Landwirt Karl Galtian
von Mückenloch; Obsthändler Peter Schmitt, Rott-
mannstr. 52. — 1. 3. Els« Bär von Beerfelden
Kre's Erbach; Verkleberin Sofie Ding von Edin-
gen; Helmut Muschelknautz von Lützelsachsen Amt
Weinheim; Metzger Lwdwg Müller, ohne festen
Wohnsitz. — 2. 3. Luis« von der Beck geb^ Mäul«,
Ehefrau des Schlossers Gustav Karl von der Beck,
Max-Iosefskraße 14; Kaufmann August Kleßel,
Brennerweg 2d; Frida Würtele, ohne Beruf,
Friedr-ichstr. 13; Taglöhner Karl Ewald von Ep-
pelheim; Johanna Maria Elisabeth Strauß von
Neuoffstein Bezirksamt Frankenthal; Sofie Schä-
del geb. Schmitt von Dossenheim; Kouradina Bu-
chert geb. Behnert, Ehefrau des RechsbahnfeLre-
tärs a. D. Peter Josef Buchert. BerghÄmerstr. 105;
Landwirt Karl Rüger von Bödighelm Amt Bu-
chen; Bierkutscher Nikolaus Siegmann, Römer-
straße 2—10. — 3. 3. Privatin Marie Walz, Berg-
straße 28. — 4. 3. Privatin Anna Barbara Geiers-
bach geb. Hörner, Werderstr. 30. — 5. 3. Marga-
reta F« n geb. Körbel Ehefrau des GartenmeiftLrs
a. D. Wilhelm Adolf Fen. Untere Seegasse 6;
Monteur Wilhelm Albert Tappe, Ober« Rödk 8;
Landwirt Wilhelm Krauß von Finkenbach Be-
zirksamt Rockenhausen; Privatin Emma Anders«»
geb. Müller, Im Lindenried 13; Margareta Frels-
eis von St. Leon Amt Wesloch. — 6. 3. Lehr-
amksassesfor Dr. phl. Ludwig Wilhelm Alfred Os-
car Gerwig; Anna Margareta Schuppet geb. Hofft
von Leimen; Emma Mathilde Schönthal, ohne Be-
ruf, Ladenburgerstr. 52; Elisabeth Kumler geb.
Krieger, Forstweg 28; Maurer Leonhard Sauer
von Ziegelhausen; Fabrikarbeiterin Rosa Tritten-
bach geb. Deschler von Pforzheim; Ruth Johanna
Barbara Kopp. T. d. Schneiderme sters Julius
Ernst Otto K., Friedrich-Esenlohistr. 12; Maurer-
meister Albert Lichter von Eichtersheim Amt Sins-
heim; Samuel Bender von Lützelsachsen.
-o-
Der Fremdenverkehr im Februar
in Heidelberg
Nach den Feststellungen des Statistischem Amtes
übernachteten im Monat Februar 4443 (5000)
Fremde in Heidelberg; davon kamen 182 (286) aus
dem Ausland. Di« Fremden verteilten sich auf di«
einzelnen Gruppen der Gaststätten wie folgt, wo-
bei die angeklammerten Zahlen auf den gleichen
Monat des Vorjahres sich beziehen:
aus Deutschland a. d. Ausl.
Hotels mild Nrskhäustr 2299 (2604) 170 (253)
Pensionen n. sonst. Private 98 (82) 2 ( 7)
Hospiz« (mA Hotelcharakter) 107 ( 132) 6 ( 5)
Herberg« u. herbergsähnliche
Vereinshäuser (ohne Asyl) 1733 (1748) 4 ( 1)
Jugendherberge 24 ( 168) 0 ( 0)
Di« Zahl der Aebernachtungen dieser Fremden
wurde aufgrund von Teilergebnissen auf 8458 —
1,90 (10445 -- 2,08) im Durchschnitt je Fremder
berechnet.
Von den Ausländern kamen aus: Vereingte
Staaten von Nordamerika 32 (50), Schweiz 31 (39),
Frankreich 21 (28), Niederlande 16 (30), England
15 (18), Oesterreich 14 (13). Die restlichen 53 Frem-
den kamen ans anderen Ländern.
Bis End« Februar übernachteten in diesem
Jahr« 9523 (9693) Fremd« in He delberg. Davon
kamen 9089 (9186) aus Deutschland und 434 tz^O7
aus dem Ausland.
Skabttheater Heidelberg. Heut« Dienstag,
abends 7.45 Ahr, Abon. K. 23, das entzückend«
Shakespeare-Lustspiel „Der Kaufinann von Ve-
nedig" mit Intendant Erwin Hahn als Shylock; in
den übrigen Hauptrollen di« Besetzung der Erst-
aufführung.
Reue Erfindung«« aus dem Leserkreis.
Mitgekeilt durch Pakent-Bnrsau O. Wohlhaupt,
Berlin N 31, Brunnenstr. 41.
Patente.
573 245. Otto Webrat, Heidelberg, Fliegen-
fänger mit Lockmittel. 23. 9. 31.
59b. 573 259, Adam Ruß, Heidelberg. Selbst-
ansaugend« Pumpe. 23. 10. 31.
Patentanmeldung.
120. Sch. 83 213. Dr. Fritz Schlvtterbeck, Hei-
delberg. Verfahren zur Herstellung von monomo-
lekularen al iphat scheu Schwejelsäureverbindungen
neben polymeren Schwefelsäureverbindungen. 8. 7.
1927.
Gebrauchsmuster.
1 253 615. Hermann Kühner, Bammental bei
Heidelberg. Oeffner für Einmachgläser. 1ö. 2. 33.
Erklärung
Bei der Besetzung und Durchsuchung des Ge-
werkschaftshauses Arkushof in Heidelberg versuchte
ein Spitzel, sich an fremdem E gentum zu vergrei-
fen. Nachdem der Tatbestand festgestellk war, be-
fahl der Standartenführer sofort die Verhaftung
und polizeiliche Slsterung des Mannes. Derselbe
wurde von be« bewaffneten SA-Wach« der Poli-
zei übergeben.
Pressestelle der Standarte 110.
KINO
Capitol: „Der Läufe, vo« Marathon".
Ein Olympia-Sportfilm nennt sich dies«, Stei-
fen der E. A. Dupont Reg!«. Das Manuskript
stammt von Thea v. Harbou.
Wenn dieser Film als Propaganda für Len
Sportgedanken gelben soll, so muß man sagen, daß
leider eher das Gegenteil zukriffk! Denn hier
offenbart sich so recht der Rekordwahnsinn eines
Sportsystems, das mit wahrem Volkssport und
IugendertüchtMng nichts aber auch gar nichts zu
tun hat! Der Gedanke der olympischen Spiel«
wird an sich schon durch Li« Teilnahme fre-md-
rass ger Menschen entwertet.
Im Film wird durch Li« Handlung zum Aus-
druck gebracht, wi« einige Freunde auf der Olym-
piade zum Kämpf an treten. Di« engeren Begleik-
nmständ« der Kämpf« sind an sich regiemäß g gut
bearbeitet Was abzulehnen ist, ist der Geist des
ganzen Filmstrafens. Widerlich vor allem wirkt
der Ada-rach on lauf. Jeder echte Sinn für Volks-
sport geht verloren durch eine solch«, dem Spork-
geist hohnsprechende Inszenierung. Mehr ist dar-
über nicht zu sagen.
Da Darsteller sind im allgemeinen gut. So
Brigitte Helm als Sportmädel, dann Ur-
sula Grablsy, Hans BraUsewetter und Paul
Hartmann. Interessant sind die Aufnahmen von
der letztjährigen Olympiade in Los Angeles.
* * *
Schloß-Lichtspiele: „Die Liebesabenteuer bes
Johann Strauß".
Dies ist in Wirklichkeit eure ganz vorzüglich«
Filmschöpfung, di« man uneingeschränkt empfeh-
len kann! Echter Humor, sehr fesch und allzu
weanerisch, oft aber sehr luftig und unterhaltend
ayfge-baut. Man hak sein« Freuds an diesem Film.
Do. Handlung zeigt das Leben des Walzerköngs.
sein Wirken und di« Tragikomödie um üie Ope-
rette „Fledermaus". Man sieht Las-Intrigenspiel
Uw sein großes Werk, das man in Wien Lurch-
fallen ließ. Las sich aber von Berlin aus dann doch
di« ganze Welt eroberte.
Di« Hauptrolle tragen L«e Parry und Mi-
chael Bohnen, sow« Paul Hörbiger mit sei-
nem unverwüstlichen Humor. Der Film ist «in Er-
folg. Das Beiprogramm d«r Schloß-Lichtspiele ist
gleichfalls gut.
Di« Kammerlichkspiele bringen innerhalb ihres
Programms den interessanten Südpol-Expeditions-
film der Paramount „Mik Byrd zum Südpol". —
Des«, Film gewährt herrliche Einblick« in die
Welt der Antarktis und in Las gefährliche Leben
der Forscher. Menschlicher Wagemut erhält da-
mit ein schönes Denkmal gesetzt. Der Arbeit der
Kameraleute, di« unter schwierigsten Umständen
und Len größten Mühen erfolgt«, gebührt im Rah-
men dieses Films besonder« Beachtung. Dieser
wahr« Kulturfilm verdient größt« Beachtung.
Der Film zeigt...
Capilol: „Der Läufer von Marathon".
Kammer-Lichtspiele: „Moral und Lieb«".
Odron-Lichtspiele: „Madame verliert ihr Kleid"
und „Mit Byrd zum Südpol".
Schloß-Lichtspiele: „Johann Strauß".
Kulkurfilmbühne: „Die Gräfin von Monte
Christo" und „Stürme der Leidenschaft".
Aus den Vereinen:
Vom DOB. Am 8. März fand im Kaffee Hä-
berlen di« Generalversammlung der hiesigen Orts-
gruppe des Deutschen Off-zi-ersbundes stakt. Der
Bestand der Ortsgruppe beträgt 185 Mitglieder.
Es wurde eine erfreuliche Beteiligung an den ge-
selligen Veranstaltungen des Vereins festgestellk,
der alle ehemals aktiven. Reserve und Landwehr-
offiziere verein gen will zur Pfleg« der Trad tio-
nen des Offizierskorps der alten Wehrmacht und
um Li« Larin ruhenden Kräfte für den Wiederauf-
bau des Vat«rland«s zu entwickeln. Gleichzeitig
ist der Bund der Vertreter der Wahrung der
Rechte aller ehemaligen Offizier« und Leven Hin-
terbliebenen bei den Reichsbehörden. Es wurde
der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß t» Zukunft,
wi« auch sonst im Reich Veranstaltungen wie To-
kenehrung einheikl ch abgehalten werden. Sehr be-
dauert wurds,-daß von Seiten der Behörden —
Polize Lirektion und Stadt — bezüglich des Luft-
schutzes immer noch keine gründlichen Maßnahm«n
getroffen seien, obgleich der DOB. sein« Mitwir-
kung angeboten und Anregungen gegeben hatte.
Auch hier verspricht man sich bei der Neuordnung
des politischen Lebens «ne-rg sche Abhilfe.
Die Wahlen ergaben folgenden Vorstand: Vor-
sitzender: Kapitän zur Se« a. D. Goetze, stellver-
tretender Vorsitzender: Major a. D. Regierungs-
rat v, Beck, Schatzmeister: Leutnant der Schutz-
truppe a. D. Postnspekkor Häußner.
Die Versammlung beschloß ferner Herrn Ge-
neralmajor a. D. v. Scherbening wegen feiner
langjährigen Verdienste um die Leitung der Orts-
gruppe zum Ehrenvorsitzenden zu ernennen.
* Är ,
Tisch-Tennis
P.P.C. „Quick" gegen Turnverein 1889
Rohrbach 12:3, 26 zu 7 Sähe».
PP.C. Quick hatte am letzten Donnerstag Len
T-urnveren Rohrbach zu einem Turnier verpflich-
tet. Während öer ganzen Spiel« machte sich, wi«
auch das Resultat beweist, ein« Klare Aeberlege-n-
heik der Quick-Leute bemerkbar. Den größten Er-
folg konnten di« Rohrbacher dadurch erzielen, daß
sie das erste Doppel für sich nach hartem Kampfe
buchen konnten. Für diesen Sieg dürft« wohl der
Rohrbacher Spitzenspeler der ausschlaggebende
Teil gewesen sein. Aber sonst sah man im allge-
meinen eine merklich« Formverbesserung der
Quick-Leute. Diesem Spiel ging acht Tag« vor-
her ein Turnier gegen Blau-Weiß Ziegelhausen
voraus, welches Li« Qu ck-Leute mit einer Komb.
Mannschaft einwandfrei 13:0 gewinnen konnten.
Or.
Vsvanstaltungs kalvndor
Dienstag, he« 14. März.
Lutherhaus, 20.15 Uhr, Vortrag von Skadd-
psarrer D. Barner über .Luthers Predigten in
Wittenberg 1529 bis 1532".
Kleiner Harmoniesaal, 20 Uhr, Vortrag von
Pg. Dr. Bertram-Berlin, über „Heilung und
Verhütung der Tuberkulose".
VDA Hörsaal Alte UniverstkLt Lichtbilder-
vortrag von Prof. Maenn«r, Weinheim.
Mittwoch, de» 15. März.
Stadlhall« 20 Ahr V. Sy mph oniek onzert.
Sonntag, den 19. März.
Skadthall«. 20 Ahr. Trachkenschan I« 50 Bll-
dorn.
o
9. Werbevorstellnng im Skabttheater! Am
Samstag, den 18. März wird als 9. Werbevorstel-
lung „Prinz Fried« ch von Homburg", Schauspiel
in 5 Akten, von He nrich v. .Kleist zum letzten
Male aufgeführk. Jeder Besucher erhält die zweite
Karte gratis.
*
„Von der Donau bis zum Rhein!" Anker die-
sem Motto veranstaltet am Sonntag, 19. März,
abends 8 Uhr, im Großen Saal der Skadthall«
«in« auserlesen« rheinländische Spielschar von 20
Mitwick«irden «ne deutsche Trachtenschau in 50
Bildern. Lied und Tanz aus deutschen Gauen und
Gilden wechseln In bunker Mannigfaltigkeit und
zeigen Sitten und Gebräuche aus deutschem Land
und deutscher Zeit. 150 hstorische Prachkkostüme
stehen zur Verfügung. Es wirbelt in wunderschö-
nen Melo-d.en, echtestem Volksliedguk. Alte deut-
sche Tänze in den malerischen Trachten des öster-
reichischen Alpenlandes des Böhmerwaides, der
bayerischen Berge, aus Schwaben und Baden und
des lustigen Rheinlandes entzücken Auge und Ohr.
Begeisterte Aufnahme dieser eigen- und «inzg-
arkigen Darbietungen im Sinne bester deutscher
Volks- und He-matkunst in allen Städten.
Gedenktage.
IM-Frisby Gottl. Klopstock in Hamburg gestorben
1804 Kompon.st Ich. Strauß-Vater geboren.
1918 Einnahme von Odessa.
1919 Flensburg bleibt durch Volksabstimmung bei
Preußen.
1920 Novdschleswig (2. Zone) entscheidet sich mit
Mehrheit für bas deutsche Volkstum.
1932 Jaenicke Erich, landwirtschaftlicher Arbeiter,
SA-Mann, Koekt«, Kre's Gardelegen, von
Reichsbanner erschlagen.
Deutschland erwacht! In sämtlichen Schulen
Badens fällt der Unterricht heute aus. Einer An-
ordnung des Kommissars für das badsch« Kultus-
und Anberrichksmimfterimn, Dr. Wacker, fol-
gend, werden alle Schulen am heutigen Tag die.
Bedeutung der nationalen Erhebung federn. Die
Oberrealschnle hält ihre Befreiungsfeier um 9.15
Uhr in der Stadlhalle ab, di« Gewerbeschule I rm
Liitherhaus um 8 Uhr, Gewerbeschule II in ihren
eigenen Räumen und die Handelsschule ebenfalls
»in 8 Uhr in der Turnhalle der Mädchenschule.
denkfel« das Niederländische Dankgebet, wonach
Skadtvlkar Ham mann, Neuenhe'm, seine Rede
für die Gefallenen des Weltkrieges begann. Die-
ses Gedenken an di« Toten sei wicht Sache Ein-
zelner, sondern die des ganzen deutschen Volkes.
Wie sie damals auf dem Felde der Ehre ver-
blutet sind, ziehen sie heute wieder in unüberseh-
baren Reihen an uns vorbei. Se Kämpften all«
für uns, dort mitten im tobenden Feuer de« Ge-
schütze, im Krachen der Granaten und Geschoss«.
Dieses Muk, das dort geflossen ist, ist für uns all«
geflossen. Nun ist «s dort stiller geworden, denn
j«tzt ruhen sie auf den großen Soldatenfri«dhös«n
im Argonnerwald, in der flandrischen Ebene, -m
Osten in der russischen Steppe und in den Kar-
pathen und draußen auf dem Grund der Meere.
14 Jahve ist der Geist dieser Toten mit uns ge-
zogen, durch Sklaverei und Schmach hindurch, mit
dem eifernen Hoffen, di« Ketten einst abzuschüt-
tetn. Zu dies« Tat soll uns der Herrgott bei-
stehen!
Die Kapelle spielte das Lied vom guten Kame-
raden, di« Häupter der SA- und SS-Kolonn«n
entblößten sich. Der Große Zapfenstreich beendet«
di« ergreifende Feier, die in dem Deutschland-
lied ausklamg. -r.
Verkehrsunfälle: Ecke Neugasse-Plöck ist beim
fatschen C'wbegen «in Radfahrer mit einem Per-
sonenkraftwagen zusammengestoßen. Das Fahrrad
wurde beschädigt. Beim Ginbiegen 'vom Wrede-
platz nach der Leopoldstraße hat «in Personen-
kraftwagen «inen Belsuchkungskandelaber angefah-
ren. Es entstand erheblicher Sachschaden.
Diebischer Hausierer: In der Brückenskraße hak
ein in ein« Wohnung eingelassener Hausierer «in«
Handtasche mit 11—15 RM. Inhalt, ferner «'ne
Lorgnette.im Werk von 60 RM. entwendet. Der
Hausierer wird wi« folgt beschrieben: Etwa 1,80
bis 1,85 Meter groß, etwa 30 Jahre alt, volles
Gesicht, dunkelbraunes Wollhaar. Der Gesuchte
trägt dunklen Mantel hak «ine Aktenmappe und
hausiert mit einem Stuhlkle id sch uh. Er sprach
rheinländer Dialekt.
Sommertagszug im Stadtteil Wieblingen. We
uns der veranstaltend« Verein Fröhlich« Pfälzer
mikkeilt, findet in diesem Jahr der Wi«bllng«r Som-
merkvgszug erst am Sonntag, den 2. April statt,
da am 26. März in Wieblingen Konfirmationskag
ist.
Sie MSme« stets istves etse«e« Kame«s
Die Sammlung des DolkÄmnd«« Deutsch«
Kriegsgräberfürforg« am Sonntag ergab insgesamt
1460 Mark.
Me Versteigerung des »Ritter" fand gestern
statt. De« Zuschlag erhielt Herr Zenner fr. für
187000 Mark. Damit bleibt der „Ritter" im Be-
sitz der Familie Jenner.
Die Leiche des am 31. Januar auf dem Neckar-
eis b« Wieblingen «ingebrochenen Mädchens
wurde am Sonntag bei dem Wehr der Firma
Helmreich in Wieblingen getändet.
Neubesetzung. Anstell« des bisherigen Vorstan-
des -es Kulturbauambes Heidelberg, Regierungs-
baurat Fr. Ho nicket, ist Regierungsbaurat Ger-
hard B « n tz - Lörrach zum Vorstand berufen wor-
den. ' - - '
FelSgotteskienlt ker SA uns SS
We ein Lauffeuer verbreitet« sich die Nach-
richt am Sonntag durch di« gang« Stadt, daß die
Nationalsozialisten nachmittags 2 Uhr nach dem
Schloß marschberen, nm dort «inen Feldgottesdienst
mit Totenehrung abzuhalten. Trotzdem diese Nach-
r cht erst kürz vor dem Abmarsch bekannt wurde,
strömten doch Hunderte von Menschen hinauf in
den Schloßhof. Auf dem Rasen bei dem alten
Brunnen war ein Altar mit einem großen wei-
ßen Kreuz errichtet worden, geschmückt mit Trau-
erflor, grünen Zweigen und ödr Fahn« schwarz-
Mr alten Kri«gsflagg«. Di« Skan-
dartsnKapell« 110 spi«tte zur Eröffnung der Ge-
Dle Toten Les Tages:
Georg Ernst, ReichÄxchmnspekkor, Brücken-
kopfstcaße 6a, Beerdigung heut« 15 Uhr von der
Leichenhalle des Neue «Heimer Friedhofes aus. —
Fritz Fröbus, Mitgled des städt. Orchesters, 50
Jahre alt, Einäscherung heute 15.30 Ahr im Kre-
matorium.
2« dieser Woche findet im Heidelberg Li« Wahl
zum Denststellenausschuß beim Skadtschulamt Hei-
delberg statt. Der NS-Lehrerbund hat in diesem
Jahr« zum ersten Mal« «in« eigen« Liste einge-
veicht. Das hat di« ander« Seite nicht etwa zu
klarem Bekenntnis herausgelockk, sondern hat,
dem Charakter der beiden dahinterstehenden Or-
ganisationen — des Badischen und des Katholischen
Lehrervereins — entsprechend, zur Tarnung, zur
Vernebelung, geführt. Auf einmal heißt die List«
nun nicht mehr wie di« Jahre vorher: Vorschlags-
liste des Badischen und Katholischen Lehrervereins,
sondern
„Für Schule mrd Stand"
Der Badisch« Lehrervevein steht nun in seinem
„Bruder", dem Katholischen Lehrerverein, einen
Mitkämpfer für Schul« — d. h. di« deutsche Ei-
nmltanschule und den Lehrerstand, und der Katho-
lisch« Lehrerverein hat sein« Sehnsucht nach der
Konfessionsschule ganz verloren.
Was so ein« NS-List« nicht alles erreicht!!
Ihr wolltet Euch tarnen und habt Euch nun in
Eurer ganzen nackten Charakterlosigkeit gezeigt
Das sind d i« typischen Vertreter der Parteien,
d'i« die Politik in Deutschland zur Luderpolikik ge-
macht haben. Nicht Politik verdirbt den Charak-
ter, sondern schlechte Charaktere verderben die
Politik!
Dl« zweite Tarnung — «ine genügt nicht —
haben di« Leiter des Bezirkslehrervereisn Heidel-
berg durch d« Auswahl der Name« vorgenommen.
Da finden wir Namen, d « wir nur mit Unwillen
dort stehen sehen: Männer, die seit Jahren schon
auf das Nahen des neuen Reiches warten, lassen
sich mißbrauchen, von emigen Drahtziehern, di«
hinten in der Stellvertreterreihe erscheinen. Haben
diese national fühlenden und denkenden Herren
sich denn garnichts dabei gedacht, als man sie für
würdig hielt, die Tarnkappe für zwei im Sterben
begriff«»« Lehverklübchen zu spielen? Lehrecklüb-
chen, nach denen wohl heute schon kein Mensch
mehr fragt.
Darum, Heidelberger Lehrer, wählt keine de-
mokratisch« ZentrnmÄifie (bzw. zentrüml'ch« De-
mokrakenliste) aber auch — keine schwankende Ge-
stalten:
Nationalsozialistischer Lehrerbund.
Standesamtliche Nachrichten
Sterbefälle.
28. 2. Elfriede Rentner, T d. Kutschers Hein-
rich R., Siemensstr. 22; Anna Krupp geb. Burkart
von Oftersheim; Privatin Sophie Anna Kehrer
geb. Tamm, Fahrig«sie 7; Landwirt Karl Galtian
von Mückenloch; Obsthändler Peter Schmitt, Rott-
mannstr. 52. — 1. 3. Els« Bär von Beerfelden
Kre's Erbach; Verkleberin Sofie Ding von Edin-
gen; Helmut Muschelknautz von Lützelsachsen Amt
Weinheim; Metzger Lwdwg Müller, ohne festen
Wohnsitz. — 2. 3. Luis« von der Beck geb^ Mäul«,
Ehefrau des Schlossers Gustav Karl von der Beck,
Max-Iosefskraße 14; Kaufmann August Kleßel,
Brennerweg 2d; Frida Würtele, ohne Beruf,
Friedr-ichstr. 13; Taglöhner Karl Ewald von Ep-
pelheim; Johanna Maria Elisabeth Strauß von
Neuoffstein Bezirksamt Frankenthal; Sofie Schä-
del geb. Schmitt von Dossenheim; Kouradina Bu-
chert geb. Behnert, Ehefrau des RechsbahnfeLre-
tärs a. D. Peter Josef Buchert. BerghÄmerstr. 105;
Landwirt Karl Rüger von Bödighelm Amt Bu-
chen; Bierkutscher Nikolaus Siegmann, Römer-
straße 2—10. — 3. 3. Privatin Marie Walz, Berg-
straße 28. — 4. 3. Privatin Anna Barbara Geiers-
bach geb. Hörner, Werderstr. 30. — 5. 3. Marga-
reta F« n geb. Körbel Ehefrau des GartenmeiftLrs
a. D. Wilhelm Adolf Fen. Untere Seegasse 6;
Monteur Wilhelm Albert Tappe, Ober« Rödk 8;
Landwirt Wilhelm Krauß von Finkenbach Be-
zirksamt Rockenhausen; Privatin Emma Anders«»
geb. Müller, Im Lindenried 13; Margareta Frels-
eis von St. Leon Amt Wesloch. — 6. 3. Lehr-
amksassesfor Dr. phl. Ludwig Wilhelm Alfred Os-
car Gerwig; Anna Margareta Schuppet geb. Hofft
von Leimen; Emma Mathilde Schönthal, ohne Be-
ruf, Ladenburgerstr. 52; Elisabeth Kumler geb.
Krieger, Forstweg 28; Maurer Leonhard Sauer
von Ziegelhausen; Fabrikarbeiterin Rosa Tritten-
bach geb. Deschler von Pforzheim; Ruth Johanna
Barbara Kopp. T. d. Schneiderme sters Julius
Ernst Otto K., Friedrich-Esenlohistr. 12; Maurer-
meister Albert Lichter von Eichtersheim Amt Sins-
heim; Samuel Bender von Lützelsachsen.
-o-
Der Fremdenverkehr im Februar
in Heidelberg
Nach den Feststellungen des Statistischem Amtes
übernachteten im Monat Februar 4443 (5000)
Fremde in Heidelberg; davon kamen 182 (286) aus
dem Ausland. Di« Fremden verteilten sich auf di«
einzelnen Gruppen der Gaststätten wie folgt, wo-
bei die angeklammerten Zahlen auf den gleichen
Monat des Vorjahres sich beziehen:
aus Deutschland a. d. Ausl.
Hotels mild Nrskhäustr 2299 (2604) 170 (253)
Pensionen n. sonst. Private 98 (82) 2 ( 7)
Hospiz« (mA Hotelcharakter) 107 ( 132) 6 ( 5)
Herberg« u. herbergsähnliche
Vereinshäuser (ohne Asyl) 1733 (1748) 4 ( 1)
Jugendherberge 24 ( 168) 0 ( 0)
Di« Zahl der Aebernachtungen dieser Fremden
wurde aufgrund von Teilergebnissen auf 8458 —
1,90 (10445 -- 2,08) im Durchschnitt je Fremder
berechnet.
Von den Ausländern kamen aus: Vereingte
Staaten von Nordamerika 32 (50), Schweiz 31 (39),
Frankreich 21 (28), Niederlande 16 (30), England
15 (18), Oesterreich 14 (13). Die restlichen 53 Frem-
den kamen ans anderen Ländern.
Bis End« Februar übernachteten in diesem
Jahr« 9523 (9693) Fremd« in He delberg. Davon
kamen 9089 (9186) aus Deutschland und 434 tz^O7
aus dem Ausland.
Skabttheater Heidelberg. Heut« Dienstag,
abends 7.45 Ahr, Abon. K. 23, das entzückend«
Shakespeare-Lustspiel „Der Kaufinann von Ve-
nedig" mit Intendant Erwin Hahn als Shylock; in
den übrigen Hauptrollen di« Besetzung der Erst-
aufführung.
Reue Erfindung«« aus dem Leserkreis.
Mitgekeilt durch Pakent-Bnrsau O. Wohlhaupt,
Berlin N 31, Brunnenstr. 41.
Patente.
573 245. Otto Webrat, Heidelberg, Fliegen-
fänger mit Lockmittel. 23. 9. 31.
59b. 573 259, Adam Ruß, Heidelberg. Selbst-
ansaugend« Pumpe. 23. 10. 31.
Patentanmeldung.
120. Sch. 83 213. Dr. Fritz Schlvtterbeck, Hei-
delberg. Verfahren zur Herstellung von monomo-
lekularen al iphat scheu Schwejelsäureverbindungen
neben polymeren Schwefelsäureverbindungen. 8. 7.
1927.
Gebrauchsmuster.
1 253 615. Hermann Kühner, Bammental bei
Heidelberg. Oeffner für Einmachgläser. 1ö. 2. 33.
Erklärung
Bei der Besetzung und Durchsuchung des Ge-
werkschaftshauses Arkushof in Heidelberg versuchte
ein Spitzel, sich an fremdem E gentum zu vergrei-
fen. Nachdem der Tatbestand festgestellk war, be-
fahl der Standartenführer sofort die Verhaftung
und polizeiliche Slsterung des Mannes. Derselbe
wurde von be« bewaffneten SA-Wach« der Poli-
zei übergeben.
Pressestelle der Standarte 110.
KINO
Capitol: „Der Läufe, vo« Marathon".
Ein Olympia-Sportfilm nennt sich dies«, Stei-
fen der E. A. Dupont Reg!«. Das Manuskript
stammt von Thea v. Harbou.
Wenn dieser Film als Propaganda für Len
Sportgedanken gelben soll, so muß man sagen, daß
leider eher das Gegenteil zukriffk! Denn hier
offenbart sich so recht der Rekordwahnsinn eines
Sportsystems, das mit wahrem Volkssport und
IugendertüchtMng nichts aber auch gar nichts zu
tun hat! Der Gedanke der olympischen Spiel«
wird an sich schon durch Li« Teilnahme fre-md-
rass ger Menschen entwertet.
Im Film wird durch Li« Handlung zum Aus-
druck gebracht, wi« einige Freunde auf der Olym-
piade zum Kämpf an treten. Di« engeren Begleik-
nmständ« der Kämpf« sind an sich regiemäß g gut
bearbeitet Was abzulehnen ist, ist der Geist des
ganzen Filmstrafens. Widerlich vor allem wirkt
der Ada-rach on lauf. Jeder echte Sinn für Volks-
sport geht verloren durch eine solch«, dem Spork-
geist hohnsprechende Inszenierung. Mehr ist dar-
über nicht zu sagen.
Da Darsteller sind im allgemeinen gut. So
Brigitte Helm als Sportmädel, dann Ur-
sula Grablsy, Hans BraUsewetter und Paul
Hartmann. Interessant sind die Aufnahmen von
der letztjährigen Olympiade in Los Angeles.
* * *
Schloß-Lichtspiele: „Die Liebesabenteuer bes
Johann Strauß".
Dies ist in Wirklichkeit eure ganz vorzüglich«
Filmschöpfung, di« man uneingeschränkt empfeh-
len kann! Echter Humor, sehr fesch und allzu
weanerisch, oft aber sehr luftig und unterhaltend
ayfge-baut. Man hak sein« Freuds an diesem Film.
Do. Handlung zeigt das Leben des Walzerköngs.
sein Wirken und di« Tragikomödie um üie Ope-
rette „Fledermaus". Man sieht Las-Intrigenspiel
Uw sein großes Werk, das man in Wien Lurch-
fallen ließ. Las sich aber von Berlin aus dann doch
di« ganze Welt eroberte.
Di« Hauptrolle tragen L«e Parry und Mi-
chael Bohnen, sow« Paul Hörbiger mit sei-
nem unverwüstlichen Humor. Der Film ist «in Er-
folg. Das Beiprogramm d«r Schloß-Lichtspiele ist
gleichfalls gut.
Di« Kammerlichkspiele bringen innerhalb ihres
Programms den interessanten Südpol-Expeditions-
film der Paramount „Mik Byrd zum Südpol". —
Des«, Film gewährt herrliche Einblick« in die
Welt der Antarktis und in Las gefährliche Leben
der Forscher. Menschlicher Wagemut erhält da-
mit ein schönes Denkmal gesetzt. Der Arbeit der
Kameraleute, di« unter schwierigsten Umständen
und Len größten Mühen erfolgt«, gebührt im Rah-
men dieses Films besonder« Beachtung. Dieser
wahr« Kulturfilm verdient größt« Beachtung.
Der Film zeigt...
Capilol: „Der Läufer von Marathon".
Kammer-Lichtspiele: „Moral und Lieb«".
Odron-Lichtspiele: „Madame verliert ihr Kleid"
und „Mit Byrd zum Südpol".
Schloß-Lichtspiele: „Johann Strauß".
Kulkurfilmbühne: „Die Gräfin von Monte
Christo" und „Stürme der Leidenschaft".
Aus den Vereinen:
Vom DOB. Am 8. März fand im Kaffee Hä-
berlen di« Generalversammlung der hiesigen Orts-
gruppe des Deutschen Off-zi-ersbundes stakt. Der
Bestand der Ortsgruppe beträgt 185 Mitglieder.
Es wurde eine erfreuliche Beteiligung an den ge-
selligen Veranstaltungen des Vereins festgestellk,
der alle ehemals aktiven. Reserve und Landwehr-
offiziere verein gen will zur Pfleg« der Trad tio-
nen des Offizierskorps der alten Wehrmacht und
um Li« Larin ruhenden Kräfte für den Wiederauf-
bau des Vat«rland«s zu entwickeln. Gleichzeitig
ist der Bund der Vertreter der Wahrung der
Rechte aller ehemaligen Offizier« und Leven Hin-
terbliebenen bei den Reichsbehörden. Es wurde
der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß t» Zukunft,
wi« auch sonst im Reich Veranstaltungen wie To-
kenehrung einheikl ch abgehalten werden. Sehr be-
dauert wurds,-daß von Seiten der Behörden —
Polize Lirektion und Stadt — bezüglich des Luft-
schutzes immer noch keine gründlichen Maßnahm«n
getroffen seien, obgleich der DOB. sein« Mitwir-
kung angeboten und Anregungen gegeben hatte.
Auch hier verspricht man sich bei der Neuordnung
des politischen Lebens «ne-rg sche Abhilfe.
Die Wahlen ergaben folgenden Vorstand: Vor-
sitzender: Kapitän zur Se« a. D. Goetze, stellver-
tretender Vorsitzender: Major a. D. Regierungs-
rat v, Beck, Schatzmeister: Leutnant der Schutz-
truppe a. D. Postnspekkor Häußner.
Die Versammlung beschloß ferner Herrn Ge-
neralmajor a. D. v. Scherbening wegen feiner
langjährigen Verdienste um die Leitung der Orts-
gruppe zum Ehrenvorsitzenden zu ernennen.
* Är ,
Tisch-Tennis
P.P.C. „Quick" gegen Turnverein 1889
Rohrbach 12:3, 26 zu 7 Sähe».
PP.C. Quick hatte am letzten Donnerstag Len
T-urnveren Rohrbach zu einem Turnier verpflich-
tet. Während öer ganzen Spiel« machte sich, wi«
auch das Resultat beweist, ein« Klare Aeberlege-n-
heik der Quick-Leute bemerkbar. Den größten Er-
folg konnten di« Rohrbacher dadurch erzielen, daß
sie das erste Doppel für sich nach hartem Kampfe
buchen konnten. Für diesen Sieg dürft« wohl der
Rohrbacher Spitzenspeler der ausschlaggebende
Teil gewesen sein. Aber sonst sah man im allge-
meinen eine merklich« Formverbesserung der
Quick-Leute. Diesem Spiel ging acht Tag« vor-
her ein Turnier gegen Blau-Weiß Ziegelhausen
voraus, welches Li« Qu ck-Leute mit einer Komb.
Mannschaft einwandfrei 13:0 gewinnen konnten.
Or.
Vsvanstaltungs kalvndor
Dienstag, he« 14. März.
Lutherhaus, 20.15 Uhr, Vortrag von Skadd-
psarrer D. Barner über .Luthers Predigten in
Wittenberg 1529 bis 1532".
Kleiner Harmoniesaal, 20 Uhr, Vortrag von
Pg. Dr. Bertram-Berlin, über „Heilung und
Verhütung der Tuberkulose".
VDA Hörsaal Alte UniverstkLt Lichtbilder-
vortrag von Prof. Maenn«r, Weinheim.
Mittwoch, de» 15. März.
Stadlhall« 20 Ahr V. Sy mph oniek onzert.
Sonntag, den 19. März.
Skadthall«. 20 Ahr. Trachkenschan I« 50 Bll-
dorn.
o
9. Werbevorstellnng im Skabttheater! Am
Samstag, den 18. März wird als 9. Werbevorstel-
lung „Prinz Fried« ch von Homburg", Schauspiel
in 5 Akten, von He nrich v. .Kleist zum letzten
Male aufgeführk. Jeder Besucher erhält die zweite
Karte gratis.
*
„Von der Donau bis zum Rhein!" Anker die-
sem Motto veranstaltet am Sonntag, 19. März,
abends 8 Uhr, im Großen Saal der Skadthall«
«in« auserlesen« rheinländische Spielschar von 20
Mitwick«irden «ne deutsche Trachtenschau in 50
Bildern. Lied und Tanz aus deutschen Gauen und
Gilden wechseln In bunker Mannigfaltigkeit und
zeigen Sitten und Gebräuche aus deutschem Land
und deutscher Zeit. 150 hstorische Prachkkostüme
stehen zur Verfügung. Es wirbelt in wunderschö-
nen Melo-d.en, echtestem Volksliedguk. Alte deut-
sche Tänze in den malerischen Trachten des öster-
reichischen Alpenlandes des Böhmerwaides, der
bayerischen Berge, aus Schwaben und Baden und
des lustigen Rheinlandes entzücken Auge und Ohr.
Begeisterte Aufnahme dieser eigen- und «inzg-
arkigen Darbietungen im Sinne bester deutscher
Volks- und He-matkunst in allen Städten.