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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (3) — 1933 (März-April)

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Nr. 51-76 (1. - 31. März)
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https://doi.org/10.11588/diglit.70454#0183
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Freitag, 17. MSrz ISN.

Die Miliz in Italien
Die gestaltende, von Mussolini erschlossene
und disziplinierte Kratt des italienischen Vol-
kes findet ihren markantesten Ausdruck in der
italienischen Miliz, auf die gerade in den letz-
ten Wochen die Augen der Welt gerichtet sind.
Die Frage „Wie entstand die Miliz in Italien
und wie ist sie wirksam?" hat auch für das er-
wachte Deutschland großes Interesse. Es soll
daher eine kurze zusammenfaflenüe Schilde-
rnng der Miliz und ihrer Sonderformationen
gegeben werden.
Im Frühjahr 1919 begegnete man in Italien
allerorts bolschewistischen DemonstrationSzü-
gen mit roten Fahnen, die ein Sowjet-Italien
propagierten und Bevölkerung, wie Regierung
durch Streiks- und Terrorakte einschüchterten.
Am schlimmsten wütete die bolschewistische Pest
in den oberitalienischen Industrie-Gebieten,
aber im Volke wurden Abwehrkräfte wach und
Mussolini war vom Schicksal dazu auSersehen,
diese Kräfte zusammenzufafsen und Italien zu
retten. Am 22. MSrz 1919 berief Mussolini 40
seiner getreuesten Anhänger nach Mailand und
gründete mit ihnen die „Facst di eombatti-
wento" (Kampfbünde). Er sandte seine Ge-
treuen in alle Teile Italiens und ließ sie
Sturmtrupps aufstellen, deren Kern sie selbst
Wit ihren zuverlässigen Freunden waren. Fed«
dieser Keimzellen der Abwehrbewegung gegen
den Kommunismus (nucleo) trug einen beson-
deren Namen, ähnlich denen unserer deutschen
Freikorps. In den Sturmtrupps fanden sich
säst nur junge Leute zusammen, größtenteils
Frontkämpfer» Studenten, Arbeiter, Bauern
Und Handwerker, di« von einem fanatischen
Idealismus beseelt, um die Freiheit und na-
tionale Größe ihres Volkes kämpften, für Las
sse an der Kriegsfront ihr Leben eingesetzt hat-
ten. Biele von diesen Sturmtrupps, die mit
Handgranate und Gewehr den hinterhältig
Meuchelnden Kommunisten Einhalt geboten,
wurden durch ihre Todesverachtung und Toll-
kühnheit berühmt. Das Geheimnis ihrer Er-
solge aber war die Disziplin» zu der sie Muffs«
kint rücksichtslos und hart erzog. Kein Kada-
vergehorsam» sondern freiwilliges Dienen for-
derte er von seinen Mitkämpfern und sie lie-
ben sich freudig von ihrem „Duce" erziehen.
Die faschistischen Sturmtruppen waren das ein-
Uze Bollwerk des morschen italienischen Staa-
tes gegen die Flut des Kommunismus. Ueber
3 Jahre währte der Kampf gegen den Bolsche-
wismus. Die Sturmtrupps wurden zu Legio-
nen, die nationalistischen Kämpfer Italiens,
die noch an ihr Vaterland glaubten, fanden sich
Nnter den Fahnen der gefürchteten und bewun-
derten Schwarzhemden. Das Symbol des Fa-
schismus, das altrömische Liktorenbündel mit
dem Beil, wurde das Zeichen der Freiheit und
des Rechtes und zerschlug den blutigen Sow-
jetstern über Italien.
Um die von ihm ausgelöste nationale Kampf-
dewegung straffer zusammenzufassen, gründete
Mussolini 1921 die National« Faschistische Par-
tei („Partita nationale Faschist«"). Am 20.
September 1922 sagt« der Duce in Udine aus
einer Versammlung dem liberalistisch-üemokra-
Achen Regierungssystem, das ihn in seinem
Kampf gegen daS rote ChavS nicht unterstützte,
de» Kampf an. Di« dritte Kriegserklärung rich-
kete er an Li« Freimaurerei, deren Kulissen-
arbeit er rechtzeitig erkannte. Mussolini er-
klärte im Bewußtsein seiner Macht: „Entweder
sw geben uns die Regierung, oder wir werden
iw uns holen, indem wir nach Rom hinunter-
^hsn und die elende Kaste der herrschenden
Politiker an der Kehle packen und er verwirk-
lichte diese Proklamation. Zum 24. Oktober
w22 berief er 40 000 seiner Schwarzhemden, die
drste» aller seiner Anhänger, zu einer großen
Parade nach Neapel und gab dort die Parole
°us „Roma!!". Am 28. Oktober 1SLS zogen die
wrt bewaffneten siegreichen Legionen durch die
^ore der „Ewigen Stadt". Mussolini wurde
l"it Ker Regierungsbildung beauftragt.
Nach der Machtergreifung lehnte der Duce
Nc Auflösung der Sturmtruppe ab und wan-
^lts sie in eine bewaffnete Garde des neu zu
schaffenden Staates unr. Es entstand durck
>^kret vom 1. Februar 1923 die „Freiwillige
Miliz für die nationale Sicherheit". Die über-
ragende Autorität Mussolinis bändigte das
lkberschäumende Draufgängertum seiner"
schwarzhemden und gliederte die Miliz ge-
schickt und schnell in das Staatsleben ein.
?Nrch das obep genannte Dekret wurde die ge-
awte Miliz militärisch organisiert, erhielt be-
wndcre Dienstvorschriften, besondere Unifor-
men und der Duce gab ihr ein besonderes
^hrengesetz, das an die strengen Regeln eines
wketischek Ordens erinnert. Der italienische
Milizsvlbat ist wie der Legionär im alten Nom
unbedingtem Gehorsam gegenüber dem
Führer verpflichtet Einige der obersten Gebo-
sür den „Milite" lauten: „Mussolini hat im-
Recht!" (Mussolini ha sempra ragione!)
''^er Milite, welchen Rang er auch immer be-
kkeidet, kennt nur Pflichten und hat daher kein
Öderes Recht als die Freude ihrer Erfüllung."
gehorsam ist der Gott der Heere, ohne ihn ist
kiii Soldat denkbar, wohl aber Unordnung
"vd Niederlagen." Im Laufe der zehnjährigen
wschistischen Herrschaft hat die Miliz, nunmehr
Mailiche Einrichtung dem italienischen Volke
dem faschistischen Staate unschätzbare

Dienste geleistet. Der Generalstabschef der
Miliz, Attilio Teruzzi, hat das Wesen der Mi-
liz wie solgt charakterisiert:
Die Miliz ist bas Volk. Das Volk ist orga-
nisierte Nation. Die Nation ist Staat gewor-
den. In diesem Dreitakt vollzieht sich die In-
tegration des faschistischen Staates.
Die italienische Miliz ist eine Volksbewe-
gung. Sie besteht nur aus Freiwilligen. Zu
ihren militärischen Funktionen sind im Laufe
der Zeit wichtige zivile gekommen, Mussolini
stellt seiner Miliz immer neue Aufgaben, schuf
aus ihr geradezu neue Formationen mit be-
sonderen Aufgaben, die bisher mit größerem
Kostenaufwand und geringerem Erfolg von zi-
vilen Instituten besorgt worden waren. Solche
Sonderformationen sind die Eisenbahn-, Stra-
ßen-, Hafen-, Poft- und Grenzmiliz.
Organisatorisch ist die Miliz wie folgt aufge-

baut: Etwa 100 Mann bilden eine Centurie,
die in drei Manipel zu je 3 Trupps eingeteilt
ist. Drei Centurien bilden eine Cohorte (Ba-
taillon des Heeres), und 2 bis 3 Cohorten sind
zu einer Legion (Regiment) zusammengefatzt,
unter dem Befehl eines „Console". Die ge-
samte Miliz untersteht vier „Commandi di
Naggruppamento" (Hauptgruppenkommandos).
Jedes Hauptgruppenkommanöo steht unter dem
Befehl eines Generalleutnants im Range
eines Divisionsgenerals des Heeres und ist in
mehrere Gruppenkommandos untergeteilt;
insgesamt gibt es deren 33. Jeder wehrhafte
Italiener vom 18. bis M. Lebensjahr kann sich
als Rekrut freiwillig zur Miliz melden. Neben
der aktiven, bewaffneten Miliz in Stärke von
330 000 Mann und den genannten Sondermili-
zen, gibt es noch Jugenbkampfbünde und eine
faschistische Universttätsgruppe.

Im Teschener Teil der Wojewodschaft Schleu-
sten kam es am Dienstag zu schweren Arbeits-
losenunruhen. In zwei Ortschaften in der.
Nähe von Saybusch wurden mehrere jüdische
Geschäft« geplündert. Die Polizei war den
Ausschreitungen gegenüber machtlos und
mußte die Hilfe der Grenzpolizei in Anspruch
nehmen. Die Beamten machten schließlich von
der Schußwaffe Gebrauch, wobei es fünf Lots
und zahlreiche Schwer- und Leichtverletzte gab.
Nach den bisherigen Feststellungen sind die
Unruhen von Kommunisten aus Bielitz veran-
staltet worden.
*
DaS japanische Außenministerium teilt mitz
daß bei der letzten Erdbebenkatastrophe in Ja-
pan S SIS Personen ums Leben gekommen und
vermißt worden sind. Für die Wiederherstel-
lung der zerstörten Gebiete wurde« zehn Mil-
lionen Nen zur Verfügung gestellt.
*

Flaggenvara-e bei -er RMsmmlne

Wte Li« Madrider Abendzeitung „Vor" emS
Barcelona meldet, wird eine Umsturzbewe-
gung mit dem Endziel einer Diktatur in ganz
Spanien vorbereitet. In Catalonie« würde«
bereits Waffen an die Anarchisten verteilt.
Die Umstarzbemogung setze sich aus verschie-
denartigen Elementen zusammen.
*
Die Meldung, daß japanische Truppe« in
Taku gelandet seien und gegen Tientsin vor-
zurücken beabsichtigen, wird von der japani-
sche» Regierung amtlich dementiert.
s
Der Senat »ahm Sie Vorlage an, di« eines
HilfsfonL in Höhe von fünf Millionen Dollar
für die kalifornische Erdbebenzon« vorsieH^
Die Annahme der Vorlage im Repräsentan-
tenhaus ist gesichert.
*
In der Bibliothek des mathematische« In-
stitut in Göttingen wurde am Schluß des Se-
mesters ein großer Bücherdiebstahl entdeckt,
ES fehlen etwa 200 bis 220 Bände der Hand-
bibliothek, wobei es sich nm die klassische Lehr-
bücher-Bibliothek für Mathematik und Phy-
sik handelt. Die Bücher sind noch im Buch-
handel zu haben und jederzeit, allerdings un-
ter Aufwendung erheblicher Mittel, zu er-
setzen. Bei der sehr strengen Kontrolle müsse«
die Diebe besonders raffiniert vorgegangen
sein.
*
Es wirb befürchtet, baß Ser japanisch«
4 700 t Dampfer „Kinsen Marn" mit der ge-
samten Besatzung an der Küste von Queens-
land gesunken ist. Das Schiff hatte am Mon-
tag Notsignale ausgcsandt. Die zur Hilfe-
leistung geschickten Fahrzeuge haben aber ihr«
Suche aufgeben müssen, weil sie keine Antwort
aus ihre drahtlose Anfrage über den Ort Les
Unglücks erhielten und auch sonst nichts vM-
dem Schiff gesehen haben. . "
Der amerikanische Senat hat am Mittwoch
die große Sparvorlage Roosevelts angenom-
men.

Feierliche Sissung -er neuen ReichSlrieMagge

0 Kiel, 16. März. Am Donnerstag morgen
um 8 Uhr wurde im Rahmen einer großen
Flaggenparade die neue durch den Erlaß des
Reichspräsidenten angeordnete Reichskriegs-
flagge Schwarzweißrot mit dem Eisernen Kreuz
in der Mitte zum ersten Male auf den Kriegs-
schiffen der Reichsmarine gehißt. Auf dem Ka-
sernenhof Kiel-Wik, wo sämtliche Truppen der
Landmarineteile angetreten waren, fand wei-
terhin um 11 Uhr vormittags eine feierliche
Flaggenparade statt. Dazu hatte die erste Ma-
rineartillerieabteilung eine Ehrenkompanie ge-
stellt. Nachdem die Kommandeure der Truppen-
teile dem Kommandanten von Kiel, Kapitän
zur See von Schroeder und dieser wieder-
um dem stellvertretenden Stationschef Konter-
admiral Schultze Meldung erstattet hatten,
schritt letzterer die Front der Ehrenkompanie
ab und verlas anschließend den bekannten Er-
laß des Reichspräsidenten an die Wehrmacht.
Sodann hielt er eine kurze Ansprache, in der
er auf die Bedeutung des Tages hinwies. Er
führte aus, daß es auch für die Zukunft gelte,
alle Kräfte in den Dienst des deutschen Vater-
landes zu stellen. Unter Leu Klängen des Mar-
sches der Flaggenparade wurde darauf die «ene
Kriegsflagge auf sämtlichen Dienstgebäuden
der Reichsmarine sowie aus den Flaggenmasten
des Chinakämpfer - Denkmals gehißt. An-
schließend wurde ein Vers des Deutschland-
liedes gespielt. Außer den erwähnten Offi-
zieren nahm u. a. auch der Chef des Stabes des
Stationskommandos, Kapitän z. S. Marschalls,
an der Feier teil. »

luftfahrt bereits bis zum 11. März Sem Haupt-
auSschutz hätte vorlegen sollen, besprach einen
Fragebogen über die Internationalisierung der
Zivilluftfahrt. Dabei wurde gesagt, daß die Be-
sorgnis vor einer militärischen Verwendung
der Zivilluftfahrt besonders auf der Möglich-
keit des Bombenabwurfes beruhe. Als man
hierauf die einzige entscheidende Frage, näm-
lich daß ein unbegrenztes Verbot des Bom-
benabwurfes aus der Luft die entscheidende
und unbedingt notwendige Maßnahme zur
Verhinderung der militärischen Verwendung
der Zivilluftfahrt sei, anschnitt, beantragte der
Vertreter Frankreichs aus durchsichtigen Grün-
den, diese Frage zu streichen. Ministerialdirek-
tor Brandenburg trat diesem Antrag schars ent-
gegen. Er wies dabei darauf hi«, baß daS
Bombenabwurfverbot der Schlüssel des ganze«
Problems sei. Dieser von der deutschen Ab-
ordnung schon wierholt vorgebrachten Frage
sei man stets ausgewichen. Nach längerer Aus-
sprache wurde beschlossen, die Behandlung die-
ser Frage erst nach Klärung der Kontrollfrage
zu erörtern.
Von deutschem Standpunkt wird zu diesem
Vorfall erklärt, daß dieses erneute Ausweichen
vor jeder Entscheidung eine Sabotage der Kon-
ferenzenarbeit in einer kaum zu überbietende«
Weise darstellte. AIS man zu der dritten Frage,
-er Ausdehnung der künftigen Maßnahme« auf
das Gebiet der Zivilluftfahrt, überging, ver-
suchte Präsident Madariaga-Spanien eine er-
neute, völlige Unklarheit durch Stellung folgen-
der zwei Fragen zu entwirren:

Mengkau von den Chinesen zurück-
erobert
Peking, 16. März. Die chiuesische« Trup-
pe« habe« die Stadt Hsifeugkau au der chiuest-
scherr Mauer »ach einem scharfen Gefecht mit
de« Japaner« zurückerobert. S99 Japaner wur-
deu gefangen genommen und 14 Geschütze er-
obert. Hsifengkau ist als östlicher Durchgang
von Nordchina «ach Jehol ein wichtiger Stütz-
punkt. Die Japaner uub die Chinesen ziehen
starke Truppe« zusammen. Die Japaner haben
neue Infanterie- nnd Artillerieabteilungen
«ach Hsifengkau geworfen. Vier Divisionen der
chinesische» Regierungstrnppeu sind in Peking
eingetroffeu. Zwei weitere werden erwartet
Marschall Tschiangkaischek leitet die Operatio-
nen von Paotingfu ans. Der chinesische Außen-
minister Loweukeu ist wiederum in Peking ei»,
getroffen, wo er die diplomatischen Vertreter
verschiedener ausländischer Mächte empfing.
Sabotage im Genfer LuMahrtansschuß
O Genf, 16. März. Die Sitzung des Lufi-
fahrtausschusses der Abrüstungskonferenz am
Mittwochvormittag wurde, da wieder einmal
die hauptbeteiligten Mächte einer klaren Stel-
lungnahme zu wahren AbrüMngsmaßnahmen
ausweichen wollten, wegen allgemeiner Aus-
sichtslosigkeit vertagt. Der Luftfahrtausschutz,
der seinen endgültigen Bericht über die Zivil-

1. Gibt es Länder, die sich jedem Eingriff in
ihre Zivillufifahrt widersetzen würden?
2. Gibt es Lände?, die sich jeder Abschaffung
der Militärluftfahrt überhaupt widersetze»
würden?
Diese beiden Fragen wollte jedoch niemand
konkret beantworten, worauf die Sitzung wegen
allgemeinen Wirrwarrs vertagt wurde.

Kampfansage der NSDAP, an Iollsnß

Wien, 16. März. Die österreichische Landes-
leitung der NSDAP, und der «nter FSHrnng
des Steirischen Heimatschußes stehende deutsch-
österreichische Heimatschutz veröffentlichen eine«
gemeinsamen Aufruf, in dem mitgeteilt wird,
sie seien übereiugekommen, im Falle eines ver-
sassungswirdrigen gewaltsamen Vorgehens der
Systemregieruug dieser mit allen zu Gebote ste-
henden Mitteln entgegenzutreten.
Die NSDAP, und der deutsch-österreichische
Heimatschntz seien der festen Ueberzeugung,
daß derartige Aktionen der Negierung Dollfuß
Oesterreich vom gesamten deutschen Volk ent-
fernen und so stark in fremde Abhängigkeit
bringen würben, daß eine Heimkehr ins Mut-
terreich auf Jahrzehnte zerstört wäre.
In einer Verlautbarung der österreichischen
Lanöespressestelle der NSDAP, wird festge-
stellt, daß die NSDAP, gar nicht daran denke,

eine wie immer geartete Aktion des Starhem-
bergschen Heimatschutzes oder der gegenwärti-
gen Regierung zu unterstützen.
In den Straßen Wiens kam es zu lebhafte»
Demonstrationen gegen Dollfuß. Wiederholt
wurden das Horst-Wessel-Lied und das Deutsch-
landlied gesungen.

KommunistenverhastuiWN irnd
WaMfunde in Mol

Innsbruck, IS. März In der Nächt
zum Mittwoch wurde in der Stadt Schwaz
(Tirol) eine Reihe von Wohnungen bekannter
Kommunisten durchsucht. Einige Kommunisten-
führer hatten sich in einer Wohnung versam-
melt und leisteten Widerstand. Die Gendarme-
rie mutzte die Tür aufspr.engen und erst als die
Beamten mit gefällten Bajonetten vorgingen.

Freiheitsspende

ergaben sich die Kommunisten. Insgesamt wur-
den 32 Personen zwangsgestellt, von denen sie-
ben in Haft behalten wurden. Es wurden zahl-
reiche Waffen beschlagnahmt, die zur Bewaff-
nung von einige« hundert Mau« genügt hät-
ten. Außerdem wurde PropaganLamaterial be-
schlagnahmt, aus dem u. a. hervorging, daß eine
Zusammenarbeit zwischen den Kommunisten mit
den sozialdemokratischen Organisatiouea be-
standen hat.

Sm angesichts des gewaltigen WahlersolgsS allen Freunden der Be-
wegung, die dazu noch keine Gelegenheit hatten, die Möglichkeit zu
geben, Ihre Svierwilligkeit zu zeigen, wird die Zreiheitsivende bis
einschließlich 20. MSrz verlängert. Einzahlungen auf Postscheck-
kouto Karlsruhe Nr. 16 723 Nobert Wagner.
Der Sauletter: eez. Walter Köhler.

Mündung der deutschen KrtegsgrSver
in Kattowitz
8 Kattowitz, 16. März. Am Volkstrauertag
waren vom deutschen Generalkonsulat an Le«
Gräbern der deutschen Gefallenen aus dein ka-
tholischen und dem evangelischen Friedhof
Kattowitz Kränze mit schwarz-weiß-rote«
Schleifen niedergelegt worden. Im Laufe des
Mittwoch sind die schwarz-weiß-roten Schleifers
von bisher unbekannte» Tätern abgerissen
worden. Die Polizei hat eine Untersuchung
eingeleitet.
 
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