Donnerstag, 20. April 1933
Wieder Gründung einer NS-Vauernschafk.
Bargen. Am Samstag, den 8. April,
fand hier im Rathaussaal eine gut besuchte
nationalsozialistische Bauernverjammlung statt.
Parteigenosse Referendar Friedrich sprach
über Nationalsozialismus und Landwirtschaft.
Anschließend konnte eine NS-Bauernschaft
gegründet werden, der sofort 23 Landwirte
beitraken.
Und noch eine. . .
Wollenberg bei Bargen. Auch hier wurde
nach einer glänzenden Bauernversammlung
mit Pg. Friedrich als Redner, der die
Lage der Landwirtschaft behandelte und den
Zusammenschluß aller Bauern unter national-
sozialistischer Führung forderte, eine NS-
Bauernschafk gegründet.
NSKK schlägt die Werbetrommel.
Sandhausen. Zu einer großen Kundge-
bung bei überfülltem Saale gestaltete sich die
Werbeversammlung in Sandhauscn, die oom
Bezirk „Kurpfalz" elnberufen war. Bon
Heidelberg, Handschuhsheim, Dossenheim,
Rohrbach, Wiesloch, Walldorf und Lichte-s-
heim waren die Kameraden mit ihren Korps-
warten herbeigeeill. um an der Gründung
des Korps Eandhausen-St. Ilgen teilzuneh
men. Der OrtSgcuppenleiter von Sandhau-
fen eröffnete die Bersammiung und erteilte
dem Bezirksführer Dr. Väth, Heidelberg,
das Work, der in seinen begeistert aufgenom-
menen Ausführungen auf die Ziele des Korps
die Pflichten der Mitglieder, die Disziplin
im Dienste der Freiheitsbewegung und treue
Kameradschaft hlnwies. Eine besondere Ehrung
wurde dem Korps dadurch zuteil, daß Be-
reichsführer Jäger aus Karlsruhe zur Be-
sichtigung eintraf, das neue Korps Sandhau-
sen-St. Ilgen gründete und seinen Korpswarl,
Hauptlehrer Wohlfahrt, durch Hand-
schlag verpflichtete. Gleichzeitig fand die Ver-
pflichtung der Korpswarte von Neuenheim-
Handschuhsheim, Dossenheim, Rohrbach, Eich-
kersheim, Walldorf, Wiesloch, statt. Es war
eins würdige Feier! Sie endete mit dem
Horst-Wessel-Lied.
SA-Appell in Weinheim.
Wie überall im Reich fand auch in Mein-
heim anläßlich der Denkrede unseres Führers
an die SA und SS ein SA-Appell stakt.
Pünktlich 18.15 Uhr meldeten die Weinhei-
mer Sturmführer dem Sturmbannführer
Kraft ihre Einheiten. Nachdem der Sturm-
bannführer die SA über die Bedeutung die-
ses Appells aufgeklärt hakte, entließ er die
Stürme in ihre einzelnen Lokale, da es In-
folge Zeitmangels nicht mehr möglich war. In
einem Saale, in dem die gesamte SA Platz
gefunden hätte, eine Lautsprecheranlage zu
errichten. So war doch sedem SA-Mann die
Möglichkeit gegeben, die Rede des Führers
zu hören. Presseamt 1/171.
Kameradschaft, nicht Klafsenkampft
Am Sonnabend, den 8. April, trafen sich
die Kameraden des Sturmes 28/110 In ihrem
neuen Sturmheim „Stadt Düsseldorf", um
einen gemeinsamen Abend zu verleben In gu-
ter Kameradschaft und in dem Bewußtsein,
Soldaten ihres Führers zu sein und Vor-
kämpfer für unser neues Deutsches Reich.
Dieser so harmonisch verlaufene Abend von
Akademikern und Arbeitern, von Beamten
und Angestellten legt ein beredtes Zeugnis
dafür ab, daß die Zeiten des Klaffenkampfes
vorüber und alle Schichten der Bevölkeruna
bereit sind, nach Kräften mikruwirken an der
Neuschaffung unseres Deutschlands.
Möge der Geist der SA und auch der SS
ein leuchtendes Beispiel sein, für sämtliche
Kräfte, die sich verpflichtet haben, an Deutsch-
lands Erneuerung mikzuwirken.
NSKK Odenwald greift an!
In Erkenntnis der Bedeutung einer Mo-
torisierung der braunen Armee und deren
Dis WKWSWZW
Durchführung griff der Staffel, und Bezirks
führer Pg. Ällespach erneut mit einer gro-
ßen Werbeaktion den gesamten Bezirk
Odenwald an. Welch großes Interesse dem
NSKK entgegengebrachk wird, zeigt deutlich
der überaus große Besuch der Versammlun-
gen. In eindrucksvoller Weise wies Staff.
Allespach aus die nationale Pflicht eines se-
hen deutsch denkenden und fühlenden Kraft-
fahrers hin sich und sein Fahrzeug in den
Dienst der deutschen Freiheitsbeweguna zu
stellen, um durch eine ausreichende Motori-
steruna der braunen Armee unseres Führers,
die Schlag- und Kampfkraft zu stärken, um
das neue Deutschland nach innen >md außen
wirksam schützen und verteidigen zu können.
Im weiteten wies Pg. Allespach auf ffe aro-
szen Automobilelubs und Verbände bin. die
in den letzten Jahren keinerlei wirksamen
Einfluß auf die Rettung der gesamten oeut-
schen Verkehrswirtschafk ausübten. Ohne un-
seren Kampf und Sieg wären sämtliche schaf-
fenden Stände und alle Verbände mitsamt
ihren Vergünstigungen und Mitgliedern mit
Sana und Klang unkergeaangen.
Neben den bisherigen Korps Eberbach und
Mosbach konnten in Adelsheim, Buchen
Tauberbischofsheim und Wertheim neue Koros
gegründet und fast 100 neue Mitglieder ge-
morste' "rden.
Gründung neuer Stützpunkte:
In G e r I ch k st e t k e n, Amt Buchen, wurde
am 11 April unter starker Anteilnahme der
Einwohner ein Stützpunkt gegründet. Par-
teigenosse Kreisleiker Baron von Eberstein,
schilderte In einer Ansprache die heutige po-
litische Lage und die Bedeutung des Stütz-
punktes. 28 Mitglieder traten sofort bei. Als
Stühpunktleiter wurde Herr Haupkl. Kirch-
geßner eingesetzt. *
Am gleichen Abend wurde unter Leitung
des Pg. Kreisleiter Baron von Eberstein in
Erfeld ein Stützpunkt gegründet, für den
23 Mitglieder gewonnen werden konnten.
Als Stützpunkkleiter wurde Pg. Landwirt A.
Seih eingesetzt.
Hardheim wurde mit seinen 56 Mit-
gliedern zur Ortsgruppe und steht unter Lei-
tung von Herrn Haupklehrer Elberth. Bald
wird das einst so „schwarze" Hinterland ganz
„braun" sein!
Gründungsversammlung Moosbrunn
Zur Gründung eines NS-Skützpunktes in
Moosbrunn hielt am Sonntag, den 9. April
Pg. Wiebe, Eberbach unter der Beteiligung
der SA und des Spielmannszuges Haag und
Schönbrunn und Vertreter des M 3/110 eine
gut besuchte Versammlung ab. Pg. Wiebe
forderte die anwesenden Bürger auf, recht
zahlreich der neuen Ortsgruppe beizutreten,
um die errungene Stellung auch in unseren
Gegenden recht stark anszubauen. Er über-
trug die Skützpunktleikung den Pag. Edwin
und Ferdinand Göhrig. Mit dem Horst
Weffel-Lled fand die Versammlung einen
würdigen Abschluß.
Hardheim im Kampf.
Hardheim, 11. April. Es war eine beson-
dere Freude, in unserer heutigen Mitglieder-
versammlung den Kreisleiker, Herrn Baron
von Eberstein, in unserer Mitte zu sehen.
Nach kurzer Begrüßung durch den Stützpunkt-
leiter, Herrn Hauptlehrer Elberth. gab der
Kreisleiker Aufschluß über dis sinngemäße
Durchführung des Gleichschaltunasaesetzes
auch in den Gemeinden, ebenso über die gro-
ßen Ziele unserer Bewegung. Es war ein
wirklicher Genuß, seine herzerfrischenden Aus-
führungen zu hören, die darin gipfelten, daß
auch in unterer schwarzen Ecks alles aekan
werden muß, um der nationalsozialistischen
Bewegung zum endaüstigen Durchbruch zu ver-
helfen. Zum Schluß dankte der Redner den
Herren Elberth, Kaiser und Breunig für ihre
sahrelange mühe- und opfervolle Tätigkeit und
ermahnte alle, ebenso treu zur Sache zu ste-
hen.
Täkiakeiksberichk des Amtes für Agrarpolitik
LFK: Pg. Robert Schank, Kirchheim.
Kreis Heidelberg.
1. Tätigkeit der LOF und LVL: Gründung
der NS-Vauernschaslen.
2. Das Amt für Agrarpolitik des Kreises
Heidelberg führte folgende Vauernversamm-
lungen durch:
Kirchheim: 16. 3. 33: Mitgliederversamm-
lung der NSDAP, Redner: Pg. Schank fNa.
tionalsozialismus und Landwirtschaft). Anwe-
send etwa 100 Personen.
Ketsch, 24. 3. 33: Gründung der NS-
Bauernschafk durch Pg. Schank. Anwesend
etwa 30 Personen.
Nußloch, 28. 3. 33: Gründung der NS-
Bauernschaft. Pg. Zink sLandwirkschafts-
kammerwahl) Pg. Schank sReichsmilchgeseh,
Tabakkonkingentierung und zur Lage). Anwe-
send etwa 45 Personen.
Schönbrunn, 1. 4. 33: Gründung der NS-
Bauernschaft durch Pg. Schank. Anwesend
etwa 50 Personen.
Spechbach, 2. 4. 33: Gründung der NS-
Bauernschaft durch Pg. Schank. Anwesend
etwa 50 Personen.
Wieblingen, 6. 4. 33: Gründung der NS-
Bauernschaft durch Pg. Schank. Anwesend
etwa 55 Personen.
3. Besondere Veranstaltungen:
23. 3. 33: Pflichktagung in Heidel-
berg.
26. 3. 33: Besuch der Landesausschußslk-
zung des Badischen Landbundes in Heidel,
berg. Vertreten durch Pg. Schank.
Mosbach. 28. 3. 33: Sprechtag des Pg.
Schank.
9. 4. 33: Pflichktagung In Heidelberg.
Zellenabend in Rohrbach.
Die Zellen 2, 3 und 4 der Ortsgruppe Rohr-
bach veranstalteten am 10. April l033 einen ge-
meinsamen Zellenabend, der gut besucht war. Pg.
Zellenwart Lipsert begrüßte die Erschienenen,
der Erwartung Ausdruck gebend, daß sich immer
mehr Varteigenoffen beteiligen möchten, ea diese
Zusammenkünfte vor allem den Zweck haben sol-
len außer über das seweils festgesetzte Referat
sich in der Diskussion über allgemeine Partei-An-
gelegenheiten und Organisationssragen die er-
forderliche Aufklärung verschaffen zu können.
Der Redner des Abends Pg. Gcwerbeley er
Dipl.-Ing Piafs betonte die Nolwendig'eit
vieles Auskiärungsdienstes und rührte aus, daß
die nationale Revolution erst begonnen habe und
daß die noch bevorstehende Arbeit seden Partei-
genossen verpflichte, den Ausbau und die Aufga-
ben der Bewegung sich zu eigen zu machen, uni
als geschulte Kampftruppe jederzeit aus den Plan
treten zu können, wenn der Führer und die sott
ihm gestellten Aufgaben es verlangen. Oberster
Grundsatz sei die unbedingte Treue und blinder
Gehorsam. Anschließend verbreitete sich der Red-
ner über den Juden-Boykorr, der zum ersten Maie
dem internationalen Finanzkapilal gezeigt habe,
daß die nationalsozialistische Bewegung aucki
Wege findet, den Uebergrifsen und Verhetzungen
des Judentums, die ihren Niederschlag m dett
unerhörten Ereuellügen sanden, entgegen,zutre-
ten. Selbstverständliche Pflicht jedes Nationalso-
zialisten und seiner Angehörigen fei es den deut-
schen Geschäftsmann zu unterstützen und iremd-
rassige Unternehmungen, die im letzten Jahr-
zehnt rücksichtslos in Gemeinschaft mit dem a»
der Macht gewesenen korrupten System dett
Untergang des deutschen Mittel-
standes herbetsührren auszuschalien.
' Dazu käme die Notwendigkeit aus sem Ge-
biet des Gesundheitswesens, des Nechlsweiens,
der Wissenschaft, sowie der Kultur wieder den-
jenigen Geltung zu verschaffen die eine Gewähr
für die Durchführung der im Interesse unseres
Volkes liegenden großen Aufgabe bieten.
Eine Jüdin provoziert.
Malsch, im April. Anläßlich einer kirch-
lichen Feier erlaubte sich in echt jüdisch-fre-
cher Art eine Libanontirolerin unseres Ortes,
eine schwarz-rot-goldene Fahne hecauSzuhän-
gen. In vollkommener Disziplin — wie man
das nicht anders gewohnt ist — wartete un-
sere SA in großer Verbitterung über diele
Herausforderung ab, bis die Feier zu Ende
war. Dann aber brach die Geduld. In ge-
schloffenem Zuge marschierte eine Abteilung
vor das Haus und Holle den schändlichen Hnn-
gcrfetzen herunter. In langem Zug ging es
dann zusammen mit der ganzen deukschdenken-
den Bevölkerung vor das Rathaus. Wäh-
rend unser Pg. Kleti eine flammende Rede
hielt, wurde die Fahne des vergangenen So-
stems unter Heilrufen verbrannt. Begeistert
stimmte die Volksmenge das Horst Wessel-Lied
und das Deutschlandlied an. Wir werden da-
für sorgen, daß sich solche Frechheiten und
Herausforderungen der Bevölkerung nicht
mehr wiederholen, am allerwenigsten dann,
wenn sie noch von jüdischer Seite hervorgeru-
fen werden!
Wittzelm Mobv srftorve«
Lauda. Leuchtender Himmel über den
Türmen und Giebelhäusern, über den Märk-
ten. Skraßen und Gassen der alten Franken-
stadt Lauda! In den Gärten das Schneeweiß
und Pfirsichrot der eben erblühenden Bäume!
Grüne Wiesen, blaue Veilchen, Ler Hengs-
triller und tausendstimmiger Vogelsang! Es
war so ein echter deutscher Frühling, frisches
Leben nach Winters Nacht und Kälte — im
Zusammenklang mit der Auterlkehung des
Herrn.
In diesen Glanz, diese Freude des Oster-
kages klangen von der Pfarrkirche die To-
kenglocken, tönten die dumpfen Weisen der
Skadkkapelle, wehten die schwarzumfforten
Fahnen kirchlicher und westlicher Vereine,
dröhnte der Marschkritk der braunen SA-Ko-
lonnen, flammten die Kerzenstöcke der holb-
kausendiährigen Tokenbruderschaft, klang das
laute Beten der Gläubigen.
Ein endloser Trauerzug, der sich nach der
priesterlichen Einsegnung des Token vom Obe-
ren Tor zum Gokkesacker um die gokische
Marienkapelle, das Juwel Laudas, herum be-
wegte. Menschen längs der Skraßen, auf den
Böschungen des Bahndammes, auf der Fried-
hofsmauer. . . Wenn zu der Stunde ein
Fremder nach Lauda kam. mußte er sich er-
staunt tragen, welche hervorragende Persön-
lichkeit der Stadt zu Grabe gekragen werde,
und die Einwohner selbst erinnerten sich richt
an die Beerdigung eines Mitbürgers unter
dieser allgemeinen Teilnahme und Trauer.
Wilhelm Mohr — welch guter Mensch,
welch gerader, anfrichliger, unbeugsamer Cha-
rakter, welch gescheiter Kops mit besonderer
politischer Begabung, welch treuer Kamerad,
pflichtbewußter Beamter, sich heldenhaft hin-
opfernd bis ins Sterben, ohne aus den leit
Wochen erkrankten Körper zu achten! V)as
er an sich und für andere gewesen, das war
jetzt bei seinem Verlust jedem doppelt und un-
ter herben Schmerzen klar geworden. Und
drei Böller trugen die Botschaft in die Täler,
über die Berge.
Die Herren Mekkenberger, Hehn, Wörlein,
Müller, Heer und Baumgärtner entboten,
Kränze niederlegend, dem Hingeschiedenen den
Abschiedsgruß: die Fahnen der Verbände und
Korporationen lenkten sich ins Grab. Im be-
sonderen feierte Herr Mettenberger des To-
ken Mannesmut und Beamkentüchtigkcik,
welche er bewies In dem ebenso wichtigen,
wie gefahrvollen Feldeisenbahnwesen während
der furchtbaren Flandernkämpfe: als Letzter
gedachte der Sturmbannführer der NSDAP
von Lauda und Umgebung des vorausblicken-
den ..stillen Mitstreiters" Hillers, dem es noch
vergönnt war. den Tag der nationalen Erhe-
buna Deutschlands zu schauen.
Er ruhe im Frieden! Sein Andenken
bleibe geleanek!
Allerlei Wissenswertes
Schloß Easpersbroich bei Ohligs
kann besichtigt werden.
Das aus dem 15. Jahrhundert stammende,
idyllisch bei Solingen-Ohligs gelegene einstige
Ritkerschloß Easpersbroich ist durch den jetzi-
gen Besitzer, Dr. Freiherr von Loen, zur Be-
sichtigung freigegeben worden. Das Schloß
überrascht besonders durch Fachwerk mit reich-
geschnitzten Füllungen und die z. T. unverän-
dert aus der Renaissancezeik erhaltene Innen-
einrichtung. Ein wappengeschmückter Kamin
in der mit Iagdkrophäen ausgestatteten Ein-
gangshalle trägt die Jahreszahl 1472. Eine
schöne hölzerne Treppe führt zu dem präch-
tigen Rittersaal empor, der sehenswerte Holz-
schnitzereien und viele alte Schränke und Tru-
hen enthält. Auch die übrigen Räume sind
Kabinettstücke der Innenarchitekten früherer
Jahrhunderte und reich an kostbaren Altertü-
mern, Gemälden und sonstigen Kunstwerken.
600-Iahrseier des Königsberger Doms.
RDV Gemeinsam mit der diesjährigen
Hauptversammlung des „Gustav Adolf-Ver-
eins" in Königsberg i. Pr. wird auch die 600-
Iahrfeier des Doms der ostvreußischen Haupt-
stadt vom 9.—12. Sevtember boo-mgen wer-
den. Der Dombau Ist zwar bestimmt älter,
doch stammt die erste authentische Urkunde
über ihn aus dem Jahre 1333. In diesem
Jahre erhob nämlich der Hochmeister des Deut-
schen Ritterordens Einspruch dagegen, daß
die Kirche als Festungskirchr geb " werde.
Man nimmt an. daß mit dem Bau bereits um
1325 begonnen wurde. Ein Teil des ehrwür-
digen Gotteshauses erinnert durch seine über-
aus starken Mauern noch beute an die ur-
sprüngliche Bestimmung. Seit 1523 wird im
Dom evangelischer Gottesdienst aebalken.
Künstlerisch bedeutungsvoll sind vor allem die
gewaltigen Grabdenkmäler im Innern, von
denen das des 1568 verstorbenen K,erwas
Albrecht I. 11 Meter hoch und 12,25 Meter
breit ist. An der nördlichen Außenwand, ae-
genüber der Alten Königsberger Universität,
erhebt sich das eindrucksvolle Grabmal des
arößken deutschen Philosophen, Immanuel
Kant.
200 Jahre „Alke Liebe" in Cuxhaven.
Woher der Name?
RDV Das allen Besuchern der Elbe-
mündung bekannte Bollwerk von Cnrhaven.
die „Alke Liebe", besteht in diesem Frühling
200 Jahre. Genorastonen von Ozsanschisfen,
von Seeleuten, Passagieren und Badegästen
hak die „Alke Liebe" im Laufe ihres 200iäh-
rigen Daseins zum Meer geleitet oder nach
der Seefahrt wieder zur Heimaterde zurück-
gebracht. Woher aber stammt der eigenartige
Name? Ein kleines altes Schiff, die „Liebe",
wurde einst zusammen mit zwei anderen Fahr-
wuaen mit schweren Steinen gefüllt hier ver-
stnkk, um die Hgfeneinsobrt gegen Strom und
Seeaang zu schöben. Rigas um die Scbi "e
rammte man Pfähle und dazwischen wurde
osies mil Steinen und Buschwerk --stillt.
Das Bollwerk war also das Grab der alten
„Liebe", und so hak sich die Bezeichnung bis
heute erhalten.
Aus deutscher Kunst,
Wissenschaft und Vergangenheit.
Eine Uraufführung am Geburtstag
unseres Füßrers.
Hanns Iohsts neuestes Drama ..Schlaaeker"
wird am 20. April, dem Geburtstage Adolf
Hitlers, im Berliner Staatlichen Schauspiel-
haus uraufaeführt werden. Die Regie liegt
in den Händen des n uen Intendanten Dr.
U l b r i ch. die Titelrolle ist mit Lokhar Mü-
khel besetzt. — Das Werk selbst erscheint
demnächst im Lehmann-Verlag, München, im
Druck.
*
Deutsche Filme Im Ausland.
In der letzten Woche lief in der Skala in
Wien der Tonfilm „Ich und die K-fferin" mit
Lilian Harvey in der Hauptrolle. Die Urauf-
führung gestaltete sich zu einem glanzvollen
Ereignis.
Wieder Gründung einer NS-Vauernschafk.
Bargen. Am Samstag, den 8. April,
fand hier im Rathaussaal eine gut besuchte
nationalsozialistische Bauernverjammlung statt.
Parteigenosse Referendar Friedrich sprach
über Nationalsozialismus und Landwirtschaft.
Anschließend konnte eine NS-Bauernschaft
gegründet werden, der sofort 23 Landwirte
beitraken.
Und noch eine. . .
Wollenberg bei Bargen. Auch hier wurde
nach einer glänzenden Bauernversammlung
mit Pg. Friedrich als Redner, der die
Lage der Landwirtschaft behandelte und den
Zusammenschluß aller Bauern unter national-
sozialistischer Führung forderte, eine NS-
Bauernschafk gegründet.
NSKK schlägt die Werbetrommel.
Sandhausen. Zu einer großen Kundge-
bung bei überfülltem Saale gestaltete sich die
Werbeversammlung in Sandhauscn, die oom
Bezirk „Kurpfalz" elnberufen war. Bon
Heidelberg, Handschuhsheim, Dossenheim,
Rohrbach, Wiesloch, Walldorf und Lichte-s-
heim waren die Kameraden mit ihren Korps-
warten herbeigeeill. um an der Gründung
des Korps Eandhausen-St. Ilgen teilzuneh
men. Der OrtSgcuppenleiter von Sandhau-
fen eröffnete die Bersammiung und erteilte
dem Bezirksführer Dr. Väth, Heidelberg,
das Work, der in seinen begeistert aufgenom-
menen Ausführungen auf die Ziele des Korps
die Pflichten der Mitglieder, die Disziplin
im Dienste der Freiheitsbewegung und treue
Kameradschaft hlnwies. Eine besondere Ehrung
wurde dem Korps dadurch zuteil, daß Be-
reichsführer Jäger aus Karlsruhe zur Be-
sichtigung eintraf, das neue Korps Sandhau-
sen-St. Ilgen gründete und seinen Korpswarl,
Hauptlehrer Wohlfahrt, durch Hand-
schlag verpflichtete. Gleichzeitig fand die Ver-
pflichtung der Korpswarte von Neuenheim-
Handschuhsheim, Dossenheim, Rohrbach, Eich-
kersheim, Walldorf, Wiesloch, statt. Es war
eins würdige Feier! Sie endete mit dem
Horst-Wessel-Lied.
SA-Appell in Weinheim.
Wie überall im Reich fand auch in Mein-
heim anläßlich der Denkrede unseres Führers
an die SA und SS ein SA-Appell stakt.
Pünktlich 18.15 Uhr meldeten die Weinhei-
mer Sturmführer dem Sturmbannführer
Kraft ihre Einheiten. Nachdem der Sturm-
bannführer die SA über die Bedeutung die-
ses Appells aufgeklärt hakte, entließ er die
Stürme in ihre einzelnen Lokale, da es In-
folge Zeitmangels nicht mehr möglich war. In
einem Saale, in dem die gesamte SA Platz
gefunden hätte, eine Lautsprecheranlage zu
errichten. So war doch sedem SA-Mann die
Möglichkeit gegeben, die Rede des Führers
zu hören. Presseamt 1/171.
Kameradschaft, nicht Klafsenkampft
Am Sonnabend, den 8. April, trafen sich
die Kameraden des Sturmes 28/110 In ihrem
neuen Sturmheim „Stadt Düsseldorf", um
einen gemeinsamen Abend zu verleben In gu-
ter Kameradschaft und in dem Bewußtsein,
Soldaten ihres Führers zu sein und Vor-
kämpfer für unser neues Deutsches Reich.
Dieser so harmonisch verlaufene Abend von
Akademikern und Arbeitern, von Beamten
und Angestellten legt ein beredtes Zeugnis
dafür ab, daß die Zeiten des Klaffenkampfes
vorüber und alle Schichten der Bevölkeruna
bereit sind, nach Kräften mikruwirken an der
Neuschaffung unseres Deutschlands.
Möge der Geist der SA und auch der SS
ein leuchtendes Beispiel sein, für sämtliche
Kräfte, die sich verpflichtet haben, an Deutsch-
lands Erneuerung mikzuwirken.
NSKK Odenwald greift an!
In Erkenntnis der Bedeutung einer Mo-
torisierung der braunen Armee und deren
Dis WKWSWZW
Durchführung griff der Staffel, und Bezirks
führer Pg. Ällespach erneut mit einer gro-
ßen Werbeaktion den gesamten Bezirk
Odenwald an. Welch großes Interesse dem
NSKK entgegengebrachk wird, zeigt deutlich
der überaus große Besuch der Versammlun-
gen. In eindrucksvoller Weise wies Staff.
Allespach aus die nationale Pflicht eines se-
hen deutsch denkenden und fühlenden Kraft-
fahrers hin sich und sein Fahrzeug in den
Dienst der deutschen Freiheitsbeweguna zu
stellen, um durch eine ausreichende Motori-
steruna der braunen Armee unseres Führers,
die Schlag- und Kampfkraft zu stärken, um
das neue Deutschland nach innen >md außen
wirksam schützen und verteidigen zu können.
Im weiteten wies Pg. Allespach auf ffe aro-
szen Automobilelubs und Verbände bin. die
in den letzten Jahren keinerlei wirksamen
Einfluß auf die Rettung der gesamten oeut-
schen Verkehrswirtschafk ausübten. Ohne un-
seren Kampf und Sieg wären sämtliche schaf-
fenden Stände und alle Verbände mitsamt
ihren Vergünstigungen und Mitgliedern mit
Sana und Klang unkergeaangen.
Neben den bisherigen Korps Eberbach und
Mosbach konnten in Adelsheim, Buchen
Tauberbischofsheim und Wertheim neue Koros
gegründet und fast 100 neue Mitglieder ge-
morste' "rden.
Gründung neuer Stützpunkte:
In G e r I ch k st e t k e n, Amt Buchen, wurde
am 11 April unter starker Anteilnahme der
Einwohner ein Stützpunkt gegründet. Par-
teigenosse Kreisleiker Baron von Eberstein,
schilderte In einer Ansprache die heutige po-
litische Lage und die Bedeutung des Stütz-
punktes. 28 Mitglieder traten sofort bei. Als
Stühpunktleiter wurde Herr Haupkl. Kirch-
geßner eingesetzt. *
Am gleichen Abend wurde unter Leitung
des Pg. Kreisleiter Baron von Eberstein in
Erfeld ein Stützpunkt gegründet, für den
23 Mitglieder gewonnen werden konnten.
Als Stützpunkkleiter wurde Pg. Landwirt A.
Seih eingesetzt.
Hardheim wurde mit seinen 56 Mit-
gliedern zur Ortsgruppe und steht unter Lei-
tung von Herrn Haupklehrer Elberth. Bald
wird das einst so „schwarze" Hinterland ganz
„braun" sein!
Gründungsversammlung Moosbrunn
Zur Gründung eines NS-Skützpunktes in
Moosbrunn hielt am Sonntag, den 9. April
Pg. Wiebe, Eberbach unter der Beteiligung
der SA und des Spielmannszuges Haag und
Schönbrunn und Vertreter des M 3/110 eine
gut besuchte Versammlung ab. Pg. Wiebe
forderte die anwesenden Bürger auf, recht
zahlreich der neuen Ortsgruppe beizutreten,
um die errungene Stellung auch in unseren
Gegenden recht stark anszubauen. Er über-
trug die Skützpunktleikung den Pag. Edwin
und Ferdinand Göhrig. Mit dem Horst
Weffel-Lled fand die Versammlung einen
würdigen Abschluß.
Hardheim im Kampf.
Hardheim, 11. April. Es war eine beson-
dere Freude, in unserer heutigen Mitglieder-
versammlung den Kreisleiker, Herrn Baron
von Eberstein, in unserer Mitte zu sehen.
Nach kurzer Begrüßung durch den Stützpunkt-
leiter, Herrn Hauptlehrer Elberth. gab der
Kreisleiker Aufschluß über dis sinngemäße
Durchführung des Gleichschaltunasaesetzes
auch in den Gemeinden, ebenso über die gro-
ßen Ziele unserer Bewegung. Es war ein
wirklicher Genuß, seine herzerfrischenden Aus-
führungen zu hören, die darin gipfelten, daß
auch in unterer schwarzen Ecks alles aekan
werden muß, um der nationalsozialistischen
Bewegung zum endaüstigen Durchbruch zu ver-
helfen. Zum Schluß dankte der Redner den
Herren Elberth, Kaiser und Breunig für ihre
sahrelange mühe- und opfervolle Tätigkeit und
ermahnte alle, ebenso treu zur Sache zu ste-
hen.
Täkiakeiksberichk des Amtes für Agrarpolitik
LFK: Pg. Robert Schank, Kirchheim.
Kreis Heidelberg.
1. Tätigkeit der LOF und LVL: Gründung
der NS-Vauernschaslen.
2. Das Amt für Agrarpolitik des Kreises
Heidelberg führte folgende Vauernversamm-
lungen durch:
Kirchheim: 16. 3. 33: Mitgliederversamm-
lung der NSDAP, Redner: Pg. Schank fNa.
tionalsozialismus und Landwirtschaft). Anwe-
send etwa 100 Personen.
Ketsch, 24. 3. 33: Gründung der NS-
Bauernschafk durch Pg. Schank. Anwesend
etwa 30 Personen.
Nußloch, 28. 3. 33: Gründung der NS-
Bauernschaft. Pg. Zink sLandwirkschafts-
kammerwahl) Pg. Schank sReichsmilchgeseh,
Tabakkonkingentierung und zur Lage). Anwe-
send etwa 45 Personen.
Schönbrunn, 1. 4. 33: Gründung der NS-
Bauernschaft durch Pg. Schank. Anwesend
etwa 50 Personen.
Spechbach, 2. 4. 33: Gründung der NS-
Bauernschaft durch Pg. Schank. Anwesend
etwa 50 Personen.
Wieblingen, 6. 4. 33: Gründung der NS-
Bauernschaft durch Pg. Schank. Anwesend
etwa 55 Personen.
3. Besondere Veranstaltungen:
23. 3. 33: Pflichktagung in Heidel-
berg.
26. 3. 33: Besuch der Landesausschußslk-
zung des Badischen Landbundes in Heidel,
berg. Vertreten durch Pg. Schank.
Mosbach. 28. 3. 33: Sprechtag des Pg.
Schank.
9. 4. 33: Pflichktagung In Heidelberg.
Zellenabend in Rohrbach.
Die Zellen 2, 3 und 4 der Ortsgruppe Rohr-
bach veranstalteten am 10. April l033 einen ge-
meinsamen Zellenabend, der gut besucht war. Pg.
Zellenwart Lipsert begrüßte die Erschienenen,
der Erwartung Ausdruck gebend, daß sich immer
mehr Varteigenoffen beteiligen möchten, ea diese
Zusammenkünfte vor allem den Zweck haben sol-
len außer über das seweils festgesetzte Referat
sich in der Diskussion über allgemeine Partei-An-
gelegenheiten und Organisationssragen die er-
forderliche Aufklärung verschaffen zu können.
Der Redner des Abends Pg. Gcwerbeley er
Dipl.-Ing Piafs betonte die Nolwendig'eit
vieles Auskiärungsdienstes und rührte aus, daß
die nationale Revolution erst begonnen habe und
daß die noch bevorstehende Arbeit seden Partei-
genossen verpflichte, den Ausbau und die Aufga-
ben der Bewegung sich zu eigen zu machen, uni
als geschulte Kampftruppe jederzeit aus den Plan
treten zu können, wenn der Führer und die sott
ihm gestellten Aufgaben es verlangen. Oberster
Grundsatz sei die unbedingte Treue und blinder
Gehorsam. Anschließend verbreitete sich der Red-
ner über den Juden-Boykorr, der zum ersten Maie
dem internationalen Finanzkapilal gezeigt habe,
daß die nationalsozialistische Bewegung aucki
Wege findet, den Uebergrifsen und Verhetzungen
des Judentums, die ihren Niederschlag m dett
unerhörten Ereuellügen sanden, entgegen,zutre-
ten. Selbstverständliche Pflicht jedes Nationalso-
zialisten und seiner Angehörigen fei es den deut-
schen Geschäftsmann zu unterstützen und iremd-
rassige Unternehmungen, die im letzten Jahr-
zehnt rücksichtslos in Gemeinschaft mit dem a»
der Macht gewesenen korrupten System dett
Untergang des deutschen Mittel-
standes herbetsührren auszuschalien.
' Dazu käme die Notwendigkeit aus sem Ge-
biet des Gesundheitswesens, des Nechlsweiens,
der Wissenschaft, sowie der Kultur wieder den-
jenigen Geltung zu verschaffen die eine Gewähr
für die Durchführung der im Interesse unseres
Volkes liegenden großen Aufgabe bieten.
Eine Jüdin provoziert.
Malsch, im April. Anläßlich einer kirch-
lichen Feier erlaubte sich in echt jüdisch-fre-
cher Art eine Libanontirolerin unseres Ortes,
eine schwarz-rot-goldene Fahne hecauSzuhän-
gen. In vollkommener Disziplin — wie man
das nicht anders gewohnt ist — wartete un-
sere SA in großer Verbitterung über diele
Herausforderung ab, bis die Feier zu Ende
war. Dann aber brach die Geduld. In ge-
schloffenem Zuge marschierte eine Abteilung
vor das Haus und Holle den schändlichen Hnn-
gcrfetzen herunter. In langem Zug ging es
dann zusammen mit der ganzen deukschdenken-
den Bevölkerung vor das Rathaus. Wäh-
rend unser Pg. Kleti eine flammende Rede
hielt, wurde die Fahne des vergangenen So-
stems unter Heilrufen verbrannt. Begeistert
stimmte die Volksmenge das Horst Wessel-Lied
und das Deutschlandlied an. Wir werden da-
für sorgen, daß sich solche Frechheiten und
Herausforderungen der Bevölkerung nicht
mehr wiederholen, am allerwenigsten dann,
wenn sie noch von jüdischer Seite hervorgeru-
fen werden!
Wittzelm Mobv srftorve«
Lauda. Leuchtender Himmel über den
Türmen und Giebelhäusern, über den Märk-
ten. Skraßen und Gassen der alten Franken-
stadt Lauda! In den Gärten das Schneeweiß
und Pfirsichrot der eben erblühenden Bäume!
Grüne Wiesen, blaue Veilchen, Ler Hengs-
triller und tausendstimmiger Vogelsang! Es
war so ein echter deutscher Frühling, frisches
Leben nach Winters Nacht und Kälte — im
Zusammenklang mit der Auterlkehung des
Herrn.
In diesen Glanz, diese Freude des Oster-
kages klangen von der Pfarrkirche die To-
kenglocken, tönten die dumpfen Weisen der
Skadkkapelle, wehten die schwarzumfforten
Fahnen kirchlicher und westlicher Vereine,
dröhnte der Marschkritk der braunen SA-Ko-
lonnen, flammten die Kerzenstöcke der holb-
kausendiährigen Tokenbruderschaft, klang das
laute Beten der Gläubigen.
Ein endloser Trauerzug, der sich nach der
priesterlichen Einsegnung des Token vom Obe-
ren Tor zum Gokkesacker um die gokische
Marienkapelle, das Juwel Laudas, herum be-
wegte. Menschen längs der Skraßen, auf den
Böschungen des Bahndammes, auf der Fried-
hofsmauer. . . Wenn zu der Stunde ein
Fremder nach Lauda kam. mußte er sich er-
staunt tragen, welche hervorragende Persön-
lichkeit der Stadt zu Grabe gekragen werde,
und die Einwohner selbst erinnerten sich richt
an die Beerdigung eines Mitbürgers unter
dieser allgemeinen Teilnahme und Trauer.
Wilhelm Mohr — welch guter Mensch,
welch gerader, anfrichliger, unbeugsamer Cha-
rakter, welch gescheiter Kops mit besonderer
politischer Begabung, welch treuer Kamerad,
pflichtbewußter Beamter, sich heldenhaft hin-
opfernd bis ins Sterben, ohne aus den leit
Wochen erkrankten Körper zu achten! V)as
er an sich und für andere gewesen, das war
jetzt bei seinem Verlust jedem doppelt und un-
ter herben Schmerzen klar geworden. Und
drei Böller trugen die Botschaft in die Täler,
über die Berge.
Die Herren Mekkenberger, Hehn, Wörlein,
Müller, Heer und Baumgärtner entboten,
Kränze niederlegend, dem Hingeschiedenen den
Abschiedsgruß: die Fahnen der Verbände und
Korporationen lenkten sich ins Grab. Im be-
sonderen feierte Herr Mettenberger des To-
ken Mannesmut und Beamkentüchtigkcik,
welche er bewies In dem ebenso wichtigen,
wie gefahrvollen Feldeisenbahnwesen während
der furchtbaren Flandernkämpfe: als Letzter
gedachte der Sturmbannführer der NSDAP
von Lauda und Umgebung des vorausblicken-
den ..stillen Mitstreiters" Hillers, dem es noch
vergönnt war. den Tag der nationalen Erhe-
buna Deutschlands zu schauen.
Er ruhe im Frieden! Sein Andenken
bleibe geleanek!
Allerlei Wissenswertes
Schloß Easpersbroich bei Ohligs
kann besichtigt werden.
Das aus dem 15. Jahrhundert stammende,
idyllisch bei Solingen-Ohligs gelegene einstige
Ritkerschloß Easpersbroich ist durch den jetzi-
gen Besitzer, Dr. Freiherr von Loen, zur Be-
sichtigung freigegeben worden. Das Schloß
überrascht besonders durch Fachwerk mit reich-
geschnitzten Füllungen und die z. T. unverän-
dert aus der Renaissancezeik erhaltene Innen-
einrichtung. Ein wappengeschmückter Kamin
in der mit Iagdkrophäen ausgestatteten Ein-
gangshalle trägt die Jahreszahl 1472. Eine
schöne hölzerne Treppe führt zu dem präch-
tigen Rittersaal empor, der sehenswerte Holz-
schnitzereien und viele alte Schränke und Tru-
hen enthält. Auch die übrigen Räume sind
Kabinettstücke der Innenarchitekten früherer
Jahrhunderte und reich an kostbaren Altertü-
mern, Gemälden und sonstigen Kunstwerken.
600-Iahrseier des Königsberger Doms.
RDV Gemeinsam mit der diesjährigen
Hauptversammlung des „Gustav Adolf-Ver-
eins" in Königsberg i. Pr. wird auch die 600-
Iahrfeier des Doms der ostvreußischen Haupt-
stadt vom 9.—12. Sevtember boo-mgen wer-
den. Der Dombau Ist zwar bestimmt älter,
doch stammt die erste authentische Urkunde
über ihn aus dem Jahre 1333. In diesem
Jahre erhob nämlich der Hochmeister des Deut-
schen Ritterordens Einspruch dagegen, daß
die Kirche als Festungskirchr geb " werde.
Man nimmt an. daß mit dem Bau bereits um
1325 begonnen wurde. Ein Teil des ehrwür-
digen Gotteshauses erinnert durch seine über-
aus starken Mauern noch beute an die ur-
sprüngliche Bestimmung. Seit 1523 wird im
Dom evangelischer Gottesdienst aebalken.
Künstlerisch bedeutungsvoll sind vor allem die
gewaltigen Grabdenkmäler im Innern, von
denen das des 1568 verstorbenen K,erwas
Albrecht I. 11 Meter hoch und 12,25 Meter
breit ist. An der nördlichen Außenwand, ae-
genüber der Alten Königsberger Universität,
erhebt sich das eindrucksvolle Grabmal des
arößken deutschen Philosophen, Immanuel
Kant.
200 Jahre „Alke Liebe" in Cuxhaven.
Woher der Name?
RDV Das allen Besuchern der Elbe-
mündung bekannte Bollwerk von Cnrhaven.
die „Alke Liebe", besteht in diesem Frühling
200 Jahre. Genorastonen von Ozsanschisfen,
von Seeleuten, Passagieren und Badegästen
hak die „Alke Liebe" im Laufe ihres 200iäh-
rigen Daseins zum Meer geleitet oder nach
der Seefahrt wieder zur Heimaterde zurück-
gebracht. Woher aber stammt der eigenartige
Name? Ein kleines altes Schiff, die „Liebe",
wurde einst zusammen mit zwei anderen Fahr-
wuaen mit schweren Steinen gefüllt hier ver-
stnkk, um die Hgfeneinsobrt gegen Strom und
Seeaang zu schöben. Rigas um die Scbi "e
rammte man Pfähle und dazwischen wurde
osies mil Steinen und Buschwerk --stillt.
Das Bollwerk war also das Grab der alten
„Liebe", und so hak sich die Bezeichnung bis
heute erhalten.
Aus deutscher Kunst,
Wissenschaft und Vergangenheit.
Eine Uraufführung am Geburtstag
unseres Füßrers.
Hanns Iohsts neuestes Drama ..Schlaaeker"
wird am 20. April, dem Geburtstage Adolf
Hitlers, im Berliner Staatlichen Schauspiel-
haus uraufaeführt werden. Die Regie liegt
in den Händen des n uen Intendanten Dr.
U l b r i ch. die Titelrolle ist mit Lokhar Mü-
khel besetzt. — Das Werk selbst erscheint
demnächst im Lehmann-Verlag, München, im
Druck.
*
Deutsche Filme Im Ausland.
In der letzten Woche lief in der Skala in
Wien der Tonfilm „Ich und die K-fferin" mit
Lilian Harvey in der Hauptrolle. Die Urauf-
führung gestaltete sich zu einem glanzvollen
Ereignis.