Der TageskaM
B.-K. Der größere Teil der österreichischen
Heimwehr ist von Starhemberg abgefallen
und hat sich unter Aufrechterhaltung der Or-
ganisation dem Befehl Adolf Hitlers unter-
stellt. Nur noch einge Wiener und Tiroler
Formationen unterstützen den Kurs Dollfuß-
Starhemberg. Dadurch tritt die ständig zu-
nehmende Isolierung der österreichischen Re-
gierung vom deutschen Volke Oesterreichs
immer stärker in Erscheinung. Aber auch in
Tirol beginnt es im Kartenhaus des Herrn
Dollfuß bereits zu knistern. Die Aufsteiner
Bevölkerung hat von der Tiroler Regierung
die sofortige Aufhebung des SA-Uniformver-
botes gefordert. Der „Tiroler Grenzbote" be-
gleitet das Rufsteiner Ultimatum mit folgen-
den deutlichen Worten: „Wenn man dauernd
glaubt, in Rufstein einen Ausnahmezustand
zu schaffen, dann wird sich Rufstein überlegen
und wird diesen Ausnahmezustand soweit trei-
ben, daß es aus dem österreichischen Staats-
verband uasscheidet." Gegenüber dieser dro-
henden Selbsthilfe beabsichtigt die Dollfußre-
gierung mit schärfstem Terror vorzugehen, mit
Zeikungs- und Uniformverboten, mit Verhin-
derung der nationalsozialistischen Propaganda
und ähnlichen wirkungsvollen Mitteln, wie
wir sie in Deutschland vor der Machtergrei-
fung zu spüren bekamen. Herr Dollfuß scheint
den Ehrgeiz zu haben, mit seinem tschechoslo-
wakischen Kollegen Benesch um jeden
Preis Schritt zu halten und ihm in der Ver-
folgung der NSDAP nicht nachzustehen. Die
Zeit ist nicht mehr fern, an dem das deutsche
Volk Oesterreichs mit allen Verrätern des
deutschen Volkstums abrechnen wird.
Die tägliche Aufdeckung immer neuer
Skandale des No v e m b e r s y st e ms
reißt nicht ab.
In Bremen wird der Generaldirektor der
.Nordsee-Hochseefischerei" verhaf-
tet. Er hak sich c.a 10OOOMK. un re ch t m ä-
ßig angeeignet, hat zwei Jahres-
bilanzen gefälscht, um die Aktenmehr-
heit der „Nordsee", die in seinem Besitz war,
günstig verkaufen zu können.
Auch das sächsische Wohlfahrksminiskerium
scheint in den vergangenen Jahren an dauern-
dem Geldüberfluh gelitten zu haben. Das
Volk hat zwar von diesem Ueberfluß nichts,
dafür aber die Bonzen und Marxisten-Orga-
nisationen sehr viel gemerkt. Allein der
Leipziger Arbeiter-Turn- und Sportverband
erhielt eine „Spende" von SO OVO RM.
Das genügte aber nicht, und so bekam er
großzügig ein weiteres „Darlehen" von
125 000 AM., ohne die geringsten Sicherhei-
len. Das Geld ist natürlich heute verloren.
Eine besondere Type war auch der Ber-
liner SPD-Bonze — Stadtrat Schlich-
ling. Als die Stadt den Viktoriaspeicher
kaufte, da lietz sich dieser „Proletarier"
die Kleinigkeit von 15 000 AM., für Be-
mühungen und Unkosten" bezahlen. Der Ber-
liner StaatskommissarPg. Dr. Lippert kam
dieser Korruption auf die Spur, und darauf
hin hat man den Genossen Schlichtung einge-
buchtet.
Bei der Ortskrankenkasse der vereinigten
Handwerker in Köln herrschte ein geradezu
ideal neudeutscher Geschäftsbetrieb. Bei
440 000 RM. Einnahmen wurden mehr als
100 000 RM. Gehälter bezahlt. Für die
übrigen Ausgaben sind nur teilweise Belege
vorhanden, während wichtige Akten ver-
schwunden sind. Der erste Geschäftsführer
Werner hat sich der Verhaftung durch
Telbstmord entzogen.
Wie überall in Deutschland erbaute sich
die SPD auch in Dortmund einen monumen-
talen Volkshaus-Palast. Mit dem Verfall
des Marxismus begann sich das Gebäude nicht
Mehr zu rentieren. Man gründete eine
GmbH, die das Haus mit 150 000 Mk. Spar-
kassendarlehen belastet, übernahm. Anter Vor-
ipiegelung falscher Tatsachen gab die Stadt
mit Hilfe marxistischer Bonzen ein weiteres
Darlehen von 285 000 AM. und schließlich
D!e Rede -es Vsttskmrlees vet
-er FUtfvertagung in München
München, 23. April. Die Reichspressestelle der
NSDAP teilt mit: Die große Führertagung der
NSDAP fand am Samstag durch die Anwesen-
heit Adolf Hitlers ihren Höhepunkt. Nahezu
sämtliche Führer der Partei waren in dem ehr-
würdigen alten Münchener Rathaussaal ver-
sammelt, von dessen Wänden zwischen den histo-
rischen Fahnen der Zünfte und der Wappen al-
ter Geschlechter die Zeichen des jungen Deutsch-
lands grünten. Die Versammlung der Männer,
die an führender Stelle mitgeholfen haben, die
deutsche Revolution zu erkämpfen und die na-
tionalsozialistische Bewegung zum tragenden
Fundament des neuen Staates zu machen, bo:
ein eindrucksvolles unvergeßliches Bild. Wäh-
rend von der Straße herauf die Heilrufe der
begeisterten Menge in den Saal drangen, grüß-
ten die alten Kämpfer stumm und in innerer
Ergriffenheit mit erhobener Hand den Führer.
Stehend hörte die Versammlung die Begrü-
ßungsworte, die der Stellvertreter des Stabs-
leiters der PO, Robert Wagner, im Namen
der versammelten Führerschaft der national-
sozialistischen Bewegung und des gesamten deut-
schen Volkes an den Führer richtete: Partei
und Volk blicken in tiefer Verehrung zu Adolf
Hitler empor und seien glücklich von ihm ge-
führt zu werden. Ein dreifaches Heil ist der
Gruß der Versammlung.
Dann ergriff
der Führer
das Wort zu einer von tiefer innerer Kraft
und staatsmännischem Geist getragenen Rede. Er
wies einleitend darauf hin, daß es gelungen sei
die nationale Revolution trotz der so
durchgreifenden Wirkungen aus allen Gebieten
des Lebens und im Gegensatz zu allen früheren
Revolutionen diszipliniert in der Hand zielbs-
wutzter Führung zu halten. Der Grund dafür
liege in der Tatsache, daß frühere Revolutionen
von undisziplinierten Menschenhaufen ziellos
durchgeführt wurden, um dann schließlich m ihr
Gegenteil umzuschlagen. Das Kennzeichen der
nationalen Erhebung sei dagegen, daß ihr Trä-
ger die in äußerster Disziplin aufgebaute und
kampfgestählte nationalsozialistische Bewegung
sei. Wenn ihre Disziplin, ihr Kampfgeist und
Skntzsk»;wkM»n ZM
das Zielbewutzsein der Führung erhalten blie-
ben, dann würde der Sieg ein vollkommener und
dauernder sein. Die Geschehnisse, die sich in
Deutschland abgespielt hätten, seien ein einzig-
artiges wunderbar elastisches Zusammenspiel
zwischen der impulsiven Volksbewegung und der
durchdachten Leistung durch die Führung. Das
müsse auch in Zukunft der Fall sein. Adolf Hit-
ler erklärte, er müsse stets das Bewußtsein ha-
ben können, daß bei jeder Maßnahme das ganze
Volk in seiner überwältigenden Mehrheit hinter
ihm stehe.
Die Unüberwindlichkeit unserer Macht
müsse darin bestehen, daß sich die ganze
Nation uns geistig «»schließe.
Der Führer befaßte sich in diesem Zusammen-
hang in großen Zügen mit den im Vordergrund
stehenden politischen Fragen der Gegenwart.
Cr legte außenpolitisch ein klares Bekenntnis
zur Politik des Friedens ab, den Deutschland
brauche und erhalten wolle. Deutschland aber
klm vc nicht zu einer Nation zweiten Ranges
weiterhin gestempelt, sondern müße in der Welt
als gleichberechtigter Faktor anerkannt werden.
Der Führer betonte dabei grundsätzlich, daß
Außenpolitik nicht gemacht werde mit der Stirne
nach außen, sondern mit dem Willen nach innen.
Innenpolitisch
erklärte er, daß der Kampf gegen den Marxis-
mus keine Abschwächung erfahren werde. Wenn
auch der Marxismus sich heute bereits tot stelle,
so schütze ihn das nicht davor, daß er endgültig
vernichtet werde.
Der Führer wies darauf hin welche große
Aufgaben damit gestellt seien die nationalsoziä-
listi'iche Weltanschauung zum Gemeingut des
ganzen Volkes und die nationalsozialistische Be-
wegung immer mehr zur Trägerin des neuen
Staates zu machen, den sie aufgebaut hat. Die
Führung ginge Schritt für Schritt systematisch
weiter auf dem Wege zum neuen Deutschland.
Aufgabe der Partei sei Schritt zu halten und
die ganze Nation auch geistig der Führung an-
zuschließen.
Die Schlagkraft der Bewegung müsse daher
nicht nur erhalten, sondern erhöht werden. Die
unzertrennliche
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müsse die Einheit des Handelns für immer ge-
währleisten. Er sei stolz darauf Kanzler zu sein,
aber stolzer noch sei er Führer dieser Bewegung
zu sein, die den Sieg über die Verderber des
deutschen Volkes allein ermöglichte.
Er wiße, daß die Bewegung, wie bisher, sich
auch weiterhin ohne Rücksicht auf die kleinen
Nöte des Alltags vollständig mit seinen höheren
Zielen identifiziere.
Der Grundsatz der Disziplin sei das Fun-
dament der Bewegung.
Als die Aktion zur Abwehr der jüdischen Greuel-
und Boykotthetze befohlen wurde, setzte sie schlag-
artig ein, als sie beendigt wurde, brach sie eben-
so schlagartig ab.
In klaren Worten umritz der Führer das
innige Verhältnis und die einander sich ergän-
zenden Aufgaben der politischen Leitung und
der SA und SS. Die Zusammenarbeit dieser
beiden Faktoren der Bewegung habe den Sieg
errungen. Sie werde auch der Garant der Zu-
kunft sein.
Roch stünden große und wichtige Aufgaben
bevor.
Die Revolution sei erst dann beendet, wenn
auf Grund gefälschter Taxen eine weitere
Bürgschaft von 75 000. Sämtliche Gelder
sind verloren: mühsam dem deutschen Volke
abgepreßke Skeuergroschen wurden verbreche-
risch leichtfertig vertan, um den marxistischen
Bonzen ein Leben in Schönheit und Würde
zu garantieren.
Nachdem die „Frankfurter Zeitung" in
den vergangenen Monaten sehr vorsichtig
schrieb und ihren allzu internationalen lite-
rarischen Kläffern einen Maulkorb umhing
scheint man dort seht anzunehmen, daß diese
Rücksicht nicht mehr notwendig ist. Gerade
eben schlecht verhüllt, wirft die „F. Z." der
Aeichsregierung vor, sie habe durch die plan-
mäßige Diskriminierung des gesamten „deut-
schen Judentums" die deutsche Außenpolitik
geschädigt. Daß die Boykottierung der Juden
als Gegenmaßnahme gegen die jüdische Greu-
elhehe erfolgte, hat diese Gazette offenbar
vergessen. Sie fordert die „Anerkennung des
Verfassungsparagraphen, nach -em alle
Staatsbürger vor dem Gesetz gleich sind,"
d. h. Gleichberechtigung der Juden. Das Aus-
land fordere das, und es gäbe „internationale
Maßstäbe und Werturteile", die auch Deutsch-
land anerkennen müsse, so meint dieses Iu-
denblatt! Der „Frankfurter Zeitung" scheint
entgangen zu sein, daß der Führer Adolf Hit-
ler die verfassungsmäßigen Vollmachten hak,
die Verfassung zu ändern, und daß wir dar-
auf zustreben vom Staatsbürgsrprinzip zum
Volksbürgerprinzip zu gelangen, das das Ju-
dentum nicht mit dem deutschen Volke gleich-
stellt. Eine Betrachtungsweise, wie sie die
„F. 3-" für erlaubt hält, kann sehr leicht
vom Ausland als Waffe gegen Deutschland
bei internationalen Verhandlungen benutzt
werden. Dir Frankfurter Gazette möge sich
angewöhnen, im Interests des deutschen Vol-
kes zu arbeiten, sonst dürfte man sie baldigst
kassieren, wie die verwandten Blätter mar-
xistischer Färbung.
die ganze deutsche Welt inuerlich und äußer-
lich völlig neu gestaltet sei.
Der Führer erklärte dabei: „Nicht die Lauer
und Neutralen machen Geschichte, sondern die
Menschen, die den Kampf auf sich nehmen. Da-
durch, datz unsere Bewegung im Sturmschritt
marschiert ist und marschiert, hat sie die Kraft
in sich sich gegen jeden Feind durchzusetzen und
den Sieg zu erringen. Die Bewegung hat 2S8O
Fahre deutscher Geschichte und Kultur übernom-
men. Sie wird die Trägerin der deutschen Ge-
suchte und der deutsche» Kultur der Zukunst
werden. Sie wird dafür sorgen, datz neue un-
vergängliche Dokumente geschaffen werden, die
unser Volk weiter einreihen in die Zahl der
grotzen Kulturvölker der Weltgeschichte. Wir ar-
beiten nicht für den Augenblick, sondern für dgs
Urteil der Jahrtausende."
Der Führer umritz in seinen Ausführungen
auch die grotzen
Aufgabe» der Kunst,
die gelöst werden müssen, um die Nation aus
dem rein wirtschaftlichen Denken herauszuheben
und ewige Werte zu schaffen.
Zum Schluß seiner Rede, die immer wieder
von begeisterter Zustimmung unterbrochen wur-
de, erklärte Adolf Hitler: „Ich bitte Sie, meine
Führer, führen Sie Ihren Kamps so, daß die
kommenden Generationen von unserer Bewe-
gung stolz bekennen: Sie war nicht nur groß bis
zur Erreichung der Macht, sie war noch größer
als sie den Staat in Händen hatte. Unsere Be-
wegung ist heute das wunderbarste Beispiel
höchster Disziplin beiGielloser Treue einer ein-
zigen Kameradschaft. Wenn sie sich diese Grund-
lage erhält, dann wird unser Reich bestehen
bleiben bis in fernste Zeiten, denn wir kämpfen
nicht für uns, nicht für unsere Partei, sondern
für das deutsche Volk und für seine Unsterblich-
keit."
Ein dreifaches Sieg-Heil als Dank an den
Führer schloß die Tagung, die in der Geschichte
der Bewegung und damit Deutschlands als ein
Markstein verzeichnet sein wird.
Mrirstsvas?« fchmAM
eowMSttsvK am t. Mak
Berlin, 23. April. Die Lokomotiven der
Reichsbahn werden zur Feier des Tages der
nationalen Arbeit am 1. Mai 1933 festlich ge-
schmückt. Jede Maschine erhält je ein schwarz-
weiß-rokes und Hakenkreuzfähnchen oder zwei
solche Wimpel. Ebenso ist für die Bahnhöfe
Festbeflaggung vorgesehen. Darüber hinaus
werden Bahnhöfe und Lokomotiven mit fri-
schem Grün ausgeschmückk.
SdSvkM« an »av Sevg-
ß«atzelek>«»rifs svfvsva«
Heidelberg, 22. April. In der Umge-
bung Heidelbergs haben die letzten Frostnächte
stellenweise empfindlichen Schaden an den Obst-
bäumen verursacht. Ein Rohrbacher Gartenbaube-
trieb berichtet, datz dort die Kirschen sehr star-
ken Schaden genommen haben. Vlütenkerne und
Fruchtansätze sind durchgehend schwarz gewor-
den, was einer Vernichtung gleichkommt. Ganze
Baumreihen sind unfruchtbar geworden. Auch
die frühen Erdbeeren sind erfroren. In Neuen-
heim dagegen ist der Schaden geringer. Die
Frühkirschen haben weniger gelitten, weil sie
schon verblüht sind; die späten Kirschensorten
sind etwas mehr betroffen. An anderen Bäumen
ist überhaupt kein Schaden wahrzunehmen.
Etwas größer dürfte der Schaden in Handschahs-
heim sein, wo Kirschen und andere Obstsorten
Not gelitten haben. Die Höhe des Schadens
lätzt sich erst feststellen, wenn die Blüte vorbei
ist. Auch in der Handschuhsheimer Gemarkung
haben besonders die Erdbeeren gelitten, deren
erste «nd zweite Ernte wohl verloren fein
dürft»,