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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (3) — 1933 (März-April)

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Nr. 77-100 (1/2. - 28. April)
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Dienstag, 4. April 1888

Köpfe ber
österreichische» Diktatur
Wer Sie Diktatur in Oesterreich und ihre
-st einander kreuzenden Handlungen richtig
werten will, der muß vor allem ein klares
Bild über jene Männer haben, Sie in den
Ministersesseln sitzen oder hinter den Kulissen
Sie Aktionen der Regierung richtunggebend
beeinflussen. Erst, wenn die Fäden blotzgelegt
find, -welche diese Männer untereinander ver-
binden, und ihr Freundeskreis anfgezeigt ist,
von wo sie sich manchen Rat oder Weisung
holen, dann sind die großen inneren und
äußeren Spannungen erklärlich, die früher
oder später — und bas nicht in allzu ferner
Zeit — zum kläglichen Fiasko der Diktatur
und auch zuin Niederbruch des westlerisch-
demokratischen Systems führen müssen.
Dr. Engelbert Dollfuß,
der als Bundeskanzler an der Spitze der Re-
gierung steht, stammt aus kleinbäuerlichen
Verhältnissen. Hohe Intelligenz und rastloser
Eifer haben ihn in kurzer Zeit in der Christ-
iichsozialen Partei hochkommen lassen, deren
Führerschaft mit wenigen Ausnahmen senil
sher korrupt war. Dollfuß begann seine
politische Karriere als Beamter der Lanöwirt-
schaftskammer, wurde beim ersten Versuch
einer Heimwehrdiktatur unter der Regierung
Vaugein-Starhemberg im Fahre 1930 Präsi-
dent der. Bundesbahnen und später Landwirt-
schaftsminister. Als Obmann des C. V.
sCartellverband der katholischen Studenten)
verbinden ihn zahlreiche Fäden mit dem Kle-
rus und Sem Adel, die seit jeher offen oder
int geheimen die Geschicke Deutschösterreichs
renken. Der körperlich kleine Mann ist von
größter Willenskraft beseelt, doch auf Men
Ecken und Enden stößt der Herr Diktator auf
Mliüextn, die seine Freunde und Mitarbeiter
aufrichten.
Jng. Franz Winkler
Der vom Landbund gestellte Vizekanzler des
Kabinetts, ist beherrscht von einem maßlosen
Ehrgeiz, der angesichts der errungenen Erfolge
— Winkler ist in ganz kurzer Zeit durch rück-
sichtslose Ellenbogenarbeit vom kleine» Lan-
desbeamten und Gausekretär zum absoluten
und uneingeschränkten Führer des Landbun-
des cmporgestiegen — gerade in Cäsarenwahn
ausartet. Schmeichler stehen Hoch im Kurs.
Die Freimaurerischen Freunde, vor allem der
berüchtigte Aeitungsherausgeüer und Jude
Klebinder bestimme» den demokratischen Kurs
des Vizekanzlers, der überall bremst, wo die
Diktatur allzu scharf in Erscheinung treten
will. Als großes politisches Ziel schwebt Wink-
ler eine antifaschistische Front vor, die zu
MW Konzenirätton zwischen Christlich-Sozia-
len, Sozialdemokraten und Lanöbund führen
müßte, wobei er selbst im Hinblick auf die
gegebenen Kräfteverhältnisse als aussichts-
reichster Kanzlerkandidat erscheint. Er und
Dr. Dollfuß sind die Träger des agrarischen
Kurses, der für die Bauern wenig Erleich-
terung bringt, den Städtern aber den Brot-
korb höher hängt.
Karl Vaugoin,
der ewige Heeresminister und nach dem Tode
Dr. Seipels der Reichsparteiovmann der
Christlichsozialen Partei. Seine politische
Linie kann auf die einfache Formel gebracht
werden: es ist ihm jede Regierung und jedes
System recht, wenn nur er Minister bleiben
kann, damit der krankhafte Ehrgeiz seiner
Frau befriedigt ist.
Dr. Karl Schuschnigg,
dem Beruf nach Rechtsanwalt in Innsbruck,
ist als Exponent des extremen Rechtsflügels
der Christlichsozialen Partei, der sich mehr
offen als geheim zum Habsburger Legitimis-
mus bekennt, auf den Posten eines Justiz-
ministers berufen worden. Er führt die ein-
zige etwas schlagfertige Wehrformatiou der
Christlichsozialen, die Ostmarkischen Sturm-
scharen, mit denen er am kritischen IS. März
— und wahrscheinlich auch an anderen kritischen
Lostagen — für den Exkronprinzen Otto
Deutschösterreich erobern wollte.
Dr. Anton Mntele»,
der Landeshauptmann von Steiermark und
gleichzeitig — weil kein anderes Ministerium
frei war — auch Bundesminister für Unter-
richt. Er ist Hans Dampf in allen Gassen, hat
feine Hand überall im Spiele. Seine Gegner
behaupten, nicht ganz im Unrecht, daß es lei-
nen politischen Skandal innerhalb der letzte»
10 Jahre gibt, bei dem Rintelen unbeteiligt
wäre. Im Gegensatz zu dem frankophilen
Kanzler Dollfuß schlägt Rintelen eine
italieüsreuNdliche Politik ein. Er ist für die
Diktatur, doch nur dann, wenn — er selbst
Diktator fein kann.
Theresienritter Fey.
Der Staatssekretär für Sicherheitswesen
und Polizeiminister, gegen dessen Heimwehr-
formation am 15. März die Polizei schwer
bewaffnet aufgeboten werden mutzte. Er ist
die Seele der Diktaturregierung und hat den
früher dominierenden Einfluß Winklers lahm
gelegt.- Auf sein Betreibe» hat sich Dollfuß
mit dem Nationalrat eingelassen, bei dem Fey
die stille Hoffnung hegte, daß die Möglichkeit
eines Heimwehrumsturzes sich ergeben würde.
Fürst Ernst Rüdiger von Starhemberg,
der Bundesführer des österreichische» Heimat-
schutzes, unter dessen Leitung die.einst mächtige
Bewegung immer mehr zusammenschmilzt.

Skugzengrvsammenstoß lm SMgMge

* Stockholm, 3. April. Ein eigenartiges
und folgenschweres Flugzeugunglück ereignete
sich am Sonntag im Hochgebirge in Jämtland
(Nordschweden). Für einen verunglückten Ski-
läufer Hatte man ein Krankentransportslug-
zeug angefordert. Da keine größere Maschine
zur Verfügung stand, wurden zwei kleinere
Flugzeuge entsandt. Bei der Landung wurde
die zweite Maschine von einer Bö aus der
Richtung geworfen und fuhr auf die erste be-
reits gelandete Maschine auf. Hierbei wurde
Ser Flugzeugführer, Hauptmann Kindberg
und der Chefarzt Bodelberg schwer verletzt.
Der Führer der zweiten Maschine mußte nun
auf Ski viele Kilometer weit laufen, um tele-
phonisch zwei weitere Flugzeuge zum eiligen
Abtransport der Verunglückten heranzuholen.
Unter große» Schwierigkeiten wurden schließ-
lich der Skiläufer und die beiden anderen Ver-
wundeten ins Krankenhaus überführt. Die
Verletzungen von Hauptmann Kindberg, der
einen komplizierten Schädelbruch erlitt, sind
lebensgefährlich.
Geheimnisvolles Nachspiel der Flug-
ZeugkatastroNhe Lei Itxmuiden
O London, 3. April. Die Katastrophe des
englischen Flugzeuges „City of Liverpool" bei
Dixmuiden wird möglicherweise noch ein ge-
richtliches Nachspiel haben. Die Leiche des bei

Ser Katastrophe ums Leben gekommenen 89-
jährigen Juden Albert Voß ist sofort nach der
Ankunft in Manchester von der Polizei be-
schlagnahmt worden. Voraussichtlich wird eine
Leichennutersuchung stattfinben. Möglicher-
weise wird Boß, der bekanntlich drei Kilome-
ter von dem Flngzeugwrack aufgesunde» wur-
de, mit dem Jnbrandgerateu des Flugzeuges
in Verbindung gebracht. Voß machte Geschäfts-
reisen nach Deutschland, wo er sich dunklen Ge-
schäften gewidmet haben soll. Die Frau von
Boß war Sie Tochter des Professors Cohn,
des Gründers des Internationalen Cohn-In-
stitutes in Brüssel.
GenemltsM als Devisenschieber
* Berlin, 3. April. Der 52jährige General-
konsul S. Rund, der Inhaber der Betalag Ber-
liner Tanklager G.m.b.H., der Alessin-Werke
sowie der Chemischen Rohmaterialien-Gesell-
schaft S. Rund L Co. G.m.b,H. in Charlotten-
burg und Spandau wurde auf Veranlassung
der Berliner Zollfahnüungsstelle wegen schwe-
ren Devisenvergehens festgenommen. Der Ver-
nehmungsrichter hat Haftbefehl erlassen, so
daß Rund ins Untersuchungsgefängnis Moa-
bit eingeliefert wurde. Worin die Devisenver-
geyen im einzelnen bestehen, wird vorläufig
noch nicht bekanntgegeben.

«e« auf baS Mütterheim deS katholische« deut-
schen Mutterbundes in Schrau ein Ueberfall
verübt. Unter Führung eines Sergeanten
versuchte eine Gruppe von 6 Mann die Tür
aufznbrechen, «m in das Haus einzudringcu.
Sie bearbeiteten mit Gewehren die Tür, die
den Angriffe« jedoch glücklicherweise standhielt.
Einige in ber Nähe weilende junge Rente ver-
ständigten die Polizei, die ihrerseits die Mili-
tärbehörde benachrichtigte. Als eine Militär-
patrouille am Tatort erschien, waren die Täter
bereits geflüchtet. Inzwischen hatte sich eine
große Menschenmenge angesammelt, die von
der Polizei zerstreut wnrde.
EM Beinhorn bei Hindenburg
* Berlin, 3. April. Der Reichspräsident emv-
fing heute die bekannte Fliegerin Elly Vein-
Horn und überreichte ihr den Hindenburapv-
kal, den das Preisgericht unter dem Vorsitz
des Ministerialdirektors Dr. Brandenburg
Fräulein Beinhorn zuerkannt hatte. Die Zn
erkennung erfolgte hauptsächlich wegen des lw
kannten Fluges über Indien nach Australien
sowie quer durch Nordamerika. Mit der
Preisverleihung ist eine Geldprämie von
10 000 RM. verbunden.

MMos UÄ MMOMche« AmK«
r» r«!e

8 Newyork, S. April. Osttexas, Louisiana,
Arkansas, Mississipi und Florida wurden in
den letzten 39 Stunden von zahlreichen Tor-
nados und Wolkenbrüchen heimgesucht. Ins-
gesamt sind 70 Todesopfer und viele Hunder-
te von Verletzten zu verzeichnen.
Schweres Brandunglück
Ei» Toter, zwei Schwerverletzte
0 Bad Wilsuack, 3. April. Aus bisher noch
unbekannter Ursache brach in Ser Nacht zum
Sonntag in der Stellmacherei Behrend in
Legöe bei Bad Wilsnack ein Brand aus, der
an den Holzvorräte» reiche Nahrung fand.
Die Werkstatt «nd die daneben liegende
Scheune brannten vollständig nieder. Die
beiden Gesellen des Meisters, die in einem
Raum über der Werkstatt schliefen, wurden
von den Flammen vollständig eingeschlossen.
Der eine namens -Sawatzki konnte sich schließ-
lich mit brennenden Kleidern über eine Lei-
ter retten, Sie man an das Schlafstubenfen-
ster gestellt hatte. Der andere, Harand mit
Name», -er über die brennende Treppe her-
ahlief, «m das Freie zn erreichen, erlitt so
schrvere Brandwunden, daß er ans dem Traus-
pvrt ins Krankenhaus starb. Sawatzki liegt
hoffnungslos darnieder. Ein Arbeitsdienstfrei-
willlger wurde bei den Löscharbeiten von ei-
nem herabstürzenden Balken getroffen und er-
litt eine Gehirnerschütterung.
Wenn man r>envmmieikt:
Ein ungeschickter Aumveier
j-t Leipzig, 3. April. Am Sonntagabend
wollte im Ritterschlötzchen Varneck z» Bölitz-
Ehrenberg ein 18jLhriger Schlosser „Feuer
speien". Er hatte großsprecherisch erklärt, er
habe diese Kuust schon mehrfach ausgeübt und
sei ein ausgezeichneter Feuerspeier. Seine
Freunde nahmen ihn beim Wort und verlang-
ten, daß er den Beweis für seine Behauptungen
antrete. Er schluckte Benzin, zündete es an und

Ein willensschwacher Mensch, bei dem immer
der letzte Ratgeber recht behält. Er war zu-
erst die Hoffnung der nationalen Kreise, welche
Hoffnung er bitter enttäuscht hat. Seine Mut-
ter, welche christlichsoziale Bundesratin, ist,
konnte ihn ganz für den Gedanken eines Süd-
deutsche» Königreiches, als dessen Reichsver-
weser er sich steht, gewinnen. Er ist Freund
des jüdischen Patronenfabrikanten Mandel.
Begreiflich, daß solke Diktatur kein Erfolg
beschieden ist.

wurde durch Zurückschlagen Ser Flammen so
schwer verletzt, daß er ins Krankenhaus ge-
bracht werden mußte. Ob der junge Mann sei-
nen Uebermut mit dem Leben büßen muß, weiß
man noch nicht. Er hat in der Tat die Kunst des
Feuerspeiens noch nie ausgeübt.
Polnischs Soldateska
OKattowitz, 3. April. Am Sonntag nur
2V Uhr wurde von betrunkene» Militärperso«

(Von unserem Belgrader Berichterstatter.)
Die beste Definition der heutigen Lage in
Jugoslawien Hat der Kabinettchef und intimste
Mitarbeiter des gewesenen jugoslawischen Dik-
tators General Pera Zivkovic, der Abgeord-
nete Svetislav Hodjera in der Budgetdebatte
der Belgrader Skuptschina am 16. ö. M. gege-
ben. Er kennzeichnet die Lage mit folgenden
Worten:
„Das politische Regime stützt sich einzig und
allein auf die Polizei. Allmählich glaubt nie-
mand mehr an die Möglichkeit einer Entwir-
rung der Verhältnisse. Die Apathie ist heute
das allgemeine Kennzeichen der Geistesverfas-
sung unseres Volkes. Unsere ehemaligen poli-
tischen Parteien haben bei all ihren Fehlern
dennoch eine gemeinsame Linie — sie waren
national. Jetzt haben wir keine politischen Or-
ganisationen, denn die neue Regierungspartei,
die jugoslawische radikale bäuerliche Demokra-
tenpartei existiert nur am Papier. Diese Par-
tei ist eine Organisation ohne Seele und ohne
jede Begeisterung. Wenn au ihrer Stelle nicht
etwas ganz neues gesetzt wird, dann setzen wir
uns ber großen Gefahr aus, daß der einzige
AuSweg aus der unhaltbaren Situation Sarin
besteht, daß die Macht Senjenigen gegeben wird,
Sie heute im Kerker sitzen, nämlich Sen Föde-
ralisten. Das aber würde im gegenwärtigen
Zeitpunkt die größte Gefahr für unseren Staat
und Jugoslawien bedeuten."
Wenn ein führender Politiker wie Hodjera,
der ein Tfchecheustämmling ist, und Ser sich seit
dem Bestehen Jugoslawien durch seinen groß-
serbischen Chauvinismus und durch seine«
grimmigen Haß gegen alles Kroatische, Unga-
rische und Deutsche besonders hervorgetan hat,
die Lage so sieht, ist daun an ihrem Ernst zu
zweifeln? Schon als im Jahre 1918 Serbien
die „unterdrückten" Völker zur SHS. „einigte",
leisteten die Kroaten mit den wenigen Batail-
lonen, die ihnen geblieben waren, erbitterten

Straßenbahn eammt AaWelmMo
Acht Verletzte
* Berlin, 3. April. In Neukölln ereignete
sich Sonntag vormittag in der Hermannstratze
ein schwerer Zusammenstoß zwischen einem
Straßenbahnzug der Linie 27 und einem Mann-
schaftswagen des Stahlhelm. Der Lastwagen,
der gerade eine Wendung machen wollte, wurde
von der aufkommenden Straßenbahn gerammt
und schwer beschädigt. Acht Verletzte, darunter
ein Schwerverletzter, wurden von der Feuer-
wehr ins Krankenhaus geschafft.
Wettere SusammenstSße in Oesterreich

Widerstand. Da sie sich nicht der großserbischeu
Idee beugten und ihre Abgeordneten im Par-
lament das Recht ihre Autonomie legal vertre-
ten wollten, antworte Belgrad in offener Sit-
zung mit Revolverschüssen, denen der Führer
der autonomen Kroaten, Stefan, Radic, znm
Opfer siel. Dann ließ Serbien die Maske
heuchlerischer Demokratie fallen und an Stelle
des versprochenen föderalistischen Bundesstaa-
tes trat nun ««verhüllt die brutale Königs-
diktatur.
Die revolutionäre Beweg«««, die nun im
ganzen Lande entflammte, macht Belgrad bit-
tere Sorge«. Die „Ustasa", Sie Organisation
Ser Aufständischen, ist militärisch glänzend aus-
gerüstet und gut geschult. Dis Führer dieser
ausgesprochenen faschistischen Bewegung sind
Ante Pacelie und Dr. Macek. Das Ziel bil-
dete die Errichtung eines selbständigen Staa-
tes Kroatien. Also durchaus nicht ein Bun-
desstaat, wie ihn etwa Belgrad und Paris als
noch möglichen Modus vivendi ansieht. Ein
unwahrscheinlich großes Aufgebot von Komi-
taschis und Gendarmerie soll Kratten befriedi-
gen. Aber weiter fliegen tagtäglich Kasernen
in die Luft, Redaktionen werden gestürmt und
Bauernaufstände brechen mit elementarer
Wucht los. Belgrad versucht Paris gegenüber
diese ganzen Sabotageakte den Kommunisten
in die Schuhe zu schieben, damit das Ausland
Sie wahren Zusammenhänge nicht erkennt. Hat
doch Frankreich mit dem Entzug jeglicher Sub-
vention gedroht, wenn die kroatische Frage nicht
im Sinne des Weiterbestandes Jugoslawiens
gelöst wird. Die Königsdiktatur kämpft gegen
Sie Ustasa mit blutigem Terror. Auf den Kopf
des Führers Ante Pavelic ist ein hoher Preis
ausgesetzt, andere Führer, wie den Universi-
tätsprofessor Dr. Sufflay läßt mau auf offe-
ner Straße niederknüppeln, Dr. Macek wan-
dert ins Gefängnis.
Die Diktaturbewegung sieht kernen unseren
Weg zur Beseitigung ihrer irmerpolitischen
Schwierigkeiten als in der Entfesselung eines
bewaffnete» Konfliktes mit einem Nachbar.
Die italienische Presse hat durch ihre Enthül-
lungen über die Waffen- und Munitionsliese-
rungen von der Tschechoslowakei nach Jugosla-
wien mit einem grellen Licht in das Dun-
kel hineingeleuchtet, in dem das Unheil, das
über Europa kommen soll, auSgebrütet wird.
Jugoslawien hat in Sen Jahren 1923 bis 1980
900 Geschütze des verschiedenstens Kalibers,
180 000 Gewehre und 1 Million Artilleriege-
schosse bezogen. Diese Waffenlieferungen sind
in den letzten Jahre« noch gesteigert worden
sodaß heute Jugoslawien bis an die Zähne be-
waffnet, einen ständigen Gefahrenherd für den
Frieden Europas Sarstellt. Es wird ber ganzen
Energie der Großmächte bedürfe« um z« ver-
hindern, daß die Kanonen in Serbien nicht vo»
selber lssgehen und daß die Welt in einen
zweiten Brand von noch gigantischerem Ans-
maß als -er von lvlt hineintorkelt.


Aus Anlaß des Geburtstages Meres Meers am 26. April wird die
Frethettss-m-e
verlängert. Deutsche Mksgenosjen, Zeigt eure OpsemitWeil. Anzah-
lungen aus Postscheckkonto Karlsruhe Nr. ißW Nssert Wagner.

Der GmWatzmeWr: M-. LüuE«-.


'«-Wie n, 3. April. In Murfeld lSteiermarkj
wurde» zehn Marxisten und drei Nationalso-
zialiste« verhaftet. Verletzt wnrde» drei Per-
sonen. — Auch in Niederösterreich kam es an
verschiedenen Otten zu Zusammenstößen. In
Wiener Neustadt mußte -re Gendarmerie rmi
gefälltem Bajonett be« Hauptplatz räume». M)
Personen wurden verhaftet.
' HrMMW ZWoslatvirn
 
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