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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (3) — 1933 (Mai-Juni)

DOI Kapitel:
Nr. 132-157 (1. - 29. Juni)
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Samskag^Sonnkag, den 17./18. stuni 1933

Xireklicke I^aclirielileu

„Aeu-HeiSelberg" Sie Ba«gen-8enichaft W
„Mnberbemttlette"

Evangelische Gemeinde.
1. Sonntag nach Trinitatis, den 18. Juli 1833.
Hciliggeistlirche. 10 Wr: Stadtpsarrer v. Oestreicher; 11 Uhr-
Christenlehre, Stadtpfarrei v. Oestreicher. — Providenzkirche. 8 Uhr:
Stadtpsarrcr v. Oestreicher; V-19 Uhr: Stadtvikar Löffler; M2Uhr:
Kindergottesdienst, Kirchenrai Schlier. — Peterskirche. 11 Uhr: Uni-
versitätsgottesdienst, Pros. v. Hupfeld (Chor des kirchenmusikalischen
Instituts); S Uhr: Wendgottesdienst, Stadtvikar Eberhardt. — Chri-
stuskirche. M() Uhr: Stadtvtkar Hessewacher; )411 Uhr: Christenlehre
-finde unter allen Umständen statt), Kirchenrat v. Fromme!; der
Kindergottesdienst fällt bei gutem Wetter aus, bei schlechtem Wetter
um M2 Uhr: Kindergottesdienst, Kirchenrat v. Fromme!; bei gutem
Wetter um 10 Uhr: Waldgottesdienst an der Posseltslust, Kirchenrat
Weitz. (Kirchenchor, Posaunenchor Handschuhsheim); Glockenzeichen
um 6 Uhr; Fahrgeleg nheit mit Autobus um V-S Uhr an der Kirche
.Zähringersttaße). — Diakonissenhanskapellc (Plöck 17). Sonntag,
18. Juni 1838, Punkt Mo Uhr: Gottesdienst, Pfarrer Meden; Ml
Uhr: Jugendgottesdienst und Christenlehre; 3 Uhr nachm.: Garten-
seier im Haus Salem (Zeppelinstr. 88); keine Bibelstunde. — Diens-
ag, 20. Juni, 4 Uhr nachm.: Frauengebetsstunde. — Donnerstag,
22. Juni, SV« Uhr abends: Gemeinschastsbibelstunde >m Vereinshaus
(Plöck 18). — Wichernheim (Plöck IS) Sonntag, IS. Juni, 7 Uhr vorn,.:
Jusp. Rieker.—Herberge zur Heimat (Haspelgasse). Sonntag, IS.Zuni,
8 Uhr vorm.: Jnsp. Rieker. — Luthcrhaus. M2 Uhr: Kindergottes-
dienst, Stadtvik ar Löffler. — Bergkirche (Schlierbach). 10 Uhr: Pfarr-
vi ar Hammann; 11 Uhr: Kindergottesdienst. Pfarrvi ar Hammann.
— Wielanbheim. 7.50 Uhr: Pfarrvikar Hämmann. — Orthopädische
Klinik (Schlierbach). 8V- Uhr: Pfarrvikar Hammann. — Kapelle des
Madem. Krankenhauses. M0 Uhr: Prof. vr. Knevels. — Sana-
torium Speyerers Hos. M0 Uhr: Pfarrer Fuhr. — Krankenhaus
Bethanien 11 Uhr: Stadtvikar Hesselbacher. — Bezirksgefiingnis.

Bischöfliche Mcthodistenkirche Ebenezerkapelle, Landhausstr. 17.
Sonntag, 8.30 Uhr vorm.: Gemeindegottesdienst mit Kirchenchor (Pre-
diger Giebner), (Abendmahlsseier am 28. Juni); 11 Uhr vorm.: Sonn-
tagsschule; 8-15 Uhr abends: Sonntagsabendfcicr (Kirchenmusik, Chöre
und Vortrag von Pred. Giebner: „Wiederkehr des Bösen"). — Diens-
tag, 8.15 Uhr abends: Bibelstunde (Giebner).
Wcsleykapelle, Rohrbach, Heinr.-Fuchs-Stratze 69. 11 Uhr vorm.:
Sonntagsschule; 5 Uhr abends: Wendgottesdienst (Giebner) — Mitt-
woch, 8.15 Uhr abends: Bibelstunde (Giebner).
Katholische Gemeinde.
Sonntag, den 18. Juli 1933
Pfarrei Heiliggeist. 1. Jesuitenkirche, morgens von 6 Uhr an:
Beichtgelegenheit; 6 und 7 Uhr: hl. Messe; 8 Uhr: hl. Messe mit Pre-
digt; 8',« Uhr: Schiilergottesdienst mit Predigt; Ml. Uhr: Amt mit
Predigt; 2 Uhr: Christenlehre für die Jungfrauen; 2)4 Uhr: Andacht
zum hlst. Herzen Jesu mit Segen; 8 Uhr: Oktavaudacht mit Segen. —
Während der Woche sind die hl. Messen täglich um 5.SV, 7 und 9)« Uhr.
— 2. St. Annakirche. Von 6 Uhr an: Beichtgelegenheit; 7 Uhr:
Austeilung der hl. Kommunion; 8 Uhr: hl. Messe mit Predigt; MO
Uhr: Gottesdienst für die Schüler des Gymnasiums und der Oberreal-
schule; 11 Uhr: Gottesdienst für die Akademiker; nachm. 2)4 Uhr-
Andacht zum hlst. Herzen Jesu mit Segen. — Während der Woche ist
täglich um 7 Uhr eine hl. Messe. — St. Bonifatiuskirche Von s Uhr
früh an: Beichtgelegenheit; S Uhr: hl. Messe; 7 Uhr: HI Messe mit
gemeinsamer HI. Kommunion der Schulkinder (5. Aloisiussonntag);
8 Uhr: deutsche Singmesse mit Predigt; 8.15 Uhr: Predigt und Hoch-
amt vor ausgesetztem Allerheiligsten; 11 Uhr: Schülergottesdienst mit
Predigt; 1.88 Uhr: Christenlehre für die Jünglinge; 2 Uhr: Corporis-
Christi-Bmderschaftsaniächt mit Segen; abends 8 Uhr: Fronleichnams-
andacht mit Segen. — Akademisches Krankenhaus. 7 Uhr: Austeilung
der hl. Kommunion; 8 Uhr: Singmesse mit Predigt; abends 8.15 Uhr:

Wer die „Volksgemeinschaft" in den letzten
Wochen, vor allem die Ausgaben vom 8. und 16.
ds. Mts. aufmerksam gelesen hat, wird mit
Schaudern bemerkt haben, wie verantwortungs-
los Männer in leitenden kommunalen und staat-
lichen Stellen ihre Aemter ausgeübt haben. Die
traurigen Berühmtheiten der Herren Dr. Ge-
reke und Mulert, sowie die korrupte Miß-
wirtschaft des schwarz-roten Systems in den
Kommunalverwaltungen haben wiederum ge-
zeigt, wie notwendig die restlose Beseitigung sol-
cher „verantwortungsbewußter" Menschen ans
leitenden Stellungen war und heute noch ist.
Genau so verantwortungsbewußt haben die füh-
renden Personen der sattsam bekannten Bauge-
nossenschaft „Neu-Heidelberg" gehandelt.
Obwohl nur Wohnungen „ausschließlich für
Minderbemittelte" gebaut werden durften, wur-
den Häuser erstellt, in denen eine Drei-Zim-
merwohnung auf 20- bis 2400V Mk. und eine
Vier-Zimmerwohnung auf nicht weniger als 32-
bis 38 000 Mk. zu stehen kam. Für den Grund
und Boden bezahlte man pro Quadratmeter 24,
28, ja sogar 40 Mark.
Daß derartige Bodenpreise und die noch dar-
auf erstellten Luxusbauten feudalster Art sich
auf die Mietpreise in verheerendster Weise aus-

bis zu SO Prozent an den Bettelstab kommen, cs
war alles richtig „gebucht".
Innerhalb der städtischen Bauten wurde das
Geld geradezu zum Fenster hinausgeworfen. Im
Bürogebäude der Genossenschaft wurde ein „ein-
faches" Sitzungszimmer von 32 qm Größe ein-
gerichtet. Darin wurden die ganzen Wände mit
— Handmalereien — versehen, das Fenster mußte
— Glasmalereien — enthalten und kostete nicht
weniger als 280 Mk. (heute steht es als Alt-
material in irgendeiner Ecke). Für die Lampen
wurden in diesem einen Zimmer nur 272 Mk.
ausgegeben. Dabei gab es anscheinend kein Ge-
schäft in Heidelberg, in dem so eine gemeinnützige
Genossenschaft ihre Lampen kaufen konnte, die
mußten aus Mannheim bezogen werden, lind
wie einfach das Licht in diesem Zimmer an- und
ausgemacht werden kann, ist verblüffend. Nur 3
Schalter sind dazu notwendig und nur so gegen
lOmal braucht man daran zu drehen und das
Licht ist einmal an und aus. (Anscheinend haben
die Herren Vorstands- und Aufsichtsratsmitglie-
der besondere Freude am Licht-Schalterdrehen ge-
habt, oder hatte am Ende der arme Installa-
teur den Drehwurm?). Zur Ablage von Feder-
haltern und Bleistiften hat man Kristallschalen
gekauft.

9 Uhr: Stadtvikar Eberhardt — Evang. Gemeindehaus Pfaffen-
grund. 8)4 Uhr: Christenlehre, Pfarrvikar Diemer; MV Uhr: Haupt-
gottesdienst, Pfarrer Schmidt-Karlsruhe; 11 U r: Kindergottesdienst,
Pfarrvikar Diemer. — Johanneskirche (Nenenheim). Mo u r: Stadt-
psarrer Schmith; -/«12Uhr Kindergottesdienst, Stadtpfarrer Schmith.
— Friedcnskirche (Handschuhsheim). Ml) Uhr Stadtpsarrer Höfer;
Ml Uhr Kindergottesdienst, Stadtpfarrer Höfer; I V-Uhr Christen-
lehre für Mädchen, Stadtpsarrer Höfer. — Evang. Kirche Rohrbach.
M0 Uhr Predigt; - Ml Uhr Kindergottesdienst; 1 Uhr: Christen-
lehre für Knaben, Stadtpfarrer John (die Gottesdienste finden im
Gemeindehaus statt). — Evang. Kirche Kirchheim. MV Uhr: Fest-
gottesdienst anl. des 40. Stiftungsfestes des Kirchenchors, Stadtpsarrer
Schars (Gesang der Kirchenchöre von Kirchheim und Rohrbach); Ml
Uhr: Kindergottesdienst, Stadtvikar Oest; 1 Uhr: Christenlehre sür
Knaben, Stadtvikar Oest; 8 Uhr abends evang. Familienabend im
Gasthaus zur Rose; Aufführungen und Vorträge des Kirchenchors. —
Heidelherg-Wieblingeti. Ml) Uhr Hauptgottesdienst, Stadtpsarrer
Bähr; Ml Uhr Christenlehre: 1 Uhr Kindergottesdienst.
Wochengottesdienste.
Mittwoch, den 21. Juni, ahends 8 Uhr, im Konsirmandenfaal der
Christuskirche Bibelstunde. Prof. vr. Knevels „Das Unservater als
Gebet und Bekenntnis — Mittwoch, den 21. Juni, abends 8 Uhr, im
LutherhauS: Bibelstunde. Stadtvikar Lössler: „Der Jakobusbries". —
Mittwoch, de» 21. Juni, abends 8 Uhr im Vereinshaus Hirschstr. 15:
Bibelstunde. Stadtpfarrer v. Oestreicher. — Donnerstag, den 22. Juni,
abends 8 Uhr, im Gemeindesaal Karl-Ludwig-Stratze 6: Bibelstunde.
Stadtpfarrer Sie. Hautz: „1. Petrusbries"
Kirchliche Veranstaltungen.
Mittwoch, de» 21. Juni, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus Neuen-
heim: Arbeitsgemeinschaft evang. Frauen. — Mittwoch, den 21. Juni,
abends 8 Uhr, in Rohrbach: Wütterabend
Kirchliche Vereine.
Beriine Hirschstr. E. Montag, abends 8 Uhr: Jungmännerverein.
— Donnerstag, abends 8 Uhr: Jungmädchenverein. — Hausgehil-
smnenverein. Donnerstag, den 22. Juni, abends 8V- Uhr: Zusammen-
kunft im LutherhauS

Vereinigung evangelischer Freikirchen
in Deutschland
Evangelische Gemeinschaft. Gemeindehaus Ebenezcr, Laden'
burger Straße 23. Sonntag, vorm. 9)4 Uhr: Predigt, Prediger Schütz;
vorm. Ml Uhr: Sonntagsschule; abends 8 Uhr: Abendgottesdienst,
Prediger Schütz. — Dienstag, nachm. 3 Uhr: Mssionsfrauenverein;
abends 8)4 Uhr: Jugendverein. — Donnerstag, abends 8)4 Uhr: Bibel-
stunde, Schütz. — Freitag, abends 8(4 Uhr: Singstunde des Gemischten
Chores.
Eppelheim. Sonntag, nachm. 3 Uhr: Predigt, Prediger Schütz. —
Mittwoch, abends 8 Uhr: Mssionsderein.
Plankstadt. Freitag, abends 8)4 Uhr Predigt, Prediger Schütz.
Blaukreuzverein, Neckarstadcn (Wartburg-Hospiz) Mittwoch,
abends 8 Uhr Versammlung.

O. tavandacht mit Segen. — St. RaphaMPfarrei. Von M Uhr mor-
gens an Beichtgelegenheit; 7 Uhr: Frühmesse mit gemeinsamer hl. Kom-
munion des christl. Müttervereins und der Frauenwelt; MV Uhr:
Hauptgottesdienst mit Predigt und Hochamt vor ausgesetztem Aller-
heiligsten; 11 Uhr: deutsche Singmesse mit Predigt; M Uhr: Christen-
lehre; 2 Uhr: Herz-Jesu-Andacht mit Segen; 8 Uhr: Oktavandacht mit
Segen. — Pfarrei St. Vitus Heidelberg-Handschuhsheim. 6 Uhr früh:
Beichte; 6.15 Uhr: hl. Kommunion; 7 Uhr: Frühmesse mit Monats-
iommunion der Jungfrauen; 9.38 Uhr: Predigt und levitiertes Hoch-
amt vor ausgesetztem Allerheiligsten; 11 Uhr: deutsche Singmesse mit
Predigt; nachm. 1,38 Uhr: Andacht (2.) zum allerheiligsten Sakra-
mente; abends 6.3V Uhr: 2. Aloisiusandacht. — Kuratie St. Peter,
Heidelberg-Kirchheim. 6 Uhr: Beichtgelegenheit; M Uhr: Austei-
lung der HI. Kommunion; 7 Uhr: Frühmesse mit Monatskommunion
der Frauen; 9 Uhr: Predigt und Amt vor ausgesetztem Allerheiligsten;
M Uhr: Christenlehre; 2 Uhr: Herz-Mariä-Andacht; M Uhr: Fron-
leichnamsandacht. — Pfarrei St. Johann v. Repomnk Heidelberg-
Rohrbach. 6 Uhr: Beichte; 7 Uhr: Frühmesse mit Monatskommunion
der Schulkinder; 9V« Uhr: Amt mit Predigt; IV. Uhr: Christenlehre
und Herz-Jesu-Bruderschaft; 8 Uhr: Oktavandacht mit Segen. —
St. Bartholomänspfarrei Heidelberg-Wieblingen. M Uhr: Beichte;
7 Uhr: Frühmesse mit Wonatskommuuion der Jungfrauen; 9 Uhr:
Hochamt vor ausgesetztem Allerheiligsten, Predigt und Segen; 11 Uhr:
hl. Messe; 1 Uhr: Christenlehre; M Uhr: Fronleichnamsandacht mit
Segen; 2 Uhr: Kongregattonsversammlung. — Während der Oktav
ist täglich morgens M Uhr Hochamt vor ausgesetztem Allerheiligsten mit
Segen; abends 8 Uhr: Fronleichnamsandacht mit Segen. — St. Lau-
rentius Heidelberg-Schlierbach. 7.15 Uhr: Austeilung der hl. Kom-
munion; 9.38 Uhr: Hochamt, Predigt und sakramentaler Segen;
2 Uhr: Andacht zum hlst. Herzen Jesu — Kuratie St. Joseph. Eppel-
heim. 6 Uhr: Frühmesse mit Monatskommunion des christl. Mütter-
vereins und aller Frauen; 8 Uhr: Hochamt vor ausgesetztem Aller-
heiligsten mit Predigt und Segen; 1 Uhr: seierl. Herz-Jesu-Andacht;
8 Uhr: Rosenkranz. — Allabendlich in der Oktav um 8 Uhr seierl.
Sakramentsandacht Allmorgendlich in der Oktav um 6.38 Uhr: Hoch-
amt mit Segen. — Psaffengrund. 7 und 8 Uhr; Austeilung der hl.
Kommunion; 9 Uhr: Hochamt vor ausgesetztem Allerheiligsten mit
Predigt und Segen und Monatskommunion der Frauen; 8 Uhr:
Oktavandacht. — In der Oktav täglich um 6.38 Uhr: Hochamt mit
Segen; abends 8 Uhr: Oktavandacht mit Segen. — Abtei Neuburg.
6, 7 und 8 Uhr: hl. Messen; 9.30 Uhr: Hochamt mit Predigt; 3 Uhr:
Anbetungsstunde; 4 Uhr: Vesper mit sakramentalem Segen; 8 Uhr:
Komplet.
Altkatholische Kirchengemeinde.
Heiliggeistchorkirche (Marktplatz). Sonntag, den 18. Juni: Kein
Gottesdienst. — Montag, 7)4 Uhr: Religionsunterricht. — Donners-
tag, 3 Uhr: Nähkränzchen des FrauenvereinS; 8 Uhr: Kircheilchorprobe.
Tagungen am Sonntag. Am morgigen Sonn-
tag findet hier die Jahrestagung der „Nord-
west-Schuhwaren-Einkaufsgenossenschaften" statt.
Am gleichen Tag hält auch der südwestdeutsche
Verband der Bäckersöhne seine Bezirkstagung ab.
ferner tagt der süddeutsche Verein für Schwer-
hörige und Ertaubte hier.

wirken mußten, war eine Selbstverständlichkeit.
Niemand an maßgebender Stelle kümmerte
sich darum, ob so ein Minderbemitteltsn-Wohn-
haus mit 3 Wohnungen um 20—30 000 Mk. hö-
her kam als vorgesehen war. Niemand nahm
Anstoß daran, daß Vorstands- und Aufsichtsrats-
mitglieder mit monatlichem Einkommen von 800
bis 1000 Mk. und noch mehr in solch „Minuer-
bemittelten-Wohnungeu zogen,"wie dies die Her-
ren Holl, Kuhn, Stock und Amberger taten. Nie-
mand nahm anscheinend Anstoß daran, daß Herr
Holl für seine Wohnung in der Genossenschaft
seit 6 Jahren monatlich ungefähr 20—30 Mk.
weniger an Miete bezahlt, wie er im Verhältnis
zu den Mitbewohnern zahlen müßte. (Wie man
hört, erzählt Herr Holl hierzu eine nette Ge-
schichte. Leute behaupten, es wäre ein reizendes
Märchen aus „Tausend und eine Nacht". Wer
in der Lage ist, sich eine eigene Villa zu bauen,
der braucht sich wahrhaft nicht jahrelang solch
angeblich» n-rvemerstörenden Belästigungen
auszusehen
Niemand schien sich auch daran zu stoßen, daß
Herr Holl durch die Genossenschast Koks, Sessel-
gestelle u. a. bezog. Sollte die Genossenschaft am
Ende als Lieferfirma von Vorstandsmitgliedern
ausgebaut werden? Niemand nahm Anstoß da-
ran, daß ein „Rutengänger" bestellt wurde, der
bei einzelnen Häusern der Genossenschaft inner-
halb des Stadtbezirkes nach unterirdischen Was-
seradern suchte und anscheinend bei dem Haus,
in welchem Herr Kuhn und zuletzt auch Herr
Stock wohnten, solche fand. Und nun kaufte die
Genossenschaft — zwei Abschirmapparate —, um
den bösen Geist zu bannen, der durch die unter-
irdischen Wasseradern auf die darüber wohnen-
den Menschen hätte Einfluß haben können. (Es
wäre vielleicht besser gewesen, wenn eine anderer
„Rutengänger" gekommen wäre, der den verant-
wortlichen Herren ihre Passionen nach Nikolaus-
Art — abgesch—irmt — hätte.)
Obwohl die höchsten staatlichen und städtischen
Stellen hiervon wußten oder wissen mußten, —
Herr Minister Emil Maier und Bürgermeister
Amberger saßen ja selbst im Aufsichtsrat — ge-
schah nichts. „Formalrechtlich" war ja alles in
Ordnung. Die Ausgabe- und Einnahmsüsträge
waren ja alle „richtig gebucht". Und die armen
Teufel im Pfaffengrund, in den Pfädslsäckern
und in Kirchheim konnten bei Mietsteigerungen


Ml,:

Perm


Waschtrog und Zuber sind im schönest
vayernland die gebräuchlichsten
Waschgeräte, die mit Bildwerk und
Uerbschnitten reich verziert sind.
Mer während man früher die Wä-
sche im Trog umständlich und mühsam
schlug und rieb, benutzt heute die fort-
schrittliche Bayerin wie alle ihre
Schwestern im Keich das wäsche-
schonende Volkswaschmittel Persil.

All das geschah unter der Leitung des Archi-
tekten Holl und unter der Verantwortlichkeit
der Herren Kuhn, Bartmann, Stock,
Nepple, Amberger u.a. Und diese Her-
ren haben immer noch den Mut, zu behaupten,
sie hätten mit „größter Gewissenhaftigkeit", mit
„äußerster Sparsamkeit" und nur im Sinne der
„Gemeinnützigkeit" gehandelt und sich für ihre
Genossen aufgeopfert.
Wie solche „Aufopferung" ausfieht, mögen die
„Genossen" und sonstigen Leser aus s-Uasnoem
ersehen:
Auslagen des Genosse« Bartma«»
sür 2 Monate:
Straßenbahn 2 Monatskarte« ««d
12 Heftchen 42M
Bahnfahrten: Imal Frankfurt, 0-
mal Mannheim, 3mal Karlsruhe 42,10
Persönliche Spesen 08,00
Gemeinsame dienstliche Angele-
genheiten 07,30
Vorgelegte Trinkgelder und son-
stige Ausgaben _25,00
Sa. 271,40-F
Auslagen des Herrn Holl:
Teilnahme am Verbandstag in
Karlsruhe (2 Tage) 60,00
Bezirksversammlungen (Pfaffen-
grund, Weststadt, Kirchheim) 15,50 A
Jubiläumstag, Besuch im Pfaffen-
grund, Zehrung 20,00
Zum Vergleich werden wir in nächster Zeit den
„Genossen" das Eeschäftsgebahren einer von
wirklich verantwortungsbewußten Männern ge-
führten Baugenossenschaft aufzeigen.

Verkehrsunfälle. Eine 7 Jahre alte Volks-
schülerin wollte in der Bergheimerstraße hinter
einem haltenden Straßenbahnwagen die Straße
überqueren. Dabei wurde sie von einem vorbei-
fahrenden Lieferwagen erfaßt und zu Boden ge-
schleudert. Der Führer des Lieferwagens brachte
das Kind in die Klinik. Vermutlich hat es in-
nere Verletzungen erlitten. — An der Straßen-
gabel Kirchheim—Schwetzingen—Bruchhausen fiel
ein Radfahrer durch Unvorsichtigkeit von einem
Lastzug. Ein angehängter Packwagen fuhr ihm
über beide Oberschenkel. Das rechte Bein wurde
ihm abgedrückt, am linken Bein erlitt er schwere
Quetschungen. Mittels eines herbeigerufrnen
Personenkraftwagens wurde er nach Schwetzingen
gen in die Klinik verbracht. __
Samstag, 17. Juni:
Militärverein Heidelberg, 20 Uhr, in der
„Backmulde" Generalversammlung.
Dienstag, 20. Juni: .
Historische Fachschaft Dr. Wentzke-Düsseldors
„Das geschichtliche Erlebnis der rhein. Be-"
satzungszeit."
* * *
Das Motorschiff „von Hindenburg" unrel-
nimmt am Donnerstag, den 22. 6. eine zweitä-
gige Fahrt auf Neckar, Rhein und Main. (Siehe
Anzeige.)

Uebertragung der Bachkantate des Thomaner-
chors aus Leipzig: Sonntag, den 18. Juni, 1i-3i
Uhr Kantate Nr. 20 „O Ewigkeit, du Donner-
wort", im Musiksaal Pfeiffer, UniversitätsplaY
10, bei freiem Eintritt.

FKUKFU'U-
sür? 6OM' 6 ewö bi 5 68E

Aus der Gesl' äftswett.
Sie verstehen sicher gut zu kochen. Gleichwohl
will es Ihnen nicht immer gelingen, den Speisen
den vollendeten Wohlgeschmack zu geben. Irgend-
etwas fehlt trotz Salz und allerlei Gewürzen-
Das sind die Fälle, wo Maggi's Würze verwen-
det werden soll. Denn diese vermag mit weM-
gen Tropfen schwache Suppen, Soßen, Gemwe
und Salate auf die volle Höhe des Wohl-
geschmacks zu bringen.
 
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