Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (3) — 1933 (Juli-August)

DOI chapter:
Nr. 190-220 (1. - 31. August)
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.70558#0725
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
K« «. Aügvfi IM


Schwerkriegsbeschädigte der NS. Kriegsopfer
Versorgung Wiesbade« besuchen Heidelberg.
Am Samstag mittag 12 Uhr trafen die ange»
meldeten Wagen der NSKK. und Post Wiesba-
den mit den Schwerkriegsbeschädigten Wiesba-
dens aus dem Kornmarkt ein. Nach kurzer Be-
grützung durch den Kreisobmann Burkhard
be» Kreises Heidelberg der NSKOV. Heidelberg,
begaben sich die Fahrtteilnehmer in die Gaststätte
„Fauler Pelz", wo unter Beihilfe der Stadtver-
waltung für die Kameraden und Kameraden-
frauen ein gutes und reichliches Mittagessen ge-
reicht wurde. Die Zett wurde mit MustkvortrS-
gen der Standartenkapelle 80. die ihre Wies-
badener Schwerkriegsbeschädigten begleiteten,
verkürzt. Kamerad, Vezirksobmann Julius We-
ber begrüßte die FahrttstlnehMer und gab dem
Wunsch Ausdruck, daß sie sich in der kurzen Zett
des Heidelberger Aufenthaltes wohlfühlen
und eins freundliche Erinnerung mit nach Hause
nehmen mögen. Gleichzeitig dankte er der Hei-
delberger Stadtverwaltung, die es durch einen
Zuschuß ermöglichte, daß die Bewirtung kostenlos
erfolgte. Anschließend wurde unter Führung
Heidelberger Kameraden Schloß und Stadt be-
sichtigt. Ein gemütliches Beisammensein im
Stadtgarten verschönt durch die Vorträge der
Kapelle, war der Abschluß des kurzen Aufent-
halts der Wiesbadener Kameraden. Um 1.80
Uhr führten die Autos die kriegsbeschädigtcn
Gäste über Lindenfels wieder der Heimatstadt
entgegen.
von der Universität. Der Prioatdozent an
der Landesuniversität Gießen, Dr. Karl Engisch,
dem kürzlich der Lehrstuhl für Straf- und Pro-
zeßrecht in Gießen angeboten wurde, hat jetzt
von dem bad. Kultusministerium einen ehren-
vollen Ruf auf den freigewordenen Lehrstuhl für
Strafrecht an der Universität Heidelberg er-
halten.
Eine Autoschau, von der Firma Haußmann,
'Rohrbachsr Straße 83, veranstaltet, ist heute nach-
mittag von 2 bis 6 Uhr auf dem Wredeplatz zu
sehen.
Zellenversmnmlung in Rohrbach. Am Frei-
tag fand in Heidelberg-Rohrbach tm Gasthaus
„Zu, Traube" eine Zellenversammlung der
Zellen 1 und 2 statt. Zellenwart Haas be-
grüßte die Erschienenen und erteilte dann das
Wort dem Redner des Abends, Pg. Dr. Ratzel,
der Mer die Programmpunkte der Bewegung
fprmH. Er betonte eingehend, daß zwei Eck-
pfeiler des Programms durch die Worte „Ge-
meinnutz vor Eigennutz" und „Brechung der
Zinsknechtschaft" gekennzeichnet feien und ging
dann dazu Mer, die 5 von Gottfried Feder aus-
gestellten Formulierungen aus dem Programm
zu erWutern. Es handelt sich Adabei um den In-
halt des Programms, der sich mit staatspoliti-
schen, finanzpolitischen, sozialpolitischen und
kulturpolitischen Grundsätzen befaßt. Diesen 5
Hauptgrundfätzen ist noch ein Anhang Mer son-
stige Verbesserungen anzuschkietzen. Der In-
halt dieser tm Programm enthaltenen Grund-
sätze wurde zunächst nur ganz kurz angegeben,
und dann als zweiter Teil ausführlich zur Be-
sprechung des im Parteiprogramm ausgestellten
staatsphltttschen Grundsatzes Mergegangen, der
tn dem Satz gipfelt, daß das deutsch Reich die
Helmat der Deutschen lst. Diese Forderung
Wurde nach der außenpolitischen, rassenpolitischen
und staatsbürgerlichen Seite eingehend veüan-
delt. An die Ausführung schloß sich etn« rege
Diskussion an, nach der der Versammlungsleiter
mit einem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer
die Veranstaltung schloß.
Heidelberger Hundezüchtererfolge. Bet der
am 27. August in Frankfurt am Main stattge-
sundenen internationalen Ausstellung von Hun-
den aller Rassen könnte die Ortsgruppe Heidel-
berg deS Deutschen PudeleluvS mit großen Er-
folgen hervorgeben. Es erhielten der bekannte
weiße Wollpudelriide Deutschland. Sieger und
Anwärter des internationalen SMnheitscam-
Pion-a-t Eero vom Atzelhof, Besitzer Dr. B.
Kramer, Heidelberg, in offener Klasse den 1.
Preis, vortzssalich und Ehrenpreis. Ferner er-
hielt der Pudelzwinger vom „Heidelberger
Schloß", Bes. W. Holschuh, Heidelberg, mit
feinem schwarzen Kleinvudel tm Zuchtaruvipen-
Wettstreit bei den mittleren Nutz- und Wach-
hunden den 1„ bei der Spitzenkonkurrenz den S.
Preis neben dem 8. F. Mefenvach-GedÄch-tnis-
Wanderpreis mtt Erinuerungsbecher. Von den
Eimelbunden dieses Zwinaers erhielt Ästa vom
„Heidelberger Schloß" In offener Klasse 1. Preis
vomtlalich und Ebrenpre's nebst Stegsrtitelan-
warsschaft: Sieaerin Alice vom Heidelberger
Sibloß in Si-aerklasse 1. Preis, vorzüglich und
Ehrenpreis: Aera vom Heidelberger Schloß M
Jugendklasse 1. PretS, vorzüglich und Ehren-
preis.

Der Film zeigt:
Kapitol: „Das Blaue vom Himmel".
Schloßlichtspiek«: „Din süßes Geheimnis" und
„Vollblut".
Kammerlichtspiele: „Gräfin Mariza".
vdeont »Die 11 Schill'schen Offiziere".

HrOeMlüMmSskunSgevung inMamheim

Im Nibelungensaal des Rosengartens sand
am Samstag abend ein« Kundgebung für Kan-
del, Handwerk und Gewerbe statt, an der etwa
20W Vertreter dieser Berufsgruppen teilnahmen.
Kreiskampfbundleiter Pg. Stadtrat Nehme be-
grüßte die Erschienenen und gedachte zunächst der
Toten des Weltkriegs und der gefallenen Kämp-
fer der braunen Armee. Stehend hörten die An-
wesenden das Lied vom guten Kameraden an.
Hierauf ergriff der Präsident der Badischen
Handwerkskammer, Pg. Näher, Heidelberg, das
Wort. Er führte u. a. aus: Der Kampfbund hat
die Aufgabe, die kleinen Gegensätze unter den
arbeitenden deutschen Menschen zu beseitigen, und
wir alle müssen an dem großen Werk Mitarbei-
ten. Aus eigener Kraft muß der Mittelstand
wieder gesunden, die badische Regierung wird
ihm dabei helfen. Hieraus überreichte er dem
Vizepräsidenten des Reichsstandes des deutschen
Handwerks, Pg. Zeleny, eine Ehrenurkunde.
Alsdann umritz Pg. Zeleny in längeren
Ausführungen di« Aufgaben, die dem Handel,
Handwerk und Gewerbe im neuen Staat erwach-
sen. Es gibt immer noch Mittelständler, so
führte er aus, die aus irgendeinem Grunde eine
falsche Einstellung zum Nationalsozialismus ha-
ben. Den Klagen über das Noch-Vestehm der
Konsumvereine müsse er entgegenstellen, datz zu-
erst das Volk kommt, ehe eine bestimmte Jnter-
essentengruppe befriedigt wird. Neben der ma;
teriellen Not des Mittelstandes gibt es auch eine
seelische und geistige. Wenn es gelingt, die Wirt-
schaft wieder in Halbwegs gesunde Bahnen zu
bringen, dann wird auch die Lebenshaltung und
die Erwerbsmöglichkeit eine bessere für alle
Volksgenossen werden. JnVezug auf den Mittel-
stand wird der Führer alles konsequent durchfüh-

ren. In der Frage der Konsumvereine, Waren-
häuser und Regiebetriebe werden sich bis Ende
dieses Jahres noch mannigfache Wandlungen
vollziehen. Diese Angelegenheit kann nicht von
heute auf morgen geregelt werden, denn zuviel
Kapital steckt in diesen Betrieben. Würde man von
heute auf morgen schließen, hätten wir sofort m-eder
106 VW Arbeitslose mehr. Jnbezug auf die
Schwarzarbeit bleibt es der Initiative der ein-
zelnen Städte und Länder Vorbehalten, einzu-
greifen. Mit der Ermahnung zu sauberer Ge-
schäftsführung und höherer Gsschäftsmoral schloß
der Redner mit einem dreifachen Sieg-Heil auf
den Führer. Das Horst-Wessel-Lied beendete die
Kundgebung.
Die Weihe der Fahne«
Am Sonntag früh nahmen im Schlotzhof die
NS-Hago-Ortsgruppen, die Innungen und Fach-
verbände, Aufstellung, um zu den Rennwiessn
zur Erohfahnenweihe zu marschieren. Auf der
Rennwiese richtete Pg. Stadtrat Vehme kurze
Begrützungsworte an die Versammelten und er-
mahnte sie, sich restlos für den neuen Staat ein-
zusetzen. Die Weiherede hielt Pg. Zeleny. Er
betonte, datz eine neue Fahne in unser Vater-
land eingezogen ist. Unter dieser Fahne soll sich
auch der Handwerker und Gewerbetreibende in
die Deutsche Arbeitsfront stellen. Der Redner
gab den Befehl „Die ssahnen hoch" und gab ihnen,
während das Horst-Wessel-Lied gesungen wurde,
die Weihe. Etwa 80 neue Fahnen aus Mann-
heim und Umgebung sind nunmehr ihrer Bestim-
mung übergeben. Nach einem Schlußwort von
Kreisleiter Dr. Roth formierten sich dis In-
nungen und Verbände zum Festzug durch die
Stadt.

Die DeuWe MenlWon ehrt tie
Fronttömpjer
Die Mannheimer RMerichait gründet eine Heidelberger NMeMaft

Unter Leitung des Vorsitzenden der Mann-
heimer Ritterschaft der Deutschen Ehrenlegion
fand am Sonntag nachmittag im Gartensaal der
Harmonie in Heidelberg eine Ehrung der bissi-
gen Frontkämpfer statt. Arbeiter der Stirn und
der Faust hatten sich eingefunden, um im gemein-
samen Gedenken an die große Kampfzeit um
Deutschlands Dasein einige Stunden der Ka-
meradschaft zu verleben. Man sah da Leute mit
viel und wenig Orden, in Zivil, in SA-, SS-
und Stahlhelmuniform. Vorsitzender Herr
führte aus, datz die zur Verleihung kommende
Ehrendenkmünze die einzige historische Denk-
münze des Weltkrieges ist, deren Entwurf noch
vom Kaiser gutgeheitzen wurde, aber durch die
Revolution nicht mehr zur Ausführung gelangen
konnte. Sie wurde auch bei seinem letzten Ge-
burtstag unserem Reichskanzler Adolf Hitler
verliehen, nachdem sie schon vorher von unserem
höchsten Soldaten, dem Reichspräsidenten von
Hindenburg und dem Reichsluftfahrtmini-
ster Göring getragen wurde. Ergreifend war
die Minute stillen Gedenkens an die toten Ka-
meraden, während ganz leise 'das Lied vom gu-
ten Kameraden intoniert wurde. Sodann dielt
Ehrengeschäftsträger Erzellenz Neuber eine
Ansprache Über die Bedeutung der Ehrengedenk-
münze. Unsere heutige Regierung erkennt wie-
der die großen Heldentaten des deutschen Heeres
an, das in jahrelangem Ringen 27 Gegnern
standhielt und in der Geschichte Niedagewesenes
leistete an Heldentum und Opferst««. Die Ehren-
aedenkmünze ehrt ihren Träger, sie kann mit
Stolz getragen werden, verpflichtet ihn aber
auch, eines Kämpfers für die aroße Sache des
Vaterlandes würdig zu sein. Mit einem Sieg-
Heil auf den Reichspräsidenten von Hinden-
burg, dessen Gtzrentag heute am Gedenktag der
Schlacht bei Tannenberg ist und der selbst dem
Ordensrat angehört, sowie auf unseren großen
Führer Adolf Hitler und das Deutsche Va-
terland schloß Generalleutnant Neuber seine An-
sprache. Voller Begeisterung sang man das
Deutschland, und das Horst-Wessel-Lied. Sodann
fand die feierliche Auszeichnung von über acht-
zig Kriegsteilnehmern statt, unter denen sich
auch ein« Dame befand. Den Dank der Geehrten

brachten die Kameraden Sigmund und Pfarrer
Fuhr zum Ausdruck. Kamerad Emmig aus
Mannheim sang noch einige selbstvertonte Lie-
der, die dem Führer und der deutschen Jugend
gewidmet sind. Zum Schlüsse wurde noch be-
kanntgegeben, daß nun in Heidelberg auch eine
Ritterschaft besteht, deren Geschäftsführer Ka-
merad Loonen, Riedstrahe 1, ist.

AltdmWe TrachteMele
Im Schlotzpark-Eastno wurden gestern nach-
mittag erstmalig die „Deutschen Trachtenspiele"
gezeigt, ein „nationales Spiel in Lied und Tanz,
in fünf farbenfrohen Bildern", die den Be-
schauer in das Leben und die Sitten der deut-
schen Stämme und Gaue führen. Man kann nach
dieser ersten Ausführung sagen, datz die Darbie-
tung unbedingt sehenswert ist. zumal sie ganz tn
der Linie der begrüßenswerten Bestredungen
liegt, für deutsche Trachten und Sitten wieder
in der breiten Volksmasse and vor allen Dingen
auch in den „höheren Gesellschaftsschichten" ein
notwendiges Interesse zu erwecken. Nur ein
Volk kann bestehen, das auf seine Geschichte stolz
ist und seine Eigenart beibehält und zu ehren
pflegt.
Im ersten Teil ziehen Bilder vorüber vom
alten Wien (wie cs leider heute so gar nicht
mehr ist!) mit dem volkstümlichen Fiakerlied.die
blaue Donau hinauf, an Passau, am Böhmerwald,
Regensburg, Ingolstadt und Ulm vorbei ins
Schwobeland mit saine Buebe unn Maidle. —
Der zweite Teil führt zum Vater Rhein, wo
uns die Rheinnixen umschweben und der Trom-
peter von Säckingen sein altewiges Lied singt.
Schwarzwälder vom Prechtal, von der Gutach und
der Schwalm kommen zu uns, zwei Elsässerinnen
winken wehmütig mit den Taschentüchlein Mer
den Rhein und schließlich marschieren die Fahnen
der deutschen Gaue auf und hinter ihnen thront
Mutter Germania unter den Farben des neuen
Deutschlands. — Im dritten Teil kommt der
reine Frohsinn am meisten zum Durchbruch: Kir-
mes, Wein, Fähndelschwenken, Studenten, rhei-
nische Mädel, „kölsche Funke" (was das ist, mutz
man selbst sehen!), der „treue Husar", der sehr



8en6et
ssßonl
äie Nitteilun^kanten Mr Uonat 8ept. ein, cismit in cier KeliekerunZ keine
VerröLerunLeri entstellen. W ^Volksxemelnseliskt", VerMebs-^btellunx.

fesch und stramm marschiert, aber gar nicht so
aussieht, als ob er es mit der Treue ernst neh-
men könnte, Kölner Pagen, ein Bauer mit einer
gekrönten Jungfer und — ganz zum Abschluß —
tn herrlicher Kleidung der Prinz der Freude:
Karneval. Mit gebenden Händen geht er Lurch
die Reihen der Zuschauer und teilt rote Rosen
aus an junge und alte Schönen...
Man unterhält sich köstlich, wenn man dies»
farbenfrohen Bilder vorüberziehen sieht. Man
sollte dem Veranstalter, dem Schlotzpark-Tasino,
dadurch für diese seltene Schau danken, daß man
es nicht versäumt, einige Stunden dabei zu sein!
Gelegenheit hierzu ist noch heute und morgen.
erla.

N««d «m das
Svattfassrrirus
Automobile als Theaterlogen. In einer nord-
amerikanischen Stadt wurde ein eigenartiges
Kinotheater eröffnet. Die Automobile fahren
in das Freilichttheater hinein, und die Insassen
sehen sich die Vorstellung von ihren Wagensitzen
aus an. Die Autos parken in sieben halbkreis-
förmigen Rängen, die den eigentlichen Zu-
schauerraum umgeben. Jeder Rang überragt den
vür ihm liegenden, so datz von jedem Platz aus
ein freier Blick auf die Bühne ermöglicht wird.
In den sieben Rängen können 80V Kraftwagen
aufgestellt werden, und es bleiben dennoch Zwi-
schenräume, um die An- und Abfahrt zu erleich-
tern. Jeden Abend finden drei Vorstellungen
statt, dte bisher dauernd ausverkauft waren.
*
Französisches Abzeichenverbot für Kraftwagen.
In den in Vorbereitung befindlichen neuen fran-
zösischen Vorschriften für Automobile wird vor-
aussichtlich ein Verbot für das Anbringen von
Wimpeln, Abzeichen und Klubschildern, soweit
diese am Wagen selbst angebracht werden, ent-
halten sein. Es soll nur noch erlaubt 'veroon,
Klub- und sonstige private Schilder vor oder am
Kühler anzubringen. An der Windschutzscheibe
dürfen nur noch das C. D. des Diplomatischen
Korps und die Rosette geführt werden, die di-
französischen Regierungsautos kennzeichnen.
Neues Warnungssignal für Lastwagen» Die
Lenker schwerer Lastwagen müssen unbedingt in
der Lage sein, Warnungszeichen anderer Kraft-
fahrer, die überholen wollen, rechtzeitig und
deutlich zu vernehmen. Durch die starken Eigen-
geräusche der Lastwagenmotoren wird dies be-
kanntlich sehr erschwert. Eine neue Vorrichtung,
die solche Hupensignale deutlich zu Gehör bringt,
wurde kürzlich in Parts vorgesührt. Hierbei han-
delt es sich im wesentlichen um eine Selenzelle,
dte hinten am Lastwagen angebracht wird. Der
ankommende Autofahrer schaltet seine Schein-
werfer ein und beleuchtet so die lichtempfindliche
Selenzelle, die ihrerseits einen im Führerraum
angebrachten elektrischen Verstärker in Betrieb
setzt. Bei den Vorführungsversuchen wurde die
Zweckmäßigkeit der Erfindung grundsätzlich er-
wiesen, wenn auch noch einige Ausführungsver-
besserungen notwendig sind. Infolgedessen wurde
ein neuer Versuchstermin angesetzt. Sollten die
Ergebnisse dann restlos besriedigen, so werden
mit dieser Signalanlage zunächst alle Fahrzeuge
der Pariser Polizeipräfektur ausgerüstet. Später
sollen entsprechende Vorschriften für alle Last-
wagen folgen.
Auto-Motor nur für Prüfzwecke. Die vielen
kleinen Verbesserungen am Motor werden heute
fast ausschließlich auf rein wissenschaftlichem
Wege ergründet. Aus diesem Grunde hat die
englische Automobilfabrik Armstrong-Siddsley
einen Studienmotor gebaut, der nur dazu dient,
wissenschaftliche Versuche Wer den Einfluß ver-
schiedenartigster Aenderungen auszuführen. Fast
jede Einzelheit ist austauschbar oder während
des Laufes verstellbar. Man kann die Dauer der
Ventilöffnung verändern, Beginn und Ende der
Oeffnung beliebig verschieben, die Hubhöhe der
Ventile und damit den Durchgangsquerschnitt
nach Wunsch ändern usw. Auch der Zündzeit-
punkt ist in weiten Grenzen verstellbar. Alle
diese Versuche sollen die Kenntnisse über die '
Einflüsse der Ventile, Steuerwellen, Brennstoffe
usw. noch weiter vertiefen.
-0-
Auszeichnung
W SegMieger Schmitt
Der ostpreutzische Flieger Kurt Schmidt-
Königsberg, der kürzlich den fabelhaften Dauer-
flug-Rekord von 36 Stunden aufstellte und da-
mit den Weltrekord für Deutschland zurück-
eroberte, ist vom Reichsminister für Luftfahrt,
Hermann Göring, besonders belohnt worden.
Reichsminister Göring überwies der Flisger-
Landesgruppe l (Ostpreußen) einen Betrag von
5VV0 Mark, der zur Hälfte dem Weltrekord-
flieger als einmalige Unterstützung zufällt,
während der Rest für Schulung und Förderung
des Luftsports verwandt werden soll.
 
Annotationen