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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Januar bis Juni)

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Ssits 2

„Dolksgemeinfchafi"'
Dienstag, beu 16. Juui 18b

Gemeinschastsarbeit Mchter un- Arzt
Or. Gchlegelberger über -ie Aufgabe -er Erbgesun-Heiisrichter

gelte jetzt nicht „kleine Straßenunruhen"
zu oeranstalten, sondern eine große Aktion der
französischen Massen mit dem Ziel der Errichtung
der Sowjetherrschaft in Frankreich. Man werde
so erklärte Eenosse Cachin dazu, „Sowjets nach fran.
zösischer Art" schaffen und nicht alles so machen wie
in der Sowjet-llnion. Es ist gewig alleinige An-
gelegenheit dss sranzösischen Volkes, sich mit den
kommunistischen Wölfen im Schafspelz „bürgerlicher
Ssttsamkeit" auseinanderzusetzen. Aber wir im
Reich werden wachsam diese Vorgänge beobachten,
die leicht dazu führen könnien, daß Paris nur noch
als eine Befehlszentrale der Moskauer Regenten zu
bewerten ist, wie es der Führer voraussah.
*
Nachdem die Versuche der Juden
Olympia und und Freimaurer die Teilnehmer
Politik. der Vereinigten Staaten von
Nordamerika an den Olympischen
Spielen in Verlin zu hintertreiben,
kläglich gescheitert sind, hat sich die geheime Liga
gcgen das nationalsozialistische Reich Frankreich als
neues Angriffsziel gewählt. Herr Victor Jacob,
von den matzgebenden französischen Sportverbänden
mit der Vorbereitung der französischen Sportjugend
fllr die Berliner Olympischen Spiele beauftragt,
scheint seine Aufgabe darin zu sehen, die Mitglieder
.von Kammer und Senat zur Ablehnung der
Kredite fllr die französische Olympia-Mannschaft
>zu beeinflusfen. Die Pariser maßgebende Sportpresse
protestierte dieser Tage sehr energisch gegen diese
eigenartige Politik mit „doppeltem Boden" und for-
derte eine Führung, die den Jnteressen der französi-
schen Sportler, aber nicht den unsauberen Machen-
schaften einer deutschfeindlichen, internationalen
— kxineswegs französjschen — Clique entspricht. Wir
meinen, daf; der sportliche Wettkampf nichts mit dem
innenpolitischen Regime der Staaten zu tun hat,
sondern datz hier der Sport zu politischen Zwecken
auf übelste Art mitzbraucht wird

Schweres Explofionsunglück in ^eval
Reval, 15. Iuni.
Am Montag um 10 Uhr ereignete sich in der
Nähe von Reval ein schweres Explosionsunglück.
Beim Entleeren von Seeminen flog das Labora-
torium bei den Munitionslagern der Wehrmacht
in die Luft, wobei auch einige Sprengstoffspeicher
explodierten. Hierbei entstand ein Waldbrand, der
aber bald wieder gelöscht werden konnte, so daß
die im Walde gclegenen großen Munitionslager
gerettet worden sind. Die Explosion war so stark,
daß Fensterscheiben im Umkreis von vier Kilome-
tern zersprangen. Die Zahl der Toten, unter denen
sich mehrere Reserve-Osfiziere befinden, wird auf
geschätzk Der Staatspräsident und der
Ooerkommandierende der Wehrmacht begaben sich
sofort an den Ort der Katastrophe.
Orei Zahrten des „H ndenburg^
Frankfurt a. M., 15. Juni.
Di'e nüchsten Fahrten des 1-2 „Hindenburg" be-
g'nnen am Donnerstag, den 18. 2uni. An diesem
Tage wird das Luftschiff mit Tagrsanbruch zu einer
Ueberfllhrungsfahrt von Friedrichhafen nach Frank-
furt a. M. aufsteigen. Unmittelbar danach wird das
Luftschiff mit neuen Passagieren zu einer Tagesfahrt
aufsteigen, von der es am Abend wieder nach
dem Flughafen Rhein-Main zurückkehrt. Der Start
zur dritten Nordamerikareise erfolgt am Tag darauf,
den 19. Iuni, abends. Sämtliche Passagierplätze sind
fllr diese dre! Fahrten bereits ausverkauft. Auf sei-
ner Amerikafahrt wird das Luftschiff auch wieder
größere Mengen Fracht und Post mitnehmen.

Verlin, 15. Juni.
Reichsminister der Iustiz Dr. Eürtner hat
die Vorsitzenden der Erbgesundheitsgerichte und der
Erbgesundheitsobergerichte des ganzen Reiches zu
Arbeitstagungen vom 15. bis 17. Juni 183k in
Berlin und vom 22. bis 21. Juni 1938 in MLnchen
zukammenberusen. Die Lehrkurse versolgen den
Zweck, die Erbgesundheitsrichter in die ihnen durch
das Erbgesundheitsgesetz Lbertragenen Aufgaben
einzusiihren und ihre Kenntnisse aus dem Gebiet
der VerhLtung erbkranken Nachwuch-
ses zu vertiesen. Ersahrene Sachkenner werden in
eingehenden Vorträgen die einzelnen im Ehegesund-
heitsgesetz und in dem Gesetz zur VerhLtung erb-
krankeu Nachwuchses bezeichneten Krankheiten be-
handeln.
Die Berliner Lehrkurse eröfsnete Montagvormit-
tag in Vertretung des auf einer Dienstreise be-
sindlichen Reichsministers der Justiz Dr. Gllrtner
Staatssekretär im Reichsjustizministerium Dr.
Schlegelberger Staatssekretär Dr. Schlegel-
berger begrüßte die Erschienenen, unter ihnen Mi-
nisterialdirektor Dr. Eütt vom Reichsministerium
des Jnnern. Vertreter des Reichsgesundheitsamtes
und des Reichsausschusses fiir Volksgesundheits-
dienst. und sührte sodann unter anderem aus:
Unserem Volk hat die nationalsozialistische Welt-
anschauung die Erkenntnis vermittelt, daß in der
Uebernahme und Weitergabe von Anlagen, Fähig-
keiten und Eigenschaften von Eeschlecht zu Eeschlecht
blutgebunden die schicksalmäßige Eestaltung
einer Rasse, einer Nation, eines Volkes fest ver-
ankert ist. Sie hat uns gelehrt, wie sehr Schicksal
und Zukunft unseres Volkes durch die Veschafsen-
heit seines Erbstroms bestimmt werden, welche
Kraft von ihm ausgeht, wenn er rein und unge-
trübt fließt, aber auch welche verderblichen Folgen
für ein Volk dann eintreten müssen, wenn die
kranken und minderwertigen Erbanlagen sich im-
mer mehr ausbreiten und die gesunden zu über-
wuchern drohen.
Zu meiner Freude kann ich heute hier feststel-
len, daß die Gemeinschaftsarbeit von
Richter und Arzt eine besonders enge und sür

Athen, den 15. Juni.
Anläßlich seines Besuches in Athen empfing
Reichsbankpräsident Dr. Schacht am Sonntag die
Vertreter der griechischen und ausländischen Presse
in seinem Hotel. Dr. Schacht erklärte, daß fein
Reisezweck durchaus unpolitisch sei. Er verfolge
auch nicht, wie einzelne Zeitungen behauptet
hätten, eine Wi r t s ch af ts of f e n si v e auf
dem Balkan. Es zeuge nicht von Friedensliebe,
wenn gewisse Journälisten versuchten, einem reinen
Freundschaftsbesuch sofort feindliche Absichten zu
unterschieben. „Aus meinem Besuch geht deutlich
hervor, daß ich keinerlei politische Ab-
sichten verfolge, welche Eriechenland gegenüber
auch gar nicht notwendig sind. Die Beziehungen
zwischen Eriechenland und Deutschland sind immer
die herzlichsten gewesen, und ich kann mir gar keine
Differenzen vorstellen, die uns zu Eriechenland
in Eegensatz bringen könnten; denn schon seit je
haben geistige und kulturelle Beziehungen zwischen
beiden Ländern bestanden."
„Der internationale Kapitalismus hat sich
selbst zerschlagen, der Versailler Vertrag hat die

beide Teile angenehme und befruchtende gewesen
ist. Noch vor einigen Tagen sind aus der Tagung
der Aerzte des öffentlichen Eesundheitsdienstes von
zahlreickien Aerzten das verständnisvolle Verhalten
der Richter in ärztlichen Fragen und ihr großes
Wissen auf dem ihnen von Haus aus doch fremden
Eebiet der Erbkrankheiten rühmend hervorgehoben
worden.
Die Aufgabe des Erbgesundheitsrichters er-
schöpft sich nicht in der ordnungsmäbigen Durchfüh-
rung des Eesetzes zur Verhütung erbkranken Nach-
wuchses und des einzelnen Verfahrens. Ihre Sorge
muß es auch sein, die Eedanken der deutschen Erb-
und Rassenpslege immer tiefer in den Herzen und
Hirnen der deutschen Volksgenossen zu befestigen.
Staatssekretär Dr. Schlegelberger ging so-
dann auf das Ehegesundheitsgesetz ein.
durch das das Arbeitsgebiet der Erbgesundheits-
gerichte wesentlich erweitert worden ist.
„Ueber die Bedeutung des Ehegesundheitsgesetzes
für unser Volk, für die deutsche Familie und auch
für den einzelnen Volksgenossen brauche ich vor
Jhnen kein Wort zu verlieren. Sie, die zweiein-
halb Jahre als Richter beim Erbgesundheitsgericht
oder Erbgesundheitsobergericht tätig gewesen stnd,
können die Notwendigkeit und den Wert des Ge-
setzes ja am leichtesten ermessen. Sie haben ja im-
mer wieder aus nächster Nähe die Not, die Sorge
und das Elend sehen und miterleben müssen, die
häufig in einer Familie herrschen, in der ein Elied
an einer schweren Erbkrankheit leidet. Sie können
deshalb auch den Segen richtig einschätzen, den das
Ehegesundheitsgesetz sür unsere deutsche Familie
und sür unser ganzes Volk haben wird, wenn es
Jhnen und den mit Jhnen arbeitenden deutschen
Aerzten gelingt, die Schließung von Ehen zu ver-
üindern, die für die Ehegatten nur Leid und Elend
bringen, weil sie den Keim der Zerrüttung von
Änfang an in sich tragen.
Wenn wir hevte, dreieinhalb Iahre nach der
Uebernahme der Macht durch Adolf Hitler, einen
Vlick zurückwerfen, so können wir jene Zeit kaum
noch verstehen, in der Vererbung und Rasse
den grotzen Teil unseres Volkes unklare oder sogar

wirtschaftlichen Veziehungen zwischen den Nationen
zerstört. Wir in Deutschland sind daran gegangen,
uns aus eigener Kraft zum Aufbau zu entschließen
und auf das internationale Kapital zu verzichten,'
wir werden auch auf das internationale Kapital
nicht warten. Jch kann nur wünschen, daß andere
Völker das gleiche tun möchten. Da die alte Wirt-
schaftsform nicht mehr funktionierte, hat Deutsch-
land neue Erundsätze aufgestellt. Wir kaufen nicht
mehr, als wir bezählen können und als wir ge-
brauchen. Das hat einen großen Wandel hervorge-
rufen und den Handel in neue Bahnen gelenkt.
*
Reichsbankpräsident Dr. Schacht traf am Mon-
tagmittag, begleitet von Reichsbankdirektor Jost
und Oberregierungsrat im Reichswirtschaftsmini-
sterium Reinhardt im Sonderslugzeug aus
Athen auf dem Sofiater Flughafen ein. Zu seiner
Begrüßung hatten sich u. a. eingefunden Finanz-
minister Guneff, Handelsminister Welleff,
Landwirtschaftsmimster Professor Atanassoff,
der Eouverneur der bulgarischen Nationalbank und
der deutsche Eesandte Rümelin.

fremde Vegriffe waren. Nur verhältnismäßig we«
nige Deutsche wußten auch damals schon, daß die
Erbmasse eines Menschen sein uyabänderlicheS
Eut ist, das weder durch Ort und Zeit, weder durw
Lebensart noch durch andere Umwelteinflüsse we-
sentlich umgestalter werden kann. Und doch hatte
schon einer unserer größten Deutschen die Wahrheit
klar erkannt und ausgesprochen: „Nach ewigen,
ehernen, großen Cesetzen müssen wir alle unseres
Daseins Kreise vollenden". Für diese Wahrhert
Künder zu sein und aus der Erkenntnis dieser
Warhheit heraus ohne Ansehen der Person gerads
und unbeirrt für unser deutsches Dolk zu wirken,
das ist Jhre Aufgabe. Diese Tagung soll Ihnen
hierzu das nötige Rüstzeug geben."
Oeutsche Kriegsschiffe in Skagen
Kopenhagen, 15. Iuni.
Deutsche Kriegsschiffe, darunter die Panzerschiffs
„Deutschland" und „Admiral Scheer'
haben von Freitag bis Sonntag Skagen einen
such abgestattet. Jm Lause des Samstags fand e>n
Austausch von Höflichkeitsbesuchen zwischen dew
Kommandanten eines in Skagen liegenden dänischen
Jnspektionsschiffes und dem Chef des deutschen Ke-
schwaders statt. Der deutsche Eeschäftsträger in Ko-
penhagen, Eesandtschaftsrat Duckwitz, legte aw
Sonntagvormittag auf dem Friedhof'von Skagen
Kränze an den Eräbern der in der Skagerrakschlacht
gefallenen Deutschen und Engländer nieder.

Ausstellung „Heroische Kunst" in MLnchen. An-
läßlich der Reichstagunq der NS-Kulturgemeinde
wurde am Montag in der Münchener Städtischen
Ealerie durch den Leiter der NSKG Dr. StanS
die Ausstellung „Heroische Kunst" eröffnet.
*
Kölner Geschäftsinhaberin festgenommen. Die
Jnhaberin eines Kölner Metzgereigeschäftes wurde
mit ihrem Eehilfen festgenommen, do sie 15 Pfund
nicht mehr genießbaren Fleisches unter eine grö"
ßere Lieferung gemischt und damit die Erkrankung
von über 100 Personen verursachte.
*
Standortmeldung des „Graf Zeppelin". Montag
19 Uhr MEZ stano das aus Südumerika zurück-
kehrende Luftschiff „Eraf Zeppelin" etwa 900 kw
südwestlich der Kapverdischen Jnseln.
*
Französtscher Arbeiteroertreter begeht Selbst-
mord. Anscheinend in einem Anfall von Eeistes-
gestörtheit hat sich in Bordeaur ein Arbeiterver-
treter während Schlichtungsverhand.ungen wegen
des Streiks aus einem Fenster gestürzt und ist da-
bei ums Leben gekommen.
Volkssrontzwischensälle in Algerien. Bei einer
Kundgebung der Volksfront kam es in Sidi-bel-
Abbes zu Zwischenfällen mu politischen Eegnern,
wobei 45 Personen verletzt wurden.
*
Neubildung der schwedischen Rcgierung. Der
König von Schweden hat den FLHrer der Agrar-
partei Perisson beauftragt, ein „Ministerium der
Konzentration" zu bilden.
*
Vritisches Militärflugzeug abgestürzt. Bei Ada-
mara im Sudan ist ein britisches Militärflugzeug
abgestürzt, wobei vier Mann den Tod fanden.

Dr. Gchachts unpolitifche Reife
Erklärungen vor der griechischen und ausländifchen presse

ReLchstagung
der NG-Rulturgemeinde
München, 14. 2uni.
Die Rejchstagung 1936 der NS-Kulturgemeinde,
die in den Tagen vom 14. bis 19. Juni in München
stattfindet, wurde am Sonntagabend im Kongreß-
saal des Deutschen Museums feierlich eröffnet. —
An der Tagung nehmen etwa 2000 Amtswalter
der NS-Kulturgemeinde aus dem gauzen Reich und
zahlreiche Ehrengäste teil. Als Auftatt oer Reichs-
tagung haben die Tagungsteilnehmer unter Füh-
rung des Amtsleiters der NSKG, Dr, Walter
Stang, an der Ehrenwache auf dem Konigsplatz im
Eedenken an die Toten der Bewegung einen Kranz
niedergelegt.
Eingeleitet wurde die Tagung durch zwei musi-
kalische Uraufführungen von I. Jngenbrand und
Julius Weismann, ausgeführt vom Reichssym-
phonieorchester der NSDAP unter Lei-
tuna von Franz Adam und Erich Kloß.
Gauleiter Staatsminister Adolf Wagner be-
grllßte dann die Teilnehmer der Reichstagung auf
das herzlichste. Er erklärte, er würde sich freuen,
wenn d!e NS-Kulturgemeinde, die ebenso wie die
Partei von München aus ihren Weg in das Reich
angetreten hat, wieder nach Miinchen zurllckkäme.
Zum Schluß wünschte der Eauleiter der Reichs-
tagung eine recht ersolgreiche Arbeik.
Reichsleiter Oberbürgermeister Fiehler sprach
die Hoffnung aus, daß die Reichstagung die NSKE
wiedelum einige S-britte auf ihren Arbeitsgebie-
ten vorwärts bringen möge. Der Amtsleiter der
NS-Kulturgemeinde, Dr. Walter Stang, behan-
delte dann in einer programmatischen Rede einge-
hend Entstehung, Entwicklung, Ziele und Aufgaben
der NS-Kulturgemeinde. Weiterhin sprach er von
dem Programm der Reickstagung, das ein Spiegel-
bild einer täglich im Reich, in den Eauen bis in
die kleinsten Ortsgruppen hinunter sich vollziehen-
den pflegerischen Arbeit am kulturellen Äufbau
des Dritten Reiches sein solle.
Der erste tzaupttag
Montagoormittag begann der erste Hauprtag
mit einer Feftsitzung, zu der als Ehrengäste u. a.

Reichsstatthalter Ritter von Epp, Reichsführer
SS Himmler und Reichsleiter Alfred Rosen-
berg mit vielen hervorragenden Persönlichkeiten
des deutschen Kulturlebens erschienen waren.
Zunächst ertönten die Klänge der „Festmustk"
für Fanfaren, Bläser und Pauke von Eberhard
L. Wittmer,, die vom Musikzug der SS-Ver-
fügungstruppe I (Deutschland) unter Leitung von
Hauptsturmführer E. A. Bunge uraufgeführt wurde
und grotzen Beifall fand. Dann gab Amtsleiter
Dr. Walter Groß einen Ueberblick über das Pro-
blem „Kunst und Rasse". Jm Mittclpunkt seiner
Darlegungen stand die Behandlung der Frage, was
wir heute unter Kunst verstehen, und der Nach-
weis, daß die Ungleichheit der Rasscn es unmöglich
macht, von einer Kultur, einer Kunst und
einem Elauben zu sprechen. Die deutsche Kunst
könne kein anderes Eesicht tragen als das, das d^e
nordische Art ihr aufzwinge.
Eauamtsleiter Heinrich Buscher hielt einen
Vortrag über das Thema: „Kunst uno Alltag". Er
bezeichnete als Aufgabe unserer Zeit, eine Gemein-
schaft heranzubilden. die zu künstlerischer und ku'-
tureller Aktivität begeiitert und erzogen werden
kann, wie sie die Partei auf dem Gebiete des reia
politischen Eeschehens durch ihre weitverzweigte
Organisation geschaffen hat.
Die muflkalische llraufführung: „Die romanti-
sche Sinfonie" in 6-cluv fiir Orchester von Winfrid
ZiIlig beschloß die Sitzung.

Aulturnstrzen
Veginn der Bruchsaler Schloßkonzerte. Die
Bruchsaler Historischen Schloßkonzerte, die sich trotz
ihres verhältnismätzig jungen Bestehens größter
Veliebtheit erfreuen, haben am Samstagabend
ihren Anfang genommen. llnter der Zahl der vie-
len kunstbegeisterten Eäste erblickte man u. a. auch
Ministerpräsident Köhler. Unter der Leitung
des Musikdirektors Hunkler wird Hochwertiges
geboten, Solisten in Lello und Eesang runden den
Kunstgenuß.
Urausfiihrung im Mannheimer Nationaltheater.
Das Nationaltheater Mannheim wird in der

Sptelzeit 1936—37 zwei Werke zeitgenössischer Dich-
ter zur Uraufführung bringen und zwar „Molidre
spielt" von Hans Kyser und „Bauern und Pro-
pheten", das erste Werk des Pfälzer Dichters Ro-
bert Oberhauser.
Neuer Jntendant in Pforzheim. Zum neuen
Intendanten des Psorzheimer Stadttheaters wurbe
Spielleiter Franz Otto enannt. Unter seiner Lei-
tung werden auch die Kräheneck-Freilichtspiele
wteder aufgenommen werden.
Eröffnung der Römerberg-Festspiele. Die Rö-
merberg-Festspiele in Frankfurt a. M. werden
in diesem Iahre mit der Aufführung von Schillers
„Fiesko" eröffnet. Die Regieführung liegt in
Händen des Franksurter Eeneralintendanten Hans
Meißner.
Lenbachseier in Schrobenhausen. Anläßlich des
100. Eeburtstages Franz o. Lenbachs veran-
staltet die Vaterstadt des Akeisters Schrobenhausen
am 5. Iuli eine Lenbachfeier. Neben der bereits
gezeigten Ausstellung „Lenbach und seine Heimat"
wird eine Ausstellung von Eemälden Lenbachs im
Rathaus eröffnet werden. Zur Erinnerung an dte
großen Festtage wurde eine Lenbach-Iubiläums-
medaille geschafsen.
Eine Million Gäste zum Feizeitkongretz erwar-
tet. Zu dem Jnternationalen Kongreß für Freizeit
und Erholung, der vom 23. bis 30. Juni in Ham-
burg abgehalten wird, erwartet man über eine
Million Easte.
Deutschland-Relief des Reichsarbettsdtenstes.
In Eemeinschaftsarbeit aller 30 Arbeitsgaue des
Reichsarbeitsdienstes ist in Hannover soeben das
Deutschland-Relief, das 12 mal 9,75 Meter groß ist,
vollendet worden. Es wird einen der Hauptan-
ziehungspunkte der Deutschland-Ausstellung bilden
und ein Bild der deutschen Landschaft zeigen, wie
es bisher kein Museum und keine Hochschule besitzt.
Der erste deutsche Chor im polnischen Rundsunk.
Vor kurzem veranstaltete der Deutsche Vach-
ChorinLodz (Polen) eine Aufführung des Ora-
toriums „Der Messias" von Händel.

Dank Burles für den tzebelpretS
Lörrach, 15. Juni.
Hermann Burte hat fllr die Veleihung deS
von der badischen Staatsregierung gestifteten He*
delpreises, dessen Verkündung erstmals in diesein
Iahre beim Hebel-Mähli in Hausen am 10. Mai
erfolgte, auf alle Erüße und Elückwünsche mit sol'
genden Versen gedankt:
Wer mir zum Hebelpreise
Elückwunsch und Eruß gesandt,
Eab in gewisser Weise,
Der Freude buntes Band.

Zum Ehrenkranz! — Ich binde
Mit aller Zeichen Zier
Ihn hoch an Hebels Ltnde:
Von dorther kam er mir!
Im Maien 1935. Hermann Burte.

Hauvtschriftleiter: Franz Bretz.
Ttellvertreter: Bernhard Seegcr-Kelbe.
Cbes vom Dlenst: Dr. Friedrich Didier.

Derantwortllch für Jnnenvolitik: Franz Bretz:
Auhenvolitik und Wirtichast: Bernbard Sccger-Kelbe:
fiir Staöt Hcidelbera und Bewegung: Hermaun Lcis>
sür Badische Nachrichten nnd Svort: Hermann Ucbcrle>
sür Feuilleton und Unterbaltung: Dr. Fricdr. Didiee.
sür säintliche Bcilagen: Herbcrt Wicdcmann: für Bil'
der: Hauvtschriktleitnng: fiir Anzeigen: Wilb. Bcsvek'
sämtltch in Heidclberg
Schriftlettnng: Brunnengaüe 20—24.
Berliner Schriftleitnug:
Hans Gras Reischach, Berltn SW. 88 Cbarloltenstr. >3>"

Nachdruck fämtlicher Ortgtnalbertchte verboten.
Svrechstunden der Schriftlettung: Tägl. von >6-l?Ubr.
Fernrus 3740.

Für unverlangt etngcgangene Betträge wtrd ketne
Berantwvrtnng tibernominen.
Berlag .Volksgcmeinschast" G. m. b H., Hauvt»
stratzc 128/128 iUniversitätsvlatzl.
Druck: Hetöelberger Gutenberg-Druckerel G m. b.

D.-A. V. 1936: 24 715.
Davon: Bezlrksausgabe Odenwald u. Ranland
Bezirksausgabe Rnnd um Mvsbach
Bezirksausgabe Der Franke
Bezirksausgabe Der Kraichgau
Lur Lctt tkt Preisltste Nr. 8 gülttg.

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