Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Januar bis Juni)

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.9503#2415

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Wlksgemeinscha

«kmklskilllkii
Derlag und HerauSgever^ Verlag Dourgem-Nlschaft s. m. b. H., Hetdelberg. Hauptstr. I2S/I2S
k ommel-Nr. Z22L. Schristlertung Brunnengasfe ro/r«, Fernruf 3740. Die.DolkSgemeinschast'
erscheint 7 ma> wöchentlich und toktel monatlich 1.70 RM.. bei Trägerzustellung Z0 Ps.



s k 0 s A c»7 k«
bei Poftzustellung 42 Pf. mehr. Jft die Zeitung arn Erscheinen lauch durch höhere GewalL»
derhindert. besteht kein Anspruch auf Entschädigung. Abbestellungen müssen biS spät.25.d. M.
für den folgendenMonat direktb.Derlag eingereichtwerden. Ausschl.Gerichtsstand: Heidelbsrg

illkN8lSg. ÜKN 18. Ml 1838

WlÜkllkk Vkl'»8N8lgUNg8Ü!8l! 18? 8l88l8- UN8 8klNklNUk 8KNV?ÜKN

f?KlUK?ll3Ul 18 ?lg./8.M?g8Ng^l!?. 188

Cngland gegen Ganktionen?
Krisengerüchte um E-en — Oonnerstag große außenpolitische Aussprache

London, 15. Juni.
Die britische Regiernng hatte bei Ausbruch des
italienisch-abesstnischen Konfliktes Sanktionen ge-
gen Jtalien als „Angreiser" besürwortet und ge-
fordert, hatte aber gleichzeitig erklärt, dah England
Nur gemei»sam mit den Lbrigen Völkerbunds-
mächten vorgehen werde, dah dieser Konflikt nur
ein Probesall siir den Völkerbnnd sei.
Nachdem die italienische Machtergreifung in Abes-
stnien reale Tatsachen geschafsen und die Unsä-
higkeit des Völkerbundes unter Beweis
gestellt hat, scheinen in London jene Kräfte an Ein-
fluh zu gewinnen, die wie Chamberlain eine
schnelle Liquidierung der Sanktionen fordem. Ee-
»üchte, die deshalb von einem baldigen Rücktritt des
Auhenministers Eden wissen wollen, werden b i s.
her amtlich schärsstens dementiert. Am Donnerstag
dieser Woche wird Eden im Unterhaus Lber die
Sanktionssrage sprechen.
An Auhenminister Eden wurden in der Mon-
tagsfitzung des Unterhauses verschiedentlich Anfragen
gestellt, ob die britische Regierung die Sanktionen
beenden und die Befugnisse des Völkerbundes ein-
!chränken wolle oder nicht. Eden sagte, daß die bri.
t'sche Regierung den Wunsch habe, die Aussprache
über die Autzenpolitik zu dem frühestmöglichen Zeit-
punkt vorzunehmen. Bei dieser Gelegenheit werde
^r die Ansichten der britischen Regierung über die
?u ergreifenden Kollektivverhandlungen
beim Zusammentritt des Völkerbundsrates und der
Pölkerbundsversammlung, die am 26. bezw. 30. Juni
stattfinden sollten, erläutern.
Boyd richtete die Anfrage an Eden, ob ihm be-

kannt sei, welche grotze Befriedigung die Rede des
Schatzkanzlers Chamberlain in vielen Teilen des
Landes ausgelöst habe. (Beifall der Regierungs-
mehrheit und Eegenrufe der Opposition.) Der Füh-
rer der Opposition Attlee teilte hierauf mit, datz
die Arbeiterpartei am Donnerstag den Antrag stel-
len werde, das Eehalt des Premierministers zu kür-
zen, um eine autoritative Erklärung über die Autzen-
politik der Regierung zu erhalten. (Veifall bei der
Opposition.)
Der konservative Abgeordnete Vyvyan Adams
verlangte, datz Eden bei der Formulierung der zu-
künftigen Regierungspolitik beachten soll^ datz es
für die Jnteressen Grotzbritanmens im Osten le-
benswichtig sei, „datz der Völkerbund Jtaliens gro-
ben Vertragsbruch nicht verzeihe".

Basel, 15. Jum.
Die Universität Basel, die seit Jahrhunderten
enge Beziehungen mit der Heidelberger Hochschnle
verbinden, hatte die an sie ergangene Einladung zur
850-Jahrseier der Heidelberger Unioersität ebenso
angenommen, wie alle anderen Hochschulen der
Schwciz. Nun hat der in seiner Mehrheit marxisti-
sche Rcgicrungsausschuh dcs Kantons Basel beschlos-
sen, diese Zusage rückgängig zu machen und keine
Vertreter nach Heidelberg zu cntsenden.

Zu der von uns bereits berichteten Mitteilung
unterrichteter Kreise, wonach ein Rücktritt Edens
als wenig wahrscheinlich angesehen wird, schreibt
der diplomatische Reuter-Korrespondent:
Die tendenziösen Eerüchte, denen zusolge Eden ge-
zwungen sein könnte, auf die Rede Chamberlains
hin zurückzutreten, dürften in keiner Weise begrün-
det sein. Diese Eerüchte werden nicht nur amtlich
als unrichtig bezeichnet, sondern man darf auch an-
nehmen, datz Chamberlains Ansichten mit denen
des Autzenministers übereinstimmen. (?)
Man nimmt an, datz die kommende Rede Edens in
der Unterhausaussprache eine der wichtigsten Re-
den sein wird, die Eden bisher als Autzenminister
gehalten hat. Sie wird voraussichtlich sämtliche
Ungewitzheiten über die Sanktionspolitik Erotzbri-
tanniens beseitigen.

Keinem deutschen Wissenschafter und auch keinem
deutschen Politiker ist es eingefallen, die Zusage der
Schweizer Hochschulen etwa als Bekenntnis zum Na-
tionalsozialismus oder als Billigung unserer Auffas.
sung von de» Aufgaben unserer Universitäten
aufzunehmen. Denn ein solcher Sinn konnte von
vernünftigen Menschen unserer Einladung garnicht
unterschoben werden. Der marxistischen Mehrheit
der Vasler Kantonsregierung blieb das zweiselhafte
„Verdienst" vorbehalten diese Auslegung zur Be.
gründung des Widerrufs einer schon gegebenen Zu-
sage zu finden.
Basler Zeitungen, die sonst keineswegs im Ver-
dacht der Deutschfreundlichkeit stehen, protestieren
scharf gegen diesen Regierungsbeschlutz und nennen
ihn offen eine „unnütze Brüskierung
Deutschlands"und eine schmählicheKapi-
tulation vor den Kommunisten". Wir
können diesen Zeitungen ruhig versichern, datz uns
der Basler Veschlutz garnicht brüskieren kann, weil
er zu jenen Pfeilen gehört, die nur ihre Absender
treffen. Es blamiert sich eben jeder so gut er will
oder kann. llnd schlietzlich ist es keine Neuigkeit, datz
internationales Taktgefühl und auch nur ein Mini-
mum diplomatisch-üblicher Höflichkeit nicht zu den
Vorzügen marxistisch gelenkter Regierungen gehören.
Wenn sogar liberale Schweizer Blätter von einer
Kapitulation vor den Kommunisten sprechen, dann
können wir uns ein Kommentar ersparen. Die Ve-
deutung des Jubiläums der ältesten reichsdeutschen
Universität wird durch solche jeder wahrhaften Wis-
senschaft hohnsprechenden Veschlüsse nicht berührt.

Schweres Ltnwetter m der Mön
Ei» Todesopfer. — Bahndamm unterspükt.
Erfurt, 15. Juni.
Ueber der Rhön gingen am Sonntagmittag
schwere Eewitter nieder, die wolkendruchartigen
Regen mitbrachten. Besonders schwer tobte» die
Unwetter in der nördlichen Rhön, im Tal der
Ulster.
Eewaltige Wassermassen wälzten sich das Tal
entlang und stauten sich in Schleid am Bahnkörper
der Eisenbahnlinie. Der Bahndamm wurde auf
einer Länge von 40 bis 50 Metern unterspült, so
datz der Zugverkehr Eeisa-Tann unterbrochen wer-
den mutzte. Jn Schleid stand das Wasser zwei Me-
ter hoch. Die Flutwelle brauchte bis zur Mündung
der Ulster in die Werra etwa sechs Stunden. Viel
Kleinvieh ist ertrunken. Eegen 17 Uhr hatten sich
die Wasser verlaufen.
Auch ein Menschenopfer hat das Unwetter ge-
fordert. Ein ertrunkener Mann wurde ange-
schwemmt, defsen Personalie» noaj nicht festgestellt
werden konnten.
Arbeitsdienst und SA leisteten die erste Hilfe.
Auch eine Hilfsmannschaft der Reichsbahnstation
Vacha wurde eingesetzt.
Schwedische Regierung zurückqeireien
Stockholm, 15. 2uni.
Die schwedische Regicrung ist Montagvormittag
zurückgctreten. Die llrsache der Regierungskrise ist
bekanntlich die Ablehnung einer Regicrungsvor-
lage über Erhöhung der Alterspensionen in beson-
dcrs teuren Orten dnrch die beidcn Kammern des
Reichstages.

Der östereichische Jnnenminister
Zweimal laar-Vaarenfels erklärte jllngst
Baar-Vaarensels. in einer Unterredung mit dem
Wiener Vertreter der französi.
schen Zeitung „Le Journal": „2ch
ermuntere meine Landsleute dazu, möglichst
zahlreich die Sommer-Olympiade in Berlin zu be.
suchen." — Dies ist gewitz eine faire sportliche Hal.
tung, die aber an innerem Wert erheblich verliert,
wenn man hört, datz der gleiche Minister Baar.
Baarenfels an alle Bezirkshauptmannschasten in
Oesterreich ein Rundtelegramm sandte, in dem es
heitzt: „Funktionäre, Sportler und Turner, die an
den olympischen Spielen in Berlin teilnehmen wol.
len, haben ein Eesuch einzureichen. Die betref.
fendon Behörden haben über jeden Teilnehmer be.
zllglich seiner politischen Gesinnung sosort Erhebun.
gen zu pflegen. Politisch Vorbestraften oder Unzu-
verlässigen ist die Bewilligung nicht zu gewäh.
ren. Derartige Eesuche sind nur im beschränk.
testen Matze zu bewilligen und hauptsächlich nur
solchen Leuten, die von einwandfreier vaterländischer
Eesinnung sind." — Wir fragen vorläufig nur be-
scheiden an, welche Aeutzerung des österreichischen
Jnnenministers amtlich gedeckt und für gültig be.
funden wird.
ü-
Eine ähnliche „Unklar.
Deutschrr Kulturkreis heit" finden wir auch
im Wiener Licht. auf kulturpolttischem Ee-
Liet. Das deutsche Volk in.
und autzerhalb der Reichsgrenzen begrützte es mit Ee.
nugtuung, als Bundeskanzler Schufchnigg vor
einigen Tagen erklärte, datz sich Oesterreich zum deut.
schen Kulturkreis bekenne und kein Jnteresse daran
habe, eine Mauer zwischen den Deutschen diesseits
und jenseits der Erenzen aufzurichten. Zwei Tage
danach wurde ncben anderem d^itschen Schrifttum
Wilhelm Schäfers Werk „Die 13 Vücher der deut.
schen Seele" verboten, obwohl sie bisher seit über
14 Jahren in jeder österreichischen Duchhandlung zu
erwerben waren. Ein Werk — dies nur neben.
bei — das 1922 erschien i.nd in seinen mehrfachen
Neuanflagen nicht einmal das Wort „National.
sozialismus" enthält. Auch in diesem Falle sind wir
daran interessiert, zu erfahren, wer in Wien für die
deutsche Kultureinheit zuständig ist: Dr. v. Schusch.
nigg oder untergeordneie Organe jener Regierung,
die unter seiner Führung steht?
*
Ueber den Sittlichkeitsverbre.
Eine Schmutz-Welle. cher-Prozetz gegen die Fran.
ziskaner in Koblenz berich.
tet ein Teil der Auslandspresse, s o, wie wir
jllngst voraussagten. Der „Elsässer Kurier"
beispielsweise schrcibt u. a.: „Eine gigantische Welle
von Schmutz hat begonnen, sich über die katholische
Kirche in Deutschland zu ergietzen." Vemerkenswer.
terweise meint das Vlatt damit nicht etwa die llblen
Sittlichkeitsverbrechen von Patres und Brüdern des
Franziskanerordens, die es nur als „harmlose
Verirrungen" ansieht, sondern das Vorgehen
der deutschen Eerichto. Datz die Koblenzer Ange.
klagten ihre Verbrechen alle eingestanden haben,
interessiert den „Elsässer Kurier" nicht. Nach sei.
ner Meinung hätte diese peinliche Angelegenheit der
Oeffentlichkeit verschwiegen werden müssen, denn
die Verbrecher waren in diesem Falle „Diener Eot.
tes" und nicht „gewöhnliche Sterbliche". Man hat
in der Schriftleitung dieses Vlattes noch nicht begrif.
fen, datz wer mit dem Anspruch auf Fllhrung des
Volkes auftritt, entsprechend scharf bestraft wird,
wenn er bei dieser befohlenen oder angematzten
Aufgabe versagt Wenn also eine gewisse Äuslands.
presse von einer „Schmutz-Welle" spricht — llbrigeng
ein angesichts der Verbrechen sehr „vornehmer" Äus.
druck — dann möge sie die Quelle dieser Welle
dort suchen, wo sie entspringt, nicht aber gegen
ein deutsches Eericht hetzen, das die unerfreuliche
Aufgabe hat, sich mit dem Sittenverfall und der
anormalen Veranlagung volksfeindlicher Elemente
zu befassen.
Der Streik in französischen Fa.
Sowjets nach briken und auch staatlichen Be.
französischcr Art. trieben, der noch immer nicht
beigelegt werden konnte, zeigt
die „Erfolge" der Moskauer
Wiihlarbeit in Frankreich. Wie weit die Leiter der
französischen Kommunistischen Partei gehen zu dür.
fen glauben, beweist eine Rede des kommunistischen
Senators Cachin.in Lille, in der er erklärte, es

Marxistische „Erfolge" in Belgien
Einsatz aller staallichen Machtmillel gegen kommunistische Hetze

Y-Brüssel, 15. Juni.
. Die Neubildung des belgischen Kabinetts, in
°ein sich die Sozialisten mit der Besetzung von ins-
öesaint sechs Ministerposten einen matzgeblichen
'Lfnflutz gesichert haben, hat bisher noch keine gün-
ulge Auswirkung auf die immer bedrohlicher an-
thachsende Streikbewcgung erzielt. Die Streikwelle
m in, Eegenteil stündlich grötzer geworden und sie
^öchst, nach den vorliegendcn Nachrichten, weiter
Jm Lütticher Steinkohlenbergbau hat
^le Streikbewegung den Charakter einer allgemei-
"en Ausstandsbewegung angenommen. In Hers-
Flemalle und Montegnier ruht die Arbeit auf
Men Schächten. In Seraing wird nür noch auf
swe, Schächten gearbeitet. Die Zahl der im Aus-
öand befindlichen Bergarbeiter beläuft sich zurzeit
M etwa 30 000. Ein von der Bezirksleitung
^arinage des belgischen Vergarbeiterverbandes ein-
Revierkonferenz hat im übrigen gestern
'ustiaimig die Ausrufung des allgemeinen Berg-
terstreiks im ganzen Borinage-Bezirk be-
Mossen, so datz auch dieser wichtigste belgische Jn-
"Ustriebezirk heute lahmgelegt sein dürfte.
Jnzwischen hat die Streikbewegung aber auch
Eisen- und Stahlindustrie erfatzt. In
ZErstal hat die Belegschaft der weltbekannten
AMen- und Lastauto-Fabrik Fabrique Nationale
? -Urmes de Euerre die Arbeit niederaeleat und

da

,us AZei-; unter Äbsingen der Jnternationale be-
f su Nur unter Einsatz starker Gendarmeriekräfte
^uunte die Fabrik wieder geräumt werden. Jn der
7-,*uvinz Hennegau macht die Streikbewegung
2°nfalls grotze Fortschritte. In Boussu besetzten
«treikenden die Betriebe der Firma Coprse.
i,ach Einsatz grötzerer Gendarmeriekräfte, die
ubrgisch vorgingen, wurden die Fabrikhallen
i geräumt. Jn Frameries (Borinage) for-
die Velegschaft die gleichen Arbeitsbedingun-
u, die den französischen Bergarbeitern zugestan-
eu worden sind

. Die belgische Kriminalpolizei konnte gestern
tg/u"um eine Anzahl kommunistischer Streikagita-
-^u französischer und auch holländi-
ba?« I Nationalität verhaften. Von den Ver-
jf^^ren wurden fünf niederländische Kommunisten
Erenze abgeschoben, während die Lbrigen
Ht^fkhetzer in Hast behalten wurden. Die kommu-
Agitation nimmt im übrigen einen ge-
udezu bedrohlichen Umfang an. Bei allen Aktio-

nen, zur Besetzung von Fabriken konnte festgestellt
werden, datz sie von kommunistischen Elementen
provoziert worden sind.
Eegenüber dieser Entwicklung ber.eitet das
belgische Jnnenministerium umfangreiche Matznah-
men vor, um die Ruhe und Ordnung unter allen
llmständen aufrechtzuerhalten. Um ausreichende
staatliche Machtmiitel zur Verfügung zu halten,
wurde gestern das Reserve-Gendarmerie-
Korps mobilisiert. Auch aus den ländlichen
Bezirken wurden starke Eendarmerieabteilungen
in den Jndustriezentren zusammengezogen.
Die Regierung ist fest entschlossen, unter allen
Umständen „Herr im Hause" zu bleiben. Vorgänge,
wie sie sich in Frankreich ereigneten, sollen unter
keinen Umständen geduldet werden. Vor allem soll
die Besetzung von Fabriken notwendigenfalls un-
ter Einsatz aller siaatlichen Machtmittel verhindert,
bezw. die Räumung besetzter Fabriken erzwungeu
werden.

Marxistische Verbrecher in Oanzig
Zwei SS-Männer niedergeschossen.
Danzig, 15. Juni.
Wie die Pressestelle des Danziger Polizeipräsi-
diums mitteilt, ist es am Samstagabend in Wie -
sental bei Danzig nach einer privaten Mei-
nungsverschiedenheit zu einer schweren Blut-
tat gekommen, bei der der 30jährige Sparkassen-
buchhalter Ernst Ludwig durch einen Vauchschutz
getötet und der 32jährige Eelderheber Paul F r e s-
sonke durch Rllckenschutz lebensgefährlich verletzt
worden sind. Beide sind Angehörige der SS.
Die polizeilichen Ermittlungen haben noch in
der gleichen Nacht eingesetzt. Die Täter, die Brll-
der Reinhold und Vernhold Zeller, sowie sieben
weitere ihrer Familienangehörigen sind von der
Polizei festgenommen worden. Bei der polizeilichen
Durchsuchung der Wohnung des Bernhold Zeller
wurden zwei Päckchen hochexplosiven Vrennstoffes
und Zündschnur vorgefunden. Die Vrüder Zeller
sind bekannte marxistische Funktionäre. Reinholo
Zeller ist bereits wegen Vergehens gegen die Waf-
fenbestimmungen, gefährlicher Körperverletzung,
Meineids usw. unter anderem mit Zuchthaus vor-
bestraft. 2m Jpteresse der Untersuchung können zu-
nächst weitere Angaben nicht gemacht werden.

Bafel kapituliert vor Moskau
Keine Teilnahme am Heidelberger Llniversitäis -Iubiläum
 
Annotationen