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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9503#0642

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v o lkg ememsch aft

kjeiLelberger
verlag mid Herauigeb«! Berlag Lolltgemeinlchast G.«. I. H. Heidelberg. Hauptstr. 1LS/IIS
Gammelnummer 8> 5. Gchristleitung! Lutherstr, bS. Aernrus L7M. ivi« „Bolltgemeinlchaft',
erscheim 7 mal wbchentlich und lostet monatlich 1,7V RM.j dei LrLgergustellung zu,ügl. 80 W.,


8 e o b a ch t e r
dei Postzustellung zuMgl. 1L Pf. Jst die LeiMng am Eischeinen (auch durch höhere SlewM)
derhtndert, desteht «et» «nspruch auf Sntfchädtgung.Abbestellungen müffen bir fpätesten» Lv.d.M.
für den folgenden MonM dtrelt betm Berlag eingereicht werden. Ausschl.Gerichtsstand: Heidelberg

llvnnerstag, den 1Z. Lebruar 1SZ5

/lmllicliez Veftijnlügiingzdlillt liir 8tsilt8- lililt Oeliieiiilie-Ketilittteli

Lreioertauf 10 pfg. / k. Zatirg. > Nr. 4Z

Nbcechnung ljitlers mit dem jiidilchen feind
Ver jührer am Sarge willielm Sustloffs — Vie kampfansage der Zuden wird
aufgenommen — Vie Mordtat füllt auf das Zudentum zurück

Schweria, is. Kebr. Bei »er Trauerfeter
für Len ermovdeten L-rnöeSgruppenleiter Gust-
loff hielt der Führer folgende Rede:
Metwe deutschen Volksgenosien und -genos-
stnmenl Nattonnlso-ialistenI Metn lieber Par-
teidgeuosie!
Es ist eiu fchmer-licher Weg, den die Völker
zurücklegen nrüsien, um thr Glück zn ftnden.
Dte Meilensteine dteses Weges find im-
mer Gräber gewesen, Gräber, tn denen
ihre Besten ruhon. Auch Bewegnngen er-
veichen daS Ztel threS Wollens dann, wenn
es wtrklich hoch gesteckt ist, nur aus dem
gletchen schmerzlichen Wege. Es wirb auf
dieser Welt ketn Glück verschenkt.
Unsere eigene wationalsozialistische Bewe»
gnng hat nicht begonnen, awderen Opfer anf-
znbüvden. Wir haben rtnst alS Goldatvn an
dew Fronten deS WeltkriegeS gestanden nnd

Hinter de« harmlosen, kleine« verhetzte«
Bolksyenoffen, die anfgewiegelt waren, steht
die haßerfüllte Macht nnseres jü»
dischen Feindes, eines Feindes, dem
wir nichts znleid gcta« hatte«, der aber ver»
suchte, «nser deutsches Volk zu unterjoche«
«ud zu seiuem Sklavc» z« machen, der ver-
antwortlich ist für all das Unglück, das u«s
im November 1818 getrofsen hat, «nd verant»
wortlich ist für das Unglück, das in -e« Jahre«
darauf Dentschland heimsnchte!
Go wie ste alle gesallen stnö, diese Partei-
genoffen und bvaven Kameraden, so war es
auch anberen zngedacht, so sinö viele Hunderte

als Krüppel Wrlggeblieben, schwerverwundet,
haben das Augenlicht verloren, sind gelähmt,
über 40 0W andere verletzt,' unter thnen so
viel« treue Menschen, öie wir alle persönlich
kannten und dte uns lieb und teuer gewesen
sind, von denen wir wußten, öatz ste niemand
etwas zu Leib tun konnten und niemals je-
mand etwas zu Leid getan hatten, die nur
ein Verbrechen allein begangen haben, näm-
lich, -aß sie sich für Deutschlanö einsetzten. So
stand auch in den Reihen dieser Opfer Horst
Wessel, der Sänger, öer der Bewegung ihr
Lied gab, nicht ahnewd, daß auch er unter die
Geister gehen werde, die mit uns marschieren
und mit uns marschiert sind.

kine leitenLe kjanL orgnnilierte nlle MarLe

erfüllten dort nnsere Pslicht für Deutschlawd.
AlS dieseS Deutschland nun in den November-
tagen 1S18 in der Heimat setwen töbltchen
Stoß «rhtelt, da versuchten wtr, diejenigen zn
bekehven, dte damals Werkzeug eiwer grauen-
haften überstaatlichen Gewalt waren. Nicht
wir haben «nseren Volksgenosien, bi« fich
gegen Deutschland «rhoben hatten, Opfer zn-
gesügt. Jn Dentschland begann aber in dtesen
Novewbertagen zum ersten Male der rotk
blnttg« Terror offen z« rasen. Jn -en
schweren Kämpfen des ersten Bterteljahres
1919 sanken überall deutsche Männer nieder,
getroffen von den Kngeln vtgener Volks-
gvnoflen.
Die starbeu uicht, weil ste irgendetueu Haß
«mpfanden gegeu diese Volksgeuofleu, sonderu
»nr mege« ihrer Liebe zu Deutschlaud. Weil
fie es nicht wahr hade« wollte», daß uunmehr
das Eube eiues freie» und ehrbareu Deutsch-
laud gekommen seiu sollte, weil ste stch eiu-
setze« wollte« für die Zukunft dieses deutschcu
Bolkes,' deshalb stub ste vo« wahnwitzigen
«nd vcrblendeten Menschen erschosien» erdolcht,
ermordet wordeu!
Aber htnter dieser wahnwitztgen Verblen-
dung sehen wtr überall dieselbe Macht,
überall dieselben Erscheinungen, die diese
Mewschen leitete und verhetzte und ihnen end-
ltch das Gewehr, dte Pistole oder den Dolch
t« dte Hand drücktel

Go hat nun auch Ser Nationalsozia«
liSmus im AuSland seinen ersten be-
wußten B'lntzeugen bekommen. Einen Mann,
der nichts tat, als nur für Deutschland ein-
zütreten, was nicht nur sein heiltgesRecht
ist, sonder» seine Pflicht aus dieser Welt,
der nichts getan hat, als sich seiner Heimat zu
erinnern und sich ihr in Treue zu verschreiben.
Auch er wurde genau so ermordet, wie so viele
anöere. Wir kennen diese Methode. Selbst als
wir am 30. Fannar vor örei Jahren die Machr
übernommen hatten, spielten fich noch in
Deutschland genan diesel'ben Vorgänge ab, ein-
mal tn Frankfurt/Oder, ein anderesmal tn
Köpenick uwd dann wieder in Braunschweig.
Es war immeröasselbe Verfahren:
Eln paar Männer kommen, rufen einen aus
seiner Wohnung heraus, stechen ihn nieder
oder schießen ihn tot.
Das ist kei» Zufall, bas ist eiue lelte « de
Haud, die diese Verbreche« organisiert hat
«ub weiter organisiere« will. Diesesmal ist
nuu der Träger bieser Tate« zum ersteumar
selbst in Erscheinung getrete«: Zum crstenmal
bedieut er sich keiues harmlose« deutsche«
Volksgeuosien. Es ift ein Ruhmesblatt sür die
Schweiz sowohl als auch sür «nsere eigeue«
Deutscheu i» der Schweiz, datz stch keiner diu-
gen ließ zu dieser Tat, so datz zum ersteu-
maldergeiftigeUrheber selbstzum
,-,-T äterwerde» mußte.Soist unser Par-

^ ^pfer vermshrten stch. Die Räk-^^ ^ ^ denn von der Macht gcfällt worden
repnbltk brach tm Süden des Reiches auS,s^.- ° _° _

«nd »um «rsten Male sehen wir nun Opfer,
dte in ihrem Jnwern, wenn auch unbewutzt,
schon den Weg etngeschlagen hatten, der zizm
NattonalsoztaliSmns führt. Zu diesen Hun-
derten, die im Drange, Dentschlawd zu helfen
uwb Dentschlawd zu retten, damals ermordct
wovöen stwd, stoßen nun elf Volksgenossen,
-ehn Männer und eine Frau, öie ganz be-
wußt eine neue Jbee vertreten haben,
die ntemals irgendeinem Gegner etwasx-u-
leide taien, die nur e i n Jdeal kannten, Sgs
Jdeal einer neuen und gereinigten befferen
Volksgemeinschaft, öie Mitglieber der^T h uH e-
Gesellschaft. Sie wurden jn stzrünckstm
als Getseln barbarisch hingeschlachtet. Die
Auftraggeber stnd uns bekannt.
Sie siwd ebenfalls Awgehörige dis-ser verhäng-^
nisvollen Macht gewesen, die verantwortlich"
war und verantwortlich ist für diHm Bruder-^,
word in uuserem Volk.
Auf diesem Wege unserer Bezvegnng liegt
nicht ein einziger von »ns ermordeter Geg-
«er, nicht ein Attentat. Wir habcn das vom
ersteu Tage an abgclehnt. Nie Mmpft»« wir
wit diesen Wasfen. Allerdings kberkso eut-
kchlosien sind wir gewesen, nicht»U-üser Seben
Zu schonen, aber das Lebön de^deukschen Rol-
kes «nd des Deutschen Neiches zu verteidigcn
«nd i« Schutz z« nehmen vor jenen, die vor
keinem Menchelmord, wie die Geschichte uus
lo oft gezeigt hat, znrückschrecke«.
Dan« kommt eine ewdlose, lange Reihe von
ermordeten Nationalsozialisten,' feige ermor-
^et, fast stets ans dem Hinterhalt,
erschlagen oder erstochen oder erMossen. Hinter
iedem Mord stanb aber d i e se l b»e Macht,
die verantwortlich tst für diesen Movd:

-ie eine« sanatische« Kamps uicht »nr gegen
unser dentsches Volk, sonder» gegeu jebeS
sreie, selbständige und unabhängige Volk führt.
Wir begreifeu bie Kampsansags «nb wir
uehmen sie aus!
Mein lieber Parteigenosie, Du bist nichi

unrsowst gesallenl Uwsere Toten siwd all« wie-
öer lebend geworden. Gie marschieren nicht
nur im Geiste, sowdern lebendig mit uns mit.
Uwd eiwer dieser Begleiter in die fernste Zu«
kuwft Hiwein wivd auch öieser Tote sein. Das
sei un-ser heiliger Schwur iin dieser
Stunde, baß wir dafür sovgen wollen, daß
Lieser Tote in bie Reihen der unstevblichen
Märtyrer nnseres Volkes einrückt. Dann wird
-its seinem Tod millionenfaches Leben kom-
msn für unser Volk. Das Hap diieser jüdische
Mörder nicht geahnt oder vorausgesehen, daß
er einen töiete,- aber in die fernste Znkunft
hinein Millionen und aber Millionen Kame-
raden zu einem wahvhast deutschen L-sben er-
wecken wird. So wie es fMher nicht möglich
war, durch solche Taten öen Siegcszng un-
sever Bewegung zu hemmen, sondern im Ge-
genteil aus diesen Toten Bannerträger
unserer Jdee geworden sind, so wivb auch
diese Tat nicht bie Zngehörigkeit des Deutsch-
tnms im Auslande zu unserer Bewegung und
zum dentschen Vatevlande hemmen. Jm Ge-
genteil: nun hat j-ede Ortsgruppe des Aus-
landes ihren nationalsoziolistischen Patron,
ihren heiligen Märtyrer dieser Be-
wegung und unserer Jdoe. Jn jeder Ge-
schästsstelle wivd nun sain Bilö hängen. Fcder
wird seinen Namen im Herzen tragen, uwd «r
wivd nimmermehr vergesien sein in alle Zu-
kunft.
Das ist «nser Gclöbnis: diese Tat fällt auf
de« Täter zurück. Nicht Dentschland wird da-
dnrch geschwächt, sondern die Macht, die diefe
Tat verübte.
Das deutsche Volk hat eiuen^Lebeude« im
i.U«st

Jahre 1986 verlore«, allcin einew
fnr die Zukunft gewonnen!

»sterbliche«


Ccherl Bilderdienst
Die seierlichc Ausbahrnng Gnstlosss in Schweri«.
Die Hülle des Landesgruppenleiters Wilhelm Gnstloff kehrte in der Nacht zum Diens-
tag in seine Heimatstadt SHwerin zurück. Der Sarg wuröe zur Fcfthalle in Schwerin
gebracht und öort anfgebahrt.

Ver Kuftenpabt
Von B. S ee ge r-K« lbe.
Wir Haben mii der Taisache zu rechnew,
datz der s r anz ö s i s ch - r u s s is che ,^8ei-
st andspak t" in öliesen Tagen anf Wuwsch
der französischen Regierung und öer sie tra-
genden linken Mehrheit dnrch die Kammer
ratisizievt und damit in Gelinng gesetzt wivd.
Das französtsch« Außenamt hat s. Zt. dar-
aus hingeiviesen, daß dieser Pakt „keitnesivegs
gegen Deu'tschland gerichtet" sei. J-m Gegen-
teil: der ursPrünglich vorgesehene „Ostpakt"
sei eine Verflcherung aus Gegenseitigkeit ge-
ivosen, an der das Reich hätte teilnehmen sol-
len. Alleitn Deutschlands Weige-
rung zwinge nun Frankreich zum Abschluß
öes Russenpakies — öem beizutreien Berlin
täglich freistehe — denn öiese Weigerung könne
nur so ausgelegt wevöen, Laß Deuischland sich
die Möglichkeit offen halten wolle, eines Tages
über Sowjetrußland herzufallen. Frankreichs
Sicherheiit aber verlange ein starkes Sow-
jetrnßland, da sonst die ,/pangermanistische
Gesahr" allein anf der französtschen Ostgrcnze
laste.
Diesen scheinbar begreislichen „Begrün-
dungen" muß auss schärfste widevsprvchen
wevden. Der Führer und Reichskanzler
hat im vergangenen Jahre eindeutig erklärt,
öaß Deutschland zu zweiseiittgen Nicht-
angrisfsverträgen mit allen Staaten
unter Ausnahme Litauens bcreit sei. Diese
Znstcherung beiweist, daß das Reich keineswegs
-ie von Paris behaupteten Angriffspläne ge-
gen SoWtetrußland hegt.
Wenn Litanen ausgenommen wurde, so
weiitz die ganze Welt, öatz dies nicht etwa
d « shald geschah, rvetl etwa ein in PariS
ersundener deutscher „Generalstabschest den
„g enialen" Plan hegte, dnrch Litauen einen
„Krenzzug gegen die Sowjetunron" M eröff-
nen. Maßgebend war dabei nur die Tatsache,
daß man mit einem Land, öas mitten itm Frie-
den dem Reich das Memelgebiet rwubte,
das -ie ihm auserlegten Autonomielbestimmun-
gen gröblichst v-erletzte, keine Verträge schlie»
ßen kann.
Wenn man in Kowno inzwiischen einge-
sehen hat, d-aß diese Methoden gegenübcr dem
Dritten Reich nicht möglich sind u-nd durch Be-
achtu-ng des Autonomiestatuts Wivtschaftsoer-
handlungen zwischen öem Reich und Litanen
eröffnet werden können, so erkennt jeder un-
besangene Beobachter, daß au-ch ein politll>scher
Ausgleich keineswegs unmöglich ist. Dann
zeigt es sich, daß öie „Begründung" di«
das französtsche Außenamt dem Paris—Mos-
kauer Militärpakt gidt, in nichts znsam-
m e n f ä l l t.
Die Leser öer „Vo l ks g« m« insch aft-
sind es gewohnt, öaß wir öies« Dtnge betm
richtigen Namen nenney, und deshabb scheint
eZ.notwendig, ,nnch histr offen festznstellen,
was ist: , - ^
Der franzvsilsch-rns^ische Bet-
st a nHK-p gk»j, ist./M« ansgesprvchen« Militär-
allianz gegen^dast Deutsche Reich. Eingepackt
in Genser Völkevbunöswatte, vermag er trotz-
dem nicht zu verhüllen, öaß hier Lin einsei-
tig gegen Deutschland gerichteter Ver-
trag vovliegt.
Französische und englische Preffestimylen,

HlAMpia-krgebmsse
Am siebten Tag der Olympischc« Winter»
fpiele iburdcu die Viererbobreunen z«
Ende geführt. Die goldeue Medaille i» diesem
Wettbewerb stcherte stch die Schweiz, die mit
ihreuj, zweiten Bob obeudrei« «och de» 2. Platz
nno damit eiue silbernö» Medaille erkälkpsts^
Dentschland landete hier ans dem 7. Platz.
Jm 3069 Mcter Eisschnellauf feierte Bgl»
langrud-Norwegen eineu weitcre« Sieg
vor Vaseuius-Finuland. — Jm 18-km-S k i-
langlaus war Erik Larision-Schwede« anf
bem ersten Platz vor Oddbjör« Hagen-Norwe-
ge». Bester Dentscher rvar hier Walter Motz,
der als 18. einlies.
Einen dramatischeu Eishockeykampf
gab es am Abend i» Eisstadiou. Nach drei-
maliger Verläugernwg und eiuer Spielzeit vo»
zwei Stundeu nnd 86 Minnten treuntcn stch
Deutschland «ud England bcim Stanbe vo« 1:1.
 
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