ljeidelberger
Verlag und Herausgeber: Verlag Vollsgemeinschaft G.m.b.H., Heidelberg., Hauptstr. 126/128
Sammelnummer 3225. Gchriftleitung: Lutherstr. 59. Fernruf 3740. Die „VolkSgemeinschast"
erscheint 7 mal wöchentlich und kostet monatlich 1,70 RM.; bei Trägerzustellung zuzügl. 30 Pf^
üeobachter
bei Postzustellung zuzügl. 42 Pf. Jst die Zeitung am Erscheinen lauch durch höhere Wiwalt)
verhindert, besteht kein Anspruch aus Tntschidtgung. Mbestellungen müssen bir spätesteni 25. d.M.
sür den solgenden Monat direlt beim Verlag eingereicht werden. AuSschl.GerichtSstand: Heidelberg
Sonntag. Len 18. Znnunr 18ZK
ümilieliez Verliijlrlljgungkblgll lili 8lssl8- linii Keniejnlle-Keiiijnlen
Lremerdauf 111 pfg., k. Zllhrg. / Nr. 1S
Nnnjigs llljlherbunLshommiNar lluflrcwegen
Sir Lester als vertreter der volbsfeindlichen Minderheit — Unglaubliche kinmilchung in die Snnenpolikib
Ungrisse gegen die Kegierung — Uölberbundshommilsar verlangt mehr Macht
Mdnllßklllielltkü-.-
Berliu, 18. Jan. Mg. Meldung.) Der
Geufcr Völkerbundsrat, von dem ma« au-
uehmen follte, daß er aus seiner am 2V. Ja-
«uar begiuneude» Tagnng vollans mit dem
italienisch-abessinischen Konslikt «nd
mit der zersetzende» Tätigkeit Sowjetr » tz -
la » dsin aller Welt, voran in Urngnay nnd
Brastlien beschästigt sein wiirde, hat es —
scheinbar znr Ablenkung von diese» peinlichcn
Themen — sür notwendig gefnnden, nicht etwa
die immer noch bedenkliche Lage im Memel»
la » d, sondcr» ansgerechnetDanziger
Fragen aus die Tagesordnnng z« setzcu.
Neben einem Bericht des Danziger Se-
natspräsidente« soll darübcr verhandelt
wcrden» ob Strasbestimmnngen, die
Dauzig vom Reich übcrnahm, versassungswid-
rig stnd. Ferner sordert der Danzigcr Völker«
bundskommiflar, Sir Lester, für stch mehr
Machtbesugnifle und die Einsctzung einer schcin-
bar als Dauereinrichtung gedachten Genser
Untersnchnngsbehörde i« Danzig.
Sein Bericht, der die Nörgelcie« dex opposi-
tionelle» Mindcrheit sMarxisten — Zentrnm —
Deutschnationalc) beinahe wörtlich überuimmt,
erinnert peinlichst a» die nnrühmliche Rolle
des Saar-Völkerbnndskommiflar Kuox, der
auch immer «nr Agent der volksfeindliche«
Miuderheit war nnd den Willcn ber über-
wiegende» Mehrhett beutscher Menschen nicht
beachtete.
Der Hohe Kommiflar deS DSlkerbundeS in
Danzig, Sir Lester, hat öem Generalsekre-
tariat öes Völkerbundes einen Jahresbericht
für das Jahr 1635 übermittelt. Dex JahreS-
bericht stützt sich auffallenderweise und im
Gegensatz zu der bisherigen Gepflogenheit
nicht auf die sachlichen Angaben der Dan-
ziger Regierung. Der Völkerbundskom-
missar hat es vielmehr zum erstenmal für
richtig besunden, dem Sekretariat des Völker-
bunds eine vollkommen eigene Stellungnahme
zuzuleiten, die in der vorliegenden Fassung
geeignet erschcint, eine vom Danziger Stand-
punkt aus nur bedauerliche Zuspit-
zung des bisherigen loyalen Verhältnisses
Danzigs zu den Jnstanzen des Bölkerbundes
herbeizuführen.
Der Bericht, der bei ber Behandlung der
Danziger Fragen auf der bevorstehenden
Ratstagung dem Rat vorgelegt wird, ist in
der Hauvtsache ein« eingehende Bezugnahme
auf rein innerpolitische Danziger
V e r h ä l t n i sse, wobei sich der Hohe Kom-
missar des Völkerbundes die zahlreichen von
der Danziger Opposiition vorgetragenen Peti-
tionen und Beschwerden zu eigen macht, ohne
auch nur den Versuch zu machen, dem in den
Wahlen des Vorjahres eindeutig zum Aus-
öruck gekommenen Willen der überwältigen-
den Mehrheit ber Danztger Bevölkerung Rech-
nung zu tragen. Jn dieser Form bedeutet der
Bericht des Hohen Kommiflars «in« Verschie-
bung der Frage, inwieweit der Völkerbund
berechtigt ist, sich zur K o n t r o l li n st a n z
der innerpolittschen Entwtcklung
Danzigs aufzuwerfen.
Es ist bezeichnend, daß der Völkerbunds-
kommissar bereits in der Einleitung seineS
Jahresberichts seine Bedenken dagegen äußert,
daß die Entwicklung der Danziger Politik im
vergangenen Jahre „zur Schaffung
eines tatsächlichen nationalsozia-
listischen Gemeinwesens" geführt
habe, obwohl ja auch öem Bölkerbundskom-
missar bekannt sein dürfte, daß die national-
sozialistische Danziger Regicrung bei den de-
mokratischen Wahlen im vergangenen Jahre
erneut ein Bertrauensvotum der überwiegen-
den Mehrheit der Danziger Bevölkerung «r-
hielt. Der Völkerbundskommissar scheut sich
nicht, anschließend der Danziger Regierung
„eine in ständig wachsendem Maße verfas-
sungswidrige Politik", sowie die Nichtachtung
dex der Danziger Regierung vom Bölkcr-
bundsrat erteilten formellen Empfehlun-
gen vorzuwerfen.
Nicht wentger bedenklich muß es «rscheiney,
svenn ber Völkerbundskommtflar weiterhin
dte unbewiesene Behauptung aufstellt, daß di«
letzt« Danziger VolkStagswahl unter
verfafsungswtdrigen Gesetzen durchgeführt wor^
den sei.
sFortsetznng auf Seite 1)
Vesterreichs Nllttonalsorialistm im Kngriff
Kecht, Lrecheit unL frieLen Lurch Vnli-sbefragung gesorLert
Wien, 18. Jan. 2n ganz Oesterre'ch wurde
gestern i» Hunderttansenden von Exemplaren
ein Flugblatt verteilt, unterzeichnet von
der „Nationalsozialistischen Bewegung Oester-
reichs", in dem eine allgemeine und geheime
Bolksabstimmung verlangt wird.
Nachstehend der Wortlant des Flugblattes:
„Rationalsozialisten! Oesterreicher!
2m Nameu des deutschen Volkes Oesterreichs
erheben wir Nationalsozialisten vor aller Welt
unsere Stimme, um sestzustellen, zu fordern und
zu erkliiren:
Wir stellen fest, daß die Regierung des
derzeitigen österreichischen Negimes durch
Rechtsbeugungen und Versassungs-
briiche den Boden der Legalität verlasse«, den
Volkswillcn ausgeschaltet und damit die den
Staat tragcnde Rechtsgrnndlage zerstört hat.
W'r stellen sest, datz das derzeitige
System sich nur mit Mittcln gewaltsamer Un-
terdrückung und mit sremdex Hilse an der
Macht erhält. Tausende d«r Besten des Volkes,
die sür Freiheit und Necht der Nation eintra-
ten, wurden verfolgt, entrechtet und in die Ge-
fängnisse geworsen.
Wir stcllen sest, dah das derzeitige Ee-
waltsystem zur Erhaltung seiner eigenen Macht
gegen den Wille« deg Volkes ungeheure Sum-
men sinnlos verschlcudert, während es der im-
mer mehr um sich greisenden Verelendung dcs
Volkes nicht zu steuern vermag.
Wir stellen fest, datz die Regierung des
gegenwärtigen Systems, indeg sie vorgab, zum
Besten des gesamten Deutschtumes Oesterreichs
Unabhängigkeit zu wahren, diese längst völl'g
preisgegeben hat zu Gunsten fremder Mächte,
die den deutschen Staat Oesterreich als Werkzeug
ihrer deutschfeindlichcn Politik mitzbrauchen.
Wir stellen fest, dah die vom gegen-
wiirtigen Regierungssystem mitzbräuchlich durch-
geführte Vermischung von Religion und Staat
das Ansehen der Kirche weitgehend herabgesetzt
hat.
Jm Bewuhtsein deflen, dah das deutsche Bolk
Oesterreichs aus diesen Gründen in seiner
iiberwältige» Mehrheit das derzertige
System mit aller Schärfe ablehnt, hat die-
ses es bisher ängstlich vermieden, sich offen eiuer
Volksbefragung zu stellen. Wir Nationalsozia-
liste« Oesterreichs fordern aber im Namen des
unterdrücktcn Volkes vor aller Welt: Recht,
Freiheit «nd Friedcn durch Bolks-
besragung!
Wir sordern: Wiederherstellung eines
unanfechtbaren Rechts- und Verfassungszustan-
des in Oesterreich. Wir bekämpsen die Ausspal-
tung der Bolksgemeinschast in eine Minderyeit
von Vevorrechteten und eine Mchrheit von
Rechtlosen. Wir fordern restlose Einstellung d«r
Hahpolitik nach den beiden Volkserhebungen vom
Februar und Juli 1831 und die Wiedergutma-
chung ihrer Auswirkungcn in politischex und
wirtschaftlicher Hinsicht. Wir sordern eine
freie, allgemeine und geheime Ab-
stimmung zur Ermittlung des unversälschten
Volkswillens. Durch sie soll eine vom Vertrauen
des Volkes getragene Regierung an die Macht
gebracht werdrn, deren Ausgabe es sein wird,
im Jnnern Arbeit und Brot sür jeden Volks-
genossen zu schaffen und die wahre deutsche
Volksgemeinschaft zu verwirklichen und nach
Iler Kppell der NS Presse
Zum zweite« Male geben die Zeitungen der nationalsozialistischeu Bewegung ihrer
Arbeit das besondere Gestcht einer „Woche -er NS-Prefle".
Jahr für Jahr wird dieser Appell der Parteiprefle abgchalten.
Sich selbst will ste in diesen Tagen a «f ihren journalistischen Fortschritt «nd die
politischcn Leistungen hin prüfen, die ste im Laufe eines Jahres auszuweisen hat.
Dem dentschen Leser aber — «nd das soll das Hauptkennzeicheu der Woche der
NS-Prefle sei» — will ste das leidenschastN che Vemühen zeigen, mit dem die Zeitungeu
der Bewegung ihre sührende Stelluug in der deutschen Prefle als eine besondere Verpslich-
tnng anffaflen: als die Verpflichtnng, in rast losem Vorwärtsschreite« und i« unermüdlicher
Arbeit a« sich selbst Lem deutschen Volk z« di enen.
Reichsprefleches der NSDAP.
Slölnei'ns monuninnie N88 III'INKN likieNös. 811(1-
benctit von cien bleubsuten cier Lecvegung.
W sinin üie NölilMö «nllui'nolillii? Nonst».
bericbt unseres 8eriiner stitsrdeiters Xci.
llNööl'ö üöllöJöNI „Oie cieutscbe 8rsu" uncl
„Oss cieutscbe siSciel", „Oer KurpkSIrer",
„Oer SonntsZ" mit OriZinslLutsütren.
ileolsgl'gös'scN siöüöll üsuöi'n sn. Oie -r,ts
Keportsge einer beimstlicben ^rtiicelserie.
Ourcb clie LcbuIIclssse unserer Kleinsten.
lisögi'ossbiiNöi'öiegLi üki'Nunei'lo csi'ois. 8in.
Ontcieclcung von Kecbtssnvvslt 8r. Olmer,
Vieslocb.
Nlonlöl'ö Üö8 8g0Il8. 8in siter lleicielberxer
?ukbsller errSKIt.
auhe» eine Politik gesamtdeutscher
Solidarität zu treibc», die in Ablehnung
jeder volkssremden Abhängigkeit aus dem bis-
herigen Unruheherd Ocsterreich ein Element der
Sicherheit und des Friedens im Herzen Europas
schafst.
Unerschütterlich auf dcm Boden des national-
sozialistischen Programmes stehend, erklären wir
österreichischen Nationalsozialisten uns entschlos-
sen, in eigener Verantwortung und aus eigener
Krast bis zur äuhersten Grenze der Zurückhal-
tung mit den Waffe» des Eeistes und
Chaxakters dasür zu kämpsen, dah die kost-
barsten nationalen Gütex — Vaterland, Volks-
tum, Heimat, Religion, Freiheit, Ehre und
Recht — dem eigennützigen Mihbrauch der Ge-
genwart entzogen und in einer gröheren Zu-
kunst Gemeingut aller deutschen Volksgenofle»
in Oesterreich sein werden!
2m Winter 1935/38.
Die nationalsozialistische Bewegung
Oesterreichs.
Nach drei Zat,ren
Von Franz Bretz.
Die bevorstehende Wiederkchr d«S Tage»,
an dem der Nationalsozialismus die Macht
übernahm, zwingt den deutschen Menschen,
einmal Rückschau zu halten. Es bedarf wohl
keiner rühmenden Worte, die gewaltigen Let-
stungen des Dritten Reiches in die Erinne-
rung zurückzurufen. Die Schöpfungen deS
Baumeisters dieses Reiches sind überall in
Leutschen Lanöen sichtbar.
Zu Beginn des vierten Jahres national»
sozialistischer Regierung kann mtt Befriedi-
gung festgestellt werden, daß öas deutsche Volk
unter der Führung Adolf Hitlers aus allen
Gebieten der Politik, der Kultur und Wirt-
schaft bereits von gleichmäßigen Auf-
fassungen beherrscht ist.
Mit dem 30. Januar 1933 begann die neue
umwälzende Zeitepoche. Es war etwas Ein-
maliges unö Ungeheueres, daß es der natio-
nalsozialistischen Bewegung innerhalb kürze-
ster Zeit gelungen war, die in Parteien und
Jnteressengruppen zerrissenen Massen deS
Volkes im Zeichen des nationalen Gedankens
zu vereinigen. Es zeigte sich, daß trotz der
jahrzehntelangen Zersetzung durch Marxis-
mus unö Judentum der Volkskörper im
Grunde genommen gesund geblieben war.
Das bewies wohl am besten die oft einzig-
attige Haltung des Bolkes in den großen
Schicksalsfragen der Nation. Die Millionen»
massen, oft genug bitter enttäuscht durch poli-
tische Freibeuter, sahen ihr Wollen in einem
Manne verkörpert, auf den sie ihr un-
begrenztes Vertrauen setzten. Sie glaub-
ten an des Führers deutsche Sen-
dung.
Vom ersten Tage nationalsozialistischer
Regierung an ist unter der tatkräftigen Mit-
hilfe sast aller Volksgenossen die Neugestal-
tung des Reiches in Ängriff genommen wor-
den. Energievoll wurde der volkszerstörende
Marxismus vernichtet, den unerträglichen Zu-
ständen, die das parlamentarische System mit
sich gebracht hatte, ein schnelles Ende bereitet.
Rettung der deutschenKultur vor
fortschreitender Zersetzung, Kampf gegen
Selbstsucht und materielle Gesinnung, Er-
ziehung zum Gemeinsinn und zum Gefiihl
der Volksgemeinschaft war von Anfang an die
Losung der Regierung. Jn wenigen Mona-
ten erlag alles, was noch glaubte ein Sonder-
dasein führen zu können, öem Totali»
tätsanspruch der Bewegung. Jmmer
mehr Kräfte wurden für öas große Werk
des Neubaues des Reiches gewonnen.
Drei Fahre führt nun Adolf Hitler das
Reich. Eine kurze Zeit nur und doch, wie gr»
Verlag und Herausgeber: Verlag Vollsgemeinschaft G.m.b.H., Heidelberg., Hauptstr. 126/128
Sammelnummer 3225. Gchriftleitung: Lutherstr. 59. Fernruf 3740. Die „VolkSgemeinschast"
erscheint 7 mal wöchentlich und kostet monatlich 1,70 RM.; bei Trägerzustellung zuzügl. 30 Pf^
üeobachter
bei Postzustellung zuzügl. 42 Pf. Jst die Zeitung am Erscheinen lauch durch höhere Wiwalt)
verhindert, besteht kein Anspruch aus Tntschidtgung. Mbestellungen müssen bir spätesteni 25. d.M.
sür den solgenden Monat direlt beim Verlag eingereicht werden. AuSschl.GerichtSstand: Heidelberg
Sonntag. Len 18. Znnunr 18ZK
ümilieliez Verliijlrlljgungkblgll lili 8lssl8- linii Keniejnlle-Keiiijnlen
Lremerdauf 111 pfg., k. Zllhrg. / Nr. 1S
Nnnjigs llljlherbunLshommiNar lluflrcwegen
Sir Lester als vertreter der volbsfeindlichen Minderheit — Unglaubliche kinmilchung in die Snnenpolikib
Ungrisse gegen die Kegierung — Uölberbundshommilsar verlangt mehr Macht
Mdnllßklllielltkü-.-
Berliu, 18. Jan. Mg. Meldung.) Der
Geufcr Völkerbundsrat, von dem ma« au-
uehmen follte, daß er aus seiner am 2V. Ja-
«uar begiuneude» Tagnng vollans mit dem
italienisch-abessinischen Konslikt «nd
mit der zersetzende» Tätigkeit Sowjetr » tz -
la » dsin aller Welt, voran in Urngnay nnd
Brastlien beschästigt sein wiirde, hat es —
scheinbar znr Ablenkung von diese» peinlichcn
Themen — sür notwendig gefnnden, nicht etwa
die immer noch bedenkliche Lage im Memel»
la » d, sondcr» ansgerechnetDanziger
Fragen aus die Tagesordnnng z« setzcu.
Neben einem Bericht des Danziger Se-
natspräsidente« soll darübcr verhandelt
wcrden» ob Strasbestimmnngen, die
Dauzig vom Reich übcrnahm, versassungswid-
rig stnd. Ferner sordert der Danzigcr Völker«
bundskommiflar, Sir Lester, für stch mehr
Machtbesugnifle und die Einsctzung einer schcin-
bar als Dauereinrichtung gedachten Genser
Untersnchnngsbehörde i« Danzig.
Sein Bericht, der die Nörgelcie« dex opposi-
tionelle» Mindcrheit sMarxisten — Zentrnm —
Deutschnationalc) beinahe wörtlich überuimmt,
erinnert peinlichst a» die nnrühmliche Rolle
des Saar-Völkerbnndskommiflar Kuox, der
auch immer «nr Agent der volksfeindliche«
Miuderheit war nnd den Willcn ber über-
wiegende» Mehrhett beutscher Menschen nicht
beachtete.
Der Hohe Kommiflar deS DSlkerbundeS in
Danzig, Sir Lester, hat öem Generalsekre-
tariat öes Völkerbundes einen Jahresbericht
für das Jahr 1635 übermittelt. Dex JahreS-
bericht stützt sich auffallenderweise und im
Gegensatz zu der bisherigen Gepflogenheit
nicht auf die sachlichen Angaben der Dan-
ziger Regierung. Der Völkerbundskom-
missar hat es vielmehr zum erstenmal für
richtig besunden, dem Sekretariat des Völker-
bunds eine vollkommen eigene Stellungnahme
zuzuleiten, die in der vorliegenden Fassung
geeignet erschcint, eine vom Danziger Stand-
punkt aus nur bedauerliche Zuspit-
zung des bisherigen loyalen Verhältnisses
Danzigs zu den Jnstanzen des Bölkerbundes
herbeizuführen.
Der Bericht, der bei ber Behandlung der
Danziger Fragen auf der bevorstehenden
Ratstagung dem Rat vorgelegt wird, ist in
der Hauvtsache ein« eingehende Bezugnahme
auf rein innerpolitische Danziger
V e r h ä l t n i sse, wobei sich der Hohe Kom-
missar des Völkerbundes die zahlreichen von
der Danziger Opposiition vorgetragenen Peti-
tionen und Beschwerden zu eigen macht, ohne
auch nur den Versuch zu machen, dem in den
Wahlen des Vorjahres eindeutig zum Aus-
öruck gekommenen Willen der überwältigen-
den Mehrheit ber Danztger Bevölkerung Rech-
nung zu tragen. Jn dieser Form bedeutet der
Bericht des Hohen Kommiflars «in« Verschie-
bung der Frage, inwieweit der Völkerbund
berechtigt ist, sich zur K o n t r o l li n st a n z
der innerpolittschen Entwtcklung
Danzigs aufzuwerfen.
Es ist bezeichnend, daß der Völkerbunds-
kommissar bereits in der Einleitung seineS
Jahresberichts seine Bedenken dagegen äußert,
daß die Entwicklung der Danziger Politik im
vergangenen Jahre „zur Schaffung
eines tatsächlichen nationalsozia-
listischen Gemeinwesens" geführt
habe, obwohl ja auch öem Bölkerbundskom-
missar bekannt sein dürfte, daß die national-
sozialistische Danziger Regicrung bei den de-
mokratischen Wahlen im vergangenen Jahre
erneut ein Bertrauensvotum der überwiegen-
den Mehrheit der Danziger Bevölkerung «r-
hielt. Der Völkerbundskommissar scheut sich
nicht, anschließend der Danziger Regierung
„eine in ständig wachsendem Maße verfas-
sungswidrige Politik", sowie die Nichtachtung
dex der Danziger Regierung vom Bölkcr-
bundsrat erteilten formellen Empfehlun-
gen vorzuwerfen.
Nicht wentger bedenklich muß es «rscheiney,
svenn ber Völkerbundskommtflar weiterhin
dte unbewiesene Behauptung aufstellt, daß di«
letzt« Danziger VolkStagswahl unter
verfafsungswtdrigen Gesetzen durchgeführt wor^
den sei.
sFortsetznng auf Seite 1)
Vesterreichs Nllttonalsorialistm im Kngriff
Kecht, Lrecheit unL frieLen Lurch Vnli-sbefragung gesorLert
Wien, 18. Jan. 2n ganz Oesterre'ch wurde
gestern i» Hunderttansenden von Exemplaren
ein Flugblatt verteilt, unterzeichnet von
der „Nationalsozialistischen Bewegung Oester-
reichs", in dem eine allgemeine und geheime
Bolksabstimmung verlangt wird.
Nachstehend der Wortlant des Flugblattes:
„Rationalsozialisten! Oesterreicher!
2m Nameu des deutschen Volkes Oesterreichs
erheben wir Nationalsozialisten vor aller Welt
unsere Stimme, um sestzustellen, zu fordern und
zu erkliiren:
Wir stellen fest, daß die Regierung des
derzeitigen österreichischen Negimes durch
Rechtsbeugungen und Versassungs-
briiche den Boden der Legalität verlasse«, den
Volkswillcn ausgeschaltet und damit die den
Staat tragcnde Rechtsgrnndlage zerstört hat.
W'r stellen sest, datz das derzeitige
System sich nur mit Mittcln gewaltsamer Un-
terdrückung und mit sremdex Hilse an der
Macht erhält. Tausende d«r Besten des Volkes,
die sür Freiheit und Necht der Nation eintra-
ten, wurden verfolgt, entrechtet und in die Ge-
fängnisse geworsen.
Wir stcllen sest, dah das derzeitige Ee-
waltsystem zur Erhaltung seiner eigenen Macht
gegen den Wille« deg Volkes ungeheure Sum-
men sinnlos verschlcudert, während es der im-
mer mehr um sich greisenden Verelendung dcs
Volkes nicht zu steuern vermag.
Wir stellen fest, datz die Regierung des
gegenwärtigen Systems, indeg sie vorgab, zum
Besten des gesamten Deutschtumes Oesterreichs
Unabhängigkeit zu wahren, diese längst völl'g
preisgegeben hat zu Gunsten fremder Mächte,
die den deutschen Staat Oesterreich als Werkzeug
ihrer deutschfeindlichcn Politik mitzbrauchen.
Wir stellen fest, dah die vom gegen-
wiirtigen Regierungssystem mitzbräuchlich durch-
geführte Vermischung von Religion und Staat
das Ansehen der Kirche weitgehend herabgesetzt
hat.
Jm Bewuhtsein deflen, dah das deutsche Bolk
Oesterreichs aus diesen Gründen in seiner
iiberwältige» Mehrheit das derzertige
System mit aller Schärfe ablehnt, hat die-
ses es bisher ängstlich vermieden, sich offen eiuer
Volksbefragung zu stellen. Wir Nationalsozia-
liste« Oesterreichs fordern aber im Namen des
unterdrücktcn Volkes vor aller Welt: Recht,
Freiheit «nd Friedcn durch Bolks-
besragung!
Wir sordern: Wiederherstellung eines
unanfechtbaren Rechts- und Verfassungszustan-
des in Oesterreich. Wir bekämpsen die Ausspal-
tung der Bolksgemeinschast in eine Minderyeit
von Vevorrechteten und eine Mchrheit von
Rechtlosen. Wir fordern restlose Einstellung d«r
Hahpolitik nach den beiden Volkserhebungen vom
Februar und Juli 1831 und die Wiedergutma-
chung ihrer Auswirkungcn in politischex und
wirtschaftlicher Hinsicht. Wir sordern eine
freie, allgemeine und geheime Ab-
stimmung zur Ermittlung des unversälschten
Volkswillens. Durch sie soll eine vom Vertrauen
des Volkes getragene Regierung an die Macht
gebracht werdrn, deren Ausgabe es sein wird,
im Jnnern Arbeit und Brot sür jeden Volks-
genossen zu schaffen und die wahre deutsche
Volksgemeinschaft zu verwirklichen und nach
Iler Kppell der NS Presse
Zum zweite« Male geben die Zeitungen der nationalsozialistischeu Bewegung ihrer
Arbeit das besondere Gestcht einer „Woche -er NS-Prefle".
Jahr für Jahr wird dieser Appell der Parteiprefle abgchalten.
Sich selbst will ste in diesen Tagen a «f ihren journalistischen Fortschritt «nd die
politischcn Leistungen hin prüfen, die ste im Laufe eines Jahres auszuweisen hat.
Dem dentschen Leser aber — «nd das soll das Hauptkennzeicheu der Woche der
NS-Prefle sei» — will ste das leidenschastN che Vemühen zeigen, mit dem die Zeitungeu
der Bewegung ihre sührende Stelluug in der deutschen Prefle als eine besondere Verpslich-
tnng anffaflen: als die Verpflichtnng, in rast losem Vorwärtsschreite« und i« unermüdlicher
Arbeit a« sich selbst Lem deutschen Volk z« di enen.
Reichsprefleches der NSDAP.
Slölnei'ns monuninnie N88 III'INKN likieNös. 811(1-
benctit von cien bleubsuten cier Lecvegung.
W sinin üie NölilMö «nllui'nolillii? Nonst».
bericbt unseres 8eriiner stitsrdeiters Xci.
llNööl'ö üöllöJöNI „Oie cieutscbe 8rsu" uncl
„Oss cieutscbe siSciel", „Oer KurpkSIrer",
„Oer SonntsZ" mit OriZinslLutsütren.
ileolsgl'gös'scN siöüöll üsuöi'n sn. Oie -r,ts
Keportsge einer beimstlicben ^rtiicelserie.
Ourcb clie LcbuIIclssse unserer Kleinsten.
lisögi'ossbiiNöi'öiegLi üki'Nunei'lo csi'ois. 8in.
Ontcieclcung von Kecbtssnvvslt 8r. Olmer,
Vieslocb.
Nlonlöl'ö Üö8 8g0Il8. 8in siter lleicielberxer
?ukbsller errSKIt.
auhe» eine Politik gesamtdeutscher
Solidarität zu treibc», die in Ablehnung
jeder volkssremden Abhängigkeit aus dem bis-
herigen Unruheherd Ocsterreich ein Element der
Sicherheit und des Friedens im Herzen Europas
schafst.
Unerschütterlich auf dcm Boden des national-
sozialistischen Programmes stehend, erklären wir
österreichischen Nationalsozialisten uns entschlos-
sen, in eigener Verantwortung und aus eigener
Krast bis zur äuhersten Grenze der Zurückhal-
tung mit den Waffe» des Eeistes und
Chaxakters dasür zu kämpsen, dah die kost-
barsten nationalen Gütex — Vaterland, Volks-
tum, Heimat, Religion, Freiheit, Ehre und
Recht — dem eigennützigen Mihbrauch der Ge-
genwart entzogen und in einer gröheren Zu-
kunst Gemeingut aller deutschen Volksgenofle»
in Oesterreich sein werden!
2m Winter 1935/38.
Die nationalsozialistische Bewegung
Oesterreichs.
Nach drei Zat,ren
Von Franz Bretz.
Die bevorstehende Wiederkchr d«S Tage»,
an dem der Nationalsozialismus die Macht
übernahm, zwingt den deutschen Menschen,
einmal Rückschau zu halten. Es bedarf wohl
keiner rühmenden Worte, die gewaltigen Let-
stungen des Dritten Reiches in die Erinne-
rung zurückzurufen. Die Schöpfungen deS
Baumeisters dieses Reiches sind überall in
Leutschen Lanöen sichtbar.
Zu Beginn des vierten Jahres national»
sozialistischer Regierung kann mtt Befriedi-
gung festgestellt werden, daß öas deutsche Volk
unter der Führung Adolf Hitlers aus allen
Gebieten der Politik, der Kultur und Wirt-
schaft bereits von gleichmäßigen Auf-
fassungen beherrscht ist.
Mit dem 30. Januar 1933 begann die neue
umwälzende Zeitepoche. Es war etwas Ein-
maliges unö Ungeheueres, daß es der natio-
nalsozialistischen Bewegung innerhalb kürze-
ster Zeit gelungen war, die in Parteien und
Jnteressengruppen zerrissenen Massen deS
Volkes im Zeichen des nationalen Gedankens
zu vereinigen. Es zeigte sich, daß trotz der
jahrzehntelangen Zersetzung durch Marxis-
mus unö Judentum der Volkskörper im
Grunde genommen gesund geblieben war.
Das bewies wohl am besten die oft einzig-
attige Haltung des Bolkes in den großen
Schicksalsfragen der Nation. Die Millionen»
massen, oft genug bitter enttäuscht durch poli-
tische Freibeuter, sahen ihr Wollen in einem
Manne verkörpert, auf den sie ihr un-
begrenztes Vertrauen setzten. Sie glaub-
ten an des Führers deutsche Sen-
dung.
Vom ersten Tage nationalsozialistischer
Regierung an ist unter der tatkräftigen Mit-
hilfe sast aller Volksgenossen die Neugestal-
tung des Reiches in Ängriff genommen wor-
den. Energievoll wurde der volkszerstörende
Marxismus vernichtet, den unerträglichen Zu-
ständen, die das parlamentarische System mit
sich gebracht hatte, ein schnelles Ende bereitet.
Rettung der deutschenKultur vor
fortschreitender Zersetzung, Kampf gegen
Selbstsucht und materielle Gesinnung, Er-
ziehung zum Gemeinsinn und zum Gefiihl
der Volksgemeinschaft war von Anfang an die
Losung der Regierung. Jn wenigen Mona-
ten erlag alles, was noch glaubte ein Sonder-
dasein führen zu können, öem Totali»
tätsanspruch der Bewegung. Jmmer
mehr Kräfte wurden für öas große Werk
des Neubaues des Reiches gewonnen.
Drei Fahre führt nun Adolf Hitler das
Reich. Eine kurze Zeit nur und doch, wie gr»