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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9503#0403

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Mka emeinsch nft

kjeiLelberger
Brilag nnd HeraurgeLri: Berlag Bollrgemetnschaft B.m.d.H., Hetdelkerg., Hauptstr. I2S/1LS
kammelnummer 8225. Lchrlftleitung: Lutherstr. SS. yernruf 87<0. Dt« „Bolkrgemetnfchaltf'
erfchetnt 7 mal wüchentlich und kostst monatlich 1,70 RM.; bet TrSgerzustellung zuzügl.80 Pf.,


8 e o b a ch t e r
bet Postzustellung zuzügl. tr Pf. Jst dis Zettung am Erfcheinen lauch durch HSHer« Wewaltf
verhindert, besteht ketn «nspmch auf SntfchSdtgung. Abbeftellungen müffen bis fpStesten» SS. d.vk.
für den solgenden Monat dtrekt beim Berlag eingereicht werden. AuSfchl.Terichtrstand: Hetdelbeeg

Wttwoch, Len 28. Zanliar 18ZK

am;!«el?S8 VerjMigliMblsl! lör 8lssl8- W«l Hememlle-Setiösllkn

Lrejlmdllvf 18 pfg. / k. Zatirg. / Nr. 28


kamps gegen lNarrismus und kapitalismus
Vr. Meirich sprach über wirtschasksdenben im Vritten Keich

Effe«, 28. Jcm. Auf einer Kun-geLung S«r
ArLeitSfront tn Efsen am Dienstagabend hielt
der Reichspreffechef Ler NSDAP Dr. Di«t-
rich, «ine großangelegte R«>de über das Dhe-
ma: „Das Wirtscha-ftSdenken im Dritten Neich."
Er führte «. a. folgenöes aus:
Wenn man im naltionalsozialistischen
Deutschland von der Wirtschaft sprechen will,
dunn muß man bet der Weltanschauung begin-
nen. All« wirtschaftlichen Jdeen, die die Ge-
schichte d«r Menschen bewegt haben und di« in
der Geichicht« «twaS bsdeuten, haben ein«
w«ltanschauliche Wurzel, aus d«r ff«
«rwachsen flnd.
Wir wiffen, datz die unheilvolle Zersplitte»
rung des politische» Denkeus, bie der Na>
tionalsozialismns beseitigt hat, von der Wirt»
schaft ausgegangen war. Skrupelloser kapi,
talistischerWirtschastsgeist uud blin.
der marxistischer Hatz find die Ursachen
-ieser «atiouale« Zerriffenheit gewese«.
U«d deshalb ist es vo» so anßerordentlicher
Wtchtigkeit, datz der gewonnenen einheitliche«
Weltanschanung im deutschen Volke auch eins
einheitliche Wirtschaftsanschaunug entspricht.
Di« wirtschaftliche Gcdankenwelt b«s Lib«-
ralismus war üb«r ein Jahrhunöevt lang be-
herrfcht von der sogenannten klasstschen
Nationalökonomi«. Diefe sogenannt«
klafftsche Nationlökonomie g«ht auS von bem
Einzelmenschen und setner wirtschaftltchen
Vernunft, öi« ihn nerpflichtet, mit dem kleiwst-
möglichen Einsatz von Arbett nach dem grötzt»
möglichen Erfolg zu strcben. Es ift d«r retn«,
nackte EgotSmus, der hter zum gröhten
Prtnzfp, zum Träger des wirtfchaftlichen L«-
bens überhaupt «rhoben wivd. Wenn wir
baraufhin das vornationalsozialistische kapita-
listisch« Deutschlanb betrachten, öann müsseu
wir feststellen:
Dieser Egoismns ist z«r höchste« wirtschaft»
liche» Entfaltung gekomme». Aber bas Para»
dies, das er nach dieser Lehre hütte brtnge«
müffen, ist ausgebliebe». I« der Praxis hat
dieses Prinzip «us deu Klafleukamps vo» oben
«nd unten beschert — den Kampf aller gegc«
allc . Wir habe« iu Deutschland «icht nur ben
Bankerott dieser kapitalistische» Wirtschafts,
lehre, bieser „Nationlökonomie sür Unterneh»
mer", erlebt, die ber Arbeiter nie verstanden
«nd stets gehatzt hat. Wir alle ware« anch
Zeugen des Znsammenbrnchcs jener ebenso
verhiingnisvolle« Wirtschaftslehre, die sich der
Arbsitsbewegnng bemächtigte, als diese stch i«
berechtigter Abwehr gegen den Kapitalismus
«nb das verständnislose Bürgertum z« organi»
ffere« vegan«.
Erst der Nationalsozialismus hat diesem
Spuk, ber bas wirtschaftlich« Denken vern«-
b«lt, «m grüwöliches Enöe beveitet. Er begann
ben Neubau von Gruud auf. Der obersts
wirtschaftliche Leitsatz seines Programms lau-
t«r uicht „Durch Eigennutz zum Gemeinnutz",
souöern umgekehrt „Gemeinnutz g«ht oor
Eigennutz".
Es mutz einmal gruwöfcitzlich mit ö«m Jrr»
tum ausgeräumt wevden, datz öas private Er-
wevbsstreben mit der Respektierung des Ge-
meinwohls, öas der Nationalsozialismus for-
d«rt, „w i r t s ch a ftl i ch nicht v « reinbar"
s«i uwd dadurch in seinem natürlichen und
«rfolgr«ichen Wirken beeinträchtigt werde.
Wir Nationalsozialisten siud nicht so hirn-
verbrannt, das gesunde persönlich« Ersolg-
streben zu unterbinden und damit den stärk-
sten Motor der menschlichen Wirtschaft abzn-
brosseln. Jm Gegenteil, wie d«r Nationalso-
iialismus mit allew Kräften bestr'M ist, dts
P« r sö n l i ch ke i t innerhalb der Ge-
rn « inschaft zur Entfaltung uwd für di« Ge.
weinschaft zur G«ltung zu bringen, so fordert
er anch im Rahmen s«iner Volkswirtschaft drs
Persönltchk«itsl«istuwg als ihr« stärkst« und
durch nichts zn erf«tz«nö« Kraft. Wir wiffen,
baß sie ö«r stärkste Träger bes wirtschaftlichen

FortschritteS und dt« unerläßlich« VorauS-
setzung unserer Kultur ist.
Die Nüctsicht anf das Gemeinmohl ist sür
deu Votrsgeuofsen im natlonatsozialistische»
Staat -ie Wahrnehmuug seines eige»
«eu Jnteresses, das mit dem der Ge-
meiuschaft «ulösbar verbnudeu ist. Wer jedoch
an diefeu Vorteile» iunerhalb der Gemeiuschast
teilnimmt »nd sich als Einzelner vo» seiue«
Verpslichtungen aus Koste« der Au-
ständigeu drücke« zn köune« glaubt, der ist
nichts anderes als ei» Betrüger am gemein»
same» Werk nnd verdient die Verachtnng aller.
Und mas der Gemeinschaftsgedanke dem Be»
triebssührer nnd Arbeitgeber bedentet, bedeu,
tet er anch dem Gesolgsman» nnd Arbeitneh-
mer.
Dieser Gemeinschaftsgedanre beS National-
sozialismus ist keine theoretische Phras«, kein
l«er«r Begriff, kein billrges Schlagwort, son-
d«rn hat znm «rstenmal d«m Wort Sozialis-
mus lebendigen Jnhalt gegeben Unler
Sozialismus tst ntcht weltfremd« Ulopi«, son-
dern naturgegebenes blutvoll«s Leben. Er ist
der Sozialismus d«r Hilfsbereitschaft für di«
Aermsten öer Armen unö der Sozialismus

der Leistung für alle Schaffenden. Der Na-
tionalsozialismns hat all« Vorrechte d«r Ge-
burt und d«s Standes bes«itigt, bafür
aber das Vorrecht d«r Natur wied«rh«rgest«llt.
Jndem er allc» Volksgenoffeu — nach be«
gegebenen Matzen der Natur — die gleiche
Chance gibt, unternimmt er es nicht — melch
künstliche Utopie! — die Uugleichheit der Meu-
schen z« beseitige«, sonder« die Ungleichheit
der Bedingunge«, «nter dene« ffe arbeiten!
, Wir haben im öeutschen Volke eine wirt-
schaftliche und sozial« Ordnung eingeleitet, tn

ber jeöer Volksgenoffe, was er auch set «nff
woher «r auch kommt, zn d«n höchsten Dtellen
der Wirtschaft und d«s Staates «mporstetgen
kann, wenn er nur öi« Kraft, öen Will«n und
di« Fähig'keit bazu hat. ,
Und wenn jemand sagt: öer Weg ist zu lang
und zu schwierig, um ihn «rfolgreich zu gshen,
dann verweif« ich öi« Kleinmütigen auf öaZ
herrlich« Beifpiel, bas ihnen unser Fühver
Aöolf Hitler gegeben hat.
Das kapitalistifche Wirtschaftssystem ist aK-
gelöst burch öas nationalsozialistische, öas von
einer ganz andeven Geisteshaltung getrageu tst
und das anderen inneren Gesetzen gehorcht,
als si« öi« kapitalistische Wirtschaft beherrschen.
Di« Lehr« ab«r, di« uns«r«m Volk aus di«-
s«r Tat «rwächst, wird einst — das ist meine
Ueberzeugung — zur klafstschen Theori« na-
tionalsozialistischen Wirtschaftsöenkens w«rö«n.

kdmg keorgs letzte Lalirt
Semaltiger Irlluerjug Lurch rondon - Vie geisetzungsfeier in MinLsor

Loudou, 28. Ja«. Bei trübem, wolken-
verhangenem Himmel fand am Dienstag die
feierliche Beisetznng Künig Georg V.
«nter riestger Beteilignng der englischen Be-
völkernng «nd des Auslands statt. Huudert»
tansende mare« scho» i« de« frühen Morgcu»
stunde» «nterwegs, «m stch cine« günstigen
Platz z« sicher». Gege« 8 Uhr hatte« sich be-

reits a« zwei bis drei Millioncu Meusche«
längs dcr Stratzcnznge angesammelt, -nrch dte
der Trauerzng zwei Stunde« später schritt.
Sämtliche Verkehrsmittel öer Staöt Lon-
don waren seit den frühesten Morgenstunden
überfüllt und brachten Tausenöe und aber
Tausende in das Staötinnere, wo stch in ben
Straßen öi« Menschenmassen Kopf an Kopf
-rängt«n. Von 8 Uhr ab wuröen bie Straßen-
züge, burch di« stch später der Leichenzug be-
roegen sollte, für öen Durchgangsverkehr ge-
sperrt. Von S Uhr av war es überhcrnpt nicht
mehr mögltch, stch vorwärts zu bewegen.
ger weg Les Irnuerjngs
Unter Glockengeläut unb unter öem Don-
rrer der Geschütze d«r Salutbatteri«n setzt« stch
b«r rtesige Trauerzug von ber Westmin-
ster-Abtet aus zur festgesetzten Stunde in
Bewegung. Zwei Stunöen lang, während der
ganzen Dauer bes Trauerzuges, wuröe Trauer-
salut gefeuert. Feterliche Stille trat überall
ein, sobald ber Zug herannahte. Das spalier-
bilbend« Militär stand, den Kopf gesenkt, die
Arme über d«m mrt ö«r Mündung nach unten
gehaltenen Gewehr verschränkt, in öer alther-
gebrachten „Habachthaltung" der englischen
Trauerparade. Sobalö ber Trauerzug nahte,
wuvöe bas Gewehr präsentiert. Di« Menge
entblößte üas Haupt.
Der Trauerzug führte von öer Westmin-
ster-Hall, in der ber Katafalk des Königs auf-
gebahrt war, durch öie Parlamentsstraße, in
der das englische Unterhaus steht, vorbei an
Whitehall, wo stch sämtliche Regierungsgebäude
befinden, zunächst zum Paradeplatz ber bertt-
tenen Garde. Auf diesem Platz hat bekannt-
lich der König 25 Jahre hindurch in jebem
Frühjahr und Herbst bie Parade über die
Leibgarde abgehalteu. Der Zug führte -ann

MlMklllWtl!».-
üöl'llll " Ü88l86lI6I' llöl' Illöll. tVis rüstet ckle
lreicbsbauptstaclt kür ciie Olz'mpjgäe? —
OnterreäunZ mit ?Z. vr. lüppert.
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Start rum ?eictlsberufsivettksmpk 1936.
80 IkUI NM UNlkN „KSI'VSl'SU ".
^üäiscbe I<ultur im Sckutrs äes nstiongl-
sorislistiscben 8tsstes.
llie 8sgs s>8 göfinsniseffks aiMü. v°n M-,
prestel, Ztggtsbidliotbelcsr, älüncken.
Sü.Isnne öi'8!k8 llöul8!!i>ö8 allloniM-i'glöni.
Oer kür Lsrl 6enr, l<LrIsruke, äenkivür-
äiZs 29. ^snusr 1886.
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lkeiäelberZer OnlversitStsbibllotkelc.
llep fukvsil ini ffeeffsi'ffl'eis.
Oer 8tsnä äer Verbsnäsrunäe.
 
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