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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9503#1661

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kjeidelberger
veria« m»d HrrauSgebn: Derlag BoMgemelnschaft g>. m. i. H, Heibelberg, Hauptstr. 12S/12S
Lammelinmrmer 822S. Schrtftlettung: Lutherstr. S0. gernruf 87«. Lt« .BolNgemetnIchaft'
erfchetnl 7 mal wbchentltch und kostet monaülch 1,70 RM.; bei TrSgergustellung gugügl. 80 Pf„


bet Postzustellung ,u»ügl. <2 Pf. gst dte Lettung am Prfcheinen (auch durch dbher» Pet»«IY
derdtndert, »-strht ketn «nspruch -mf Lntfchädigung. Lbbestellnngen müffen bi« svätesten, »chLst.
für den folgendenMonat dirrkt beim Berlag eingereicht werden. Ausschl.TerichtSstand: Heidelderg

Mtmoä,. den 22. kipril Üm!licl!e8 VerlliilichliiMblsll liir 8!ss!8- iml! 6elneilille'8eliijsl!eii Lrewettouf iv pfg., k. Zatirg. / Nr. m

lag der deuWen lustwalke
Kichl:l,ofens Keist iebt fort — Vereidigung derkai^nenjunber—Vorbeimarfch vor l-oring

Berli», 21. April. Der „Tag der Lnft-
waffe", der seit dem vorigen Jahre am Todes-
tag des hervorragendsten Kriegssliegers, des
Rittmeisters Mansred Freiherr von Richt-
hosen, iu allen Standorten feierlich began-
geu wird, murde in der Reichshanptstadt durch
eine groste Paradeansstellnng vo« Formatio-
»eu des Lnstkreises II aus dem Gelände dcr
Flieger-Hort-Kommandautur Gatow eingelei-
tet.
Dabei erfolgte die VerleiHung öer kürzlich
burch Erlaß des Führers gestifteten neuen
Truppenfahnen an 12 Formationen der
Luftwaffe uwö -die Vereiöigung der neuen
Fahneniunker-Lehrgänge der Luftkriegsschu-
len Gatow und WildPark-Werüer. Diese Trup-
penfahnen sind die ersten, die bisher zur Ver-
leihung fertigsestellt wurden.
Zur Varade angetreten
Die Truppen stnd in offenem Viereck ange-
treten. Die offene Seite wird von fünf mehr-
sitzigen Kampfmafchinen geschlossen, öie zu bei-
den Seiten von je einem fchweren »nd einem
leichten Flakgeschütz flankiert sind. Davor ste-
hen, noch in ihrer Hülle, die neuen Fahnen.
Jn öer Paradeaufstellung stehen: die Flieger-
grnppe DSberitz fl. Gruppe des Jagdgeschwa-
öers Richthofen), die LuftkriegSschulen
Gatow und W i l d p a r k-W e r öe r, ^ie
technische Schule Adlersdorf, öie drei Ab-
teilungen des Regimcnts „General Gö-
ring", die 1. Abtcilung des Flakrcgiments 12
in Döberitz, die 1. und 2. Abteilung des Flak-
regiments 22 jLankwitzl, die Nachrichtenersatz-
abteilung im Luftkreis 2.
6öring begriißt Lie Iruppen
Punkt 10 Uhr läßt der Stellvertreter des
Fliegerkommandeurs im Luftkreis 2, General-
rnafor Zenetti, die Truppen präsentieren.
Generaloberst Göring fährt mit seincm Wa-
gen in das offene Viereck. Er wird zunächst bc-
grüht von dem StaatAfekretär der Lusifahri,
General der Flicger, M i l ch, unö öcm Be-
fehlAhaber im Luftkrcis 2, Gcneral der Flie-
ger, Kaupisch. Dann meldet ihm General-
major Zeneiti öie angetretenen Trnppen, die
Generalobcrst Göring mit „Heil Flieger" be-
grüßt.
Während nun Generaloberst Göring die
Front abfährt, treten die Kommandeure dec
einzelnen F-ormationen vor. Die noch verhüll-
ten Fahnen werden vor das Podium getrageu.
Die Kommandeure nehmen gegenüber ihren
künftigen Fahnen, begleitei von zwei Offizic-
ren, mit gesenktem Degen Anfstellnng.
Soldlllentugend Lie KrunLlage
Generaloberst Göring richtete an die Trup-
pen eine Anfprache. Ein großer Teil von «uch,
so erklärt« er u. a., hatie die EHre, gestern vor
unserem obersten Krtegsherrn vorbeiznmar-
schieren, dcm Manue, der uns Soldaten und
dem ganzen Volte öie Ehre und die Freiheit
wieder zurückgegeben hat. Seit uufer Führer
das Steuer dcs Deutichcn Reiches in der Hand
hält, ist auch das deutsche Volksheer wicderer-
standcn und in dieseni die dcutsche Luftwafse.
Jhr diirft stolz darauf scin, dieser Waffe an-
zugehören. Es war auch notwendig, gerade
unserer Waffc vou Anfang an klar zu macheu,
daß ihr Fundament die soldattschen Tugenöen
sein müsfen: daß es nicht darum geht, nur eine
technische Truppe zu sein, sondern daß wir
unseren Stolz daran setzen, an «r-
ste r Stelle zu ste h e n, menn es sich darum
handelt, die soldatischen Tugenden und dte
soldatifche Disziplin zu heweisen.
Vie Lalinen sinL uns beilig
Der Führer hat bcfohlen, daß den Truppen-
teilen wicder jcnes Syrnbol zu geben ist, das
zu allen Zeiten imnier das äußere sichtbare
Zeichen des Zufarnmenhaltes einer Truppe
war: die Fahne.

Soldaten! Aus jenc Fahne schrvureu ste den
Eid, uuter dem Flattern dieser Fahue mar»
schierte» ste gegen den Feind, stürmten, stegten
«nd starben sie fürs Vaterland! Darum stnd
uns die Fahnen heilig. Ein ehrwürdiges
Schauer» ersaßt «ns, wenn wir die alten
Feldzeichen an nns vornberziehen seheu. Die
ältesten von ihnen sind kanm noch eiu Fetzen
Stoff, abcr das, was ste ansstrahlen, das er-
zählt von gcwaltigen Kämpsen, grotzcn Siegen
nnd ungeheuren Opsern.
Heute, Kameraden, erhaliet ihr auch das
äußere und sichibare Zeichen des Soldaten und
seiner Ehre, erhalten eure Truppewteile die
Fahnen mit dem Symbol jener alten und
ruhmrcichen Dergangenheit aus zahlreichen
Schlachten und Siegev dem Kreuz von Eisen,
geschmückt aber auch mit dem Symbol der
ncuen Zeit, dem Symbol öer Auferstehung nn-
seres Volkes, dcm uralten, Sicgeszeichcn un-
serer Vorfahren. Vergeßt uicht, unter öiesem
Zeichen des Hakenkreuzes ist Deutschland aus
Not und Schande, aus Schmach und Elenö
herausgeführt worden. Unter diesem Zeicheu
habcn Tauseudc gelitten und geblutet. Unter
diesem Zeichcn errangen wir die Freiheit und
Ehre uuseres Bolkes. Und darum wivd es

Asmara, 21. April. sFnnkspruch des
Kricgsberichterstatters dcs DNB.) Ans den
ans dcm Hauptgnarticr einlausenden Meldun-
gen über dcn Verlauf de? Ogaden-Schlacht
scheiut sich z« ergebcn, daß noch nicht die ge-
samtc Sireitmacht Nas Nassibns vernich-
tet wordcn ist. Jn den äußerst blutigen uud
sür die Abcssinier verlnstrcichcn Kämpsen i»
dcr Gcgend vo» Sassabaneh standcn de«
Jtalicnern nicht die Hauptmacht der Abessi-
nicr, sondern nnr vorgeschobene Trnppcn gc-
genüber. Aus italienischer Seite ist man der
Ausfassung, daß als Ergebnis diescr Kämpse
immcrhin dcr Weg aus Harrar für General
Graziani srei sei.
Die im italicnischen Hauptquartier ausge-
gebenen Nachrichten lassen darauf schließen,
daß der Vormarsch au der Südfront möglichst
rasch fortgesetzt weröen soll.
Während des Vormarsches auf Dcssie sinö
die italienischen Truppen ausschlietzlich von
Flugzeiigcn aus verproviantiert worden. Das

auch an unserer Fahne umklammert von den
Fäwgen des sliegenöen Mdlers, des deutschen
Vogels, ber öer Sonne entgegenfliegt.
Schwört bei euch selbst, datz ihr »ie lafleu
werdet von dieser Fahne! Deu», das sage ich
ench, wenn ihr dieses Zeicheu umklammert,
dann haltet ihr damit das Schicksal Deutsch-
lands in euren Fänsten.
Das Schicksal unseres Volkes ist unzer-
trennlich verbunden und verknüpst mit unse-
ren Fahnen. Wenn einmal das Schicksal «s
fordert, öaß zur Verieiöigung von Volk und
Vaierland die Fahnen enihttllt werden müssen,
öann erwarte ich von euch, daß ihr rnit dem
gleichen Mut, der gleichen Unverzagtheit und
dcr gleichen Treue wie eure Vorfahren hinter
den Fahnen marschiert, wohin sie auch immer
getragen werden mögen. Sre stnd das Pfand,
das der Führer, unser oberster KriegAherr, uns
anveriraui hat. Mögen si« auch die Nachkom-
men erinnern an die große Aeit, da Dentsch-
land aus tiefer Nacht öer Sonne entgelgen-
schritt. Mögen sie auch dann erinnern an den
Mann, der unser Volk und Vaterland wieder
zu eincm Bcgriff und einem Jnhalt gemacht
hat, für den das höchste Opfcr zu geben, wir
freudig bereit sinö. jFortsetzung Seite 8.)

Askari-Korps wurde bei seinem Vormarsch
vom 7. bis zum 19. April mit 120 Tonnen
Lebensmitteln aus der Lust versorgt, so daß
öie Soldaten ihre mitgeführten Reserven nicht
anzugreisen brauchten.
Auch zur Uebersiedlung des Haupt-
quartiers von Makalle nach Dessie bedien-
ten sich die Jtaliener ihrer Flugzeuge. Der
Einzug in die Stadt erfolgte rn feierlicher
Form. Marschall Baöoglio bestieg nach seiner
Landung auf öem Flugplatz den in die Hand
der Jtalicner gefallenen Luxuswagen des Ne-
gus, mit dem er bis an die Stadtgreuze von
Dessie fuhr. Dort stieg öer Marschall zu Pferd
uud ritt, umgeben von seinem Stab und be-
gleitet von Askaris, durch die Stadt vor das
italienische Konsulat, wo er von Abordnungen
der Bevölkcrung erwartet wurde. Die Orts-
häuptliuge und öre Geistlichkeit begrüßten
Marschall Badoglio und kündigten ihm ihre
Unteriverfung an. Bcim Einzug in Dessie war
auch der Unterstaatssekretär für Kolonien,
Lessona, anwesend.

„keme gute Leiche"
Bon B. Sceger-Kelbe
Die Genfer Organisation, dte stch rmmer
noch »Bölkerbund" nennt, obwohl ihr
wesentliche Großmächte wie Deutschland, Ja-
pan und öie Vereinigten Staaten nicht an-
gehören, hat öieser Tage eingestehen müsien,
daß sie nicht fähig rst, einen Krieg zwi-
schen ihren Mitgliedern zu verhinderu. Sie
hat ferner zugeben müssen, datz sie nicht in
öer Lage ist, einen entgegen ihren .cheiligen
Satzungen" ausgebrochenen Krieg durch Sank»
tionen zwangsweise zu beenden. Ja, ste mußte
sogar bekennen, öaß ste nicht einmal die
Kraft besttzt, einen Krieg so oder so durch einen
Wasfenstillstand — unö sei dabei selbst „der An-
gegriffene"der leidendeTeil—zu liquidieren.
Die Genfer Völkerbundsheiligen waren
auch nicht fähig, die seilens beider kriegfüh-
renden Mächte behanptetcn Vcrletzungen der
internationalen Kriegsregeln nachzuprüsen
bzw. zu bcstrafen. Weder die behauptete Ver-
stümmelung italienischer Kriegsgesangener

Vanbsagung Les §ührers
Berlin, 21. April. sFunkspruch.1 ,Lu
meiuem gestrigeu Geburtstag find mir vo«
meineu Volksgeuosien aus dem Jnlaude wie
dem Auslande Glückwüusche und Zeiche«
treueu Gedenkeus iu so überwältrgeuder Fnlle
zugegangeu, datz es mir leidcr »nmöglich ist,
jedem einzelne» z« autmorten. Jch mnß da»
her bieseu Weg wähleu, «m all deneu zu
daukeu, die meiuer mit Glückwünscheu «edacht
habe«: ich verbinde hiermit anch meiueu Dauk
a« die viele« Tausende, die gestern vor der
Reichskanzlei und bei der Parade mir dnrch
Znruse ihre Treue «nd Verbnndenheit znm
Ausdrnck brachte«.
sgez.) Adols Hitler."

durch Abesstnien noch öie Verwendnng von
Giftgas durch Jtalien wurde geklärt.
Jn Genf rattert eine große Bürokra-
ten-Maschine auf Leerlauf. Jhre Tech-
niker bedauern, empfehlen und hoffen. Sie
treffen „Feststellnngen" und wisien doch, datz
siewenigerMacht haben als irgendein Be-
wohner des europäischen Erdteils, der, salls
man ihn angreift, seinem Gegn?r je nach Be-
darf und Vermögen eins aus die Vacke schlägt.
Durch seine Ratsenischließnng vom 20.
April hat der Völkerbunö sein eigeneS
Todesurteil gesprochen. Die wohlabge-
wogenen Reden der Herren Paul-Boncour,
Eden und Madariaga ändern nichts an der
Tatsache, daß ,Jtalien in kürzester Frrst
die Restbestände der abessinischen Truppen ver-
nichtend schlagen unö eine Neuorganisierung
dreses letzten selbständigen schwarzen Siaatcs
unter iialienischer Oberhoheit versuchen wird.
Wie weit dabei anf englische Jnteresien Rück-
sicht genommen wird, ist eine Frage der
Macht und der diplomatischen Geschick-
lichkeit öer an Abessinien interesfierten
Mächte.
Das Reich AdoIfHitlers hat sich von
Anfang an aus öiesem Konslikt herausgehal-
ten. Es hat festgestcllt, datz, wer sich auf die-
sen „Völkerbund" verläßt, vcrlaffcn ist, und
demgemäß für seine eigene Sicherheit
g e s o r g t.
Jn Paris scheint man nun der Anflcht
zu sein, man könne London dazu bringen, das,
was im Falle Abessinien mit einer schweren
Blamage für Genf endete, mit größerem
Erfolg gegenüber dem Deutschen Neich zu vcr-
suchen. Nicht etwa aus Sorge um unser
Wohlergehen, sondern im Hinblick aus eine
endlich notwendige Neugestaltung der euro-
päischen Politik und Zusammenarbeit,
müffen wir energisch vor derartigen verfehl-
ten Versuchen warnen!
Ganz abgesehen davon, datz die englische
öffentliche Meinung derartige nutzlose Ber-
suche schroff ablehnt. scheint es uns notwen-
d!g, daranf ausmerksam zu machen, daß der
Genfer Leichnam niemals auf Kosten
Deutschlands neues Leben erhalten wird.
Hier gibt es nur eine Einigung mit offe»
nem Bisier.
Adolf Hitlers Friedensplan ist


Echerl BUderdienft

Das große EreigniS des 20. April war der Vorbeimarsch der Wehrmacht vor dem Führer»
der am Kleincn Ster« a« der Charlottenburger Chausiee Ansstellung geuommeu hatte.
Bild zeigt den Borbeimarsch der Panzertrnppe».


kmzug m VGe

krkitterte kämpfe an Ler SüLfront - Uor Lem itoliemschen knLsieg?
 
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