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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9503#2429

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O


uno Herausgever: Berlag Bolksgememfchaft G. m. b.H.,Heidelberg. Hauptftr. 126/128
^nimel-Nr. 3225. Schriftleitung Brunnengafse 20/24, Fernruf 3740. Die »DolkSgemeinfchaft*
^kheint 7 mai wöchentlick und rostet monatlick 1.70 NM.. bei Trägerzustellung 30 Pf.

bet Postzustellung 42 Pf. mehr. Jst die Zeitung am Erfcheinen <auch durch höhere Gewaltf
verhindert, besteht kein Anfpruch auf Entschädigung. Abbestellungen müssen biS spät.25.d.M,
sürden folgendenMonat direltb.Derlag eingereichtwerden. Ausschl.Gerichtsstand: Heidelberg

Belgiens Wirtschastsleben gefähr-et
Oie Kolgen -es kommunistischen Gireikterrors

„ Vrüssel, 16. Juni.
», ^uter dem Vorfitz des Ministerpräsidenten oan
?d fand Dienstagvormittag ei« Kabinettsrat
dex sich mit der Streillage beschäftigte und den
«erordentlichen Ernst der Lage seststellte.
einer vom Jnnenministerium ausgegebenen
»»'"eilung über die Ausdehnung der Streikbewe-
wird hervorgehoben, daß im Bereich der
Lüttich die Unruhe am stärksten ist. Die
stchen Arbeiter sind hier gleichfalls in den
d,dlk getreten. Der gesamte Stratzenbahn-
5kehr ist lahmgelegt worden. Die Strei-
> "°en hatten gedroht, die Wagen in Brand zu

eq.

2">rauf die Direktion der Stratzenbahn die
y.Mellung des Verkehrs auf sämtlichen Linien an-
hyk Die grotzen Warenhäser in LLttich
Dienstagvormittag unter dem Schutze der
!in"zei Tore geöffnet. Die Streikenden gehen
^qeinatisch darauf aus, das ganze Wirtschafts-
k zum Stillstand zu bringen. Ein Zug Strei-
law sich hauptsächlich aus jungen Leuten zu-
lL^eusetzte, marschierte heute vormittag vor das
e°«ude der Post- und Telegraphenverwaltung in

Lüttich, um die Arbeiter und Angestellten zur Nie-
derlegung der Arbeit zu bewegen. Der Zug wuroe
noch rechtzeitig von berittener Gendarmerie ausge-
löst. Das Zentrum der Stadt ist von umfangreichen
Abteilungen berittener Eendarmerie besetzt. Trotz
des gestern ergangenen Verbotes bilden sich immer
größere Ansammlungen von Streikenden, und die
Gendarmerie hat fortgesetzt zu tun, um die Menge
zu zerstreuen.
Das Jndustriegebiet von Lüttich ist bis jetzt
vom Streik am stärksten in Mitleidenschaft gezogen
Die Arbeit im Bergbau und in der Metall -
industrie ruht hier vollständig. Der General-
streik im Bergbau, der gestern zunächst in den wal-
lonischen Gebieten ausgebrochcn war^ hat sich heute
auch auf die Lampine und die Provmz Luxemburg
ausgedehnt.
Jn der Provinz Hennegau streikt der ge-
samte Bergbau, ferner ein Teil der Metall- und
der Steinindustrie. Jn der Eegend von Mons
haben sich jetzt auch die Metallarbeiter, sowie die
Arbeiter der Seilindustrie und des Baugewerbes
den Vergarbeitern angeschlossen. Auch in Lharleroi

Wien hat Habsburger-Sorgen
Merkwürdige „Neigung^ zur monarchistischen Staatsform

'iq


.Reichspost*

Wien. 16. Juni.
widmet der Habsburger Frage

^ Leitartikel, dem in journalistischen Kreise« Be
. ."^ng zugemesien wird. Was ihn veranlaht hat,
^'8t dix Fcststellung des Blattes, dah sich im Aus-
die Eerüchte Lber die Borbereitung einer mo.
Echistjscheu Restauratio» in Oesterreich verdichten.

Ilöi

-.^er Gedanke an eine Habsburger Restauration

Regierungen solche Sorge ein, datz sie
se^^inander militärische Abmachungen für einen
Fall treffen zu müsien glauben. „Zunächst
» » ^^Lestellt werden", so schreibt die „Reichspost"
öst, ' . "k>atz die Ursache nicht in der Tätigkeit der
tz^^ichischen Regierung gesucht werden kann. Die
tztz . .Esregierung ist im Jnnern mit dem Aufbau der
Fgs?^Ichen Verfasiung vollauf beschäftigt. Auf keinen
dex ^ürde sich eine monarchistische Restauration in
tzt» eines Putsches vollziehen. Von diesem
tz^.^?punkt mutz man also alle Gerüchte über
,f. -chkung der Monarchie in Oesterreich als

eine
halt.

^ ^ombinationen bezeichnen."
ei»^"ch diesem Dementi, das gewissermahen nur
tikdr?^^arische Einleitung darstellt, fährt der Ar.
Gedankengängen fort, die eher auf eine Be-
stz^'.'Lung der Eerüchte hinauslaufen. Das Blatt
ist näinlich: „Der tiefere Anlatz solcher Eerüchte
lejH."dings eine Erscheinung, die von der öster.
rv^Ichen Regierung in vollem Matz beachtet zu
^i verdient. Es ist die sich in weiten Volks.
Aj,"^n immer stärker breitmachende


zur monarchistischen Staats.
Es ist selbstverständlich, datz sich dieser
nach Wiederherstellung der landesfürstlichen

^aotstrauer für Günther Oeskowski
^^ubschef Lutze nimmt an der Beisetzung teil.
. Di- q. Danzig. 16. Juni.
'Ounziger Regierung verösfentlicht folgende
D "ung:
kadsch^.btaat und seine Vehörden senken in kame-
nir ip-I"'ch°r Verbundenheit die Fahnen vor dem
öeimat und das deutsche Volk gefallenen
Teug/uun Gllnther Deskowski. Der Präsident des
t«g da.t daher angeordnet. dah am Beisetzungs-
testg.r ^ Dienstschlutz bei den Behörden aus 13 Uhr
bnd ^ ^t wird. Sämtliche Eebäude des Staats
'lag», «tadt senken an diesem Tag die Staats-
°uf tzalbmast.
dvlÄ.der

h?ute erfolgenden Beisetzung des von
^i°Nn?b"-..^egnern ermordeten Danziger SA-
fiNtz-b wünther Deskowski wird auch Stabschef
mr; ttnehmen. Die Trauerfeier, an der sämt-
i'nnt ,, °°"ungen der NSDAP sich beteiligen. be-
kntz» ,? t8 Uhr. Am Sarge werden Stabschef
AUh° u^leiter Forster und Standartensührer
^liNor»,-? der Danziger SA-Standarte 128. der der
""ldete angehürte. sprechen.

Gewalt nur an den legitimen Erben des angestamm.
ten Erbhäuses wendet.
So klar die Linie zwischen ausschlietzlich öster.
reichischen Angelegenheiten und fremden Angelegen.
heiten gezogen wird, so entschieden mutz jeder Ver.
such einer Einmischung in rein österreichische Ange.
legenheiten abgelehnt werden."
Neues über Oesterreichs Miliz
Wien, 16. Juni.
Am Dienstag gab der Führer der Frontmiliz,
Vizekanzler Baa r-B aarenfels, vor Vertretern
der Auslandspresse einige Erklärunaen ab. Danach
kommt eine Entwaffnung der bisherigen Wehr-
formationen nicht in Frage. Die wirklich waffen-
fähigen Mitglieder dieler Organisationen werden
geschlosien in die Frontmiliz Lbernommen, wo sie
auch, jedenfalls in den Städten, weiter als ge-
schlossene Formationen bestehen bleiben sollen. Auf
dem Lande werden aber die verschiedenen Forma-
tionen, wie Heimwehr, Ostmärkische Sturmscharin
und Freiheitsbund, zu einem einheitlichen Gebilde
zusammengefatzt werden. Alle Mitglieder der
Frontmiliz bekommen die gleichc Uniform, jedoch
Abzeichen, die an ihre frühere Wehrformationen
erinnern.

hat sich der Vergarbeiterstreik auf die Metallindu-
strie ausgedehnt.
Jn Eent haben die Dockarbeiter die Nieder-
legung der Arbeit beschlossen. Verschiedene Fabri-
ken der Metallinduarie stnd in Eent gleichfalls
heute früh in den Streik getreten. >

„Bollwerk gegen den Bolschewismus^
Ward Price für Deutsch-englisch-italienische
Zusammenarbeit.
London, 16. Juni.
Unter der Ueberschrift „Erotzvmannten, Deutsch.
land, Jtalien — Bollwerk gegen den Bolschewis.
mus" veröffentlicht „Dailp Mail" einen Aufsatz
ihres Mitarbeitcrs Ward Price.
Der Friede, an den Hitler denke, so sagt Ward
Price unter anderem, sei zugegebenermatzen ein sol-
cher, in dem Deutschlands Rolle und Stellung seiner
Grötze und Wichtigkeit entsprechen würde. Das sei
natürlich und unvermeidlich, wenn es auch den an.
deren Nationen, die Deutschland 15 Jahre lang aus
der Rechnung lasien konnten, unangenehm sei. Als
Hitler seinen Friedensplan kürzlich vorbrachte, habe
ihm die britische Regierung mit emem Fragebogen
geantwortet. Ein derartiger Skeptizismus sei aus.
reichend, um die Angebote Hitlers zu cntmutigen.
Sowohl in Deutschland wie in Jtalien hätten das
Führertum und die nationalen Anstrengungen Wun.
der geschaffen. Die Männer, d-ie diese Nationen in
der Autzenpolitik vertreten, nämlich Graf Ciano
und Botschafter v. Ribbentrop seien nicht ein
fach neue Figuren in der alten Diplomatie. Es
seien Vertreter einer völlig neuen Ordnung
internationaler Beziehungen. Die britische Regie.
rung habe diesen Sommer die Aufgabe, ihre Autzen.
politik der neuen Lage anzupassen. Bisher sei die
britische Autzenpolitik auf Erundsätze gestützt gewe-
sen, die von der Zeit herrührten, als Frankreich auf
dem Festlande allmächtig und das Ansehen dcs
Völkerbundes noch ungebrochen war. Jetzt sei die
kontinrntale Vorherrschaft Frank.
reichsbeendet. Die neue französische Regie.
rung werde unter dem gefährlichen Einflutz von
Moskau stehen. Jhre Stärke gegenüber ihren beiden
östlichen Nachbarn sei stark zurllckgegangen. Wenn
der sich zur Zeit über Spanien und Frankreich aus.
kreitende Kommunismus andere Nationen anstecken
sollte, dann könnte Erotzbritannien keine nützlicheren
Freunde als die deutsche und italienische Regierung
haben, die den Kommunismus auf ihrem eigenen
Boden zerschmettert haben.

Oer „Lleberfall" auf Gtarhembergs Gchloß
Oesterreichische Beamte als Llrheber und Spitzel

Berlin, 16. Juni.
Regisseur von Wa.
Börsenzeitung" aus

Unter der Ueberschrift „Der
xenberg" meldet die „Berliner
Linz:
Nach dem Abschluß der gerichtlichen Feststellungen
ist man jetzt in der Lage, den „Ueberfall" auf das
Schlotz Waxenberg aufzuklären. Danach bleibt leider
kein Zweifel mehr übrig,, datz die ganze Sache mit
Wissen, wenn nicht auf Anstiften des Sicherheits-
direktors von Oberösterreich, Graf Peter Rever»
tera, der nebenbei auch Heimwehrführer des Mühl.
viertels ist, nach genauen Vorbereitungen in Szene
gesetzt wurde. Es erschienen zu diesem Zweck ein
Kriminalbeamter namens August Rechberger und ein
Spitzel namens Fritz Kreuzhuber im Mllhlviertel,
um die dortigen Nationalsozialisten zu
einer Aktion zu verleiten. Die beiden
Spitzel tauchten Anfang April in St. Veith auf.
Der eine, Rechberger, gab sich als entlassener
Postbeamter aps Salzburg aus und brachte sogleich
Propagandamaterial mit sich. Um das Mitztrauen
der Einheimischen zu llberwinden, erbot er sich, zum
1. Mai auf dem Turm des Schlosses Waxenberg eine
Hakenkreuzfahne zu hissen. Dies tat er auch und er.
rang damit das Vertrauen der dortigen Partei.
anhänger. Ihnen entwickelte Rechberger nun den
Plan, aus dem Schlotz die versteckten Waffen des
Hermatschutzes, Maschinengewehre und Munition,

herauszuholen und in Sicherheit zu bringen. Es ge.
lang ihm natürlich leicht, die Schlüssel zum Wafsen.
depot herbeizuschasfen, und in der Nacht vom 22. auf
23. Mai führte er selbst die angestifteten Bauern-
burschen in den Schlotzhof hinein. Hier verschwand
er jedoch' im letzten Moment unter dem Vorwand,
er müsse sein Rad noch holen. Nach dem Verschwin.
den Rechbergers eröffnete, ohne datz von der Eegen.
seite auch nur ein Schuß abgegeben worden war, die
bereitgestellte Gendarmerie das Feuer, in dem zwei
junge Leute tödlich getrosfen zusammenbrachen.
llnmittelbar nach diesem hinterhältigen Unter.
nehmen tauchte Rechberger vergnügt unter seinen
Kollegen von der Kriminalpolizei wieder auf. Am
25. Maj gab der Sicherheitsdirektor in einer grotzen
Presiekonferenz den „amtlichen" Bericht über den
Vorfall ab. Jm Vorzimmer, wo die Angehörigen
der verhaftetcn Mühlviertler warteten, erschien, ele.
gant gekleidet, auch Rechberger, um sich beim Sicher.
heitsdirektor nach Wien abzumelden. Unter diesen
Umständen war es keine Kunst, von dem beabsichtig-
ten Ueberfall auf Waxenberg „schon vorher genaue
Kenntnis" gehabt zu haben. Das war kein Helden.
stück. Man wundert sich nur darüber, datz ein solches
Unternehmen, gegen das zwei in den Tod gelockte
junge Menschen ewige Anklage erheben, unter der
Verantwortung des Vertreters der Eicherheit in
Sz«n« gesetzt rvurde.

Gierben-es Volk?
Die Not des Sudentendeutschtums.
Die Tschechoslowakei erbte rund 80 v. H. der
industriellen Unternehmen der alten österreichisch-
ungarischen Monarchie. Abermals 80 v. H. lagen
im sudetendeutschen Grenzgebiet. Es war daher
vom ersten Tag des selbständigen Staates das Be-
streben der tschechischen Wirtschaftspolitik, sich von
der sudetendeutschen Jndustrie „unabhängig"
zu machen. Das suchte man nun dadurch zu er-
reichen, datz man innerhalo des geschlosienen tsche-
chischen Siedlungsgebietes ohne Ruckjicht auf
Bedarf tschechische Jndustrieunternehmen grün-
dete, ihnen alle staatliche Hilfe auf dem Jn- und
Auslandsmarkt zuteil werden lietz oder aber durch
Finanz- und Steuermatznahmen deutsche Jndu-
strieunternehmen zur Jnvestierung tschechischrn
Kapitals zwang, wodurch der tschechische Einslug
auf die Geschäftsführurm der deutschen llnterneh-
men gesichert wurde. Mit all diesen Matznahmen
verfolgte man aber auch noch einen anderen
Zweck: das Deutschtum im Sudeten-
raum zu schwächen.
Die Errichtung tschechischer Jndustrien und ihre
staatliche Förderung führte bei der systematischen
Benachteiligung der deutschen Unternehmen zu
Produktionsrückgang und schlietzlich zur Vetriebs-
stillegung deutscher Betriebe. Der tschechische Ka-
pitaleinflutz auf die deutschen Unternehmen
äutzerte sich n. a. darin, datz bei Arbeiter- und Be-
amtenentlasiungen ausnahmslos Deutsche betros-
fen, - während andererseits bei Betriebserweite«
rungen nur tschechische Arbeitskräfte aufgenommen
wurden.
Die zwangsläuftge Folge dieser tschechischen
„Wirtschaftspolitik" war ein Ansteigen der Tr-
werbslosigkeit im sudetendeutschen Eebiet, di»
durch eine Reihe anderer Matznahmen zunehmcndc
Verschärfung erfahren mutzte. So wurden z. B.
rund 100 000 deutsche Arbeiter und Beamte von
ihren Arbeitsplätzen im Staatsdienst verdrängt
und durch Tschechen ersetzt. Gleichzeitig aber wurde
den Sudetendeutschen der Zugang zu staatlichen
Stellen soviel wie versperrt. Die Beschlagnakme
von rd. 700 000 t>n Acker- und Waldbodens hat die
Neubildung von Bauernhöfen bei der an sich be-
stehenden Landknappheit der suddtendeutschen
Landwirtschaft unmöglich gemacht. Dazu kommen
eine Reihe geseUicher Matznahmen in der letzten
Zeit, wie das „Präventive Staatsyerteidigung-ge-
setz", der berüchtigte „Machnik-Erlatz" usw., die
deutsche Unternehmen von den
Staatslieferungen ausschlietzen uno
dem Staate die „legale" Möglichkeit bieten, deut-
sche Arbeiter und Beamte aus Betrieben zu ent»
fernen. Es ist daher kein Zufall datz die Erweros-
losigkeit in den sudentendeutschen Eebieten viel
früher begann und einen weit grötzeren Umfang
angenommen hat als im tschechischen Eebiet. Äan
tut den Tschechen kein Unrecht, wenn man fest-
stellt, datz sie alle ihre Matznahmen auf
die Erreichung dieses Zustandes in
oen sudetendeutschen Eebieten ab-
z i e l t e n.
Wenn der Präsident der böhmischen Landes-
vertretung, Kubista, einmal sagte, datz das deutsh-
tschechische Problem am raschesten gelost werde, in-
dem man die Deutschen an die Wand stelle odir
in der Elbe und Moldau ersäufe, dann hat er mil'
seinen Worten das gleiche gesagt, wie der erste
tschechische Ministerpräsident Dr. Kramarsch,
als er in der ersten tschechischen Nationalversamm-
lung ausrief „Dieser Staat tst ein Nationalstaat
und mutz ein Nationalstaat werden!" Datz eine
Entnationalisierung der Menschen heute kaum
mehr zu erreichen ist, hat man auch in tschechischen
Kreisen erkannt. Es müsien daher andere Mitt-l
zur Vernicktung der deutschen Volksgruppe ange-
wandt werden! Und die sind kurz aufgezeigt wör-
den.
Arbeitslosigkeit bedeutet Verarmung und Hun-
ger. Hunger aber schwächt die Gesundheit und för-
dert die Sterblichkeit, zunehmende Verarmung und
Erwerbslosigkeit verwindern die Zahl der Ehe«
schlietzungcn und Eeburten.
Die volksbiologischen Folgen dieser rückläufigen
Wirtschaftsentwicklung zeigen sich in einer gerade-
zu erschreckenden Vevölkerungsabnahme.
Die dieser Taqe erschienenen „Mitteilungen
des Statistischen Staatsamtes der Tschechosloiva-
kischen Republik" zeigen die für das gesamte
Deutschtum erschütternde Tatsache, datz sich die
biologische Lage des Sudetendeutschtums weiter
verschlechtert hat, und datz sich die ernsten Ve-
fürchtungen eines Rllckgangs der absoluten Bevöl-
kerungszahl leider nur zu bestätigen scheinen.
Bei den Deutsckien

Jahr LeLendgeburten Sterbefälle

1035
1934

abs. auf lOOO
46 441 13,83
40 768 14,85

abs. auf 1000
44 584 13,28
42 727 12,75

Eeburten«
Lberschutz
abs. auf 1000
1857 0,55
7041 2.10

Die Z a h l d«r Sterbefälle hat im letzteq
 
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