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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Januar bis Juni)

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- ' - . Veobachter
Ht VostMtzellir«, MzLgl.« VI. 3st di« Zeltung am Trscheinen (anch imrch HSHei« »ewalt)
»«chindnt, »«steht letn «nfpknch <mf «ntlchLdigim,. «bbestellunge« müsten bi, spStesten« 2K.K.M.
k»r den sosgendrnMmmt dirett brtm «erlag -ingerelcht werden. «uSschl.TerichtSstand: Heidelberg
Sonntllg, den 2S. llpril igZk Üin!liclik8 VkMiIigliiig^dlsII lilr 8tssl8- rnill Kelneiliile-lleliiinleii freioerdavf lo pfg. / k. Zalirg. / Nr. m

Derlag und HerauSgeber: Berlag TollSgemeinschast s>. m. b. H., Heidewcrg, Hauptstr. I2S/12S
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erscheint 7 mal wöchentlich und lostet monatlich 1,7V RM.; bei Trllgerzustellung ,u,ügl. 80 PO


politih mil lllaubuch und frugeliogen
oerhandlungspause znr Vernebelung der latsachen — kranzöftlche lorpedierungs-
versuche des deutschen jriedensplanes

8.-K. Nach üer Bekanntgabe deS euro-
pätschen Friedensp'lanes burch üen Führer,
Ser in Englanü levhaft begrüßt wurüe, hielt
es bie britische Regierung sür wünschenswert,
eine Verhanblungspause einzuschalten, »um
gewiffe Zweifel im Wortlaut des deutschen
Friebensvorschlages zu klären". Obwohl an
sich an den klaren Plänen Adolf Hitlers, un-
serer Ansicht nach, kaum noch etwas zu „klären"
ist, hatte das Reich — uninteressiert an über-
stürzten Veschlüffen — nichts gegen diese
Pause einzuwenden.
Diese Lage hat sich inzwischen sehr zuun-
gunsten des europäischen Friedens geändert.
Die französisch-englischen Generalstabs-
besprechungen schnfen einen bedcnk'lichen
Sonderfall einseitiger Abmachungen, der
in keiner Hinsicht der Befriedung Europas
bient. Das englische Blaubuch, eine Samm-
lung diplomatischer Dokumente über die bri-
ti'sche Politik des vergangenen Jahres, ist in-
folge seiner erheblichen Lücken keineswegs
geeignet, die Weltöfsentlichkeit über die tat-
sächlichen Vorgänge aufzuklären, sondern ein
bedenklicher Versuch, durch diplomatische
Vernebelnng ein falsches Licht auf ent-
scheidende Fragen der europäischen Politik zu
werfen.
Wenn nmn beisptelsweise durch bas briti-
sche Blaubuch die Bestätigung erhält, daß1935
zwischen Paris und London schriftliche Ab-
machungen über eincn zweisettigen Luftpakt
getroffen wurden, so ist es erklärkich, warum
Deutschlands Anregung zu einem Luftpakt auf
-er Gruudlage der Gleichberechtigung
Deutschlands, Englands und Frankreichs, bis-
her unbeantwortet blieben.
Wenn ferner die ganze Sowjet-Pakt-
Frage nur sehr nebenfächltch im Londoner
Blaubuch erwähnt wird, ja bestimmte Noten-
austa Me bewußt verschwiegen werden,
so brängt sich der Verdacht auf, daß eine Poli-
tik mtt doppeltem Boden betrieben wird, die
das Deutsche Reich keinesfalls mitzumachen ge-
willt tst.
Nach der „Verhandlungspause" soll nun,
Londoner unb Pariser Preffestimmen nach, der
britische Außenminister Eden als Vertreter
-er Restlocarnomächte einen umfangreichen
Fragebogen an Verlin richten. Um die
Ausarbeitung dieses Fragebogens scheint die
Pariser Diplomatie beinahe mehr bemüht zu
sein, als die Lonöoner Amtsstellen.
Man gibt sich am französtschen Außenamt


Foto-Archiv.
Rudolf Heh
der Stcllvertretex des FLHrexs, hegeht heute
seinen 42. Eeburtstag.

offenstchtlich -em Jrrtum hin, datz man -aS
Reich sozusagen einer Sonder-Prüfung
unterziehen könne, dte beweisen soll, -atz
Deutschlanb einen „E x t r a-B e i t r ag zur
Vefriedigung französifcher Machtwünsche »«
leisten bereit ist.
Wir halten es für unsere Pflicht, schon heute
darauf aufmerksam zu machen, batz öas Reich
immer nur genau den gleichen Bei-
trag zum europäischen Frieden leisten wirb,
den auch alle anöeren Staaten zu erfüllen
bereit stnö. Mit einseitigen Fragebogen kann
man uns nicht impomeren, sondern man regt
uns bestenfalls dazu an, ähnliche Fragebogen
für auöere, maßgobenbe europäische Staaten
vorzulegen!
Ver englische Holkerbundsverbllnd sordert
Schließung des Suej'kanllls
Londo», 2S. April. Der Vollzngsans-
schutz des englischen Völkerbnndsverbanbes hat
beschlosse«, die englische Regiernng aufznsor»
ber«, ans der nächsten Völkerbundsratstagnng
iu Genf die Trennnng sämtlicher Verbinbun»
gen zwischen Jtalien nnd der italienische«
Armee i» Ostafrika z« beantrage«, d.h. de«
Gnez-Kanal z« schlietzen.

Madrid, 2S. April (Funkspruch.1 2n der
Nacht zum Sonnabend drangen linksradikale
Elemente in San Juan de Aznalfarache in die
Eemeindekirche ein. Nachdem sämtliche Heiligen-
bilder entsernt worden waren, richtetcn die
Marxiften das Gotteshaus als „Haus des Vol-
kes" cin.
Aus den spanischen Provinzen werden fort-
gesetzt neue Verhaftungen von rechtsgerichteten
Personen und Schließungen rechtspolitischer Par-
teiorganisationen gemeldet. 2n Ciudad Real er-
gab sich in einem Prozeß wegen angeblicher
Ruhestörung gegen den Faschistenführer der dor-
tigen Provinz die völlige Ilnschuld des Ange-
klagten, sodaß der Staatsanwalt seine Anklage
zurückziehen mußte. Kaum war jedoch die Frei-
lassung ersolgt, als der Faschistenführer ohne
Erund auf regierungsamtlichen Befehl hip er-
neut ins Eefängnis eingeliefert wurde. 2n Vi-
vero ist die katholische 2ugendorganisation ver-
boten worden. 2n anderen Orten der Provinz
wurden zahlreiche führende Mitglieder der Fa-
lange (Faschistenpartei) verhaftet. 2m Gefäng-
nis von Rorrelavega sind bis jetzt bereits 55

Berlin, 25. April. Während nach den Be-
richten Ler Arbeitsämter der starke Arbeitsein-
satz im März einen Rückgang der gemeldeten
Arbeitslosen um 578 000 herbeiführt«, war die
Zunahme Ler Beschäftigten nach den Ergebniffen
der Krankenkassenmitgliederstatistik noch er-
heblich höher. Si« erfuhr im März eine
Zunahme um 740 866 Eegenüber der gleichen
Zeit des Vorjahres ist die Zahl der Beschäftig-
ten um ruwd 1,14 Millionen höh«r. — Auch
die Statistik über die Vermittlungstätigkeit der
Arbeitsämter bringt !m März Rekordzahlen.
Der Abgang der Ärbeitssuchenden erreichte mit
mchr als 1,1 Millionen eine in den letzten drei
2ahren noch nicht beobachtete Höhe. Einschließ-
lich des Zugangs an Arbeitssuchenden fast 1,7
Millionen. Etwa zwei Drittel des Abganges
entfielen auf die S a i s s o n a u ß e n b e r u f e
und auf die ll n g e l e r n t e n. Aber auch die
konjunkturabhängigen Berufe haben weiter« «r-
hebliche Aufnahmemöglichkeit gezeigt. Die Ee-
samtzahl der Ärbeitskräste. bei deren Einstel-
lung die Arbeitsämter mitgewirkt haben, betrug
im März rund 970 000. Desondexs groß war
diesmal die Zahl der Vermittlnngen in Dauer-

Dieser Veschlutz iber englischen VölkerbunbS-
organisation wur-e am Frettag von Lor-
Lytton, -em Führer der setnerzett nach -er
Mandschuret entsandten BölkerbunöSkommis.
sion, tn einer öffentlichen Versammrlung tn
Edinburgh bekanntgegeben. Der Vekband set,
so sagte Lord Lytton, zu dem Schlutz gekom-
men, daß bie Lage verzweifelt sei unö daher
verzweifelte Methoden erfordere. Um seinen
Standpunkt zu unterstreichen, habe ber Völ-
kerbundsverband beschloffen, am 8. Mai, drei
Tage vor -er nächsten Ratssitzung, eine Mas-
senversammlung in der Londouer Albert-Hall
zu veranstalten.

wieder englischer luMiffbau?
Lonbon, 25. April. Lorb Amulree, otn
früherer englischer Luftsährtminister, setzte fich
in einer Dersammlung in Lonbon für -ie
Wiederausnahme des Luftschifsbaues in Eng«
land ein. Es sei bedauerlich, so erklärte er,
daß bie englische Regierung nach der Kata»
strophe bes „R 101" die Weiterentwicklung -cr
Luftschiffahrt eingestellt habe. Die Wiffenschast
sei inzwischen soweit fortgeschritten, daß eine
Wiederholung dieser Katastrophe heutzutage
nnmöglich wäre.

kirchenfeindliche bommunistische stolitib
Spamen und Mmho llls Muskrbeispiele sowjetjiidischer Unduldsamheit

?50llllll Meiirbeschiiftigte im März
Kekordzllblen der Krbeitsvermittlung

rechtsstehende Personen eingeliefert worden. Jn
Villanueva de la 2ara wurde die Parteige-
schäftsstelle der katholischen Volksaktion ohne
Angabe von Eründen geschloffen.
Uie tage der kirche in Meril-o
Mexiko, 25. April (Funkspruch). Wie das
Ministerium des Jnnern erklärt, hat die me-
xikanische Bunöesregikrung gegen die Wieder-
aufnahme des Gottesöienstes unö die Wieder-
eröffuung der Kirchen im Jnnern des Lau-des
nichts einzuwenden sofern öie Regierungen
der «inzelnen Bunöesstaaten dies anordnen.
Der Kongreß des Staates Chihuahua hat
eine Abänderuug des G-esetzes beschloffen, das
für je 100 000 Einwohner einen Geistlichen
zuläU- Nach dem abgeänderten Gesetz wirö in
Zukuuft nur noch ein einziger Geistlichcr für
den ganzen Staat gestattet. Der Staat Chihua-
hua hat etwa 500 000 Einwohner.

stellungen. 2nsgesamt konnten rund 630 000
Volksgenoffen im März in Dauerbsschäfti-gung
untergebracht wer'Len. Der an manchen Orten
austretende Facharbeitermangel konnte durch
zwischenbezirkliche Vermittlung ausgeglichen
wepden.
Steuerfreibeil unb SonLer;umenbungen
Zum nationale» Feiertag des deutsche» Volkes
Berlin, 25. April. Viele Betriebsfiihrer wer-
den ihren Eefolgschaftsmitgliedern zum natio-
nalen Feiertag des deutschen Volkes am 1. Mai
1036, ebenso wie in den Vorjahren, wieder Zu-
wendungen machen. Soweit diese Sonderzuwen-
dungen in Sachleistungen. z. V. Veköstigung, be-
stehen, ergibt sich die Einkommens- uwd Lohn-
steuerfreiheit schon aus srüheren Anordnungen
des Reichsministers der Finanzen. Wegen oer
besonderen Bedeutung des 1. Mai hat der
Reichsfinanzminister anßerdem entschieden, daß
auch Geldzuwendungen zu diesem Tag einkom-
menssteuer- (lohnsteuer-) frei bleiben dürfen,
wenn ste drei Reichsmark nicht übersteigen.
Ueberschreiten die Eeldzuwendungen diesen Be-
trag, so sind sie in voller Höhe einkommenssteuer-
(lohnsteuer-1 pflichtig.

MblMkiiIiklltk^-
ptzi' /Nk IÜöö. Von llans bleubsus.
l-vir ipennei' lmse rsins aimsil. ein« vnter-
reckung mit ckem bekannten kAImscböpter.
kin üssiseiiei' boiiisi uoni ossi'i'llein. Ouciwig
IVilbelm von Lsäen, äer „Dürkenlouir".
Von ^lkreck Kspp.
IlllSSI'S Ilüllisll'sslllsn. Von Lrokessor l.uckvvls
Kirckner, äiüncken.
kNsndklnsclinllrei' INI ossninsm. Neue Slüte
einer slten Volkskunst.
soo MfS MrelellNlWeN. Oroöe Künrtler
erleden ckie blatur.
üulgsüsn oss ksi'oenlllins. Von Ksrl 8sbel,
(Bilmspiegel).
klnüsll nno knsilsslltzlll. 8cbluöbericbt cker
I. Oemeinscbsttstsgunx von btsturSrrten
unck Kiinikern.
onssi' 8snnlsg81'ülnsn! 8ckickssl In l 0 Ninuten.
Von Kcktke Oonnzc.
ois 0S38. Von Karl blsnr NUnnicb.
8gSl1-8gIINSI'.

Ver weg ;ur Ldee
Dhe heut« -urch den Jmpuls -er national-
sozialtstischen J-d«e «ntstehenöen Werke haben
— -as ist immer wivder klar herausg«st«llt
wovS«» — säknläre BeSeutung, das heißt,
datz man nicht für heute unö morgen -u
gründ«u und auszubauen geöenkt, sonöeru
-atz Werke erstehen sollen, -i« für öie
Ewtgkett Bestand haben. Sie sollen
-wige Künder einer Zeit sein, die stch mutig
auS öer Gegenwart in öie Zukunft hob.
Diese Kühnheit ber Gebanken un-ö SeS
Willens, geboren aus öem unerschütterltcheu
Glauben an die Reinheit, Wahrhaftigkeit unö
Ewtgkeit der Jdee, aus ber Hingabe an das
Ueberpersönliche, an dieMeen vom ewige«
Setn des Volkes, ist klarste national-
sozialistische Wesensart. Es ist di« Lebens-
haltuug, öie öurch den Blick in öie Zukunst
die gestaltenöe Kraft für die Gegenwart er-
hält. Abkehrenö von öer Ueberschätzung öes
Persönlichen schafft «s über das Jnöivtduelle,
ja über Generationen hinaus, an
einem Werk, öas, weil es über die Zeit uu-
ihre Menschen hinausgeht, den Keim deS
Ewigen in sich trägt. Es ist öer Stil, -er
öie Folge nationalsozialtstischer Gesinnung ist
uud öer, man kann es sicher feststellen, be-
reits begonnen hat, aus der Vereinzelung
herauszugehen und tiefer unö ttefer in die
Gründe des Volksgeistes zu dringen.
Dieser neue deutsche Lebensstil ist, wo er
ungefälscht un-ö ohne Beiwerk erscheint, von
wunderbarer Klarheit und Einfachheit, ob-
wohl er alles anöere als einfältig und
primitiv ist. Er braucht keine langwierige
Entwicklung mehr öurchzumachen- seine Zeit
ist reif, er ist da, nur müffen, um ihn wirk-
sam werden zu laffen, die deutschen Menschen
sich nach dieser Haltuug hin entwickelu. Nur
wenigen ist es vergönnt, hineingeboren
zu werden, die meisten müffen hinein-
wachsen. Das bedeutet, daß sie an rhrem
Wesen unö an ihrer Haltung sorgfältig zu
arbeiten haben, daß sie Anstrengungen machen
müsseu, um mit sich und öieser Forderung
eine Lebensharmonie zu bilöen, um zur
nationalsozialistischen Lebenshaltung zu ge-
langen.
Der hartnäckigste Gegner nationalsoziali-
stischer Gesinnung ist der Jchgedanke,
eine Borstellung, öie fast jeöen Meuschen be-
fällt und ihn zur Überbewertung sei-
ner eigenen Persönlichkeit treibt.
Täglich fordert die Mee der Gemein-
schaft von dem einzelneu schwerste Prüfung
und Opfer. Es ist wohl ein dauerndes Kämp-
fen des Jchgedankens mit der zum Ganzen
hinstrebeuden Fdee des Gemeinschaftlichen.
Der Mensch ist als einzelner eine einzige
Unvollkommenheit, ein Splitter nur, mag er
sich auch gern der glSnzenden Täuschung hin«
 
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