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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9503#2107

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Nolksgemeinschaft

«kiiiklikiiekii
vttlag mrd Herau»geber: v-rlag DalkSgemeillschast «, m.b. H„ Heidelberg, Hallptstr. ,2gst2S
^^akl-Nr, srrs. Schristleitung Brunnengaste 20/24, Fernrus 3740. Die,V°Wgemeinschast>
n?ernt 7 mal wöchentltch und kostet monatlich 1,70 RM., bei TrägerzusteLung 30 Ps.



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derhindert, besteht lein Anspruch auf Entschädigung. Abbestellungen müsten bis spät.LS.d M.
fürdensolgcndenMonatdirektb.Berlag eingereichtwerden. Ausfchl.BerichtSstand: Herdelberg

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poliiische ünierweli
. den beiden Häusern des britischen Parlaments
^"den ausgangs dieser Woche außenpolitische Debat.
" statt, die erkennen ließen, datz die Vertretung des
"glischen Volkes nicht gewillt ist, der Hetze noto.
>>cher Feinde Deutschlands freie Vahn zu lassen.
^ an has in London osfenbar erkannt, datz eine i n.
*rnationale Clique am Werk ist, um den
t^iedensplan Adolf Hitlers in den matzgeben.
" Hauptstädten Europas m Mitzkredit zu bringen.
Marxistische Kreise in Paris drängen auf die
^berufung des französischen Botschafters in Berlin,
^ancois Poncet, und seine Ersetzung durch
^ Nitglied der sogenannten „Wolksfront", wobei
Iean Piot, der bei der Wahl wegen seiner
nlschxwjstisch . freundlichen Propaganda
urchfixl, in den Vordcrgrund schiebt. Piot ist als
»ent Moskaus und als übelster Hetzer gegen Adolf
i>>tler und das Deutsche Reich bekannt.
Prag find zahlreiche Kräfte am Werk, mn
E Ne durch Staatspräsident Dr. Benesch und Autzen.
Nrinister Krofta zugesagte Verücksichtigung der su.
t^tendeutschen Jnteressen zu hintertreiben.
^er rum 8 nische Autzenminister TituIescu,
n«i dem man nie wissen kann, ob er fich als Beauf.
"agter seines Volkes oder des französtschen Autzen.
"sNtes fühlt, dringt auf schnellsten Veginn der fran.
^»sch-sowjetrussischen Eeneralstabsverhandlungen, um
hn«n Abmachungen zwischen Prag und Moskau, so.
^fe zwischen Bukarest und Moskau folgen lassen zu
konnen.
Trotz aller Absagen wird die französtsche Presse
5'cht müde, die „lateinische Schwester" Ital,ien in
en Völkerbundspakt von Stresa zurückzuholen.
schlietzlich versuchte Ehurchill, dessen Hatz ge.
An alles Deutsche selbst vor den Erenzen nüchterner
^rnunst nicht Halt macht, ein „schreckliches" Vild
„Bedrohung" Erotzbritanniens durch das
^°'ch im Unterhaus zu zeichnen.
Eegenüber diesem aufgeregten Eeschwätz berührt es
?nhltuend, datz sich sowohl im Ober. wie Unterhaus
britischen Parlaments Männer fanden, die den
lerilen Versailler Politikern di« Meinung
»° > 8 ten."
. 2m Oberhaus rih Lord Arnold die Maske
^ französischen Politik herunter und erklärte, datz
tirankreichs mangelnde Vertragstreue durch Ruhrein.
i^ll und Nichtabrüstung bewiesen sei. Jm Unter.
kanzelte der Abgeordnete Hopkinson den
vetzer Churchill ab, indem er ihm vorwarf, daß
. ^ seine „vorsintflutliche Einstellung" gegenüber
em Reich nur durch Phantasien „briefschreibender
^sute", aber nicht durch Tatsachen belegen könne.
^nston Churchill mutzte diese bedenkliche Feststelluna
i'estätigen.
Wenn schlietzlich der Sohn Lloyd Georges, Major
^soyd Eeorge, feststellte, datz Englands Jugend
e>nen neuen Streit mit Deutschland wünsche, wenn
er Konservative Hauptmann Magnamara die
vstterjugend sogar als Vorbild für Englands Ju.
»end bezeichneie. so versteht man die Zuriickhaltung
e? britischcn Verteidigungsministers Thomas Jns.
, p. der sich dagegen wehrte, datz er auf der Welt.
. le spazjeren loufen solle. um für alle möglichen
^s'ikie konkreie Plänc vorlegen zu können.
^Eeunsi sst die Vorsicht oder das Mitztrouen gegen
' oiichiand ,^ch stark verbreitet. Aber kern oerant.
^''tt^cher britischer Minister wird sich zu Matznah-
hinreitzen lassen, die vom deutschen Volk als An.
st geweriei werden könnten.
-vndon ist auf dem Wege einer nüchternen Tat.
'Nchenpoütik Die politische Unterwelt, un.
^stützt von Moskau, Paris, Prag und anderen
Krästen, hot ihren Einsluß durch ihr gar zu deutsch-
^'ndliches Auftreten verloren. Das Mittelmeer und
Interesien des Welireiches liegen London näher,
als die letztenendes doch erfolglose Hetze der Dritten
^oternationale gegen das Reich Adolf Hitlers.
Di« jüdisch.bolschewistische Unterwelt möge zur
^enntnis nehmen, datz sie nicht nur am nätionalso.
zialistjschen Reich innenpolitisch, sondern auch autzen.
politisch gescheitert ist. Die Völker Europas wollen
»rieden. Wenn der internationale Iude diesen Frie.
^n stört, so wird er als Zerstörer der europäischen
Kultur zuletzt der Unterlegene sein.
B. Seeger.Kelb«.


England und -ie -eutschen Kolonien
Bemerkenswerte englifche preffestimmen über Oeutschlands Kolonialforderungen

Londo«, 23. Mai.
„Deutschland wünscht feine Kolonien" lautet die
Ueberschrift eines Aufsatzes im „Evening
Standard", in dem R. H. Bruce-Lockart
zur Kolonialfrage Stellung nimmt.
Der Verfasser geht davon aus, datz der Füh-
rer und Reichskanzler in seinem Friedensappell
den Wunsch Deutschlands auf Rückgabe seiner
Kolonien bereits amtlich zum Ausdruck gebracht
habe. Die britischen Einwände gegen diese For-
derung stützten sich auf drei Punkte: Deutsch-
land habe im Vertrag von Versailles auf
seine überseeischen Vesitzungen und Rechte nicht zu-
gunsten des Völkerbundes, sondern zugunsten der
hauptsächlichen alliierten und assoziierten Mächte
verzichtet. Trotz der Annahme des Mandatssystems
liege die Oberhoheit Lber die Kolonien bei den
alliierten Mächten. Ferner sei das Man-
datssystem von England als ein „heiliges Treue-
pfand" gegenüber den Eingeborenen angenommen
worden und schlietzlich sei es nicht Englands
Brauch, sefne Vesitzungen abzutreten, denn es
haltefest,wases habe.
Der Verfasier des Aufsatzes bemüht stch darauf,
den deutschen Standpunkt in der Kolonialfrage
darzulegen. Nach deutscher Auffassung sei die Er-
öffnung der Feindseligkeiten in Afrika im Jahre
1814 eine Verletzung des Kongo-Ver-
trags von 188S gewesen, der die Ausdehnung
eines europäischen Krieges auf die afrikanischen
Besttzungen ausdrücklich verbietet. Die Wegnahme
der deutschen Kolonien sei aber auch deshalb
rechtswidrig, da sie in Widerspruch zum Eeist der
14 Punkte Wilsons stehe, die Deutschland
beim Waffenstillstand als Erundlage für die Frie-
densverhandlungen angenommen habe. Zur juri-
stischen Begründung der Fortnahme der Kolonien
habe man behauptet, datz Deutschland angeblich
ungeeignet sei, überseeische Vesitzungen zu verwal-
ten. Wenn Deutschland dieser Behauptung wider-
spreche, so könne es sich auf die Ausführungen des
südafrikanischen Ministerprästdenten Hertzog be-
rufen, der gesagt habe, datz die Unzuverlässigkeit
und Unwürdigkeit dieser Veschuldigung ausreiche,
pm zusammen mit allen ähnlichen Schreibereien
der Kriegszeit vergessen und begraben zu werden.
Deutschland, fo schreibt Vruce-Lockart weiter,
erwidere auf die Vehauptung, datz die Mandate
ein heiliges Treuepfand seien, das mit dem Zweck,

den Eingeborenen eine gute Regierung zu. sichern,
niemals um ihre Meinung befragt worden seien,
obwohl Lloyd Eeorge im Jahre 1918 eine dies-
bezügliche feierliche Verstcherung abgegeben habe.
Zum Beweis der Volkstümlichkeit ihrer Kolonial-
herrschaft würde von deutscher Seite die Unter-
stützung angefllhrt, die sie während des Krieges
von den Eingeborenen erhielten. Zur Frage einer
Volksabstimmung habe seinerzeit auch ein briti-
scher Administrator aus Deutsch-Ostafrika berich-
tet, datz es ein Fehler sei, anzunehmen, die Ein-
geborenen hätten den Wunsch, die deutsche Herr-
schaft abzuwerfen. Dem Völkerbund zufolge könn-
ten nur diejenigen Nationen ein Mandat erhal-
ten, die fortgeschritten genug seien. - Deutschland
lehne aber die Unterstellung ab, datz es kein fort-
geschrittenes Land sei. Bezugnehmend auf eine
etwaige Rückkehr Deutschlands nach Eenf verweist
der Verfasser in diesem Zusammenhang auch auf
die deutsche Forderung nach Eleich-

Prag, 23. Mal.
Dre Tschechoslowakei hat im Rüstungsvlan der
Sowjetunion die Aufgabe erhalten, eine einzige
grobe Vastion für den Luftkrieg zu
werden. 3u diesem Zweck wird der Ausbau der
tschechischen Flugplätze und der Ausbau eines
starkeu Flugwesens eifrig betrieben. Auf Bcfehl
Moskaus arbeiten die grohen Rüstungsfabriken
seit Monaten Tag und Nacht für den Militär-
bedars. Jn welchem Mabe diese Arbeit gesteigert
wurde, »eigen die Riesengewinne der
Skoda-Werke, die 1834 rund 18 Millionen
Tschechen-Kronen Dividende zahlten und für 1935
bereits 31 Millionrn in Aussicht gestellt haben.
Das tschechische Arbeitsministerium hat erst vor
wenigen Tagen Lieferungen für neue grotze
Hangare ausgeschrieben, die für solgende 7 Flug-
vlätze bestimmt sind: Budweis (Südböhmen),
Reichenberg (Nordböhmen. an der Grenze gegen
Sachsen), Brünn. Pretzburg an der Donau (Brük-
kenkopf gegen Ungarn). Pieschtany. Schilina und
llhorscht. Von der Erötze dieser Hangars und der
durch ihren Bau gevlanten Verstärkung der Luft-
streitkräfte geben die Einzelheiten einen anschau-
lichen Begrisf. Die verbauten Bodenflächen wer-
den mit 7800 Qu a d r a t m e t e r n. der Raum-

b.erechtigung. mi.t an.dere.n fortge«
s ch r i t tze n e n N a t i o n e n.
Weiter heitzt es dann in dem Aufsatz, datz Deutsch.
land zur gegebenen Zeit zur Begründung sein.er An.
sprüche den Wunsch nach einer Verständigung
mit England ausdrücken und erklären werde,
datz es keine hübsüchtigen Absichten auf irgend einen
Teil des britischen Weltieiches habe. Jm Jntercsse
einer friedlichen Zusammenarbeit beim Wiederauf.
bau Europas werde es der Hoffnung Ausdruck geben,
datz England und Frankreich seine moralischen und
rechtlichen Ansprüche auf die Nückgabe seiner' frühä.
ren Kolonien anerkennen werden.
Bruce-Lockart wendet sich zum Schlutz seiner eingd.
henden Darstellung der won Dyutschland hervorgehö-
benen wirtschafÄichen Bedeutung des Kolonialbesitzss
ünd schlietzt init dem Hinweis, datz man sich über die
Grötzeundden Ernst des Problems, das
von einem kraftvollen Deutschlayd vorgebracht werv«,
keiner Täuschung hingeben dürfe.

inhalt mit 65800 Kubikmetern angegeben.
Dre Ausschreibung erstreckt sich auf den Bau und
die Montage der ftählernen Tragkonstruktioncn.
der Bedachüng! mit gewellten Platten von Asbest-
zement .usw-, R.ote. Fliege.rofs i.-ziere und
Fachmänner aüs Moskau.- leiten die
tschechische Luftausrüstung und bilüen die tsche-
chischen Flieger'nüch ihr'en Erfahrüngen'aus. Das
geht so weit. dab ietzt nach Moskauer Vorbild
auch grotze Vorkehrungen für die Ausbildung der
Jugend im Fallschirmabsprung getroffen
werden. Ein 30 Meter hoher Turmbau für Fall-
schirmahsvringen mit einer Drehvorrichtung sür
gleichzeitigen Dovvelabsprung wird in Königgrätz
errichtet, ein anderer in Prerau. Der Präsident
der tschechischen Republik, Dr. Benesch. besich-
tigte am 19. Mai das grotze Militärlager in
Milowitz bei Lysia. Hierbei fanden mehrstündig»
Uebungen üeu aufgestellter Kampfwagen«
brigaden statt. Auch Kamvfflugzeuge waren
beteiligt.
Die tschechische Militärfliegerei wurde vor
wenigen Tagen von einem schweren Mitzgeschick
betroffen. Von 25 Flugzeugen des Flieger-
regiments Nr. 3, die von der Slowakei nach Prag
unterwegs waren, mutzte die Hälfte unterwegs
infolge eines Eewittersturmes notlanden. Mehrere
Maschinen gingen zu Bruch. Die Hauvtstadt Prag
lätzt am Ausbau eines umfasienden Lustschutzcs
arbeiten. Aüf den sie umgebenden Hügeln werden
riesige Sirenen für die Luftabwehr errichtct. Am
heutigen Sonntag soll ein grotzer Militärflugtag
in Prag stattfinden. der ebenfalls im Zeichen der
Aufrüstungsprovaganda steht und das tschcchische
Volk im Sinne der Moskauer Austraggeber zu
kriegerischem Eeist erziehen soll.
Wahlzusammenstoß in Antwerpen
Zwei Marristen erschosien.
Brüsiel. 23. Mai.
Jn Antwerpen kam es in der Nacht zum Sonn»
abend beim Ankleben von Wahlplakaten zu einem
blutigen Zusammenstotz zwischen Werbern der
„Realisten" und der Marxisten. Zwei Marristen
wurden durch Revolverschüsse getötet. Die Realisten
sollen, wie sie angeben. von einer zahlenmätzig
überlegenen Eruppe Antwerpener Marxisten an-
gegriffen worden sein. Der Realist. der die töd-
lichen Schüsse auf seinen vermeintlichen Angreifer
abgegeben hat, ist der Svitzenkandidat in Lüttich.
Er ist in Antwerpen wohnhaft.
Der marristische „Peuple" schlachtet dte Er-
schietzung der beiden Marxisten nach Kräften aus.
Das Blatt ist mit einer Sonderausgabe erschienen.
in der der Zwischensall stark einseitig dargestellt
wird. Elücklicherweise ist dieser blutige Zusam-
menstoh der einzige im Verlaufe des Wabl-
kamvfes, der heute zu Ende geht.
Die Realisten sind eine neue Partei, die erst
kurze Zeit besteht. Sie wirbt namentlich in den
Kreisen des Mittelstaudes um Anhänger. Jhr
Leiter ist ein reicher Antwerpener Jndustrieller
namens Armand Janssen. Vei den Brüsieler
Teilwahlen für das belgische Parlament im ver-
gangenen Jahre hatte die Partei, die ihren Kamvk
auch gegen Judentum und Freimaurerei richtet.
beachiliche Erfolgä. Jn letzter Zeit scheint sie abe«
etwas zurückgegangen zu seiu.


Scherl Bilöeröienst.
Voraussichtlich noch Ende diescs Monats wird die „Ostmark", dcr dritte schwiinmende Flugstützpunkt,
der dcutschen Lufthansa aus der Südatlantikstrecke an der asrikanischen Küste vor Vathurst in Dienst gc-
stellt. Die 2000 T. grotze „Ostmark" besitzt eine Spezialschleudervorrichtung. Das Katapult-Flugzeug wird
an Pord genammen.

Tschechostowakei - fowjetrussische Lustbasis
^iesengewinne der Skodawerke — Moskauer Agenten als militärische Ausbilder
 
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