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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Januar bis Juni)

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kjeidelberger
Lerlag und HerauSgeber: Verlag Volksgemeinschaft G. m. b. H., Heidelberg, Hauptstr. 126/123
Sammevrummer 3225. Schriftleitung: Lutherstr. 59. Fernruf 3740. Die „Bolksgemeinschaft"
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freiverdaul 10 pfg. / 5. Zatzrg. / Nr. so

„Keispiellas in der beWchie kucopas"
lieser kindrult des MaiiiergebiMes in der weltpreNe

Budapest, 30. März. (Fuukspruch.) Das Er-
Sebnis ber -eutschen Reichstagswahlen hat
in garH Ungarn einen überwältigenöen Ein-
bruck hervorgerufen. Dem Buöapester öeut-
schen Gesandten sind zahlrciche Glückwunsch-
telegramme, öarunter auch von verschieöenen
Mitglieöern öes ungarischen Reichstages zu-
gegangen.
Jn leiteniöen politischen Kreisen wirö er-
tlävt, öie unerhörte innere Geschlossenheit
«nd Einmütigkeit, öie öas öeutsche Volk bei
ben Wahlen bekundet habe, erfülle öie ganze
Welt mit tiefster Bewegung. Niemand könne
«ehr a« der Tatsache vorbei, datz hente das
sanze dentsche Bolk in einer in der enropäi-
scheu Geschichte «och nicht erlebte» Gefolg-
schaftsbereitschast, Trene «nd Vertr, ren hinter
dem Führer stehe. Besonders wirö hcrvor-
Sehoben, öaß öas Ergebnis öer Reichstags-
wahlen eine außeroröentliche Stärkung öer
internationalen Stellung T-eutschlauü beöeute.
Sämtliche Abenöblätter erklären, öatz ein öer-
artiges Wahlergebnis beispiellos in der
Geschichte öastehe. „S9°/° für Hitler", das
ist öie beherrschende Ueberschrift.
Der vielgelesene, ebenfalls liberale „Az
E st" erklärt, Reichskanzler Httler habe drei-
einhalb Millionen Stimmen mehr erhalten
als öie gesamte Vevölkerung Frankreichs aus-
mache. Ueber alle Zwcisel erhaben sei, öatz
öas öeutsche Volk mit öieser Stimmabgabe
sich geschlossen hinter öie Rheinlandpolitik öes
Führers gcstellt habe.
Vas ist deutscher ll,arabter
Warscha«, 30. März. Zum Ergebnis öer
deutschen Wahlen sagt „Gazetta Polska",
Man könne öen Sieg Hitlers nicht öurch
irgenöwelche Druckmittel oöcr Kunststückchen
erklären, sonöern aus öem deutschen
Charakter und aus öer Stnnmung öes
öeutschen Staatsbürgcrs, öessen Vater-
lanösliebe, nationalen Stolz unö Glau-
ben an die inneren Kräfte Deutschlanö ein
Adolf Hitler zu entfachcn wußt- wie nie-
rnanö vor ihm. Durch die Stimmabgabe für
Hitler hätten öte deutschen Staatsbürger alle
Schritte des Kanzlers in öen örei Jahren
seiner Regierung bestätigt und gebilligt und
ihm völlig freie Hanö für die nüchsten Jahve
gegeben.
Auch öie Vlätter öer Opposition heben
hevvor, öatz Hitler einen „unglaublichen Sieg"
errungen habe, der zweifellos öazu beitragen
wüvöe, seine Autorität noch zu verstärken.
Das Wahlergebnis beöeute letzten Enöes öie
Billigung seiner Politik im Laufe öer letzten
örei Jahre öurch öas öeutsche Volk.
Die Warfchauer Pvesse boschäftigt sich wei-
tevhin fehr lebhaft mit öem Ergebnis der
dentschcn Wahlen. Die Blätter sprechen von
ernem Erfolg, wie ihn öie Gefchichte
noch nicht gesehen habe uuö hsben be-
sonders hervor, öatz in den letzten zwei Jah-
ren, wie öas Evgebnis zeige, die Zahl öer
Unznfrie>öenen von über vier Millionen auf
«ine halbe Million gesunken sei.
Auch öie oppositionellen Blätter wüvötgen
öas öeutsche Wahlergebnis durchaus sachlich.
Die Wahl beweist, schreibt eines öer Blätter,
öatz sich öas ganze öeutsche Volk hin-ter die
Politik öes Kanzlers stellt.
„paris mcht überralcht"
Paris, 3». März. Die deutschen Wahle«
«ehmen anch das Hanptinteresse der sran-
Sösischeu Oessentlichkeit in Ansprnch. Die
Pariser Montagmorgenblätter briuge« i« gro-
be« Ueberschriste« das Ergebnis dieser Wah-
len. Darin wird zum Ansdrnck gebracht, datz
die Wahlen für Adolf Hitler ei«
Triumph seien, datz Dentschland in einer
«nbeschreibliche« Begeisternng gewählt habe
«sw.
Die Blätter bringen lange Schilöerungen
über öen Verlaus öer Wahl in Berlin und
in anöeren öentschen Städten, Schilöerungen,

in öenen immer wieber öie absolute Einheit
öes öeutschen Volkes, öas ganz hinter Hitler
stehe, betont wirö. Das raöikale „Oeuvre"
gibt zu, datz öie gestrige Wahl, öurch die die
Wiedereinführung der Wehrpflicht unö die
Remilitarisierung der Rheinlandzone gebilligt
wuvöen, ein wichtiges Datum in der
Geschicht« öes Dritten Reiches sei.
Dieses Datum bedeute öen Gipfelpunkt der
Macht des Führers unö die Vernichtung jeder
Art von Opposition, denn 99 Prozent der
Stimmen seien für ihn abgegeben worden.
Die nationaliftische „Bictoire" schreibt,
wenn ei« Mann sür ein Volk tue, was Hitler
für Deutschland geta« habe, dann sei es
gerecht, datz man ihm Lorbeere«
spende «nd ih» als den Rettcr des Vater-
landes betrachte. Ein Wunder, wie es Hitler
vollbracht habc, könne ma» übrigens nur mit
einem mntigeu Volk vollbringen, desse« Mütter

nicht vor de« Beschwernifle« der Mntterschast
znrückschreckte«, wo die Jngend geschlofle« zn-
sammenstehe u«d mo der Fiihrer des Volkes
nicht dnrch ei« Regime wie das parlamen-
tarische behindert nnd gelähmt sei.
Das nationalistische „Echo de Paris"
stellt sest, datz keinerlet Leiden das deutsche
Volk „unterkriegen" könne. — Der nationa-
listische „Ami öu Peuple" schreibt, das
Ergebnis der deutschen Volksabstimmvng
überrasche niemanden. Die Aeiten seien vor-
über, wo man aus das Bestehen einer äutzer-
lichen, dem Nationalsozialismus angeschlossene
Bewegung rechnete, die aber den Augenblick
abwartete, um öffentlich hervorzutreten. Trotz
der Wahlmethoden, die man in Frankretch
vielleicht nicht immer verstehe, sei es doch
wahr, öah das öeutsche Volk in seiner un-
geheuren Mehrheit entschloflen sei, Hitler z«
folgen, wohin «r es zu führen beliebe.

„kin nie erwarteter Iriumoli"

London, 80. März. Das überwältigende
Bekenntnis des dentschen Volkes für de«
Führer hat nicht versehlt, starken Eindrnck
ans die englische Oesseutlichkeit z« machen.
Die Morgenblätter versuche« allerdings, diescn
Eindrnck etwas abzuschwäche», indem sie er-
kläre», datz mau das so gnt wie einstimmige
Ergebnis vo« vornherein sür selbst-
verständlich gehalte» habe. Das Wahl-
ergebnis habe aber die Tatsache nntcrstrichen,
datz das deutsche Volk voll und ganz die
Politik Hitlers sür Freiheit «nd Frieden
»nterstütze. Die Blätter bringeu anssührliche
Meldnngen über de» Verlanf der Wahle«

«nb besonders üver deu Begeisternngssturm
am Sonntagabend vor der Reichskanzlet.
Die „Times" schreibt: Niemanö, der die
deutschen Gefühle kennt, kann öaran zweifeln,
datz Hitler selbstverständlich di« begeisterte
Unterstützung öer großen Maffen seiner Lands-
leute sür öie Wiederbesetzung bes Rhein-
tandcs und für setn Angebot einer Dauer-
regelung besitzt.
„Daily Majl" sagt: Niemals in öer
Geschichte ist die Handlung eines FührerS
mit solcher Einstimmigkeit ratifiziert worden,
wie bei der gestrigen Reichstagswahl.
„Daily Expreß" erklärt, Hitler habe

Knlialtender Zubel vor der Keichsbanzlei
Kuch um Montllg noch begeisterte kundgebungen
Berlin, 80. März. sFunkspruch.) Nur wäh- Ein wahrer Blütenregen geht auf den Bal-
rend einiger Stunden öer vergangenen Nacht kon an -er Reichskanzlei nieder über den Füh-

lag Ruhe über öem Wilhelmsplatz. Aber schon
mit öem Morgengrauen erschienen wieöer öie
ersten Berliner. Meistens waren es Arbeiter
auf ihren Räöern, die auf öem Wege zur Ar-
beitsstätte einen Umweg machten, um vielleicht
in früher Morgenstunde doch schon öen Führer
zu sehen, an den Erlebnissen auf öem Wil-
helmsplatz teilhaben zu können.
Von Stunde zu Stunöe wuchs die harrende
Menge. Eine Unzahl von Kinöern benutzte
öen Ferientag zu eincm Besuch des Regie-
rungsviertels und selbstverstänölich des Wil-
helmsplatzes. Beharrlich und geöuldig warte-
ten sie auf die Gelegenheit, dem Führer zuju-
beln zu können.
Mit Spruchbändern verschiedensten Tex-
tes bitten die Hunderte, öie Tausende, die nun
öen Wilhelmsplatz besetzt halten, den Führer,
sich auf dem Balkon zu zeigen. Minutenlang
brechen sich die Heilrufe an öen Häuserfronten
öes Plaßes. Jhr Warten wird belohnt.
Mehrmals zeigt stch im Laufe des Vormit-
tags der Führer auf öem Balkon, grüßt
dankend mit lachenbem Gesicht die jubelnde
Menschenmenge.
Obwohl in den MittagZstunden ein Dauer-
regen einsetzt, bleibt der Wilhelmsplatz an der
Ecke vor der Reichskanzlei und dem Propa-
ganöaministerium mit einer dichten Menschen-
mauer besetzt.
Gegen 17 Uhr, als das Bitten und Drängen
der harrenöen Menge immer eindringlicher
wird, erscheint der Führer nochmals auf
dem Balkon. Jm Nu ist öer Fahrdamm der
Wilhelmsstraße von der Menschenmenge be-
setzt. Aus allen Eingängen der umliegenden
Häuser, rn denen ein Teil der Harrenden
Schutz vor dem Regen gesucht hatte, drängen
die Menschen heran, um den Augenblick nicht
zu verpassen, um den Führer zu sehen.

rer, neben dem sein persönlicher Adjutant
Vrückner steht. Kinder werseu Frühlings-
blumen zum Führer hinauf, Nelken, Tulpen,
kleine Vergißmeinnicht-Sträuße.
Und während der ganzen Zeit branden die
Heilrufe empor: ein einziger großer Dank.
Ver Lührer danbt
Berlin, 30. März. sFunkspruch.) Der Füh-
rer und Reichskanzler h-at während öes Wahl-
kampfes und insbosondere nach öem Be-kannt-
rvevden des WaHlergebnisses telegraphiiche
unö schriiftliche Kunögebungen der Zustimmung
und Gelö'bnisse der Treme aus dem Reich und
öem Auslanö in so großer Anzahl erhalten,
daß ein« Einzelb oantivortung leider undurch-
führbar ist.
Der Führer nnd Reichskauzler bittet alle,
die ihm in diesen Tagen ihre GesolgschastS-
treue oder ihre Zuftimmung bezeugten, seiue«
ausrichtigeu Dauk aus diesem Wege entgegen-
zunehme«: ebcnso herzlich daukt der Führer
anch den zahsreichen ausländischcn Frennde«
Deutschlands, die ihm und dem dentschen Volke
ihr Verständnis und ihre freundschastliche Ge-
flnnung znm Ansdruck brachten.
Llükl-wunlüilelegrnmm des füdrers
nn Knuleiter Vürü-el
Berli«, 38. März. Der Führer »nd
Reichskanzler hat an Gauleiter Bürckel das
nachstehende Telegramm gerichtet:
„Tief beeindruckt vo« der a« erster Stelle
marschiereudeu Saarpsalz, seude ich Jhueu,
meinem alte« verdienstvolle« Gauleiter, zum
heutigeu Geburtstag meine herzlichsten Glück-
wünsche."

einen nie erwarteten Triumph
«rzielt. Noch nie habe trgenöein Mann in
Deutschland eine so große Stimmenzahl er-
halten. Die 5 Millionen, öie vor 18 Monateu
noch gegen Hitler gesttmmt hätteu, seien jetzt
auf eine halbe Million herabgesunken.
Di« lrberale„News Chronicle" schrerbt,
das Wahlergebnis zeige ohne Zwerfel, öaß
die gesamt« öeutsche Nation in ihrer flmn-
menden Bekräftignng öes öeutschen Gletch-
berechtigungsanspruches hinter Hitler steh«.
Fm übrigen legen die Blätter allgemein
-as Hauptgewicht öarauf, öaß öer Führer,
nachdem das öeutsche Volk seine Politik eiu-
stimmig bestätigt habe, nunmehr in öer Sag«
sein sollte, einen „Beitrag" in Form eines
Gegenvorschlages an öie Locarnomächte z«
leisten, ohne öaß sich di« Prefle aber im klaren
öarüber rst, worin öieser Bettrag bestehen
solle.
Ueber öen Einbruck öes Wahlfieges schrerbt
öer Berliner Renterbertchterftat-
ter: Die Parole „Hitler tst Deutsch-
lanö" sei öurch öie Abstimmung bcstätigt
woröen. Mit 98,8 v. H. habe Hitler öen höch-
sten Prozentsatz in allen Wahlen sett öer
Machtergreifung erzielt. Das WahlergebniS
beöeute ein überwältigenöes „Ja" für öi«
Kündigung öes Locarnovertragcs, öie Wteöer-
besetzung öes Rheinlanöes und öas Angebot
etnes 25jährigen Friedens sür Westeuropa.
Hitlers persönlicher Erfolg sei mehr als ein
Triumph. Den Beweis dafür hätten öie Be-
geisterungsstürme am Sonntagabenb geliefert,
als der Führer mehrere Male auf öem
Balkon öer Reichskanzlei erschien.
Kom erMrt: „llersailles ist tat!"
Rom, 30. Mävz. Die Mowtag erst mittagS
«vscheinende hiesige Prefl« berichtet tn größ-
ter Anfmachung über öas ErgebniS öer dent-
schen Wahlen. Unter öer Uebevschrbft: „Die
einmütige Billigung öes dentschen Volks" hvbt
„Popolo di Roma" hervor, daß nach
einem Wahlkampf von größtem Ausmaß unö
Stdl, einem Appell an öie lebendigfften
Gesühle eines Bolks, öi« Daterlanöslietbe,
Nationalstolz, Wunsch nach Frieöen und Dtre-
ben nach «iner höheren Gerechtigkeit, öas öewt-
sche Volk mit etnem Fa geantwovtet habe, öaS
zweisellos öen stärksten Ausbruck der Zustun-
mnng eines Volks öarstelle, öas öie Weltge-
schichte je gesehen habe.
Der „Messagero" betont, öaß mi>t öer
gestrigen Abstimmnng der Entschluß vonr 7.
März bestättgt wovöen sei. Das Blatt ver-
wei'st, wie anch öie übrigen Blätter, besonöerS
auf öas Abstimm-ungsergebnis im Rheinlaird
und im Saargebiet.
Jn riesiger Schlagzeile fchreibt der „Te-
vere": „Das deutsche Volk hat gestern i«
Mafleu für die Freiheit «nd die Ehre Deutsch-
lands gestimmt."
Stärksten Einöruck machten ans öen Ner-
liner Verichterstatter des „Piccolo" öie
Freuöen- und Jnbelkunögehungen, mit öene»
im ganzen Reich das Wahlergebnis ansgenom-
uien wvrden ist.
Angesichts öes anfrichtigen Friedensrvun-
sches des deutsHen Volks und besonders im
Hinblick anf die fcierlichen Erklärungen öeS
Kanzlers wäre, so schreibt das Blatt, anch öer
leiseste Hinweis wnf die Möglichkeit einer Be-
drohung des Friedens durch das Reich bereitS
eine ichwere Vsleidigung, öie öie öeutsche
Nation mit schwerer Entrüstung zurückweise.
Auch öie noröitalienische Preffe
bringt in großer Anfmachung öen gemaltigen
Wahlsteg Hitlers nnd stellt übereinsttmmeNd
sest, öaß öas ganze deutsche Volk hinter set-
nem Führer stehe.
Der halbamtliche MailSnder „Popolo d'Jta'
lia" schreibt, der S9. März habe deu BeweiS
erbracht, datz alle Dentschen i« der wichtigste«
Frage für das Leben nnd die Zukunst -eS
 
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