v o lkg emeinsch Lst
- - - - - - geobachter
»et Postzuftkllung ^zstgl. «LU. Fstdi- Zeitung am Srscheinen (a»ch durch d»h»i« «ewast,
«erhindert, desteht kein «nspruch auf Entfchüdigung. «bbestellung-n müfsen b>« spLtcsten, Lb.dLst.
für den solgenden Monat direkt beim Berlag eingereicht werden. AuSschl.Gerichtistand: Heidelb«,
Vonnerstag, den 2Z. Kpri! lgZk /lm!liclik8 VeMchliMlilsll lür 8tr>ii!8- unil Kemeilille-Setiösllell freivert-nuk ni pfg./ k. Znlirg. / lk m
v-rlag und HcrauSgeber: Derlag BoNSgemeinschaft G.m.I.H., H-Id«lb-rg, Hauptstr. I2S/12S
Gammelnummer S22S. Schristleitung: Lutherstr. bg. Fernrus S7W. Lt« »BoMgemeinschast-
erscheint 7 mal wbchentlich und kostet monatllch 1,70 RM.; bei TrSgerzustsllung zuzügl. 30 Pf.,
Schulung der kreisleiter der NSMIil
vier Keichsleiter sprachen bei der Krbeitstngung auf der Hrdensburg lrölfinsee
Crösstnsee, 22. April.
Biermal zogen am Dienstag in der Ordens-
burg Crössinsee, nachdem am Tage zuvor öer
Geburtstag des Führers mit einer schlichten
Feierlichkeit und mit einer gemeinsamen
Fahrt nach Kolberg begangen wuvde,
öie Ehrenformationen vor der weiten Frei-
treppe auf unü grützten mit klingendem Spiel
die Redner des Tages. Vier Führer der Be-
wegung konnte Hauptdienstleiter Schmeer
im Vortragssaal begrüßen, die in eindring-
lichen Ausführungen das politische Verständ-
nis unö den Einblick der Hoheitsträger in
Spezialgebiete des politischen Lebens berei-
cherten und vertieften. Vormittags öen Korps-
führer ües NSKK Hühnlein und den Reichs-
führer Himmler, nach der Mittagspause
dann Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels
und zum Abschluß des Tages Reichsarbeits-
führer Hierl.
Mit ernster Hingabe und begeisterter Zu-
stimmung vernahmen die Kreisleiter die Worte
der Parteiführer, die sie in ihrer Kraft, in
ihrem Glauben und der Sicherheit ihres Han-
lüelns für ihre Aufgabe von neuem stärken
werden. Solche Stunden am Quell der na-
iionalsozialistischen Weltanschauung unö Zu-
ckunftsarbeit schließen die Gemeinschaft der
politischen Führer noch enger unö unzerstör-
jbarer.
Als «rster sprach in dieser bedeutsamen
Tagungsfolge der Korpsführer öes NSKK
über die Aufgabe des Korps, das als
neue Gliederung in die alte Kampfkameraö-
schaft der NSDAP eingerückt ist. Als inner-
politische Kampftruppe des Führers und der
Partei, die engste Tuchfühlung mit der SA
un-d SS hat, habe das Korps geraöe im letz-
ten Wahlkampf durch die Propaganda-
fahrten und den Wahlhilfsdienst
feine Einsatzkraft nnd Bereitschaft bewiesen.
Dem Schulwesen des Korps, das öer
Ertüchtigung der Jugend diene, werde mit
die Hauptaufmerksamkeit gcwidmet. Nächste
Aufgabe sei die Führung des Kraftfahrsports,
als dessen wesentlichstes Element der Korps-
führer den Geländekraftsport heraus-
stellte, der «ine harte Mannesschule
darstelle. Die Erziehung zur Ber-
kehrsdisziplin schließe einen weiteren
umfassenden Aufgabenkrcis ein. „Eine starke
politische Gruppe der Partei und ein treues
Kampfinstrument des Führers zu sein, ist des
NSKK höchstes Ziel."
Die Rede des Korpsführers wurde wie-
derholt vom Beifall der Kreisleiter unterbro-
chen, deren Dank Hauptdienstleiter Schmeer
wte auch nach den anderen Reden in herz-
lichen Worten zum Ausdruck brachte.
Mit besonderem Jnteresse folgten bie
Kreisleiter dann den Ausführungen öes
Reichsführers SS, der in umfassender Dar-
stellung ein Bild von den Schutzstasfeln,
ihrer Organisation und ihren vielgestaltigen
und verantwortungsvollen Aufgaben gab.
Reichsführer Himmler schilderte zunächst die
Entstehung der Schutzstqffeln, an deren Auf-
bau er vom Standpunkt der rassischen
Auslese herangegangen ist. Vegründet mit
Völkerschicksalen und Zeitströmungen zeigte
er -die Grunösätze und Möglichkeiten einer er-
folgverh-eißenöen Auslese unseres wertvollen
Blutes, die von öer SS mit Strenge und
Verantwortungsbewußtsein durchgeführt wtrd.
Die gesamte nationalsozialistische Bewegung
sei im großen gesehen, ein Aufruf an öas
wertvolle Blut. Er Habe nun die be-
sondere Aufgabe, für die SS öie Erfüllung
dies-er Forderung zur vordringlichsten Pflicht
zu machen.
Nachdem der Reichsführer dann die Spe-
zialauslese und Tätigkeit innerhalb öes Ge-
samtverbanöes der SS erläutert hatte, betonte
er, öaß sich öie SS in der Strenge der An-
schauungen, der HLrte der For-öerungen unö
der Größe der Leistungen das hö'chste Ziel ge-
setzt habe. „Wir haben die Garantie über-
nommen, daß niemals mehr ein-e Untermen-
schenrevolution in Deutschland entstehen kann.
Diese Aufgabe werden wir mit gnadenloser
Unbarmherzigkeit vollzi-ehen, wie es für öie
Zukunft Deutschlands erforderlich ist. Diesen
Darlegungen waren sämtliche Kreisleiter mit
besonderer Aufmerksamkeit gefolgt und dank-
ten mit stürmischem Beifall.
Nachmittags traf dann Reichspropaganda-
leiter Dr. Goebbels ein, der im Vortrags-
saal nicht das Rednerpult bestieg, sondern,
mitten unter den Kreisleitern stehend, das
Wort ergriff. Davon ausgehend, öaß die hier
versammelten Hoheitsträger keine allgcmein-
politisch-e Rede Hören wollten über Dinge, die
ihnen allen geläufig sinö, forderte er zu einer
Aussprache über alle die Fragen auf, die
ben führenden Parteigenossen am Herzen lie-
gen. Die Tatsache, datz wir keine Parlamente
mehr haben, dürfte nicht dazu führen, daß jede
Diskussion über politische Fragen auch unter
öenen aushöre, die öie politische Verantwor-
tung trügen. Jeder Mensch unö vor allem,
die im öffentlichen Leben Tätigen, hätten ihre
Sorgen. Aber es hätte nur Zweck, sie vor de-
n«n zu behandeln, die auch durch Rat und Tat
Zum Zeiertag der
für Abhilfe zu forgen in üer Lage wären. Es
habe auch keinen Zweck, bloße theoretische Vor-
träge über Propaganda zu halten, denn Pro-
paganda sei eine rein praktische Angelegen-
heit. Der Reichspropagandaleiter wandte sich
daher einigen praktischen Fragen zu, die
auf öem Gebiet der Propaganda den Kreis-
leitern öer Partei entgegentreten.
Die Kreisleiter hatten nun Gelegenheit,
eine Reihe von Frag-en, die ste beschäftigen,
über politische Probleme zu stellen, die Dr.
Gocbbels durchweg rückhaltlos und unter star-
kem Beifall öer Versammlung beantwortete.
Er gab dabei öen Kreisleitern gewiffermahen
einen Einblick in dte intimsten Werkstätten
der Politik des Reiches.
Jmmer wieder und wieder dankten die
Kreisleiter begeistert für die Offen-Heit, mit
der ihnen Reichspropagandaleiter Dr. Goeb-
bels als echter Kamerad Aufklärung über das,
was sie bewegt, gab.
Mit nicht geringerer Aufmerksamkeit ver-
folgten sie dann am späten Nachmittag di«
R-ede des Neichsführers Hierl.
nationalen Lrbeit
Kufruf Vr. kus an die Veutsche Krbeitsfront
Berli«, 22. April. Der Reichsleiter der
Deutsche« Arbeitsfrout erlätzt, wie die De»t-
sche Arbeitskorrespoudenz mitteilt, folgende»
Aufruf zum 1. Mai:
Mänuer «nd Fraue« ber Deutschen
Arbeitsfrout,
Werktätige und schaffeude Meusche»
Deutschlands!
Zum vierten Male seiern wir de« Natio-
naltag der Arbeit im ueuen, wiedererstandeneu,
freieu Deutschc« Reiche. Deutschland fteht
krast seiner cigenen Energie und Willens-
äntzerung glcichberechtigt unter den Völker»
der Erde. Die Feffelu von Vcrsailles, die Ket-
teu der Schandc und Knechtschast sind kraft
eigener Anstrengnngen abgestreist. Die wie-
dergewounene Frciheit ist kein Geschenk
anderer Mächte oder des Völkerbundes, son-
der» wir stnd srei, geachtet und gleichberech-
tigt unter den Nationcn der Welt, weil wir
esso wollen. Das ist der wahre Früh-
ling unseres Volkes. Jetzt erst ist es uns so
recht bewutzt, datz der 1. Mai die Vermählung
der wiedererstandenen Natnr, der aufsteigen-
den Sonne mit der Disziplin un- -cm Fleitz
des Meuschen bedentet, so recht ei« Fest der
Arbeit.
Das alles danken wir einem Maun. Das
wolleu wir nie vergeflen.
Es soll keiner auuehmc«, datz es sei«
eigeues Verdieust sei, dah Deutschland wieder
frei, grotz und mächtig gewordeu ist «ud da-
mit geachtet u«d geehrt unter de« Völkeru da-
steht. Wenu so letzte» Endcs die Arbeit wie-
der Sinu und Wert erhalten hat, verdanken
wir dies allei« Adolf Hitler und sei-
nem «nerschütterliche» Glauben.
Das Vsrtraueusbekenntnis vom 29. Mürz
hat bewieseu, datz Du, schaffender Meusch, die
Zeichen der Zeit verstehst, datz D« die gro-
tzeu Schicksalssragen Deines Volkes innerlich
miterlebst und dah Du Deines grotzen Füh-
rers würdig geworden bist.
So stehe denu der 1. Mai 198S uuter d«m
Symbol, datz Führer und Volk, Adolf Hitler
und Deutschlaud, eins stnd und eins bleibeu
wolle« für alle Ewigkeit. Hitler ist Deutsch-
laub unh Deutschland ist Adols Hitler. So
marschieren wir in eine beffere Zukunft.
Heil Hitler!
Dr. Robert Ley.
Ler Zülirer an Seerbt
würLiglmg Ler VerLiensle - Zum ltief Les Znf.-Kegts. k? ernnnnt
Berli», 22. April. Der Führer und
Oberfte Besehlshaber der Wehrmacht hat au
Generaloberft vo« Seeckt anlätzlich deflen
7Ü. Geburtstages ein Glückwuuschschreiben qe-
richtet und dari« mit Dank «nd Anerkennung
der großen Verdienstc gedacht, die stch der Ge-
neraloberst um den Ausbau des Reichsheeres
erworben hat. Jn Würdiguug dieser geschicht-
lichen Leistung, mit der die Grundlage zum
heutigen Volksheer geschaffen wurdc, hat der
Führer den Generaloberst vo« Seeckt zum
Chef des Jnfanterisregiments S7 ernannt.
Am h-eutig-en Vormittag überbrachte d-er
R-eichskrie-gsminister d-em Gen-eraloberst, vor
deffen Wohnun-g Doppclposten eincr Ghren-
Mache au-sig-ezog-en sin-d, öie Glückwün-sche der
W-chrmacht. Jn Beglcitung dcs Rc-ichAkriegs-
ministers bef-and sich General öcr Jn-santerie
von R-und-stedt als Vertr-eter ö-es durch einen
Unfall vcvhiwderten Oberbcfchlshabers des
He-eres, Ge-ncraloberst Frcihcrr von Fritsch.
Mittags crfolgte öic Paradeaufftellung und
-cr Vorbcimarsch dcs Musikkorps und cincr
Ehrenko-inpauic dcs Jnfantericrcgimcnts 67
vor Generaloberst von Seeckt.
Der Obcrbcfch-ls-haber dcs Hecrcs, Gencral-
oberst Frcihcrr von Fritsch, hat an dcn Ge-
ncralobcrst von Seeckt nachsteh-cnöes Glück-
wuns-chtclcgvamm gcrichtct:
Durch eincn Un-fall lcidcr vcrhindert, hc-utc
in Berlin zu s-ein. darf ich Jhnen mcinc hcrz-
lichsten und anfrichtigstcn Glückmünsche zum
h-eutigcn Tagc übermitteln. Das dcutsche Hecr
ged-enkt h-eut-e bcsond-ers in Dankbar-kcit uNd
Vcrchrun-g scincs Schüpfers in dcr Na-chkricgs-
zeit und bc-grützt mit Freud-e und Stolz dic
Ernennung Ew. Exzcllcn-z zum Ch-ef öcs Jn-
fantericregiments 67.
keneralfelLmarfüillll o. Slamberg
zeichnet beim „Vanbapfer Ler Natian"
Berlin, 22. April. Rcichskricgsministcr Ge-
neralfelömarschall v. Blombcrg zeichncte sich
am Mittwochnachmittag in dic Ehrcnlistc bcs
Sturms 1/2 cin.
Standortmelduug vou „Graf Zeppelin^
Berliu, 22. Aprtl iFunkspruchi. Das Lust-
schiff „Graf Zcppclin" befan-d stch nach
Mit-teilung -dcr Deutschen Zeppe-linrcedcrci um
16 UHr dcutscher Z-eit anf 34 Grad 22 Minu-
tcn Nord, 18 Grad 09 Minutcn Wcst mit K-urs
auf Scvilla.
llesterreichilcher
„verfastungshonflitt"
Bor dem Verfaffungssenat dcs Bundesge-
richtshofes in Wien ist vor cinigen Tagcn eine
Klage öer Vorarlberger LandeS-
regierung gegen die österreichische Bun-
desregierung verhandelt worden. Gegenstand
des Verfassungsstreites waren die Erlasse üer
Bundesregierung, die im Zusammenhang mit
der Preissenkungsaktion 193S herausgegeben
wurden.
Der Bunöesgerichtshof hat sich öem Stand-
punkt der Landesregierung angesch-loffen und
die Maßnahmen des Bundeskanz-
leramtes für „g es e tz w i d ri g" erklärt.
Dieser Tatbcstand läßt die Erinnerung au
gewiffe Operettenschwänke wieder wach wer»
den, dic nur wenige Jahre zurückliegcn, die
aber sast unter dem Eindruck üer ungeheuren
Umwälzung dcs politischen Geschehens der
Vergessenheit anhcimgcfallen stnd.
Der Streit zwischen einer Landesregierung
und öem Bundeskanzleramt in Oesterreich vom
April 1936 findet eine Parallcle in den Ereig-
nissen, die vom Juli bis zum Oktober 1932
um öie Einsetzung eines Reichskommissars in
Preußen öen Deutschen Staatsgerichtshof be-
schäftigten. Damals klagte die sozialöemokra-
tisch-schwarzc Preußenregierung I in Leipzig
gegen das Deutsche Reich, das angeblich die
Hoheit der Länderrechte durch die Ernennung
eines Reichskommiffars — der die Preutzen-
regierung II verkörperte — verletzt hatte. Das
entwürdigende Bild, welches sich SamalS i«
Deutschlanü bot, war das Abendrot einer
schmachvollen demokratisch - parlamentarischen
Epoche in Deutschland,
Das „autoritäre" Regime von Neu-Oester-
reich ist weder in öer Form seiner Finanz-
Affären, noch in der Darbietung solchcr Staats-
akte von manchen Ereignissen im Zwischen-
reich von Weimar zu unterscheiden. Die Klagc
einer Landesregierung und ihre Durchführung
ist ein Beweis für die schiefe Ebene, auf der
durch eine Notverordnung zur andercn eine
neue Regierungsgewalt gezimmert wurde. Jn
einem wahrhaft autoritär geführten Staat
bietet die Ueberwindung des Partikularismus,
da sie vom Willen des Volkes ge-
tragen ist, keinerlei Schwierigkeitcn.
Die vom österreichischen Bunöeskanzleramt
herausgegebenen Erlasse bezogen sich ausBor-
schriften für die Handhabung der Wirtschafts«
polizei im Sinne einer Preissenkung, in de-
nen die Sicherheitsdirektoren ausgedehnte Voll-
machten erhielten. Auf Grund der Artikel 34
und 120 der Verfassung hat die Vorarlberger
Landesregierung beim Bundesgeichtshof den
Antrag auf Ueberprüfung der Verfassungs-
mäßigkeit dieser Erlasse gestcllt und ihre Auf-
hebung wegen U n g e s etzlichkeit g«°
fordert, da die Dürchftthrung der in dcn
Erlassen gestellten Aufgaben in den Z-uständig-
keitsbereich der Länderverwaltung fallen. Mit
Ausnahme eines einzigen Absatzes wurde nun-
mehr das Bunöeskanzleramt verpslichtct, die
Erlasse im Gesetzblatt zu wiöerrufen.
Uns interessiert es überhaupt nicht, wer
für kleinere Preissenkungsaktionen und ihre
Durchsü-Hrung ' in Oesterreich verantwortlich
ist pder nicht. Ganz abgesehen davon, daß cs
sich nicht um eine Preissenkung, sondern, wie
aus dem Wortlaut der Verordnungen ganz
klar ersichtltch ist, um eine Beschneidung dcr
Möglichkei-ten für öie Jndustriekartelle, ihre
Preise in öie Höhe zu treiben, handelt.
Unsere Aufmerksamkeit kann es nur ver-
dienen, den wahren Führungsbegriff
von der neuösterreichischen Autoritätsauffas-
sung unterscheiden zu lernen. Es verdient fer-
ner Beachtung, öatz der österreichische Buw
desgerichtshof in Verfassungsfragen, wie eS
scheint, nur Urteile fällt in Dingcn von neben-
sächkichcrer Bedeutung, denn sonst hät-te er sich
nicht nur für die gerechte Sache von Vorarl-
berg entschieden, sondern längst einen
Spruch zu der gerechten Sache deS
deutschen Volkcs in Oesterreich gc-
f ä l l t.
Günter Kaufmann.
- - - - - - geobachter
»et Postzuftkllung ^zstgl. «LU. Fstdi- Zeitung am Srscheinen (a»ch durch d»h»i« «ewast,
«erhindert, desteht kein «nspruch auf Entfchüdigung. «bbestellung-n müfsen b>« spLtcsten, Lb.dLst.
für den solgenden Monat direkt beim Berlag eingereicht werden. AuSschl.Gerichtistand: Heidelb«,
Vonnerstag, den 2Z. Kpri! lgZk /lm!liclik8 VeMchliMlilsll lür 8tr>ii!8- unil Kemeilille-Setiösllell freivert-nuk ni pfg./ k. Znlirg. / lk m
v-rlag und HcrauSgeber: Derlag BoNSgemeinschaft G.m.I.H., H-Id«lb-rg, Hauptstr. I2S/12S
Gammelnummer S22S. Schristleitung: Lutherstr. bg. Fernrus S7W. Lt« »BoMgemeinschast-
erscheint 7 mal wbchentlich und kostet monatllch 1,70 RM.; bei TrSgerzustsllung zuzügl. 30 Pf.,
Schulung der kreisleiter der NSMIil
vier Keichsleiter sprachen bei der Krbeitstngung auf der Hrdensburg lrölfinsee
Crösstnsee, 22. April.
Biermal zogen am Dienstag in der Ordens-
burg Crössinsee, nachdem am Tage zuvor öer
Geburtstag des Führers mit einer schlichten
Feierlichkeit und mit einer gemeinsamen
Fahrt nach Kolberg begangen wuvde,
öie Ehrenformationen vor der weiten Frei-
treppe auf unü grützten mit klingendem Spiel
die Redner des Tages. Vier Führer der Be-
wegung konnte Hauptdienstleiter Schmeer
im Vortragssaal begrüßen, die in eindring-
lichen Ausführungen das politische Verständ-
nis unö den Einblick der Hoheitsträger in
Spezialgebiete des politischen Lebens berei-
cherten und vertieften. Vormittags öen Korps-
führer ües NSKK Hühnlein und den Reichs-
führer Himmler, nach der Mittagspause
dann Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels
und zum Abschluß des Tages Reichsarbeits-
führer Hierl.
Mit ernster Hingabe und begeisterter Zu-
stimmung vernahmen die Kreisleiter die Worte
der Parteiführer, die sie in ihrer Kraft, in
ihrem Glauben und der Sicherheit ihres Han-
lüelns für ihre Aufgabe von neuem stärken
werden. Solche Stunden am Quell der na-
iionalsozialistischen Weltanschauung unö Zu-
ckunftsarbeit schließen die Gemeinschaft der
politischen Führer noch enger unö unzerstör-
jbarer.
Als «rster sprach in dieser bedeutsamen
Tagungsfolge der Korpsführer öes NSKK
über die Aufgabe des Korps, das als
neue Gliederung in die alte Kampfkameraö-
schaft der NSDAP eingerückt ist. Als inner-
politische Kampftruppe des Führers und der
Partei, die engste Tuchfühlung mit der SA
un-d SS hat, habe das Korps geraöe im letz-
ten Wahlkampf durch die Propaganda-
fahrten und den Wahlhilfsdienst
feine Einsatzkraft nnd Bereitschaft bewiesen.
Dem Schulwesen des Korps, das öer
Ertüchtigung der Jugend diene, werde mit
die Hauptaufmerksamkeit gcwidmet. Nächste
Aufgabe sei die Führung des Kraftfahrsports,
als dessen wesentlichstes Element der Korps-
führer den Geländekraftsport heraus-
stellte, der «ine harte Mannesschule
darstelle. Die Erziehung zur Ber-
kehrsdisziplin schließe einen weiteren
umfassenden Aufgabenkrcis ein. „Eine starke
politische Gruppe der Partei und ein treues
Kampfinstrument des Führers zu sein, ist des
NSKK höchstes Ziel."
Die Rede des Korpsführers wurde wie-
derholt vom Beifall der Kreisleiter unterbro-
chen, deren Dank Hauptdienstleiter Schmeer
wte auch nach den anderen Reden in herz-
lichen Worten zum Ausdruck brachte.
Mit besonderem Jnteresse folgten bie
Kreisleiter dann den Ausführungen öes
Reichsführers SS, der in umfassender Dar-
stellung ein Bild von den Schutzstasfeln,
ihrer Organisation und ihren vielgestaltigen
und verantwortungsvollen Aufgaben gab.
Reichsführer Himmler schilderte zunächst die
Entstehung der Schutzstqffeln, an deren Auf-
bau er vom Standpunkt der rassischen
Auslese herangegangen ist. Vegründet mit
Völkerschicksalen und Zeitströmungen zeigte
er -die Grunösätze und Möglichkeiten einer er-
folgverh-eißenöen Auslese unseres wertvollen
Blutes, die von öer SS mit Strenge und
Verantwortungsbewußtsein durchgeführt wtrd.
Die gesamte nationalsozialistische Bewegung
sei im großen gesehen, ein Aufruf an öas
wertvolle Blut. Er Habe nun die be-
sondere Aufgabe, für die SS öie Erfüllung
dies-er Forderung zur vordringlichsten Pflicht
zu machen.
Nachdem der Reichsführer dann die Spe-
zialauslese und Tätigkeit innerhalb öes Ge-
samtverbanöes der SS erläutert hatte, betonte
er, öaß sich öie SS in der Strenge der An-
schauungen, der HLrte der For-öerungen unö
der Größe der Leistungen das hö'chste Ziel ge-
setzt habe. „Wir haben die Garantie über-
nommen, daß niemals mehr ein-e Untermen-
schenrevolution in Deutschland entstehen kann.
Diese Aufgabe werden wir mit gnadenloser
Unbarmherzigkeit vollzi-ehen, wie es für öie
Zukunft Deutschlands erforderlich ist. Diesen
Darlegungen waren sämtliche Kreisleiter mit
besonderer Aufmerksamkeit gefolgt und dank-
ten mit stürmischem Beifall.
Nachmittags traf dann Reichspropaganda-
leiter Dr. Goebbels ein, der im Vortrags-
saal nicht das Rednerpult bestieg, sondern,
mitten unter den Kreisleitern stehend, das
Wort ergriff. Davon ausgehend, öaß die hier
versammelten Hoheitsträger keine allgcmein-
politisch-e Rede Hören wollten über Dinge, die
ihnen allen geläufig sinö, forderte er zu einer
Aussprache über alle die Fragen auf, die
ben führenden Parteigenossen am Herzen lie-
gen. Die Tatsache, datz wir keine Parlamente
mehr haben, dürfte nicht dazu führen, daß jede
Diskussion über politische Fragen auch unter
öenen aushöre, die öie politische Verantwor-
tung trügen. Jeder Mensch unö vor allem,
die im öffentlichen Leben Tätigen, hätten ihre
Sorgen. Aber es hätte nur Zweck, sie vor de-
n«n zu behandeln, die auch durch Rat und Tat
Zum Zeiertag der
für Abhilfe zu forgen in üer Lage wären. Es
habe auch keinen Zweck, bloße theoretische Vor-
träge über Propaganda zu halten, denn Pro-
paganda sei eine rein praktische Angelegen-
heit. Der Reichspropagandaleiter wandte sich
daher einigen praktischen Fragen zu, die
auf öem Gebiet der Propaganda den Kreis-
leitern öer Partei entgegentreten.
Die Kreisleiter hatten nun Gelegenheit,
eine Reihe von Frag-en, die ste beschäftigen,
über politische Probleme zu stellen, die Dr.
Gocbbels durchweg rückhaltlos und unter star-
kem Beifall öer Versammlung beantwortete.
Er gab dabei öen Kreisleitern gewiffermahen
einen Einblick in dte intimsten Werkstätten
der Politik des Reiches.
Jmmer wieder und wieder dankten die
Kreisleiter begeistert für die Offen-Heit, mit
der ihnen Reichspropagandaleiter Dr. Goeb-
bels als echter Kamerad Aufklärung über das,
was sie bewegt, gab.
Mit nicht geringerer Aufmerksamkeit ver-
folgten sie dann am späten Nachmittag di«
R-ede des Neichsführers Hierl.
nationalen Lrbeit
Kufruf Vr. kus an die Veutsche Krbeitsfront
Berli«, 22. April. Der Reichsleiter der
Deutsche« Arbeitsfrout erlätzt, wie die De»t-
sche Arbeitskorrespoudenz mitteilt, folgende»
Aufruf zum 1. Mai:
Mänuer «nd Fraue« ber Deutschen
Arbeitsfrout,
Werktätige und schaffeude Meusche»
Deutschlands!
Zum vierten Male seiern wir de« Natio-
naltag der Arbeit im ueuen, wiedererstandeneu,
freieu Deutschc« Reiche. Deutschland fteht
krast seiner cigenen Energie und Willens-
äntzerung glcichberechtigt unter den Völker»
der Erde. Die Feffelu von Vcrsailles, die Ket-
teu der Schandc und Knechtschast sind kraft
eigener Anstrengnngen abgestreist. Die wie-
dergewounene Frciheit ist kein Geschenk
anderer Mächte oder des Völkerbundes, son-
der» wir stnd srei, geachtet und gleichberech-
tigt unter den Nationcn der Welt, weil wir
esso wollen. Das ist der wahre Früh-
ling unseres Volkes. Jetzt erst ist es uns so
recht bewutzt, datz der 1. Mai die Vermählung
der wiedererstandenen Natnr, der aufsteigen-
den Sonne mit der Disziplin un- -cm Fleitz
des Meuschen bedentet, so recht ei« Fest der
Arbeit.
Das alles danken wir einem Maun. Das
wolleu wir nie vergeflen.
Es soll keiner auuehmc«, datz es sei«
eigeues Verdieust sei, dah Deutschland wieder
frei, grotz und mächtig gewordeu ist «ud da-
mit geachtet u«d geehrt unter de« Völkeru da-
steht. Wenu so letzte» Endcs die Arbeit wie-
der Sinu und Wert erhalten hat, verdanken
wir dies allei« Adolf Hitler und sei-
nem «nerschütterliche» Glauben.
Das Vsrtraueusbekenntnis vom 29. Mürz
hat bewieseu, datz Du, schaffender Meusch, die
Zeichen der Zeit verstehst, datz D« die gro-
tzeu Schicksalssragen Deines Volkes innerlich
miterlebst und dah Du Deines grotzen Füh-
rers würdig geworden bist.
So stehe denu der 1. Mai 198S uuter d«m
Symbol, datz Führer und Volk, Adolf Hitler
und Deutschlaud, eins stnd und eins bleibeu
wolle« für alle Ewigkeit. Hitler ist Deutsch-
laub unh Deutschland ist Adols Hitler. So
marschieren wir in eine beffere Zukunft.
Heil Hitler!
Dr. Robert Ley.
Ler Zülirer an Seerbt
würLiglmg Ler VerLiensle - Zum ltief Les Znf.-Kegts. k? ernnnnt
Berli», 22. April. Der Führer und
Oberfte Besehlshaber der Wehrmacht hat au
Generaloberft vo« Seeckt anlätzlich deflen
7Ü. Geburtstages ein Glückwuuschschreiben qe-
richtet und dari« mit Dank «nd Anerkennung
der großen Verdienstc gedacht, die stch der Ge-
neraloberst um den Ausbau des Reichsheeres
erworben hat. Jn Würdiguug dieser geschicht-
lichen Leistung, mit der die Grundlage zum
heutigen Volksheer geschaffen wurdc, hat der
Führer den Generaloberst vo« Seeckt zum
Chef des Jnfanterisregiments S7 ernannt.
Am h-eutig-en Vormittag überbrachte d-er
R-eichskrie-gsminister d-em Gen-eraloberst, vor
deffen Wohnun-g Doppclposten eincr Ghren-
Mache au-sig-ezog-en sin-d, öie Glückwün-sche der
W-chrmacht. Jn Beglcitung dcs Rc-ichAkriegs-
ministers bef-and sich General öcr Jn-santerie
von R-und-stedt als Vertr-eter ö-es durch einen
Unfall vcvhiwderten Oberbcfchlshabers des
He-eres, Ge-ncraloberst Frcihcrr von Fritsch.
Mittags crfolgte öic Paradeaufftellung und
-cr Vorbcimarsch dcs Musikkorps und cincr
Ehrenko-inpauic dcs Jnfantericrcgimcnts 67
vor Generaloberst von Seeckt.
Der Obcrbcfch-ls-haber dcs Hecrcs, Gencral-
oberst Frcihcrr von Fritsch, hat an dcn Ge-
ncralobcrst von Seeckt nachsteh-cnöes Glück-
wuns-chtclcgvamm gcrichtct:
Durch eincn Un-fall lcidcr vcrhindert, hc-utc
in Berlin zu s-ein. darf ich Jhnen mcinc hcrz-
lichsten und anfrichtigstcn Glückmünsche zum
h-eutigcn Tagc übermitteln. Das dcutsche Hecr
ged-enkt h-eut-e bcsond-ers in Dankbar-kcit uNd
Vcrchrun-g scincs Schüpfers in dcr Na-chkricgs-
zeit und bc-grützt mit Freud-e und Stolz dic
Ernennung Ew. Exzcllcn-z zum Ch-ef öcs Jn-
fantericregiments 67.
keneralfelLmarfüillll o. Slamberg
zeichnet beim „Vanbapfer Ler Natian"
Berlin, 22. April. Rcichskricgsministcr Ge-
neralfelömarschall v. Blombcrg zeichncte sich
am Mittwochnachmittag in dic Ehrcnlistc bcs
Sturms 1/2 cin.
Standortmelduug vou „Graf Zeppelin^
Berliu, 22. Aprtl iFunkspruchi. Das Lust-
schiff „Graf Zcppclin" befan-d stch nach
Mit-teilung -dcr Deutschen Zeppe-linrcedcrci um
16 UHr dcutscher Z-eit anf 34 Grad 22 Minu-
tcn Nord, 18 Grad 09 Minutcn Wcst mit K-urs
auf Scvilla.
llesterreichilcher
„verfastungshonflitt"
Bor dem Verfaffungssenat dcs Bundesge-
richtshofes in Wien ist vor cinigen Tagcn eine
Klage öer Vorarlberger LandeS-
regierung gegen die österreichische Bun-
desregierung verhandelt worden. Gegenstand
des Verfassungsstreites waren die Erlasse üer
Bundesregierung, die im Zusammenhang mit
der Preissenkungsaktion 193S herausgegeben
wurden.
Der Bunöesgerichtshof hat sich öem Stand-
punkt der Landesregierung angesch-loffen und
die Maßnahmen des Bundeskanz-
leramtes für „g es e tz w i d ri g" erklärt.
Dieser Tatbcstand läßt die Erinnerung au
gewiffe Operettenschwänke wieder wach wer»
den, dic nur wenige Jahre zurückliegcn, die
aber sast unter dem Eindruck üer ungeheuren
Umwälzung dcs politischen Geschehens der
Vergessenheit anhcimgcfallen stnd.
Der Streit zwischen einer Landesregierung
und öem Bundeskanzleramt in Oesterreich vom
April 1936 findet eine Parallcle in den Ereig-
nissen, die vom Juli bis zum Oktober 1932
um öie Einsetzung eines Reichskommissars in
Preußen öen Deutschen Staatsgerichtshof be-
schäftigten. Damals klagte die sozialöemokra-
tisch-schwarzc Preußenregierung I in Leipzig
gegen das Deutsche Reich, das angeblich die
Hoheit der Länderrechte durch die Ernennung
eines Reichskommiffars — der die Preutzen-
regierung II verkörperte — verletzt hatte. Das
entwürdigende Bild, welches sich SamalS i«
Deutschlanü bot, war das Abendrot einer
schmachvollen demokratisch - parlamentarischen
Epoche in Deutschland,
Das „autoritäre" Regime von Neu-Oester-
reich ist weder in öer Form seiner Finanz-
Affären, noch in der Darbietung solchcr Staats-
akte von manchen Ereignissen im Zwischen-
reich von Weimar zu unterscheiden. Die Klagc
einer Landesregierung und ihre Durchführung
ist ein Beweis für die schiefe Ebene, auf der
durch eine Notverordnung zur andercn eine
neue Regierungsgewalt gezimmert wurde. Jn
einem wahrhaft autoritär geführten Staat
bietet die Ueberwindung des Partikularismus,
da sie vom Willen des Volkes ge-
tragen ist, keinerlei Schwierigkeitcn.
Die vom österreichischen Bunöeskanzleramt
herausgegebenen Erlasse bezogen sich ausBor-
schriften für die Handhabung der Wirtschafts«
polizei im Sinne einer Preissenkung, in de-
nen die Sicherheitsdirektoren ausgedehnte Voll-
machten erhielten. Auf Grund der Artikel 34
und 120 der Verfassung hat die Vorarlberger
Landesregierung beim Bundesgeichtshof den
Antrag auf Ueberprüfung der Verfassungs-
mäßigkeit dieser Erlasse gestcllt und ihre Auf-
hebung wegen U n g e s etzlichkeit g«°
fordert, da die Dürchftthrung der in dcn
Erlassen gestellten Aufgaben in den Z-uständig-
keitsbereich der Länderverwaltung fallen. Mit
Ausnahme eines einzigen Absatzes wurde nun-
mehr das Bunöeskanzleramt verpslichtct, die
Erlasse im Gesetzblatt zu wiöerrufen.
Uns interessiert es überhaupt nicht, wer
für kleinere Preissenkungsaktionen und ihre
Durchsü-Hrung ' in Oesterreich verantwortlich
ist pder nicht. Ganz abgesehen davon, daß cs
sich nicht um eine Preissenkung, sondern, wie
aus dem Wortlaut der Verordnungen ganz
klar ersichtltch ist, um eine Beschneidung dcr
Möglichkei-ten für öie Jndustriekartelle, ihre
Preise in öie Höhe zu treiben, handelt.
Unsere Aufmerksamkeit kann es nur ver-
dienen, den wahren Führungsbegriff
von der neuösterreichischen Autoritätsauffas-
sung unterscheiden zu lernen. Es verdient fer-
ner Beachtung, öatz der österreichische Buw
desgerichtshof in Verfassungsfragen, wie eS
scheint, nur Urteile fällt in Dingcn von neben-
sächkichcrer Bedeutung, denn sonst hät-te er sich
nicht nur für die gerechte Sache von Vorarl-
berg entschieden, sondern längst einen
Spruch zu der gerechten Sache deS
deutschen Volkcs in Oesterreich gc-
f ä l l t.
Günter Kaufmann.