Mkaenmnschast
kjeiLelberger
«ttl», und H«-U»g«der: «eri-, «»»»^melnlch-st«. m.». H, Hetdewer,, Hauptst,. 1«/1»
«-mmeliummer Sst!». «chrlstlettun,: Lutherstr. «. Sernrul »7«. »t, ,,B°lk«gemetnIch-st«
ertcheint 7 m-l wSchentlich und kostet monatltch 1,70 RM., bet Tröger,usteNung ,u,ügl. »0 BI..
Üenbachter
»«t V»ft,ustellun, p>Ml « Pf gst »t« Zettung -m «rschetnen c-uch durch h«he« «ew-IY
»erhtndert, »esteht ketn «nspruch »ul «ntschüdtgung.Mbestellungen müsten bt» Ipütesten» M.d.lst
für den I»lgend«n Mon»t dtrelt beim «erlag etngeretcht werden. AuSschl.AertchtSstand: Hetdelberg
fteitog. Len 14. Lebrunrisrs
Ümlüclie8 VerltiinlligllngZlililll lür 8!ssl8- unü Kenielnüe-gLiMen
freloerknuf ill -fg., k. Zalirg. - Nr. 44
lleutlkliland ercingt die dntte NoldmedniilelMWiisetiiilM
V.S.:
Marie lierber und Lrnst Vaier gewinnen Las paarlaufen
G«r«isch-Parte«rtrchen» 1». Febr.
sF«»kspruch.) I« übersüllteu Eisstadio« siel
am Nachmittag die Entscheiduug im Paarlau»
fe«. Das deutsche Paar Maxie Herber uud
Erust Baier holteu die dritte Goldme-
datlle sür Deutschlaud. De» zmeite» Platz
beleste das österreichische Geschwisterpaar Jlse
««d Erik Paustn. Alse ist erst 1l, Erik 16
Jahre alt. Au dritter Stelle eudete das Welt-
meisterpaar Emiliq Rotter «. Laszlo Szollas.
Mit fabelhaften Leisturrgen wartet« unfer
Meifterpaar auf. OftmalS vom Beifall der
begeisterten Zuschauer unterbrochen, war das
Programm von Maxie Herber—Ernst
Baier diesmal weit besier als vor «imgen
Wochen in Berlin und man konnte deutlich
erkennen, daß nicht die eigens für diesen Lauf
komponiert« Musik, sondern das ausgezeichnete
Können des Meisterpares bestimmend war.
Die klnge Raumausnutzung, die geschickte Ver-
teilung der Figuren, alles das waren BeweiS
genug für die Beherrschtheit des beutschen
Läuferpaares. Spielend legten ste die Figu»
ren hin, deren Ausführung mit autzerordent-
lichen Schwierigkeiten verbunden war. Mi-
nutenlanger Beiifall belohnt« die wirklich fa-
belhaften Leistungen, bie wohl kaum über-
troffen werben können.
Ver jührer ln üarmlfch
«6 000 Zuschauer tm Sktstadto».
Der achte Dag der Bierten Olym-pischen
Wintersptol« erhtelt setn GeprSg« durch da»
unerwartet« Eintreffen deS FührerS und
ReichSkanzlerS, der nach dem Besuch der Eis-
hockeyspiel« England —Ungarn im Eis-
stadion kurz vor dem Beginn deS Sprung -
laufeS auf der kleinen Olympiafchanze tm
Msftadion «intraf, um vom Valkon des
Olympia-SkthaufeS aus Sem spannenden Wett-
bewerb zu folgen.
Jn Begleituwg de» Führer« befanden stch
dte ReichSmintfter Görtng und Dr. Goeb -
b« ls, Reichspreflechef der NSDAP Dr.
Dtetrich, -er Gauletter bes Tra-itionsgaueS
Oberbayern, StaatSminister Adolf Wagner,
Stabschef Lutze, Obergruppenführer Brück -
n e r, SS-Gruppenführer Schaub u. Staats-
fekretär Pfundtner.
Während der Vorberettungen unterhielt stch
der Führer angeregt mit den Mitgliedern des
Jnternationalen Olymptschen Ausfchusies und
der Jnternationalen Verbänd« sowi« mit dem
RetichSsportführer und dem Präftdenten des
Organisationskomitees der Okympischcn Win-
terfpiele, Dr. Karl Ritter von Halt. Das Er-
scheinen Ses Führers im Skistadion löfte be-
getsterten Jubel aus, -er kein Ende nehmen
wollte. Von der kleinen Sprungfchanze aus
begab sich der Führer wiederum inS Eisfta-
dion, um dem Eiskunstlauf der Paare
beizuwohnen. Die Straßen, bi« der Führer
im Kraftwagen stehend langfam durchfuhr.
waren zu beiben Seiten von jubelnden
Menschen erfüllt, unter denen ftch vie-le
Schüler un-d Sch-ülerinnen, die geschloflen mit
thren Klassenleitern gekommen waren, und
auch wieder viele „Kraft durch Freude"-Fah-
rer befanden. Der Wald von Fabnen aller
Nationen, d!e schneebedeckten Berge ringsum
und di« begeisterten Menfchen ergaben ein un-
vergetzliches Bilb. Auch die zahllosen Aus-
l 8 nder, öie mit ben beutfchen Volksgenosien
zusammen Spalier bildeten, waren von dem
grotzen Augenblick, den ste selbst a-ls ein Er-
lebnis bezeichneten, begeiftert.
wlog der lllinterolllmpiade'Kriefmllrhe"
Souutag, 16. Februar
Berliu, 18. Febr. Zur Werbung für -ie
4. Olympischen Winterspiele hat bte Reichs»
post Briefmarken und Postkarten hergestellt,
bi« s«hr wirkungsvolle Ausschnttte aus dem
Wintersport darstellen. Auf den eigentltchen
Markenwert wird «in Zuschlag erhoben,
der den Olympischen Spielen -ugute kommt.
Scherl Bitderoienst
Maxte Herber—Ernst Baier, ble Sieger im Paarlaus.
weitere lllMpill-krgebnUe
Nebe« dem gewaltige« Erfolg ««sereS
MeisterpaareS Maxie Herber — Ernst Baier»
brachte der achte Tag der olympischeu Wiuter-
spiele Norwege« «och überragende Er»
solge. Es belegte i« der nordischen Kombi»
«atiou sür Langlaus und Spruuglaus die
ersteu drei Plätze und stcherte« stch damit eiue
goldene, silbcrne «ud bronzene Medaille. Vo«
den -entsche« Teilnehmeru schnitt der dcutsche
Meister Willi Bogner am beste« ab und
gelangte aus -e» elste« Platz.
Eine weitere goldeue Medaille holte» fich
di« Norweger dan« «och tm 1 SVV-Meter»
Eisschuellauf» wo Charles Mathise«
mit 2.18.S Minnten Sieger blieb. Saudt«
u e r - Deutschland schuf iu -iesem Wettbewerb
mit 2.25.8 Miuute» eiue« neue» deutsche» Re«
kord.
Jm EiShockey unterlag die deutsche
Mannschast de» glänzend spielenden Kauadier»
mit 6:2 Torcn, -amit ist ste aus dem Wettbe«
werb ausgeschiede«.
Storblsiebe für leon lllum
Zwischenfllll auf dem Voulevllrd Sl. llermain
PariS, 18. Febr. Als der sozialistische
Abg. L«o« Blum nach Abschlutz der Vor«
mittagssttzuug der Kammer iu seinem Kraft-
wagen den Boulevard Saint Germaiu entlang
snhr, wnrde sein Wageu in der NLHe des
Kriegsministeriums von einer Gruppe Roya-
listen angehalten, die sich dort versammelt
hatten, nm der Bcisetznng des Royaliste« u«d
Akademiemitgliedes Jacqnes Bainville
bcizuwohnen. Die jnngen Noyalisten schlnge«
mit Stöckcn die Kenstcrschciben des Wagens
ein und verletzten Leon Blnm am Kopf.
Ergänzend wird zu dem Ueberfall gemel-
öet, daß Leon Blum, schon kurz nachdem er
öie Kammex zu Futz verlassen hatte, von vier
Mitgliedern der „Action Fran<;aise"
angehalten und mißhandelt wor-den sei. Jn
diesem Augenblick >ej zufällig ein Fraktions-
mitgliod der sozialistischen Partei in seinem
Automobil oorbeigefahren, habe angehaltcn
und öen Sozialistcnführer mit in seinen
Wagen genommen, in dem stch außevdem die
Frau des Abgeordneten befand. Als das
Auto am Trauerhause des kürzlich verstor-
benen Schriftstellers Jacques Bainville an-
gelangt war, wo die Stratze wegen üer
Trauerfeierlichkeit abgesperrt war, gingen die
anwesenden Studcnten sofort gegen die Jn-
sassen des Kraftwagens oor. Die Fenster-
scheiben des Autos wurden zertrümmert un-d
Lson Blum versuchte, sich durch die Flucht
zu retten. Er wurüe jedoch in wenigen Se-
kunden von etwa 100 bis 200 jungen Leuten
umzingelt und mit allen zur Berfügung
stehenden Gegenständen nisdergeschlagen. Blut-
überströmt rettete sich Löon Blum in eine
Nebenstratze, wo er an einer Haustür klin-
gelte. Als die Portierfrau jedoch einen blut-
überströmten Mann vor stch sah, schlug st«
dte Tür sofort wieder zu, so daß Blum weiter«
flüchten mutzte. Jm Nebenhaus, wo einrg«
Arbeiter beschäftigt waren, wurde ihm die
Tür geössnet, so daß er vorläufig in Sichec-
heit war. Erst als der Chef der Pariser
Sicherheitspolizei mit einem stärkeren Polizet-
aufgebot eintras, konnte Blum ins Kranken-
hans übergeführt werden.
Der royaltstische Angriff auf den Marxiften-
führer Löon Blum hatte gleich zu Beginn
dex Donnerst-agnachmittagssttzung der Kam-
mer ein Nachspiel. Der Kammerpräsi-
dent gab dem Haus von dem Ereignis
Kenntnis und sprach Leon Blum im Namen
der Kammer sein Beileid aus. Sarraut
sah sich ebenfalls zu etner kurzen Erklärung
veranlaßt. Die Regierung, so betonte er,
werde im Hinblick auf die Ereignisie nicht
mehr zügern, energisch einzuschreiten.
Vie „Krtion krantmse
verboten!
Paris, 13. Febr. (Funksprnchl. Der zu einer
außerordentlichen Sitzung zusammengetretene
Ministerrat hat die Auflösung der Liga der
Action Fran?aise, des Studentenver-
banbes der Action Franeaise und der soge-
nannten Camelots du Roy, der eigentlichen
Kerntruppe der Action Franxaise, bcschlosien.
Der Ministerprästdent hat auf Grund des Ge-
setzes vom 10. Januar 1836 eine entsprechende
Verordnung bem Präsidenten der Republik
zur Unterzeichnung vorgelegt. Eine Haus-
suchung bei der Liga der Action Franraise ist
bercits im Gange.
«Illlllll knglsnil 8SINS ASlIllNg SIN mi?
Von ?. Scbmitr, I<siro
llsi' nsus kpsnlilui'köi' lllöll-kullöenisinslön.
Oeutscblancl ctas ^entrum cles ^elt-Oukt-
verkebrs.
llsi' eeris seni'in In üie llöNönmcniiöil.
Kaukmsnn8-l.ebrlinge reizen in cten Scbsu-
tenstern, vas sie gelernt.
„bleüön IINl' Ulöölien INll NWSll". Olne8tuncle
2ögling äer tiotelksckscbule.
küumt kngland
seine Stellung am Nilr
Von P. Schmitz, Kairo.
Aegypten steht in Erwartung ber Delega-
tion, bie bie Verhanblungen mit England
über den Abschluß eines englisch-ägyptischen
Vertrages aufnehmen soll. Die Ernennung
-dieser Delegation hat stch bisher verzögert,
weil die ägyptische Regierung nach London di«
Anfrage gerichtet hat, ob England bereit sei,
den gegenwärtigen Status der engltsch-ägyp-
ttschen Beziehungen beizuhalten, wenn die
öemnächst beginnenöen Verhandluugen schet-
tern.
Nach Eintreffen der «ngltschen Antwort auf
diese Borfrage dürfte die Srneuerung der
ägyptischen Delcgierten sofort bekanntgegebe»
wevben. Die Berhandlungen könnten bann be-
ginnen. Es hebt -ann an ein neuer Abschnitt
in der Geschichte ber englisch-ägyptt-
schen Auseinanderfetzung, da eS barum geht,
dt« von Aegypten geforderte wirkliche — nicht
nur scheinbare — Souveränität iu Einklang
zu bringen mit den englischen Jntereflen am
Suezkanal.
Vor fünf Jahren hatte ma» stch tn dieser
Frage schon einmal geeinigt, uud der dama-
ltge englische Autzenminister Henderson
hatt« in Zusammenarbeit mit dem Wafdführer
NahaS Pascha ein Kompromiß gefunüen,
baS eine Zurückziehung ber englischen Trup»
pen aus Jnnerägypten vorsah, aber eine Vei-
behaltung einer englifchen Garnison in der
Suezkanalzon« in Kauf nahm. Diese am Suez-
kanal verbleibende englische Truppe war auf
8 000 Mann Landtruppen unb 8 000 Flieger
beschränkt.
Hatte man damals in der Frage der eng-
lischen Okkupation -iefe Lösung gefunden, so
scheiterte boch das ganze Vertragswerk an der
Sudanfrage. England wünschte den Su-
dan endgültig von Aegypten abgetrennt zu
sehen, während Aegypten die Rückgabe dteser
„Schatzkammer" am oberen Nil kompromitz-
los forderte.
Die Frage der militSrischen Okkupaiion
und die Sudanfrage sind auch jetzt die beiben
Kernprobleme der englisch-ägyptischen AuS-
einandersetzungen. Daher hat man ste in den
Vordergrund der Erörterungen gestellt.
Um dtese beiden Problem« kreisen die Kom-
mentare der englischen wie arabischen Prefle,
die nun, vor Beginn der bebeutsamen Ber-
handlungen, einen breiten Raum einnehmen.
Und es zeigt sich, datz die Meinungen auf bei-
ben Seiten nach wie vor weit auseinander-
gehen.
Schon vor fünf Jahren hatten die damalS
von Henderson unb Nahas Pascha gefunbenen
„Militärklauseln" in England vor
allem in Militärkreisen scharfe Gegner gefun-
den. Man erklärte — und wohl mit Recht —
daß sich eine isolierte englische Garnison in
der Suezkanalzone nur schwer halten könne,
wenn einmal das Einvernehmen mit der Kai-
roer Negierung und somit mit der ägyptischen
Armee gestört sei. Denn es sei ohne weitereS
möglich, der Kanalschutztruppe von Kairo auS
bas Wasier zu sperren, das vom Nil auS in
dem noch aus der Bauzeit des Kanals stam-
menden Sützwasierkanal zur Suezkanalzone
kjeiLelberger
«ttl», und H«-U»g«der: «eri-, «»»»^melnlch-st«. m.». H, Hetdewer,, Hauptst,. 1«/1»
«-mmeliummer Sst!». «chrlstlettun,: Lutherstr. «. Sernrul »7«. »t, ,,B°lk«gemetnIch-st«
ertcheint 7 m-l wSchentlich und kostet monatltch 1,70 RM., bet Tröger,usteNung ,u,ügl. »0 BI..
Üenbachter
»«t V»ft,ustellun, p>Ml « Pf gst »t« Zettung -m «rschetnen c-uch durch h«he« «ew-IY
»erhtndert, »esteht ketn «nspruch »ul «ntschüdtgung.Mbestellungen müsten bt» Ipütesten» M.d.lst
für den I»lgend«n Mon»t dtrelt beim «erlag etngeretcht werden. AuSschl.AertchtSstand: Hetdelberg
fteitog. Len 14. Lebrunrisrs
Ümlüclie8 VerltiinlligllngZlililll lür 8!ssl8- unü Kenielnüe-gLiMen
freloerknuf ill -fg., k. Zalirg. - Nr. 44
lleutlkliland ercingt die dntte NoldmedniilelMWiisetiiilM
V.S.:
Marie lierber und Lrnst Vaier gewinnen Las paarlaufen
G«r«isch-Parte«rtrchen» 1». Febr.
sF«»kspruch.) I« übersüllteu Eisstadio« siel
am Nachmittag die Entscheiduug im Paarlau»
fe«. Das deutsche Paar Maxie Herber uud
Erust Baier holteu die dritte Goldme-
datlle sür Deutschlaud. De» zmeite» Platz
beleste das österreichische Geschwisterpaar Jlse
««d Erik Paustn. Alse ist erst 1l, Erik 16
Jahre alt. Au dritter Stelle eudete das Welt-
meisterpaar Emiliq Rotter «. Laszlo Szollas.
Mit fabelhaften Leisturrgen wartet« unfer
Meifterpaar auf. OftmalS vom Beifall der
begeisterten Zuschauer unterbrochen, war das
Programm von Maxie Herber—Ernst
Baier diesmal weit besier als vor «imgen
Wochen in Berlin und man konnte deutlich
erkennen, daß nicht die eigens für diesen Lauf
komponiert« Musik, sondern das ausgezeichnete
Können des Meisterpares bestimmend war.
Die klnge Raumausnutzung, die geschickte Ver-
teilung der Figuren, alles das waren BeweiS
genug für die Beherrschtheit des beutschen
Läuferpaares. Spielend legten ste die Figu»
ren hin, deren Ausführung mit autzerordent-
lichen Schwierigkeiten verbunden war. Mi-
nutenlanger Beiifall belohnt« die wirklich fa-
belhaften Leistungen, bie wohl kaum über-
troffen werben können.
Ver jührer ln üarmlfch
«6 000 Zuschauer tm Sktstadto».
Der achte Dag der Bierten Olym-pischen
Wintersptol« erhtelt setn GeprSg« durch da»
unerwartet« Eintreffen deS FührerS und
ReichSkanzlerS, der nach dem Besuch der Eis-
hockeyspiel« England —Ungarn im Eis-
stadion kurz vor dem Beginn deS Sprung -
laufeS auf der kleinen Olympiafchanze tm
Msftadion «intraf, um vom Valkon des
Olympia-SkthaufeS aus Sem spannenden Wett-
bewerb zu folgen.
Jn Begleituwg de» Führer« befanden stch
dte ReichSmintfter Görtng und Dr. Goeb -
b« ls, Reichspreflechef der NSDAP Dr.
Dtetrich, -er Gauletter bes Tra-itionsgaueS
Oberbayern, StaatSminister Adolf Wagner,
Stabschef Lutze, Obergruppenführer Brück -
n e r, SS-Gruppenführer Schaub u. Staats-
fekretär Pfundtner.
Während der Vorberettungen unterhielt stch
der Führer angeregt mit den Mitgliedern des
Jnternationalen Olymptschen Ausfchusies und
der Jnternationalen Verbänd« sowi« mit dem
RetichSsportführer und dem Präftdenten des
Organisationskomitees der Okympischcn Win-
terfpiele, Dr. Karl Ritter von Halt. Das Er-
scheinen Ses Führers im Skistadion löfte be-
getsterten Jubel aus, -er kein Ende nehmen
wollte. Von der kleinen Sprungfchanze aus
begab sich der Führer wiederum inS Eisfta-
dion, um dem Eiskunstlauf der Paare
beizuwohnen. Die Straßen, bi« der Führer
im Kraftwagen stehend langfam durchfuhr.
waren zu beiben Seiten von jubelnden
Menschen erfüllt, unter denen ftch vie-le
Schüler un-d Sch-ülerinnen, die geschloflen mit
thren Klassenleitern gekommen waren, und
auch wieder viele „Kraft durch Freude"-Fah-
rer befanden. Der Wald von Fabnen aller
Nationen, d!e schneebedeckten Berge ringsum
und di« begeisterten Menfchen ergaben ein un-
vergetzliches Bilb. Auch die zahllosen Aus-
l 8 nder, öie mit ben beutfchen Volksgenosien
zusammen Spalier bildeten, waren von dem
grotzen Augenblick, den ste selbst a-ls ein Er-
lebnis bezeichneten, begeiftert.
wlog der lllinterolllmpiade'Kriefmllrhe"
Souutag, 16. Februar
Berliu, 18. Febr. Zur Werbung für -ie
4. Olympischen Winterspiele hat bte Reichs»
post Briefmarken und Postkarten hergestellt,
bi« s«hr wirkungsvolle Ausschnttte aus dem
Wintersport darstellen. Auf den eigentltchen
Markenwert wird «in Zuschlag erhoben,
der den Olympischen Spielen -ugute kommt.
Scherl Bitderoienst
Maxte Herber—Ernst Baier, ble Sieger im Paarlaus.
weitere lllMpill-krgebnUe
Nebe« dem gewaltige« Erfolg ««sereS
MeisterpaareS Maxie Herber — Ernst Baier»
brachte der achte Tag der olympischeu Wiuter-
spiele Norwege« «och überragende Er»
solge. Es belegte i« der nordischen Kombi»
«atiou sür Langlaus und Spruuglaus die
ersteu drei Plätze und stcherte« stch damit eiue
goldene, silbcrne «ud bronzene Medaille. Vo«
den -entsche« Teilnehmeru schnitt der dcutsche
Meister Willi Bogner am beste« ab und
gelangte aus -e» elste« Platz.
Eine weitere goldeue Medaille holte» fich
di« Norweger dan« «och tm 1 SVV-Meter»
Eisschuellauf» wo Charles Mathise«
mit 2.18.S Minnten Sieger blieb. Saudt«
u e r - Deutschland schuf iu -iesem Wettbewerb
mit 2.25.8 Miuute» eiue« neue» deutsche» Re«
kord.
Jm EiShockey unterlag die deutsche
Mannschast de» glänzend spielenden Kauadier»
mit 6:2 Torcn, -amit ist ste aus dem Wettbe«
werb ausgeschiede«.
Storblsiebe für leon lllum
Zwischenfllll auf dem Voulevllrd Sl. llermain
PariS, 18. Febr. Als der sozialistische
Abg. L«o« Blum nach Abschlutz der Vor«
mittagssttzuug der Kammer iu seinem Kraft-
wagen den Boulevard Saint Germaiu entlang
snhr, wnrde sein Wageu in der NLHe des
Kriegsministeriums von einer Gruppe Roya-
listen angehalten, die sich dort versammelt
hatten, nm der Bcisetznng des Royaliste« u«d
Akademiemitgliedes Jacqnes Bainville
bcizuwohnen. Die jnngen Noyalisten schlnge«
mit Stöckcn die Kenstcrschciben des Wagens
ein und verletzten Leon Blnm am Kopf.
Ergänzend wird zu dem Ueberfall gemel-
öet, daß Leon Blum, schon kurz nachdem er
öie Kammex zu Futz verlassen hatte, von vier
Mitgliedern der „Action Fran<;aise"
angehalten und mißhandelt wor-den sei. Jn
diesem Augenblick >ej zufällig ein Fraktions-
mitgliod der sozialistischen Partei in seinem
Automobil oorbeigefahren, habe angehaltcn
und öen Sozialistcnführer mit in seinen
Wagen genommen, in dem stch außevdem die
Frau des Abgeordneten befand. Als das
Auto am Trauerhause des kürzlich verstor-
benen Schriftstellers Jacques Bainville an-
gelangt war, wo die Stratze wegen üer
Trauerfeierlichkeit abgesperrt war, gingen die
anwesenden Studcnten sofort gegen die Jn-
sassen des Kraftwagens oor. Die Fenster-
scheiben des Autos wurden zertrümmert un-d
Lson Blum versuchte, sich durch die Flucht
zu retten. Er wurüe jedoch in wenigen Se-
kunden von etwa 100 bis 200 jungen Leuten
umzingelt und mit allen zur Berfügung
stehenden Gegenständen nisdergeschlagen. Blut-
überströmt rettete sich Löon Blum in eine
Nebenstratze, wo er an einer Haustür klin-
gelte. Als die Portierfrau jedoch einen blut-
überströmten Mann vor stch sah, schlug st«
dte Tür sofort wieder zu, so daß Blum weiter«
flüchten mutzte. Jm Nebenhaus, wo einrg«
Arbeiter beschäftigt waren, wurde ihm die
Tür geössnet, so daß er vorläufig in Sichec-
heit war. Erst als der Chef der Pariser
Sicherheitspolizei mit einem stärkeren Polizet-
aufgebot eintras, konnte Blum ins Kranken-
hans übergeführt werden.
Der royaltstische Angriff auf den Marxiften-
führer Löon Blum hatte gleich zu Beginn
dex Donnerst-agnachmittagssttzung der Kam-
mer ein Nachspiel. Der Kammerpräsi-
dent gab dem Haus von dem Ereignis
Kenntnis und sprach Leon Blum im Namen
der Kammer sein Beileid aus. Sarraut
sah sich ebenfalls zu etner kurzen Erklärung
veranlaßt. Die Regierung, so betonte er,
werde im Hinblick auf die Ereignisie nicht
mehr zügern, energisch einzuschreiten.
Vie „Krtion krantmse
verboten!
Paris, 13. Febr. (Funksprnchl. Der zu einer
außerordentlichen Sitzung zusammengetretene
Ministerrat hat die Auflösung der Liga der
Action Fran?aise, des Studentenver-
banbes der Action Franeaise und der soge-
nannten Camelots du Roy, der eigentlichen
Kerntruppe der Action Franxaise, bcschlosien.
Der Ministerprästdent hat auf Grund des Ge-
setzes vom 10. Januar 1836 eine entsprechende
Verordnung bem Präsidenten der Republik
zur Unterzeichnung vorgelegt. Eine Haus-
suchung bei der Liga der Action Franraise ist
bercits im Gange.
«Illlllll knglsnil 8SINS ASlIllNg SIN mi?
Von ?. Scbmitr, I<siro
llsi' nsus kpsnlilui'köi' lllöll-kullöenisinslön.
Oeutscblancl ctas ^entrum cles ^elt-Oukt-
verkebrs.
llsi' eeris seni'in In üie llöNönmcniiöil.
Kaukmsnn8-l.ebrlinge reizen in cten Scbsu-
tenstern, vas sie gelernt.
„bleüön IINl' Ulöölien INll NWSll". Olne8tuncle
2ögling äer tiotelksckscbule.
küumt kngland
seine Stellung am Nilr
Von P. Schmitz, Kairo.
Aegypten steht in Erwartung ber Delega-
tion, bie bie Verhanblungen mit England
über den Abschluß eines englisch-ägyptischen
Vertrages aufnehmen soll. Die Ernennung
-dieser Delegation hat stch bisher verzögert,
weil die ägyptische Regierung nach London di«
Anfrage gerichtet hat, ob England bereit sei,
den gegenwärtigen Status der engltsch-ägyp-
ttschen Beziehungen beizuhalten, wenn die
öemnächst beginnenöen Verhandluugen schet-
tern.
Nach Eintreffen der «ngltschen Antwort auf
diese Borfrage dürfte die Srneuerung der
ägyptischen Delcgierten sofort bekanntgegebe»
wevben. Die Berhandlungen könnten bann be-
ginnen. Es hebt -ann an ein neuer Abschnitt
in der Geschichte ber englisch-ägyptt-
schen Auseinanderfetzung, da eS barum geht,
dt« von Aegypten geforderte wirkliche — nicht
nur scheinbare — Souveränität iu Einklang
zu bringen mit den englischen Jntereflen am
Suezkanal.
Vor fünf Jahren hatte ma» stch tn dieser
Frage schon einmal geeinigt, uud der dama-
ltge englische Autzenminister Henderson
hatt« in Zusammenarbeit mit dem Wafdführer
NahaS Pascha ein Kompromiß gefunüen,
baS eine Zurückziehung ber englischen Trup»
pen aus Jnnerägypten vorsah, aber eine Vei-
behaltung einer englifchen Garnison in der
Suezkanalzon« in Kauf nahm. Diese am Suez-
kanal verbleibende englische Truppe war auf
8 000 Mann Landtruppen unb 8 000 Flieger
beschränkt.
Hatte man damals in der Frage der eng-
lischen Okkupation -iefe Lösung gefunden, so
scheiterte boch das ganze Vertragswerk an der
Sudanfrage. England wünschte den Su-
dan endgültig von Aegypten abgetrennt zu
sehen, während Aegypten die Rückgabe dteser
„Schatzkammer" am oberen Nil kompromitz-
los forderte.
Die Frage der militSrischen Okkupaiion
und die Sudanfrage sind auch jetzt die beiben
Kernprobleme der englisch-ägyptischen AuS-
einandersetzungen. Daher hat man ste in den
Vordergrund der Erörterungen gestellt.
Um dtese beiden Problem« kreisen die Kom-
mentare der englischen wie arabischen Prefle,
die nun, vor Beginn der bebeutsamen Ber-
handlungen, einen breiten Raum einnehmen.
Und es zeigt sich, datz die Meinungen auf bei-
ben Seiten nach wie vor weit auseinander-
gehen.
Schon vor fünf Jahren hatten die damalS
von Henderson unb Nahas Pascha gefunbenen
„Militärklauseln" in England vor
allem in Militärkreisen scharfe Gegner gefun-
den. Man erklärte — und wohl mit Recht —
daß sich eine isolierte englische Garnison in
der Suezkanalzone nur schwer halten könne,
wenn einmal das Einvernehmen mit der Kai-
roer Negierung und somit mit der ägyptischen
Armee gestört sei. Denn es sei ohne weitereS
möglich, der Kanalschutztruppe von Kairo auS
bas Wasier zu sperren, das vom Nil auS in
dem noch aus der Bauzeit des Kanals stam-
menden Sützwasierkanal zur Suezkanalzone