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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9503#0137

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l-VK c>v^kiw>stl,0 UdM 6/xlll.^kK)
Derlag «nd Herausgeter: Derlag Dolksgemeinschaft E. m. b. K., Ketdelberg, Kanpt-
stratze 128/128 (Universttätsplatzl, Fsrnrus S22S, 8228. Schristleitung: Lutherstr. 58. Fern-
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neioeL.seir6eir
1930
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kjeidelberg. Sonntog. den 12. Zanuar 1SZK j j»mi!lelie8 Vek!liinllung8bIsN lür 8lsi!l8- M 6einein«Ie-8s!,ijrl!en s fremeri-lluf ill pfg. / k. Zalirg. / Nr. 11

Zalirestllg Ler Kiili-t-eiir Ler Saar;um Keich
kin KeLenhblatt;um 1Z. Znnuar


Ein Jahr ist e8 her, datz nach ISjähriger
Fremdherrschaft das deutsche Volk an der
Saar in das Reich zurückkehrte. Noch ist in
unser aller Erinnerung der gewaltige deut-
sche Absttmmungssieg so lebendig, als ob es
erst gestern gewesen wäre. Die ganze Welt
stand in jenen Tagen im Banne dieses welt-
htstortschen Augenblicks, da die Stimme
des öeutschen Blutes ihr machtvollstcs
Bekenntnis aussprach. Die Völker und
Staatsmänner verstanden sehr wohl nach die-
sen Jahren endlosen Leides diese Sprache in
ihrer Klarheit unö Einöringlichkeit. Un-
endliche Verfolgungen unö Bedrückungen
hatten aber diesen 8MV00 Menschen an der
Westgrenze öes Reiches ihr Deutschsein nicht
aus den Herzen reißen können. Jhre Sehn-
sucht war Deutschland, ihr Glaube war Deutsch-
land, i'hre Treue war Deutschland. Opfer,
Geduld, Beharrlichkeit und Tapferkcit hatten
einen herrlichen Sieg über Lüge, Ter-
ror und Verrat errungen.
Noch einmal hatte in diesen Tagen die
feindliche Propaganda alles eingesetzt, die
Geister zu verwirren. Mit allen zu Gebote
stehenden Mitteln hatte man versucht, die
Rückgliederung zu verhindern. FremdeS
Geld rollte unabläfsig und unerschöpflich
durch die unterirdischen Kanäle, Verrat feierte
Orgien. Ein letztes Mal.
Das Saarvolk mußte seinen Weg biS
zum Enbe gehen und es ging ihn in der
Ueberzeugung, daß am Ende der Sieg stanb.
So kam sür die Berfechter von Versailles zu
der Ntederlage noch die Blamaqe vor aller
Welt. Wo waren die 180 000 Saarfranzosen
geblieben, von denen einst Clemenceau ge-
sprochen hatte?
Alles hatte Frankreich getan, um den Ein-
flutz Deutschlands im Saargebiet aüszu-
schalten und die Mittel in die Hanb zu be-
kommen, das deutsche Land zu entnationali-
sieren, zu entgermanisieren, damit am Ende
die Abstimmung gegen Deutschland ausfalle.
16 lange Jahre hat Frankreich, nnter-
stützt vom Völkerbund und der Saarregie-
rung, dieses Ziel unablässig verfolqt. Die
nationalistische Presse Frankreichs hat das
Feuer geschürt und jede Aussicht auf fried-
liche Verständiqung in der Daarfrage ßets
vereitelt. Schon im Iabre 1910 schricb
Gustave Herve in der Zeitung „Bietaire"
triumphierend: „Wir werden uns 18 Jabre
bemühen, die Deutschen an öer Saar zu der
Erklärung zu veranlassen, daß sie Franzo^cn
sein wollen. 18 Iahre werden wir s!e bearbei-
ten, ihnen in jeder Richtung zusetzen, bis wir
ihnen eine Liebeserklärunq abzwingen."
Jnzwischen hat Herr Hervs manches ge-
lernt und seine hentige Einstellung gegcnübcr
dem nationalsozialistischen Deutschland ist. eine
wesentlich andere geworden. Aber dabin
kommt es üets, wenn Haß- und Rachegefühle
die Feder führen.
Man bätte sich diesen 19. Ianuar 1998 er-
sparen können, wenn nicht die verantwort-
lichcn Staatsmänner so hemrnungslos gegcn
jede Vernunft gehanöelt hätten,
denn der Führer hatte zn wicderbolten
Malen seine Hand zur Bersöhnunq ausge-
streckt und eine friedlich R e g e l nn g der
Saarfrage vor der Abstimmunq an-
aeboten. Wir wjssen, daß das französi>che
Bolk sicher dazir bereit gewelen wäre. Aber
die Unbelehrbaren stellten sich dem entgeaen;
d!s Großzttgigkcit Adoli Hitlers wurde bös-
willigerweise als Schwäche ausgelegt.
Die französische Propaganda zog ihre stärk-
sten Register. Es wurde plötzlich dcr „Sta-
tus quo" propagiert, öa man inzwischen ein-
gesehen hatte, daß die Schlacht schon so gut
wie verloren war. „Der Friede der Welt ist
bedroht, wenn die Saar zum Deutschland
Adolf Hitlers zurückkehrtl", so schrieben Sie

Gazetten der französtschen Rüstungstndnstrie
und sie verstanden sich dabei aus die schönsten
Worte. „Ihr werdet Vorteile und Privilegien
genießen, wie ihr sie nie mehr wiederfinden
werdet!", so logen die bezahlten Ver-
räter, wie Matz Braun und Iohannes
Hoffmann, in ihren Hctzblättern. Emi-
granten und aus Deutschland geflohene
verbrecherische Elemente schikanierten die Be-
völkerung in der unglaublichsten Weile,
Zeitungsverbote erfolgten am laufen-
den Band, bie deutsche Meinungsäußerung
wurde systematisch unterdrückt. Das Gesindel
erbärmlicher Separatisten konnte sich
hemmungslos und ungestrast austoben.
Je mehr aber Separatisten und Marxisten
wütetcn, umso stärker wurde die Front
aller Deutschcn. Eindeutig war bie
Marschrichtung, di« der Beaustragte des Füh-
rerS, Gauleiter Vürckel, gegeben hatte, vor-
gezeichnet. Am 6. Januar, wenig« Tage vor
der ASstimmung fand auf dem Wackenberg
in Saarbrücken di« «inziqartige Heerschgu statt,
an dcr annähernd 360000 Volksg«-

nossen teilnahmen. Ein gutes Zeichen für
-en bevorstehenden 13. Januar, den Tag Ler
Abrechnung. Die Deutschen an der Saar hat-
ten «rkannt, daß ihre große Stunde gekommen
war, alles Kleinliche, alle Gegensäye traten
zurück, nur eines ülieb: D i« Ge meinschaft
der Deutschen. Jn diesen Tagen gab es
keine Parteien, keine Linke, keine Rechte, keine
Konsessionen, keine Reichen, keine Armen. Jn
der gemeinsamen Abwehr waren sie eine oer-
schworene Gemeinschaft. Die Bande dcs deut-
schen Blutes schweißten sie zu der Kampfge-
meinschaft, an der jeder Angrisf scheitern
mußte. Denn es ging nicht um das Wohl und
Wehe des einzelnen, sondern um .Deutschland.
Wie so oft schon in der Geschichte waren sich
die Deutschen an der Saar auch diesmal der
Größe der Stunde bewußt und das soll ihnen
ewig unvergessen sein.
Wir haben öie Hoffnung, daß mit dem ge-
waltigen Sieg des Deutschtums an der Saar
vom 13. Januar unser Nachbar im Westen wohl
«in für allemal von dem Wahne geheilt ist,
dah im Saargebiet oder Rheinlanb «inmal

1 Zal,r Leutsche Krbeit an der 8aar

Sch-rl Bilderdienft

französtscher Weizen blühen könne. Der Ab-
stimmungssieg und die Rückgliederung der
Saar ist wohl der stärkste Beweis für die Auf-
richtigkeit der Politik des Führers. Heute,ein
Jahr nach der Rückgliederung, wirken Be-
hauptungen, die von Expansion oder Jmperia-
lismus sprechen, geradezu lächerlich. Der Ab-
stimmungssieg an der Saar und was öanuch
kam, hat genügenö unter Beweis gestellt, was
der Führer will: Den «uropäischen
Frieden sichern und an Stelle
der grundsätzlich falschen Method«
der Vergangenhcitendlich das Rich-
tige sehen.
Mebrfach hat der Führer öaS zum Ausdruck
gebracht, besonders aber in seiner richtung-
weisenöen Rede vom 21. Mai 1933 in der er
erklärte:
„Wenn ich als Fiihrer und Beaufttagter der
deutschen Nation vor der Welt und mein«m
Volk di« V«rsicherung abgebe, -atz «S mitder
Lösung d«r Gaarfrage an Frank-
reich kein« territorialen Forderun»
g«n mehr stell«n wivd, so ist dies ein Bei»
trag zum Frieden, öergrößer ist, als manch«
Nntcrschrift untermanchem Pakt.
Jch glaube, daß mit dieser feierlichen Erklä-
rung eigentlich ein lange öauernder Streit
zwischen beiden Nationen abgeschlossen scin
müßte.
Und an einer ander«n Stelle erklärt« er:
„Jch halte «s mit meinem Verantwortungsge-
fühl als Führcr der Nation und Kanzler deS
Reiches unvereinbar, auch nur einen
Zweifel über die Möglichkeit ber
Aufrechterhaltung öes Friedens
a u s z u s p r e ch e n."
Heute, da die Welt «inen so furchtbaren
Anschauungsunterricht durch öie kriegerischsn
Ereignisse in Afrika «rhält, ist «s geradezu
doppelt aufschlußreich, immer wieöer au! diese
Rdden Adols Hitlers zurückzugreifen. Fhr pro-
grammatischer Charkter leuchtet von Tag zu
Tag stärker in diesem brodelnden Kessel der
Unruhs und des Unfriedens.
, Gerade die Bevölkerung des GrenzgaueS
an der Saar hat ein besonders feines Emp-
finden und Berstänönis für di« Dinge. Auf
der Geqenseite täte man enölich gut öaran, sich
leine Scbeuklappen mehr umzuhängen oder ir-
gendwelchen Einflüsterungen zu erliegen, die
vvn Stellen kommen, denen der „Friede" im
besten Falle ein Geschäft, nicht aber
«ine bindend« innere Berpflich-
tung vor der eigenen Nation un- vor Euro-
pa, als dem Ursprung und Hort jeglicher Zi-
vilisation und Kultur ist .
Das nationalsozialistische Deutschland hat
durch dcn Mund Adolf Hitlers, durch sei-
nen Stellvertreter Rudolf Heß, durch Dr.
Goebbels, Gauleiter Bürckel, und all«
die anderen verantwortlichen Männer deS
Neiibcs gesprochen. BerstSndlicher kann die
Friedensliebe Deutschlands wirklich nicht mehr
gemacht wrrden.
Der Jahrcstag der Abstimmung an der
Saar muß allen Beteiligten, nicht nur uns,
Anlaß sein. sich «ndlich «inmal Rechenschaft
zu geben über das Wohin und Wie eincr
wabrhaften .auirichtigen und ehrlichen Politik
des Friedens. Bedarf es noch einzelner Argu-
mente?
So vc.staudesmäßig sie anch gesatzt werden
mögen so können sie in rhrcr Gesamtheit nie-
mals auskommen geqen die wirklich großzü-
gige Häliung dcs Führes, gegen das ganz«
moralische Schwergericht jener Poki: ik, di«
ernzigund allein dazu bestimmt i st.
Europa und damit die Welt vor jeg-
lichem Chaoszuretten.
Franz Bretz.
 
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