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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9503#1265

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atirg. / Nr. 85

Vonnerstag. den 28. Mnr; 1838

Dcrlag »nd Ser°u«geder: Werlag Volksgeniclnschaft E.m.b.H. Hcidelbcrg, Haupistr. I26/1SS
e-mmclnnmnier SLL5. Schrisllcitung: Lutherstr. Lg. Fernrus 3740. Tie .Bolksgcmeiuichast»
erschetnt 7 mal wöchenllich und lostet monatlich 1.70 NM.; bei Trägerznstellung zujügl.LO Pf^





Ner griißte log rudwigliolens und Monndeims — gunderttousende im yindenburgpark verlammelt

Eonderbericht
der „Volksgemeinschaft"
Ludwigshafen, 28. März. Ludwigshafen, die
Etadt der Arbeit, hatte gestern ihren unvergetz-
lichen Tag. Was unsere badische Landeshaupt-
stadt und acht Erotzstädte am Rhein in diesen
Wochen erleben dursten, das wurde nun auch
ihr zuteil. Seit dem frühen Morgen bot sich
das überwältigende Bild der bevorstehenden
Führer-Kundgebung. Alle Stratzen verschwinden
im leuchtenden Rot der Fahnen; Transparente
und Schmuck an den Häusern, marschierende und
fingende Formationen. Mannheim ist mit seiner
Bruderstadt jenseits des Rheins in edlen Wett-
bewerb getreten.
Eegen Mittag zieht ein endloser Menschen-
strom nach der Stätte der Kundgebung im Hin-
denburg-Park. Er hat seinen Ursprung in allen,
auch den entferntesten Vierteln, in den nahen
Dörfern der Rheinpfalz. Er wird stärker und
stärker, je näher die grotze Stunde rückt. Vier -
zig Sonderzüge tresfen im Laufe des Tages
aus der Psalz und dem Saargebiet em. drer
aus den badjschen Städten Bensheim, Weinheim
und Heidelberg.
Stunden vor Veginn schon gibt es fur Autos
kein Durchkommen mehr. Tiesgestasselt stehen di»
Volksgcnossen in den Zufahrtsstratzen. Alle Ee«
schäfte haüen geschlossen — Feiertagsstimmung
rft in die Jndustriestadt eingezogen.
Bei der Ausschmückung der Häuser haben stch
besonders jene Stadtteile hervorgetan, die einft
zu den traurigsten Stätten des Arbeitslosen-
elends und der marxistischen Volksverhetzung
zählten. 2n Hemshos und in der Siedlung der
JG-Farben-Arbeiter am Hindenburg - Park rst
kein Haus zu sehen, das nicht vom Dach bis zum
Erdgeschotz mit leuchtendem Erün und Fähnchen
geschmückt ist.
Jn uns wird die Erinnerung wach: Vor
nunmehr bald sechs Jahren sprach
Adolf Hitler gleichfalls hier in Ludwigshafen.
Es war vor jener grotzen Septemberwahl des
Jahres 1830. Und während Tausenüe herbei-
strömten, um den Führer der Nationalsozialrsten
zu hören, zogen auf anderen Stratzen weitere
Tausende hrnüber nach Mannheim, wo zur selben
Stunde der Apostel Moskaus, Thälmann,
rn blutrünstiger Rede zum Klassenkampf aufrief.
Zwischen beiden Menschenströmen standen da-
mals Patrouillen blauer Polizei und patzten
auf. datz die gegnerischen Massen nicht zusam-
menprallen konnten.
Welch' verändertes Bild heutel
Es stnd keine toten Buchstaben, bte da in
roter Flammenschrift auf riesigen Transpa-
renten prangen: „Das Ziel des Führcrs —
der Friede; der Weg dahi«: ein einiges Volkl"
„Mit Adols Hitler steht «nd fällt Enropa".
Die Wahrheit des Wortes bestätigt stch: datz
Deutschlands ärmster Sohn auch sein treuester
ist-
Humorvolle Szenen gibt es allenthalben.
Mrt Leitern erklimmen viele Volksgenossen
bie Litsatzsäulen währenb Hitler-Jungen und
Pimpfe üutzendweise öi« Aeste der Bäume be-
völkern.
Die Hinbenburg-Halle fast 18 080 Menschen.
Sie ist natürlich kurz nach der Oeffnung am
Mittag überfüllt. Jm Spiel der Musikkorps
vcrgeht öie Zeit im Fluge. Das große freie
Geläwde vor und hinter der Halle bietet Raum
für weitere 280 008 Volksgenossen. Es gleicht
«benfalls einem endlosen, wogenden Meer von
Menschen und Fahnen. Von Minute zu Mi-
nute wächst die Spannung
Vie Kntunft des Lüdrers
Aus den großen Lautsprechern hallt gegen
halb s Uhr öie Kunöe, auf öie zwei Städte
der Arbeit seit Stunden warteten: Dcr Füh-
rer ist angekommen! Da branöet aus den
Kchlen der Volksgenossen hunderttauscndstim-
wig Jubelrufe. Vom Luöwigshafener Haupt-
bahnhof bis zum Hinöenburg-Park gleicht die
Fahrt «inem Triumphzug. Als öer Führer
in der Halle «intrifft, springen die Menschen

auf die Bänke und recken rhm die Arme ent-
gegen.
Auf öem Podium «rgriff Pg. Bürckel
das Wort zu einer aus übervollem Herzen
kommendeu Begrüßungsansprach«: „Noch nie,
mein Führer, ist das Schicksal mit dem Volk
hier an der Grenze besonders gnädrg verfah-
ren. Unsere Geschichte ist eine Geschichte der
Fremüherrschaft und Zersplitterung und öer
Sehnsucht nach dem einigen Reich. Nun ga-
ben Sie, mein Führer, diesem tausendjä'Hrrgen
Wunsch Erfüllung.
Was soll ich Jhnen anberes sage», als datz
wir sroh sind, Sie zn besttzen. Alle stehe»
ohne Ausnahme za Jhnen." Znr Bekrästi-
gnng dieser Worte hallt ei« brandendes Sieg-
Heil dem Führer entgegeu.
Minutenlang donnerten dem Führer die
Heil-Rufe entgegen, als er seine Rede beganm
Jn «infachen und schlichten Worten wiederholte
er das Bekenntnis, das ihn in den Jahren
öes Kampfes unö unveränöert auch seit der
Machtergreifung geführt und geleitet hat:
der Glaube an das deutsche Bolk.

AuS -iesem Glauben uwb auS der Liebe b«S
Bolkes zum Führer schöpft Adolf Hitler di«
Kraft, den Kampf durchstehen zu können, den
Kampf für Deutschland.
Die Zeit, in der der Führer öie Berant-
wortung für die Geschicke des deutschen Vol-
kes übernahm, um das deutsche Volk zu ret-
ten, war eine Zeit, in der man hart wevden
mußte. Traditionen und alte Symbole muß-
ten aufgegeben werden, unö es galt, öie beiden
Extreme Nationalismus und Sozialismus zu-
sammenzuführen.
Der Führer schilöerte dann die Gründe
für die Erweckung unü Stärkung der seelischen
Kräfte durch den Nationalsozialismus, denn
allein aus diesen Kräften heraus könne Deutsch-
land seinen Kampf um die Gleichberechtigung
in -er Welt führen. Der Friedenswille, der
nicht nur vom Führer, sondern auch immer
wieder vom deutschen Volk betont werde, ent-
spreche ganz öer nationalsozialistischen Welt-
anschauung und Geisteshaltung.
Friedensliebe bedentet aber

«icht Charakterlosigkeit. —Mit lang-
anhaltendem Beifall stimmte« die Mafle« de«
Worten des Führers bei, als er betonte, datz
wir «icht der Meinnng sind, datz Friede Ver»
sklavnng nnd Unterwersnng bedente. Ei«
wahrer Friede könne n«r anf gänzlich freier
Entschlietznng gleichberechtigter Partuer zu«
stande komme». Diktat erwecke Hatz und Em»
pörung. Das Beispiel eiues wahre« Friedens
habe Dentschland i« seinem Jnnern selbst ge,
gebe«, den« der Nationalsozialismns habe cs
verstande«, alle als Volksgenofle» zusammen»
zubringen.
Deutschland sehe seine Aufgabe jetzt darin,
Friedensruhm zu sammeln, unö «s sei in sei.
ner bisherigen Arbeit auf deur besten Weg«
dazu, die gewaltigen Aufgaben, die «nter die-
sem Zeichen gestellt werden, z« lösen.
Die Freude und die Begeisterung über di«
packenöen Wort« öes Führers entfeflelten am
Schluß öer Rede wahre Stürme der Zustim-
mung. Der Beifall war zugleich ein öffent-
liches Bekenntnis treuester Gefolgschaft.

Kroße Veutschlandfalirt unserer beiden Lustschiffe
vier lage unL drei Nächte unterwegs - Nuch ljeidelberg wird besucht — Musitübertragung von Nord

Berli«, 28. März. sFnnksprnch.) Am
Donnerstagsrüh nm 8 Uhr treten die Lnft-
schifse „l-T 12g" nnd „l-2 127« s„Graf Zeppe-
lin") eine Fahrt über Deutschland an, die «»-
nnterbrochen bis zum Sonntagabcud daner«
wird. Aus dieser Dentschlandsahrt soll der
Bevölkerung in alle« dentsche» Ganen Gele-

genheit gegebe« werde«, diese Meisterwerke
deutscher Jngenienrknust zu sehe«, bevor beide
Schifse ihre» Fahrtenbetrieb über de« Ozea«
ansnehme«.
Am «rsten Tage geht die Fahrt der
Luftschiffe, öie unter Führung der Kapitäne
Lehmann s„l-2 129") und von Schiller


Dufnahme: Bergmayer

So grühte Ludwigshafen Adolf Hitler


SK-Gberführer

spricht heute 20^« Llhr in einer
Grstz-KUNSgsh«rrg

in der Stadthalle heidelberg

l„TT 127") stehen, vvn Friedrichshafen übe«
Tübingen, Stuttgart, Ulm, Augsburg nach
München, weiter Landshut, Paffan, Strau-
bing, Regensburg, Nürnberg, Bayreuth, Hof,
Plauen, Gera, Zeitz nach Leipzig, von dort
über Altenburg, Chemnitz, Freiberg nach
Dresöen, weiter über Bautzen, Görlitz, Hirsch-
berg nach Schweiönitz, dann entweder über
Glatz, Neiße, Gleiwitz, Oppvln nach Breslau
oder von Schweidnitz über Breslau, Oppeln.
Gleiwitz, Neiße nach Glatz. Von Breslau oöer
Glatz fahren die Luftschiffe nachts voraussicht-
lich über Glogau, Grünberg, Schwerin )rn der
Warthe, Landsberg, Stargard, Deutsch-Krone,
Schneiöemühl, Schlochau, Bütow, Lauenberg
und über öie Zoppoter Bucht vorbei an der
Samlandküste nach Tilsit.
Die Fahrtroute für die nächsten Tage hängt
jedoch von öer Wetterlage ab und es ist mög-
lich, daß die einzelnen FaHrten öer Tagespro-
gramme untereinanöer ausgetaufcht nnö hier
und da abgeänöert werden, Der genaue Fahr,
teupla« wird täglich bekanntgegeben.
Bisher ist geplant, daß bie Luftfchiffe am
2 7. März, movgens von Tilstt aus Über
Gdingen, Jnsterburg nach KönigAbevg und
woiter über Vartenstein, Allenstein znm Tan-
nenbcrg-Denkmal, über Mariewburg, Elbiwg,
Danzig nach Stolp und dann über Köslin,
Colberg, Swinemünde nach Stetiin faHren.
Von dort aus soll — immer vorausgesetzt, datz
ein Austausch der Tagesprogramme nicht not-
wendig wird — die Fahrt über Breslan, Pase-
walk, Neubrandenburg und GreifswaLd nach
Saßnitz über Stralsund, Rostock, Wismar nach
Schwerin und weitcr über Lübeck und Kiel
nach Hamburg gohen. Jn Ser Nacht znm
Sonnabend wevden die Lnftschiffe voraussicht»
lich nach Holgolawd und öann nach Flensbnrg
fwhren.
Am Sonnabend, öen 28. MSrz,
morgens, soll die Fahrt von Flensburg übev
Kiel, Cuxhaven, Wesermünde, Bremen, Olden-
burg, Wilhelmshaven, Emden nach Münster,
über Osnabrück, Vielefeld, Minden, Hameln
vorbei am Vückeberg nach Hannover gehen.
Von Hannover ist eine Fahrtroute über Hil-
desheim, Braunschweig, Halberstadt, Oued-
linburg, Eisleben nach Halle, von dort über
Dessau, Magdebnrg, Stendal, Rathenow,
Brandenburg an der Havel nach Berlin vor-
gesehen, wo öie Luftschiffe am Sonnabend am
frühen Abend eintrefsen werden.
Jn der Nacht zum Sonntag wer-
 
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