v o lkg ememsch Lft
lsei-elberger
unL HerauSgeb«r: «erlag Bolkggemelnlchasl«. m.». Hetdewerg, Hauptstr. 12S/128
««mmeliiilmmer WA. Schriftleltmiii Lut-erstr. IS. Sernrrrl >740. Lt» ,,«oMgemetiiIchLst<i
erlchetnt 7 mal wbchentltch mid kostet monatstch 1,70 RM-, »et rrLgergustellung gugügl. 80 Ps.,
Veobachter
bet P-stzustellung zuzügl. 42 Ps. Jst bte Zettung am Erscheinen (auch durch HSHer« «ewaly
»»rhtndert, besteht >et» «lnsprnch auf Lntschadigung.Abbestellungen müsten bi» IpStesten« 2k.dLl.
für den folgenden M-nat dtrekt betm Verlag eingereicht werdcn. Auüschl.Gerichtfstand: Hetdelberg
Montllg, Len 10. ftbruar 1SZK
ümllicliek VerliMlllgungzlililll lilr Assk- >iml Kemeiiille-Vellljrllell
kreiverl-llvk 10 klfg., k. Zalirg. > Nr. 4k
llir jweiie golüene Meüaille lür lleutsltilnnü
psnür und Lantschner an der Spihe — Mer Veutsche unter den sechs Vesten
Veukschiand schiagt die Schwei; 2:0 im kisliockeg
Garmisch-Partenkirche», S. Febr. Der
Tag der Olympischeu Winterspiele stand wie-
beram im Zeiche« deutscher Ersolge.
Nachdem mir i» unserer Sonutagsausgabe den
herrlichen Sieg unserer Skiläuferimnen melden
durften, von dcne« Christel Cranz in der
Kombination Olympiastegerin ivurde, Käthe
Grasegger ben ziveiten Platz belegte und
unter deu erften Sechs vier Dentsche z« fin-
beu maren, schnitteu «nsere Skiläufer in dem
gleichen Wettbewerb nicht minder gut ab.
Der deutsche Meister Franz Psnürlies im
Torlanf der Mäuner in beiden Durchgängen
jeweils die beste Zeit nnd stcherte damit
für Dentschland die zweite Goldene Me-
daille, während Gnstav Lantschner mit
dem zweite« Platz die zweite Silberne Me-
daille erkämpste. Die -entschen Teilnehmer
Roman Wörndle «nd Rndi Cranz lande-
ts» a«§ dem fünften bzw. sechsten Platz, sodatz
anch bei dem Wettbewerb der Männer unter
de» erste» Sechs vier deutsche Wintersportler
z« finden sind.
Dieser Sonntag in Garmisch wirb bei allen,
die itzn miierlebt HÄben, unverg'essen bleiben.
Etn solches Leben tzat die Olymviastadi noch
nicht gesetzen. Ein nicht atzznschätzenbes Heer
von Menschen durchwogte bie Straßen.
Jn kurzen Abstänöen rollte Son-berzng a-uf
Gonöevzng in öie Bahnhofshalle ein, j-Sö-er von
ttznen vollgepfro-pft m-it O-lynipiagästen. Atzer
nivgenös fützrte öank -üer hervorragenden Or-
ganisati-on >b-er riestge Berk-ehr zu nennenswer-
ten Stauungen. Wer zu-m erstenmale na-ch Gar-
misch gekommen war, erhielt sofort öurch Laut-
sprecher alle erforderlichen Auskünfte.
DaS Ziel der unützerse-htzaven Massen, öie
Garmifch ützerflute-ten, bi-lde-ten natüvlich öi«
vers-chieöenen olymPischen Ka-m-Pfstätten. Zetzn-
tanseüöe zogen schon in öen frützen Morgen-
stnnöen zu Fuß, anf S-kiern oder, wenn sis
Glück Hatten, auch mit -ö-e-m Schlitten nach dem
Gwditzevg, wo öi-e Entschei-öung im H-erren-
Torlanf fiel, d-as f-ür Dentschland -den ge-
mevdeten große-n Erfolg tzrachte. Wieö-erum
holt-en wir uns, diesmal -durch Franz Pfnür,
bi« Golöene, -öurch Gnstav Lantschner die
Silberne Olympische Msöaille,' wieberu-m be-
faNd-en sich unt-er d-en ersten Sech-s noch vier
Deutsche, öa Rudi Cranz, der Brnöer öer
Olympiastegerin Christl Cranz, den sechsten
und Roman Wörndle öen fünsten Platz be-
iegten. Nach de-m Bekanntwerden die-ser Er-
getzniffe stie-g die Feststimmung ins Ungem-es-
fene. Jn öen Lok-alen saßen die Leute buch-
stätzlich aNfeinan'der. Atzer auch die grötzte
Aufnahme Wsltbilb
Trainiug anf dex Bobbah«.
Sonntag vormittag hatten öte Bobfahrer zum
ersten Male Gelegenheit zu einem regulären
Training anf d-er Botzbahn in Garmisch. Der
öeutsche Botz in voller Fährt.
Enge wurde mit vielem Hu-mor und vielem
Witz ertrageu.
Die ützrigeu Kampfstätten hatten etzenfalls
Hochbetrietz. Das Etsstadion, wo die
Pflichtübungen im Eiskunstlauf für
Männer aus-getra-gen wuröen, das Trai-
ning auf der Botzv -ahn und das Eisschie-
ßen auf ö-sm Rießer See hatten Rekordlbefuch,
öer mit Begeisterung öie hervorragenöen Lei-
stungen der Olympiakämpfer verfo-lgte.
Ler Lüilrer bezlüchmünscht Lran; pfnür
MLnchen, S. Fevr. lFunkspruch.1 Der
Führer sandte an den Olympiasieger in der
alpinen Kombination des Skilaufes lAbfahrt
und Slalom) sür Männer, Franz Psnür aus
Schellenberg, der für Deutschland auch die zweite
Koldene Medaille erringen konnte, folgendes
Telegramm:
„Franz Pfnür, Earmisch Partenkirche«. Zu
Jhrem heutigen wunderbaren Siege sendet Jhnen
herzlichste Gliickwünsche
Adolf Hitler.-
Meiterer Leutfcher LislioLeg-Sieg
Dentschland—Schweiz 2:v.
Das entscheidend-ste Eishockeytreffen wurde
am Samstag um 9 U-Hr abends im Eisstadion
zwischen Deutschlaud unü Schweiz aus-
getragen. Mehr als 8M0 Znschauer wareu bei
zehn Gra-d Kälte zu öi-esem für den Tabellen-
stand wichtigen Treffen erschienen und durften
einen 2:0 Sieg d er deutschen Mann-
schaft, die sich vortrefflich schlng, miterle'ben.
Deuts-chland ist öamit Gruppensteger gewovden
und darf jetzt an der Zwischenrnnde teilneh-
men, in der folgende Mannschaften spielen:
Canada, Deutschland, England, Tsch-echoslowa-
k-ei, USA, Oesterreich, Un-garn und Schweden.
olgmpjll-kistloLeg-krgebmsfe
Tschechoslowakei — Frankreich 2:0
Ocsterreich — Lettland 7:1
Schweiz — Jtalien 1:l
sAnssührliche Berichte Seite 7)
Olympia-Sieger Franz Pfnür-Dentschland
am Kreuzeck
Miniskrprösident kjodza in pnris
Zmmer noch keine Lnerkennnng Ler suLetenLeutschen MinLerbeitsrechte
Paris, S. Februar. sFnnkspruch). Der
tschechoslowakische Ministerpräsident Hodza
tras am Sonntagmittag zu seinem angekünbig-
ten Besnch i« Paris ei». Er dürfte voraus-
sichtlich bis Donnersatg in der sranzöstschen
Hauptstadt vleiben.
Jn einer Unterredung mit etner Mitarbei-
terin öes „Petit Journal" äußerte sich
öer tschcchoslowakische Ministerprästöent über
öie auf einer gemeinsainen Politik beruhenden
freunöschaftliche Verbundenheit der Tschecho-
slowakei mit Frankreich. Als im Laufe öer
Unterredung die Frage öer Mtnderheiten
in öer Tschechoslowakei angeschnitten
wuvde, erklärte sich der Ministerpräsiöent zur
Zusammenarbeit mit öen Deutschen bereit.
Hodza schwächte seine Erklärung allerdings
durch öie bekannte Einschränkung ab, datz die
Partei der Sudetendeutschen nicht den
Anspruch erheben dürfe, allein die Jntereffen
öer gesamten öeutschen Bevölkernng in der Re-
publik zu vertreten. (Ministerpräsident Hodza
übergeht mit bieser Erklärung die bekannte
Tatsache, daß das deutsche Volkstum in der
Tschechoslowakei bei öen letzten Wahlen mit
einer überwältigenden Mehrheit in der
Sudetendeutschen Partei seine verfaffungs-
mätzige Vertretung gefunden hat).
KewrHrung oon kjörtebeibilsen
im Lalle Ler klnnabme Les Kngebots auf Zinsbernbsehung
Berlin, 9. Febr. Nach einer, unter dem
7. Februar 1936 im Reichsgesetzblatt veröffent-
lichten Berordnung können bedürstige Perso-
nen dcutscher Staatsangehörigkeit, die im Jn-
lan-d ansässig sind und das Angebot auf Ains-
Herabsetzung nach öen Zinsermäß-igungsgeset-
zen vom 24. Januar und 27. Februar 1935 an-
genommen haben, auf Antrag eine Härte-
beihilfe erhalten, wenn sie nachweisen, daß
a) sie minöestens seit dem 31. Dezember
1934 Eigentüiner der im Zins gesenkten Wert-
papiere sind,
b) der Gesamtbetrag ihrer Einkünfte im
vergangenen Kalenderjahr ben Betrag von
1200 RM nicht nLerstiegen hat unö
cj sie ihren Lebensunterhalt im vorange-
gangenen Kalenöerjahr zu einem wesentlichen
Teil aus öen Erträgniffen zinsgesenkter Wevt-
papiere bestritten haben.
Der Vetrag öer Einkünfte zu b) erhöht stch
für den Ehegatten um 300 RM unö für unter-
haltsberech-tigte Kinder um je 200 RM.
Die Härtebeihilfe wird vom 1. Jüli 1936
ab gewährt und im voraus in zwei gleichen
Teilbeträgen jeweils am 1. Juli unö 2. Ja-
nuar ausgezahlt.
Der Autrag auf Gewährung einer Härte-
beihilfe für öie Zeit vom 1. Jüli 1936 bis
30. Juni 1937 ist im Fetzruar 1936 zu stellen,
unö zwar bei dem Bezirksfürsorgever-
band, in deffen Bezirk der Antragsteller
wohnt oöer sich nicht nur vorübergehend -auf-
hält.
Es wirö besonders darauf aufmerksam ge-
macht, daß die Anträge innerhalb der ange-
gebenen Frist zu stellen sinö. Die Vorlage von
Anträgen nach Ablauf des Monats Februar
1936 schließt die Gewährung von Härtetzeihilfeu
für die Zeit vom 1. Jüli 1936 bis 30. J-uni
1937 aus.
8vllft W Mlitilg
II». 0lWs»8!!sI8 Ulilllmpielk. In äer Xomdino-
tion <ter lierren ivuräe cier Oeut8cke branr
pknür Lrster unä erkislt äie Ooläene d4e-
äsllle. ^iveiter vvurcie Oustsv llsntscker u.
errsng eine „Zilberne". — Oiskocüe/
Oeutscklsnct—Zckvveir 2:0. Oeutscklsnck
ist ctsmlt Oruppensieger.
MllllgK tI1«llSlIei'gKlIIll88ö. VM.dtannkeim-
^Vslcikok2:7, llL. diürnberZ—8pvß. llürtd
2:0. Im dtectcsrkrels: 05—dVsIIclürn 2:1,
Onioil—Wieslock 1:3, llsnctsckukskeim-
8snciksusen 2:2.
Il00l<eg. llO.78—ttllV. I: I. VM. dlsnnkeim-
ttLtt. 1:1.
Hllgllg. 8tuctenten kerlin—OniversitLt tteictel-
derg 3:5, SrsnctenburZ—Oniversitst ttel-
clelberg 0:0, Sintrsckt llrsnlckurt—kleuen-
keim 0:0.
8l!llgliII1IIIöII> Oisels ^rencit sckwsmm üder
100 m 1<r3ul in 1.07.2 Nin., neue cteutscke
Sestleistung.
kjeitere polittb
Gesährdete Unabhängigkeit.
Während Oe-sterreichs Vizekanzler Star»
hemberg in Paris weilte, nm einige neu«
Zisgel in öas etwas u-ndicht gewordene Schutz-
dach des gegenwärtigen Regimes — genann-t
„Unabhängig-kcit" — «inziifügen: während die
Weltpresse d-aran hernmrätselte, ob stch Herr
StarH-emtzevg mit der bonrbonischen Dame
Zita ur-d ihrem Spröß-ling Otto getroffcn
ha-t, wäre, wie öer „V. B." melöet, tzeinatze
Oesterreichs Unwbtzängig-keit zusammengetzro-
chen. Und -as kam s o:
Ein Wiener Mittelschullehrer gab seiner
Klaff« von durchschnittlich etwa 17jährigeu
Jnngen öas Aufsatzthema: „Wie ich mir daS
Aussetzen Euro-pas in fünfzig Jatzren vor-
stelle." Offenbar hat die Mehrzatzl phantasie»
tzegatzter Schü'ler — um HSHeren Orts nicht
anzuecken — eine Darstellung Europas im
Jahre 1986 gege-ben, die etwa dem Wunschbild
d-er „österreichischen Menschen" entspricht, öi«
heute in Wien, auf den Spitzen -er Vajonette
fltzend, regier-cn.
Ein schwarzes Schaf aber wag-te es, die
Frag-e des Wiener Magrsters datzing-ehend zil
beantworten, öaß das Deuschte Reich in 50
Jatzren die Heimat aller Deu-tschen seiu
wevd-e.
Das war dem Mittelschwlletzrer zuviel! Er
raste zum Direktor, der Direktor zur Polr-
zei! Die bsfah den Fall gen-au, vertzaf-
t e te den gefährlichen Hochverräter, der nun im
Wiener Gerichtsge-sängnis seiner Aburteilung
entgegenstetzt. Die „Unatzhäwgigkeit" Oester-
reichs war wi-eder einmal glüchlich „geret-
t e t", urtb wir zweiseln nicht daran, daß Direk-
tor und Magister demnächst für itzre V-evdienst«
um die Repützlik mi-t dem Großv-evdienstkreuz
ausgezeichnet werden.
Peinlichkeiteu «m ern Geschenk.
Die „RWZ" tzerichtet solgend-en peinlichen
Zwi-schenfall, der stch im Anschluß an den Be-
such des österreichischen Bundes-kawzlers Dr.
von Schuschnigg in Prag ereignet«.
Das Radetz-ky-Denkmal in Prag, das nach
Kri-egsewöe aus der Oefsentlichkeit verschwun-
öen ist, wei-l «s als Beleidignng f-ür -das Selb-
ständigkeitsgefü'hl öer Tschechen empfunden
wurde und seittzer i-m Dunkel «ines Speichers
rnhmlos in -der Ecke stand, ist als Zeichen der
neu tzesiegelten t s che ch i sch - ö ste r re i ch i-
sche n F r e u nd s cha f t anläßlich des Schnsch-
ni-g-gtzesnches -dem österreichischen Staat von
der Stadt Prag zum Geschenk gemacht wor-
den. Jn Linz sollte der alte Raöetzky wieder
aufgestellt werden. Bish-er i-st das noch nicht
möglich gewesen, öenn es ha-t stch ein sonder-
barer Streit um das Raöetzky - Denkmal ent-
wickelt. Die Stadt Prag hat es zwar ver-
sch-enkt, der tschechische Staat atzer be-
hauptet, die Stadt hab-e da-zn kein Recht ge-
Hatzt, öa öer Raöetzky Staatseigentum gewe-
sen sei. Die Stadt müßte also das Dsnkmal
evst vom Staate kaufen, u-m es nach Oester-
reich versche-nken zu können. Dafür tz-esteht
in Prag atzer keine Neigung, und so kam es, Laß
lsei-elberger
unL HerauSgeb«r: «erlag Bolkggemelnlchasl«. m.». Hetdewerg, Hauptstr. 12S/128
««mmeliiilmmer WA. Schriftleltmiii Lut-erstr. IS. Sernrrrl >740. Lt» ,,«oMgemetiiIchLst<i
erlchetnt 7 mal wbchentltch mid kostet monatstch 1,70 RM-, »et rrLgergustellung gugügl. 80 Ps.,
Veobachter
bet P-stzustellung zuzügl. 42 Ps. Jst bte Zettung am Erscheinen (auch durch HSHer« «ewaly
»»rhtndert, besteht >et» «lnsprnch auf Lntschadigung.Abbestellungen müsten bi» IpStesten« 2k.dLl.
für den folgenden M-nat dtrekt betm Verlag eingereicht werdcn. Auüschl.Gerichtfstand: Hetdelberg
Montllg, Len 10. ftbruar 1SZK
ümllicliek VerliMlllgungzlililll lilr Assk- >iml Kemeiiille-Vellljrllell
kreiverl-llvk 10 klfg., k. Zalirg. > Nr. 4k
llir jweiie golüene Meüaille lür lleutsltilnnü
psnür und Lantschner an der Spihe — Mer Veutsche unter den sechs Vesten
Veukschiand schiagt die Schwei; 2:0 im kisliockeg
Garmisch-Partenkirche», S. Febr. Der
Tag der Olympischeu Winterspiele stand wie-
beram im Zeiche« deutscher Ersolge.
Nachdem mir i» unserer Sonutagsausgabe den
herrlichen Sieg unserer Skiläuferimnen melden
durften, von dcne« Christel Cranz in der
Kombination Olympiastegerin ivurde, Käthe
Grasegger ben ziveiten Platz belegte und
unter deu erften Sechs vier Dentsche z« fin-
beu maren, schnitteu «nsere Skiläufer in dem
gleichen Wettbewerb nicht minder gut ab.
Der deutsche Meister Franz Psnürlies im
Torlanf der Mäuner in beiden Durchgängen
jeweils die beste Zeit nnd stcherte damit
für Dentschland die zweite Goldene Me-
daille, während Gnstav Lantschner mit
dem zweite« Platz die zweite Silberne Me-
daille erkämpste. Die -entschen Teilnehmer
Roman Wörndle «nd Rndi Cranz lande-
ts» a«§ dem fünften bzw. sechsten Platz, sodatz
anch bei dem Wettbewerb der Männer unter
de» erste» Sechs vier deutsche Wintersportler
z« finden sind.
Dieser Sonntag in Garmisch wirb bei allen,
die itzn miierlebt HÄben, unverg'essen bleiben.
Etn solches Leben tzat die Olymviastadi noch
nicht gesetzen. Ein nicht atzznschätzenbes Heer
von Menschen durchwogte bie Straßen.
Jn kurzen Abstänöen rollte Son-berzng a-uf
Gonöevzng in öie Bahnhofshalle ein, j-Sö-er von
ttznen vollgepfro-pft m-it O-lynipiagästen. Atzer
nivgenös fützrte öank -üer hervorragenden Or-
ganisati-on >b-er riestge Berk-ehr zu nennenswer-
ten Stauungen. Wer zu-m erstenmale na-ch Gar-
misch gekommen war, erhielt sofort öurch Laut-
sprecher alle erforderlichen Auskünfte.
DaS Ziel der unützerse-htzaven Massen, öie
Garmifch ützerflute-ten, bi-lde-ten natüvlich öi«
vers-chieöenen olymPischen Ka-m-Pfstätten. Zetzn-
tanseüöe zogen schon in öen frützen Morgen-
stnnöen zu Fuß, anf S-kiern oder, wenn sis
Glück Hatten, auch mit -ö-e-m Schlitten nach dem
Gwditzevg, wo öi-e Entschei-öung im H-erren-
Torlanf fiel, d-as f-ür Dentschland -den ge-
mevdeten große-n Erfolg tzrachte. Wieö-erum
holt-en wir uns, diesmal -durch Franz Pfnür,
bi« Golöene, -öurch Gnstav Lantschner die
Silberne Olympische Msöaille,' wieberu-m be-
faNd-en sich unt-er d-en ersten Sech-s noch vier
Deutsche, öa Rudi Cranz, der Brnöer öer
Olympiastegerin Christl Cranz, den sechsten
und Roman Wörndle öen fünsten Platz be-
iegten. Nach de-m Bekanntwerden die-ser Er-
getzniffe stie-g die Feststimmung ins Ungem-es-
fene. Jn öen Lok-alen saßen die Leute buch-
stätzlich aNfeinan'der. Atzer auch die grötzte
Aufnahme Wsltbilb
Trainiug anf dex Bobbah«.
Sonntag vormittag hatten öte Bobfahrer zum
ersten Male Gelegenheit zu einem regulären
Training anf d-er Botzbahn in Garmisch. Der
öeutsche Botz in voller Fährt.
Enge wurde mit vielem Hu-mor und vielem
Witz ertrageu.
Die ützrigeu Kampfstätten hatten etzenfalls
Hochbetrietz. Das Etsstadion, wo die
Pflichtübungen im Eiskunstlauf für
Männer aus-getra-gen wuröen, das Trai-
ning auf der Botzv -ahn und das Eisschie-
ßen auf ö-sm Rießer See hatten Rekordlbefuch,
öer mit Begeisterung öie hervorragenöen Lei-
stungen der Olympiakämpfer verfo-lgte.
Ler Lüilrer bezlüchmünscht Lran; pfnür
MLnchen, S. Fevr. lFunkspruch.1 Der
Führer sandte an den Olympiasieger in der
alpinen Kombination des Skilaufes lAbfahrt
und Slalom) sür Männer, Franz Psnür aus
Schellenberg, der für Deutschland auch die zweite
Koldene Medaille erringen konnte, folgendes
Telegramm:
„Franz Pfnür, Earmisch Partenkirche«. Zu
Jhrem heutigen wunderbaren Siege sendet Jhnen
herzlichste Gliickwünsche
Adolf Hitler.-
Meiterer Leutfcher LislioLeg-Sieg
Dentschland—Schweiz 2:v.
Das entscheidend-ste Eishockeytreffen wurde
am Samstag um 9 U-Hr abends im Eisstadion
zwischen Deutschlaud unü Schweiz aus-
getragen. Mehr als 8M0 Znschauer wareu bei
zehn Gra-d Kälte zu öi-esem für den Tabellen-
stand wichtigen Treffen erschienen und durften
einen 2:0 Sieg d er deutschen Mann-
schaft, die sich vortrefflich schlng, miterle'ben.
Deuts-chland ist öamit Gruppensteger gewovden
und darf jetzt an der Zwischenrnnde teilneh-
men, in der folgende Mannschaften spielen:
Canada, Deutschland, England, Tsch-echoslowa-
k-ei, USA, Oesterreich, Un-garn und Schweden.
olgmpjll-kistloLeg-krgebmsfe
Tschechoslowakei — Frankreich 2:0
Ocsterreich — Lettland 7:1
Schweiz — Jtalien 1:l
sAnssührliche Berichte Seite 7)
Olympia-Sieger Franz Pfnür-Dentschland
am Kreuzeck
Miniskrprösident kjodza in pnris
Zmmer noch keine Lnerkennnng Ler suLetenLeutschen MinLerbeitsrechte
Paris, S. Februar. sFnnkspruch). Der
tschechoslowakische Ministerpräsident Hodza
tras am Sonntagmittag zu seinem angekünbig-
ten Besnch i« Paris ei». Er dürfte voraus-
sichtlich bis Donnersatg in der sranzöstschen
Hauptstadt vleiben.
Jn einer Unterredung mit etner Mitarbei-
terin öes „Petit Journal" äußerte sich
öer tschcchoslowakische Ministerprästöent über
öie auf einer gemeinsainen Politik beruhenden
freunöschaftliche Verbundenheit der Tschecho-
slowakei mit Frankreich. Als im Laufe öer
Unterredung die Frage öer Mtnderheiten
in öer Tschechoslowakei angeschnitten
wuvde, erklärte sich der Ministerpräsiöent zur
Zusammenarbeit mit öen Deutschen bereit.
Hodza schwächte seine Erklärung allerdings
durch öie bekannte Einschränkung ab, datz die
Partei der Sudetendeutschen nicht den
Anspruch erheben dürfe, allein die Jntereffen
öer gesamten öeutschen Bevölkernng in der Re-
publik zu vertreten. (Ministerpräsident Hodza
übergeht mit bieser Erklärung die bekannte
Tatsache, daß das deutsche Volkstum in der
Tschechoslowakei bei öen letzten Wahlen mit
einer überwältigenden Mehrheit in der
Sudetendeutschen Partei seine verfaffungs-
mätzige Vertretung gefunden hat).
KewrHrung oon kjörtebeibilsen
im Lalle Ler klnnabme Les Kngebots auf Zinsbernbsehung
Berlin, 9. Febr. Nach einer, unter dem
7. Februar 1936 im Reichsgesetzblatt veröffent-
lichten Berordnung können bedürstige Perso-
nen dcutscher Staatsangehörigkeit, die im Jn-
lan-d ansässig sind und das Angebot auf Ains-
Herabsetzung nach öen Zinsermäß-igungsgeset-
zen vom 24. Januar und 27. Februar 1935 an-
genommen haben, auf Antrag eine Härte-
beihilfe erhalten, wenn sie nachweisen, daß
a) sie minöestens seit dem 31. Dezember
1934 Eigentüiner der im Zins gesenkten Wert-
papiere sind,
b) der Gesamtbetrag ihrer Einkünfte im
vergangenen Kalenderjahr ben Betrag von
1200 RM nicht nLerstiegen hat unö
cj sie ihren Lebensunterhalt im vorange-
gangenen Kalenöerjahr zu einem wesentlichen
Teil aus öen Erträgniffen zinsgesenkter Wevt-
papiere bestritten haben.
Der Vetrag öer Einkünfte zu b) erhöht stch
für den Ehegatten um 300 RM unö für unter-
haltsberech-tigte Kinder um je 200 RM.
Die Härtebeihilfe wird vom 1. Jüli 1936
ab gewährt und im voraus in zwei gleichen
Teilbeträgen jeweils am 1. Juli unö 2. Ja-
nuar ausgezahlt.
Der Autrag auf Gewährung einer Härte-
beihilfe für öie Zeit vom 1. Jüli 1936 bis
30. Juni 1937 ist im Fetzruar 1936 zu stellen,
unö zwar bei dem Bezirksfürsorgever-
band, in deffen Bezirk der Antragsteller
wohnt oöer sich nicht nur vorübergehend -auf-
hält.
Es wirö besonders darauf aufmerksam ge-
macht, daß die Anträge innerhalb der ange-
gebenen Frist zu stellen sinö. Die Vorlage von
Anträgen nach Ablauf des Monats Februar
1936 schließt die Gewährung von Härtetzeihilfeu
für die Zeit vom 1. Jüli 1936 bis 30. J-uni
1937 aus.
8vllft W Mlitilg
II». 0lWs»8!!sI8 Ulilllmpielk. In äer Xomdino-
tion <ter lierren ivuräe cier Oeut8cke branr
pknür Lrster unä erkislt äie Ooläene d4e-
äsllle. ^iveiter vvurcie Oustsv llsntscker u.
errsng eine „Zilberne". — Oiskocüe/
Oeutscklsnct—Zckvveir 2:0. Oeutscklsnck
ist ctsmlt Oruppensieger.
MllllgK tI1«llSlIei'gKlIIll88ö. VM.dtannkeim-
^Vslcikok2:7, llL. diürnberZ—8pvß. llürtd
2:0. Im dtectcsrkrels: 05—dVsIIclürn 2:1,
Onioil—Wieslock 1:3, llsnctsckukskeim-
8snciksusen 2:2.
Il00l<eg. llO.78—ttllV. I: I. VM. dlsnnkeim-
ttLtt. 1:1.
Hllgllg. 8tuctenten kerlin—OniversitLt tteictel-
derg 3:5, SrsnctenburZ—Oniversitst ttel-
clelberg 0:0, Sintrsckt llrsnlckurt—kleuen-
keim 0:0.
8l!llgliII1IIIöII> Oisels ^rencit sckwsmm üder
100 m 1<r3ul in 1.07.2 Nin., neue cteutscke
Sestleistung.
kjeitere polittb
Gesährdete Unabhängigkeit.
Während Oe-sterreichs Vizekanzler Star»
hemberg in Paris weilte, nm einige neu«
Zisgel in öas etwas u-ndicht gewordene Schutz-
dach des gegenwärtigen Regimes — genann-t
„Unabhängig-kcit" — «inziifügen: während die
Weltpresse d-aran hernmrätselte, ob stch Herr
StarH-emtzevg mit der bonrbonischen Dame
Zita ur-d ihrem Spröß-ling Otto getroffcn
ha-t, wäre, wie öer „V. B." melöet, tzeinatze
Oesterreichs Unwbtzängig-keit zusammengetzro-
chen. Und -as kam s o:
Ein Wiener Mittelschullehrer gab seiner
Klaff« von durchschnittlich etwa 17jährigeu
Jnngen öas Aufsatzthema: „Wie ich mir daS
Aussetzen Euro-pas in fünfzig Jatzren vor-
stelle." Offenbar hat die Mehrzatzl phantasie»
tzegatzter Schü'ler — um HSHeren Orts nicht
anzuecken — eine Darstellung Europas im
Jahre 1986 gege-ben, die etwa dem Wunschbild
d-er „österreichischen Menschen" entspricht, öi«
heute in Wien, auf den Spitzen -er Vajonette
fltzend, regier-cn.
Ein schwarzes Schaf aber wag-te es, die
Frag-e des Wiener Magrsters datzing-ehend zil
beantworten, öaß das Deuschte Reich in 50
Jatzren die Heimat aller Deu-tschen seiu
wevd-e.
Das war dem Mittelschwlletzrer zuviel! Er
raste zum Direktor, der Direktor zur Polr-
zei! Die bsfah den Fall gen-au, vertzaf-
t e te den gefährlichen Hochverräter, der nun im
Wiener Gerichtsge-sängnis seiner Aburteilung
entgegenstetzt. Die „Unatzhäwgigkeit" Oester-
reichs war wi-eder einmal glüchlich „geret-
t e t", urtb wir zweiseln nicht daran, daß Direk-
tor und Magister demnächst für itzre V-evdienst«
um die Repützlik mi-t dem Großv-evdienstkreuz
ausgezeichnet werden.
Peinlichkeiteu «m ern Geschenk.
Die „RWZ" tzerichtet solgend-en peinlichen
Zwi-schenfall, der stch im Anschluß an den Be-
such des österreichischen Bundes-kawzlers Dr.
von Schuschnigg in Prag ereignet«.
Das Radetz-ky-Denkmal in Prag, das nach
Kri-egsewöe aus der Oefsentlichkeit verschwun-
öen ist, wei-l «s als Beleidignng f-ür -das Selb-
ständigkeitsgefü'hl öer Tschechen empfunden
wurde und seittzer i-m Dunkel «ines Speichers
rnhmlos in -der Ecke stand, ist als Zeichen der
neu tzesiegelten t s che ch i sch - ö ste r re i ch i-
sche n F r e u nd s cha f t anläßlich des Schnsch-
ni-g-gtzesnches -dem österreichischen Staat von
der Stadt Prag zum Geschenk gemacht wor-
den. Jn Linz sollte der alte Raöetzky wieder
aufgestellt werden. Bish-er i-st das noch nicht
möglich gewesen, öenn es ha-t stch ein sonder-
barer Streit um das Raöetzky - Denkmal ent-
wickelt. Die Stadt Prag hat es zwar ver-
sch-enkt, der tschechische Staat atzer be-
hauptet, die Stadt hab-e da-zn kein Recht ge-
Hatzt, öa öer Raöetzky Staatseigentum gewe-
sen sei. Die Stadt müßte also das Dsnkmal
evst vom Staate kaufen, u-m es nach Oester-
reich versche-nken zu können. Dafür tz-esteht
in Prag atzer keine Neigung, und so kam es, Laß