MkaemMchast
kjeidelberger
Verlag und Herausgeber: Verlag Volksgemeinschaft G. m. v. H^ Heidelberg, Hauptstr. 126/128
Sammelnurmner 322S. Schriftleitung: Lutherstr. 59. Fernruf 3740. Die ,BolNgemetnschaft"
erscheint 7 mal wvchentlich und kostet monatlich 1,70 RM.; bei Trägerzustellung zu-ügl.80 Pf^
v eo b ach ter
Postzuliellung,u»ügl.« Pl. Zst bi« Zeitung am Erscheinen (auch durch HSHrre T«waü)
derhtndert, befte-t ketn Lnlpruch aus SntlchLdtgung. Wb-ltellunge« müsle» btr spSteften» SSt>.M.
sür den salgenden Monat dtrett beim Berlag etngereicht werden. AuSlchl-GerichtSstand: Hetdelberg
Samstllg. den 4. llpril l8Zk
ümllicliez Velliijnljislmgklilsl! Ilir 8lssl8- lllil! Kemeinlle-KMllen
freiverhlluf 10 pfg., k. Zalirg. / Nr. 84
-<4rr)Ae/r//rr/rr§te/' ^r/e/r
„lleutschlands Vorfchlage liöchst bedeutsam!"
Sofortige prüfung rugefagt — Irotzdem überflüffige Kenerolstllbsbefvrelliungen
Loudo«, S. April. Vor vollbesetztem
Ha«se a»v i« Ann»ese«heit fast der «esamteu
Negiernug gab Anßeuminister Eden am
Freitagvormittag die angeküudigte Erklärnng
über die dentschen Friedenspläne nnd die
Generalstabsbcsprechungen ab.
Die Ereignisse öer letzten Tage, sührte
Eöen aus, zerfallen in zwei Teile. Der
erste Teil bezieht sich auf die Mitteilungen
üer beutschen Regierung vom 1. April an die
britische Regierung, der zweite Teil auf
die zwischen der britischen, der französischen
unö der belgischen Regierung auf öie Mit-
teil-ungen über öas Weitzbuch vom 19. März.
Nach einem kurzen Hinweis auf den Be-
such des Botschafters von Ribbentrop anlätz-
lich der Ueberreichung der öeutschen Antwort
fuhr E>den fort:
Gester» hatte ich eine weitere Unterrednug
mit bem deutscheu Bertreter, iu der ich Herr«
vou Ribbentrop mittcilte, datz die britische
Regierung, obwohl sic bisher uur Zeit für
ein Vorstndium hatte, die letzte» Vorschläge
Hitlers als höchft bedeutsam ansehe,
«nd dah sie eiue sorgsältige Prüsung ver-
dienteu, was wir jetzt zu tnn beabstchtige«.
llle frage der Uebergangsreik
Die unmittelbave Frage lautet, welcher
Art der nächste Schritt sein soll. Es war klar,
öatz wir mit den anderen Regierungen in
Verbindung treten müssen.Das bedars eintger
Zeit, und in der Tat glaubt die britische
Negierung, daß in üiesem Augen'blick eine
Paus« wertvoll ist. sBeifall.) Jch be-
tonte Herrn von Ribbentrop gegenüber, öatz
unser Ziel in der gegenwärtigen Lage das-
selbe ist, das es von Anbeginn gewesen ist,
nämlich di« Verhandlungen über eine end-
gitltige Regelung in Flutz zu halten zu ver-
suchen. Jch bat Herrn von Ribbentrop, öem
deutschen Kanzler zu versichern, daß die
britische Regierung in öieser Hin-
sicht ketne Bemühungen scheuen
w ü r d «.
Gleichzeitig fühlte ich mich verpflichtet, ihm
gsgenüber darauf hinzuweisen, datz die deut-
fche Regierung in Vezug aus den Uebergangs-
«eitraum, für den die britische Regierung ganz
besonders um cinen Beitrag gebeten hatte,
nicht in der Lage gewesen lst, uns entgegen-
»ukommen. Jnfolgedessen bleibt öie Schwierig-
keit, in Europa eine Atmosphäre des Ver-
trauens zu schaffen, was eine wesentliche Vor-
bedingung für erfolgreiche Verhandlungen ist,
noch bestehen.
Außenminister Eöen führte in seiner Er-
klärung vor dem Unterhaus u. a. weiter aus,
das Unterhaus wivö sich daran erinnern, datz
ich in meiner Erklärung vom 28. März gesagt
habe, unsere Hauptausgabe in diesen schwie-
rigen Zeiten bestohe darin, eine Atmofphäre
des Vertrauens zu schaffen, in der Verhand-
lungen über eine allgemeine Regelung statt-
ftnden könnten.
llie Veneralstabsdelvrechungen
Der Außenminister wies in diesem Zu-
sammenhang auf die Vcrpflichtungen hin, öie
England eingegangen sei und erwähnte öabei
besonders öie Besprechungen zwischen den
Generalstäben, die im Jntereffe dieser Ver-
pflichtungen stattfindcn sollen. lVetfall).
Es mutz betont werden, so sagte er, datz
stch diese Besprechungeu nur auf die
Zwischenperiode bcziehe«; ste werde»
emen reiu technischen Charakter
haben «nd unsere politischen Verpslichtunge«
«icht vermehreu.
Dementsprechenö übergab ich gestern dem
französischen und dem belgischen Botschafter
je ein Schreiben, denen ich eine weitere Mit-
teilung beifügte, dessen Jnhalt ich dem Hause
verlesen werde:
Ver wortlaut der Vriefe
,^)ch habe die Ehre, Ew. Exzellenz einen
Brief auszuhändigen, wie «r in dem Text
der Vorschläge oorgesehen ist, die am 19. März
vor den Vertvetern Belgiens, Frankreichs,
Englands nnd Jtaliens entworfen sind. Ew.
Exzellenz werden zu würdigen wiffen, datz
die Absendnng dieses Briefes in keiner Weise
beöeutet, daß nach Ansicht der brttischen Re-
gierung die Versöhnungsbemühnngen, auf die
in öiesem Briefe Bezng genommen wirö,
gescheitert sind. Wie Sie wiffen, haben
wir hewte von der dentschen Regterung ge-
wiff« Borschläg« «rhalten, die wir Jhrer Re»
gierung mitgeteilt haben und denen wir
unsere soforttge Erwägung schenken. Jnzwischen
ist öi« britische Regierung in Uebereinsttnr-
mung mit 8 3 der Vorschläge berett, ihven
Generalstab anzuweisen, umgehewd urit üe-r»
französischen bzw. belgischen Generalstab i»
Verbindung zu tveten, nm die techntschen Bor-
auSsetzungen zu schaffen, «nter öenen die in
jenen Paragraphen genannten Verpflichtnn-
gen im Falle eineS nicht herausgeforderten
Angriffs öurchgeführt wevden sollen.
keme MilitSroerpflichtungen für kngland
Jm Anftrag der britische» Regiernng habe
ich die Ehre, mitznteile«, datz dies -ahi« zu
verstehe« ist, datz biese Fühlnuguahme zwische«
deu Generalstäbe« für keine der beteiligteu
Regierunge« irgeudeine politische Berpflich-
tnug aufwirft, «och irgeudeine Verpflichtnng
bezüglich der Organisatio« der Landesver-
teidigung.
Jch wüvde mich freuen, von Tw. Exzellenz
die Bestätigüng zu erhalten, datz Ahr« Re-
gierung der gleichen Auffaffung ist. Die
Lritische Regierung schlägt vor, datz die Be-
sprechungen zwischen den Generalstä'ben der
bctden Regierungen, öie für die Herstellung
der fraglichen Fühlungnahme notwendig sind,
in London begonnen werden sollen. Jch senöe
gleichlautenöe Briefe an ben französtschen
bzw. öen belgischen Botschafter."
llrei wesentliche stuntte
Nach der Vevlesung d«S BriefeS fuhr Ede»
fort: Wie man sieht, befaffen stch diese Mtt-
teilungen mit drei verschiedeneu Pnnkten:
1. Jch machte «S klar, daß die AbsenLung
ötoses Brtefes tn ketner Wetse bedentet, datz
nach Anstcht der brittschen Regierung di« Ber»
söhnnngsbemühungen, auf die -ieser Brtef
Bezug nimmt, fehlgeschlagen sind. Jn bteser
Verbindung wevden die UnterhamSmitglioder
erkennen, datz ich die Anfmerksamkeit awf die
jüngsten Vorschläge der deutsche« Regtevung
lenkte, di« sooben eingetroffen waren.
2. Die betden Botschafter nmvden dachtu
unterrichtet, daß die brittsche Regierung ge-
willt ist, umgehend die in 8 3 des WetßbucheS
vom 19. März vorgesehenen Stabsbesprcchnn-
gen zu autorisieren.
8. Jch legte ein Einvernehmen darüber sest,
datz die-se Fühlungnahme zwischen den Ge-
neralstäben für keine der beteiligten Regte-
rnngen trgendeine politische Verpflichtung,
noch eine Verpslichtung hinstchtlich der Lan-
desverteidigung aufwirft.
ftanhteich und llelgien einverstanÄen
Die britische Regierung hat nunmehr von
-em französischen und dem bslgischen Bot-
schafter di« Mitteilnng erhalten, daß anch rhve
Regierungen dteser Auffaffung beitreten. Das
UnterhauS wird ferner feststellen, datz di«
porgeschlagenen Generalstabsbesprechungen in
London stattfinden sollen. Auch hiermit
haben fich öie Regierungen Frankreichs und
BelgienS einverstawöen erklärt. Ein Zeit-
punkt für Siese Zusammenkunst ist noch ntcht
festgesetzt. Aber sie wird stattfinden, sobald öie
notwendigen Vovkehrungen getroffen wordew
stnd. Die hierauf 'bezügliche Korrespondenz
wird noch heute mittag tn einem Weißbnch
verösfentlicht werden. Wie ich schließlich wie-
devholen mutz, tst stch die britische Regierung
vor otniger Zeit schlüssig gewovden, Latz ste
ihrerseitS eine» Beitrag zur Wtederher»
stellnng d«S BertrauenS leisten urutz, daS eine
wesentliche Vorbedingung für «rfolgreiche Ver»
handlnngen ist.
DteS war öer Hanptgrund, warum die
brtttsche Regiernng Stabsbesprechungen mit
Frankreich «md Belgien beschloffen hrt. Diese
Besprechungen können nach Meinung der
britischen Regierung in keiner Weise als etne
PrSjudizterung der Regelnng angesehen wer-
den, deven Berwirklichung wir alle wünfchen.
Di« Erklävung ües Außenmtnisters Eden
wurde mtt lautem Veifall Legrüßt.
LaLen entsendet 28 ktbgeordnete m Len Keichstng
Znsgesamt?4ll Keichstngsobgeordnete in den 35 MaWreiseii gewnblt
Berlin, 8. April. Nach dem Ergebnis der
Neichstagswahlen vom 29. März sind insge-
samt 740 Abgeordnete gewählt worüen. Davon
entfallen auf die 35 Wahlkreise insgesämt
723 und auf den Reichswahlvorschlag
17 Abgeordnete. Der Führer steht an der
Sp'itze der im Wahlkreis 24 lObcr'bapern —
Schwaben) gewählten Abg-eordneten, während
der Stellvertreter des Führers, ReichsM'inister
Heß, den Reichswahlvorschlag anstihrt. An
erfler Stelle der einzelnen WahlkreislisteN.
stehen die ReichSleiter, Reichsminister, Gan-
leiter und stellvertetenden Ganleiter.
Jm Wahlkreis 32 Baden, wurden folgende
Abgeordnete gewählt:
1. Gauleiter Robert Wagner, Karlsruhe:
2. Hanptschriftleiter und SA-Oberführer Jo-
sef Berchthold, München:
3. SS - Brigadeführer Christof Diehm,
Karlsrnhe,'
4. Landesbauernführer Engler-Fützlin,
Lanfen:
8. Fabrikbesitzer Dr. Hackelsberger,
Oeflingen,'
6. Landwirt Lndwig Huber, Jbach:
7. Gebietsführcr der HJ Friedhelm Kem-
per, Karlsruhc;
8. Wilhelm Kepler, Beanftragter des Füh-
rers für Wirtschaftsfragen, Bcrlin:
9. Ministerpräsident Walt. Köhler, Wein-
heim:
19. Ministerialrat Herbert Kraft, Karls-
ruhe:
11. Gauinspektenr August Kramer, Karls-
ruhe:
12. SA-Gvnppenführer Hans Ludin, Stutt-
gart:
13. Fvanz Merk, Grafenhausen:
14. Gruppenführer Krastfahrinspekteur Ost
deS NSKK Oppermann, Berlm:
15. Jnnenminister Karl Pflaumer, KarlS-
ruhe:
16. Bezirkswalter der DAF Plattner,
Karlsruhe:
17. Kreisleiter Dr. Theo Rehm, Emmendin-
gen:
18. Stellvertretender Gauleiter Herm. RShn,
Heidelberg:
19. Landwirt Albert Roth, Liedolsheim:
20. Kreisleiter Dr. Reinhold Roth, Mann-
heim:
21. Ganinspekteur Rob. Roth, Liedolsheim:
22. Gauinspekteur und Vürgermetster Abal-
bert Ullmer, Buchen:
23. Kultusminister Dr. Otto Wacker, Karls-
ruhe:
24. Fngenieur Otto Wetzel. München:
25. SA-Gruppenführer Kurt Wittje, Ber-
lin:
26. SA-Oberführer Willi Ziegler, Karls-
ruhe.
Von weiteren Persönbrchkc'i'ten gehören
autzevdem — nach Wahlkreisen geordnet — öean
neuen Reichstag u. a. an:
Wahlkreis Ostpreußen: SA-Obergvup-
penführer Litzmann, Ministerialrat Dr. Usadel:
Wahlkreis Berlin - West: ReichShauptamts-
leiter Hilgeu'felidt, Staatssekretär Körner, Graf
Ernst M Reventlow-Potsdam, der Leider der
Bauernschule in Goslar, Frhr. v. Wangen-
heim, SA-Gruppenführer Wilhelm Weitz-Ber-
lin: Berlin-Ost: öer Adjutant öes Füh-
rers Obergruppenführer Brnckner, der SS-
Obevgrnppenführer Daluege, Ministerialrat
lm ReichSpropagandaminrsterium Hanke,
ReichAkulMrwart Hinkel, SA-Obergruppen-
fnhrer v. Jagow-Berlin. Hanptschriftleiter
K ampma nn--Be rl'in: Wahlkrels Potsdam:
Amtslei'ter der NS - Kulturgemeinde Dr.
Stang-Berlin, Generalarbestsführer Dr. Dok-
ker-Potsdam, General der Jnsanterie a. D.
Litzmann, SA-Grnppenführer Prinz Angust
Wi'lhelm von Preußen, Botschafter v. Nibben-
trop, Gouverne'ur a. D. Dr. Schnee: WaHl-
kveis Frankfurt a. O.: Stabsleiter -e-
Stellvertreters dss Führers Bormann: Wahl-
kreis Pommern: Re ichsa rbeitsdienstfüh rer
Hievl, Reichsjngenöführer v. Schirach: Wahl-
kreis Breslau: Stabsches der SA Lutze,
Prof. Dr. Frhr. v. Freytagh-Loringho've'w-
BreSlau: Wahlkreis Oppeln: Amtsleiter
des Raffenpo'littschen Amts Dr. Grotz: Wahl-
kreis Magdeburg: ReichSsportführer von
Dschammer und Osten: Wahlkreis Merse-
burg: ReichSsührer der Technischcn Noth-tlfe
SA-Gruppenführer Weinreich-Berlin: Wahl-
kve'is Thüringen: Reichsstatthalter Sauckel,
Amtsleiter des NS-Stndentenbunds Derichs«
weiler, Ministerprästdent Marschler, Mini»
sterialvat im Reichsinnenministerinm Dr.'
Metzner: Wahlkreis Schleswi g-H olstei n:
Staats'fekretär Dr. Freißler: Wahlkreis Süd.
h annover —Braunschweig: Minister-
prä'stöent Klagges-Braunschweig, der Stell-
vertreter des Reichsiugendfn'hversLanterbacher,
StaatSsekretär Willikens: Wahlkreis West-
falen-Norö: CHef des SS-Hanptam'tS
SS-Gruppenführer Hcitzmeyer: Westfalen-
Süd: Chef der Kanzlei des Führers Bouh-
ler, Reichsobmann des ReichsnäHrstands Mein-
bevg, Generaldirektor Dr. Bög'ler-Dortmnnd:
Wahlkreis He ss« n - Na ssa u: Prästdent der
Jndustrie- und HandelSkammer für das rhein-
mainische Wirtschaftsge'biet Luer: Wahlkreis
Köln-Aachen: Leiter des Hanptamts für
Boamte Nees, Rejchs'führer des NSKOV Ober-
lindober, Reich^inspekteur der NSDAP
Schmeer, Hauptschriftleiter Winkslnkemper-
KRn: Wahlkreis D ü s'se ld o rf-O st: SS-
Gruppen'sührer unö Chef des SS-Hauptamts
Heydrich, Staatsrat Dr. Fritz Dhysten-Mühl-
heim: D ü sseld o r f-We st: Rechtsanwalt
kjeidelberger
Verlag und Herausgeber: Verlag Volksgemeinschaft G. m. v. H^ Heidelberg, Hauptstr. 126/128
Sammelnurmner 322S. Schriftleitung: Lutherstr. 59. Fernruf 3740. Die ,BolNgemetnschaft"
erscheint 7 mal wvchentlich und kostet monatlich 1,70 RM.; bei Trägerzustellung zu-ügl.80 Pf^
v eo b ach ter
Postzuliellung,u»ügl.« Pl. Zst bi« Zeitung am Erscheinen (auch durch HSHrre T«waü)
derhtndert, befte-t ketn Lnlpruch aus SntlchLdtgung. Wb-ltellunge« müsle» btr spSteften» SSt>.M.
sür den salgenden Monat dtrett beim Berlag etngereicht werden. AuSlchl-GerichtSstand: Hetdelberg
Samstllg. den 4. llpril l8Zk
ümllicliez Velliijnljislmgklilsl! Ilir 8lssl8- lllil! Kemeinlle-KMllen
freiverhlluf 10 pfg., k. Zalirg. / Nr. 84
-<4rr)Ae/r//rr/rr§te/' ^r/e/r
„lleutschlands Vorfchlage liöchst bedeutsam!"
Sofortige prüfung rugefagt — Irotzdem überflüffige Kenerolstllbsbefvrelliungen
Loudo«, S. April. Vor vollbesetztem
Ha«se a»v i« Ann»ese«heit fast der «esamteu
Negiernug gab Anßeuminister Eden am
Freitagvormittag die angeküudigte Erklärnng
über die dentschen Friedenspläne nnd die
Generalstabsbcsprechungen ab.
Die Ereignisse öer letzten Tage, sührte
Eöen aus, zerfallen in zwei Teile. Der
erste Teil bezieht sich auf die Mitteilungen
üer beutschen Regierung vom 1. April an die
britische Regierung, der zweite Teil auf
die zwischen der britischen, der französischen
unö der belgischen Regierung auf öie Mit-
teil-ungen über öas Weitzbuch vom 19. März.
Nach einem kurzen Hinweis auf den Be-
such des Botschafters von Ribbentrop anlätz-
lich der Ueberreichung der öeutschen Antwort
fuhr E>den fort:
Gester» hatte ich eine weitere Unterrednug
mit bem deutscheu Bertreter, iu der ich Herr«
vou Ribbentrop mittcilte, datz die britische
Regierung, obwohl sic bisher uur Zeit für
ein Vorstndium hatte, die letzte» Vorschläge
Hitlers als höchft bedeutsam ansehe,
«nd dah sie eiue sorgsältige Prüsung ver-
dienteu, was wir jetzt zu tnn beabstchtige«.
llle frage der Uebergangsreik
Die unmittelbave Frage lautet, welcher
Art der nächste Schritt sein soll. Es war klar,
öatz wir mit den anderen Regierungen in
Verbindung treten müssen.Das bedars eintger
Zeit, und in der Tat glaubt die britische
Negierung, daß in üiesem Augen'blick eine
Paus« wertvoll ist. sBeifall.) Jch be-
tonte Herrn von Ribbentrop gegenüber, öatz
unser Ziel in der gegenwärtigen Lage das-
selbe ist, das es von Anbeginn gewesen ist,
nämlich di« Verhandlungen über eine end-
gitltige Regelung in Flutz zu halten zu ver-
suchen. Jch bat Herrn von Ribbentrop, öem
deutschen Kanzler zu versichern, daß die
britische Regierung in öieser Hin-
sicht ketne Bemühungen scheuen
w ü r d «.
Gleichzeitig fühlte ich mich verpflichtet, ihm
gsgenüber darauf hinzuweisen, datz die deut-
fche Regierung in Vezug aus den Uebergangs-
«eitraum, für den die britische Regierung ganz
besonders um cinen Beitrag gebeten hatte,
nicht in der Lage gewesen lst, uns entgegen-
»ukommen. Jnfolgedessen bleibt öie Schwierig-
keit, in Europa eine Atmosphäre des Ver-
trauens zu schaffen, was eine wesentliche Vor-
bedingung für erfolgreiche Verhandlungen ist,
noch bestehen.
Außenminister Eöen führte in seiner Er-
klärung vor dem Unterhaus u. a. weiter aus,
das Unterhaus wivö sich daran erinnern, datz
ich in meiner Erklärung vom 28. März gesagt
habe, unsere Hauptausgabe in diesen schwie-
rigen Zeiten bestohe darin, eine Atmofphäre
des Vertrauens zu schaffen, in der Verhand-
lungen über eine allgemeine Regelung statt-
ftnden könnten.
llie Veneralstabsdelvrechungen
Der Außenminister wies in diesem Zu-
sammenhang auf die Vcrpflichtungen hin, öie
England eingegangen sei und erwähnte öabei
besonders öie Besprechungen zwischen den
Generalstäben, die im Jntereffe dieser Ver-
pflichtungen stattfindcn sollen. lVetfall).
Es mutz betont werden, so sagte er, datz
stch diese Besprechungeu nur auf die
Zwischenperiode bcziehe«; ste werde»
emen reiu technischen Charakter
haben «nd unsere politischen Verpslichtunge«
«icht vermehreu.
Dementsprechenö übergab ich gestern dem
französischen und dem belgischen Botschafter
je ein Schreiben, denen ich eine weitere Mit-
teilung beifügte, dessen Jnhalt ich dem Hause
verlesen werde:
Ver wortlaut der Vriefe
,^)ch habe die Ehre, Ew. Exzellenz einen
Brief auszuhändigen, wie «r in dem Text
der Vorschläge oorgesehen ist, die am 19. März
vor den Vertvetern Belgiens, Frankreichs,
Englands nnd Jtaliens entworfen sind. Ew.
Exzellenz werden zu würdigen wiffen, datz
die Absendnng dieses Briefes in keiner Weise
beöeutet, daß nach Ansicht der brttischen Re-
gierung die Versöhnungsbemühnngen, auf die
in öiesem Briefe Bezng genommen wirö,
gescheitert sind. Wie Sie wiffen, haben
wir hewte von der dentschen Regterung ge-
wiff« Borschläg« «rhalten, die wir Jhrer Re»
gierung mitgeteilt haben und denen wir
unsere soforttge Erwägung schenken. Jnzwischen
ist öi« britische Regierung in Uebereinsttnr-
mung mit 8 3 der Vorschläge berett, ihven
Generalstab anzuweisen, umgehewd urit üe-r»
französischen bzw. belgischen Generalstab i»
Verbindung zu tveten, nm die techntschen Bor-
auSsetzungen zu schaffen, «nter öenen die in
jenen Paragraphen genannten Verpflichtnn-
gen im Falle eineS nicht herausgeforderten
Angriffs öurchgeführt wevden sollen.
keme MilitSroerpflichtungen für kngland
Jm Anftrag der britische» Regiernng habe
ich die Ehre, mitznteile«, datz dies -ahi« zu
verstehe« ist, datz biese Fühlnuguahme zwische«
deu Generalstäbe« für keine der beteiligteu
Regierunge« irgeudeine politische Berpflich-
tnug aufwirft, «och irgeudeine Verpflichtnng
bezüglich der Organisatio« der Landesver-
teidigung.
Jch wüvde mich freuen, von Tw. Exzellenz
die Bestätigüng zu erhalten, datz Ahr« Re-
gierung der gleichen Auffaffung ist. Die
Lritische Regierung schlägt vor, datz die Be-
sprechungen zwischen den Generalstä'ben der
bctden Regierungen, öie für die Herstellung
der fraglichen Fühlungnahme notwendig sind,
in London begonnen werden sollen. Jch senöe
gleichlautenöe Briefe an ben französtschen
bzw. öen belgischen Botschafter."
llrei wesentliche stuntte
Nach der Vevlesung d«S BriefeS fuhr Ede»
fort: Wie man sieht, befaffen stch diese Mtt-
teilungen mit drei verschiedeneu Pnnkten:
1. Jch machte «S klar, daß die AbsenLung
ötoses Brtefes tn ketner Wetse bedentet, datz
nach Anstcht der brittschen Regierung di« Ber»
söhnnngsbemühungen, auf die -ieser Brtef
Bezug nimmt, fehlgeschlagen sind. Jn bteser
Verbindung wevden die UnterhamSmitglioder
erkennen, datz ich die Anfmerksamkeit awf die
jüngsten Vorschläge der deutsche« Regtevung
lenkte, di« sooben eingetroffen waren.
2. Die betden Botschafter nmvden dachtu
unterrichtet, daß die brittsche Regierung ge-
willt ist, umgehend die in 8 3 des WetßbucheS
vom 19. März vorgesehenen Stabsbesprcchnn-
gen zu autorisieren.
8. Jch legte ein Einvernehmen darüber sest,
datz die-se Fühlungnahme zwischen den Ge-
neralstäben für keine der beteiligten Regte-
rnngen trgendeine politische Verpflichtung,
noch eine Verpslichtung hinstchtlich der Lan-
desverteidigung aufwirft.
ftanhteich und llelgien einverstanÄen
Die britische Regierung hat nunmehr von
-em französischen und dem bslgischen Bot-
schafter di« Mitteilnng erhalten, daß anch rhve
Regierungen dteser Auffaffung beitreten. Das
UnterhauS wird ferner feststellen, datz di«
porgeschlagenen Generalstabsbesprechungen in
London stattfinden sollen. Auch hiermit
haben fich öie Regierungen Frankreichs und
BelgienS einverstawöen erklärt. Ein Zeit-
punkt für Siese Zusammenkunst ist noch ntcht
festgesetzt. Aber sie wird stattfinden, sobald öie
notwendigen Vovkehrungen getroffen wordew
stnd. Die hierauf 'bezügliche Korrespondenz
wird noch heute mittag tn einem Weißbnch
verösfentlicht werden. Wie ich schließlich wie-
devholen mutz, tst stch die britische Regierung
vor otniger Zeit schlüssig gewovden, Latz ste
ihrerseitS eine» Beitrag zur Wtederher»
stellnng d«S BertrauenS leisten urutz, daS eine
wesentliche Vorbedingung für «rfolgreiche Ver»
handlnngen ist.
DteS war öer Hanptgrund, warum die
brtttsche Regiernng Stabsbesprechungen mit
Frankreich «md Belgien beschloffen hrt. Diese
Besprechungen können nach Meinung der
britischen Regierung in keiner Weise als etne
PrSjudizterung der Regelnng angesehen wer-
den, deven Berwirklichung wir alle wünfchen.
Di« Erklävung ües Außenmtnisters Eden
wurde mtt lautem Veifall Legrüßt.
LaLen entsendet 28 ktbgeordnete m Len Keichstng
Znsgesamt?4ll Keichstngsobgeordnete in den 35 MaWreiseii gewnblt
Berlin, 8. April. Nach dem Ergebnis der
Neichstagswahlen vom 29. März sind insge-
samt 740 Abgeordnete gewählt worüen. Davon
entfallen auf die 35 Wahlkreise insgesämt
723 und auf den Reichswahlvorschlag
17 Abgeordnete. Der Führer steht an der
Sp'itze der im Wahlkreis 24 lObcr'bapern —
Schwaben) gewählten Abg-eordneten, während
der Stellvertreter des Führers, ReichsM'inister
Heß, den Reichswahlvorschlag anstihrt. An
erfler Stelle der einzelnen WahlkreislisteN.
stehen die ReichSleiter, Reichsminister, Gan-
leiter und stellvertetenden Ganleiter.
Jm Wahlkreis 32 Baden, wurden folgende
Abgeordnete gewählt:
1. Gauleiter Robert Wagner, Karlsruhe:
2. Hanptschriftleiter und SA-Oberführer Jo-
sef Berchthold, München:
3. SS - Brigadeführer Christof Diehm,
Karlsrnhe,'
4. Landesbauernführer Engler-Fützlin,
Lanfen:
8. Fabrikbesitzer Dr. Hackelsberger,
Oeflingen,'
6. Landwirt Lndwig Huber, Jbach:
7. Gebietsführcr der HJ Friedhelm Kem-
per, Karlsruhc;
8. Wilhelm Kepler, Beanftragter des Füh-
rers für Wirtschaftsfragen, Bcrlin:
9. Ministerpräsident Walt. Köhler, Wein-
heim:
19. Ministerialrat Herbert Kraft, Karls-
ruhe:
11. Gauinspektenr August Kramer, Karls-
ruhe:
12. SA-Gvnppenführer Hans Ludin, Stutt-
gart:
13. Fvanz Merk, Grafenhausen:
14. Gruppenführer Krastfahrinspekteur Ost
deS NSKK Oppermann, Berlm:
15. Jnnenminister Karl Pflaumer, KarlS-
ruhe:
16. Bezirkswalter der DAF Plattner,
Karlsruhe:
17. Kreisleiter Dr. Theo Rehm, Emmendin-
gen:
18. Stellvertretender Gauleiter Herm. RShn,
Heidelberg:
19. Landwirt Albert Roth, Liedolsheim:
20. Kreisleiter Dr. Reinhold Roth, Mann-
heim:
21. Ganinspekteur Rob. Roth, Liedolsheim:
22. Gauinspekteur und Vürgermetster Abal-
bert Ullmer, Buchen:
23. Kultusminister Dr. Otto Wacker, Karls-
ruhe:
24. Fngenieur Otto Wetzel. München:
25. SA-Gruppenführer Kurt Wittje, Ber-
lin:
26. SA-Oberführer Willi Ziegler, Karls-
ruhe.
Von weiteren Persönbrchkc'i'ten gehören
autzevdem — nach Wahlkreisen geordnet — öean
neuen Reichstag u. a. an:
Wahlkreis Ostpreußen: SA-Obergvup-
penführer Litzmann, Ministerialrat Dr. Usadel:
Wahlkreis Berlin - West: ReichShauptamts-
leiter Hilgeu'felidt, Staatssekretär Körner, Graf
Ernst M Reventlow-Potsdam, der Leider der
Bauernschule in Goslar, Frhr. v. Wangen-
heim, SA-Gruppenführer Wilhelm Weitz-Ber-
lin: Berlin-Ost: öer Adjutant öes Füh-
rers Obergruppenführer Brnckner, der SS-
Obevgrnppenführer Daluege, Ministerialrat
lm ReichSpropagandaminrsterium Hanke,
ReichAkulMrwart Hinkel, SA-Obergruppen-
fnhrer v. Jagow-Berlin. Hanptschriftleiter
K ampma nn--Be rl'in: Wahlkrels Potsdam:
Amtslei'ter der NS - Kulturgemeinde Dr.
Stang-Berlin, Generalarbestsführer Dr. Dok-
ker-Potsdam, General der Jnsanterie a. D.
Litzmann, SA-Grnppenführer Prinz Angust
Wi'lhelm von Preußen, Botschafter v. Nibben-
trop, Gouverne'ur a. D. Dr. Schnee: WaHl-
kveis Frankfurt a. O.: Stabsleiter -e-
Stellvertreters dss Führers Bormann: Wahl-
kreis Pommern: Re ichsa rbeitsdienstfüh rer
Hievl, Reichsjngenöführer v. Schirach: Wahl-
kreis Breslau: Stabsches der SA Lutze,
Prof. Dr. Frhr. v. Freytagh-Loringho've'w-
BreSlau: Wahlkreis Oppeln: Amtsleiter
des Raffenpo'littschen Amts Dr. Grotz: Wahl-
kreis Magdeburg: ReichSsportführer von
Dschammer und Osten: Wahlkreis Merse-
burg: ReichSsührer der Technischcn Noth-tlfe
SA-Gruppenführer Weinreich-Berlin: Wahl-
kve'is Thüringen: Reichsstatthalter Sauckel,
Amtsleiter des NS-Stndentenbunds Derichs«
weiler, Ministerprästdent Marschler, Mini»
sterialvat im Reichsinnenministerinm Dr.'
Metzner: Wahlkreis Schleswi g-H olstei n:
Staats'fekretär Dr. Freißler: Wahlkreis Süd.
h annover —Braunschweig: Minister-
prä'stöent Klagges-Braunschweig, der Stell-
vertreter des Reichsiugendfn'hversLanterbacher,
StaatSsekretär Willikens: Wahlkreis West-
falen-Norö: CHef des SS-Hanptam'tS
SS-Gruppenführer Hcitzmeyer: Westfalen-
Süd: Chef der Kanzlei des Führers Bouh-
ler, Reichsobmann des ReichsnäHrstands Mein-
bevg, Generaldirektor Dr. Bög'ler-Dortmnnd:
Wahlkreis He ss« n - Na ssa u: Prästdent der
Jndustrie- und HandelSkammer für das rhein-
mainische Wirtschaftsge'biet Luer: Wahlkreis
Köln-Aachen: Leiter des Hanptamts für
Boamte Nees, Rejchs'führer des NSKOV Ober-
lindober, Reich^inspekteur der NSDAP
Schmeer, Hauptschriftleiter Winkslnkemper-
KRn: Wahlkreis D ü s'se ld o rf-O st: SS-
Gruppen'sührer unö Chef des SS-Hauptamts
Heydrich, Staatsrat Dr. Fritz Dhysten-Mühl-
heim: D ü sseld o r f-We st: Rechtsanwalt