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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Januar bis Juni)

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^eriag und HerauSgeber: Deriag DollsgeMeinIchast G. m. b. H„ Heidelberg. Hauptstr. I2S/t2i>
^ommel-Nr. Z22S. Schriftleitung Brunnengaffe 20/24, Fernruf 3740. Die »Dollsgsuieinschaft'
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Gesinnmig - Veraniwortung - Leistung!
Reichsschahmeister Gchwarz vor -en nationalsozialistischen Gchriftleitern

SMlnchen, SS. 2uni.
„ Die Nationalsozialistische Parteikorrespondenz
"^ldet: Die Reichstagung der nationalsozialistischen
^urnalisten nahm am Donnerstag im alten MLn-
Zener Rathaus ihrcn Fortgang. Hohe Führer der
LUrtei nahmen an der Tagung teil, die vom
-seichspresseches der NSDAP Dr. Dietrich mit
>Nex Ansprache cingeleitet wurde, in der er Sinn
M Vedcutung dieser Tagung umri'g. Dann sprach
^erchsschatzmeister Schwarz über „Führung und
^erwaltung" der NSDAP.
Dr. Dietrich wies auf die besonders innige
??erbundenheit zwischen der Partei und ihrer Presse
^n. Er legte für die NS-Presse ein Bekenntnis
den tragenden Erundsätzen der Partei, der
.hre Arbeit und ihr Schaffen gilt, ab. „Wir wollen
2?>Nmentieren, datz wir über unsere publizistische
?-Ugesarbeit hinaus uns der grotzen politischen
^Ud weltanschaulichen Aufgabe bewutzt
die wir Männer der nationalsozialistischen
I^esie fllr die Partei und durch sie für das deutsche
^olk zu erfüllen haben."
z, Dann nahm, von lebhaftem Veifall begrützt,
^ichsschatzmeister Schwarzzu dem Thema „Füh-

rung und Verwaltung" das Wort. Der Reichs-
schatzmeister gab in seiner Rede einen von grotzen
politischen Eesichtspunkten getragenen lleberblick
sowohl über Grötze und Umfang der Verwaltung
der RSDAP. wie auch über die geistigen Eesetze,
auf denen sich dieses gewaltige organisatorische
Wer! grllndet.
Seine bedeutungsvolle Rede ging von einem
Ueberblick auf die parteigeschichtliche Bedeutung der
Parteiverwaltung aus, die Jahr um Iahr feste
Erundlageu unserer politischen Arbeit geschaffen
hat.
„Nicht mit Mitteln der Finanz, sondern mit der
Bewegung eigener unerschöpslicher Krast haben
wir unseren heroischen Kampf aufgcnommen und
zum Siege im Reich geführt."
Der Reichsschatzmeister kennzeichnete dabei die
neuen Methoden der Verwaltung, die, völlig auf-
gebaut auf dem verantwortlichen Führerprin-
zip, nach dem die Verwaltung der Partei bereits
im Jahre 1928 organisiert und schon damals in
ihren Erundzügen auf die künitiae Macktüber-
nahme abgestimmt war.

Trennung von Führung und Verwaltung

Reichsleiter Echwarz wkes darauf hin, datz hier
Be^riff „Partei" eine geschlossene und genaue

und
. gefunden hat. Rach weiteren auf-
i?'Utzreichen 'Darlegungen, die ein Bild entstehen
^tzen sowohl von dem Umfang der Verwaltung
Partei wie auch von ihrer straffen Eliederung,
der ihre Sauberkeit und ihre Aktivität
f°8ründet sind, setzte sich Reichsschatzmeister Schwarz
? grundsätzlicher Weise mit dem Zusammenhang
^ Kräfte „Führung" und „Verwaltung" ausein-
^oer. Er erklärte zu diesem mteressanten und all-
Nein wichtigen Problem unter anderem: „Jn der
,>SDAP. wird der Erundsatz der Trennuna
Führung und Verwaltung" strafs
>?kchgeführt. Praktisch tritt sie mit der Eegenüber-
-.^llung des Hoheitsträgers zum Kassenverwalter,
«,,lvnders des Formationsführers zum Verwal-
«„^gsführer, in Erscheinung. FLHrung und Verwal-
k^g sind keine gegensätzlichen Pole. Jede ist für
e? .eine naturnotwendige Erscheinung in der Or°
^isation einer grotzen Eemeinschaft.
tz. Das Berhältnis der Partri als Eanzes zum
z. ,o.at entspricht ungefähr dem Verhältnis zwischen
te; ^ischer FLHrung und Vcrwaltung i» der Par-
tz, Die Partei stellt die lebendigen Grundsätze auf.
ist, an keine starre Erschemungsform gebunde i,
l.^ger des politischen Willens und gibt dem Staat
Eestaltung und seinen Staatsorganen die
-?'»zipien, den'en ste zu folgen und die ste dam-t
pflegen und zu verwalten haben. Das Gesetz hat
e? Vewegung aus der ursprllnglichen Rechtsform
z„^s bürgerlich-rechtlichen eingetragenen Verein;
..Körperschaft des öffentlichen Rechts" erhoben.
f^Weit überhaupt die Anwendung einer Rechts-
is?W des bisherigen Rechtslebens notwendig war,
e- Mm Begriff der Körperschaft festzustellen, datz
. p 2gert und der Vestimmung der
ausreichend entgegenkommt.

fp-Lem Wesen, dem L
tz^DAP. keinesfalls _ , .. .. ,.
NSDAP wird auch nach neueren Rechtsauf-
lsz^ngen als vornehmste, das gesamte Staats- und
^ ^sleben gestaltende Körperschaft des öffentlichen
tz chtz »der aber als die einzige politische
wein s ch a ft des deutschen Volkes be-
dj wnet. Der Rechtsform als äutzeres Merkmal setzt
e-j, Berwaltung den Erundsatz der bewutzten Ver-
s^.wortlichkeit 'voraus. Die Fanale der nationa!-
tz^listischen Verwaltung sind: Gesinnung,
a n t w o r t u n g und Leistung! Wenn
Eigenschaften nicht der Erundsatz beim Auf-
M °er Verwaltung der Partei gewesen wären,
>ch bei dem Ümfang derselben die Verani-
"Ung nicht tragen können."
'^^gliedersperk'e und Neuaufnahme
T^iesen Ausführungen lietz Reichsschatzmeister
!>ep "E eine interessante Ucbersicht über Metho-
uiid Struktur der Finanz- und Verwaltungs-
?hrung der Partei folgen. Desgleichen erklärle
sp°,ui Zuge seiner Ausführungen zur Mitglied-
. re der NSDAP:
stit"^ie Aufnahme in die Partei ist bekanntli-h
d^.bem 1. Mai 1933 gesperrt, eine Lockeruno
dzUegen vorgesehen. Bei der Prüfung der Fragc,
>»e/?u Volksgenosse in die NSDAP aufgenommen
kann, werden partei- bzw. staatspolitische
^bdsätze matzgeblich sein, keinesfalls dage-

gen der Vermögensstand und dergleichen des Vor-
geschlagenen. Die Mitgliedsperre 'nahm die Partei
zur Eelegenheit, eine gewisse Sichtung der Partei-
mitglieder vorzunehmen. Mit dem Aüfnahme- bzw
Mitgliedschaftswesen ist das Parteirecht ebenfalls
in Beziehung zum staatlichen Recht getreten. Es
sind hier das Wehrgesetz und das Arbeitsdienstaesetz
anzuziehen."

Eystematische Lleberprüfung
Zu einer besonders bedeutsamen, weil in der
NSDAP. mit unerbittlicher Schärfe durchgefllhrten
Aufgabe, nahm Reichsschatzmeifter Schwarz Ste.-
lung, als er auf die systematische Ueber-
prüfung dieses gewaltigen Verwaltungsappo-
rates hinwies. Er erklärte dazu: „Datz dieser Ver-
waltungsapparat einer fortlaufenden organisatori-
schen Prüfung bedarf, ist klar. 2n metnem Reichs-
rechnungsamt und meinem Revisionsamt ist ei.r
Stab von ausgewählten Fachleuten im Jnnen- und
Autzendienst für den ordnungsmätzigen Lauf meines
Eeschäftsbereichs besorgt.
Soweit bisher Unregelmäßigkeiten innerhalb der
Partei festgestellt wurden, bin ich in der angeneh-
men Lage mitteilen zu können, datz sie, auf die
Gesamtzahl der Verwaltungsstellen bezogen, einen
minimalen Umfang einnehmen. Dies zeugt
von der in den Parteistellen herrschenden Saube--
keit im ganzen Finanzwesen sowie von der außer-
ordentlich gesunden Basis der Finanzgebarung der
NSDAP."
Die Worte, mit denen der Reichsschatzmeister den
in seiner Sachlichkeit und Eedankentiefe packenden
Vortrag abschlotz, gaben ein eindrucksvolles Vild
von dem Eeist, der das gewaltige Gebäude der
NSDAP. beseelt.
Mit lanaanhaltendem Veifall dankten die Ver-
sammelten dem Reichsschatzmeister.
Dr. Dietrich verband mit dem Dank fiir die ein-
drucksvollen Ausführungen einen besonderen Hin-
weis auf die Bedeutung des Werks und der Per-
sönlichkeit des Reichsschatzmeisters, der in seiner
unermüdlichen selbstlosen Arbeit für die Partei stch
so grotze Verdienste um das deutsche Volk erworben
hat.

Eine Million offene Arbeiissiellen
Crfreuliche Eniwicklung des Arbeiiseinsahes im Mai

Verlin, 2S. Juni.
Die Reichsanstalt fllx Arbeitsvermittlung und
Arbeitslosenverstcherung gibt soeben die Zahle» Lber
die Beanspruchung der Arbeitsämter im vergangenen
Monat bekannt, in dem bekanntlich eine besonders
grotze Anzahl bisher erwerbsloser Volksgenosscn wie-
der in Arbeit gebracht werden konnte. Die Tatsache,
datz die Zeit der wirtschaftlichen Krise nunmehr fast
völlig Lberwunden ist, driickt sich u. a. darin aus,

datz, «Lhrend einerseits natürlich aus Eründen dcr
Saisonsschwankungr», nicht alle Arbcitssuchenden rest-
los unterzubringen w,-ren, eine grotze Anzahl als
freigemeldeter Plätze nicht besetzt werden
konnte. Es lagen im Monat Maj nicht weniger als
1098 186 Meldungen osfener Stellen vor. Der Mo-
nat Mai hat damit einen Rekord erzielt, der den
ersreulichen wirtschaftlichen Aufschwung im national.
sozialistischen Deutschland deutlich widerspiegelt.

Abschied von Etaaissekretär von Bülow
Oer Führer bei der Trauerfeier anwesend

Berlin, 25. Juni.
Wieder einmal wehen von den Eebäuden in der
Wilhelmstrahe die Fahncn aus Halbmaft. Aus
einem aufovfernden, anderthalb Jahrzehnte langen
Wirken heraus hat der Tod den Staatssekretär des
Auswärtigen Amtes, Dr. Vernhard Wilhelm von
Vülow, in die Ewigkeit abgerufen.
Der FLHrer ehrte durch keine Teilnahme an
der Trauerseier den Mann, der bis zum letzten
Atemzuge die Lntcressen des Deutschen Reiches im
Ausland ersolgreich vertreten hat.
Um 9 Uhr war die sterbliche Hülle des Staats-
sekretärs in aller Stille nach der Kaiser-Wilhelm-
Eedächtniskirche übergeführt worden. Vereits um
11 Uhr bildete eine dopvelte Kette SS-Männer
der Leibstandarte Adolf Hitler Svalier. Jm Vor-
raum empfing der Reichsautzenminister Freiherr
v. Neurath die Trauergäste und nahm ihr Bei-
leid entgegen. Als die Angehörigen des Verstor-
benen, die Stiefmutter, drei Schwestern und der
Schwager in der Kirche erschienen, erhob sich die
Trauergemeinde zum stummen Eruh von den Plät-
zen und begrützte auch stehend den Führer, der
vom Reichsautzenminister in die Kirche geleitet
wurde. Zur Rechten sab der Führer mit dem
Reichsautzenminister. hinter ihnen das persönliche
Eefolge, zur Linken die nächsten Angehörigen. Auf
der ersten Bankreihe sah man die Reichsminister
Eeneralfeldmarschall von Vlomberg, Frei-
herrn von Eltz-Rübenach, Eraf Schwe-
rin von Krosigk, Franz Seldte un^ den

Reichsleiter Alfred Rosenberg. Der vreutzische
Ministerpräsident war durch Staatssekretär Kör-
ner, Reichsminister Dr. Eoebbels durch Herrn
von Raumer vertreten. Auch aus den Reihen
der Partei und ihren Eliederungen sah man viele
Vertreter. Jn den nächsten Bankreihen hat das
gesamte Diplomatische Korps Platz genommen.
Nach dem allgemeinen Segen sprach der Führer
noch einmal den nächsten Anverwandten sein Bei-
leid aus und verlieh, begleitet vom Auhenminister
von Neurath, die Kirche.
Die feierliche Veisetzung fand in den Nachmit-
tagsstunden auf dem Zwölf-Apostel-Friedhof in
Schöneberg statt.

Schutz -er Wehrmachtsuniformen
Berlin, 25. Juni.
Die Neichssachschaft Artistik hat zur Klarstellung
der Zulässigkeit von Militärburlesken eine Anord-
nung herausgegeben, in der es heitzt, datz die deut-
sche Wehrmacht und ihre llniformen über jede Art von
Spott oder Verächtlichmachung erhaben sei. Es ist
daher grundsätzlich verboten, Stücke auszuführen, in
denen Angehörige der Wehrmacht eine komische Cha-
rakterisierung erfahren. Auch eine Verwendung von
Uniformen der jetzigen oder früheren Heeresmacht
(Wehrmacht) zu Humoristischen Darbietungen ist un-
zulässig. Ausnahmen können auf Antrag von der
Reichsjachschaft genehmigt werden.

Rendezvous in Man'enbad
Von unserem SLdostvertreter Ernst
Christoph Schepky, Budapest.
Vor einigen Tagen hat der russische Autzenkom-
missar Litwinow in Vegleitung des Pariser
Sowjetbotschafters Potemkin Marienbad verlassen.
wo er seit Psingsten zur Kur weilte. So berich-
teten jedenfalls die Prager Vlätter.
Dabei vergaben sie allerdings eine viel wich-
tigere und interessantere Tatsache, nämlich die, datz
einige Tage hindurch auch der sowjetrussische
Kriegskommissar Woroschilow. direkt von
Moskau kommend, in Marienbad geweilt hatte,
wo er eingehende Besprechungen mit Litwinow
und mit dem Pariser Botschafter Potemkin sührte.
Die Tatsache, datz auch der sowietrussische Kriegs-
kommissar an den Vesprechungen in Marienbad, an
der auch führende tschechische Persönlichkeiten betei-
ligt waren, teilgenommen hat, läßt erkennen, wel-
cher Art und welchen Eeistes diese Unterhaltungen
gewesen iein werden.
Tatsächlich wird der Einslutz Moskaus in der
Tschechoslowakei. besonders was die Forcierung
der tschechischen Aufrüstung anbelangt, von Woche
zu Woche ftärker. so datz die Tschechoslowakei heute
schon militärisch vollkommen unter den Fittischen
Moskaus segelt. Dab seit Abschlutz des tschechisch-
russischen Militärvertrages mit Hilfe und im Bei-
sein sowjetrussischen Offiziere zahlreiche Flug-
pfätze, besonders in der Slowakei als Stütz-
punkte für die russische Luftslotte errichtet worden
sind, ist eine Tatsache. die heuie schon keine Ver-
wunderung mehr erregt.
Neuerdings scheint man in erstsr Linie dyn
Ausbau des Eisenbabnnetzes in der Slowa-
kei beschleunigen zu wollen. So ist für das lau-
fende Jahr die Fertigstellung von mehreren Bahn-
linien in der Gesamtlänge von einigen hundert
Kjlometern gesichert. Bei allen diesen Vauten
handelt es sich um Strecken. die nur strategische
Bedeutung haben können, da sie lediglich an die
Erenzgebiete herangefllhrt werden. Diese Vahn-
bauten werden schon jetzt, ohne datz es besonders
verbeimlicht würde, von Ossizieren in Zivil und
von Militäringenieuren sowie von Pionieroffizie-
ren genauestens überwacht und geleitet. Erst in der
allerletzten Zeit wurde die Strecke Zwittau—Po-
licka ausgebaut. Auf den ersten Blick erscheint die-
ser Vahnbau ganz selbstverständlich und harmlos.
Er erhält aber sosort eine ganz andere Vedeutung.
wenn man weitz. datz zwischen diesen beiden ge»
nannten Orten neuerdings eine grotze Munitions-
sabrik errichtet wird, von der aus die in der Slo-
wakei liegenden Truppenformationen mit Muni-
tion versorgt werden sollen.
Jm Zusammenhang mit diesen Rüstungsbauten
ist von besonderer Bedeutung der bereits in An-
griff genommene Vau einer tschechischen Ma-
ginot-Linie, einer „Verteidigungs"-Front. die
sich von der Südspitze der Grafschaft Elatz, begin-
nend in Erulich, über Schildberg—Zwittau—Po-
licka und weiter über die böhmisch-mährischen Hö-
hen bis nach Jglau hinziehen soll. Jn östlicher
Richtung findet diese sogenannte Verteidigungs-
linie ihre Fortsetzung über das Altvater-Eebirge.
das Hultschiner Ländchen bis nach Teschen. Zu-
nächst ist hier mit dem Bau von Vesestigungs-
anlagen an der Eabelung dieser Linie bei Erulich
unmittelbar an der Erenze der Erafschaft Glatz be-
gonnen worden. Hier überwachen mehrere Eene-
ralstabsoffiziere sowie zwanzig Militäringenieure
die Vefestigungsarbeiten.
Bei dem Ausbau dieser Linie handelt es sich
aber erst um die sogenannte zweite Verteidi-
gungslinie, auf die sich die tschechische Armee im
Falle eines Krieges bei einer vielleicht notwendig
werdenden Ausgabe von Prag zurllckziehen wjll.
Die erste Verteidigungslinie ist als eine recht-
winklige Stellung parallel zum Erzgebirge und
zum Riesengebirge sedacht, also als Vasis gegen
den Nordwesten und den Nordosten. Sie verläuft
etwa von Pardubitz über Gitschin, Turnau und
von da nach Südwesten über Melnik und Kladno
bis Pilsen. Als dritte Basis ist schliehlich das
Waagtal gedacht, wobei dem Höhenzug der Klei-
nen Karvathen die Hauptaufgabe der Verteidigung
zusallen würde.
Alle diese Einzelheiten zeigen, datz man. sich in
Prag außerordentlich eingehend mit den Möglich-
keiten eines kriegerischen Konfliktes beschäftigt,
wobei der sowjetrussische Einfluh ganz unverkenn-
bar ist. Es scheint notwendig, auf diese Vorgänge
immer wieder hinzuweisen. Auch hier wird ein
Spiel getrieben, das in einem seltsamen Eegensatz
zu jenen tönenden Friedensphrasen steht. die man
hin und wieder über die Erenzen und auch in
Eens aus tschechischem Munde hören kann.
 
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