Mkg enmnsch nst
kjeidelberger Keobachter
bet PostzusteNung zuzügl. 42 Pf. Jsr die Zeitung am Erscheinen (auch durch HSHere GewaL)
verhindert, besteht kein Anspruch auf Entschädigung. Abbestellungen müssen bis spätestens 25H.M.
für den folgenden Monat direkt beim Verlag eingereicht werden. Ausschl.Gerichtsstand: Heidelberg
bienstag, den i4. iipril 18ZK ümlücliez Verküiillii iing8d>si1 lür 8t»sl8- liml Kemeiiilie-ökliijslleli Lreivettlluk 10 pfg., K. Zatirg. / Nr. ior
Verlag und Hcrauigedcr: verlag VolkSgemelnschaft G. m. S. H., Heidelberg, Hauptstr. 126/123
Eammelnummer S22S. Schriftleitung: Lutherstr. 59. Fernruf S740. Die .Vollsgemeinfchaft"
krfcheint 7 inal wöchentlich und kostet monatlich 1,70 NM.; bei TrägerzusteNung zuzügl. M Pf.,
Vrei deuWe lluto-Siege in Munulo
Merredes-Ven; und Vubo-Union gewinnen überlegen nach hartem kamps
Mo«te Carlo, 18. April. lFunkspruch.)
DaS erste groste Autoreuueu des Jahrcs, das
Meuueu »m deu Grotzeu Preis vo»
Mouaco, brachtc uach eiuem uuerhört har-
te« Kamps am Ostermoutag deu deutscheu
Farbeu ei«eu überlegcue« Sieg. Drei
deutsche Wageu bclegten die erste»
Plätze.
Europameister Rudols Caracciola ge-
wauu aus Mercedes-Beuz de» über 108
Ruude« s318 kms sühreuden Grosten Preis
vo« Mouaco. Ju strömendem Rege» gelaug
ds ih», auf der mit scharseu Kurven gespick-
te«, eugeu Ruudstrecke durch die Strahen vou
Moute Carlo fast alle seiu« Geguer zu über-
rputze«. Den zweiteu Platz belegte Achille
Varzi auf Auto-Uuio«, hinter dem der
deutsche Bergmeister Hans Stuck, ebenfalls
aus Auto-Union, Dritter wurde. Erst als
Vierter konnte Tazio Nuvolari deu ueuen
Alfa-Romeo durchs Ziel steuer».
ülückwunsch des kührers
Berchtesgadeu, 13. April. sFu«kspruch.s
Der Führer hat a» de« Sieger im Große«
Preis von Mouaco, Rudolf Caracciola,
solgendes Telegramm gerichtet:
„Zum ersten Siege 1938 mcine herzlichste«
Glückwüusche!
Adolf Hitler-
sAusführlicher Bericht im Gportteil.)
Mas führt kden im Schilde?
Mlienische Stimmen;n den öenfer Vefprechungen
Rom, 13. Apriil. (Firnkspruch.) Jm Hiu-
bttch Ef Sie bevovstehend.e Fortsetzung der
Gewser Bespvechungen schlägt dre römische
Pvesse am Ostevmontag einen bemevkenswerten
po-lemischen Ton an. Uebeveinstimmend wird
«vklävt, datz bie ganze Entwicklung in Abes-
stnien wie in Envopa nach «tner Klärung
Keileid des königs von knglnnd
;um lode kjoefchs
Berli», 13. April. Seine Majestät König
Eduard VIII. von England hat dem Füh-
rer und Reichskanzler zum Ableben des deut-
schen Botschasters in London, Dr. Leopold
von Hoesch, durch den königlich-britischen
Botschafter in Berlin sein persönliches Bei-
leid übermitteln lassen.
Der Führer und Reichskanzler hat dem
König von England fiir diesen Beweis seiner
Teilnahme an dem schweren Verlust, den das
Deutsche Reich durch den Tod des Botschasters
von Hoesch erlitten hat, seinen aufrichtigen
Dank zum Ausdruck gebracht.
Edeus Beileib zum Tode von Hoesch'
Geus, 13. April. Der englische Autzenmini-
ster hat durch den englischen Botschafter in
Berlin ber deutschen Regierung sein aufrich-
tiges Beileid zu dem schweren Verlust über-
Mitteln laffen, den sie durch den Tod des
Herrn von Hoesch ertttten habe. Die britische
Regierung sei sich dankbar ber grotzen Ver-
dienste bewutzt, die der Verstorbene beiden
Ländern erwiesen habe.
öränge. Das hakbamtliche „Giornale
ö'I t a l i a" süHrt dazu aus, baß öies« Klävung
stcht in manchen Punkten bereits zeige. An
erster Stelle sei der Zerfall der Sanktions-
front zu verzeichncn. Klargestellt sei nunm-ehr
au-ch die wahre Tragweite des Kons>l>iktc8. ES
sei kein Ko-nflikt zwischen Italien unö dem
Völkerbnnd sondern zwtschen Jtalien
NN-d Englanb, ja nm genau zu sein, ein
Konsl-ikt zwi-schen Jtal-ien u nd «>inigen poltti-
schen Kreisen Englawd-s, di« wed-er Einstbmmig-
keit noch die Mchrheit der Nati-onalgesinnten
für stch beanfpruchen könntcn. Nnnmehr könne
sich Ftalien fragen: Was sührt Eden eigent-
lich gege« Jtalien im Schilbe, welches «ene
Abenteuer will er Europa bcreite«?
Jtalien habe nicht die Absicht, irgendjemand
zu bedrohen, sondern vielmehr die legitimen
englischen Jntereffen zu achten. Es sei aber
entschloffen, der Anmatzung Widerstand
zu leisten, und dies nicht nur, um seine
eigenen Rechte und seine anerkannten Jnter-
effen zu wahren, sondern ebenso sehr im Hin-
blick auf eine Klärung auch in Europa.
vllrmarsrki ;um Illnafee
Der italieuische Heeresbericht Nr. 188.
Rom, 13. April. Der itali-enische Heeres-
bericht Nr. 183 hat solgenden Wortlant:
„Marschall Badogl'io telegraphiert: Der
stsgrerche Vormarsch nnsever Tvuppen an den
verischtsdenen Abschnitten ber Norbfroni wivö
fortgesetzt. Eine nnserer Abteil-ungen, die von
Gondar aus vorgerückt war, besetzte am gestri-
gen 12. April di« Hakbinsel Gorgova im T a-
nasee uwd hitzte bort die Trrkolore. Unfere
Tvuppvn wur-d-en von -der Bevölkerung fveu-
Ltg beg-rützt. Der Tanasee wuvd-e mit Gon-
dar durch «ine Kraftwagenstraße verbunben,
bi« glei-ch während des Vormavschs nnserer
Trnppen gebaut wuvbe.
Eine anbere Abtetkung, bie flch auS mo-
toristerten Trnppen, Kamelrertern und schnel-
len Kampfwagen znsammensetzte, besetzte ben
abessinischen Posten vor Gallabat jeiner
Grenzstadt tm eng-ltsch-ägyptischen Suiban. s!)
Die Schriftleitg.) westlich von Gondar. Feind-
kiche Armeetruppenergriffen vor unseremVor-
marsch die Flucht.
An der Sü-bfront stietz ein« kleine Wbtei-
lnng ber Aosta-Sanzenreiter bei «inem Er-
knnbungsritt in ber Nähe von Wad ar-a auf
überlegen-e feind'ttche Strettkräfte. Sie grtff
den Fe-ind tapfer an und zwang ihn nach er-
bittertem Kampf zum Rückzng. Anf unserer
Seite waren 16 Tote nnb Verwunbete zn be-
klagen. Der Gegncr hatte crhebliche Ver-
luste."
Lranbreich oerftärbt seine Srenzbefahung
Zatilreiche neue Kegimenter gebildet
bcherl Bilderdienst
Der verstorbene dentsche Botschafter
Leopold v. Hoesch.
Paris, 13. April. sFunkspruch.) Der
„Matiu" lätzt stch ans Nancy melden, daß
bie Militärbehördeu neue Matzuahmen ergris-
heu hätten, um die Verteidigung der Grenz-
besestigungen zu verstärke«. Das 42. Fnsan-
tcricregiment, das 1914 iu Belfori i» Garni-
sou lag, nach dem Krieg aber ausgelöst wurde,
werde in den nächste« Tage» neu zusammen-
gestcllt und in Neu-Breisach Garnisou
nehme«, «m die Besestigungsanlage« i« dcr
Gegend von Colmar zu besetzeu. Aber auch
andere Festungs-Fufanterie-Einheiten sollen
ne« gebildet werden. Das 511. Kampswagcu-
regiment. das nach dcm Kriege ebenfalls aus-
gelöst worden war, wird i» Berdun nen
zusammengestellt und erhält als Kern das 51.
schwcre Kampfwagen-Bataillon.
pariser kufikillndkispläne
Paris, 13. April. sFunkspruch.j Die Oster-
feiertage drücken auch der Pariser Presse ihren
Stempel auf. Die meisten französischen Mi-ni-
ster sind von Paris abwesend. Außenminister
Flandin, der sich von Genf aus unmittel-
bar in seinen Wahlkreis begeben hat, wird am
Dienstag in Paris zurückerwartet. Am Mitt-
woch soll, dem „J o u r" zufolge, eine wichtige
Besprechung zwischen dem Ministerpräsidenten,
dem Außenminister und Paul-Boncour statt-
finden. Jm Laufe dieser Besprechung, so
glaubt das Blatt zu wiffen, werde die end-
gülttge Haltung Frankreichs gegenüber dem
italienisch-abcssinischen Streitfall festge-legt.
Aber nicht nur die Entscheidung der fran-
zösischen Regierung wird hier mit Span-
nung erwartet, sondern auch die der engli-
jchen, die im Berlaufe der Ministerbespre-
chungen am Dienstag vorbereitet und wahr-
icheinltch von einem am Mittwoch stattfinden-
den Kabinettsrat beschloffen werden soll. Jn
den Londoner Berichten der hiesigen Blätter
rechnet man zwar bamit, datz Autzenmin-ister
E d e n sich für die Verschärfung der Sühne-
matznahmen ausgesprochen hat, glaubt aber,
daß die englische Regierung letzten Endes doch
von einem solchen schwerwiegenben Entschlutz
Abstand nehmen wtrd. Eine derartige Haltung
würde in Frankreich natürlich sehr begrützt
weröen. Die Blätter bemühen sich deshalb
auch lebhaft, auf eine solche Entscheidung htn-
zudrängen, indem sie entweder die Nutzlosig-
keit der Sühnemaßnahmen gegen Jtalien
unterstreichen oder aber das alte Steckenpferd
reiten, wonach eine Verschärsung der Sühne-
maßnahmen gegen Jtalien nur durch Anwen-
dun-g g-leicher Matznahmen gegen Deutsch-
land gerechtfertigt weröen könnte. s!)
„Krllf Zepvelin" gestllrlel
Frankreich verweigert wieder die Ueberfliegung
Friedrichshasen, 13. April. (Funkspruch). Das
Luftfchiff „Graf Zeppelin" ist am Ostermontag
um 19.11 Uhr unter Fübrnng seines Komman-
danten, Kapitän von Schiller, zu seiner ersten
biessährigen Südamerikafahrt gestartet.
Neben 16 Fährgästen nahm das Schiff noch
einige hundert Kilogramm Fracht und Post an
Bord. Die Strecke wird dieselbe sein w-ie bei
der Ausfahrt des „l.? Hindenburg", da F r a n k-
reich die Durchfahrt verweigerte.
Die Fahrt über Holland bedeutet einen Umweg
von 860 Kilometern und eine Fahrtverl-ängerung
um zehn Stunden.
Kufrollung der Vllrdllnellen-krllge
Gens, 13. April. Jm Völkerbundssekre-
tariat ist eine Note der türkischen Regierung
eingegangen, in der beantragt wird, die Frage
der Anfhebung der Entmilitarisierung der
Meerengen auf öer Maitagung des Völker-
bundsrates zu erörtern.
„Ver gefangene Souverän"
Als Anörö Tar-öieu vor einigen Mo-
naten anf seine Kandiöatur sür ein neues
Abgeordnetenmanöat verzichtete, wuröe in
Frankreich vielfach angenommen, öatz ber
sechzigjährige Poljtrker sich von öer
grotzen Vühne -bes Weltgeschehens, an öem
er selbst viele Jahre aktiv mitwirken bnrfte,
zurückziehen wollte. Jedoch hat Tavdieu noch
nicht das Alter erreicht, in öem die ehemMgen
französischen Minister ihre Biographien zu
schreiben beginnen, und sein zwctjähriger
Aufenthalt in Mentone galt -der Konzentra-
tion auf ein nmfangreiches politi-
sches Manifest, bas in allernächster Zeit
in mehreren Bänden erscheint.
„Le souverain captif" ist ein großes Be-
kenntnis zum französtschen Volke, jener ano-
nymen Macht, öie sich seit 150 Jahren ein-
bildet, Sachwalter ihrer eigenen Freiheit zu
sein, in Wirklichkeit äber öie Vormunbschaft
einer kleinen Kaste, des Parlaments, erdulbet,
das we-der in seinem Aufbau, seiner Zusam-
mensetzung, noch in seinen Handlungen dem
Willen der großen Masse entspricht. Die Tat-
sache, datz die überzeugenöen Argumente
des ehemaligen Ministerprästöen-
ten zum großen Teil schon jetzt vor öen
Wahlen bekannt wevden, dürfte ketn Zufall
se'n, trotzöem dürften sie bcim Wahlkampf
kaum mehr ins Gewicht fallen. Dies tst auch
letzten Enöes nicht ihr Zweck, -denn man hört
aus verschiobenen Kreisen in Frankreich, Saß
Tardieu eine grundsätzliche politische
Neuordnung erstrebc, die nur burch ein«
radikale Reform des bestehenden
Systems erreicht werben könne. Vollstänöig
neü ist bei Tavdieu öie Berufung auf
Las Volk, das ihn vielleicht bemllnöert»
aber niemals geliebt hat, und es will bem
objektiven Beobachter scheinen, datz er durch
die dauernde Hervorhebung seiner beiden
Kollegen Cl^menceau und Poincarä,
öie sich eben-falls keiner besonderen Liebe der
Maffen erfreuten, diese Klust nvch erweitert.
Auf je-öen Kall ist öas in vielen Kreisen -der
Linken verbr-eitete Gerücht, öer ehrgeizig«
Tavöisu erstvebe die Diktatur des Landes,
um stch eine solide Grundlage für seine Re-
formen zu schafsen, nicht allzu ernst zu nehmen,
denn ber «hemalige Minister ist ein kalter»
logischer Theoretiker, und sein« Po-
lemiken wurzeln trotz ihrer Ueberzeugungs-
kraft zu stark im Systemhaften. Die Argu-
mente sin-ö juristisch, nicht rdeologisch, un-d
damit dürfte er sich am wenigsten für «inen
Volkstribun eignen.
Jm ersten Teil seiner Ausführungen im
„Souverain captif" setzt sich Tardieu scharf
mit der bestehenden Wahlordnung
auseinander: intereffant, ja überraschenb sind
dabei seine Zahlenangaben: So wtrö etwa
festgestellt, datz 72 v. H. aller Franzosen
von der Wahlhandlung ausgeschlos-
s e n sind, was besonders auf -ben Ausfall der
Frauen zurückgeführt wird, und dah von
ben ü-brigbleibenden 28 v. H. Wahlbercchtigten
wieöerum der vierte Teil freiwillig ausfällt.
Hier glauben wir jedoch eine starke Ueber-
treibung seststellen zu müffen, denn wir firr»
öen seit 1803, als tatsächlich 28 v. H. Nicht-
wähler festgestellt wurden. ein immer wachsen-
öes politisches Jnteresse uwd bamit auch eine
Zunahme des Wähleranteils. Vei der letzten
Kammerwahl 1932 betrng derAnteil ber Nicht-
wähler nur 16,5 v. H.
Sehr t«mperamentvoll wird alsdann Si«
in Frankreich bestehende Abstimmun-g nach
Arrondisiements angegrifs-en: ihr unmöglicher
Znstand wird b-eispielsweise an der Tatsache
klargemacht, datz ein Kreis von 20 000 Ein-
wohnern g-enau so wie «in anderer von
00 000 nur einen Abgeordneten stellt. Jn der
heutigen Kammer besteht ber merkwürdige
Zustand, datz manche Abgeovdneten von 5 000
Personen gewählt wurden, während
andere 50 000 vertreten. Am merkwürdigsten
ist aber die Tatsache, datz in einem WahlkreiS
ern Kandidat mit 6500 Stimmen gewählt wird
und zugleich ein anberer in einem grötzeren
Bezirk durchfällt, der 20 000 Stimm-en auf sich
vereinigt. Der Berfaffer des Werkes wurde
einmal trotz 76 000 Stimmen, die für ihn ab-
gegeben wurden, geschlagen. Nachöem Tardieu
mit ungewöhnlicher Schärfe und Offenheit auf
kjeidelberger Keobachter
bet PostzusteNung zuzügl. 42 Pf. Jsr die Zeitung am Erscheinen (auch durch HSHere GewaL)
verhindert, besteht kein Anspruch auf Entschädigung. Abbestellungen müssen bis spätestens 25H.M.
für den folgenden Monat direkt beim Verlag eingereicht werden. Ausschl.Gerichtsstand: Heidelberg
bienstag, den i4. iipril 18ZK ümlücliez Verküiillii iing8d>si1 lür 8t»sl8- liml Kemeiiilie-ökliijslleli Lreivettlluk 10 pfg., K. Zatirg. / Nr. ior
Verlag und Hcrauigedcr: verlag VolkSgemelnschaft G. m. S. H., Heidelberg, Hauptstr. 126/123
Eammelnummer S22S. Schriftleitung: Lutherstr. 59. Fernruf S740. Die .Vollsgemeinfchaft"
krfcheint 7 inal wöchentlich und kostet monatlich 1,70 NM.; bei TrägerzusteNung zuzügl. M Pf.,
Vrei deuWe lluto-Siege in Munulo
Merredes-Ven; und Vubo-Union gewinnen überlegen nach hartem kamps
Mo«te Carlo, 18. April. lFunkspruch.)
DaS erste groste Autoreuueu des Jahrcs, das
Meuueu »m deu Grotzeu Preis vo»
Mouaco, brachtc uach eiuem uuerhört har-
te« Kamps am Ostermoutag deu deutscheu
Farbeu ei«eu überlegcue« Sieg. Drei
deutsche Wageu bclegten die erste»
Plätze.
Europameister Rudols Caracciola ge-
wauu aus Mercedes-Beuz de» über 108
Ruude« s318 kms sühreuden Grosten Preis
vo« Mouaco. Ju strömendem Rege» gelaug
ds ih», auf der mit scharseu Kurven gespick-
te«, eugeu Ruudstrecke durch die Strahen vou
Moute Carlo fast alle seiu« Geguer zu über-
rputze«. Den zweiteu Platz belegte Achille
Varzi auf Auto-Uuio«, hinter dem der
deutsche Bergmeister Hans Stuck, ebenfalls
aus Auto-Union, Dritter wurde. Erst als
Vierter konnte Tazio Nuvolari deu ueuen
Alfa-Romeo durchs Ziel steuer».
ülückwunsch des kührers
Berchtesgadeu, 13. April. sFu«kspruch.s
Der Führer hat a» de« Sieger im Große«
Preis von Mouaco, Rudolf Caracciola,
solgendes Telegramm gerichtet:
„Zum ersten Siege 1938 mcine herzlichste«
Glückwüusche!
Adolf Hitler-
sAusführlicher Bericht im Gportteil.)
Mas führt kden im Schilde?
Mlienische Stimmen;n den öenfer Vefprechungen
Rom, 13. Apriil. (Firnkspruch.) Jm Hiu-
bttch Ef Sie bevovstehend.e Fortsetzung der
Gewser Bespvechungen schlägt dre römische
Pvesse am Ostevmontag einen bemevkenswerten
po-lemischen Ton an. Uebeveinstimmend wird
«vklävt, datz bie ganze Entwicklung in Abes-
stnien wie in Envopa nach «tner Klärung
Keileid des königs von knglnnd
;um lode kjoefchs
Berli», 13. April. Seine Majestät König
Eduard VIII. von England hat dem Füh-
rer und Reichskanzler zum Ableben des deut-
schen Botschasters in London, Dr. Leopold
von Hoesch, durch den königlich-britischen
Botschafter in Berlin sein persönliches Bei-
leid übermitteln lassen.
Der Führer und Reichskanzler hat dem
König von England fiir diesen Beweis seiner
Teilnahme an dem schweren Verlust, den das
Deutsche Reich durch den Tod des Botschasters
von Hoesch erlitten hat, seinen aufrichtigen
Dank zum Ausdruck gebracht.
Edeus Beileib zum Tode von Hoesch'
Geus, 13. April. Der englische Autzenmini-
ster hat durch den englischen Botschafter in
Berlin ber deutschen Regierung sein aufrich-
tiges Beileid zu dem schweren Verlust über-
Mitteln laffen, den sie durch den Tod des
Herrn von Hoesch ertttten habe. Die britische
Regierung sei sich dankbar ber grotzen Ver-
dienste bewutzt, die der Verstorbene beiden
Ländern erwiesen habe.
öränge. Das hakbamtliche „Giornale
ö'I t a l i a" süHrt dazu aus, baß öies« Klävung
stcht in manchen Punkten bereits zeige. An
erster Stelle sei der Zerfall der Sanktions-
front zu verzeichncn. Klargestellt sei nunm-ehr
au-ch die wahre Tragweite des Kons>l>iktc8. ES
sei kein Ko-nflikt zwischen Italien unö dem
Völkerbnnd sondern zwtschen Jtalien
NN-d Englanb, ja nm genau zu sein, ein
Konsl-ikt zwi-schen Jtal-ien u nd «>inigen poltti-
schen Kreisen Englawd-s, di« wed-er Einstbmmig-
keit noch die Mchrheit der Nati-onalgesinnten
für stch beanfpruchen könntcn. Nnnmehr könne
sich Ftalien fragen: Was sührt Eden eigent-
lich gege« Jtalien im Schilbe, welches «ene
Abenteuer will er Europa bcreite«?
Jtalien habe nicht die Absicht, irgendjemand
zu bedrohen, sondern vielmehr die legitimen
englischen Jntereffen zu achten. Es sei aber
entschloffen, der Anmatzung Widerstand
zu leisten, und dies nicht nur, um seine
eigenen Rechte und seine anerkannten Jnter-
effen zu wahren, sondern ebenso sehr im Hin-
blick auf eine Klärung auch in Europa.
vllrmarsrki ;um Illnafee
Der italieuische Heeresbericht Nr. 188.
Rom, 13. April. Der itali-enische Heeres-
bericht Nr. 183 hat solgenden Wortlant:
„Marschall Badogl'io telegraphiert: Der
stsgrerche Vormarsch nnsever Tvuppen an den
verischtsdenen Abschnitten ber Norbfroni wivö
fortgesetzt. Eine nnserer Abteil-ungen, die von
Gondar aus vorgerückt war, besetzte am gestri-
gen 12. April di« Hakbinsel Gorgova im T a-
nasee uwd hitzte bort die Trrkolore. Unfere
Tvuppvn wur-d-en von -der Bevölkerung fveu-
Ltg beg-rützt. Der Tanasee wuvd-e mit Gon-
dar durch «ine Kraftwagenstraße verbunben,
bi« glei-ch während des Vormavschs nnserer
Trnppen gebaut wuvbe.
Eine anbere Abtetkung, bie flch auS mo-
toristerten Trnppen, Kamelrertern und schnel-
len Kampfwagen znsammensetzte, besetzte ben
abessinischen Posten vor Gallabat jeiner
Grenzstadt tm eng-ltsch-ägyptischen Suiban. s!)
Die Schriftleitg.) westlich von Gondar. Feind-
kiche Armeetruppenergriffen vor unseremVor-
marsch die Flucht.
An der Sü-bfront stietz ein« kleine Wbtei-
lnng ber Aosta-Sanzenreiter bei «inem Er-
knnbungsritt in ber Nähe von Wad ar-a auf
überlegen-e feind'ttche Strettkräfte. Sie grtff
den Fe-ind tapfer an und zwang ihn nach er-
bittertem Kampf zum Rückzng. Anf unserer
Seite waren 16 Tote nnb Verwunbete zn be-
klagen. Der Gegncr hatte crhebliche Ver-
luste."
Lranbreich oerftärbt seine Srenzbefahung
Zatilreiche neue Kegimenter gebildet
bcherl Bilderdienst
Der verstorbene dentsche Botschafter
Leopold v. Hoesch.
Paris, 13. April. sFunkspruch.) Der
„Matiu" lätzt stch ans Nancy melden, daß
bie Militärbehördeu neue Matzuahmen ergris-
heu hätten, um die Verteidigung der Grenz-
besestigungen zu verstärke«. Das 42. Fnsan-
tcricregiment, das 1914 iu Belfori i» Garni-
sou lag, nach dem Krieg aber ausgelöst wurde,
werde in den nächste« Tage» neu zusammen-
gestcllt und in Neu-Breisach Garnisou
nehme«, «m die Besestigungsanlage« i« dcr
Gegend von Colmar zu besetzeu. Aber auch
andere Festungs-Fufanterie-Einheiten sollen
ne« gebildet werden. Das 511. Kampswagcu-
regiment. das nach dcm Kriege ebenfalls aus-
gelöst worden war, wird i» Berdun nen
zusammengestellt und erhält als Kern das 51.
schwcre Kampfwagen-Bataillon.
pariser kufikillndkispläne
Paris, 13. April. sFunkspruch.j Die Oster-
feiertage drücken auch der Pariser Presse ihren
Stempel auf. Die meisten französischen Mi-ni-
ster sind von Paris abwesend. Außenminister
Flandin, der sich von Genf aus unmittel-
bar in seinen Wahlkreis begeben hat, wird am
Dienstag in Paris zurückerwartet. Am Mitt-
woch soll, dem „J o u r" zufolge, eine wichtige
Besprechung zwischen dem Ministerpräsidenten,
dem Außenminister und Paul-Boncour statt-
finden. Jm Laufe dieser Besprechung, so
glaubt das Blatt zu wiffen, werde die end-
gülttge Haltung Frankreichs gegenüber dem
italienisch-abcssinischen Streitfall festge-legt.
Aber nicht nur die Entscheidung der fran-
zösischen Regierung wird hier mit Span-
nung erwartet, sondern auch die der engli-
jchen, die im Berlaufe der Ministerbespre-
chungen am Dienstag vorbereitet und wahr-
icheinltch von einem am Mittwoch stattfinden-
den Kabinettsrat beschloffen werden soll. Jn
den Londoner Berichten der hiesigen Blätter
rechnet man zwar bamit, datz Autzenmin-ister
E d e n sich für die Verschärfung der Sühne-
matznahmen ausgesprochen hat, glaubt aber,
daß die englische Regierung letzten Endes doch
von einem solchen schwerwiegenben Entschlutz
Abstand nehmen wtrd. Eine derartige Haltung
würde in Frankreich natürlich sehr begrützt
weröen. Die Blätter bemühen sich deshalb
auch lebhaft, auf eine solche Entscheidung htn-
zudrängen, indem sie entweder die Nutzlosig-
keit der Sühnemaßnahmen gegen Jtalien
unterstreichen oder aber das alte Steckenpferd
reiten, wonach eine Verschärsung der Sühne-
maßnahmen gegen Jtalien nur durch Anwen-
dun-g g-leicher Matznahmen gegen Deutsch-
land gerechtfertigt weröen könnte. s!)
„Krllf Zepvelin" gestllrlel
Frankreich verweigert wieder die Ueberfliegung
Friedrichshasen, 13. April. (Funkspruch). Das
Luftfchiff „Graf Zeppelin" ist am Ostermontag
um 19.11 Uhr unter Fübrnng seines Komman-
danten, Kapitän von Schiller, zu seiner ersten
biessährigen Südamerikafahrt gestartet.
Neben 16 Fährgästen nahm das Schiff noch
einige hundert Kilogramm Fracht und Post an
Bord. Die Strecke wird dieselbe sein w-ie bei
der Ausfahrt des „l.? Hindenburg", da F r a n k-
reich die Durchfahrt verweigerte.
Die Fahrt über Holland bedeutet einen Umweg
von 860 Kilometern und eine Fahrtverl-ängerung
um zehn Stunden.
Kufrollung der Vllrdllnellen-krllge
Gens, 13. April. Jm Völkerbundssekre-
tariat ist eine Note der türkischen Regierung
eingegangen, in der beantragt wird, die Frage
der Anfhebung der Entmilitarisierung der
Meerengen auf öer Maitagung des Völker-
bundsrates zu erörtern.
„Ver gefangene Souverän"
Als Anörö Tar-öieu vor einigen Mo-
naten anf seine Kandiöatur sür ein neues
Abgeordnetenmanöat verzichtete, wuröe in
Frankreich vielfach angenommen, öatz ber
sechzigjährige Poljtrker sich von öer
grotzen Vühne -bes Weltgeschehens, an öem
er selbst viele Jahre aktiv mitwirken bnrfte,
zurückziehen wollte. Jedoch hat Tavdieu noch
nicht das Alter erreicht, in öem die ehemMgen
französischen Minister ihre Biographien zu
schreiben beginnen, und sein zwctjähriger
Aufenthalt in Mentone galt -der Konzentra-
tion auf ein nmfangreiches politi-
sches Manifest, bas in allernächster Zeit
in mehreren Bänden erscheint.
„Le souverain captif" ist ein großes Be-
kenntnis zum französtschen Volke, jener ano-
nymen Macht, öie sich seit 150 Jahren ein-
bildet, Sachwalter ihrer eigenen Freiheit zu
sein, in Wirklichkeit äber öie Vormunbschaft
einer kleinen Kaste, des Parlaments, erdulbet,
das we-der in seinem Aufbau, seiner Zusam-
mensetzung, noch in seinen Handlungen dem
Willen der großen Masse entspricht. Die Tat-
sache, datz die überzeugenöen Argumente
des ehemaligen Ministerprästöen-
ten zum großen Teil schon jetzt vor öen
Wahlen bekannt wevden, dürfte ketn Zufall
se'n, trotzöem dürften sie bcim Wahlkampf
kaum mehr ins Gewicht fallen. Dies tst auch
letzten Enöes nicht ihr Zweck, -denn man hört
aus verschiobenen Kreisen in Frankreich, Saß
Tardieu eine grundsätzliche politische
Neuordnung erstrebc, die nur burch ein«
radikale Reform des bestehenden
Systems erreicht werben könne. Vollstänöig
neü ist bei Tavdieu öie Berufung auf
Las Volk, das ihn vielleicht bemllnöert»
aber niemals geliebt hat, und es will bem
objektiven Beobachter scheinen, datz er durch
die dauernde Hervorhebung seiner beiden
Kollegen Cl^menceau und Poincarä,
öie sich eben-falls keiner besonderen Liebe der
Maffen erfreuten, diese Klust nvch erweitert.
Auf je-öen Kall ist öas in vielen Kreisen -der
Linken verbr-eitete Gerücht, öer ehrgeizig«
Tavöisu erstvebe die Diktatur des Landes,
um stch eine solide Grundlage für seine Re-
formen zu schafsen, nicht allzu ernst zu nehmen,
denn ber «hemalige Minister ist ein kalter»
logischer Theoretiker, und sein« Po-
lemiken wurzeln trotz ihrer Ueberzeugungs-
kraft zu stark im Systemhaften. Die Argu-
mente sin-ö juristisch, nicht rdeologisch, un-d
damit dürfte er sich am wenigsten für «inen
Volkstribun eignen.
Jm ersten Teil seiner Ausführungen im
„Souverain captif" setzt sich Tardieu scharf
mit der bestehenden Wahlordnung
auseinander: intereffant, ja überraschenb sind
dabei seine Zahlenangaben: So wtrö etwa
festgestellt, datz 72 v. H. aller Franzosen
von der Wahlhandlung ausgeschlos-
s e n sind, was besonders auf -ben Ausfall der
Frauen zurückgeführt wird, und dah von
ben ü-brigbleibenden 28 v. H. Wahlbercchtigten
wieöerum der vierte Teil freiwillig ausfällt.
Hier glauben wir jedoch eine starke Ueber-
treibung seststellen zu müffen, denn wir firr»
öen seit 1803, als tatsächlich 28 v. H. Nicht-
wähler festgestellt wurden. ein immer wachsen-
öes politisches Jnteresse uwd bamit auch eine
Zunahme des Wähleranteils. Vei der letzten
Kammerwahl 1932 betrng derAnteil ber Nicht-
wähler nur 16,5 v. H.
Sehr t«mperamentvoll wird alsdann Si«
in Frankreich bestehende Abstimmun-g nach
Arrondisiements angegrifs-en: ihr unmöglicher
Znstand wird b-eispielsweise an der Tatsache
klargemacht, datz ein Kreis von 20 000 Ein-
wohnern g-enau so wie «in anderer von
00 000 nur einen Abgeordneten stellt. Jn der
heutigen Kammer besteht ber merkwürdige
Zustand, datz manche Abgeovdneten von 5 000
Personen gewählt wurden, während
andere 50 000 vertreten. Am merkwürdigsten
ist aber die Tatsache, datz in einem WahlkreiS
ern Kandidat mit 6500 Stimmen gewählt wird
und zugleich ein anberer in einem grötzeren
Bezirk durchfällt, der 20 000 Stimm-en auf sich
vereinigt. Der Berfaffer des Werkes wurde
einmal trotz 76 000 Stimmen, die für ihn ab-
gegeben wurden, geschlagen. Nachöem Tardieu
mit ungewöhnlicher Schärfe und Offenheit auf