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«Mlllüies iieMWWil»»» »II' ilieli- «M lleieeleile-eelM'ile» skelessiisul II NI./I. MsüW/IIi'. m
Eden gegen italienische Beschuldigungen
Gtreii um -ie Lieferung von Oum-Oum-Geschofferr nach Abessinien
^ London, 18. Mal.
r ^uhenminister Eden gab am Montag im llnter.
s-"^ eine längere Erklärnng über die von italieni-
iiiok erhobenen Beschuldigungen hinsichtlich der
sj..^rungen von Dum-Dum-Geschossen an die abes.
y'lchen Streitkräfte ab. Obwohl diese Vcschuldigun.
Ici- als einmal amtlich dementiert worden
e>»!k,führte Eden unter anderem aus, machten
Ereignisie es im Jnteresse der britischen 2n.
x^rie und des gutcn englischen Namens notwendig,
° eingehende Darstellung zu geben.
)>» die Eesamtlage rtchtig zu verstehen, müffe
erinnert werden, daß die Einwohner Abes.
Patronen aller Art in der gleichen Weise
H>^ndeten wie einige Länder ihre Währungen.
»bxi--? und Munition seien der teuerste Befitz der
ejst''"'!chen Krieger. Darüber hinaus sei Abessinien
h. Land, in dem auf Erotzwild Jagd gemacht
Die Munition der Erotzwildjäger bestehe
M^gemätz aus W e i ch sp i tz g e s ch osse n, die
s^i'a für diese besonderen Jagdzwecke geeignet
siliSchon lange vor dem Ausbruch der Feind.
„^'eiten seien zweifellos grotze Mengen von Mu.
cheser Art von den Jägern zurückgelaffen und
iii ^ Eingeborenen verteilt worden. So sei es
sch^rstehen, datz im Berlause der Kämpfe abesfini.
b Nlifiiäi sich veralterter Gewehre bedient habe,
tze?"- Munition, falls die italienischen Mitteilun.
Se» die ihren Soldaten zugefügten Verletzun-
s'chtig seien, sehr gut aus Weichspitzgeschosien
"aen haben könne.
italienischen Veschuldigungen gingen dahin,
seli.osese Geschosse nach der Eröffnung der Feind.
^^'ten von britischen Firmen an die abessinische
^ien rung für militärische Zwecke geliefert worden
Pereits am 4. Februar habe die britische Re.
""3 den Völkerbund auf Erund einer Untersu.
"uf die Grundlosigkeit der italienischen Ve.
^'gungen hinweisen können.
"o^^.betone, daß weder die britische Negierung
^»rii^ britische Jndustrie für die Tatsache verant-
tiv» "ch seien, datz seit Jahren in Abessinien Muni-
i^ "ller Art von Hand zu Hand gehe. Die Re-
ep,""g übe eine strenge Kontrolle übcr alle Waf-
,"Nd Munitionslieferungen aus, die in Eng-
lej» lur Ausfuhrzwecke hergestellt würden. Jn
^ief-, 8"lle würden Ausfuhrgenehmigungen für
^»^"gen erteilt, die nach der Haager Kon-
1ed»-,''on verboten seien. Am 12. April habe
bie römische Zeitung „Messagero" nach
iH»7».-lLiederholuna der bereits wrderlegten Ve-
Lesch„»l!ungen Photographien von Weichspitz-
m» i'Ien veröffentlicht, die in England hergestellt
§ir>» ^ und autzerdem einen Brief, den die
ffebr, iZeorge Bate in Birmingham am 19.
^r "r aii den abessinischen Gesandten in London
-Rateriallieferungen gerichtet habe.
Brief und die dazugehörigs Muster-
Vesjtzseien auf folgende Weise in italienischen
d>e " gelangt: Am 19. Februar habs eine Person,
dem Namen eines Oberst Pedro Lo-
Lufgetreten sei, bei dem leitenden Direktor
r^gie Bate als Vertreter der abesiinischen
sMnn 'IÜ vorgesprochen. Nachdem ei das Emp-
Fjjl?8sschreiben einer ägyptischen Venk — eine
" ng — vorgewiesen habe, teilte er mit,
"'itiis^ abessinische Gesandtschaft Eewehrmunition
Su ^flrr Herkunft, darunter Dum-Dum-Munition,
wünsche. Auf den Einwand. datz Dum-
'weschossx »icht verwandt werden dürften, habe
»ie»""8ebliche Oberst Lopez erwidert, datz Abesii-
^öh».."" Leoparden wimmele, die nicht mit ge-
Djr >'.cher Munition abgeschossen werden könnten.
^es»L"""u habe sich hierauf hereit erklärt, dem
^ Ü n -1 »eine Musterkollektion der ge-
^op"ichten Art" M liefern. Gleichzeitig habe
,e>n » Vestätlgungsschreiben gedeten, aus
'u»f> "?f"orgehe, datz die Eeschosse britischer Her-
"v»".felen. Mit der Musterkollektion und diesem
««»»'"'" selbst diktierten Vrief habe sich Lopez
">»» ^"'fernt. Von der ganzen Angelegenheit habe
'eilül"' wieder gehört, als der Vrief in der ita-
"bess Presse veröffentlicht worden sei. Der
Nuft"',^" Gesandte in London habe weder die
lej s""'ollektion noch den Vrief erhalten; ebenso
öeh»»"8estellt worden, datz Lopez keiven Auftrag
' habe, sich um die Munition zu bemühen.
!?vp "ßenminister Eden schilderte hierauf, datz
*'Ue« 5?" 'll März, diesmal unter dem Namen
Eii/Dberst Eustav Mezler, der abessinischen
'""dtschajt grotztz Wunltionsli«!NUSgtzS M dis .
abesfinische Regierung angeboten habe. Vei der
Durchstcht der Warenliste sei dem Eesandten ent-
gangen, datz darunter auch ein Posten von drei
Millionen Weichspitzgeschossen enthal-
ten gewesen sei. Tatsächlich sei ein Antrag auf
Ausfuhrbewilligung der auf dieser Liste enthalte-
nen Munition nicht gestellt worden, aber das vom
abesfinischen Eesandten unterzeichnete Dokument
sei später ebenfalls im „Messagero" verüffentlicht
«orden.
Der Minister schlotz seine Ausführungen mit
dem Ausdruck seines grötzten Bedauerns, datz es
notwendig gewesen sei, dieseu Fall an den Pran-
ger zu stellen. Sein Beschlutz, diesen Schritt zu
tun, sei auf die Notwendigkeit zurückzuführen, den
guten Namen nicht nur der britischen Jndustrie,
sondern auch der britischen Regierung zu schützen.
Eden bestätigte weiter, datz die italienische Re-
gierung in der vorigen Woche eine Note an den
Völkerbund gerichtet habe, die die alten Veschul-
digungen wiederhole. Diese Note sei nunmehr z u-
rückgezogen worden. Jndessen hätten die aus-
ländischen Abordnungen in Eenf im Verlaufe der
kürzlichen Ratstagung Abschriften hiervon erhal-
ten. Dieser Umstand sei ein weiterer Erund für
die heute von ihm abgegebene Erklärung.
Wir verloren einen Kameraden
Oer Reichspreffechef der IlSOAP zum Tode Lulius Gchrecks
MUnchen, 18. Mai.
Was an Julius Schreck, dem treuen Vegleiter
und Mitkämpser des Führers, sterblich war, das
liegt nun aufgebahrt im Neuen Friedhos von Gräse-
ling, dem freundlichen Villenort im reizenden
WLrmtal aus der Strecke zwischen MLnchen und dem
Starnberger See, der Lulius Schreck zur Wahlhei.
mat geworden war und an desien Wohl er al» erster
Beigeordneter mitwirkte,
Knapp autzerhalb der Ortschaft auf einem idylli.
schen Hügel erhebt sich der neue Friedhof der Ee.
meinde. Weit schauen seine Kreuze in die schöne
Landschaft des WLrmtales hinein, und hell blinkt
das Kuppelkreuz der Aussegnungshalle, in der Julius
Schreck aufgebahrt liegt, in das Vlau des Himmels.
Die Häuser rings umher haben zum Zeichen dsr
Trauer um Julius Schreck, in dem Ortsgruppenlei.
ter und Vürgermeister „den Vesten der Gemeinde
Gräfeling" beklagen, halbmast geflaggt oder das Ha.
kenkreuzbanner mit Trauerflor verhüllt.
Die Front des Friedhofgebäudes ist mit Lorbeer-
bäumen geschmückt. 2n der Mitte steht im Halbdun-
kel des Aussegnungsraumes, desien vordsre Hälfte
durch grotze Flaggentücher auf sattbraunem Hinter.
grund von dem rückwärtigen Teil der Halle abge.
trennt ist, auf hohem Sockel der Sarg Jhn bedeckt
ei» samtnes Hakenkreuzbanner. Eine Ehrenwache
der SS.-Standarte Deutschland mit
blankem Degen stcht zu Seiten des Sarges. Auf
einem schwarzen Kissen ruhen der Blutorden und die
Kriegsauszeichnungen des Mannes, desien ganzes Le.
ben Kampf und Hingab« für Deutschland, für den
FLHrer gewesen war.
Dem Sarg zu FLtzen breitet fich ein mächttger
Fliederkranz aus, auf dessen Schleifen di« Haupt.
ftadt der Vewegung dem unvergetzlichen Kämpfer
den letzten Erutz entbietet.
Am heutigen Dienstag wird er in der geweih.
ten Erde seiner Wahlheimat, in die an hellen Föhn.
tagen die fernen Schneehäupter der Bsrge herein.
schauen, zur letzten Ruhe geleitet werden, ein
Kämpferleben, das vollendet hat, das, aber als
Beispiel weitsr wirken wird, solange
Treue, Kameradschaft und Pflichterfüllung geltsn in
deutschen Landen.
Oer Nachruf Or. OietrichS
Kameraden in der Not
Kameraden im Tod
Kameraden im Rücken:
Das sind drei feste Brückens
Dieses Wort, das irgendwo an der Wand eines
Eemeinschaftsraumes der SS-Verfügungstrupp« ge.
schrieben steht, kommt vielleicht den Eefühlen am
nächsien, die uns im Leben mit Julius Schreck
verbanden und uns nun angesichts seines Todes so
schmerzlich bewegen.
Was die NSDAP. grotz gemacht und zum echten
FLHrertum der Nation besähigt hat, das ist jen«
Eemeinschaft von Männern, denen der National.
sazialismus nicht nur in Herz und Hirn, sondern
denen er als kategorischer Jmperativ im Vlute liegt.
Diese Männer, denen der Nationalsozialismus zum
selbstgewählten, unwiderruflichen Eesetz ihres eigenen
Daseins wurde, die, aus Kampf geworden und im
Sturm gewachsen, auf Eedeih und Verderb miteinan.
der verschworen sind, waren einst die Schild- und
Bannerträger im Kampfe des Führers. Sie haben
ihren Anteil am Werke der deutschen Wiedergeburt
und sie traten mit auf die Kommandobrücke, als
der Führer das Steuer der Nation in seine Hände
nahm. >
Der Name, das Vertrauen und das Andenken,
das ste heute beim Volke genietzen, ist ihnen nicht
mit dem Siege der Bewegung als Geschenk in den
Schotz gefallen. Was ste wurden, wurden fie durch
sich selbst. Jeder an seiner Stelle. Sie stnd Ele.
mente der ersten schöpferischen Gestaltung, und für
ihre heroische Tat wird das Dritte Reich auf im.
mer Zeuge sein. Der Kreis dieser Männer der
Kampfgeneration ist begrenzt, ist einmalig und un.
ersetzlich.
(Fortsetzung Seite S.1
Oie TiGOAj) zum Tode Gchrecks
Gedenkworte des Gtettvertreters des Kührers Rudolf Heß
Derlin, 18. Mai.
Der Stellvertreter des FLHrers, Pg. Rudolf
Heh, nimmt im „Völkischen Beobachter" von
SS-Brigadeführer Iulius Schreck namen» der
NSDAP mit folgendem Nachruf Abschied:
„Die nationalsozialistische Beweguug «immt
heute Abschied vo« Julius Schreck.
Sie nimmt Abschied vo« einem ihrer Aeltesten
«nd Treuesten. Sie nimmt Abschied von einem ihrer
Bescheidensten, der nichts fiir sich wollte, der alles
gab fiir Deutschland und den Führer.
Wo es fiir Deutschland zu kämpfen galt, stand
er an der Front. — so drauhen im Weltkrieg, so
dahcim.
Grenzenlos war seine Verehrung und seine
Liebe zum FLHrer; unermLdlich seine Sorge um
den FLHrer; umfichtig du Bedacht auf deu Schutz
FührepM.
Sein Wesen strahlte ZuverlSsiigkert Lis zum
letzten aus. Seine Eegenwart verbreitete bei sei-
nen Parteigenosien in schwerer Kampszeit das Ge-
siihl des Eeborgenkeins.
Unbeirrbar sein Urteil iiber Menschenr unver-
hohlen die Zuneigung wie die Abneigung; ei« rau-
her Saudegen mit einem warmen Herzen.
Eefürchtet von den Gegnern, geliebt von allen,
die ihn zu den Jhren zählten. verehrt als väter-
licher Freund von seinen Untergebenen.
Er batte das Gliick. das höchste Vertrauen seines
Führers zu genietzen.
Die Bewegung senkt ihre Fahnen zum letzten
Erutz an Julius Schreck. Sie kchwört ihm damit,
datz seine Art und sein Eeist den Jungen und den
Kommenden Vorbild sein wird, auf datz er der Be-
wegung diene bis in fernc Zeiten, zum Heile unse-
res grotzen nationalsozialiftischen Deutschlands.
z. Budolj s>b."
Mittelmeer ist Trumpf
Zu dem grotzen europäischen Paktfystem, das
ois französischen Rsgierungen, gleichviel wie sio
hsetzen, mit freundlicher, wenn auch etwas plato-
n'scher Zustimmung Englands als Erbstück der
politischen Weisheit Varthous übernommen und
lmmer wieder in die europäische Diskusiion hinein-
gezogen haben, gehört auch der Mittelmeer»
pakt, Selbstverständlich hat Frankreich dabei
daram gedacht, sich in ihm eine führende Rolle zu
sichxrn. Auch der Mittelmeerpakt sollte seinem
Wesen nach nichts anderes darstellen als eine Ver-
stcherung auf Gegenseitigkeit gegen jede Antastung
des Status quo mit Dividendenzahlung an dio
vor allem an diesem Status quo interessierten
Mächte, voran Frankreich, aber auch England, das
eben aus diesem Erunde seine platonische Zu-
stimmung in das Eeschäft einschlotz.
Während der letzten Eenfer Ratstagung ist nun
plotzlich der Gedanke dieses Mittelmeerpaktes auf«
getaucht. Allerdings in anderer Form, als man
ihn in Paris konzipierte. llnd um den Tisch, an
dem man vom Mittelmeer sprach, satz weder der
Vartreter Frankreichs, noch der Englands. Iugo -
slawien, Eriechenland und die Tür»
rei haben sich über einen gegenseitigen Hilfepakt,
hauptsächlich bezogen auf die Mittelmeergewässer,
unterhalten, und fie find dabei von vornherein
davon ausgegangen, datz man weder die Vetei-
ligung Frankreichs noch die Englands dazu
brauche. Jm Gegenteil. Man kann ja nicht wisien.
Jedenfalls ist man in Paris und London etwas
verdutzt über die Eestalt, in der hier eine Jdee
verwirklicht werden soll, auf di» mau eigentlich
Patentansprüche erhebt.
Man hat ohnedies seine Sorge« «m das plötz«
lich so aktuell gewordene Mittelmeet. Die Sache
mit dem neuen italienischen Jmperium
rückt es in eine ganz besondere Veleuchtuna. I«
Paris weitz man noch nicht recht, wie man sich zu
diesen Dingen stellen soll. Aber vielleicht haben
sich die drei Staaten, die in Eenf Lber oen Mit-
telmeerpakt sprachen, Eedanken darüber gemacht.
Zu ihnen gehört Jugoslawien, das in der üblichen
frayzösischen Vorstellung zum Gefolgschaftskreis der
am Quai d'Orsay gemachten Politik gehört. Man
hat dort in letzter Zeit schon manchmal Zweifel
bekommen, ob das noch ganz zutrifft. llnd nun
eigene Mittelmeerpolitik, selbstverständlich auch im
Verhältnis zu den durch Jtalien neu aufgerollten
Problemen? Das alte Konzept, nach dem man in
Paris Autzenpolitik macht, stimmt ntcht mehr
in allen Teilen.
Und dann ist da Syrien am östlichen End«
des Mittelmeers^ französisches Mandatsgebiet. Aber
die arabischen Schutzbefohlenen wollsn nicht mehr
so, wie der französische Eouverneur will. Vor
einigen Wochen gab es Unruhen und höchst unan-
genehme kategorische Forderungen, die stark nach
Autonomie schmeckten. Man ist mit der äutzeren
Auflehnung zwar fertig geworden, aber die Zu-
friedenheit und Willfährigkeit der Araber hat man
sich natürlich nicht erworben. Der Vrand schwelt
weiter.
llnd er wird genlkhrt durch die llnruhen im be«
nachbarten Palästina, die dort zunächst aller-
dings den englischen Freund angehen. Die Araber
fühlen stch als die Herren des Landes, und sie find
höchst unwillig darüber, datz England es auf Erund
der Balfour-Deklaration den Iuden geöffnet hat.
Sie sind denen, die sie als unerwünschte und ihre
eigenen Lebensmöglichkeiten einengende Eindring-
linge empfinden, kürzlich sehr handgreiflich ent-
gegengetreten. Dazu ein Ultimatum an England,
datz die weitere jüdische Einwanderung nach Palä-
stina verboten werden müsie. Jn London denkt
man nicht daran, das zuzugestehen, und in 2eru-
salem will man nicht nachgeben. Vorläufia sucht
England die Meinungsverschiedenheit mit Batail-
lonen und Tanks beizulegen. Der Oberkommisiar
hat den Ausnahmezustand erklärt, und nun wird
es darauf ankommen, ob die das Land revolutio-
nierende llnruhe mit Eewalt zu ersticken ist. Die
Araber in Palästina, die mit ihren mohammeda-
nischen Brüdern in Syrien schon seit längerem in
Verbindung stehen, hahen inzwischen Eesandtschaf-
ten in die anderen arabischen Staaten des Nahen
Ostens geschickt, um weaen der Möglichkeit eines
gemeinsamen Handelns vorzufühlen. Sis
wäre eine für England, aber auch für die anderen
europäischen Lltächte, die in ihren Besitzungen,
Kolonien und Mandaten islamische Stämme
sitzen haben, höchst kritische Angelegenheit.
England schaut natllrlich vor allem nach
Aeaypten. Dort ist die Nationalistenpartei des
Wafd zur Herrschaft gelangt, und sie drängt auf
die längst fällige ägyptisch-britische Auseinander-
setzung, die — das liegt in der Natur der Sache —
nur auf Kosten Englands erfolgen könnte. Aegyp-
ten ist aber für die Regierung in London ein be-
sonders heikler Posten, solange der Streit mit Jta-
lien noch nicht beigelegt ist. Man traut Rom
allerhand Schlechtes zu, behauptet, es schüre den
Araberaufstand in Palästina Md habe schon seft