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werlag und HerauSgeker: Verlag Volksgemelnschaft G.m.b.H„ Heidelberg. Hauptftr. 1LS/12S
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Samstllg, den 14. Miir; 1SZK
amllic!ik8 Veriiüi«ji8ling8blilll lüi 8tssl8- unü Kemeinüe-öeüüsüen Lrewerklluf in psg., k. Zatirg. > Nr.
2er lül^rer ist 2eutschland
Durch öre weitgespannten Riesenzelte, öurch
-t« Historischen Kunögebungshallen öerKampf-
zeit, öurch öie Tausenöe unö aber Tausenöe
öer Versammlungssäle, öurch öen größten unö
ö«n kleinsten Raum öer Volksgemeinschaft in
Staöt und Lanö schwingt jetzt der heiße Atem
nationaler Vegeisterung, Hingabe unö Gestn-
nung. Mit AöolfHitler an öer Spitze legt
öas politische Führerkorps vor öem kommen-
öen Stichtag öeutscher Zukunftsgestaltung
Rechenschaft über das, was in örei Jahren
unter nationalsozialistischer Führung geschah,
was gewollt unö erreicht wuröe,
was erstrebt unö öurchgesetzt wuröe: Frerheit,
Ehre, Gleichberechtigung — Arbeitsbeschas-
fung — Blüte öer Jnöustrie, kultureller Auf-
stieg — soziale Fürsorge — seelische Erneue-
rung . . . Gewaltige Zahlen, unaussprechbare,
ethische und moralische Werte, unauslösch-
lich eingetragen in öas Buch vom neuen
öeutschen Leben und Glauben.
Aus öem Munöe öerer, die noch nie in bil-
ltgen Phrasen und Theorien, sondern stets in
eisernen Tatsachen, durchblutet von einer
Weltanschauung, gesprochen haben, erfährt das
öeutsche Volk öie geschichtlich einzigartige
Bilanz öer nationalsozialistischen
L e i st u n g.
Gewiß macht jeöen, der stch mit ganzem
Bewußtsein zu öer -eutschen Volksgemeln-
schaft zählt, öiese Abrechnuwg stolz. Unö mit
gutem Recht kann es so sein, muß es sogar
so sein. Denn in öiesen Tage, öa vor unseren
Augen das Hcer derer aufmarschiert, öiewie-
öer Arbeit sanden, öie wieder fret« n
Boöen ackern, öie wieöer «in einiges
Bolk mit -en Waffen zu schützen be-
reit sind, da kann uns in großartiger Weise
«nsere Schicksalsgemeinschaft bewutzt
weröen.
Unser aller Mühen unö Opfern, Werken
und Denken, Glanben und Wollcn ließ diese
jetzt überall aufgezählte Leistung des
öeutschen Wunders weröen. Dein Teil,
unbekannter, schweigenöer Volksgenosse, auf
öer letzten Bank der Wahlversammlung, dein
ehrlicher Anteil steckt mit in öem Werk des
Führers. Dein Wille stärkte des Füh-
rers Entschluß. Dein Hammerschläg er-
neuerte öie Wirtschaft. Dein Werktag ließ die
Wehrmacht werden. Dein Opfer gab Notlei-
öenden Mut. Dein Berstänönis schuf neue Ar-
beitsplätze. Deine Kraft lietz öie Autobahnen
weröen. Dein Können machte uns vom Aus-
land unabhängiger.
Jn allem, was wir an Taten unö Gchöp-
fungen erlebten, ruht unsichtbar unö uner-
kennbar, aber ebenso unverkennbar unö un-
leugbar öie Leistung des ganzen Vol-
kes öer Anteil öes unbekannten Volksgenos-
sen. Des Führers Jöee unö Weitblick war ösr
zünbenöeFunke,- er ließ Deutschlanö
sich selbst wieöerfinden.
Ein Tor wäre etn jeöer, öen nicht sein
Anteil mit Stolz erfüllt,' wer aber könnte erst
seinen eigenen Willen unö Fleiß seiner Hände
und Geöankenwerk im Stich lassen? Jm Füh-
rer personifiziert sich das deutsche Leben, fin-
öet öer Wille Form und Gestalt. Gibt es -a
überhau^xt einen Zweifel, wie wir, nachdsm
wir nns Rechenschaft ablegten, öie Frage des
29. März beantworten?
Jmmer wieder finden wir zu ber eineu
These zurück: wir alle sinö Deutsch-
lanö, unö Deutschland ist der Füh-
rer. Und öas ist es, was wir am Wahltag
geloben werden, weil wir sonst uns selbst
betrügen wüvden.
„SaM'llMi, sind Malinfinn!"
Holländische Warnnnge».
Amfterdam, 18. März. Die Verlautbarun-
gen, öaß öer Völkerbund unter Umständen
Sanktionen gegen Deutschland beschließen
könne, haben in dcr niedcrländischen öffent-
lichen Meinung stärkste Beunruhigung hervor-
gcrufen. Die maßgebenöen nieöerländischen
Wirtschaftskreise sinö sich vollkommen bewußt,
baß eine Beteiligung der Niederlande an
eventuelleit Sanktionsmaßnahmen gegen
Deirtfchland, den wichtigstcn Abnehmer nie-
öerlänöischer Proöukte, den wirtschaftlichen
Nuin der Niederlande mit allen seinen ver-
heerenden Auswirkungen bedeuten würde.
londoner Verliandlungen ernenl oertagt
2eutschlands Ueberzeugung: Nur der jrieden stelst zur 2ebatte
London, 13. März. (Funkspruch.j Ueber
die Sitzunß der Locarnomächte am Freitagnach-
mittag wird eine amtliche Mitteilung ausge-
geben, in der es heitzt, dah die Prüsung der
Lage sortgesetzt wurde. Jm Verlause der Be-
Iprechungen sei mit Besriedigung sestgestellt wor,
oen, datz eine Annähexung der Ansichten statt-
gesunden habe. Die nächste Sitzung des engeren
Ausschusses werde am Sonnabend um 17 Uhr
stattfindcn.
Hinter den KuUssen der Locarno-Konserenz
wurde am Freitag bereits eifrig verhandelt, da
inzwischen die meisten Abordnungen fiir die am
Sonnabend stattsindende Erössnungssitzung des
Völkerbundsrates eingetrosfen waren.
Jn London sind die Locarno-Garanten unter
Vorsitz des englischen Autzenministers zusammen-
aetreten und der sranzösische Senat hat di« letzte
Weiche endgültig herumgerissen: Richtung
Sowjet - Pakt! Die Fronten stnd damit klar
abgegrenzt.
Frankreich hat zu Beginn entscheidender Ver-
handlungen über di« Neuordnung Enropas seine
elgenen „vollendeten Tatjachen" erneut
bestätigt, indem es ihnen auch die letzten noch
fehlenden juristischen Unterbauungen gab.
Das System der „kollektiven Sicherheit" fran-
zösischen Ursprungs stellt sich dabei endgültig als
«in System der Militärbündnisse dar,
in das ^ietzt auch offiziell die nach der franzö-
sischen Beweissührung grötzte Militärmacht der
Welt, die Sowjet-Union, eingebaut ist. Line De-
weisführung bahin, datz damit eine Militär-
und Bündnispolitik urältesten Vortriegsstilr»
feierlich Auferstehung gefeiert hat, rrllbrigt sich!
Es war deshalb «in glllcklicher Gedanke, datz
die deutsche Reichsregierung am Donnerstag die-
sen Tatbestand ohne Leiöenschaft in einer amt-
lichen Erklärunq noch einmal Laraufhin unter-
suchte, in welchem ursächlichen Zusammenhang
er mit der augenblickl'ichen, ernsten Krise der
europäischen Politik steht.
Frankreich pocht wieöer einmal cmf seinen
Schein. Es steht in Lonöon mit allen seinen
Verbündeten und der ganzeu Müsterkollektion
der Paragraphen von Versailles, Die amtliche
Exklärung der deutschen Reichsregie-
rung hat noch sinmal angesetzt, um in einer
ernsten Stunde ein ebenso ernstes wi« deutliches
Wort zu sprechen: Zur Debatte steht nichts
als der Friede!! Dieser Friede kann nicht
auf Anklagen unö unter Zurückrufunq stnnloser
Mitzstäude der Vergangenheit aufgehaut wer.
den, Deutschland hat s-einen Teil zu dieser not-
wendigen Neuordnung Europas beigetragen, in>
dem «s sein grotzzügiges Angebot der Ver-
ständigung in die Waaaschale öes Frieben»
legte. Um bie Ablehnung öder Annahm« bieser
Angekotes aber geht es. Um die Annahme oder
Ablehnung, damit aber auch ber Mitarbeit
Deutschlawds am Neuaufbau Emopas, ber ein-
gestandeneimatzen schwerlich auf ei-ner ficheren
Grunölage in Angriff genommen werben könnt«,
wenn die 70 Millionen bes mitteleuropäischen
Raumes gezwungenermatzeu abseits stehen müh-
ten! Deutschland aber hat keine ander« Mög-
lichkeit: Seine Mitarbeit ist ein l«tz-
tes Mal angeboten woröen, unö biese»
Angebot kann nicht erneuert werden, wenn «»
eine Antwort in neuen sntehrenden Diskrimi»
nierungen und in ber künstlichen Ausblähung
unb Aufpeitschung alter Gegensätze finöen solltej
Die in London tagenden Mächte haben also die
Wahl.
kchwierig — aber nicht tioffnungslas
knglische preffestimmen;u den tnnLoner llerliandlungen
London, 13. MLrz. Die Bericht« der Blätter
über den Verlauf der Ereignisse weichen in kl«i-
nen Einzelheiten voneinawüer ab, stimmen aber
in allen wesentlichen Punkten überein. Fast
sarblos ist der Bericht ber „Time s", der im
Ton äutzerst zurückhaltend ist. Er erklärt, batz
>uich b-ritischei Änsicht öi« deutsche Antwort in
ihren negativen Berpflichtungen wahrscheinlich
«inen kleinen Fortschritt barstellt, aber sehr writ
von bem entfernt sei, was Eden erbeten hckb«.
Der biplomatische Korresponbent der „Mor-
ning Poft" berichtet, bah auf bi« beutsch«
Weiaerung hin, Li« Truppen zurückzuziehen, di«
Konferenz ber Locarnomächte zusammeng«tr«ten
lei " "" ...
Scherl Bilderdienst
Kr « her: Stundenlang standeu die Arbeitslosen in de« Zahlstellen des Nrbeitsamtes an»
«o die Unterftütznngen ansgezahlt «urdeu. Heute geht es mit einem srohen Lied anf
den Lippe« im Dienst der Gesamtheit immer rveiter berganf.
gen. (?) Ein« Ewtscheibung sei nicht «rretcht
worben. Die beutsche Antwort sei allgemein al«
wicht befriedigewd angesehew worden.
Der biplomatische Korespowbent be» ,,Daily
Telegraph" «rklärt, datz stch bi« Haltung ber
'britischen Regierung sichtbar versteift habe. Die
Minister hätten gestern bie Schlutzfolgerungen
zogen, datz jeder mögliche Weg, Ber-
wdlungen zustande zu bringen, versucht wer-
den inutz. Jnzwijchen sei es Erotzbritannien ge-
lungen, Zeit für ruhigere ErwLgungen dadurch
zu gewinnen, batz es Frankreich und Belgien
bavon Lberzeugte, datz die Lage ehsr für Er-
wäqungen durch den Völkerbundsiat angetan
sei als für «in« unmittel'bare Aktion zur Unter«
stützung des Opfers eines Angriffs.
„Der Frieden muß erhalten werben", sv
schretbt öie „Daily Mail". „Jm Verlaufe
der Ereignisse öer letzten 2z Stunöen hat sich
nichts zugetragen, was die Staatsmänner ber
Welt daran hinöerte, den Frieöen »u erhal»
ten. Die Lage ist äußerst schwiertg. Aber mit
Klugheit und Mäßigung kann öie Gefahr der
Katastrophe eines neuen Weltkonflikts ver-
mieden werden. Die Welt würbe in der Tat
Lankrott über öie staatsmännische Kunst setn,
wenn es kein Mittel gebe, ein Kompromiß
zwischen öer französischen unö der deutschen
Ansicht zu erreichen. Das ganze britische Füh-
len sei gegen Gewaltmaßnabmen.
llle Stimme des jungen knglnnd
Die Abenözeitung „S t a r" hat die jüngsten
Abgeorbneten der einzelnen politischen Par-
teien um ihre Ansichten zur politischen Lage
befragt.
Der Konservative Cartlanö schreibt,
wenn öie Methode des deutschen VorgehenS
bedauert wevden müsse, so b^deute das ntcht,
daß sie nicht heilsam sowohl für die Welt-
beziehungen als auch den Völkerbunb sein
könne. Der Gedanke der entmilitarisierten
Zone könne logischerweise nicht mehr vertei-
digt werden. Die Zone hätte zur gleichen Zeit
verschwinden sollen, als die französischen und
britischen Truppen öas Rheinland verließen.
Der Arbeiterabgeorbnete MacMillan
stellt fest, daß es keineswegs besondere Ge-
fahren heraufbeschwören müsse, wenn Dentsch«
land sein eigenes Gebiet besetzt habe.
Anders wäre die Lage, wenn Deutschlanö das-
selbe getan hätte, was Frankreich den Deut-
schen im Ruhrgebtet zugefügt habe. Deutsch-
lanö habe sich jetzt das genommen, was man
ihm, als es noch ein demokratischer Staat
war, verweigert habe. Solange Deutschlanb
nicht versuche, das Hoheitsgebiet anderer Na-
tionen anzutasten, möge man sich vor der