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Keierlicher Empfang -er l^eichsregierung — Oe-enkfeier auf -em Ehrenfrie-hof — Eröffnung -er Ausstellung
,/Hei-elberg, Vermachtnis un- Aufgabe"
Heidelberg, 28. Juni.
Di-. vi - Heidelberg war Sonntagmorgen früh
M den Beinen. Die Festfolge sah drei wichtige
^eranstaltungen vor: Die Heldenqedenk-
^ier auf dem Ehrenfriedhof vormittags, die
?-röfsnung der Städtischen Ausstell-
L," 8 : „Heidelberg, Vermiichtnis und Aufgabe" im
^urpfälzischen Museum und den Empfang
,urch die Reichsregierung im Königssaal
Heidelbcrger Schlosses am Nachmittag und
. Schon Stunden vor Veginn der Totenehrung
M oben über der Stadt, vor unserem herrlichen
^iahnmal heldischen Eeistes begann die Völker-
?anderung zur Eedenkstätte. Wagen auf Wagen
^u>ob sich in schier endloser Kette in weitem Üm-
Aeg über die Klingenteichstratze langsam an das
Urenmal heran. Drllckend war die Hitze, die ein
^olkenschleier verstärkte.
^ Weit ab vom Ziel parkten die ungezählten
Aiotore. SA. wies dcn Weg, bildete am Zugang
?'cht Spalier. Noch blieb der Ehrenfriedhof selbst
Vlicken verborgcn. Unweit stieg Rauch auf
Zts grünumrankten mächtigen Pylonen. Heilige
"Nrast ringsum. Sprachfetzen aller Nationcn er-
^uhten das Ohr. Rechts am Wege lagerte die
^«.-Verfügungstruppe „Deutschland" marschbereit.
, Erst als sich die Eäste sämtlich eingefunden hat-
!^n, Reichsminister Rust mit Eauleiter Wagnec,
"dn badischen Ministern, hohen Führern der SA.
u»d SS., Mitgliedern der Reichsleitung und Eau-
Z'tung, Eeneral Geyer, nebst weitcren Vertretern
zdr Wehrmacht und des alten Heeres sowie dcr
sNeichsjugendfllhrung, sich an die Spitze der War-
Lrden begeben hatte, rückte man geschlossen zu dem
^tahnmal vor. Dumpfer Trommelschlag ertönte.
Znbeweglich standen links und rechts die Posten
SS. Auf dem weiten Halbrund hinter dem
?edenkstein schnitten sie gleichfalls scharfe Sil-
uouetten in den Horizont.
. Minuten würdigen Wartens vergehen. Dann
Mlt der Platz von den Schritten der SS.-Ver-
fUgungstruppe wider. Trommeln voran, die Musik-
fupelle. Nach exaktem Parademarsch postiert stch
Ze Kompanie. SA. folgt nach und dcr NS.-
Ztudentenbund. Schweigend grllßt die stattliche
't'esucherzahl die einma'rschierenden Fahnenabord-
"Ungen.
- Es ist ein unvergeßliches Vild, das sich da far-
vfnprächtig vom Himmel abhebt. Drüben liegen
'e Verge im Dunst. Wolkenberge türmen sich über
Ms auf. Unsere Toten haben hier oben eine Hei-
uiat gefunden, wie man sie ihnen prächtiger nicht
^uben kann.
2n stiller Andacht verharrt die Menge. Nach
i"Nimungsvollem Weihespruch eines Studenten ge-
,?nkt Minister Prof. Dr. Schmitthenner in
!^fen Worten der gefallenen KaMeraden: Gegner
fn Kampfe einst, vereint jetzt im Tode. Weit'und
sndringlich schallt diese Stimme über den Platz:
"^ie deutsche Wiedergeburt ist emporgestiege'n,
Znlbracht von dem uns von Gott gesandten Einiger,
^ersöhner, Friedensbringer und Vefreier Adölf
^i.tler. Er hat dcm Öpfer der Toten den Sinn,
N>erem Volk und Reich das Leben zurückgegeben.
,Ech gilt es, die große von den Toten allen Völ-
An gcmeinsam gestellte Verpflichtung zu erfüllen.
waren Frontkämpfer im Kriege, laßt uns
^kontkämpfer des Friedens werden."
- Unter den Klängen des „Liedes vom guten
^llineraden" legen Studenten am Ehrenmal den
f-^anz der Universität, die Kränze der rumänischen,
Vbanischen und chinesischen Abordnung nieder.
p.chüsse zerreißen die Luft. „Wir sind auf eure
^cken getreten, Vaterlandsverteidiger", kllnden sie
^ck Helden unter den steinernen Kreuzen.
ch
Eine erstaunlich große Besucherschar hatte sich in
festlich ausgestatteten Aula der Neuen Universi-
»>i eingefunden, um der Eröfsnung der Städtischen
^psstellung „Heidelberg, Vermächtnis und Aufgabe"
Zikch Oberbürgermeister Dr. Neinyaus beizu.
^?hnen. Ebe'n weil sie Außergewöhnliches bietet,
^itten hineingestellt ist in die Heidelberger Land.
^ft, in diesc Kultur, Eeschichte und Architektur ist
Jnteresse so groß. Wollen wir hofsen, dah der
^ipruch so anhält. Die Schau verdicnt die unein-
"Mrcinke Stützung. Da sie sich in neuer, mcht
^lldemisch-musenhafter Ausstellungsform an alle
^sucher, auch an den einfachen Volksgenossen wen-
muß sie Vegeisterung wecken, die Brücke schla-
N können zwischen den Werien der .Vergangenheit
*Ud dex Zukunst.
kinmnrsvll ck«" ssalinsn bsi ckvr l'otsnxsckonkkvlsi' »uk ckem llbrentrieckbot
Noto Vergmayer
Oberbllrgermeister Dr. Neinhaus hat nur zu sehr
recht, wenn er in seiner Ansprache betonte, daß es
kein Zwiespalt oder gar ein Eegensatz ist, daß eine
Stadt, die sich der ftarken und reichen Kräfte einer
großen Ueberlieferung verbunden weiß, die Ver-
pflichtung in sich spüren muß, darllber hinaus mit
allem, was ihr eigen ist, das gegenwärtige/ geistig.
politische Streben zu ftärken. Aus dieser doppelten
Verhaftung ersteht ihr die Aufgabe, weiterhin schöp-
ferisch zu bleiben, wie ste es in den Jahren nach der
Machtergreifung bereits durch die Arbeitsschlacht,
die Reichsfestspiele, den Ehr-enfriedhof, die Feier-
stätte auf dem Heiligen Berg und durch den jetzt in
Angriff genommenen Bahnhofsumbau mannigfach
unter Veweis stellte.
Der der Awsprache folgende Rundgang durch die
stark vergrößerten Ausstellungsräume des Kurpfälzi-
schcn Museums ließen den tiefsten Sinn der Schau
Des Iührers Glückwünfche an Heidelberg
Dcr Rektor dcr Universität Heidelberg/ hat zu Beginn der Jubiläumsfcier-
lichkeitcn folgendes Tclcgramm an dcn Führer und Reichskanzler gesandt:
„An dcn Führer und Rcichskanzler, Bcrlin.
Die ältcste Univcrsität des Reiches cntbietet am Tage ihres 550jährigen Be-
stehens Jhnen, mcin Führcr, als dcn Bcfreier dentschen Gcistes und den Wahrer
dcutscher Kultur chrcrbietigsten Gruß. Dic Heidelbcrgcr Hochschule steht Ahnen
gläubig und trcu zur Scite im Ringen um die Vollendung dcutschcr Erzichung
und Volkwerdung. Groh, Rektor".
Dcr Führcr und Rcichskanzlcr, hat an dic Universität Hcidclbcrg ans Anlas?
dcr Fcicr ihres 550jährigen Bcstehens folgendcs Glückwnnschtelcgramm gcrichtct:
„Der Univcrsität Heidelbcrg, dcr ältcsten des Deutschcn Rcichcs, sprcchc ich
zu ihrem Ehrentage, an dcm sic im Kreisc, ihrer dcutschcn und ausländischcn
Frcnnde und von Vcrtrctcrn zahlrcichcr Nativnen ihr 550jährigcs Bcstchcn fcstlich
bcgeht, mcine nnd dcr Rcichsregicrnng, Glückwünsche aus. Znglcich dankc ich
Jhnen, Herr Rcktor, dcm Senat und dcn Studiercndcn sür dic mir aus dicscm
Anlas? in Treue cntbotcncn Grüße. Ich crwidcre sie herzlich mit dcm Wnnschc,
das; die altehrwürdigc Heidelbergcr Hochschnle — getren ihrcr Ucberliefcrung —
anch in die fernste Zuknnft cine Pflanzstätte cdelsten dentschcn Gcistcslebens nnd
die bewährte Mittlerin echtc» deutschen Liulturgutcs an die Welt blciben mögc.
(gez.) Adolf Hitler.«
erkennen, den Eästen an Ort und Stelle im Jahre
der Universitätsfeier, der Olympischen Spiele sowie
der Reichsfestspiele nahezubringen, „Laß d-er Neubau
des Reiches nicht in luftleerem Raum errichtet
worden ist, sondern im Herzen des Volkes auf völki.
scher und geistiger lleberlieferung unzerstörbar
ruh t."
Erlesene Schätze hat die Ausstellungsleitung hier
auf rund 37 Räumen zusamm-engetragen. Zeugnisse
der wechselvollen Geschichte der Stadt, Darstellungen
der Eesch-ehnisse der Gegenwart und der Pläne der
nahen Zukunft. Jm Jnnern des Blattes wird auf
die einzelnen Gruppen näher eingegangen.
Der Abend erhielt besonder-en Festcharakter durch
den Empfang der Reichsregierung im
Heidelberger Schloß. Frllhzeitig waren die Zufahrts.
straßen von Zuschauermassen umlagert. Man hoffte,
wenigstens wichtige, beliebte Berliner Persönlich.
keiten grllß-en zu können, ihnen sinmal ganz nahe zu
sein. Besonders dicht drängte sich die Menge oben
vor dem Schloßtor,
Die Hoffnung trog nicht. Mit begeisterten Zu-
rufen wurden dic führendcn Männer, ganz bcson-
ders Reichsminister Dr. Eoebbels begrüßt. Des-
gleichen auch Reichsminister Dr. Rust, Stabschef
Lutze, Reichsminister Seldte und der badische Gau-
leiter und Reichsstatthalter Robert Wagner. Auch
den badischen Ministern, die alle erschienen waren,
wurde ein herzlicher Empfang zuteil. lleberhaupt
verfolgte die Bevölkerung mit großem Jnteresse die
Auffahrt der Wagen und' der Vertreter d-er Rcichs.
regierung, der Wehrmacht, der Partei. der ausländi-
schen Gesandten und der zahlreichen Ehrengäste aus
dem Jn- und Auslande.
*
Die auswärtige und Auslandspresse war um
etwa die gleiche Zeit zu einem Empfang des Ober-
bürgermeisters und des Reichsnährstandes nach
Schwetzingen eingeladen. Mit einem Eartein
fest in dem berllhmt-en Schloßgarten klang für sit
dsr ereignisreiche Sonntag aus.