volkaemeirMLft
kjeidelberger
>kerlag und Herausgeber: Berlag BollSgemelnIchaft <8. m.». H., Heidcwerg. Hauptstr. IL8/l2S
kannnelnummer S22S. Schriftleitung: Lutherstr. SS. Fernruf 3740. Die .BoMgemeinichaft»
>rfcheint 7 mal wöchentlich und lostet monatlich 1,70 RM.; bci Trägerznstellung zuzügl. 80 Pf.,
8 e a b a ch t e r
bet Postzustellung zuzügl. 42 Pf. Jst die Zeitung am Erscheinen (auch durch hähere Lewalt)
verhindert, besteht lein Anspruch auf Entschädigung. Abbestellungen müssen bir spätesten» 2S.d.M>
sür den folgendenMonat dirckt beim Berlag eingereicht werden. AuSschl.GcrichtSstand: Heidelberg
5amslag. den 18. Kpril 18Z8
Üintl!«:lik8 Veiriülilli8i«iig8!i!slt liir 8lssl8- linl! Kemeilllle-Veliiirlleli
ireiverbaus 18 pfg./ k. Zatirg. / Nr. 187
Me Schlichtungsbemüliungen gelcheilert
Ler Lrehehnerauslchup am knde seines Lateins — Hölberbundsrat lott entscheiden
Ge«f, 17. April. fF«nkspruch.j Der Drei-
Sehuerausschnb des VölkerLundsrates hat be-
ichloffeu, das Scheiter« -er Schlichtuugs-
bemühnuge« im italieuisch-abesst»ische« Kou-
slikt sestz«stelleu «ud die «»eitere Behandl««g
der Frage dem Völkerbunbsrat z« über-
trage».
Der Nat ivirS am Montag zusamMen-
treten, Der DreizehnerauAschutz versammelt
stch nochmals am Sonnaben'd, um über deu
Bericht, öen Maöariaga öem Rat erstatten
tvivö, Beschlutz zu sasseu. Maöariaga wird in
biesem Bericht seststellen, ö-aß stch aus öen ita-
Aeuischen Bedingun-gen sür di-e Awfnahme von
Wassenstillstanös- und Frie-öenAverhand-lung-en
üwd aus öer entschie-denen Ab-lehnun-g dieser
Beidingungen öurch Aibe-fsinien öie Unverei-n-
barkeit ö-er beiden StanöPnnkt-e erg-eben, und
öaß unter -öiefen Umständen ö-em Dreizehner-
nusschutz nur nbri-g bliebe, -öen ihm erteilten
Cchlicht-ungs-anftrag dem Rat zur-ückzugebe-m
Vie amtliltie Mteilung
Ue-ber die Sitzung -des Dreizehnerausschus-
ses wuröe folgende amtliche Mtttetlu-ng wns-
gegeh-en:
„Der Borsitzende hat den Ausschuß über
bie Befprechungen unterri-chtet, -die er mn Vor-
«rittag mit der abefsinischen Dölegiatton hatte
«nd tn -deren V-erlauf e-r dieser d-as Ergeibnts
seiner ge-strigen Besprechung mit der itali-eui-
schen De>legati-on mittei-l-te.
Die abessinische Delegation hat iHm fol-
Sende Mtttetlung nbergeben:
1. Sie haben u-ns folgende Zusammensas-
sung Jhrer z-weiten Unterredung mtt der ita-
lten-ischen Deleg-ation mitge-tetlt: N-ach Anstcht
der italieni-schen Dele-gation wäre das schnellste
Mittel d-ie Einle-itung von B-ssprechungen zmt-
schen de-r italientschen und abessinischen Dele-
gati-on. Die ita-lienis-che Dele-gatton tst darnit
etnverstanöen, daß -der Auss-chutz über den
G-ang der Besprechungen au-f dem Laufenden
geha-lten w-ird. Der Ans-schnß würde somit
jeroerls von d-en evlangten Evgobnissen Kennt-
üts neh-men und w-ürde den betd-en Dölega-
tto-nen sür jede Mi-tar-beit, die sie als zweck-
rnätztg -betrachten sollten, znr Versügnng stehen.
Rach Z-ustandekoinmen der Einigung wür-e
d«r Dretzehneraussch-uß de-m Rat berichten.
S. Nach aufmerksamer Prüsung Jhrer Mit-
teilung sieht öie abessintsche Delegation kein«
ivesentliche Aenderung ge-genüber dem ersten
ttalienischen Borschlag. Sie erhällt den Wort-
laut ihrer früheren Erklärung restlos au-f-
recht. Ste erneuert thre ehrliche vorhe-halts-
loso Annah-me des Appells, den ö-er Rat an
die abesstnis-He Re-giernng gertchtet hat. Sie
erklärt sich bereit, sofort tm Rah-men des BSl-
kerbundes und d-om Gcist bes Paktes entspre-
chenö der an sie ergangenen Einlaö-nng zu ver-
handeln.
3. Da-mtt öie Anwendu-ng aller Borfchristen
bes Arti-köls 16 des Paktes nicht länger ver-
rögert werde, bittet die abessinische De-legati-on
den Drei-zehnerausschuß in-ständi-g, se-stzustellen,
d«tz d-ie italteni-sche Re-gierung nicht bcreit ge-
rvesen ist, im Rah-men öes Völkerbundes und
Geiste öes Pa-ktes zu verh-a-ndeln.
Der Vorsih-ende stellt sest, daß unt-er die-sen
klmständ-cn der Erkundungsa-nftra-g, öer de-m
Borsitzendcn z-nsammen mit d-em Generalsekre-
täx ertetl-t wovden war, als erschüpst betvach-
tet werö-en könne. Der Ausschuß hat nach
eine-m Meinungsaus-tansch beschlossen, an d-en
Na-t z-u berichtcn. Der Ausschuß wird am
Damstag zusammentreten, nm setnen Vericht
6us-z,uarbeiten, der d-em Rat a-m Montag, 2ll.
April, unterbrette-t wevden wird."
llun lalirt Llandin naiti lienf
Paris, 17. April. sTel.) Nach der Fest-
stellung durch den Dreizehnerausschutz, wonach
der abessinisch-italienische Versöhnungsversuch
als mißlungen angesehen werden mutz, hat
der französtsche Außenminister Flanöin be-
schlossen, am kommenden Sonntag seinen
Wahkbezirk in der Provinz zu verlaffen, um
sich nach Gens M bege-ben, wo er an der
Sitzung des Völkerbundsrates am kommenöen
Montag teilnehmen will.
„Lespannte tttmosphäre"
Der Eindruck in Euglaub
Lo«do«, 17. April. lFunkspruch.1 Obwohl
die Nachricht, datz der Schlichtungsversuch des
Genfer Dreizehnerausschusses gescheitert ist,
nicht völlig unerwartet kommt, ist ihre nachhal-
tige Wirkung auf die englische Oeffentlich-keit
unverkennbar.
Jn einem Reuter-Bericht aus Genf wird
die Atmosphäre als ziemlich gespannt bezeich-
net. Bei der Wiedergabe von Meinungs-
äußerungen herrsche Zurückhaltung, doch
habe man allgemein das Empfinden, als ob
man sich auf dünnem Eise befinde. Der Sit-
zung des Dreizehnerausschusses am Sonnabend
w-ird nur noch formelle Vc-deutung beigemes-
sen. Es wird erwartet, öatz wahrschein-lich erst
in einer am Montag stattfindenden Sitzung
des Völkerbunösrates wichtige Beschlüffe ge-
troffen werden.
Ueber die Haltung, öie der englische Ver-
treter im Sanktionsausschuß einnchmen wird,
nachdem öie Schlichtungsbemühungen fehlge-
schlagen sind, liegen auch am Freitag in Lon-
don keine zuverlässigen Anhaltspunkte vor.
Jn der Presse gcht inzwischen ber Kampf der
Meinungen über das Für unb Wiöer der
Sühnepolitik weiter.
Jm liberalen „Star" fordert öer bekannte
Publizist Garöiner ein unverzügliches
und unbarmherziges Anziehenöer
Sanktionsschraube, weil die Berwen-
dung von Giftgasen in Abessinien einen Präze-
denzfall zu schaffen örohe, der eines Tages
für bie gesamte Zivilbevölkerung eine uner-
metzliche Gefahr heraufbeschwören könne.
Jm „Evening Standard" hingegen greist
Winston Churchill bie Regierung Baldwin ge-
raöe wegen ihrer Sanktionspolittk an unö er-
klärt, die Regierung -dürfe de» Abschluß eines
Friedens nicht länger hinauszögern, selbst
wenn die Bedingungen die Gesühle öer briti-
schen Oeffentlichkeit noch so schr verletzten.
Unter Umständen müffe der Negus zum Frie-
den gezwungen werden.
emgeäscheü
108 kirchen
Ver bolschemistische lerror in Spanien — Me vilan; oon 8 wochen
Venernlstrell- in MaLrib nusgerufen
Madrid, 17. April. Der monarchi-sti-sche M>-
geovdnete Calvo Sotelo gab in seiner Rede
vor -d-em Landt-ag eine evschütternde Liste d>er
U«-bersälle und Brandstiftung-en bekannt, öie
sich in der Zeit vom 16. Fobru-ar bis 2. April
ds. Js. in Spanien erei-gnet haben.
Danach wurden in diösen 6 Wochen i-nsge-
samt 199 Uöberfälle ansgesührt, nn>d zwar 68
anf Parteibüros, 72 auf öfscntliche und pri-
vate Göschästshänser, 33 anf Privatwohn-nngen
und 36 aus Kirchen, wobei je-weils die Jn-
neneinricht-ungen zerstört wurden.
Von -en Linksradikalen wnvden serner
insg-esa-mt 178 Brandstistungen begangen, de-
nen z-wö'ls P-arteilokale, 46 öffentliche «nd
private Geschästshänfer, 18 Privativohnnngen
und 1ll6 Kirchen z-nm Opser fi-olen. Von ben
letzteren brannten 66 brs anf die Grnnd-
m-auern nied-er. I-m übrigen fanden rn den
sechs Wo-Hen els Generalstrerks, 169 Anfstände
kleineren un-d größeren Umsan-g-es, 39 Schie-
ßereien, 85 Fenerangri-sse aus einzelne Per-
sonen nn-d 24 Bombenanschläge statt, wo-bei
insgesamt 346 Pevsonen schwere nn) leichtere
Verletz-ungen ö-avontrugen u-nö 74 Menschen
getötet wovden sind. Zn bcrücksichtigen ist, datz
stch dieses Sündenrsgi-stcr d-es spanischen Mar-
xismns seit -dsm 3. Aprrl bis he-nte no-ch ganz
«rhoblich erwertert hat.
vlutbad bei Vgram
kroalische vnuern ermorben sechs Stubenten
Belgrad, 17. April. Meldnnge« aus
Agram znfolge, ist es Donnerstagnacht inr
Dorse Nemete bei Agram z« blutigen A»s-
schreitungen der dortige« Dorfbewohner «e-
komme«. 20Ü—369 Bauern, die sich vor dem
Landsitz des früheren Banns Mihanowitsch
zusammengerottet hattcn, drangeu in das Hans
Mihanowitschs ein, wo sie sechs bei ihm z«
Gast weilende Stndenten tötetcn. Der ehe-
malige Banus sclbst wurde schwer verletzt,
während seine Tochtcr, die Gattin des jetzigcn
jngoslawischen Hosminifters Antitsch, vo« den
Baner» mitzhandclt worden sei« soll.
Anlatz zu diesen Auss-chreitnngen ga>b d-as
Evscheinen von Agramer Stndenten rm Dorse,
öie als Anh-änger der Regierungspartei zn
Mihanowitsch geko-mmen waren, um mit ihm
als Borsitzenden der Ovganisati-on der Re-gte-
vnn-gspartei sür Krpatien P-arteifvagen zu be-
Madrtd, 17. April. Die marxistische«
Gewerkschafte« habe« i« Madrid als Protest
gege« die blntige« Zwischensälle vom Don-
«erstag ben Generalstreik ansgernse«.
Bei -er Arbeitsansnahme sehlten hente
früh znnächst «nr bie Mitglieder des syndi-
kalistische« Ardeiterverbandes C. N. T.
Madrid, 17. AprL. Dvr Generalstreik hat
stch tn Madriid anf sämtliche Zwei-ge des össent-
lichen Vevkehrs ausge-öchnt. Straßenbahnen,
Untergrnnd-bahnen, Kraftdroschken und andere
Transportmittöl haben öen Verkehr eingöstellt,
Geschästs-, Kassee-hä-nfer und Spetse-wirtschas-
ten stnd ge-schloffen, und nur die Ue-berfall-
wagen öer Poltzei u-nö starke Po-lizeistr-eisen
zu Futz nnö zn P-sevde bel-öben d-as Stratzen-
bikd.
Di« Sywdikali-sten, öi-e -di« Streikparole als
erste herausge-göben uwd die Kommunisten und
Dozi-aldemo-kraten g-ogen d-en Willen ihrer
Führer znr Ni-oöevle-Mng der Avbei-t veran-
laßt haben, verte-il-cn Flngblätter, in öenen
angekünd-i-gt wird, ö-atz der Generalstrei-k ruf
unbestimmte Aeit verlängert wevde, wenn die
Regierun-g ni-cht fo-fort „energische Matzn-ahmen
gegen ö-ie faschistischen Prov-okatenve" evgreife.
sprechen. Aus d-as Erscheinen der S-tndenten
hin entstand im Dors das Gerüch-t, eS handle
sich nm Mitglieder öer Organisation der «He-
maligen maz-cdonischen Freischärler, über die
in den letztenTagensroßeEniPövungherrschte,
wei-l der Mövder d-es Abgeovöneten der kroati-
schen Bauernpartei, Brkljicits-ch, der in der
Osterwo-He einem Mordawschl-ag Mm Opser
gesallen war, di-oser Organisation angehört
habcn soll. Jnfolge d-es Gerüchtes rotteten sich
die Bauern M-sammen. Als Mih-anowitsch
aus öem Hause kam, nm sie zu beruhigen nnö
aufznklären. wnrde er von ihn-en schwer miß-
hande-lt. Die Bauern dvangen d-ann in d-as
Hans ein, wo sie die M-orötaten verüb-ten.
Jn einem Nachbardorf töteten die B-auern
einen Anhäwger der Regierungspartei, zün-
deten se-in Hau-s an, so d-atz scine Frau und
sein Kind in öen Flammen nmkamen.
MWSMdUlk»,:
vom bMMl'llilllll rillll »Ullll.
UnterreciunZ unseres Serliner dlitsrbeiterr mit
kreicbssportkubrer von Tscbsmmer uncl Osten.
„flll' W. 5V8.- Ilgllll gk8lkllell «8»?"
Oss äeutscbelieimstättensiecilunZsveerlc msckt
llront ZeZen äie Irrekübrung äes 8ie<tlun^s-
snvvärters.
Vlo üiikkon lllMl'k sllkk fklllreiclien?
Lin wenig delcsnntes k<spitel äeutscker dlscll-
IcrieZsZescbicbte.
kln keu!8kNk»' 80IKK! VÜN1 ükkl'i'Neln.
l,ucicvig IVilbelm von Lscten, cier „Türlcen-
louis". Von ^lkrecl krapp (III).
!»«»UlkiaelkkNnlii - ei'NNNlkl'
Von Oipl.-1,snciwirt kissse, LurZctork.
llik llliMLNMWeNk.
lllk MllkiNkl'rikNllng ln llkl' «Ilikl'.Illgknk.
Von VVolkZsnZ 5kumme.
llnsei'k llellsgkn: „xvekrksktes Vollc", „ver
kiitler-^uriZe", „Oss cleutscbe blSclel".
„LenLarm kuropas"
Wo bleibt ber französische JndividualiS-
«ruS? Wo bleibt die beglückenöe LibertS? Wo
bleibt bie Egalitö? Es sind wahrhaft napoleo-
nische Pläne, die der französische Herr Mini-
sterpräsident durch den Rundsunk öen Völ-
kern Europas unterbreitet hatl Herr Sar-
rant machte zweierlei Feststellungen. Ein»
mal: Frankreich sei militärisch stark, sogar
mchr, überlegen! Unö zweitens: Frank-
reich möchte kraft seiner militärischen Macht-
stellung der Gendarm nicht etwa im eigenen
Lande, sondern öarüber hinaus, in Europa
werden. Ad 1: wir begrützen dies, denn so
wäre die Frage der französischen Sicherheit
gelöst, ad 2: Ein Ange-bot! Ein Angebot, öas
bei der hohen politi-schen Stellung des Spre-
chers zweifellos Beachtung verdient. Denn
Herr Sarraut, als gegenwärtiger Exponent
der französischen Politik, möchte aus Europa
sozusagen eine Klippschule machen, in der bte
Herren aus Paris und Lyon öen Lehrkörper
stellen. Oder, um bei Sarrauts Genöarmerie
zu bleiben: „Alle Gewalten gehen von
Paris a u s."
Warschau und Belgraö, Moskau unö Wien,
Rom, London, Berlin und Brüssel als Filt-
alen des Pariser Mutterhauses. Der große
Korse, der seine« ewigen Schlaf im Jnnali-
öen-Dom, unweit der Seine, schläft, würde
vor Neid erblassen. Das sind die Pläne des
Herrn Sarraut, und es hat schon bessere ge-
geben. Denn vor allem sinö die Vö-lker Eu-
ropas, heute wie damals, „antigenöarmistisch".
Sie bedanken sich für Sas ihnen gewidmete
Jnteresse, aber sie müchten öoch lieber bei
ihrem eigenen nationalen Jndividualis-
mus und bei ihrer Libertö bleiben. Sie möch-
ten die internationale Politik nicht zu einem
Weltkonzern gestalten, in dem der Granb
Orient den Aufsichtsrat stellt. Die
Völker Europas möchten die Entscheiönng
über Krieg und Frieöen, Tod und Leben nicht
von öen gewiß sehr ehrenwerten Deputierten
des Palais Vourbon abhängig wissen. Jedem
das Seine und jeder Nation ihre eigene „Gen-
darmerie". Denn das ist individalistischer, das
ist demokratischer unö freiheitlicher. Vor allem
aber r e a l i st i s ch e r.
Man stelle sich vor: Eine Regierung der
Front Popnlaire, der Kommunistenführer
Cachin, heute schon Senator, wird Minister,
Monsieur Leon Blum wird Minister und
Herr Herriot, der Freund der Sowjets,
übernimmt öie Leitung der Autzenpolitik der
großen Repnblik. Auf den grauen Ministerien
am Quai d'Orsay wehen Sowjetflaggen. Eine
solche Regierung soll federführend und be-
stimmenö für die Geschicke der europäischen
Völker werden? Vielleicht Matznahmen gegen
ein den Frieöen störendes bolscheivistisches
Rußland diktieren? Die Harmonie zwischen
deu Außenämtern der europäischen Nationen
gewährleisten? Das sind, mit Verlaub zu sa-
gen, Utopien. Bereits heute mißt die fran-
kjeidelberger
>kerlag und Herausgeber: Berlag BollSgemelnIchaft <8. m.». H., Heidcwerg. Hauptstr. IL8/l2S
kannnelnummer S22S. Schriftleitung: Lutherstr. SS. Fernruf 3740. Die .BoMgemeinichaft»
>rfcheint 7 mal wöchentlich und lostet monatlich 1,70 RM.; bci Trägerznstellung zuzügl. 80 Pf.,
8 e a b a ch t e r
bet Postzustellung zuzügl. 42 Pf. Jst die Zeitung am Erscheinen (auch durch hähere Lewalt)
verhindert, besteht lein Anspruch auf Entschädigung. Abbestellungen müssen bir spätesten» 2S.d.M>
sür den folgendenMonat dirckt beim Berlag eingereicht werden. AuSschl.GcrichtSstand: Heidelberg
5amslag. den 18. Kpril 18Z8
Üintl!«:lik8 Veiriülilli8i«iig8!i!slt liir 8lssl8- linl! Kemeilllle-Veliiirlleli
ireiverbaus 18 pfg./ k. Zatirg. / Nr. 187
Me Schlichtungsbemüliungen gelcheilert
Ler Lrehehnerauslchup am knde seines Lateins — Hölberbundsrat lott entscheiden
Ge«f, 17. April. fF«nkspruch.j Der Drei-
Sehuerausschnb des VölkerLundsrates hat be-
ichloffeu, das Scheiter« -er Schlichtuugs-
bemühnuge« im italieuisch-abesst»ische« Kou-
slikt sestz«stelleu «ud die «»eitere Behandl««g
der Frage dem Völkerbunbsrat z« über-
trage».
Der Nat ivirS am Montag zusamMen-
treten, Der DreizehnerauAschutz versammelt
stch nochmals am Sonnaben'd, um über deu
Bericht, öen Maöariaga öem Rat erstatten
tvivö, Beschlutz zu sasseu. Maöariaga wird in
biesem Bericht seststellen, ö-aß stch aus öen ita-
Aeuischen Bedingun-gen sür di-e Awfnahme von
Wassenstillstanös- und Frie-öenAverhand-lung-en
üwd aus öer entschie-denen Ab-lehnun-g dieser
Beidingungen öurch Aibe-fsinien öie Unverei-n-
barkeit ö-er beiden StanöPnnkt-e erg-eben, und
öaß unter -öiefen Umständen ö-em Dreizehner-
nusschutz nur nbri-g bliebe, -öen ihm erteilten
Cchlicht-ungs-anftrag dem Rat zur-ückzugebe-m
Vie amtliltie Mteilung
Ue-ber die Sitzung -des Dreizehnerausschus-
ses wuröe folgende amtliche Mtttetlu-ng wns-
gegeh-en:
„Der Borsitzende hat den Ausschuß über
bie Befprechungen unterri-chtet, -die er mn Vor-
«rittag mit der abefsinischen Dölegiatton hatte
«nd tn -deren V-erlauf e-r dieser d-as Ergeibnts
seiner ge-strigen Besprechung mit der itali-eui-
schen De>legati-on mittei-l-te.
Die abessinische Delegation hat iHm fol-
Sende Mtttetlung nbergeben:
1. Sie haben u-ns folgende Zusammensas-
sung Jhrer z-weiten Unterredung mtt der ita-
lten-ischen Deleg-ation mitge-tetlt: N-ach Anstcht
der italieni-schen Dele-gation wäre das schnellste
Mittel d-ie Einle-itung von B-ssprechungen zmt-
schen de-r italientschen und abessinischen Dele-
gati-on. Die ita-lienis-che Dele-gatton tst darnit
etnverstanöen, daß -der Auss-chutz über den
G-ang der Besprechungen au-f dem Laufenden
geha-lten w-ird. Der Ans-schnß würde somit
jeroerls von d-en evlangten Evgobnissen Kennt-
üts neh-men und w-ürde den betd-en Dölega-
tto-nen sür jede Mi-tar-beit, die sie als zweck-
rnätztg -betrachten sollten, znr Versügnng stehen.
Rach Z-ustandekoinmen der Einigung wür-e
d«r Dretzehneraussch-uß de-m Rat berichten.
S. Nach aufmerksamer Prüsung Jhrer Mit-
teilung sieht öie abessintsche Delegation kein«
ivesentliche Aenderung ge-genüber dem ersten
ttalienischen Borschlag. Sie erhällt den Wort-
laut ihrer früheren Erklärung restlos au-f-
recht. Ste erneuert thre ehrliche vorhe-halts-
loso Annah-me des Appells, den ö-er Rat an
die abesstnis-He Re-giernng gertchtet hat. Sie
erklärt sich bereit, sofort tm Rah-men des BSl-
kerbundes und d-om Gcist bes Paktes entspre-
chenö der an sie ergangenen Einlaö-nng zu ver-
handeln.
3. Da-mtt öie Anwendu-ng aller Borfchristen
bes Arti-köls 16 des Paktes nicht länger ver-
rögert werde, bittet die abessinische De-legati-on
den Drei-zehnerausschuß in-ständi-g, se-stzustellen,
d«tz d-ie italteni-sche Re-gierung nicht bcreit ge-
rvesen ist, im Rah-men öes Völkerbundes und
Geiste öes Pa-ktes zu verh-a-ndeln.
Der Vorsih-ende stellt sest, daß unt-er die-sen
klmständ-cn der Erkundungsa-nftra-g, öer de-m
Borsitzendcn z-nsammen mit d-em Generalsekre-
täx ertetl-t wovden war, als erschüpst betvach-
tet werö-en könne. Der Ausschuß hat nach
eine-m Meinungsaus-tansch beschlossen, an d-en
Na-t z-u berichtcn. Der Ausschuß wird am
Damstag zusammentreten, nm setnen Vericht
6us-z,uarbeiten, der d-em Rat a-m Montag, 2ll.
April, unterbrette-t wevden wird."
llun lalirt Llandin naiti lienf
Paris, 17. April. sTel.) Nach der Fest-
stellung durch den Dreizehnerausschutz, wonach
der abessinisch-italienische Versöhnungsversuch
als mißlungen angesehen werden mutz, hat
der französtsche Außenminister Flanöin be-
schlossen, am kommenden Sonntag seinen
Wahkbezirk in der Provinz zu verlaffen, um
sich nach Gens M bege-ben, wo er an der
Sitzung des Völkerbundsrates am kommenöen
Montag teilnehmen will.
„Lespannte tttmosphäre"
Der Eindruck in Euglaub
Lo«do«, 17. April. lFunkspruch.1 Obwohl
die Nachricht, datz der Schlichtungsversuch des
Genfer Dreizehnerausschusses gescheitert ist,
nicht völlig unerwartet kommt, ist ihre nachhal-
tige Wirkung auf die englische Oeffentlich-keit
unverkennbar.
Jn einem Reuter-Bericht aus Genf wird
die Atmosphäre als ziemlich gespannt bezeich-
net. Bei der Wiedergabe von Meinungs-
äußerungen herrsche Zurückhaltung, doch
habe man allgemein das Empfinden, als ob
man sich auf dünnem Eise befinde. Der Sit-
zung des Dreizehnerausschusses am Sonnabend
w-ird nur noch formelle Vc-deutung beigemes-
sen. Es wird erwartet, öatz wahrschein-lich erst
in einer am Montag stattfindenden Sitzung
des Völkerbunösrates wichtige Beschlüffe ge-
troffen werden.
Ueber die Haltung, öie der englische Ver-
treter im Sanktionsausschuß einnchmen wird,
nachdem öie Schlichtungsbemühungen fehlge-
schlagen sind, liegen auch am Freitag in Lon-
don keine zuverlässigen Anhaltspunkte vor.
Jn der Presse gcht inzwischen ber Kampf der
Meinungen über das Für unb Wiöer der
Sühnepolitik weiter.
Jm liberalen „Star" fordert öer bekannte
Publizist Garöiner ein unverzügliches
und unbarmherziges Anziehenöer
Sanktionsschraube, weil die Berwen-
dung von Giftgasen in Abessinien einen Präze-
denzfall zu schaffen örohe, der eines Tages
für bie gesamte Zivilbevölkerung eine uner-
metzliche Gefahr heraufbeschwören könne.
Jm „Evening Standard" hingegen greist
Winston Churchill bie Regierung Baldwin ge-
raöe wegen ihrer Sanktionspolittk an unö er-
klärt, die Regierung -dürfe de» Abschluß eines
Friedens nicht länger hinauszögern, selbst
wenn die Bedingungen die Gesühle öer briti-
schen Oeffentlichkeit noch so schr verletzten.
Unter Umständen müffe der Negus zum Frie-
den gezwungen werden.
emgeäscheü
108 kirchen
Ver bolschemistische lerror in Spanien — Me vilan; oon 8 wochen
Venernlstrell- in MaLrib nusgerufen
Madrid, 17. April. Der monarchi-sti-sche M>-
geovdnete Calvo Sotelo gab in seiner Rede
vor -d-em Landt-ag eine evschütternde Liste d>er
U«-bersälle und Brandstiftung-en bekannt, öie
sich in der Zeit vom 16. Fobru-ar bis 2. April
ds. Js. in Spanien erei-gnet haben.
Danach wurden in diösen 6 Wochen i-nsge-
samt 199 Uöberfälle ansgesührt, nn>d zwar 68
anf Parteibüros, 72 auf öfscntliche und pri-
vate Göschästshänser, 33 anf Privatwohn-nngen
und 36 aus Kirchen, wobei je-weils die Jn-
neneinricht-ungen zerstört wurden.
Von -en Linksradikalen wnvden serner
insg-esa-mt 178 Brandstistungen begangen, de-
nen z-wö'ls P-arteilokale, 46 öffentliche «nd
private Geschästshänfer, 18 Privativohnnngen
und 1ll6 Kirchen z-nm Opser fi-olen. Von ben
letzteren brannten 66 brs anf die Grnnd-
m-auern nied-er. I-m übrigen fanden rn den
sechs Wo-Hen els Generalstrerks, 169 Anfstände
kleineren un-d größeren Umsan-g-es, 39 Schie-
ßereien, 85 Fenerangri-sse aus einzelne Per-
sonen nn-d 24 Bombenanschläge statt, wo-bei
insgesamt 346 Pevsonen schwere nn) leichtere
Verletz-ungen ö-avontrugen u-nö 74 Menschen
getötet wovden sind. Zn bcrücksichtigen ist, datz
stch dieses Sündenrsgi-stcr d-es spanischen Mar-
xismns seit -dsm 3. Aprrl bis he-nte no-ch ganz
«rhoblich erwertert hat.
vlutbad bei Vgram
kroalische vnuern ermorben sechs Stubenten
Belgrad, 17. April. Meldnnge« aus
Agram znfolge, ist es Donnerstagnacht inr
Dorse Nemete bei Agram z« blutigen A»s-
schreitungen der dortige« Dorfbewohner «e-
komme«. 20Ü—369 Bauern, die sich vor dem
Landsitz des früheren Banns Mihanowitsch
zusammengerottet hattcn, drangeu in das Hans
Mihanowitschs ein, wo sie sechs bei ihm z«
Gast weilende Stndenten tötetcn. Der ehe-
malige Banus sclbst wurde schwer verletzt,
während seine Tochtcr, die Gattin des jetzigcn
jngoslawischen Hosminifters Antitsch, vo« den
Baner» mitzhandclt worden sei« soll.
Anlatz zu diesen Auss-chreitnngen ga>b d-as
Evscheinen von Agramer Stndenten rm Dorse,
öie als Anh-änger der Regierungspartei zn
Mihanowitsch geko-mmen waren, um mit ihm
als Borsitzenden der Ovganisati-on der Re-gte-
vnn-gspartei sür Krpatien P-arteifvagen zu be-
Madrtd, 17. April. Die marxistische«
Gewerkschafte« habe« i« Madrid als Protest
gege« die blntige« Zwischensälle vom Don-
«erstag ben Generalstreik ansgernse«.
Bei -er Arbeitsansnahme sehlten hente
früh znnächst «nr bie Mitglieder des syndi-
kalistische« Ardeiterverbandes C. N. T.
Madrid, 17. AprL. Dvr Generalstreik hat
stch tn Madriid anf sämtliche Zwei-ge des össent-
lichen Vevkehrs ausge-öchnt. Straßenbahnen,
Untergrnnd-bahnen, Kraftdroschken und andere
Transportmittöl haben öen Verkehr eingöstellt,
Geschästs-, Kassee-hä-nfer und Spetse-wirtschas-
ten stnd ge-schloffen, und nur die Ue-berfall-
wagen öer Poltzei u-nö starke Po-lizeistr-eisen
zu Futz nnö zn P-sevde bel-öben d-as Stratzen-
bikd.
Di« Sywdikali-sten, öi-e -di« Streikparole als
erste herausge-göben uwd die Kommunisten und
Dozi-aldemo-kraten g-ogen d-en Willen ihrer
Führer znr Ni-oöevle-Mng der Avbei-t veran-
laßt haben, verte-il-cn Flngblätter, in öenen
angekünd-i-gt wird, ö-atz der Generalstrei-k ruf
unbestimmte Aeit verlängert wevde, wenn die
Regierun-g ni-cht fo-fort „energische Matzn-ahmen
gegen ö-ie faschistischen Prov-okatenve" evgreife.
sprechen. Aus d-as Erscheinen der S-tndenten
hin entstand im Dors das Gerüch-t, eS handle
sich nm Mitglieder öer Organisation der «He-
maligen maz-cdonischen Freischärler, über die
in den letztenTagensroßeEniPövungherrschte,
wei-l der Mövder d-es Abgeovöneten der kroati-
schen Bauernpartei, Brkljicits-ch, der in der
Osterwo-He einem Mordawschl-ag Mm Opser
gesallen war, di-oser Organisation angehört
habcn soll. Jnfolge d-es Gerüchtes rotteten sich
die Bauern M-sammen. Als Mih-anowitsch
aus öem Hause kam, nm sie zu beruhigen nnö
aufznklären. wnrde er von ihn-en schwer miß-
hande-lt. Die Bauern dvangen d-ann in d-as
Hans ein, wo sie die M-orötaten verüb-ten.
Jn einem Nachbardorf töteten die B-auern
einen Anhäwger der Regierungspartei, zün-
deten se-in Hau-s an, so d-atz scine Frau und
sein Kind in öen Flammen nmkamen.
MWSMdUlk»,:
vom bMMl'llilllll rillll »Ullll.
UnterreciunZ unseres Serliner dlitsrbeiterr mit
kreicbssportkubrer von Tscbsmmer uncl Osten.
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Oss äeutscbelieimstättensiecilunZsveerlc msckt
llront ZeZen äie Irrekübrung äes 8ie<tlun^s-
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l,ucicvig IVilbelm von Lscten, cier „Türlcen-
louis". Von ^lkrecl krapp (III).
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Von Oipl.-1,snciwirt kissse, LurZctork.
llik llliMLNMWeNk.
lllk MllkiNkl'rikNllng ln llkl' «Ilikl'.Illgknk.
Von VVolkZsnZ 5kumme.
llnsei'k llellsgkn: „xvekrksktes Vollc", „ver
kiitler-^uriZe", „Oss cleutscbe blSclel".
„LenLarm kuropas"
Wo bleibt ber französische JndividualiS-
«ruS? Wo bleibt die beglückenöe LibertS? Wo
bleibt bie Egalitö? Es sind wahrhaft napoleo-
nische Pläne, die der französische Herr Mini-
sterpräsident durch den Rundsunk öen Völ-
kern Europas unterbreitet hatl Herr Sar-
rant machte zweierlei Feststellungen. Ein»
mal: Frankreich sei militärisch stark, sogar
mchr, überlegen! Unö zweitens: Frank-
reich möchte kraft seiner militärischen Macht-
stellung der Gendarm nicht etwa im eigenen
Lande, sondern öarüber hinaus, in Europa
werden. Ad 1: wir begrützen dies, denn so
wäre die Frage der französischen Sicherheit
gelöst, ad 2: Ein Ange-bot! Ein Angebot, öas
bei der hohen politi-schen Stellung des Spre-
chers zweifellos Beachtung verdient. Denn
Herr Sarraut, als gegenwärtiger Exponent
der französischen Politik, möchte aus Europa
sozusagen eine Klippschule machen, in der bte
Herren aus Paris und Lyon öen Lehrkörper
stellen. Oder, um bei Sarrauts Genöarmerie
zu bleiben: „Alle Gewalten gehen von
Paris a u s."
Warschau und Belgraö, Moskau unö Wien,
Rom, London, Berlin und Brüssel als Filt-
alen des Pariser Mutterhauses. Der große
Korse, der seine« ewigen Schlaf im Jnnali-
öen-Dom, unweit der Seine, schläft, würde
vor Neid erblassen. Das sind die Pläne des
Herrn Sarraut, und es hat schon bessere ge-
geben. Denn vor allem sinö die Vö-lker Eu-
ropas, heute wie damals, „antigenöarmistisch".
Sie bedanken sich für Sas ihnen gewidmete
Jnteresse, aber sie müchten öoch lieber bei
ihrem eigenen nationalen Jndividualis-
mus und bei ihrer Libertö bleiben. Sie möch-
ten die internationale Politik nicht zu einem
Weltkonzern gestalten, in dem der Granb
Orient den Aufsichtsrat stellt. Die
Völker Europas möchten die Entscheiönng
über Krieg und Frieöen, Tod und Leben nicht
von öen gewiß sehr ehrenwerten Deputierten
des Palais Vourbon abhängig wissen. Jedem
das Seine und jeder Nation ihre eigene „Gen-
darmerie". Denn das ist individalistischer, das
ist demokratischer unö freiheitlicher. Vor allem
aber r e a l i st i s ch e r.
Man stelle sich vor: Eine Regierung der
Front Popnlaire, der Kommunistenführer
Cachin, heute schon Senator, wird Minister,
Monsieur Leon Blum wird Minister und
Herr Herriot, der Freund der Sowjets,
übernimmt öie Leitung der Autzenpolitik der
großen Repnblik. Auf den grauen Ministerien
am Quai d'Orsay wehen Sowjetflaggen. Eine
solche Regierung soll federführend und be-
stimmenö für die Geschicke der europäischen
Völker werden? Vielleicht Matznahmen gegen
ein den Frieöen störendes bolscheivistisches
Rußland diktieren? Die Harmonie zwischen
deu Außenämtern der europäischen Nationen
gewährleisten? Das sind, mit Verlaub zu sa-
gen, Utopien. Bereits heute mißt die fran-