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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9503#2191

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Derlag und H«rau»g«der: verlag v»kklz«m«lnlch»ft ». m. b. H.. Hetdeld«rg. Hau>tstr. ir«ft?<
Eammek-Nr. 822». Echriftleitung Brunnengaffe 20/21.Fernrnf »7K>. Di« .DelkSgcmeinschaft'
»r>ch«int 7 NIIU wöchentlich nnb loftel «onatlich l,7v RM- b«i rrig«rguftelluug <x> Pf.

V«l Voftiuftellung 12 »f. meb«. Aft bi» Fettuug »« »rfchetne« iauch burch hbhere vewak»
berhindert. besteht kein Anspruch aui Sutlchibigung. Ubbeftellungen müsten bib Ipii.es.b. M,
lu» de» lolgenben Monat dimlt b. »«rlag «ingrrrtchl meebe». Uu»ichl.»,rtcht»ftanb: tzeidelberg

Die Klottenparade vor dem Mhrer
Gindrucksvolle Gefechisü-ung -er Kriegsmarine


_ «Irl. 8S. Mai 193S.
«le »» Freltag In der Kirler Bucht vor drm
Nhrrr und Obersten Brfehlshaber der Wehrmacht
U»n ^ Hitler abgehaltenen Flottenübungen
r^hwen einen glänzenden Verlauf. Eine Parade
i'E Flotte vor dem Führer schlo'g fich an und zeigte
tz^Ere Kriegsmarin« iu bewuuderungswürdigem

„ Zu langer Kiellinie fuhre« dl« Kriegsfchiff«
7^'uber. Die Besatzungen waren an Deck i» Pa-
^deuufstellung angetrete». Dir Spitze bildete das
^uzerschifs „Admiral Eraf Spee", auf dem fich der
^"ttenches, Admiral Förster, besand. Viele Eäste
, "hnten a« Bord des Dampser» „Roland" dem
'Eigen Schauspiel bei. Etwa zwei Dutzend
Non Sastschiffe brachten auherdem vielr Dollsge-
"E» zu deu rindrucksoolle« Darbietungen der
L^egsmarine. di« ihnen zu einem «nvergrklichen
"rlrbnis wurde«.
tz^Am Abeud lief di« gefamte Flotte a« de« dem

kiä,^"'""' von Laboe, das am Samstag seine frft-
Einweihnng empfange« wird» oorüber t« den
Hafen eia.
lleder die Flottenschau- und Parade wtrd von
Teilnehmer berichtet: In der Frühe des
f»,°^ens sind wir auf dem „Pfeil" durch di» Kie-
te» » in die Nahe des Gefechtsbereiches gesah-
da», ?urz nach 10 llhr tauchen noch zwej Personen-
T»,l>ler weiter «i« Flugzeugbergungsschiff, «in
.^. v^>oboot unserer Kriegsmarine und der.Kreu-
«,-^i'^önigsberg" auf. Mit ihnen machen wir nun
«.^einsllme Fahrt, die dann schkietzlkch aui der
AZoir Schleimünde gestoppt wird. Wahrend
len "flugzeuge >» niederer Höhe Lber uns krei-
dus' uns alle erwartungsvolle Spannung
Eefechtsübungen. Der Himmel hat sich in«
Ivn^EN sehr stark bewölkt, sodah di« Sicht nicht
h,„"lich gut ist. Mit dem Doppelglas suchen wir
st," Dörizont ab und entdecken schließlich zwei Ma-
sten« Erkennen ein SKiff, das Zielschiff „Zährin-
k,' - Etwa eine Diertelstunde nach 11.00 Uhr
dlld^t vom Kreuzer „Königsberg" die Mitteilung,
D, defehl „Stander Z vor!" gegeben ist.
^ie grohe Eefechtsübung beginnt.
d>>» „ Horizont fährt das Fernlenkboot „Sicht"
einer Geisterband gesteuert. Das Ziel ist
rih^ingen". Es stellt in dieser Gefechtsiibung
feindlichen Derband dar, der in die Kieler
Irv^ vorstöht. Aufklärungsstreitkräfte haben die-
stpfr^rstvh -emerkt und erstatten Meldung. Dar-
läuft in Richtung des vorstohenden Fein-
vftb' ^r „Zähringen". eine Reihe von Kreuzern
d«vi siE^'lvrern. die Sicherungsstreitkräfte, vor. Um
kev die Bewegungen zu verschleiern, erzeu-
dj, vlugzeuge eine künstliche Nebelwand,
,"b und zu durch Torpedoboote durchbrochen
tzchti' Urplötzlich tauiben diese durch die undurch-
^tär?E ^avb. treffen Feststellungen über Kurs und
^nte» °es Gegners und verschwinden dann wieder
vepjj^ bem künstlichen Schutz. Die Mitteilungen
krs»,» - s" dah das Eros, das aus den drei Pan-
tal „Deutschland", ..Eraf Spee" und „Admi-
AftfMer" besteht, seine Operationen nutzbringend
^ren kann.
die drei Panzerschiffe in Feuerrelchweite
>>nb ijblndes find, dröhnt es dumpf über die See,
A, m^unr Rauchschwaden zeigen, dah Eranaten
Ero^?bre der Drillingstürme verlassen haben.
bsts a, „uuf Granate speien die Rohrschlünde auf
«Uf fch'ff „Zähringen". Jm Nu hal man fich
stuf ^ Srohe Entfernung eingeschossen. Treffer


wird erzielt, so dah die „Zähringen",
gleichfalls eine schützende Nebeh

. Dkii^-EUgt und binter ihr den RLckzug antritt.
!? Erm ""^rster Kraft fabren wir Kurs Laboe
Fiik>,., "rtung der grohen Flottenparade vor dem
^^macht^ Obersten Befehlshaber der deutschen
^ii^n^mMräusch läht uns znm Himmel auf-
skra,,»!. ^ir sehen Flugzeugstaffeln mit Schneid
vonnern und in Richtung Laboe verschwinden.
Rufen, Jubeln: die fich zur Parad,'
"bnahend, Flotte wird gestchtet. '

Kloitenparade
vlcle Kilometer langen Kette defilie»
b», "f' Einheiten der Flotte vor dem Führer,
Zei»,^". ber ,,Erille" aus die Parade nit dem
^ I o ^Elegsminister, Generalfeldmarschall von
^riea-^^^. und dem Oberbefehlshaber der!
Eeneral-Admiral Raeder, ab-
^rn „ ^Er „Erille" befindrn sich unter an-
tziuift. ch der Stellvertreter dcs Führers, ReichS-
^»lk,ll.E-.?"bolf He h, und der Reichsminister für
» stufklarung und Propaganda, Dr. Gvebbels.
^ Schauioiel. da» kch jetzt bietet. läht die

Serzen böhcr lchlagen. Ein inneres freudiges Ge-
sühl steigt empor. Die drei Panzerkchisfe, an ihrer
Spitze „Admiral Eraf Svee" mit dem Flottenchef
an Vord. fahren vorüber. Mustergültig stehen die
Mannschasten in weihem Zeug an Deck. Mufik der
Flottenkavelle weht herüber.
Das Panzerschisf „Admiral Scheer". das am Bug
im Wappen das Wort „Skagerrak" führt, gleitet
vorüber. dann die „Deutichland" und nach ibr die
vier.Kreuzer „Nürnberg". „Leivzig", „Köln" und
„Königsberg".
Stolz slattert dte Reichskrteysslagge mtt dem
Hakenkreuz von diesen blitzenden Schissen. Die
Flaggen senken fich zum Eruh. und aul den vielen
Zuschauerdampfern recken fich die Arme bei jedem
vorübergleitenden Schiss emvor. Die Artillerie-
Schulboote „Vrummer" und „Bremie" sowie das
Vermessungsschiff der Kriegsmarine, „Meteor". be-
schliehen die erste Eruppe. Nun nahen die Torpedo-
boote, voran der „Leooard" mit seinem grohen Er-
kennungszeichen l.?. Es find noch einige alte Boote
dazwischen. die bei der Skagerrakschlacht mit dabei
waren. Wie Scherenschnitte wirksn die Minen-
sucher. deren Belatzung im Kriege mit dem Namen
„Himmrlfahrtskommando" bedacht wurde. eine Be.
zeichnung. die die Eefährlichkeit und Verantwort-
lichkeit scharf kennzeichnet.
Den Eeleitslottillen «nh den Eperlalschikke» der

Kriegsmartne. di« i« langer Rekb« t« KieMnie
vorüberziehen. solgt etne Eruppe. die da» besondere
Jnterefie aller Zuschauer erweckt:
Es sind die Boote der jungen U - Bool - Waffe.
Hinter dem Mutterschiff „Saar" zieben „U 25" und
„ll 26" ihre Bahn. Jbnen solgt die U-Flottille
„Weddigen". ,.U 9" trägt als beiondere» Kenn-
zeichen ein Eisernes Kreuz am Turm.
Unter Fiihrung der ..Ziethen" solgen dicht hin-
tereinander die Räumboote. Den Abschlub des Vor-
beimarsches bildet die erste Schnellboot - Flottille
mit dem Mutterschiff „Tfingtau". Ls find kleine.
aber sehr flinke Boote.
Es war ein überau» fefielnde» Bikd einer Flot-
tenlchau gewesen, wie man fie selten in etner der«
artigen Uebersichtlichkeit wieder erlebt.
Ausklang
Mr werden das Bild von der Parad« so leicht
nicht vergefien können. Noch stehen wir ganz im
Banne eines Erlebnifies. das uns mit «inem nie
gekannten Eesühl des Stolzes erfüllt hat, aber auch
mit einem Eefühl inniger Dankbarkeit sür den
Mann. der durch sein Aufbauwerk uns «ine neue
deutsche Flotte schus. Man möchte iedem deutschen
Volksgenoffen im Reiche einmal die Eelegenbeit
wünschen. ein so erhebende» Ereigni» «i« die Flot»
tenparadr -u erleben.

Glau-en!
von F r a n r B r e tz.
Meder eknmal schickt sich das deutsche PoU «m,
das Pfingstfest zu begehen. Wie alljährlich zeigt stch
di« Natur ,n ihrem festlichsten Eewand. Sonnenschein
liegt über Feldern und Wiesen und ein weiter blauer
Himmel wölbt fich Lber Berge und Täler. Jn diese«
Tagen macht einmal mitten in dem umwälzende«
Eeschehen der Weltgeschichte das deutsch« Volk ein«
Atempaus«. Pfingsten ift für nns Deutsch« da»
Fest des Elauben».
Der Weg zu der Eeschicht« des deutschen Glauben»
ist weitj er ist spät und zunächst nur zögernd beschrit.
ten worden. Wir wollen heute nicht im einzelne»
auf die Eeschichte der Kirchen in Deutschland ein.
gehen, denn die Eeschichte des deutschen Elaubens ist
nicht das gleiche. Es gab einen Elauben in Deutsch.
land, als noch keine Kirche dahin vorgedrungen war,
und cs gab Formen des deutschen Elaubens, die ab.
seits der Kirchen standen, gleichviel, welchen Wert
man ihnrn auf dieser oder jener Seite beimessen will.
Eeist und Elaube. Zwei Begriffe, die im gegen.
wärtigen Augenblick teilweise noch heftig umstritten
werdcn, für den überzeugten Nationalsozialisten aber
keine Problrme mehr find. Reiner Eeist und Glaubo
will von nns in Ehrfurcht gesehen sein. Reiner
Elaube verträat fich derhalb aber nicht mit einem
Dogma, dem skeletthaften Eestaltungsprinzip jeder
kirchlichen Eemeinschastsordnung, Für unr National«
sozialisten ist Elaub« das Edelste, Zarteste, Höchst»
und damit Empfindlichste, w!e er aber auch da,
Stärkste und Unüberwindlichste in der Eeele ist, wa
die Wurzeln gesund geblicben find. Es ist d i e
Eeisteshältung, die tzer Nationalsozialismus von Än.
beginn an erstrebt«, sür die er gekämpst und geopfert
hat. .llnd. dieser Elaube, das hat die Vergangenheit
der nationalsozialistischen Vewegung so ost bewiesen,
gedeiht und entwickelt sich gerade am stärksten und
besten dann, wenn die Verwirrung der Umwelt be«
sonders kraß in die Erscheinung tritt.
Was bestätigt dir Richtigkeit dieser Auffaffung
mehr als die Entartungserscheinungen, wie sie stch
gerade in diesen Tagen in so erschreckender Weise zei.
gen. Jn Koblenz ist alg Auftakt einer langen Reih«
weiterer Prozeffe soeben eine Eerichtsverhandlung zu
Ende gefllhrt worden, die in ihren Einzelheiten so
entsetzliche Dinge ans Tageslicht gebracht hat, datz
man darüber nicht ohne weitere» «insach hinweg.
gehen kann.
Jn dem Augenblick, in dem nun llber diese Ding«
die Aufklärung in das Volk getragen wird, treteir
di« Kräft« auf den Plan, die auch jetzt wieder den
Versuch unternehmen, diesen Strafverfolgungen ein«
unsichtbare politische Regie zu unterschieben und da.
mit diese Verbrecher im Ordenskleid noch im Elo.
rienschein des Märtyrers hinzustellen versuchen. Wir
stellen fest, und darin werden alle aufrichtigen Deut.
schen der gleichen Meinung sein, dah die Ahndung
nichtswürdiger Verbrechen nichts mit der Politik zu
tun hat, sondern dah es im Jntereffe der Reinerhal«
tung unseres Volkes notwendi- ist, dah dres« Kloake«
gereinigt werden.
Wir betonen ausdrllcklich, datz aber auch nicht im
entferntesten diese Dinge in Zusammenhang mit der
katholischen Kirche, deren Schutz der nationalsozia.
listische Staat übernommen hat, gebracht werden dür.
fen. Der Staat hat eben dir Pflicht — und da.
mit erweist er der Kirche einen Dienst — die Volks.
gemeinschaft vor Schädlingen, auch wenn sie dem
Ordensstand angehören, zu bewahren. Wir werden
es zu verhindern wiffen, datz diejenigen, die von der
Wirklichkeit nichts wissen wollen, diese fittliche Ler.
derbni« durch ihr Verhalten noch indirekt unter.
stühen. Verteidiger moralischen Derfalls werden
rückstchtslos an den Pranger gestellt werden.
Die deutsche Volksgemeinschaft bekennt fich z»
ihrem Lberwiegenden Teil zu dem Elaubcn und der
Botschaft, di, in dem Pfingstfest ihren finnfälligen
Ausdruck sindet, zu drm Eeist der Männer, di«
Künder dieses Elaubens in den Jahren der Not und
Verfolgung. der Bedrückung und des Terrors waren,
di« einzigartige Beispirl« von Opfermut und Treu«
gaben.
Die volksgemeinschaft bekennt fich zu dem Ela«.
ben a« Blut und Boden, Ehe, Famili«,
Volk, Rasse, Arbeit. Eigentum und
Ehr«. Wer diesen Elauben und diesen Eeist in fich
aufgenommen hat, wird brstehen gegen alle Wider-
sacher. Blutleerrn Dogmrn setzen w» tntgege» «t«
totbereites Menschentum.
Der Eärungsprozeß, in dem alt« Weltanscha».
ungen, Formen und Begrifse ins Wanken geraten,
ist noch nicht beendet. Aber die Saat reift zu neuei
Blüt«. Unaushaltsam vollzieht stch der geiftig« M»,
 
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