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kjeidelderg. Montag. Len 1Z. Znnuar 18ZK
M 8lssl8- linl! Lkmeirills-Seliörilen s_ freiverl-auf io pfg. / s. Zalirg. / Nr. 12
Zllpan mi» die floNenIllnlerenr oerillllen
kme enklcheidende Sihung des japanilchen kabinetts
Tokio» 12. Ja«. iF«»kspr«ch.) I« einer
Nachtfitzang beschäftigte fich das japanische Ka-
binett mit der Lage ans der Londoner Flotten-
kouserenz «nd legte die Anweisumzen sür die
japanische Abordnuwz fest. Nachdcm die Ad-
miralskonserenz diese Anweisungen gebilligt
hatte, wurde» sie am Sonntagnachmittag vom
Kabinett einstimmig angenouimen. Anschlie-
tzend begab fich Ministcrpräsident Okada zum
Kaiser. nm ihm über die gesahten Beschlüsie
Bericht z« erstatten. Dcr Kaiser genehmigte
die Anweisnngcn für die japanische Abordnung.
die daranfhin sofort »ach London gedrahtet
wnrde». Danach soll die japanische Abordnnng
im Falle der Nichtanerkennnng der Flotten-
yleichheit Japans die Londoner Konserenz ver-
lafle».
Jn der Sitzung des Kabinetts erörterte
der älteste Minister Takahasht die schwie-
rige Weltlage. Er regte an. daß die japanische
Abordnung in London nochmals eindrinzlich
öie Haltung JapaNs erläutern solle. Die Ein-
stellung Japans sei allem geeignet, den Kri:g
zu verhüten, während die anderen Mächte an-
scheinend den Krieg vorberejten wollten, Ivenn
sie eine wirkliche Abrüslung ablehnten. Der
Minister Zrachte zum Ausdruck, daß Japan
ruhig unö in freundschaftlicher Form die Floi-
tenkonferenz verlassen solle, wenn sich kein an-
derer Ausweg ergebe.
Wie von zuverlässiger Seite verlautet, sehen
die Anweisungen der japanischen Regierung
vor, daß öie japanische Abordnung auf der
Flottcnkonferenz oas Schwergewicht auf die
esiekttve All-üstung der Angriffsw-isfen lege,
uni öamit ausdrücllich öen Frii'noswillen Ja-
r?ns zu beweisen.
Nach japanischer Auffassung gebe es keinen
anderen Weg zur Aufrechterhaltung des Welt-
sriedens. Die Ungleichheit der Rüstun-
gen und die Beibehaltung der Angriffs-
waffen stellten eine stanöige Beörohung des
Friedens dar. Der Friedenswille der an-
deren Mächte wäre nicht zu erkennen, wenn
der japanische Vorschlag abgelehnt werden
wllte. Der Austritt Japans aus der Flotten-
konferenz bedeute einen Appell an die Welt
sür den Frieden. Japan, so heißt es weiter,
werde öie weiteren Verhandlungen der vier
Mächt? beobachten und den verschiedenen Son-
dcrfragen wie dem Einsatz der U-Bootwaffe
und der Bewasfnung von Handelsschifsen seine
Aufmerksamkeit schenken.
SMsch ist die 5aar
Üie krinnerungsfeiern im SllarlanÄ
Saarbrücken, 12. Ja«. sFunksprnch.j
Dcr Jahrestag der Rückgliederung des Saar-
gebietes wurde, wie angekündigt, bereits am
Sonntc«, in allen wichtigen Orten durch ört-
liche Kundgebungen sestlich begangen. I« alle»
Kreisorten yieltcn die Kreisleiter an die
Volksgcnosien u»d die Formatione» dex Par-
tei begeisterte Ansprachen, in dencu aus dir
Bedcutnng des Tages anch als Markstei« sür
bie Befriednng Europas hingewiesen wnrde.
Fn dcn meisten Orten sanden Umbenennunge«
von Stratzen und Plätzen statt, die das Ge-
dächtnis an den geschichtlichen 1Z. Januar und
Kadbiner oerweigert kt>e mit Nichtjuden
Zuden in den LMapfen der Nürnderger Naffengefelze
Berli«, 12. Januar. Als der Führer und
Reichskanzler in Nürnberg im vergangenen
Sommer die Rassengesetze verkündete, die das
öeutsche Volk vor rassischer Vermischung und
Entartung bewahren soll, ging ein Sturm der
Entrüstung durch das gesamte Weltjudentum.
Die alten abgeleierten Platten von -der
„Humanität", der sogenannten Freiheit
und Menschenwürde wuröen wochen-
lang bis zum Ueberdruß immer wieder auf-
gezogen. Aber während sich die Tragikomiker
einer gewissen jüdisch finanzierten Weltpresse
immer nbch zuweilcn in sentimentalen Er-
güssen über das Thema „Judenversolgung"
— man meint damit die gesetzliche Regelung
eines der wichtigsten Probleme — ergehcn,
wird ein Borfall bekannt, der sich vor kürzem
tn Warschau ereignete und in diesem Zü-
sammenhang öoch wohl einiges Jnteresse
verdient.
Es handelt sich um folgenöen Tatbestand:
Ein iunger Pole katholischer Konfession hattc
die Absicht, eine Jüdin zu heiraten, Er er-
klärte sich bereit, den mosaischen Glauben an-
zunehmen und sich fortan zum Judentum zu
bekennen. Der Rabbiner, der diese Ehe
schließen sollte, weigerte sich jedoch ent-
schieden mit dem Htnweis, daß etne Verbin-
dung mit der Jüdin im Interesse der
„Reinerhaltung der Rasse" sder iü-
btschen) nicht in Frage kommen könne. Erst
als dann der Bräutigam den Nachweis er-
brachte, öaß er selbst jüdisches Blut von seiner
Urgrotzmutter her habe, wuröe thm die Ehe
mit der Jüdin und der Ucbcrtritt zur moia-
ischen Religion gestattet. Der Foll zeigt also,
daß das Judeutum, wenn es um die eigene
Art und Rasse geht, die Grundsätze der in
Deutschland gültigen Rassengesetze durchaus
anerkennt uud auch in der Praris durchführt.
Jn diesem Falle aber schweigt die Wsltpresse
und niemand spricht von „Unmenschlichkeit",
von „Gefähröung öer europäifchen Kultur"
und dergleichcn, wie man es im umgekehrten
Falle erleben mnß.
Kale Spuren
Newyork, 12. Jan. Nach einer Mitteilung
aus Seattle im Staate Washington, haben die
dortigen Behörden eine kommunistische Bür-
gerkriegsschule geschlossen und beren Leiter .sührt.
so.wie vier Lehrer in Haft genommcn. Die
Schule diente der Ausbildung kommunistischer
Agitatoren, besonders aus den Rcihen öer
ErwerbSlosen
die Befreiung dcs deutsche» Saarvolkes sür
alle Zeite» wachhalteu sollen.
Jn Saarbrücken wurde in einer Feter-
stunöe vor dem Rathaus der historische Rat-
haussaal in„PlatzderDcutschen
Fron t" uwgetauft. Am Nachmittag sanöen
sich die Aüordnungen der verschiedenen Glie-
üerungen öer Partei auf bem scstlich erleuch-
teten Neumarkt ein. Um 17.80 Uhr wurden
die Fackeln entzündet unö dann setzte sich
nnter Borantritt einer SA-Kapelle der Fackel-
zug durch die von zahlreichen Zuschauern ein-
gesäumten Straßen der Jnnenstaöt in Bewe-
gung. Kurz vor 18 Uhr traf der Fackelzug
vor dem Rathaus ein, wo sich eine große
Menschenmenge einaefunden hatte. Nachbem
Männerchöre das Lied „Deutschland, heil'ger
Name" vorgetragen hatten, wurde auf der
Rathaustreppe öas eindrucksvolle Festspiel
„Ein neuer Stern zieht seine Bahn" aufge-
Zmei streildare znlernalionalen
Schlägerci zwische» Kommnnisten und Katho-
liken in Dublin.
London, 12. Jan. lFunkspruchi. Jn Dublin
kam es nach einer Melüung von dort zu einem
schweren Zusammenstoß zwischen Kommunisten
und Katholiken.
Jn einer Vorstadt von Dublin hatten die
Kommunisten versucht, eine Versammlung ab-
zuhalten, aus der der Generalsekretär der kom-
munistischen Partei Großbritanniens, Pollir,
sprechen sollte. Bei seinem Versuch, das Wort
zu ergreifcn, entfalteten Mitqlieder der katho-
lischen Jugendorganisation ihre Banncr und
warfen mit verschiedenen Geqenständen nach
dem Redner. Der kommunistische Saalschutz
versuchte daraufhin, öie katholische Jugend
Zinauszuwerfen. Es kam :zu einer heftigen
Schlägerei mit Stühlen, Stöcken und Gläsern.
Mehrere junge Leute mußten in das Kranken-
haus gebracht werden.
keflige kampfe westlich von Malalle
Addis Abeba, 12. -Jan. (Funkspruch.i Die
Meldungen von der Nordfront besagen, daß
öie Kämpfe um Makalle ihren Fortgang neh-
men. Besonöers heftig seien öie Kämpfe 20
Kilometer westlich von Makalle. Der abessinische
Stoß richte sich jetzt gegen Abaro, öas un-
gefähr 25 Kilometer nördlich von Makalle
liegt. Die Lage der Jtaliener wird hier als
äußerst gefährdet bezeichnet. Jnfolge des fast
vierzehntägigen Regens seien sämtliche alten
und ncugebauten Straßen für den italieni-
schen Nachschub gänzlich unbrauchbar ge-
woröen. Diese Lage werde von den Abessiniern
auch wsiterhin ausgenutzt.
Die Melöungen von der Süöfront lassen
erkennen, daß der Stab der italienischen So-
maliarmee große Umgruppierungen vornimmt.
Dann ergriff Oberbürgermeister Kreis-
leiter Dürrfeld das Wort. Jn seiner Reöe
wies er auf den 13jährigen Leidensweg des
deutschen Saarvolkes hin, in desscn Herz der
Glaube an Deutschland niemals unter-
gegangen war. Er schilderte dsn hartenKampf
um öiefen Fleck geheiligter deutscher Erde, bis
öann der Ehrentag bes Abstimmungssieges
vom 13. Januar 1835 kam. Gauleiter
Bürckcl als öamaliger Saarbevollmächtigter
habe öiesen Kampf mit seinen Getreuen ge-
führt. Untrennbar sei sein Name mit dem
schicksalhaften Geschehen des 13. Januar 1335
verbunden. Oberbürgermeister Dürrfelö schloß
mit Len Worten: „Die Deutsche Front war
das Bollwerk des deutschen Willens und öer
deutschen Kraft. Deutsche Front ist der Ehren-
name der Gemeinschaft aller Deutschen an der
Saar, die bereit waren, ihr Letztes für Deutsch-
land zu geben. Als Hoheitsträger der Stadt
Saarbrücken weihe ich öaher in öieser Stunöe
zum steten Gedenken der Deutschen Front Lie-
sen Platz. Dex Rathausplatz zu Saarbrücken
soll künstig den Namen tragcn: „Platz der
Deutschen Front". Sein Name möge die le-
Sende Generation gemahnen an öie große
Zeit, die sie erleben durfte: künftigen Ge-
schlechtern möge er Künder sein von dem ho-
hen Lisd der deutschen Treue. Den Ruhm
seines Namens aber sollen auf ewig verkün-
den die Glocken im Rathausturm zu Saar-
brücken: „Deutsch ist die Saar, öeutsch
immerda r."
kliickwunlllitelegramm des füiirers an
Ministerprllsident köring
Berli», 12. Jan. (Funkspruch). Ter Führer
und Reichskanzlr hat an Ministerpräsident G-e-
neral Göring zu seinem Geburtstag folgendes
Telegramm gesandt:
„Mein lieber Göring!
Nehmen Sie zu Jhrem heutigen Geburtstag
meine herzlichsten Glückwünsche entgegen. Jn
alter Kameraöschaft Jhr
Aöolf Hitler."
Vor Ler Sanbttonsdonferen;
(Von unserer Berliner Schrift-
l e i t u n g.)
Die Vorbereitungen für Genf spielen sich,
wie die Ereignisse öer letzten Tage zeigen,
weiterhin ausschließlich in einem rein mili-
tärischen und strategischen Rahmen ab. Als
neue, wichtige Tatsache auf diesem Ge-biete ist
zu verzeichnen, daß bekanntlich sowohl Frank-
reich im Begriffe ist, wichtige Verbänöe feiner
Seestreitkräfte zu mobilisieren, wie auch eng-
lische Berstärkungen erneut auf Gtbraltar in
Anmarsch sind, während Jtalien mit der Ein-
schiffung der alpinen Divisivn „Pusteria" be-
gonnen hat, neue größere Truppenverbände
auf öen Krtegsschauplatz zu bringen.
Dieser letztere Umstand kann zweifellos
nur öamit erklärt werden, daß die ostafrika-
nischen Pläne Jtaliens nach jeder Richtung
hin endgültig geworden sind, und daß auch die
außerordentliche Verschärfung der abessinischen
Krise unter europäischen Gesichtspunkten nichts
öazu beigetragen hat, eine grundsätzlich an-
dere Meinung in Rom aufkommen zu lassen.
Nachdrücklich bestätigt wird diese ganze
Sachlage noch öadurch, Latz nach neuen, aus
Rom eintreffenöen Meldungen auch eine noch-
malige Berschiebung öes Kräfteverhältnisfes
in Libyen unmittelbar bevorstoht.
Wie es heißt, werden öie beiden zusätz-
lichen, seit etwa örei Monaten in Libyen ste-
henden italienischen Divisionen, die inzwischen
eine größere Eignung für den Krieg auf afri-
kanischem Boden erhalten haben dürften, nach
Ostafrikä entsandt werden. An ihre Stelle
wird dafür eine neue Divifion, und zwar die
völltg motorisierte Trento-Divi-
sion, die augenblicklich schon bei Neapel zu-
sammengezogen wird, treten.
Besonders bedeutend ist diese Kräfteum-
gruppierung offenbar insofern, als die beiöen.
zurzeit noch in Libyen stehenden Divisionen
zusammen mit der schon unterwegs besind-
lichen Pusterta-Division, öie ungefahre Ver-
stärkung darstellen, die Badoglio angeforöert
hat, während die Stationierung der Trento-
Division in Libyen zweifellos eine außer-
ordentliche, über das bisherige Maß hinaus-
gehcnde, neue Verstärkung öer dort befind-
lichen italienischen Verbände beöeutet. Es
dürfte kein Zwerscl öaran sein, daß sich öie
Trento-Division, öie als eine ausgesprochene
und völlig motorisierte Elite-Division anzu-
schen ist, in außerordentlichem Maße für Ope-
rationen in Ler libyfchen Wüste eignet.
Faßt man daher die Bedeutung und die
Tragweite allein öieser Maßnahmen, die in
den letzten Tagen auf allen Seiten getroffen
wurden, zusammen, so kann kein anderer
Schluß übrig bleiben, als daß öie Bereit-
schaft für öen sogenannten„äußer-
sten Fall" größer geworden ist, während
die Hoffnungen auf eine Einigung im Ver-
handlungswege so gut wie gar keine neue Be-
lebung erfahren haben. .
Dieser letztere Umstanö wirö sich natürlich,
falls nicht Anfang nächster Woche noch eine
überraschende Wendung eintritt, außerordent-
lich erschwerend auf die bevorstehende Tagung
ia Genf auswirken.
Man kann heute sicher davon sprechen, datz
aber auch öer kühnste Optimismus keiner-
lei S i l b e r st r e i f e n mehr am Horizont
Hervorzuzaubern in Ler Lage fein wird. Die
diplomatische Vermittlungstätigkeit ist so gut
wie in vollem Umfange festgefahren unö es
entbehrt im Augenblick sogar der geringsten
Wahrscheinlichkeit, öatz sie von irgendeiner
Seite eine genügenö nachdrücklicke Velebung
erfahren könrcke
Was öie französische Vermittlung anbe-
langt, so haben die militärischen Matznahmsn
inzwischen 'chon eine andere Spr..che ge'pro-
chen. Das Schicksal Lavals ist ayßerdem
nach wie vor ungewiß, vor allem wenn der
französische Ministerpräsident öen Versuch ma-
chen sollte, sich außenpolitisch wieöer zu stark
zu exponieren.
Auf britifcher Seite dürfte ebenfalls eine
größere Neigung zur Kompromitzbereitschaft
kaum vorhandcn sein, öa öie ausgezeichnet
eingelaufene Maschincrie der britischen Diplo.