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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (2) — 1920

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Nr. 111 - Nr. 120 (15. Mai - 27. Mai)
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nämlich- auf ein System das Capus unter Zustimmung
Cleme nee aus das „System des o f f e n e n K o n t o s"
nennt, in dem der Wiedergutmachungsausfchub als ständiger Kon-
tra l i o r g a n i s m u s eine Rolle spiele. Darin fei er (Llemen-
cea-u) nrit Poincare einig gewesen, und er fände es begreiflich, das;
Poineare fein Amt als Vorsitzender des Wiedergutmachungsaus-
schnsfes niedergelegt habe.
Anerkennung der irischen Pspublik?
Paris, 25. Mai. Eine Havasmeldung aus Washington be-
sagt, Staatssekretär Colby habe Porter, dem Vorsitzenden des
Kammerausschusses für auswärtige Angelegenheiten erklärt, keine
Rücksichten auf die auswärtigen Beziehungen dürften den Ausschuß
hindern-, Stellung zu der Frage der Anerkennung der irischen Re-
publik durch die Vereinigten Staaten zu nehmen.

Die ReichswahlZarte.


Für Wähler auf Reisen.
Wer am Tage der Reichstagswahl nicht an
seinem Wohnort, in dem er in die Wahlliste eingetragen
ist, anwesend ist, muß sich mit einem Wahlschein versehen.
Zuständig für die Ausstellung dieses Wahlscheines ist die
Gemeindebehörde, in der der Wähler seinen Wohnsitz hat.
Auf Grund dieses Wahlscheines ist der Wähler berechtigt,
an jedem beliebigen Orte seine Stimme abzugeben.
Der Wahlschein enthält den Vermerk, daß er an seinem
Wohnorte in der Wahlliste gestrichen ist.


Badische Politik.
Der Haushaltungsausschuß des Landtags
stimmte dem Verschlag des Arbeitsministeriums zu, daß der Staat
sich an der Eesellschaftfür Torfgewinnung mit einem
Kapital von 2,5 Millionen Mark beteiligt.
Der Entwurf eines Gesetzes über die V e r m ö'g e n s-
und die Einkommensteuer wurde mit einigen Aenderungen
einstimmig angenommen. Der Entwurf ist -veranlaßt 'durch eine
Entschließung des Landtags -vom Dezember 1919, in der das
Staatsministerium ersucht wurde, «inen Gesetzentwurf vorzulcgen,
in welchem Vorsorge getrosten ist, daß wesentliche Aenderungen in
der Höhe des Einkommens und Vermögens, die spätestens am 1.
April 1920 eing-etreten -sind, noch zu gunst«n des Landes und der
Gemeinden veranlagt werden können.

Gesetzentwurf ü^r die Besoldung der Gemeinde- und
Körperschaftsbeamten.
Dem vorgelegwn Gesetzentwurf über die Besoldung der Ge-
meinde- und Körperschaftsbeamten- zufolge sind die Gemeinden ver-
pflichtet^ ihren Bürgermeistern und -Beamten eine den
zu stellenden dienstlichen Anforderungen der Leistungsfähigkeit der
Eemeinde und den örtlichen Lebensbebingungen entsprechende ange -
messene Besoldung zu gewähren, deren Höhe, wenn eine Einigung
nicht erfolgt, durch die zuständigen Schlichtungsau s s ch ässe
endgültig festgesetzt sind, wobei in diesem Falle diese aus -Grundge-
halt, gegebenenfalls Ortszuschlag, Kinderzuschlag und Teuerungs-
zuschlag zu -bestehen hat. Ferner -verpflichtet das Gesetz
die Gemeinden, ihren in Ruhestand befindlichen oder in die-
sen übertretenden Bürgermeistern- und Beamten oder deren Hinter-
bliebenen im Falle der Bedürftigkeit angemessenen Teuerungszu-
lagen oder Ruhegehalt zu gewähren. Die Schlichtungsausschüsse
muffen aus Vertretern der Gemeinden und der Gemeindebeamten
in gleicher Zahl bestehen. Das Gesetz findet auf die Beamten der
Sparkassen, Stiftungen, Kreise und Bszirksver-
bände entsprechende Anwendung. In Kraft tritt das Gesetz mit
Wirkung vom 1. April 1920; es tritt am 31. Dezember 1921 außer
Kraft, da es nur als eine vorläufige Regelung zu be-
trachten ist, die durch die endgültige Regelung der Verhältnisse der
'Gemeindebeamten im Namen der neuen Gem-e-indeordnung ersetzt
werden soll.

Soziale Rundschau.
Zum Konflikt zwischen Aerzten und Krankenkassen.
Aus hiesigen A-erztekreisen -wird uns geschrieben:
Seit Bexinn des- vertragslosen Zustandes zwischen -Aerzten.
Und Krankenkaffen wird die Oeffenklichkeit beunruhigt durch alar-
mierende Nachrichten über einen Aerztestreik, der die furchtbarsten
Wirkungen in Bezug auf die ärztliche Versorgung weiter Bevöl-
Lrrunßskreise und damit auf die Volksgesundheit haben sollt«. Dem-
Mgenüber ist festzustellen, daß die ärztliche Versorgung keines Be-
völkerungsteiles in Gefahr ist. Es besteht k e i n A e r z L est r e i k!
Di« Aerzte weigern sich nicht Kranke, insbesonders Kassenpatienten
-u behandeln. Es wurden lediglich von feiten der Aerzteorgani-
fation die bestehenden Verträge mit den Krankenkassen unter Be-
rufung auf K 62-6 des Bürgerlichen Gesetzbuches, der eine fristlose
Vertragskündigung zuläßt, gekündigt. Zwischen den Aerjten und
den Krankenkassen bestehen z. Zt- daher keine Verträge. Alle Kas-
senpatienten werden -von den Aerzten als Privatpatienten- behandelt
und di« Kaffen sind verpflichtet, den Patienten ihre baren Auslagen
für den Arzt zu ersetzen.
Diese Aerztebewegung wurde unmittelbar hervorgerufen durch
die Reichsverordn-ung vom 30. April 1920, welche die Einkommens-
grenze der Versicherten von 5000 auf 15 000 M-k., vor allem aber
den Grundlvhn, nach dem sich die Beiträge der Versicherten zu den
Krankenkassen und das Krankengeld richten, von 10 auf 30 Mk.
erhöht. Die Erhöhung der Einkommensgrenze Mrt -war einen
Personenkreis der Kaffe als Pflichtmitglieder zu, der früher nicht
versicherungspflichttg war, immerhin fällt er bei der gewaltigen
Zahl der Kaffenmitgl-ieder nicht wesentlich ins Gewicht. Bon grund-
legender Bedeutung auch für die Aerzte ist dagegen die Erhöhung
des Grundlohnes. Er versetzt die Kaffen m die Lage, auch materiell
den Bedürfnissen des gesteigerten Lebensunterhaltes der erkrankten
Kaffenmitglwder, aber auch der Aerzte gerecht zu werden. Die Kran-,
ken-kaffen haben stets und insbesondere bei den letzten Verhandlun-
gen zwischen den berderseltigen Zentralen im Dezember v. I. aner-
kannt, daß die Bezahlung der Aerzte für ihre Krankenkaffentätigkeit
Mne unzureichende war, sich aber auf ihre finanzielle Notlage be-
rufen, der auch vonseiten der Aerzteschaft Rechnung getragen wurde,
inzwischen sind die Kosten des Lebensunterhaltes um em vielfaches
Miezen. Nur der hat Freude an seinem Beruf und ein Verant-
wortungsgefühl, der durch ihn ein auskömmliches Einkommen hat,
keine Riesengewinne, aber soviel, um mt seiner Familie ohne Sorge
M das tägliche Brot leben zu können. Ganz davon abgesehen, daß
/er Arzt erst im reifen Mann-esolter dazu kommen kann, sich aus
-igene Füße zu stellen, nachdem er bis dahin für sein Studium allein
?ff Vermögen ausgegeben hak, ist es ihm bei den großen Unkosten
eines Berufes (größere Wohnung, Telefon, Heizung, Instrumente
siw.) unmöglich, auch nur das Existenzminimum zu erreichen, wenn
§ zu den jetzigen teueren Zeiten für ein Besuch, der ihn unter Um-

ständen stundenlang beansprucht, 3 Mk. erhält. Vergleicht man da-
mit die enormen -Steigerungen des Lebensunterhaltes (1 Paar
Schuhsohlen 85 Mk.) oder die Tarife eines Dienstman-nes, der für
einen Gang von wenigen Minuten H—10 Mk. erhält, so ist jedes
Kommentar überflüssig.
Dem „Aerztestreik" liegen aber weniger diese wirtschaftliche
als in der Hauptsache ideelle Motive zugrunde. Im Interesse der
Versicherten, im Interesse der Volksgesundheit muß unbedingt ge-
fordert werden, daß jeder Krank« den Arzt seines Vertrauens auf-
suchen kann und daß ihn nicht die Kaffe zwingt, zu irgend einem be-
stimmten Arzt zu gehen. In weiten Teilen Deutschlands (Sachsen
Ruhrgebiet, Ostpreußen usw.) besteht noch das System des festan-
gestellten Kassenarztes, bei ihm drängen sich die Kranken zusammen
er muß Ramscharbeit leisten, um überhaupt die Arbeit bewältigen
zu können, während daneben eine große Zahl nicht angestellt« tüch-
tige Aerzte verhungern können. Die Arbeitskraft aller Aerzte muß
zum Wohle der Versicherten ausgenutzt werden. Auch bei freier
Arztwahl kann es in großen Städten vereinzelte „Kassenlöwen"
geben, das sind aber derartig seltene Ausnahmen, daß sie nicht als
Beweis gegen, das System der freien Arztwahl angeführt werden
können. Die Verhandlungen zwischen den beiderseitigen Zentralen
haben sich zerschlagen, weil die Krankenkassen erklärten, prinzipiell
dis freie Arztwahl nicht annehmen zu wollen.
Der letzte Streitpunkt zwischen Aerzten und Krankenkassen be-
trifft die Frage der Schiedsgerichte, die in Streitfällen ein-
treten sollen. Die Krankenkaffen verlangen ein Schiedsgericht unter
dem Vorsitz des Reichsarbeitsminist-ers. Das Reichsarbeitsmini-
sterium hat sich jedoch ohne vorhergehende Besprechung mit den
Aerzten in einer Notverordnung fast bedingungslos auf Seiten der
Krankenkassen gestell-t. Die Aerzteorganisationen lehnen daher bas
Neichsarbcitüministerium als nicht unbeeinflußt ab; sie verlangen
ein paritätisch besetztes Schiedsgericht, nicht mir einem Verwaltungs-
beamten als Vorsitzenden, sondern einem unabhängigen Richter und
haben bereits den Beschluß gefaßt, sich einem derartigen Schieds-
gericht bedingungslos zu unterwerfen.

Kommunales.
* Bürgermeister-wahl in Edingen. Bei der am Samstag statkae-
hablen Wahl wurde -der Kandida! des Zentrums, Werkmeister John mit
28 Stimmen gegen den Gen. Iustizsekrelor Zimmermann-Fried-
richsfeld, der von den beiden sozialdemokratischen Parteien aufgestellt war
und 23 Stimmen erhielt, gewählt.

Sonntagsruhe im Karlsruher Bestaitungswcsen. Der Stadtrat hat
beschlossen, daß -vom 1. Juni an an den Sonn- und Feiertagen
keine Bestattungen mehr aus dem -Friedhof -stattsinden.

Reichs-, Staats- und
Gemeindebeamte!


Am Samstag, den 26° Mai, abends '/-8 Uhr findet
im Saale zum „Ärtnshos" eine


statt. Tagesordnung:
„Beamten und die ReichsLagrrvahlen".
Referent: Eisenbahnsekretär Beetz-Karlsruhe.
Beamte! Bei der bevorstehenden Reichstagswahl steht
für die Beamtenschaft sehr viel auf dem Spiele. Die
Reaktion, die früher eure Freiheit mit brutaler Gewalt
niedergedrückt hat, sehnt diesen Zeitpunkt wieder herbei.
Vergeßt diese Zeiten nicht und schützet eure Freiheit.

Auf in die Versammlung!


Aus Stadt rmd Land. -
Heute abend t-lk Uhr Frauenversammlung im Lokal „Artus-
Hos". Vollzähliges Erscheinen erforderlich.
Achtung! Wähler und Wählerinnen des Stadtteils Hand-
schuhsheim! Morgen Freitag abend 8 Uhr findet im Saale zur
„Traube" eine öffentliche Wähierversammlung statt.
Der Een. Landtagsabg. Dr. Kraus wird über: „Die Aufgaben
des neuen Reichstages" sprechen. Die Versammlung wird gleich-
zeitig eine Abrechnung mit den volksfeindlichen reaktionären Parteien
sein, dis Tag für Tag in der schamlosesten Weise die Sozialdemo-
kratie verleumden. Deshalb alle Mann an Bord!
Stadtthsater. Nächsten Samstag gelangt zum ersten Male „Die
o e rs l l b e r t e B r au t", ein buntes Spiel iir 3 Akten von Kurt Küch-
ler zur Darstellung. Die Hauptrollen des lustigen Stückes, welches von
Herrn Petersz inszeniert wurde, werden gespielt von den Damen Böhlau,
Hansa, Manhof, Walter, und den Herren -Felix, Fort, Fassotk, Kastner,
Saar, Schäffner und Thieme.
Herr Musikdirektor Rabig, mehr Takt! Am Samstag abend spielte
das Stadkorchcster u. cl. auch das „Kaiserquartett" von Haydn. Das
löste selbstverständlich bei den deutsch-nationalen Jünglingen und anderen
Patrioten ein Gefühl der patriotischen Begeisterung aus, denn man konnte
wieder einmal das Lied ./Deutschland, Deutschland über alles" grössten.
Man muß -doch -bei jeder Gelegenheit sich als patriotischer Idiot dokumen-
tieren. Der Beifall konnte kein Ende finden und Musikdirektor Rabig,
der sich sonst zu keiner Dreingabe herbeiläßt, drang auf die Musiker ein,
daß bas Stück wiederholt wurde. Einige Musiker wollten nämlich «das
Stück nicht nochmals spielen, was eben Musikdirektor Rad-ig durch Hand-
bewegung -dem Publikum zu verstehen gab. Die „Bad. Post" ist ob dieser
Heldentat in wahres -Entzücken geraten. Man könnte saft zur Vermutung
kommen, baß Herr Rabig ein bißchen gern „nationalistische Hetze" be-
treibt. Vielleicht nimmt sich -der Stadtrat dieser Sache an.
x Kursus im Kleingartenbau. Gartenmeister Diebvlder ist vom
Stadtrat ermächtigt, einen Kursus im Kleingartenbau auzuhalten. Der
selbe soll jeden Montag nachmittag von 2—5 Uhr stattsinden. Der Be-
ginn des Kursus ist auf nächsten Montag, den 31. d. M. festgesetzt. Die
Teilnahme für Kleingärtner ist kostenlos. Anmeldungen haben bis dort-
hin bei der Stadtgärtnerii (Tel. 2759) zu erfolgen.
* Praktische Unterweisung im Sommerschnitt der Formobstbäume.
Kreisobstbauinspektor Brücket wird auf Veranlassung des Bezirkscckst-
bau-vereins am Dienstag, den 1. Juni in der landwirtschastl. Winterschule
in Wiesloch eine praktische Unterweisung im Sommerschnitt der Ferm-
obstbäume geben. Die Veranstaltung ist unentgeltlich und kann jeder
Daumbesitzer daran teilnehmen. Anmeldungen sind -bis Sonntag, den
30 Mai an Herrn Oskar Sch « pp, Neuenheimer Landstraße 36 zu rich-
ten Treffpunkt der Teilnehmer vormittags S Uhr in Wiesloch.
* Wegen Stofsanbrang mußte die Roman-Fortsetzung heute aus-
rötlicher Unglückssall. Der 62 Kahre alte Nikolaus Strecksuß
»n Heddesbeim, Amt Weinheim, fuhr am Pfingstmontag auf der Land-
str a ß e Mauer — Wies« nbach den Grehlderg herunter. Bei der
Straßenbiegung rannte «r an eine doppelt« Telegraphenstange und erlitt
einen Schädelbruch, der seinen sofortigen Tod herbeiführte.
* Verhaftet wurde «n Schuhmacher aus Kollerau wegen Unterschla-
gung und 3 Personen wegen Obdachlosigkeit, ...

* Der Handtaschendieb am Bahnhos übt immer noch seine Tätigkeit
aus. So wurde gestern einer Studentin auf dem Bahnsteig 1 ihre Geld-
tasche mit 200 Mk. Inhalt entwendet.
* Selbsttötung. Gestern nach 10 Uhr hat sich ein 26 Jahre alter
Schlosser aus Kirchheim aus der offenen Straße in der Psassengaffe durch
einen Schuß in die Schläfe das Leben genommen. Der Grund der Tat
dürfte in unglücklicher Liebe zu suchen sein.
* Diebstähle. Aus einer Kammer eines Hauses der Dismarckstraße
wurde ein Pelzmantel im Werte von 500 Mk. entwendet. — Im HHuse
Obere Neckarstraße 1 wurden durch Eindrücken der Türe eines Keffers
Kleider und Wäschestücke im Werte von 2200 Mk. gestohlen. — Aus
einem Hause am Wredeplatz wurden Wäschestücke im Werte von 150 Mk. -
gestohlen. — Aus -dem Holzschuppen der Firma Anhegger wurde ein
-Fahrrad im Werte -von 500 Mk. entwendet. — Durch das Erbrechen
eines Gartenhauses auf dem Grundstück Klingelschützenweg wurden vier
Enten und eine junge Gans im Werke von 350 Mk. gestohlen. — In der
Kaiserstraße wurde aus einem Keller Seife im Werte von 200 Mark
entwendet.
* Unfall. Gestern nachmittag zwischen 3 und 4 Uhr scheuten aus der
Dossenheimer Landstraße die Pferde des Möbelfabrikanten Laux. Diesel-
ben gingen mit dem Wagen, der mit Körben beladen war, durch. Aul
den Körben saß der 8 Jahre alte Volksschule! Rümmer, der durch die
schnelle Fahrt von dem Wagen herabfiel. Er erlitt erhebliche Hautab-
schürfungen an beiden Beigen.
* Kleinsener im Stadtteil Wieblingen. In der Lackfabrik G erla ch
u. Tomp. entstand gestern nachmittag durch Selbstentzündung Feuer, Has
einen Materialschaden von 200 Mk. und einen -Gebäudeschaben von 500
Mark verursach!«.
Zur Anzeige kamen 11 Personen wegen Fußballspiel auf offene
Skraszc.

Ulk IlMMMW Kk .WWtM".
Betriebsräte rmd Sozialisierung.
Kristiania, 25. Mai. (Priv.-Tel. der Frkf. Zig.)
Der Parteitag der norwegischen Arbeiterpartei beschloß mit
285 gegen 32 Stimmen, für die sofortige Einführung von
Betriebsräten und die Sozialisierung einzutreten.
Bergarbeiterftreik.
Stockholm, 26. Mai. Laut „Stockholms Dagblad"
legten die Bergarbeiter in den Erzfeldern von Moorbotten
die Arbeit nieder. Der Streik dehnt sich aus. Die Be-
mannung eines deutschen Erzdampfers im Hafen von Luca
erklärte sich mit den Streikenden solidarisch.

Der Genfer Kongreß.
Zürich, 25. Mai. (Priv.-Tel. der Frkf. Ztg.) Wie
aus Belgien gemeldet wird, werden Vandervelde, de
Brouckere und van Roosbroeck die sozialistische Partei
auf dem Genfer Kongreß vertreten.
Ungarn und sein Friedensvertrag.
Budapest, 26. Mai. In ihren Leitaufsätzen betonen
die Blätter, daß die Regierung, dem Zwang gehorchend,
den Friedensvertrag unterzeichnen müsse, die unaarnisch,
Nation aber die die ihr im Friedensvertrag auferlegten
Verpflichtungen nicht erfüllen könne, der Zustand der durch
den Vertrag geschaffen wird, nicht als zu Recht bestehend
anerkennen könne.
Der russische Handels- Und Berkehrsmiuister
auf Reisen.
Der russische Handels- und Verkehrsminister Krassin
traf in Christiania mit einer Reihe hervorragender Geschäfts-
und Bankleuten zusammen. Krassin hat bedeutende
Geschäfte abgeschlossen. Er setzt seine Reisen nach Bergen
fcrt, von wo er sich nach England begibt. .
Die deutsche Mark steigt im Wert.
Kristiania, 26. Mai. (Wolff). Auf dem Valuta-
markt konzentrierte sich fast das gesamte Interesse auf die
deutsche Mark, deren Kurs schnell aufwärts stieg. Die
heutige Notierung stellte sich auf 14'/«. Es fanden aher
auch Umsätze bis zu 15,30 und bei Schluß der Börse bis
zu '15,25 statt. Von einzelnen Bankinstituten wurden viele
Millionen Mark umgesetzt. Für andere Balutaserten war
unter diesen Verhältnissen das Interesse sehr gering. Eng-
lische Pfund und amerikanische Dollars wenig verändert.
Anschluß der sranzästschsn Beamten an den
Allg. ArbeiLeroerbaud (C.G.T.)
Paris, 26. Mai. Die Beamtenvereine haben einen
Kongreß abgehalten und gestern mit 1S3:78 Stimmen bei
38 Stimmenthaltungen beschlossen, sich dem allgemeinen
Aroeiteroerband anzuschließen. Auf dem Kongreß waren
hauptsächlich vertreten: die Lehrer, die Zollbeamten und
die Beamten der Steuern. _
Versammlungs-Kalender.
Soziaidem. Partei Handschuhstzeim. Zr-itag 28. Mai, abends 8 Uhr
im Saale „zur Traube": O-ssentliche Volksversammlung. Genosse
Dr. K r a u s - Heidelberg spricht über: „Die Aufgaben des neuen
Reichstags."


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Heidelberger Etadttheater.
Sptelplan.
Donnerstag, 27. Mai Nachtragsmiete ^„Rose Bernd".
Freitag, Ä. Mai Nachtragsmiete k Mo die Lerche singt".
Samstag, 29. Mai außer Miete „Die versilberte Braut", ein buntes
Spiel von K. Küchler.
Beginn der Vorstellungen 7'/, Uhr.

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