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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (2) — 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.44127#0578
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Polens Gegenoffensive.


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Wel-tpoditik der nächsten Zukunft

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vor einem Scheideweg
n Lockungen nochmals nach mck
nd einem Vorwand gegen Rutz-
cd der Generalstreik uiid Bürger-
in! Oder aber er hört auf die
ns, ruft die französischen Kriegs-
t eine Politik der Vernunft und
e Vorgänge in England ein Bo
letariat Haden kann, wenn es sie

Erneute blutige Kämpfe in Kattowitz.
Beuchen, IS. Aug. Nach einer Meldung der Ostdeutschen
Morgenpost aus Kattowitz ist die ungeheure Spannung gestern nach-
mittag abermals zur Entladung gekommen. Gegen 6 Uhr hatte sich
vor dem Hotel Deutscher Hof, dem Sih der polnischen Plebiszitkom-
mission, eine ungeheure Menschenmenge «»gesammelt, die dort ein
Waffenlager vermutete und dessen Herausgabe forderte. Als ein
Kraftwagen der Sicherheitspolizei erschien und die Menge zer-
streute, wurde plötzlich aus dem Hause das Feuer eröffnet. Die
Straße war sofort leer. Jeder Passant war bedroht. Später er-
schienen einige junge Leute mit Handgranaten und Gewehren und
es entwickelte sich ein regelrechter Feuerkamps. Gegen 8 Uhr abends
brach in einem der unteren Räume des Hotels Feuer aus und ge-
gen 8 Uhr abends ergab sich die Besatzung der Sicherheitslvehr und
die Feuerwehr ging an die Löschung des Feuers. Bon der Be-
satzung wurden 17 Personen sestgenommen. Die Akten liegen auf
der Straße. Die Stadt ist jetzt ruhig. Die gesamte Bevölkerung
befindet sich trotz der Verhängung des Belagerungszustandes aus
der Straße. Die Besatzungstruppen werden in den Kasernen ge-
halten. Seit 9 Uhr ist jede Verbindung mit Kattowitz unterbrochen.
Kattowitz, 18. Aug. Heute nachmittag herrschte hier ^all-
gemeine Ruhe. Starke Patrouillen der Sicherheitswehr d
ziehen die Straßen. Laut Verfügung der interalliierten A
rungs- und Plebiszitkommisfivn in Oppeln ist unter dem 17.
der verschärfte Belagerungszustand über Kattowitz verhängt
den. Von Uhr an bis 4 Uhr früh darf niemand ohne
weis der interalliierten Kommission die Straßen betreten.

Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung der Amtsbezirke Heidelberg, Wiesloch, Sinsheim, Eppingen, Eberbach, Mosbach, Buchen, Adelsheim, Borberg
Tauberbischofsheim und Wertheim.

Heidelberg, Donnerstag, IS. August 1920
Nr. 191 * 2. Jahrgang

Der Krieg im Osten.
Die polnische Gegenstöße.
Warschau, 19. Aug. Nachdem man die bolschewistischen
Truppen im mittleren Teile der Kampffront bis an'die äußeren
Forts hatte herankommen lassen, machten die Polen aus beiden
Mügeln Gegenangriffe, den einen von Lublin aus in der Richtung
aus Brest-Litvwsl unter dem Kommando des Generalstabschefs,
den andern von Nowvgevrgiewsk aus den Narew aufwärts. Die
polnischen Truppen entwickeln sich an der Bahnlinie Warschau-
Danzig aus in der Richtung aus Mlawa. Den Truppen des
Marschalls Pils » dski gelang es einen Teil der Stellungen auf
der ganzen Linie zwischen Lieviepsr aus Brest-Litowsk zurückzuge-
winnen. Infolgedessen wurde eine vollständige Entlastung des
Nordufers der unteren arew erreicht und die Stadt Sorok am
Zusammenfluß von Bug und Narew wiedergewonnen. Damit ist
die alte Verbindungslinie nach Warschau wiederhergeftM.

Polnische Hetze in Oberschlesien.
Kattowitz, 19. August. Die polnische Presse Oberschlr
fordert die Ausweisung aller ^landfremden" Leiter der deu
Zeitungen und Redner in den Volksversammlungen, sowie der
anstalter der gestrigen Unternehmungen, ferner die Auswe
sämtlicher in den letzten zwei Jahren zugezogenen Deutschen un
sofortige Auflösung der Sicherheitswehr, sodann die Entfer
und Bestrafung der am Streik beteiligt gewesenen Eisenbahn-
Postbeamten, sowie die Einsetzung von alliierten oder poln
Kontrolleueren bei den Eisenbahn-- und Postbettieben

die russische Friedenspolitik bestätigte, insbesondere die Absicht
Svwjetrußlands, die Souveränität und Unabhängigkeit Polens und
sein Recht auf Selbstbestimmung feiner Regierungsfvrm zu achten.
Gleichzeitig erklärte er, daß Rußland Polen größere territoriale
Vorteile bieten würbe als die Entente.

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Die Sicherung der oberfchlestschen Neutrali
Die oberschlesischen Kundgebungen für unbedingte Neutr
im russisch-polnischen Krieg scheinen Erfolg gehabt zu haben.
Berlin, 18. Aug. Wie wir von zuverlässiger Quell
fahren, steht die deutsche Regierung seit mehreren Tagen ml
interalliierten Kommission in Oppeln in Verhandlung übe
Wochrung der Neutralität rm oberschlesischen Abstimmungsg
Die interalliierte Kommission versicherte, daß sie etwa die G
überschreitende Truppen der kriesführenden Mächte entwaffnen
internieren werde und daß sie auch jede Unterstützung der krie
renden Mächte aus dem Abstimmungsgebiet heraus oder durch V
Abstimmungsgebiet hindurch, wie zum Beispiel durch die Zi
von Munition, Rekrutierung usw. verhindern würde.

Derantwortl.: Für innereu. äußerepolitik, Volkswirtschaft». Feuisteton: Dr
E. Kraus; für Kommunales ».soziale Rundschau: F. V.:O. Geibel; für
Lok : O. Geisel; für die Anzeigen: H. Hoffmann, sämtl. in Heidelberg
Druck und Verlag der tlnterdadischen Verlagsanstalt G. m. b.H., Heidelberg
Geschäftsstelle: Schröderstraße ZS.
Fernsprecher: Anzeiger-Annahme 2673, Redaktion 2648.

Lloyd George im Kampf mit der
englischen Arbeiterpartei.
Heidelberg, 19. August.
Wir haben am Dienstag das bedeutsame Telegramm des eng-
lischen Arbeiterführers Adamson an den Sekretär des initerna-
tinoalen Gewerkschaftsbundes veröffentlicht, in dem mitgeteilt wird,
daß der Aktionsrar der englischen Gewerkschaften die Politik Eng-
lands im Osten aufs schärfste verfolgen und kontrollieren wird, um
cventl. kriegerische Absichten mit sofortigem Generalstreik zu beant-
worten. So rasch also haben die englischen Sozialisten das Man-
dat, das ihnen eben erst in Genf gegeben worden ist, in die Tat
umgesetzt. Wir haben schon bei den verschiedensten Gelegenheiten
darauf hingewiesen, wie stark Lloyd George in feiner Politik mit
der Arbeiterpartei rechnen muß. Wenn er jetzt im russisch-polni-
schen Problem eine andere Stellung wie Frankreich einnimmt, wenn
er in ständiger Fühlung mit Kamenew und Krassin seine Entschlüsse
faßt und auf friedlichem Wege zu vermitteln sucht, so ist das neben
den wirtschaftlichen Interessen Englands im Osten nicht zuletzt dem
Druck des englischen Proletariats zu verdanken. Aber so recht wohl
fühlt sich natürlich Lloyd George in der Rolle, die er jetzt spielen
muß, nicht. Nicht nur, daß die französische Politik jetzt über seinen
Kopf weg General Wrangel anerkannt und damit ostentativ bewie-
sen hat, daß sie nicht mehr länger mit der Ostpolitik des Premier-
ministers mitmacht, auch bei den rechtsgerichteten Kreisen seiner
eigenen Regierungskoalitivn stößt er auf starken Widerstand. Daß
nun gar die Arbeiter sich nicht mehr länger mit schönen Parlaments-
reden adspeisen lasten wollen, bis sie eines Tages womöglich vor
vollendete Tatsachen gestellt sind, daß sie mit ihrer Friedens- und
Versöhniungspoi'itik Ernst machen und einen Aktionsrat zur Kon-
trolle der Negierungspolitik einsetzen, das konnte sich Lloyd George
nun doch nicht bieten losten, das ging gegen seinen liberalfftischen
Demokratismus. So hat er denn am Dienstag in einer Unter-
haus rede sehr scharf gegen die Arbeiterpartei Stellung genommen.
Das Wolfs-Büro verbreitet darüber folgende Mitteilung.'
London, 17. Aug. (Drahtmeldung.) Liner ausführlichen Reuter-
Meldung zufolge sagte Lloyd George in seiner Ünterhausrebe be-
züglich der von der Ackeiterkonferenz am Freitag vorgenommenen Aktion,
es sei ein gefährliches Unternehmen zu erklären, daß eine
Art Sowjet auf die britisch« Berfaung aufgepsrvpft werden müsse
und daß die Verfassung einen Aktionsausschuß einsetzen sollte, der nur
«inen Teil der Volksgemeinschaft vertritt. Da» sei eine der
furchtbarsten Herausforderungen, die jemals an die De-
mokratie gerichtet worden sind. Jede Regierung mäste ohne jedes Zö-
gern den Handschuh auf nehmen. Niemals sei eine außerhalb
der Verfassung stehende Maßnahme weniger berechtigt gewesen, als die
Arbeiterpartei. Diese habe genau die Politik der Regierung gekannt.
Lloyd George erklärte zum Schluß: Ein in der Verfassung nicht vor-
gesehenes Vorgehen sei unter allen Umständen verkehrt und gefährlich.
Wenn es sich aber noch nicht einmal um eine Frage handel«, bei der das
Land in Gefahr schwebe, sei es ein gar nicht zu rechtfertigendes Vor-
gehen. Es verfolg« lediglich den Zweck, im Lande den Eindruck zu er-
wecken, als ob es ohne diese Drohung Krieg gegeben hätte.
Vom formaldemokratischen Standunkt aus scheint Lloyd
George vollständig im Recht zu sein. Aber es handelt sich ja be!
der Aktion der Arbeiterschaft gar nicht um Fragen der Verfassungs-
änderung, der Einführung des russischen Sowjessystems usw. Son-
dern die Hunderttausende und Millionen von Männern und
Frauen, die durch ihre Delegierten die Beschlüste des Gewerk-
schaftskongresses gefaßt haben, Mäirner und Frauen bes werktäti-
gen Volkes sind gewillt, mit allen ihn zu Gebote stehenden Mitteln,
einen neuen Weltkrieg zu verhüten. Durch all die Not, Leiden und
Elend bes Völkerkrieges ist ihnen der starke Wille gereist, für die
Zukunft jeden Völkermord zu verhindern. Sie sind von tiefstem
Mißtrauen gegen ihre Regierungen und Parlamente erfüllt.
„Zwei Jahre lang haben diese Menschen die Anstrengungen
bau der Welt verfolgt und haben
chten durchkreuzt und vernichtet,
rsüchteleien wieder an den Tag
cn Methoden wieder zum Leben
amente offenbar hilflos zur Seite
!at ist durch den Weltkrieg zu«'
sich seiner wirklichen politischen
I sich nicht mehr länger von den
, Lloyd George, Churchill usw.
Schlachtfeld führen lasten. Bis
en imperialistischen Machthabern
cht hören, so tragen sie kein Be-
sse von Genf die ganze Prodük-
das Kriegführen unmöglich zu

Warschau entlastet.
Rach den vorliegenden Meldungen scheint der boischewistische
Angrijs im Zentrum vor Warschau zum stehen gekommen zu sein;
die Polen haben mit Unterstützung französischer Offiziere zu einer
kräftigen Gegenoffensive ausgeholt, die vorläufig Erfolg zu Haden
scheint, die weitere Entwicklung and ihre Auswirkung bleibt abzu-
warten. Im Norden von Warschau im polnischen Korridor mar-
schieren die Rusten weiter vor.
Paris, 18. Aug. (W.B.) Havas. Der Sonderbericht-
erstatter des „Petit Journal" in Warschau telegraphiert seinem
Blatte unten» 18. 8. abends: Die Lage an der polnischen Front
'hat sich bedeutend gebessert. Die von den Polen unter Mitwir-
kung französischer Offiziere unternommene Gegenoffensive entwickelt
sich mit großem Erfolg. Die Bolschewisten wurden auf der ganzen
Nordfrvnt zurückgeschlagen. Warschau ist entlastet und außer
Gefahr.
Pari«, 18 Avg. (W.B.) Havas. Der Korrespondent
bes „Echo be Paris" gibt Einzelheiten über die siegreiche Gegen-
offensive in Polen. Hauptsächlich an drei Punkten entwickelte sich
der Gegenangriff. Iw Zentrum seien die Polen bis zum Zusam-
menfluß vom Bug und Narew vorgedrungen. In der Macht zum
16. August seien die Polen aus Modlin (Nowo-Georgiewsk) her-
vorgebrvchen und hätten die Bolschewisten auf ben Narew zurück-
geworfen. Der Brückenkopf von Servck sei genommen.
Der Berichterstatter fügte hinzu: Der einstweilige Erfolg der
Gegenaktion fei die Entlastung Warschaus. Sie könne aber auch
die Einschließung der Bolschewisten, welche sich in der Krümmung
von Bug und Narew befinden, zur Folge haben. Gleichzeitig mit
der Entlastung Warschaus leitete General Pilfudski auf dem rech-
ten Flügel die Gegenoffensive in Richtung Brest-Litowsk ein, die
den Bolschewisten vollkommen überraschend war. Der fliehende
Feind ließ bedeutendes Material im Stich Nach den letzten Nach-
richten hat die Armee Pilfudski die Lime Garwolin-Teleschow er-
reicht. Auch auf dem äußersten linken Flügel in der Richtung des
polnischen Korridors setzt «ine dritte Gegenoffensive ein.
Königsbergs. Pr., 18. Aug. (W.B.) Lagebericht.
Die Eisenbahnlinie D eu tsch-E y l a u-Th o rn ist
überschritten. Bolschewistische Truppen erreichten Lessen
und Rehden. Südlich Bischvfswerder ist russische Kavallerie
ausgetreten. Graudenz wird mit Hilfe der Zivilbevölkerung be-
schlermigt armiert. Der Bahnhof Wlzlawek liegt unter russischem
Artilleriefeuer. Südwestlich Ciechanow ist ein Entlastungsstoß des
polnischen Nordflügels zum Stehen gebracht worden. Ciechanow
ist in den Händen der Bolschewisten. An der Nordostfront von
MMin und der Ostfront von Warschau halten die starken bolsche-
wistischen Angriffe an. Der Gegenstoß des polnischen Zentrums
«us der Linie Warschau—Iwangorod und der Flankenstoß nördlich
bes Oberlaufes der Wieprz gewinnen an Boden. Kämpfe bei
Nowo-Minsk, nördlich von Zelkechow und Luknow. An der Süd-
front örtliche Kampfhandlungen.
Der Vormarsch auf Graudenz.
Berlin, 19. Aug. (Priv.-Tsl.) lieber den Vormarsch auf
Graudenz und den Fortgang der Kämpfe gegen Graudenz wird der
„Volkszeitung" aus Deutsch-Eylau gemeldet: Der polnische Korri-
dor von Strasburg bis DeutsH-Eylau ist von polnischen Truppen
frei. Auf dem linken Flügel rückte eine starke Äavallerieinaffe ge-
ben Thorn vor. Es wird ferner erwartet, daß vielleicht noch wei-
ter füglich ein llebergang über die Weichsel versucht wird. Der
rechte Flügel kämpft bereits vor dem Eisenbahnknotenpunkt Gosz-
lershausen. Der nördliche Teli von Bischvfswerder ist noch von
-starken polnischen Truppenmassen besetzt. Nachdem die polnische
Grenzwache zurückgezogen worden war, haben einige deutsche Bür-
«er aus der Stadt Bischvfswerder die Grenze überschritten. Dort
wurden sie von einem polnischen Panzerzug überrascht und beschos-
sen und ein Teil von ihnen festgenommen. Im allgemeinen ist die
Lags vor Graudenz für die Russen günstig.
Die russisch-polnische Waffenstillstandskonferenz
London, 18 Aug. (W.B.) Havas. Eine offizielle Mos-
kauer Depesche über die russisch-polnische WaffenstillstaNdskonferenz
besagt, daß nach dem Austausch der Vollmachten der Vorsitzende
der russischen Delegation, Danischewski, eine Rede hielt, in der er

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Die Stellungnahme der französischen
Gewerkschaftskommission.
Paris, 18. Aug. (W.B.) Havas. Nach ber gestrigen Zu-
sammenkunft der englischen Arbefterdelegierten trat die Verwal-
tungskommission der Confederativn generale du Travail gestern
abend zusammen und nahm die folgenden Grundsätze eines Mani-
festes an, das heute veröffentlicht wird: 1. Einspruch gegen die
Ausweisung der englischen Arbeiterdeiegierten, die ohne gültigen
Grund geschah, 2. Einspruch gegen die augenblickliche Politik Frank-
reichs im russisch-polnischen Konflikt, 3. Einspruch gegen das Ver-
halten der französischen Regierung gegenüber General Wrangel
und gegen die Agitation betreffend die Freiheit und Unabhängigkeit
der Völker, 4. Einladung der französischen Arbeiter zur Arbeitsver-
weigerung im Falle eines Krieges.
Paris, 18. Aug. (Wolfs.) Havas. Der Generalsekretär
der C. G. T. (Allgemeiner Arbeiterverband), Io uhaux, ist heute
nach Amsterdam abgereist, wo er der morgigen Sitzung der Ge-
schäftsleitung des internationalen Gewerkschaftsverbandes, der als
Vizepräsident angehört, beiwohnen wird. In dieser Sitzung sollen
di« von der Gewerkschaftsorgamsalivn vorgesehenen Ausführungs-
bestimmungen über die Verhinderung der Waffen- und Munitions-
fabrikation sowie für die Störung der Schiffs- und Luftschisfahrts-
verbindungen im Fall« eines Krieges zu ergreifenden Maßnahmen
zur Verhandlung kommen. Man versichert, daß die deutschen De-
legierten dieser Konferenz ebenfalls beiwohnen werden
 
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