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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (2) — 1920

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Nr. 131 - Nr. 140 (10. Juni - 21. Juni)
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Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung der Amtsbezirke Heidelberg, Wiesloch, Sinsheim, Sppingen, Sberbach, Mosbach, Buche«, Adelsheim, Boxberg
Tauberbifchofsheim und Wertheim.


Bezugspreis: Monatlich einficht. Trcigerlohn Z.so Ml. Anzeigenpreise:
Die einspaltige Petitzeile (Zb mm breit) SO pfg., ReName-Anzeigm
<SZ mm breit) 2.20 Ml. Del Wiederholungen Nachlaß nach Tarif.
Geheimmittel-Anzeigen werden nicht ausgenommen.
Gefichäftsstunden: S - '/,6 Uhr. Sprechstunden der Redaktion: 11 -12 llhr.
tzostsi^ckbonti^Karb»ruhe^22Zr7.Tel..Adr.:DolksM^^^^^

Heidelbe rg, Freitag, Juni 4920
Nr. 432 » 2. Jahrgang

Verantwort!.: Für innere«. äußerrpolitik.VolkswIrtschaktu.Feuilleton: Or.
S.Krau-i für Kommunales u. soziale Rundschau: I.Kahn; für Lokales»
O.Geibelj für bi« Anzeigen: H- Hoffmann, stimtlich in Heidelborß
Druck und Verlag der llnterbadischen Derlagsanstalt S. m. d. H., Heidelberg
Geschäftsstelle: Gchröderstraß« Z9.
Fernsprecher: Anzeigen-Annahmr 2S7Z, Redaktion 2S4S.

Die Erfolge der U.S.P. und
ihr Wahlkampf.
Xr. Heidelberg, 11. Ium.
In einem Leitartikel untersucht die unabhängige „Freiheit"
gestern die Gründe, die zu dem gewaltigen Stimmenzuwachs der
U.S.P. geführt haben. Sie glaubt dabei die Behauptung auf-
stellen zu können:
„So dürfen wir ohne Ruhmredigkeit behaupten, daß der grob«
Erfolg unserer Partei durchaus der Zunahme de» revolutionären Be-
wußtseins und der sozialistischen Erkenntnis in den Masten selbst zu
verdanken ist. Unsere Wühlarbeit war vor allem darauf angelegt, die
prinzipiellen Grundsätze des Sozialismus in den Vordergrund zu stellen..
Denn nicht Wähler zu gewinnen, sondern sozialistische Kämpfer in »n-
fere Partei einzureihen, war unser Ziel."
Jeder, der selbst im WahKanrpf draußen gestanden hat, der
weist, daß diese Behauptung eine große Lüg« ist. Mag sein,
daß Hilferding oder Breitscheid, der diese Keilen geschrieben hat,
den Wahlkamps so geführt hat und ihn auch von der ganzen Partei
so geführt wissen wollte. Aber das direkte Gegenteil war der Fall.
Nirgends sind von den unabhängigen Dutzend-Agitatoren di« prin-
zipiellen Grundsätze des Sozialismus in den Vordergrund gestellt
worden. Das wäre auch ein großes Kunststück gewesen, denn die
allermeisten der U.S.P.-Agitatoren haben ja keinen blauen Dunst
von den wirklichen ökonomischen und politischen Grundsätzen des
Sozialismus. Sie kennen einige Schlagworte ihres Leipziger Par-
teitaaprogramms, das vor wirklich sozialistischer Erkenntnis sehr we-
nig standhält. Ihr einziges Ziel war, Wähler zu gewinnen; kein
Mittel war zu schlecht, wenn nur das Ziel erreicht werben konnte.
Nicht nur hat man keine Spur von sozialistischer Erkenntnis ver-
breitet, man hat nicht einmal die Grundsätze des eigenen Pro-
gramms vorgetragen und verteidigt. Das wußten die meisten Land-
agitatoren der U.S.P. nur zu gut, dast sie den Bauern nicht mit
der Diktatur des Proletariats und dem Rätesystem kommen dürfen,
wenn sie nicht von vornherein in Ungnade bei ihnen fallen wollen.
Man ha» nicht einmal die einheitliche, klare Pr.iÄ getrieben; auf
dem Land hat man die sofortige Beseitigung der Zwangswirtschaft
»erlangt, in der Stadt hat man sich für dieselbe ausgesprochen; in
der Stadt hat man die Simultanschule als rechtssozialistisches Kom-
promiß kritisiert, auf dem Land dagegen war man sehr religions-
freundlich und pries die Errungenschaften der neuen Verfassungen
auf diesem Gebiet.
In einem aber war man sich in Land und Stadt gleich klar und
konsequent: im Kampfe gegen die Mehrheitrsozial-
demokratie. Differ Kampf gegen uns war das einzige Thema
der Unabhängigen, ob sie als Referenten oder als Diskussions-
redner auftraten. Und nicht, als ob dieser Kampf in einer sach-
lichen Auseinandersetzung verschiedener politischer oder sozialer
Grundsätze bestanden hätte — nein, er bewegte sich auf dem gleichen
»tederen Niveau -emeinsier Schlagwortdema-
aogie, mit dem die Rechtsparteien den Kampf gegen die Sozial-
demokratie geführt haben. An allem Elend, da» heute auf dem
deutschen Volk lastet, sollten wir Sozialdemokraten schuld sein. Am
Krieg, weil wir nicht genügend aufgeklärt und gegen ihn gear-
beitet haben; dabei mußten doch die U.S.P.-Demagogen wissen —
oder find sie zu jung und in der Parteigeschichte zu unbewandert?!
—, dast wir alle miteinander vor Kriegsausbruch ein« einige Sozial-
demokratie waren und dieser Vorwurf, ganz abgesehen davon, daß
er unrichtig ist, auch auf die heutigen Unabhängigen zurückfallen
würde und daß es unser Genosse Hermann Müller, der jetzige
Reichskanzler, gewesen ist, der am Tage nach der Ermordung Iau-
res in Paris weilte, um mit den Genossen eine gemeinsame Anti-
kriegsaktion zu beraten. An der Verlängerung des Krieges, weil
wir di« Kriegskredfte bewilligt und keinen Verständigungsfrieden
herbeigeführt haben; dabei muß doch jeder Unabhängige wissen,
dast wir das annexions- und entschädigungslose Verständigungs-
friedensprogramm von Stockholm durchzusetzen bereit waren, daß
aber weder die französischen noch die englischen Genossen überhaupt
Paffe nach Stockholm bekommen haben. Wir seien schuld daran
gewesen, daß gleich nach der Revolution die Diktatur des Proleta-
riats nicht errichtet und der revolutionäre Sozialismus nicht durch-
geführt worden ist; dabei haben die unabhängigen Theoretiker
Kautsky, Ströbel und Hilferding ihren eigenen Genossen immer
wieder gepredigt, dast di« Diktatur des Proletariats bei der sozialen
Und wirtschaftlichen Struktur Deutschlands unmöglich ist und daß
auch die S o z i a l i s i e r u n g eine Sache ist, die nicht vom guten
oder schlechten Willen derer, die sie durchführen oder nicht durch-
führen wollen, abhängt, sondern in erster Linste von den ökonomi-
schen Tatsachen der nationalen und mternationalen Wirtschafts-
zusammenhänge. Aber trotzdem: immer wieder haben die Unab-
hängigen hlle diese Dinge, die sie so wenig hätten anders und besser
machen können, als wir selbst, gegen uns ins -Feld geführt. Ja, man
ging noch weiter; wir seien schuld am wirtschaftlichen Elend Deutsch-
lands, an den hohen Steuern, die den Unabhängigen nie hoch genug
waren, an den hohen Preisen, an der Arbeitslosigkeit usw., trotzdem
Koutsky in seinem Buch „Sozialdemokratische Be-
merkungen zur U e be r ga n g s w i r ts ch a ft" all diese
Dir.gr als notwendige ökonomische Folgen des Krieges für die.
Friebsnswirtschast vorausbercchiret hat, an denen auch der Sozia-
lismus so ohne weiteres Nichts wunde ändern können. Aber es war
den Unabhängigen ja nicht um Erkenntnis und Einsicht, sondern um
Wahtden agvgie mK mckts als WahlbemagvDe zu tun. Sonst,
wenn sie hätten ehrlich sein wollen, hatten nämlich die Unabhängi-
gen den Wählermassen auch sagen muffen, was alles heute möglich
wäre, wenn die Unabhängigen sich nicht m einer soich sinnlos im-
fruchtbaren Opposil-ivnsiaklik verrannt hatten.
Sie sind schuld daran, daß heute in Deutschland an Stelle emer
geschloffenen, stolzen und nach innen wie außen ach.unggMeke.wrn
Arbeiterpartei ein ohnmächtiges in fünf Gruppen und Grüppchen
Ätz bekämpfendes Proletariat steht.

Polens Vorschlag über ein Föderativbund
mit lettischen Kantonen abgelehnt.
Kopenhagen, 10. Juni. „Berlinaske Tidende"
meldet aus Kowno: Aus Warschau sind die Führer der
Nationalen Volkspartei und der sozialdemokratischen Volks-
partei, die im polnischen Parlament die Mehrheit besitzen,
hier eingetroffen. Bei den Verhandlungen mit der Manischen
Regierung und der Nationalversammlung hielten sie an der
Forderung fest, daß die Streitfragen über Wilna durch eine
allgemeine Volksabstimmung entschieden werden fall. Von
Manischer Seite wurde mit der unbedingten Forderung
geantwortet, daß die Anerkennung Wilnas als Hauptstadt
Littauens unerläßlich sei. Auch der polnische Vorschlag auf
Errichtung eines förderativen Bundes zwischen Littauen
und Polen, dem Wilna, Korvus und Troono als selosisi.tdia?
Kantone angehören sollen, wurde abgelehnt. Die Verhand-
lungen sind somit ergebnislos geblieben. Der brittische
Kommissar für die baltischen Angelegenheiten ist aus Riga
in Kowno eingetroffen, um mit der Manischen Regierung
über die polnisch-littauischen Streitfragen zu verhandeln.
Die Wehrfrage Norwegens.
Kopenhagen, 10. Juni. Wie „Nationaldidente"
aus Christiana meldet, erklärte der Sekretär der parlamenta-
rischen Verteidigungskommission Pressevertretern gegenüber,
daß die Kommission in ihrer nächsten Sitzung entscheiden
wird, ob Norwegen sein Heer abschaffen soll oder nicht.
In letzterem Falle solle entschieden werden, ob das Wehr-
pflichtsystem oder das Söldnersystem eingeführt werden soll.
Ein Bericht der britischen Arbeiterdelegation
über Sowjet-Rrchland.
London, 10. Juni. „Telegraaf" meldet aus London:
Die Delegation der englischen Arbeiterpartei, die Rußland
besucht hat, ist gestern abend nach London zurückgekehrt.
Der Vorsitzende der Abordnung, Ben Turner, sagte in
einem Interview, in Rußland herrsche viel Uneinigkeit
zwischen dem flachen Lande und den Städten, weil letztere
den Bauern für die Lebensmittel keine Tauschmittel bieten
könnten. Turner gab zu, daß in Rußland der rote Terror
herrsche, aber lediglich als Vergeltung und als Folge des
weißen Terrors. Der allgemeine Eindruck der Delegation
sei der, daß der Grundsatz der Räteregierung für ein demo-
kratisches Land wie England nichts tauge. Es liegt sicher
viel Gutes in dem Streben der Bolschewisten, aber sie be-
rücksichtigten die menschliche Natur nicht, und so viel Schönes
der Kommunismus in vielen Beziehungen auch in sich schließe,
so könne er doch erst in einigen Generationen verwirklicht
werden. Der Delegation fiel auf, daß unter der bolsche-
wistischen Regierung keine industrielle Freiheit besteht, und
daß die Arbeitsniederlegungen nicht gestattet werden. Turner
sagte zum Schluß, die Bevölkerung des flachen Landes
stehe dem Bolschewismus nicht so sehr freundlich, als viel-
mehr gleichgiltig gegenüber, dagegen sei die große Mehr-
heit der Bevölkerung von Petersburg, wo am meisten ge-
hungert werde, unstreitig auf Seiten der Boschewisten.
Sie sind schuld daran, daß in Deutschland heute die Reaktion
wieder so mächtig ihr Haupt erhebt und die demokratische Republik
jede Stunde in Gefahr ist, anstatt eine klare demokratische Linie in
ihrer Politik einzuhalten, haben sie dauernd die Arbeit des Parla-
ments von innen und außen sabotiert, mit den Gewaltmethoden der
Spartakisten geliebäugelt und sich an gewaltsamen, terroristischen
Putschen beteiligt. Ohne L i eb k ne ch t - L e de b v u r kein
Lüttwitz.
Anstatt in gemeinsamer Arbeit mit uns aus dem Boden der
gegebenen politischen Tatsachen für die Arbeiterschaft heranszuholen,
was herauszuhoien war, haben sie in phrasenhafter Ideologie von
Weltrevolution und Diktatur des Proletariats geträumt und damit
wertvolle, fruchtbare Gegenwartsarbeit versäumt. Die Geschichte
wird einmal ein vernichtendes Urteil über die unabhängige Politik
fällen.
So negativ und unfruchtbar wie ihre ganze Politik war auch
der Wahlkampf, den sie geführt haben. Sie haben spekuliert auf
die radikalen, von keiner klaren Verstandesüberlegung gezügelten
Gefühlspolitik der grauen, aus die Dummheit und Unerfahrenheit
der jungen Leute und auf den unklaren Gefühlsradikalismus all
jener, die noch nie etwas von politischer und gewerkschaftlicher Diszi-
plin gelernt haben, die das „Paradies" des Sozialismus kaum er-
warte!, können. Tausende, Millionen, die uns am 19. Januar 1919
zum ersten Riale ihre Stimme gegeben haben, weil sie in uns den
wunderbaren Deus ex machina, den Retter aus der Not und dem
Elend des Krieges sahen, weil sie glaubten, der Segen des Sozia-
lismus fliege ihnen wie gebratene Tauben in den Mund —, sie
haben uns längst den Rücken gekehrt und sind nach links abgewan-
dert weil man ihnen dort in verantwortungslosem Leichtsinn, der
sich vitter rächen wird, das Blaue vom Himmel herunter versprochen
hat. Ob sie nicht bald auch dort ernüchtert werden?-—
Alles in allem: Di« Tatsache des Wachstums der U.S.P. kann
keineswegs al» Wachstum des revolutionären Willens oder gar als
Verbreiterung und Verkiesung sozialistischer Erkenntnis gewertet
werden, das würde die Unabhängige Partei an dem Tag merken,
w» sie mit diesen Massen den Sozialismus wirklich durchführen

sollte. Wenn bereits Stimm»» laut werden, daß di« Unabhängige»
auch jetzt noch jede positive Regienmgsmitaröett abichnen, daß D
lieber «in« rein bürgerliche Regierung unter Heifserich oder Sirese»
mann a!» ReichokanAer wollen als eine Zusammenarbeit mit der,
bisherigen dem.-so-. Koalition, so ist das nicht nur ein Zeichen fü«
die völlig« realpolstifche Unfruchtbarkeit der U.S.P., sonder»
m erster Linie dafür, daß die Führer der U.S.P. genau wisse»,
-aß sie die mit Hilf« der oben gekennzeichneten Demagogie gewonne-
nen in demselben Augenblick wieder verlieren müßten, wo sie i«
positiver Regirrungsarbeit 90 Prozent von dem, was sie ihnen ver-
sprochen hatten, gar nicht verwirklichen können! Das Verbrechen,
das hier am Proletariat und am Sozialismus begangen worden ist,
muß sich eines Tages bitter rächen!

Politische Ueberficht.
Dar LLahlLLgevni» rm LrerbarrdZrvrWreir
Hessen-Darmstadt und Hessen-Nassau.
Das Wahlergebnis im Verbandswahlkreise Hessen^
Nassau (21) und Hessen-Darmstadt (22) stellt sH
nach den vorliegenden Feststellungen wie folgt:

21. Kreis
22. Kreis
Reftftimmeil
Sozialdemokraten
297842
4
179814
8
57656
Unabhängige
138297
2
72218
1
31145
Kommunisten
15854

3035

18889
Demokraten
111971
1
63715
1
55686
Zentrum
179 »80
3
95453
1
35433
Deutsche Bolkspartei
189174
3
94653
1
43827
Deutschnationale
171033
2
83153
1
14186

Gewählt sind 7 Sozialdemokraten: Scheidemann, Fratz
Tesch, Kaiser, Thöne, Ulrich, Dr. David, Dr. Quesselj
3 Unabhängige: Dißmann, Fräul. Sender, Beckmanns
2 Demokraten: Schücking, Korell; 4 Zentrum: Schwarz,
Herbert, Höner, von Brentano; 4 Deutsche Volkspartei t
Dr. Rießer, Hepp, Seibert, Dr. Becker; 3 Deutschnationale:
Dr. Helfferich, Lind, Dorsch.
Im Wahlkreise Hessen-Nassau sollen zahllose formelle
Verstöße und gesetzwidrige Beeinflussungen seitens der Rechts»
Parteien bei der Wahlhandlung vorgekommen sein. Es ist
daher nicht ausgeschlossen, daß die Wahl von den Koalitions»
Parteien angefochten wird. Ein Vergleich der Wahlresultats
von 1919 und 1920 ergibt für den Wahlbezirk Hessen»
Nassau folgendes Bild:

1920
Stimmen: Mandat«:
Deutschnationale. 171033 3
Deutsche Volkspartsi 189174 3
Zentrum . . . 179980 3
Demokraten . . 111971 1
Mehrheilssozialiften 297842 4
Unabhängige . . 138927 2
Kommunisten . 15854 0

1919
Stimmen: Mandats
110370 1
80555 1
209477 3
265361 3
494600 7
45734 0
0 0

Die Sozialdemokratie hat also in Hessen-Nassau 19675H
Stimmen weniger erziehlt als 1919. Davon sind 109047
Stimmen auf die U. S. P. und Kommunisten übergegangeu
Ueber 90000 Stimmen sind teils durch Lässigkeit (geringer»
Wahlbeteiligung) der proletarischen Wahlberechtigten, teil-
durch Fahnenflucht kleinbürgerlicher und bäuerlicher Wähler
verloren gegangen. Im ganzen weist das Wahlresultat in
Hessen-Nassau alle die Kennzeichen auf, die auch in Hessen-
Darmstadt zutage getreten sind: geringere Wahlbeteiligung
mid Abmarsch der Wähler nach rechts und links.

Die sozialistischen Fraktionen.
Die Zusammensetzung der sozialistischen Fraktionen stellt sich
nach der amtlichen Verrechnung der Reststimmen auf die Verbands-«
kreise und die Reichslisten so dar:

Sozialdemokraten.
Robert S ch m i d t, Professor Dr. Gustav R a d l> r u ch, Als-
xander Schlicke, Heinrich Schulz, Willi Steinkopf, Lud-
wig Brunner, Georg G r a d n a u e r, Friedrich Stampfer,
Otto Braun, Witzelmine Kähler, Josef Lübbring,^Theodor Wolff,
Theodor Kotzur, Hugo Heimann, Klara Bohm-Schuch, Richard
Fischer, Eouard B e r n st e i n, Elfriede Ryneck, Rudolf Wissel,
Marie Iuchacz, Otto Sidow, Otto Wels, Oswald Schumann,
Alwin Körsten, Mer Kuntze, W. Kröger, Stelling, Hans Krüger,
Paul Loebe, Karl Franz, Franz Feldmann, Mar Seppel, Pauk
Taubadel, Emil Gerwig, Fran Adele Schreiber, Gustav Bauer,
Hermann S i l b e r s ch m i dt, Hermann Beims, Ferdinand Ben-
der Frau Minna Bollmann, Richard Krüger, Paul Reißhaus,
Hermann Keppler, Otto Sielten, T. A. Hellmann, Fran Johanna
Reitze, Ludwig Weigand, O. HüiM, Friedrich Lesche, Friedrich
Peine, August Brei, Heinrich Riecke, -Joseph Hartlei, Gustav Fischer,
Karl Severins, Alfred Icmscheck, Karl Schreck, Max Köntz, Otto
H u e, Fran Berta Schulz, Heinrich Hausmann, Philipp Schei-
de mann, Johanna Tesch, Eugen Kaiser Georg Thöne, Karl
Ullrich, Eduard David, Ludwig .Ouesf el, Johann Meer
 
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