Heidelberg, Mittwoch, ^2. Mai ^920
Nr. 209 * 2. Jahrgang
VercuUwont- Fünnnereu. äußerepolitik,Dolkswirtschastu. Feuilleton: Or.
6 6 rau«? für ttomnnmaleS u. soziale Rundschau: Z. Kahn: für.Lokales:
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Genossinnen!
Nur noch wenige Wochen trennen uns vor d-:: Ne:chs-
tagswahl. Zum zweiten Male seit der neuen Acra ivcrdrn
die deutschen Frauen an die Wahlurne gehen und ihre
Stimme kann ausschlaggebend für den Kurs werden, der
in Deutschland eingekchlagen wird. Denn zahlenmäßig iind
die Frauen die Mehrheit der Wählerschaft. Dadurch werden
sie verantwortlich für den Ausfall der Wahlen gemacht
werden. Und mit Recht; denn in der Hand der Frau, der
Mutter des Volkes liegt es, ob Deutschland zurücksinkt in
eine Vergangenheit, die eine Gesellschaftsordnung hatte, die
Morsch und faul geworden war, weil sie den Kapitalismus,
den Mammonismus Ku ihrem Götzen machte, eine Gesellschafts-
ordnung besaß, die m den Falten des monarchischen Her-
melinmantels die Ausbeutung der Ärmsten, den Frohndienst
der Frauen und Kinder verbarg, eine Gesellschaftsordnung,
die das Volk in ßwei Lagern schied, in äußerlichem Glanz
aufging, das heiligste verleugnete, indem sie die Seele, das
Gewissen, verdorren ließ und in ihrer Verblendung den
fluchwürdigen Weltkrieg heraufbeschwor, der alle Völker
Europas auf den Plan rief, ob diese Vergangenheit,
die das deutsche Volk in den Orkus warf, wieder-
kehren soll! Ein millionhaftes „Nein" muß die Antwort
des gesamten deutschen, so schwer geprüften Proletariats,
muß die Antwort der Frauen sein. Auch der Frauen,
denn der denkwürdige 9. November des Jahres 1918 be-
deutet ein Markstein in der tausendjährigen Geschichte der
deutschen Frau. Gehört es doch zu den traurigsten Ergeb-
nissen geschichtlicher Forschungen über den Bildungsgang
der Menschheit, daß das weibliche Geschlecht bis heute fast
bei allen Völkern noch nicht zu der Stellung in der mensch-
lichen Gesellschaft gelangte, oie ihr zukam und daß alle
Staatsverfassungen die Ebenbürtigkeit des Weibes ein-
schränkten und dadurch zweierlei Recht für den Mann und
die Frauen schufen. Was dieses zweierlei Recht bisher an
Unterdrückung und Elend der weiblichen Psyche, der weib-
lichen Existenz verbrach, davon gab ein im Jahre 1910
'.rschienenes Buch mit dem Titel „Was Frauen erdulden"
Kenntnis. Ging doch daraus hervor, daß alle sozialen
Einrichtungen, die das Jndustriezeitalter schuf, um die im
.«glichen Frohndienst arbeitenden Frauen für ihre Zwecke
gesund und arbeitskräftig zu erhalten, nicht darüber Hinweg-
räuschen konnten, daß ein himmelschreiender Raubbau an
-en Frauen und Kinder des Volkes getrieben wurde, denn
sie Statistik stellte in ihrer trockenen Art der Darstellung
m erschreckender Deutlichkeit fest, wie tausende von Frauen
md Kinder durch diesen Raubbau zu Grunde gingen. —
Die Revolution zerbrach den morschen. Wilhelmischen
Staat. Die neue Verfassung, die freieste Verfassung Europas,
stob das zweierlei Recht auf, machte die Frau zur gleich-
berechtigten Staatsbürgerin der deutschen Republick. Hundert-
sausende wertvoller männliche Kräfte im wahlfähigen Alter
hat der Krieg geraubt, dieser männermordende Krieg, der
Euch grauen Eure Männer und Söhne nahm. Wollt Ihr,
)aß die Parteien wieder ans Ruder kommen, sie dieses
erschuldeten? Wollt Ihr, daß wieder eins Politik gemacht
wird, die Euch in den Frohndienst zwing!, die Euch doppelt
-elastet durch Beruf und Mutterschaft? Wollt Ihr, daß
sie Republick verworfen, die Verfassung geändert, den Frauen
as Mitbestimmungsrecht, das Wahlrecht wieder genommen
tsird, das Jahrzentelang Schulter an Schulter mit Euren
Genossen die besten Frauen unseres Volkes für Euch er-
ampften, gerade jetzt, wo Ihr die Möglichkeit habr, Euer
md Eurer Kinder Schicksal mitzuformen? Wollt Ihr.
-»aß die Frauen der Schwerindustrtellen. die sich
lflein für national, oder vaterländisch gesinnt ballen, die
sicht über ihr warmes Nest hinaussehen und für osn großen
Menschheitsgedanken, der Brüderlichkeit und nchwesierlichkeit
Ver Völker in ihrem krassen, egoistischen, tapira-
istischen Herzen nichts übritz haben, wollt Ihr Ge-
wssinnen, daß diese Frauen die von überall hergeholt
Md am 6. Juni, der Reichstagswah! vollzählig an die
Vahlurne treten werden, siegen? oder wollt Ihr mit-
lelfen eine neue Welt für Eure Kinder und Kindeskinder
Mfzubauen, ein neues Deutschland, in welchem man nicht
Mch Wilhelminischen Muster, um die Monarchie zu schützen,
auf Vater und Mutter schießen darf," wollt Ihr zeigen
Genossinnen, daß der Kampf ums Dasein Euch über Nacht
olitisch reif machte, dann besucht in Scharen den morgen
Donnerstag (Himmelfahrtstag) hier stattfindenden Frauen-
?8 und gebt dort die feierliche Erklärung ab, „Jeden
orauen-Wahlzettel für die Sozialdemokratische
Kartei"; denn nur ein Gefühl darf am 6. Juni die Ge-
'ossinnen an die Wahlurne führen, das Gefühl:
Nieder mit der Reaktion, nieder mit dem Kapitalis-
mus, der Frauen und Kinder ausbeutets.
„Es lebe die deutsche Republik,"
Es lebe der Sozialismus" Wolsf-Iasse.
Dir Demobilisierung deutscher Fliegertruppen.
Berlin, II M» Von zuständiger Stelle wird mUgeteöN
Dle gesamte deutsche Arm«esiieg«rrrappe D dems-
d«i!!«eri. Dtt Armee verjüH Scher kein« mMarschen ÄcMahr-
zeuge mehr Die ulten noch beslcdcni-en W«g«ckv»rnattvn>»n. der
Fliegerhorst D-beritz uni dem Wegerzmgamr Königs-
berg Stvlp. Br« eg, Trotzen Harn, Paderborn,
Böblingen und Schieitzhetm find t-e mobil gemacht.
'Das gesam.be Fiiegergerät aus allen Fliegerhorsten. ausgenommen
Sivlp, ist vollständig der Reichslreahaeidgsleiischaft übergeben wor-
den. Auf dein Fliegerhorst Stolp ist die Uebernahme des Flieger-
geräis noch nicht vollständig abgeschlossen. Sie wird innerhalb der,
nächsten Tage beendet sein.
Ein Verfassungrkonflitt vor dem Reichsgericht.
Berlin. !2 Mar. Das Reichsgericht wird dem „Berl.
Lokalanzeiger" zufolge nächsten Momag zum ersten Male über die
Auslegung der Verfassung zu entscheiden haben. Das
Sächsische Uebergangs-Schulgesetz hatte bestimmt, daß Religions-
unterricht in Sachse» nicht mehr erteilt werden solle. Die
Reichs Verfassung ordnet dagegen an, daß der Religions-
unterricht Lehrgegenstand in den Schulen bleiben muffe, daß jedoch
an der bestehenden Gesetzgebung nichts geändert werden
solle. Der Reichsminister des Innern hat dem Reichs-
gericht die Frage zur Prüfung übergeben.
Neuer Generalstreik in München?
München, 19. Mai. Die Erregung der links st e-
hend en Arbeiterschaft Münchens über das dauernde Verbot der
Leiden r a d i k a le n Bl ä t te r hat sich derart verschärft, daß
die Gefahr eines neuen General st reiks bestehl. Von
der U.S.P.D. ist für Dienstag eine Massenversammlung
zum Proteste gegen die Zeitungsverboie angesetzt worden.
Die Spaltung der rheinischen Zentrums und
der Papst.
Die im Rheinland eingetretene Absplitterung von der Zen-
trumspartei wird, wie der „Berl. Lokanlanzeiger" aus Fulda hört,
vom Papst entschieden mißbilligt. Der Erzbischof von
Köln ist zu einer Verständigung und Warnung der
Gläubigen veranlaßt worden.
Die Konferenz in Spaa auf Ende Juni
verschoben?
Berlin, 11. Mai. Nach der „Deutschen Allg. Atg." bestätigt
es sich, daß die Konferenz in Spaa die ursprünglich am
25. Mai stattfinden sollte, auf E nde Jun i verschoben ist.
Die Besetzung Frankfurts und des Maingaues
dauert bis zur Konferenz in Spaa.
Berlin, 11. Mai. (Priv.-Tel d. N. B. L.-Ztg.) Havas
meldet einer Basler Nachricht zufolge: Der Alliiertenrathat
den deutschen Einspruch gegen die Fortdauer der Besetzung
Frankfurts und des Maingaues bis zur Besprechung mit. den
Deutschen in Spaa zurückgestellt.
Politische Ueberficht
Ohne Ledebour kein Lüttwitzl
Kautsky Geschichtsfälscher?
D.c . Freiheit" versucht wiederholt die Feststellung des Gen.
Scvrwemanm, daß das Wiedererstarken des alten Militarismus eine
Folge der unseligen Ledebour-Politik im Iamrar v. I. sei, als „Ge°
schicdksfÄschHng" abzutun. Um die Diskussion zu Ende zu bringen,
veriveisen wir aus einen Leitartikel der „Freiheit" vom 13. Januar
IS 19. in dem cs heißt:
Die bürgerlichen Elemente und die Herren Ossipere fühlen
sich wieder, die Gefahr der Gegenrevolution wirb zu ein« realen.
Lewer ist sie bcrausbeschworeu worden gerade durch die Politik
o«r Spartakuffe, ote auszogen, sie zu bekämpfen.
Diese PoMÜ der Soarlakuffr" Haie Letxbveir, wie er sich spä-
ter leiber rufünv. träMg unterstützt. Verfasser des Artikels war ober
Kari Kau ! skv, und di« ,Lreih«t" druckte ihn damals ohne Kom-
mentar ab Wär«, wa» Kams-ky schrieb, etwas anderes als di«
Feststellung der geschichtlichen Wahrheit, so würden er und di«
^FreiheiV selbst di« jetzt Scheidemann zugeschoben« „Geschichtsfäl-
sivung" begangen Haden.
Da aber Kaurskv wechfn fei««» tapferen Festhaltens an den
demokratischen. Grundlosen der Sozialdemokratie bei manchen Un-
abhänargen für erwa« sdeichott gilt, sei eine noch oic-i größere Autori-
tär zilkrt —. d«r ehemalige unabhängige Vviksbrauftragte Emil
Ba : rh. Der schreibt in 'einer kürzlich bei Ad. Hoffmann erschie-
nenen «Schrift „Aus der Werkstatt der deutschen R«volution" klar
und Inaoo das foigenve:
Die Ianuarbewoguug ist di« Geburtsstunde des Freiwilligen-
korps, der Einwohnerwehren, der Antibvsichewistcnttga mit ihren
di« Städten verschandelnden Plakaten, der wilden Hetze zu Juden-
progromen der Restauration des Heeres und des Herrn-im-
Hause-Standpunkres der Schlotbarone, derlähmendenund
gewaitällgen Auseinandersetzungen im Pro-
tei a r i a t.
Nachdem die „Freiheit" den Genoffen Scheidemann der „Ge°
schichlssätschung" bezichtigt hat, müssen wir sie bitten, auch diese
Äußerungen ausihrem eigenen Lager ihren Lesern zur
Kenntnis zu bringen, damit sich diese ein selbständiges Urteil bilden
können.
Rechtsparteien und Antisemitismus.
Hw dem „BrA. Tageblatt" lesen wir:
D«urich* Pvlksoartei und Deutschnativnale
Part «ä MDE» brbuuxüich in einem Haus. Dies Haus hat aber
noch «E Wrmer <Nn«s bewohnt der Deutschvölkische
Schutz- -uid Lrutzbund Die Einladung zu einer Mitglieder-
vcMmEriiH. di« am 82. April 1920 iw der Aula der Königstädtt-
''cheu Overreallchm«, Pafteurliraße 44—46, stattgefunden hat,
kv-rrbe gemeinsam von der „'Deutschnationalen Volkspartei, Otrs-
nnwpc Dötzowvtmtei" und dem „Deutschvöskischen Schutz- und
Teutzbwrch Bezirk 3, Berlin", versaßt. Die mit den bekannten
HastnMeuzen »«sehen« Einladung kündigt zunächst einen Vortrag
über den ,,G ö tt« rhi m m e l der Germanen" an. Dann
aber stellt die Einladung folgende Forderungen auf:
,.Dte -luden müffen raus aus Deutschland. Das Eigentum der Ju-
den mutz belcblagnahml werden. Deutsche Gymnasien und Hochschulen
siird für -luden zu sperren. Den Juden ist das Wahlrecht zu entziehen.
Verstaatlichung der jüdischen Großbanken und Warenhäuser. Entfernung
der Juden aus der Börse. Wiedereinführung der Zünfte. Einführung
körperlicher Arbeit für die Juden. Den Deutschen ist bei Strafe zu ver-
bieten, für Juden zu arbeiten."
Das also sind die Kampfgenossen der Bolkspartei, die die
Gleichberechtigung der Konfessionen zwar nicht in ihren Versamm-
lungen, aber wenigstens in ihrem Programm vertritt.
Der Wahlfond der Deutschen Bolkspartei.
Berlin, 10. Mai. Die „Freiheit" macht Mitteilung über
Spenden für den Wahlfond der Deutschen Bolkspartei. Danach
haben gespendet:
Bund Bayerischer Braubereibesitzer 150 000 -F
Rsichsverband für das Tiefbaugewerbe 25 000 „
Neederverband 50 000 „
Rhein.-Wests. Kohlensyndikat 200 000 „
Bund pommerscher Landwirte (1. Rate) 35 000 „
Krupp von Bohlen-Halbach 20 000 "
Domkapitular Augsburg 10 000 „
Maschinenfabrik Werner v Pfleiderer 5 000 „
Flugzeugwerke Hellmut Fürst (Stuttgart) 5 000 „
Schlesische Montangesellfchaft 25 000 „
Maschinenfabrik Cordes 15 000 „
Mantelbaufirma Manoli 10 000 „
Verband Thüringer Holzproduzenten 7 500 ,>
Damenmvdehaus Drecoll 3 000 „
Leisterowlssch-Zigarrenhandlung 2 500 ,,
Leisterowitsch Kaffee Stern 2 500 „
Studentenverbindungen Heidelberg- Göttingen-
Tübingen 72 000 ,5
zusammen 637 500
Man sieht: Die Herrschaften lassen es sich etwas kosten. Sie
haben es ja dazu. Was ihnen fleißige Arbeiter verdienten, können
sie zu Hunderttausend en und Millionen, benutzen,
um das berechtigte Kuliurstreben dieser Arbeiter zu bekämpfen, -die
sozialen Errungenschaften nach der Revolution zu gefährden. Eine
Schlammflut kapitalistischer arbeiterfeindlicher Literatur, Broschüren
und FluMätter wird aus diesem Korruptionsfumpf aufkau chen und
unwissende Vvlksmaffen vergiften, wenn nicht alle klaffenbewußten
Arbeiter und Arbeiterinnen ihre äußerste Pflicht tun, in diesem
Wahlkampf die Kapitalistenparteien niederzuringen und die Sozial-
denwkraiie zum Siege zu führen.
Badische Politik.
Die Religion in Gefahr?
Da die Wahlen vor der Tür stehen, muß die angeblich gefähr-
dete Religion wieder mol herhalten, um den Zentrumskarren zu
schmieren. Besonders glaubt die „Freiburger Tagespost" und der
„Badische Beobachter" dieses Mittel mit Erfolg anwenden zu kön-
nen, um die Zentrumswähler vom Ruck nach links abhalten zu kön-
nen. Biel Erfolg dürfte ihnen jedoch damit nicht beschieden sein,
nachdem die Wähler aus der Praxis ersehen konnten, daß die
Sozialdemokratie der Religion in jeder Hinsicht gerecht wurde. Dies
mußte insbesondere im Badischen Landtag anerkannt werden, wie
aus nachfolgenden Aeußerungen hervorgeht, die wir ihren Lesern
mÄtzut«tl«n wir den Zentrumsblättern im Interesse der Objektivität
empfehl-em.
Nicht Mr demokratische Geistliche, sondern auch der 8 e n-
trums abge ordnete Wittemann mußte zu geben, „daß
gegenüber dem bisherigen Staatskirchentum des 8 18 der badischen
Verfassung recht viele Fortschritte bringt, datz er her
Kirche g r ö he r e F r e ih e i te nM. als sie bis letzt gehabt hat.
Staatsoberherrlichkeit und Staatsvormund-
schaft fallen. Sie fallen namentlich auch mit Hilfe
der Sozialdemokratie."
Diesem mannhaften Bekenntnis der Anerkennung der sozialde-
mokratischen Tätigkeit sei eine deutschnativnale F e st stel -
iung angefügt, die beweist, daß auch in der Brandung der Revo-
lution die Bedeutung der Religion gewürdigt wurde. Am Al- Marz
1919 erklärte der deutschnationale Pfarrer Karl im Badischen
Landtag:
„Ais nach der wilden Brandnacht des Kriegsendes und des
Revolutivnsausbruches in Bezug auf den Religionsunterricht sich
auch auf Seiten derer, die man für die absolutesten Gegner des
Religionsunterrichts hielt, Verständnis und Entgegenkommen sich
offenbarte, da waren wir alle herzlich beruhigt und
dankbar."
Vielleicht genügen diese Feststellungen, um die Zentrumspresft
zu veranlassen, das Gespenst von der gefährdeten Religion zu
bannen.