Heidelberg, Mittwoch, 44. Juli 4920
Nr. 460 » 2. Jahrgang
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MlkMUWNWMk.
Die Regierungschefs verhandeln über die
Kohlen- und Wiedergutrnachungrsrage.
Spa, 13. IM. Die Chefs -er alliierten Delegation«» trafen
sich heute nachmittag mitt dem Reichskanzler Fehrendach und den
Minister Dr. Simons. Von 3N Uhr bis 5)4 Uhr wurde die Koh-
len- und die Reparatisnsfrage nacheinander erörtert. In der Re-
parationssrqgL wurde entschieden, daß die Mitglieder der Repa-
rcrtionskommisfivn mit Delegierten, die von den alliierten Regie-
rungen bestimmt werden, zusammentreten und gemeinschaftlich mit
der deutschen Delegation und den durch die deutsche Regierung
bestimmten Sachverständigen die vorgeschlagcnen Plane prüfen wer-
den, deren Einzelheiten und Tragweite genau seftzustellen ist. Diese
gemischte Kommission wird von morgen an zusammentreten Md in
Möglichst kurzer Frist der Konferenz Bericht erstatten. In der
Kohlenfrage halben sich die Chefs der alliierten Delegattonen den
Text des Protokolls mitgeteilt, -als gestern nasch der Besprechung mit
-en Experten aufgesetzt wurde. Vorschläge der monatlichen Tonnen-
zcchl an Kohlenlieferung sind ergebnislos von beiden Seiten gemacht
worden. Es sei erklärt worden, daß man sich nach Lage der Dinge
nun an die durch den Reparattonsausschutz festgesetzten Ziffern hal-
ten werde. Die deutsche Delegation teilt mit, daß sie dze Frage noch
einmal prüfen und ihre Antwort in der nächsten Sitzmrg geben
werde.
Deutsches Entgegenkommen bi» 1,8 Mill.
Tonnen.
Spa, 13. IM. Nach einer Besprechung am Montag n-mh-
msttag halten sich die deutschen Delegierten zu einer Besprechung
zurückgezogen, welche nach dem Nachtessen fortgesetzt wurde und bis
spät in die Rocht Hinern währte. Obgleich man den Irchall der
Entschließungen noch nicht kennt, glaubt man annehnwn -u dürfen,
daß di» deutsche« Delegierten ein» MvgrMvc mv«M«che Kohle»-
liefenmgsmenge dis z« 1800 OVO Tonnen Vorschläge« werden.
Allerdings werde« sie als Vorbedingung dis Sicherstellung
der Berbesierung -er Lebensmittelversorgung der Gru-
benarbeiter durch eine noch ins Leben zu rufende Kommission fordern.
Spa, 13. IM. Der Sonderberichterstatter der „Agence
Havas" meldet, datz nach den aus ein offizielles deutsches Schreiben
Ungezogene«. Erkundigungen die deutsche Rekchsregierung folgende
Angaben über den Plan der Wiedergutmachungen und Zahlungen
machen werd« Eine Entschädigung von 50 Milliarden zahlbar in
30 Jahresraten, davon 20 Milliarden zum Möderau-fbau der zer-
störten Gebiete, die in Naturalien zahlbar fein sollen.
Foch rvisdrr Irr Spa.
Berlin, 14. IM. Wie verschiedene Morgenblätter aus
Bpa weiden, find die Marschälle Fv ch und Wilson telegraphisch
Nach «Spa zuöückberufen worden.
Der „Vorwärts" bringt dies in Aufaimnenhang mit den
Schwierigkeiten in der polnischen Frage und vermutet, das; dadurch
«in Druck aus Deutschland ausgeübt werden soll. Wahrscheinlich
werde» die Alliierten den etwaigen Einmarsch in bas Ruhrgebiet
Mit dem Marschall «besprechen.
Das „BerI i nerTage b l a t" fragt: Wird man denn nicht
endlich in den Kreisen der Entente einsehen, wie würdelos es ist,
hei jeder Schwierigkeit den Marschall Foch aus der Versenkung auif-
tauchsn zu lassen. Im Falle eines Einmarsches ins Ruhrgebiet
würden die deutsche» Bergarbeiter sich weigern, zu gehorchen.
Frankreich würde nicht viel Freude an der Vergewaltigung erleben,
da Arbeiter und Unternehmer vollständig einig in geschlossener Ad-
'vchr ihnen gegenÄbetstdhen. Die deutsche Delegation in Spa wird
Ich nicht eimchüchtern lafien, weil sie Unmögliches nicht zugeben
wnn.
Titt peinlicher Zwischenfall. — Mißhandlung
des Wolffbiirovertreters.
Berlin, 13. Juli. Meldungen aus Köln besagen, baß der
Vertreter von W.T.B. in Spa gestern abend von augenscheinlich
betruttkenen, Persönlichkeiten schwer mißhandelt wurde. Amerika-
nische Zeitungs-vertreter schuhten ihn vor weiteren Mißhandlungen,
fieber Einzelheiten dieses Vorfalls liegen noch keine Nachrichten vor.
Spa , 13. Juli. Nach den Erfahrungen vom letzten Samstag
wird man gut tu», alle optimistischen Nachrichten umso strenger zu
beurteilen, als augenblicklich für die vorhandenen Schwierigkeiten
sine wirklich aussich-tsvoüe Lösung noch nicht gefunden ist. Ohne
Zweifel besteht ein großer Fortschritt darin, daß die Beratrmgen
der Sachverständigen utttereinander an Intensität beträchtlich An-
genommen haben. Sehr bemerkenswert erscheint im übrigen dke
Tatsache, daß Millerand darauf verzichtet hat, morgen zum Ratio-
Mfest in Paris zu fein. Daran ist bei der Aufstellung des Kon-
lsrenzprogramm» offenbar gar nicht gedacht worden. Es erhellt
daraus weiter, welche Bedeutung auch dir Franzosen den Verän-
oernngen beilegen, die nun einmal trotz allem durch den bisherigen
lkorrserrMvcrlauf in den Beziehungen zwischen der Entente und der
^utschxn Delegation «»getreten sind. So groß unter den Mit-
tmedern der deutschen Delegation die Entrüstung ist über de» bru-
Ae-n UeberfaU, der heujre nacht an dem Vertreter des Woffsbuveaus,
Stocklassa, durch einen b e l gii ch e n O f f iz i e r begangen wurde,
H wivd doch auf allen «Seite» die größte Zurückhaltung gezeigt. Die
AchaMung dieser schweren Verletzung internationaler Verp-flrch-
ch^gen. die dadurch erfolgt, geschi-cht streng formell. Es wirb auch
L kürzester Frist wohl ein amtliches Kommunique 'über die ganze
^u'gelegonheit erfolgen. Stocklassa war durch die rohen Angriffe
belgischenDffiziers und seinesBegleiters in Zivil ganz bewußtlos
geworden,' so daß er nur mit dem durch «inen deutschen Herrn aus
dem Hotel Anette u. Lnbla herbsigerufsnen Auto nach seiner Woh-
nung zurückkchren konnte, wo er heute bettlägerig ist. Nach den
Sch-Äderungen von unparteiischen Zuschauern ist es ein Wunder,
daß dieser schmachvolle Roheilsatt von Belgiern, die dem Anschein
-nach doch nicht zu den ungebildeten Kreisen gehören, für den Be-
troffenen noch verhältnismäßig glimpflich zu verlaufen scheint.
Spa, 13. IM. Reichs-minister Dr. Simons hat nach dem
Uehsrfall aüf den der deutschen Delegation zugetcilten Journalisten
Stockasia (Vertreter vom Wolfsbureau) -dem Generaksökrckär der
Koftferenz eine Note übermittelt, worin er die belgische Regierung
bittet, ihrerseits den Sachverhalt festzustellen und ensspreche-nde
Maßregeln zu ergreifen. Dabei wies -er darauf hin, daß -der
Reichskanzler -mA Rücksicht aus «die Beunruhigung der öffvnÄichen
Meinung in Deutschland für eine baldige Erledigung dankbar sein
würde. Der Generalsekretär -der Konferenz berichtete sofort -an -den
Minister des Aeußeren in Brüssel und sprach im voraus sein Be-
dauern über den Zwischenfall aus, -der womöglich noch im Lause
des heutigen Tages erledigt werde.
Politische Uebersicht.
Englische Sozialisten gegen die Taltil der
Unabhängigen.
Aus Berlin wird gemeldet:
Die englischen Sozialisten Ponfonby und Morel waren in
Berlin^ um die „Unabhängigen" und die radikalen Pazifisten darauf
hinzuweifen, datz die Mechode, die alte deutsche Regierung als die
allein Schuld^ am Weltkriege hinzustellen, den Sozialdemokraten
anderer Länder den Kampf gegen ihren Imperialismus erschwere.
Die „Freiheit" teilt mit, datz Breitscheid und Lede-
b o-ur sich Mühe gegeben haben, die Haltung der „Un-abhängigen"
zu rechtfertigen. Trotzdem blieben die englischen Sozialisten bei
ihrer Auffassung. Sre erklärten -dem Vertreter des „Berliner
. T-agedfM-es", sie stießen in England auf große Schwier-iAost-en hei
der Verfolgung ihres Zieles, eine
Revision des Friedensvertrags
herbeizufübren, da gewisse politische Richtungen in Deutschland jede
Gelegenheit ergriffen, um Deutschland als den allein Schuldigen
hinzusiellen. Diese Haltung müsse die Wi-rlk-u-W haben, -daß die
Anstrengungen der englischen Arbeiterschaft, Deutschland Gerechtig-
keit zu verschaffen, geschwächt würden. Die Theorie von Deutsch-
lands alleiniger Kriegsschuld könne, abgesehen von ihrer historischen
Unrichtigkeit, nur dazu boitragen, -die
imperialistischen Pläne der Verbünden Regierungen zu stärken
und blase zu eom-utigen, noch weiter ein Volk zu demütigen, das sich
im Staube der Selbstverurteilung wohl fühle. Ein Sozialismus,
der den Internationalismus außer Betracht lass«, fei kein Sozialis-
mus, der diese» Nauren verdiene.
Ausland.
Krassin wieder in London.
Paris, 13. IM. Nach einer Meldung des Matin aus
Lo.sdon wirb Krassin Ende dieser Woche wieder -in London eintref--
fon, diesmal in Begleitung von drei ehemaligen Beamten des aus-
wärtigen Amtes.
Di« intecidattonale Finauzkonferenz. — Teilnahme Deutschlands.
Paris, 14. IM. Nach BWtterme-lduingen aus Spa ist es
wahrscheinlich, -datz die internationale Fin-anzlonserenz, die der Völ-
kerbund aus den 23. b. M. nach Brüse' einb-ernfen hat, auch bann
zusanrmöntrete» wirb, wenn Dis -dahin die Verhandlungen von Spa,
weiche auch nach dem offiziellen Schluß der Konferenz fortgesetzt
werben sollen, noch zu keinem Ergebnis geführt haben.
-London, 13. Juli. Bei der heutigen Zusammenkunft des
BKkech-undrarss teilte Balfour mit, -daß Der Rat nach dem Bericht
von-, Bourgeois Delacrdtz ermächtigte, Deutschland zur Toilnahm-e
einMladen, sobald -er von. Dem in -Spa gefaßten Beschlüssen betreffend
Festsetzung der Entschädigung und Zahl-un'gs-me-thoden verständigt
wordm fei.
Unruhen in China.
Schanghai, 12. Juli. Di« FeindseWoiren zwischen der
japanfreunblich en u-nd den anderen Parteien verbrei-
ten sich bis in Die Provinz Kingsu. Im Bezirke Schanghai wurde
mir Rücksicht auf di« M ö gl i ch k e i t von Unruhen d-as
KriegsrechtverhSngt. 30 Kilometer -von Schanghai ent-
feritt wurde die Eisenbahnlinie Kingfu-Tschensan-g zerstört.
A msterha m m, 13. Juli. Die „Times" meldet aus Peking,
daß außer den -fortdauernden TruppenansammluWen längs der
Eisenbahn und dem Lebensmirtclman-gel die Lage sich -nicht geändert
habe. Die Besorgnis vor ernstliche« Eveig-niss-en ist unter den- Chi-
nesen allgemein.
Aus der Internationale.
Die amerikanischen Sozialisten und di« Internationale.
Der Maikongreh der Sozialistischen Partei der Vereinigten
Staaten hat eine Resolution zur Frage der Interna-twn-ale ange-
nommsn, deren Text jetzt votliegt. Den sozialistischen Parteien der
Zweiten Internationale wird -sr revolutionäre Charakter abge-
sp rock en und von der Moskauer Or-ganisation wird gesagt, daß sie
„mutig und agresstv" sei, „angefeuert durch den Ka-mp-fesidealismu-s
der rü-Uchan- „Revolution". Äbe-r diesem allgemein«» Kompliment
folgen dann Bedenken-, -die in folgend«! Form ausgedrückt sind:
Vor allem sollte eine wahre sozialistiscke Internationale gegenwärtig
die wichtigste Funktion erfüllen, das Gerüst d« skommcnden Weltparla-
mcnts zu fein.
Um di« große« Ausgaben zu erfüllen, muß di« Internationale dr»
Sozialismus wahrhaft sozialistisch und wahrhaft international sei».
Sie kann mcht wahrhaft sozialistisch sei«, wenn sie nicht basiert quf
dem Programm völliger Goziaftslermrg der Industrien, den Prinzipien
b« Klassenkampses und kompromißloser Arbeiterklasienpolitkk.
Sie kann nicht wahrhaft international sein, -wenn sie ihre« a!ngr»
schlossen«» Körperschaften nicht volle Freiheit gewährt in Politik und Kam-
psesformen, auf der Grundlage eines solchen Programmes und solcher
Prinzipien, baknll die Sozialisten jede» Landes ihre Probleme im Lichte
ihrer eigenen wirtschaftlichen mch gesellschaftlichen Ueberlkeferungen aus-
arbeiten können.
Angesichts obiger Betrachtungen instruiert die -Sozialistische Partei
ihr Exekutivkomitee, ihren internationalen Sekretär und ihre Internatio-
nalen Delegaten, während sie ihre Gefolgschaft zur Dritten Internationale
aufrecht erhält:
a. Darauf zu dringen, daß keim Formel, die „d-s Diktatur des Pro-
letariats in der Form von Sowjets" oder «ine widere besondere Formel
zur Erlangung der sozialistischen Gesellschaft als Bedingung zum Anschluß
an die Dritte Internationale csusgezwunge« oder abgepreßt wird.
d. An Bewegungen teilzunehmen, die aus dir Vereinigung aller
wahrhaft sozialistischen Kräfte der Weit in einer Interuasionale gerichttt
sind und solche Bewegungen einzuleiten und zu fördern, wo inuner sich
Gelegenheit dazu bietet.
Mit diesen Forderungen weüden die a-m-er-ikanifchen Sozialisten
in Moskau kein Glück haben. Das wissen sie wohl selber, und da-
rum bedeckst ihre Resolutton -eine taktische Loslösung von der Drit-
ten International« und eine Entwicklung in der Richtung zur zwei-
ten zu-r-ück.
Eine kommunistische Partei ist England.
Wir lesen im Züricher „Volksrecht": Die auf dem Boden der
dritten Internationale stehenden sozialistischen Elemente Englands
sind in mehrere Gruppen güteil-t, die programmatische und taktische
Differenzen trennen. Die wichtigsten derselben sind die Frage des
Parlamentarismus und des Verhältnisses zur L-abour Party. Seil
Monaten bereits wurden -wischen diesen vevschiede-n-en linksso-M-
lW-chen Gruppen- UnterbaNdlungen über die Verschmelzung in einer
einigen englischen kommunistischen Part-e-r geführt.
Dies« Verhandlungen, die in letzter Zeit ziemlich erfolgreich wrtge-
fchritten sind, hatten den Beschluß zur Folge, auf -den 1. August
dieses Jahres eine allgemeine Delogierte-noersammlung aller auf dem
Boden des Kommunismus stehenden englischen Genossen Knzude-
r-ttfen, um alle schwebenden Differenzen zu lösen und zur Bildung
einer kommu-nWschen Partei zu schreiten. Doch i-m letzten- Mo-
ment hat der von SylviaPa-nkhurst geführte linke Flügel der
engl-lscheu Kommunisten sich von dieser Einigungsbewegung -ge-
tc e n n t. In einer am 19. und 20. IM abgehaltenen Konferenz
ha-t die „Werkers Socialist F>ederation", die die antiparlamenta-rische
Richtung repräsentiert;, zusammen mit einigen andern kleinen kom-
munistischen Gruppen die erfolgte Bildung der kommunistischen
Partei ohne Zus-amme-fichluß mit den weiter rechts flöhenden Ver-
bänden, wie z. -B. der Br-Wh Socialist Party, proklamiert -und
zu ihrem Organ den von Sylvia Pankhurst redigierten Wochenblatt
„Worker-s Dreadnought" bestimmt. So sehr wir auch die neue eng-
lische Partei begrüßen, bezweifeln wlr doch, -daß der von Sylvia
PaEhursl e-rngeschlagene Weg der richtige ist. Den» wenn die eng-
lische kommunistische Partei nur aus anttparkamentarifchen Elemen-
te» bestehen soll, wird sie wahrscheinlich nie -die Entwicklung zu einer
großen Arbeiterpartei beschreiten könne» und wird zum Dasein einer
kleinen Sekte verurteilt bleiben.
Badische Politik.
Eine neue Heldentat der finabhäitgigsn. — Ein weiteres Kapliel
zu ihrem Verrat an der Arbeiterklasse. j
Am SamÄag hat in Spa Genosse H u e im Auftrag der ge-
samten Ber-gar-bsi-Lerscha-ft -zu den Gewalthabern der Entente ge-
sprochen. -Er hat ihnen in einfachen und überz-sug-enden Worten
tlargemacht, daß auch die Entente nicht auf dös Dauer gegen die
Lebensnotwe-ndlgkei-l-en des deutschen Proletariats werde regieren
können. Alle Enchchiädigu-ngssordcrungen seien von- dem Willen der
Arbeiterschast ckbhänKg. Die Blätter aller poWschen Richtungen,
wissen zu- -berichten, -daß Hue großen Eindruck aus die Alliierten ge-
macht habe. Und- sicher schlug das Herz jedes wirklichen So-
zialisten in, Deutschland höher, als er las, daß in der enFcheidend-
sten WirHchaftssrage ein Sozialdemokrat -von den Qualitäten Hue»
im Namen der -deutschen Arbeiterschaft zu den entenkistischen Re-'
gieru-'gshäuptern sprach.
Andiers die Mannheimer „T r ib -ü n e". Ihr will es nicht in
den Sinn, daß ein Mchrheitssozialdemokrat in Spa die Intersssm
des Proletariats vertreten -könne. Sie schreibt in ihrer gestrigen
Nummer:
Der gute Eirtdruck.
Wie der „-Vorwärts" mitteilt, hat H u e mit
seiner Rede auf Lloyd George in Spa einen guten
Eindruck gemacht,, — L-loyd George habe
ihm das selbst bestätigt! — Flaggen
heraus!
Wir wollen über -die Gemeinheit dieser Notiz keine weiteren
Worte verlieren; das Urteil überlassen wir der denkenden Arbeiter-
schaft selbst. Ausgerechnet -in der fchichaleschwersten. Stunde des
deutschen Proletariats sucht -die „Tribüne" init solch gemeinen
Witzeleien dein Genossen Hue in den Rücken zu fallen, der aus-
drücklich auch im Namen her unabhängigen Bergarbeiter in Spa
gesprochen ha-t. Aber es ist eben immer -wieder dasselbe Bild:
aus lauter „rrr evolutionärer" Opposition und Obstruktion richtet
man die sozialistische Arbeiterbewegung, ja die Arbeiterschaft selbst
zu gründe und arbeitet sogar der imperialiMchen MachtpoMk d«-r
Sieger in die Hand, wenn nur das hefige Prinzip dabei keinen
Schaden leidet. Pfui Teufel!