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Wachsmuth, Curt
Die Stadt Athen im Alterthum (Band 1) — Leipzig, 1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.12670#0357
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— 345 —

Diochares. Das beweist bei dem ersteren der Name, da der
Gau Diomeia im Nordosten der Stadt lag1) und bei dem zwei-
ten die Angabe, dass sich vor ihm das Lykeion befand2). Eine
genauere Bestimmung ist, da es an weiteren topographischen
Anhaltspunkten fehlt, nicht möglich3); doch kann das Thor
des Diochares nicht wohl anders als südlich des Diomeischen
gelegen haben, da dieses ebenso nach dem im Gau Diomeia
gestifteten Kynosargesgymnasion, welches am Nordostabhang
des Lykabettos lag, als jenes nach dem Lykeion geführt haben
wird und folglich das Diomeische ganz in die Nordostecke der
Stadtmauer gerückt werden muss. Vielleicht vereinigten sich
in das Thor des Diochares die breite Strasse vom Lykeion
her4) und der Weg von der Westseite des Hymettos, speciell
der KüXXou iriipa her, der durch Agrai und über den Iiissos
ging5).

Ganz unbestimmbar bleiben zwei andere Thore, das llei-
terthor ('ImTctbec ttuXcü) und das Gräberthor ('Hpim thjXoü):
das Einzige, was von beiden berichtet wird, ist, dass Begräb-
nissplätze vor ihnen lagen0). Damit ist aber für eine topo-

1) S. unten S. 356.

2) Strab. IX S. 397 ektöc tü>v Atoxdpouc huXüjv ir\r|dov toO
Aukei'ou.

3) r) Aiounic irvXn wird erwähnt von Alkiphron III 51, 4 und
liesych. u. d. W. Anuiaia iruAaic ohne weitere topographische Angaben;
das Thor des Diochares ist überhaupt in der Litteratur nur an der
einen Stelle bei Strabon genannt, die Erwähnung in der Inschrift bei
Rangabe, ant. hell. II N. 879 ergiebt nichts.

4) S. Xenophon, Hellen. II 4, 27 töv tK Aukei'ou bpö|uov.

5) Darin stimme ich Bürsian bei, der mir nur auf seinem Plane
von Athen (Geogr. v. Griech. I Tat'. V) das Thor etwas zu weit südlich
gerückt zu haben scheint; so lag das Lykeion zu weit ab.

6) Hesych. u. d. W. 'iTiirdbcr — Kai irO\ai 'Aötivnav 'innäbec kol-
XoüvTai. Alkiphron III 51, 4 euoi y^voito • • • 'Aönvnci Kai £f}cai Kai
töv ßfov diroXiimv' äueivov fäp itpö Tfjc Aioum'&oc -rnjXnc f\ irpo
tüjv 'lnTtdoiuv ^Ktd&nv KeicSai vexpov TÜußou oü (oü fügt Meineke hin-
zu) Tteptxuöevxoc i) Tf|c TTeXotrovvriciiJUV eüoaiuoviac dvexecOai. Ps. Plu-
tarch, Leb. d. 10 Beän. S. 849c toüc oiKeiouc (des Hyperides) Td öcxä
XaßovTac . . . Odipai äua toic y°veüa npö tujv 'limdoiuv iruXuiv, die
<pna Aiöoujpoc ev tw Tpirui Ticpi uvnudTwv (Frg. 2 bei Müller, frg. last.
Gr. II S. 354). Vielleicht auch Inschr. in Arch. Ephem. 1870 X. 52 B
I Z. 24 irpöc Tr) Mifirdot. Verschiedene Vennuthungen über dies Thor
s. bei Leake, Topogr. S. 385 d. Uebers. v. Rienäcker, S. 319 d. Uebers.
 
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