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Wachsmuth, Curt
Die Stadt Athen im Alterthum (Band 1) — Leipzig, 1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.12670#0358

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- 346 -

graphische Pixirung gar nichts gewonnen: da wir Gräber und
selbst grosse Begräbnissplätze rings um die Stadt nachweisen
können'); nicht einmal das steht fest, ob mit beiden Namen
von den bisher genannten verschiedene Thore bezeichnet seien.

Schliesslich wird einmal noch die iepd TruXn erwähnt.
Diese Hiera pyle wird ganz allgemein für das Dipylon ge-
nommen, weil von hier aus die iepd öböc nach Eleusis ging;
jedoch sicher nicht mit Recht.

Die einzige Stelle, an der dieses Thores Erwähnung ge-
schieht, findet sich bei Plutarch im Sulla Kap. 14, wo es
heisst: cujtöc be CüXXac tö ueraEu Tfjc TTeipaiKric TTuXnc Kai
Tf]c iepäc KCtTacKaipac Kai cuvouaXuvac Tiepi uecac vuktcxc eic-
nXauve. Warum auf keinen Fall an das Dipylon zu denken
sei, ist oben (S. 192) schon gezeigt worden. Dagegen muss
man in der Nähe des peiraiischen Thores suchen; denn gross
konnte allerdings die Mauerstrecke nicht sein, die Sulla nieder-
reissen Hess, um für sein Heer eine Einzugsöffnung zu haben:
und andrerseits sagt doch Plutarch tö uetciSu Tf}c TTeipaiKfic
TTuXric Kai Tfjc iepac, Sulla Hess also die ganze Strecke
dem Boden gleich machen.

So viel steht fest: zu errathen, welches nun das fragliche
Thor gewesen sei und wo, ist mit Sicherheit ohne weiteres
Material unmöglich. Ich vermuthe aber', dass man iepd rruXii
" kein anderes Thor als die Pforte zu nennen pflegte, durch
welche die Verbrecher nach dem Barathron geführt wurden;
sie hatten gewiss ein besonderes Thor, das dem gewöhnlichen
Gebrauch entzogen war, und dass solche rcuXr| drrocppdc füg-
lich iepd TruXri genannt werden konnte2), wird man leicht
zugeben. Und zwar niüsste dies Armesünderthor etwa an der
Stelle sich befunden haben, wo heutigen Tages der Weg nach
dem Iiissos über die Stätte der alten Mauer läuft.

v. Baiter; Krüger, hrit. Anal. I S. 117; Seiler zu Alkiphr. S. 360; Mei-
neke zu Alkiphr. S. 147; vgl. auch Bursian in R.-E. I2 S. 1975. — Btym.
Magn. u, d. W. 'Hpiai iruXai 'A6r|vr|a öid tö toüc veKpoüc eKcpepecöcu
£KeT £ui rä ripia, ö £cti toüc tc(9ouc. Vgl. auch Theophrast., charact.
14. Auch hier giebts unhaltbare Vermuthungen, s. Westennann in
Jahrb. f. Philol. XXX S. 373, Leake a. a. 0.

1) S. namentlich Boss, arch. Aufs, I S. 12 ff.

2) Vgl. Plutarch, de curiosit. 6 S. 518b ukrtep oi rcöXeic äxouci Tivac
TrOXac änocppdöac Kai CKu6pumäc, oi' iDv eEctroua toüc eavaTouutvouc
 
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