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Wachsmuth, Curt
Die Stadt Athen im Alterthum (Band 1) — Leipzig, 1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.12670#0715

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Wie dem aber auch sein mag, am glänzendsten stand
jedenfalls die Stadt am Schluss dieses Zeitraums in ihrem
äusseren Gewände da, manniclifach verwandelt zwar im Ver->
gleich mit der Lykurgischen Zeit, aber, wenn man von der
Hafenstadt absieht, in der Pracht der öffentlichen Bauten und
Monumente kaum minder herrlich, vielmehr jetzt wie eine
Vereinigung von zwei Welten'). Und so ist es immer doch
ein besonders günstiger Zufall, dass von diesem Bild uns
ausser der enthusiastischen Schilderung des Rhetors Aristeides
in seinem Panathenaikos, in dem Eeisewerke des Pausanias
eine Skizze erhalten ist, vollständiger als aus irgend einer
andern Periode.

13 Athen in den letzten Jahrhunderten des
Alterthums

Mit dem Tode Mark Aurel's, hörte für die Athener die
specielle kaiserliche Gunst, deren sie sich in der letzten Pe-
riode zu erfreuen gehabt hatten, auf; Septimius Severus
(193—211) Hess sie sogar seine Ungnade, die sie sich bei
seinem Studienaufenthalt in Athen zugezogen, fühlen, indem
er ihre Privilegien, wir wissen nicht in welcher Weise
einschränkte-). Doch scheint zunächst die Bauthätigkeit
und Ausschmückung der Stadt noch einiger Massen fortge-
dauert zu haben. Denn etwa unter Septimius Severus wurde
von einem Unbekannten ein Kastell auf der Burg errichtet :ij

1) Dass in dieser Blüthezeit selbst abgesehen von den Kaiserbil-
dern die Zahl der öffentlichen Ehrenstatuen sich stark vermehrt habe,
würde njau auch ohne erhaltene Belege glauben. Doch fehlt es ja
au diesen keinesweges, vgl. z. B. Dittenberger in Ephem. epigraph. 1
S- 251 und 202 und namentlich S. 242, wo wir ein Beispiel habeu, dass
auch dem Sohn eines Statthalters von Achaia unter Hadrian (C. Julius
Scapula) eine Statue errichtet wurde.

2) Spartian., Sever. 3 post hoc Atlienas pctiit studiorum sacrorum-
gue causa et operum ac vctustatum: ubi cum iniurias quasdam ab Atlw-
niensibtts periulissci, inimicus Iiis factus minuendo cor um privilcgia iam
Imperator se idtas est. Am wahrscheinlichsten ist nach gewöhnlicher
Annahme, dass er ihnen den Besitz der Insel Skiathos entzog, s. Hertz-
üerg II S. 425 f. Auch an den Vertust der Einkünfte von Kephallenia
lässt sich denken.

3) Ephem. N. 581 = Lebas 1 N. 19 . . . uefdXujv dvnbiöövTec, 'A6i]-
 
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