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Wachsmuth, Curt
Die Stadt Athen im Alterthum (Band 1) — Leipzig, 1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.12670#0714

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Ist an dieser sicherlich übertreibenden Behauptung etwas
Richtiges, so kann vermuthet werden, dass die grosse Pest;
die von den römischen Soldaten aus dem. parthischen Krieg
eingeschleppt wurde und die auch in Athen arg hauste1),
in dieser Beziehung durch starkes Aufräumen in den attischen
Familien mitgewirkt hat. Obwohl uns sonst über die Bedeu-
tung dieser Pest für Athen Nachrichten nicht vorliegen,
dürfen wir dieselbe doch wohl als den einzigen Schatten be-
zeichnen in dem sonst so leuchtenden Bilde des athenischen
Glückes dieser Zeit, Glück natürlich in dem Sinne genommen,
in dem in der Kaiserzeit eine kleinere Provinzialstadt über-
haupt glücklich sein konnte2).

bewunderte, sicher wunderliche Herakles Agathion iq uecoT£i«'Tf|c 'At-
TiKf)C äyaQöv bibacKaXeiov dvbpi ßouXouevuj biaXeYEcSar oi |aev jap ev
xiy äcxei 'AGnvaTot jaicBoü bexöjuevoi Qpaiaa Kai TTovtikü jaeipctKia Kai
ü äXXuuv e8vüüv ßapßdpwv EuveppunKÖxa TcapacpBeipovTai irap' aü-räiv
xrjv cpujvt'iv liöXXov i) SuLißdXXovxai xi aöxoic ec eüYXiuxxiav r) juecoyeia
be öluktoc ßapßdpoic oöca kxX. (Auch Philostratos selbst erkennt [Leb.
d. Soph. II 31, 1] den Purismus der Sprache der Bewohner der Meso-
geia an). Vgl. auch Athen. III S. 122", wo Ulpianos sagt: uaKeboviZov-
Tdc t' otba ttoMoüc xiüv 'Axxiküjv 6iä xr]v eraLiiEiav.

1) Philostratos, Leb. d. Sophist. II 1, 11 lässt die Athener in ihrer
Anklage gegen Herodes vor Mark Aurel sagen: iiaKdpioi oi ev Tili Xoi|atl)
diro6v>'-|CKOvTEC.

2) So sagt Aristides, Fanathen. S. 298 Dind. rj xe vOv öpxn ff\c xe
Kai GaXdxxnc (e'ir\ be dGdvaxoc) oük dvaivexai xäc 'AGt'ivac |aV] oük ev
bibacKaXuuv Kai xpocpewv p.epei Kocp.6iv dXXä xoeauxn xwv tilicüv kxiv Vj
uepioucia, wexe xocoüxov exepwc if| TtöXic irpdxxei xä vOv, 8cov oü repay-
luaxeüexai. xd be xf|c äXXnc eübaiuoviac uiKpoü bdv napairXticid ecxrv
uüxrj xok In' eKeivwv xüjv xpöviuv, &V eixe xfjc 'GXXdboc xi'iv dpxr|v Kal
itpocöbujv ev£Ka Kai Tipoebpiac Kai xoö napä irdvxwv arfKexwpni<6xoc.
Beiläufig bemerke ich, dass man aus den Anfangsworten dieser Stelle
fälschlich zu folgern pflegt, die Antonine hätten Athen auch mit
Bauwerken geschmückt. Anderweit steht nur fest, dass Antoninus
Pius die von Hadrian begonnene Wasserleitung vollendete (s. oben
S. 089); wenn die eine athenische Ehreninschrift {C. i. Gr. I N. 347)
ihn als dvauSt'icavxa xdc xoö Geoö uaxpöc aüxoö eüep-fedac preist, ,so
bezieht sich das vielleicht noch auf andere Stiftungen. Hagegen ist
die Aufstellung des Standbildes Mark Aurels im Theater mit der Auf-
schrift: MdpKov Aüpi'iXiov Kaicapa aüxoKpdxopoc 'Avxuivivou ulöv xöv
•n-pocxdxnv 'AGnvaun (arch. Ephem. N. 242 = Philistor IV S. 545) un-
zweifelhaft eben durch die Verdienste bedingt, die Mark Aurel durch
die Hotirung der kaiserlichen Lehrstühle sich um Athen erwarb.
 
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