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Wachsmuth, Curt
Die Stadt Athen im Alterthum (Band 1) — Leipzig, 1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.12670#0377

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— 365 —

gearbeitet wurde'). Und eben des Herakles Thaten sind ja
auch in den Metopen der Ostfront dargestellt.

So vereinigen sich alle Momente zu dem Schluss, den
so lange strittigen Tempel für das Herakleion in Melite zu
erklären: sicherlich kann man keinen Olympier nachweisen,
der nur annähernd so viele und so gut verbürgte Ansprüche
auf dies Heiligtkum erheben könnte.

G Eridanos

Es ist bisher allgemeine Annahme, dass der von Pausa-
nias2) als Nebenfiuss des Iiissos bei Athen bezeugte Eridanos
auf dem linken Ufer desselben zu suchen sei; und als solcher
gilt deshalb der bedeutendste Giessbach auf dieser Seite, der
seinen Ursprung an der Westseite des Hymettos und seine
Hauptquelle (d. i. die im Alterthum gepriesene Heilquelle
KüXXou Tiripa) unmittelbar über dem Kloster Kaesariani, an-
derthalb Stunden östlich von Athen hat3).

Diese Annahme ist unhaltbar und widerstreitet vollkom-
men den beiden einzigen selbständigen Angaben, die wir über
den athenischen Eridanos neben der des Pausanias haben4).
Nur der Umstand, dass Pausanias die beigeschriebene Notiz
giebt an dem Punkt seiner Periegese, wo er von dem Lykeion

1) Schol. Aristoph., Frosch. 501 6ük MeXixnc jaacxiYiac] «vx! toO
6 £k MeXixnc 'HpaKXfjc . . . gen be eKel Kai tepöv 'HpaxXeouc . . . xo oe
'HpciKXeouc ä-faXpa £p-fov TeXd&ou ('A'feXdbou verbesserte schon Meur-
fcius, Piräus S. 193G) xoü 'Apyeiou toü &ioacK(iXou Oei&iou. Dass die
hinzugefügte Legende, welche erzählt, die Bildsäule sei während der
Pest des peloponnesischen Krieges gestiftet, nichts werth sei, haben
Welcker und Otfr. Müller erkannt, s. Brunn, Gesch. d. (jr. Künstl. I
S. 67 ff.

2) Paus. I 19, 5 TTOTdpoi 6e 'Aönvaioic pdouciv GiXiccöc xe Kai
Hpibavuj tuj KeXxikw Kaxa xä aüxä övou.a ^xwv, eK&i&oüc tc töv

€(Xicc6v.

3j So bei Leake, die Deinen von Attilca S. 9 deutsch. Uebers., bei
Hoss, archäol. Aufs. I S. 220, bei Bursian, Gcogr. v. Griech. 1 S. 25G,
Curtius, erlüut. Text S. 12 u. A.

4) Wenn nicht selten als vierte Stelle der Vers des Eubulos bei
Athenaios XIII S. 568u angeführt wird, so beruht dies auf einem Flüch-
tigkeitsfehler, dadieKÖpai, die der 'Hpibavoc ayvoTc übaci Kipireuei, na-
türlich die in Pappeln verwandelten Phaethontiden sind. Ueber die
bisher übersehene Stelle von Photios s. unten S. 3G8 Anm. 1.
 
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