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Wachsmuth, Curt
Die Stadt Athen im Alterthum (Band 1) — Leipzig, 1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.12670#0340

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— 328 -

die Bestimmung dieser Reste ebenso wenig versuchen zu dür-
fen als die des am nördlichen Ufer des Zeähafens liegenden
Gebäudes, von dem die Grundmauern;, dorische Säulen und
Triglyphen noch zu Leake's Zeiten vorhanden waren1), von
diesem fälschlich dem Tempel der Munychischen Artemis
zugewiesen.

2 Lange Mauern

Athen besass zu Beginn des peloponnesischen Krieges
drei lange Mauern, welche die Hauptstadt mit den beiden Häfen
verbanden; davon war, da damals das Phaleron als Hafen
sich noch neben dem Peiraieus im Gebrauch hielt, zuerst der
Phalerische und der nördliche Peiraieusschenkel erbaut, dann
auf Perikles' Rath noch eine Parallelmauer nach dem Pei-
raieus gezogen, um diesen wichtigen Hafen mit der Haupt-
stadt zu einem nach allen Seiten hin unangreifbaren Gan-
zen zu verbinden: letztere lief südlich des ersten Schenkels,
der nun tö e'£w9ev Teixoc hiess, während sie selbst ganz kor-
rekt tö biä uecou xeixoc genannt wird2). Diese Thatsache,

1) Leake S. 280 und dessen Plan der Häfen; auf der Strantzischen
Karte sind diese Ruinen nicht angegeben; auch ich erinnere mich nicht,
sie noch gesehen zu haben.

2) Die geschichtlichen Details sind in den betreffenden Partien
der Stadtgeschichte genau behandelt. Nur bei Thukydides findet sich
in der uns zugänglichen Litteratur der Ausdruck tö e£u>6ev xeixoc s. Thuk.
II 13; so viel uns bekannt ist, die Bezeichnung tö biä uecou teixoc,
nur. bei Antiphon und bei Piaton, wo Sokrates den Inhalt einer Peri-
kleischen Rede referirt, sowie bei Plutarch, wo er die Verse des Kra-
tinos, die die Langsamkeit des Perikleischen Baus verspotten, anführt.
Vgl. Harpokrat. (Suid.) u. d. W. bid uecou Teixouc- 'Avtkdujv Trpöc Ni-
KOKXea Tpiduv övtujv Teixüüv ev Tfj 'ATTiKrj uüc i<ai 'Apicroipdvric (pnciv ev
TpiqpdXnTi, toö Te ßopeiou i<ai toü votiou xai toü OaXnpiKoü, biä uecou
töiv irap' eKÖxepa eXeyeTo tö vötiov, oö uvnuoveuei Kai TTXutujv ev
TopTia und Piaton, Gory. S. 455° TTepiKXeouc be icai üütöc (Sokrates)
rjKouov, 6tc cuveßouXeuev fju/iv uepi toö biä uecou xeixouc mit dein
Schol. dazu S. 304 Herrn, biet uicou Teixoc Xefei ö Kai äxpi vuv ecrlv
ev'GAXdbi. ev Tfj Mouvuxia -fäp eiroincev Kai tö uicov Teixoc, tö uev
ßdXXov eni töv DTeipaiä, tö be eiri <t>ä\r|pa (das sind offenbar absolute
Nominative und es ist von den beiden andern langen Mauern die
Rede, falsch fasst die Sache Meineke, com. Gr. II S. 219 so: „conditum
fuisse videtur tö bid uicou TeTxoc sie, ut Munyclüac Plialerum inter et
l'iraeum sitae, insisteret et per adiunetas utrimque fossas et munimenta
 
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