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Wachsmuth, Curt
Die Stadt Athen im Alterthum (Band 1) — Leipzig, 1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.12670#0404

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— 392 -

mendes himmlisches Licht und Feuer1) (nicht wie später als
irdisches Feuer sei es vulkanisches sei es das des Herdes in
Haus oder Werkstatt), so dass ich nicht anstehe, ihn hier
für primitiv zu erklären. Und ebenso verhält es sich mit
Erechtheus, dessen einzige Kultstätte bekanntlich bereits in
den Homerischen Gedichten auch lokal mit der der Athene
auf der Burg verknüpft erscheint2) und der, wie Aug. Momm-
sen :i) überzeugend nachgewiesen hat, zuerst in rein agrarischer
Gestalt verehrt worden ist.

Dass diese Ansiedelung sich von der Burg auch in die
Ebene hinabgesenkt, dass sie sich namentlich nach der ein-
zigen bedeutenderen Süsswassercpielle des Gebietes, nach der
Kallirrhoe, hin gezogen haben wird, ist eine so natürliche
Aroraussetznng, dass sie einer besonderen Bekräftigung kaum
noch bedürfte. Indessen erhält sie diese in der bestimmtesten
Weise dadurch, dass wir auf dem Wege von der Südostseite
der Burg nach der Kallirrhoe die Heiligthümer der beiden
pelasgischen Hauptgottheiten Zeus und Ge finden, deren beider
Stiftung Thukydides (s. S. 384) den ältesten Zeiten zuschreibt
und für deren eines, nämlich''das Zeusheiligthum, die Legende
den Ursprung in die Zeit der Deukalionischen Fluth rückt4).

2 Die ionische Ansiedelung im Osten der Burg
und die thrakische im Süden derselben

Nächst dem eigentlichen Burghügel eignen sich zufolge
ihrer beträchtlichen Höhe zu Akropolen, wenigstens zu burg-

1) Nur in dieser Bedeutung, in welcher er von Cicero, de nat.
Dcor. III 22, 55 als „Caelo natus" bezeichnet und mit Athene Vater des
Apollon genannt wird, hat er seinen Platz in dem ältesten agrarischen
Ercchtheuskrois.

2) II. B 540 ff. bf|uov '£pex6fi0c MEfccXriTopoc, öv tiot' 'A0r]vr] | Gpei|;e
Aiöc GuYcnrnp, t€ke be Zeiotupoc äpoupa, | Kctb b' ev 'A6r)vnc elcev eui evi
•niovi vr|Cp; vgl. Odyss. r\ 80 f;

3) EeoHol. S. 5 ff.

4) Zur Zeit der grossen Fluth soll nach den Zeugnissen des Mar-
mor Parium Epoch. 4 Z. 7 auf der Stätte des späteren Olympieion Deu-
kalion den Altar Aiö[c xo]0 '0[ußp(ou 'Aitr|]u[i]ou (wie Böckh im Marmor
Parium mit Vergleich von Paus. I 82, 2 glücklich ergänzt) gestiftet
haben; und Pausan. I 18, 8 sagt geradezu: toü be 'OAu|am'ou Aiöc Aeu-
KaXiwva otKobouücai Aeyouci tö üpxatov iepov.
 
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