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Wachsmuth, Curt
Die Stadt Athen im Alterthum (Band 1) — Leipzig, 1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.12670#0341

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- 329 —

die früher vielfach verkannt wurde, ergab sich mit der richtigen
Bestimmung der Häfen, wie sie Ulrichs feststellte, von selbst:
alle Nachrichten kommen so zu ihrem vollen Recht und die
Anlage einer dritten Mauer, die früher Manchen ganz un-
glaublich erschien, begreift sich auf das Einfachste').

Die phalerische Mauer liess man wohl schon während
des Krieges verfallen oder zerstörte sie selbst, die beiden
peiraiischen Schenkel mussten nach dem unglücklichen Aus-
gang des peloponnesichen Krieges niedergerissen werden. Bei
der Herstellung der Fortifikation durch Konon wurden nur
die beiden peiraiischen Schenkel wiederaufgebaut, da nun
der Peiraieus der einzige athenische Hafenplatz geworden
war2): sie werden jetzt sachgemäss als tö ßöpeiov und tö
vötiov bezeichnet3).

Aus diesem geschichtlichen Vorgang, der die Namen der
langen Mauern erklärt, begreift sich zugleich auch, wie es
kommt, dass wohl von den beiden peiraiischen Schenkeln
noch ziemlich beträchtliche Beste nachweisbar sind, dagegen
von dem phalerischen nur sehr geringe Spuren sich erhalten
haben. Von diesem ist es daher nicht möglich den Lauf
genau zu bestimmen. Nur an einer Stelle zur Seite der mo-

cum utroque oppido coniunctus esset, tö uiv i. e. partim ßdXXov eiri
töv TTeipcuü, tö be i. e. partim km OdXnpa), W ei tö e'v KaTaßXnGrj
(Meineke a. a. 0. KC(TaXr|<p8ri) tö äXXo üTtnpeToiri äxpi TtoXXoO. Und
Plutarch., de glor. Athen. 8 S. 351* toütov (TTepucXeo:) die ßpabeuic dvüovTa
toic e'pyoic eincKumTwv Kpcmvoc (Frg. XXXIXb bei Meiiieke II S. 218)
outuu uujc Xeyei uepi toö bid u^cou Teixouc {Perikl. 13 nennt er es mit
Anführung derselben Verse des Kratinos tö uaKpöv Teixoc, irepl oö
CujKpdTnc dxoücai cpnciv ainöc eicn.*fouuevou Yviuunv TTepixXeouc).

1) Vgl. Ulrichs S. 160 f. und 166 f. und die für ihre Zeit ver-
dienstliche Untersuchung von Krüger, histor.-phüol. Studien S. 167 ff.

2) Auch hier ist in Bezug auf das historische Detail auf die Aus-
führungen in der Stadtgeschichte zu verweisen.

3) So steht bei Aischin. II 173 und 174 tö ßöpeiov und tö vötiov
Teixoc, dieselben Ausdrücke sind gebraucht bei Harpokrat. a. a. 0. und
in der Inschrift über den Mauerbau bei Otfr. Müller, de munim. Athen.
1836 (= Rangabe II N. 771) Z. 120 kehren sie wieder. Auch bei Andok.
III 5. 7 findet sich tö uaKpöv Teixoc tö ßöpeiov und tö vötiov. Der
Ausdruck, den Dion Chrysostomos einmal (VI 4) gebraucht toü TTei-
pcuujc cuvTi6eu.evou Kai tujv bid uecou Teixüjv irpöc töv uepißoXov toü
äcTeoc, ist entweder zufällig oder aus einer unklaren Reininiscenz ao
gewählt, dass er an tö bid uecou Teixoc erinnert.
 
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