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Wachsmuth, Curt
Die Stadt Athen im Alterthum (Band 1) — Leipzig, 1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.12670#0378

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— 3(36 —

und seiner Umgebung sich südlich dem Iiissos zuwendet, man
also — nach der Art des Pausanias —■ eben in jener Gegend
auch die Einmündung des Eridanos erwarten muss, scheint
für die hergebrachte Ansicht zu sprechen, da allerdings gleich
südlich des Lykeion der besagte Bach einmündet.

Dagegen lehrt die Stelle bei Piaton1) deutlich, dass der
Eridanos vielmehr auf die rechte Seite des Iiissos zu setzen
ist; denn da das Plateau seiner antediluvianischen Burg
in viel grösserem Umfang ausgespannt „bis zu Iiissos und
Eridanos" sich erstrecken soll, so hat das einen verständigen
Sinn doch nur dann, wenn der Eridanos, der als Grenz-
scheide neben dem diese Urburg im Süden und Osten um-
spannenden Iiissos angesehen werden soll, nicht jenseits des
Iiissos fiiesst, diesseits dessen die ganze imaginäre Fläche
sich ausdehnt.

Noch Bestimmteres lehrt die interessante Mittheilung Stra-
bon's •), welcher den von Kallimachos 3) getadelten wahrschein-
lich älteren epischen Dichter, der die Jungfrauen der Athener
„das reine Nass" des Eridanos schöpfen Hess, lebhaft in
Schutz nimmt, indem er geltend macht, dass noch zu seiner
Zeit vor dem diocharischen Thor nahe dem Lykeion Quellen
reinen und trinkbaren Wassers zu finden seien, in der Nach-

1) Piaton, Kritias S. 112°. tö b£ irpiv ev exepui xpövH* ue-fcSoc
u£v fjv upöc xöv 'Hpibavöv Kai töv 'IXiccöv duoßEßnKuia Kai Tr£pi£i?in<puTa
£vtöc Tj]v TTui;va Kai töv AuKaßnxxöv öpov £k toü KaxavxiKpö xfjc TTuk-
vöc Sxouca-

2) Strabon IX S. 397 öcui Ö£ u\£ov ecxi tö cpiXöxiuov uEpi Td ev-
öo£a Kai ttXeiouc oi \a\r)cavTEC ti Trepi aüxwv, xocwbe udZuiv ö eXeyxoc,
eäv Kpaxrj Tic xflc icxopiac" olov ev xrj cuvafUJYrj tüüv Ttoxauwv ö
KaMiuaxoc yeXäv cpr]tiv, 6? Tic OappeT ypdqpEiv xdc xiüv 'AOnvaiiuv irap-
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npöxepov be Kai Kprivn KaxecKeuacxö xic uXnaov ttoWoü Kai KaXoO
übaxoc ei be |ui>i vOv, xi dv Ein. Oauuacröv, eI Trd\ai tto\ü Kai Ka6apöv
ilv, üjcxe Kai iröxiuov etvai, nexEßaXe bc ü'cxepov;

3) Denn ich stimme Dilthey, de Callimachi Cydippa S. 22 Anm. 2,.
der diesen Vers einem älteren kyklischen Dichter zuschreibt, auch des-
halb bei, weil ja Strabon ausdrücklich die Zeit des Dichters als irdXat
gegenüber dem ü'cxcpov tadelnden Kallimachos bezeichnet, was auf
Apollonios, auf den Meineke (vinäic. Strabon. S. 134) rathen möchte,
nicht passt.
 
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